DE3229747C2 - Verfahren zur Windsichtung feinstkörniger Pulver und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Windsichtung feinstkörniger Pulver und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Abstract
Zur Klassierung feinstteiliger Pulver werden vielfach Spiralwindsichter verwendet. Solche Pulver neigen aber vielfach zur Bildung von Ablagerungen im Sichter, die zu einer Verschlechterung des Sichtergebnisses führen. Durch eine periodische Verstellung der Trägerluftleitschaufeln (5) mittels einer am Stellhebel (12) angebrachten Hydraulik (10) und periodische Rückspülung des Grobgutaustrages (9) mit Druckluft (11) können die Ablagerungen verhindert und das Sichtergebnis verbessert werden. Selbst eine Verdoppelung der Beaufschlagung des Sichters ist mit sehr gutem Ergebnis möglich.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß Gattungsanteil des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
Bei der Herstellung feinstkörniger Pulver fällt vielfach ein Anteil an graben Korn an, das als nicht .spezifikationsgerecht
entfernt werden muß. Teilweise agglomerieren solche feinstkörnigen Pulver auch beim Transport, z.
B. bei der pneumatischen Förderung, und müssen vor der Verarbeitung von solchen Agglomcratcn befreit
werden.
Solche Produkte sind z. B. Kreide, Kalk, Farbpigmente, Mehl, Polyvinylchlorid (PVC)-Pulvcr.
Im weiteren sollen das Problem und seine Lösung anhand des PVC-Pulvers beschrieben werden; das dabei Gesagte gilt aber sinngemäß auch für die anderen Produkte.
Im weiteren sollen das Problem und seine Lösung anhand des PVC-Pulvers beschrieben werden; das dabei Gesagte gilt aber sinngemäß auch für die anderen Produkte.
So soll z. B. ein PVC-Pulvtr, das zur Herstellung von Plastisoien und/oder Organosolcn verwendet wird.
möglichst keine Grobanteile enthalten, die größer als 100 μηι sind, wenn solche Plastisole oder Organosole für
dünne Beschichtungen eingesetzt werden sollen. Solche feinstkörnigen PVC-Pulver haben zwar nach der Trocknung
eine mittlere Teilchengröße von 5 bis ΙΟμίτι, enthalten aber Agglomerate bis zu einigen 100 μιη, die
unbedingt entfernt oder aufgelöst werden müssen. So ist es z. B. üblich, solche Produkte zu vermählen. Dabei
gelingt es aber nicht immer, fest agglomeriertes Grobkorn aufzulösen, so daß schließlich die Feinheit des
Endproduktes nicht ausreichend ist. Da der mengenmäßige Anteil von Gobkorn in der Regel verhältnismäßig
gering ist, wird eine Mahlung oft unwirtschaftlich, weil die große Menge Feingut das Mahlaggregat ungemahlen
passiert, aber eine, bezogen auf den zu mahienden Anteil, überdimensionierte Anlage erfordert.
In der Regel ist es wirtschaftlicher, das Grobkorn abzutrennen und über ein relativ kleines Mahlaggregat
separat zu vermählen. Für die Abtrennung von groben und bedingt vermahlbaren Agglomeraten werden mit
Erfolg Windsichter verwendet. Je nach der eingestellten Trenngrenzc und in Abhängigkeit von den Produktionseigenschaften wie Dichte und Kornform können innerhalb gewisser Toleranzen grobe Agglorerate vom Feingut
getrennt werden. Das Feingut der Sichter ist das Endprodukt. Je nach Art und Festigkeit der Agglorerate kann
das Grobgut vermählen und dann dem Feingut zugemischt werden oder es wird als mindere Qualität für weniger
empfindliche Einsatzzwecke verwendet.
Besonders geeignet hierfür sind Spiralwindsichter, wie sie in den DE-Patentschriften 8 39 153 und 9 73 572
beschrieben sind.
Die Wirkungsweise eines solchen bekannten Spiralwindsichtcrs ist aus den Abbildungen 1 (Frontansicht) und
2 (Längsschnitt) ersichtlich.
Die Sichtluftströmung wird mit dem Ventilator t erzeugt. Dieser ist mit den rotierenden Sichtraumwänden 2
auf einer gemeinsamen Welle montiert. Über die Eintrittsöffnung 3 gelangt das zu sichtende Material in den
Sichtraum 4. Die Sichtluft tritt durch die Schlitze zwischen den Lcitschaufeln 5 ein. Diese Leitschaufeln sind von
außen zur Veränderung der Steilheit der Spiralströmung und damit der Trenngrenze verstellbar. Das Sichtgut
wird je nach Stellung der Leitschaufeln im Sichtraum in Grob- und Feinanteile getrennt. Feine bzw. leichte
Teilchen werden mit der nach innen gerichteten Spiralströmung durch die zentrale Austrittsöffnung 6 aus dem
Sichtraum entfernt. Die Leitschaufeln des Sichters können mit einem Verstellhebel von außen bewegt werden.
Dieser Hebel ist normalerweise arretiert. Während des kontinuerlichen Betriebes wird damit eine den Erfordernissen
des Produktes angepaßte Trenngrenze vorgegeben. Nach Passieren des Ventilators wird das Feingut
ausgeblasen und in einen Staubabscheider transportiert. Grobe bzw. schwere Teilchen werden gemäß ihrer
ι Fliekraft im Sichtraum nach außen transportiert, von der Grobgutschneide 8 erfaßt und über den mit einer
' b5 Transportschnecke versehenen Grobgutauslrag 9 aus dem Sichtraum ausgetragen.
j Bei der Sichtung von feinstkörnigen Pulvern, die stark agglomerieren und zur Ansalzbildung neigen, können
[ während der Sichtung folgende Probleme auftreten: Wenn sich /.. B. Produkt an den Leitschaufeln 5 festsetzt,
F'' wird die Spiralströmung gestört und damit der Sichteffekt beeinträchtigt. Wenn sich Produkt an der Grobgut-
schneide 8 aufbaut, kann im Extremfall der Grobgutaustrag völlig unterbrochen werden. Das bedeutet, daß sich
das Grobgut im Sichtraum ansammelt, zur Ansatzbildung an den Leitschaufeln und im Gehäuse führt und
schließlich zusammen mit dem Feingut aus der Austrittsöffnung 6 den Sichtraum verläßt Bei so gestörtem
Betrieb tritt ein Teil des Grobgutes ins Feingut über. Es kann außerdem vorkommen, daß sich im Sichtraum
angesetztes Produkt in größerem Umfang ablöst Durch diese stoßweise Belastung findet eine Störung der
kontinuierlichen Beaufschlagung des Sichters statt, was ebenfalls mit Grobgutdurchschlag ins Feingut verbunden ist Zur Ansatzbildung neigt besonders der Feinstanteil des Pulvers. Wenn von agglomerierenden Stoffen die
Rede war, so ist zu unterscheiden zwischen den großen Partikeln oder Agglomeraten, die bei der Sichtung vom
Feingut getrennt werden sollen, und der Agglomeration von Feinstpartikeln durch Ansatzbildung im Innenraum
des Sichters. Bei stark klebenden Pulvern tritt diese Agglomeration bevorzugt dann auf, wenn die Teilchen mit
hoher Geschwindigkeit in engen Rohrleitungsbögen umgelenkt oder auf Metallteile treffen. Dieser Effekt ist
auch bei dem beschriebenen Spiralwindsichter zu beobachten. Es ist deshalb bereits eine Spezialausführung
entwickelt worden, bei der in einem besonders weiträumigen Gehäuse die Ansatzbildung unterdrückt werden
soll. Diese Sichter haben aber einen deutlich erhöhten Platzbedarf.
Es wurde nun ein Arbeitsverfahren entwickelt, bei dem auch mit herkömmlichen Spiralwindsichtern bei
klebenden, zur Agglomeration und Ansatzbildung neigenden feinstkörnigen Pulvern ein einwandfreies Sichtergebnis ohne den Durchschlag von Grobgut ins Feingut erhalten wird. Dabei war die Aufgabe, die Ansatzbildung
im Sichtraum, insbesondere an den Leitschaufeln und an der Grobgutschneide zu verhindern. Das Verfahren ist
besonders für die problemlose Sichtung von feinstkörnigem PVC, welches für die Herstellung von Piastisolen
und/oder Organosolen verwendet wird, vorteilhaft einsetzbar. Grobe Teilchen in solchen PVC-Pulvem stören
bei der Verarbeitung, weil sie bei dünnen Beschichtungen zu Fehlstellen führen, insbesondere bei Schichtdicken
von etwa 10 μιη bis 50 μιη.
Das Verfahren wurde insbesondere für ein sogenanntes Pasten-PVC entwickelt welches eine durchschnittliche Teilchengröße von 5 μηι hat und vor der Aufarbeitung im allgemeinen ca. 8 Gew.-% Teilchen
>500 μηι als Grobgut enthält Diese PVC-Sorten bestehen aus Vinylchlorid-Homo-, -Co- oder -Pfropfcopolymerisaten und
enthalten üblicherweise höchstens 20 Gew.-°/o Einheiten anderer mit Vinylchlorid copolymerisierbaren Monomeren. Solche Pasten-PVC-Produkte können unter Verwendung herkömmlicher Emulgatoren sowohl nach dem
bekannten Emulsions- als auch nach dem bekannten Mikrosuspensionsverfahren hergestellt werden. Bei ersterem werden wasserlösliche Initiatoren verwendet bei letzterem öüöslichc. Die PVC-Pulver sind besonders dann
in beschriebener Weise schwierig zu sichten, wenn als Emulgatoren Ammoniumseifen von Fettsäuren verwendet werden, die jedoch wegen der dadurch geringeren Wasserempfindlichkeit der Polymerisate vielfach bevorzugt werden. Diese Ammoniumstreifen zerfallen bei der Trocknung in Ammoniak und Fettsäure, so daß im
Endprodukt freie Fettsäure enthalten ist. So hergestellte Produkte neigen besonders stark zur elektrostatischen
Aufladung während der unter Produktionsbedingungen notwendigen pneumatischen Fördervorgänge. Solche
Auflagen begünstigen die beschriebene Neigung zur Ansatzbildung und Agglomeration bei der Windsichtung.
Werden die Windsichter mit geringen Produktmengen beaufschlagt, sichtet man also mit einem großen Luftüberschuß, so halten sich die Störungen in Grenzen. Die reduzierte Durchsatzleistung macht jedoch das Verfah:
ren unwirtschaftlich.
Es bestand daher die Aufgabe, ein problemloses, sicheres und wirtschaftlicheres Arbeitsverfahren und eine
dafür geeignete Vorrichtung zu entwickeln, die das Windsichten von feinstkörnigen Pulvern mit einem gattungsgemäßen Spiralwindsichter erlauben, ohne daß die durch Ansatzbildung an den Leitschaufeln und an der
Grobgutschneide bedingte Gefahr besteht, daß Grobkorn in das Endprodukt gelangt und die so die Nachteile
des Standes der Technik vermeiden.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren gemäß Gattungsteil des Anspruchs 1 gelöst daß die Leitschaufeln
periodisch so verstellt werden, daß die Spalte zwischen den Leitschaufeln, durch die Trägerluft in den Sichtraum
eintritt, kurzzeitig verkleinert oder geschlossen werden, und daß der Grobgutaustrag periodisch entgegen der
Grobgutförderrichtung mit Druckluftstößen beaufschlagt wird.
Zur Durchführung des Verfahrens ist vorgesehen, daß an dem zur Verstellung der Leitschaufeln dienenden
Stellhebel ein Pneumatikzylinder angreift, der bei Druckluftbeaufschlagung die Leitschaufeln so verstellt, daß
die Lücken zwischen den Schaufeln verkleinert oder geschlossen werden, und der mit einer Rückstellfeder
ausgestattet ist, die bei Unterbrechung der Druckluftbeaufschlagung die ursprüngliche Stellung der Leitschaufcln wieder einstellt, und daß der Grobgutaustrag mit einer Druckluftzuleitung zur periodischen Rückspülung
des Grobgutaustrags versehen ist.
Dafür wurde die bisher übliche und notwendige Handarretierung des Stellhebels entfernt und der Hebel mit
einem am Sichter montierten "neumatikzylinder verbunden.
Über Schacht 3 erfolgt die Produktbeaufschlagung, die Sichtluft tritt bei 13 ein. Das Feingut verläßt den
Sichter bei 14. von dort wird es einem Staubfilter zugeführt. Das über dem Grobgutaustrag 9 aus dem Sichtraum
4 ausgeschleuste Grobgut verläßt den Sichter bei 15. Die Leitschaufeln 5 sind über den Stellhebel 12 von außen
verstellbar. Über eine automatische Steuerung wird der Druckluftzylinder 10 in bestimmten Zeitabständen
stoßweise mit Preßluft 11 beaufschlagt. Dabei wird der Stellhebel 12 ruckartig einmal nach oben bewegt, durch
eine Federrückstellung im Druckluftzylinder 10 gelangt er wieder in seine Ausgangsstellung zurück. Durch diese
intervallweise Betätigung der Leitschaufeln 5 wird verhindert, daß sich an diesen Produkt festsetzt, bzw. wird
erreicht, daß sich festgesetztes Produkt wieder ablöst. Über d:·: gleiche automatische Steuerung wird gleichzeitig mit der periodischen Bewegung des Stellhebels 12 von der Produktaustrittsseite her stoßweise Preßluft 11 in
den Grobgutaustrag 9 geblasen. Diese Luft gelangt in den Sichtraum 4 und verhindert das Anlegen von Pulver
an der Grobguischneide 8. bzw. wird dort sich aufbauendes Produkt wieder abgelöst.
günstigste Wiederholungsfrequenz kann in wenigen Vorversuchen leicht ermittelt werden. Bewährt hat sich ein
Zeitraum im Bereich von 20 see. bis 5 min.
Die Beaufschlagung des Sichters erfolgt zweckmäßig im freien Fall in den Einlaufschacht 3 (Abb. 1 und 3) über
eine Dosiereinrichtung (Zellenradschleuse oder Dosierschnecke) aus einem darüber angeordneten Vorratsbehälter.
Bei ungünstiger räumlicher Anordnung kann es erforderlich sein, das Produkt pneumatisch dem Sichter
zuzuführen. Dabei können sich folgende Probleme ergeben: Wegen der Neigung zur Ansatzbildung kann sich
Pulver in der Zufuhrleitung aufbauen und stoßweise ablösen, was entweder zu einer Verstopfung der Förderleitung
vor dem Sichter oder zu einer unerwünschten stoßweisen Beaufschlagung führt. Dies führt zu einer
ungeeigneten Abtrennung des Grobguts. Daher mußten bisher stets eine größere Zahl von Sichlern prallel mil
niedriger Gutbeaufschlagung gefahren werden.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform mit pneumatischer Beaufschlagung des Sichters werden
diese Schwierigkeiten umgangen, indem eine sog. Intervallförderung durchgeführt wird. Dabei wird die Zufuhr
des Sichtgutes kurzzeitig zum Freiblasen der Förderleitung in gleichbleibenden Intervallen unterbrochen (z. B.
60 see. Förderung, 6 see. keine Förderung usw.).
Die Trenngrenze wird nunmehr einfach durch Verstellung der Zylinderbefestigung am Sichtgehäuse eingestellt.
In Abb. 2. B. ist der Zylinder !0 mittels einer mit Maschinengewinde versehenen Metallstange mit einer am
Sichtergehäuse befestigten gewinkelten Lache verschraubt. Durch Veränderung der Verschraubung können der
Abstand Lasche/Zylinder und damit die Trenngrenze in einfacher Weise verändert werden.
Während mit der bekannten Ausrüstung des Windsichters ein grobkornfreies Pulver sich nur dann gewinnen
läßt, wenn die Durchsatzmenge unwirtschaftich niedrig ist, ist es mit dem erfindungsgemäßen Verfahren gelungen,
den Durchsatz auf die doppelte Menge zu steigern, gleichzeitig aber Grobgutdurchschläge mit Sicherheit
zu verhindern.
Die folgenden Versuche A bis C wurden mit einem herkömmlich betriebenen Spiralwindischtcr durchgeführt,
die Versuche I bis 3 nach dem erfindungsgemäßem Verfahren. Das zu sichtende Produkt war ein Pasten-PVC,
welches nach dem Mikrosuspensionsverfahren hergestellt wurde. Nach der Sichtung wurden Proben entnommen
und der Grobkorngehalt nach folgenden beiden Verfahren überprüft:
!.Siebtest
Zwei Teile PVC werden im Labordissolver mit einem Teil Dioctylphthalat ( = DOP) angepastet. Wenn das
Plastisol homogen ist, wird ein weiteres Teil DOP zugesetzt, die Mischung kurz aufgerührt und über ein Sieb
gegeben. Je nach Anforderungen an das Endprodukt werden Siebe mit Maschenweiten von 100,200 oder 300 μη\
verwendet. Wenn das Produkt für Organosole verwendet werden soll, die zur Herstellung von sehr dünnen
Metallbeschichtungen verwendet werden, darf das Pulver keine Rückstände über 100 μπι haben, Sollen hingegen
Piastisole hergestellt werden, die für Gewebebeschichtung verwendet werden, so ist eine Spritzkornfreiheit
> 200 μπι ausreichend. Für weniger empfindliche Einsatzgebiete, wie zum Beispiel dickere Beschichtungen oder
Folien, ist noch ein Produkt verwendbar, welches Agglomerate bis zu 300 μπι enthält. PVC-F'ulver, die eine
Vielzahl von Agglomeraten über 300 μπι enthalten, sind nicht mehr als typgerechte Ware anzusehen.
2. Grindometer-Test
60 g PVC und 40 g DOP werden angepastet und über einen 3-Walzenstuhl hmogenisiert. Eine Slpatelspitze der
Paste wird auf einen Grindometerblock gegeben und die Kornfeinheit beurteilt. Ein Produkt mit der Benotung
5—6 nach der Hegman-Skala ist von sehr guter Qualität, Note 3 bedeutet Durchschnitt und 1 —2 ist nicht mehr
typgerecht.
Nachfolgender Tabelle ist der Hegman-Skala eine Grenze der sog. Korfront, auch Oberkorn oder Spitzkorn
genannt, zugeordnet.
Wegen der sehr viel geringeren Menge werden die groben Agglomerate, die beim Sieblest gefunden werden,
beim Grindometer-Test nicht erfaßt.
55
55
Versuch A
Der Spiralwindsichter wurde über 24 h kontinuierlich stündlich mit 200 kg PVC-Pulver beaufschlagt Alle 2
Stunden wurden aus dem nachgeschalteten Staubfilter Proben entnommen und oben beschriebenen Tests
unterworfen. Die Qualität war sehr unterschiedlich, verschiedene Proben waren auf einem 300 μιτι-Sieb rückstandsfrei,
andere wiederum enthielten grobe Rückstände. Der Grindometer-Test ergab eine Benotung von 3
entsprechend einer oberen Korngröße von 62μηι. Das Produkt war für empfindliche Einsatzgebiete nicht
geeignet
Hegman-Skala | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 |
Oberkorn (μιη) | 87,5 | 75 | 62,5 | 50 | 37.5 | 25 |
Versuch B
Gegenüber dem Versuch A wurde die Durchsatzmenge auf 300 kg/h gesteigert. Die Produktqualität hatte sich
wesentlich verschlechtert. Man fand eine Vielzahl von Teilchen auf dem 300 μιτι-Sieb. Das Sichtgut war nur für
ganz unempfindliche Einsatzgebiete geeignet. Mit der Benotung 1 und einem Oberkorn von 90 μπι gab der
Grindometer-Test ein gleich schlechtes Ergebnis.
Versuch C
Die Durchsatzmenge wurde auf 100 kg/h reduziert. Das anfallende Produkt enthielt keine groben Partikel
über 200 μιη. Die meisten der Proben waren auch
> 100 μιτι rückstandsfrei, bei einigen Proben waren jedoch auf
dem ΙΟΟμπι-Sieb Rückstände festzustellen. Mit der Benotung 5 und einem Oberkorn von 37 μπι gab der
Gindometer-Test ein recht gutes Ergebnis. Das Sichtgut war bedingt für empfindliche Einsatzgebiete wie
Organosol-Verarbeitung geeignet.
Versuch 1
Die normalerweise übliche Menge des Versuchs A von 200 kg/h wurde beibehalten. Der Sichter wurde gemäß
Abb. 3 mit einer Rückspülung für den Grobkomaustrag und einer Vorrichtung zur periodischen Betätigung des
Stellhebels ausgerüstet. Im Abstand von jeweils 30 see. wurden in den Grobgutaustrag Preßluft eingeblasen und
der Stellhebel über den Druckluftzylinder ruckweise betätigt. Das anfallende Produkt zeigte keinerlei Rückstände
> 100 μιη. Die Qualität war besser als die aus Vergleichsbeispiel A, der Grindometer-Test ergab die Note 6
mit einem Oberkorn von nur 25 μπι.
Versuch 2
Im Unterschied zu Versuch 1 wurde die Durchsatzmenge auf 400 kg/h gesteigert. Das Sichtgut blieb bei allen
Proben auf einem 300μm-Sieb rückstandsfrei. Rückstände waren auf dem ΙΟΟμιη-Sieb und bei vereinzelten
Proben auch auf dem 200 μιη-Sieb zu finden. Die Qualität war für die meisten Einsatzgebiete des betreffenden
Produktes geeignet. Der Grindometer-Test ergab die Benotung 4—5 mit einem Oberkorn von 45 μηι.
Erst bei einer Erhöhung der Aufgabemenge auf 600 kg/h entsprach das Ergebnis in etwa dem aus Versuch B.
Mit der Benotung 2 und einem Oberkorn von 75 μπι war der Grindometer-Test jedoch demgegenüber etwas
günstiger. Dieses Produkt war demgemäß nur für unempfindliche Einsatzgebiete geeignet.
Durchsatz | Sieblest | > 200 μπι | > 100 μπι | G rindometer-Test | Oberkorn | |
Hcgman-Skala | μπι | |||||
12 | 12 | |||||
Versuch | Zahl der Proben mit Grobantcilcn | 12 | 12 | 62 | ||
A | 200 kg/h | > 300 μηι | 0 | 4 | 3 | 90 |
B | 300 kg/h | 0 | 0 | 1 | 39 | |
C | 100 kg/h | 6 | 4 | 12 | 5 | 25 |
1 | 200 kg/h | 12 | 12 | 12 | 6 | 45 |
2 | 400 kg/h | 0 | 4-5 | 75 | ||
3 | 600 kg/h | 0 | 2 | |||
0 | ||||||
10 |
Aus den Beispielen ist ersichtlich, daß das errindungsgemäßc Verfahren gegenüber dem herkömmlichen
Betrieb eine Verdoppelung der Durchsatzmenge erlaubt. Auch bei solchermaßen erhöhter Durchsatzmenge
erhält man zudem noch gleichmäßigere Produkte. Erst bei einer deutlich weiteren Steigerung der durchgesetzten Menge werden die Trennergebnisse wieder weniger befriedigend.
Claims (3)
1. Verfahren zur Windsichtung feinstkörniger Pulver mittels Spiralwindsichter mit flachzylindrischem
freiem Sichtraum (4) mit horizontaler Achse, an dessen Umfang ein Gitter in ihrer Steigung von außen
verstellbar Luftleitschaufeln (S) angeordnet ist, durch das die Trägerluft in mehreren Teilströmen zugeführt
wird, mit jeweils am Sichtraumumfang vorhergesehener tsngentiaier Sichtgutzuführung (3) und tangentialem Grobgutaustrag (9), mit zentralem Feingutaustrag (6) und mit im Sichtraum von außen nach innen
spriralförmig verlaufender Trägerluftströmung, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitschaufcin (5)
periodisch so verstellt werden, daß die Stalte zwischen den Leiischaufeln, durch die die Trägerluft in den
ic Sichtraum (4) eintritt, kurzzeitig verkleinert oder geschlossen werden, und daß der Grobgutaustrag (9)
periodisch entgegen der Grobgutförderrichtung mit Druckluftstößen baufschlagt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sichtgutzuführung pneumatisch in Intervallen erfolgt, zwischen denen die Förderleitung kurzzeitig freigeblasen wird.
3. Vorrichtung durch Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an dem
is zur Verstellung der Leitschaufeln (5) dienenden Stellhebel (12) ein Pneumatikzylinder (10) angreift, der bei Druckluftbeaufschlagung die Leitschaufeln so verstellt, daß die Lücken zwischen den Schaufeln verkleinert
oder geschlossen werden, und der mit einer Rückstellfeder ausgestattet ist, die bei Unterbrechung der
Druckluftbeaufschlagung die ursprüngliche Stellung der Leitschaufeln wieder einstellt, und daß der Grobgutaustrag (9) mit einer Druckluftzuleitung (II) zur periodischen Rückspülung des Grobgutaustrags versehen
ist
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823229747 DE3229747C2 (de) | 1982-08-10 | 1982-08-10 | Verfahren zur Windsichtung feinstkörniger Pulver und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19823229747 DE3229747C2 (de) | 1982-08-10 | 1982-08-10 | Verfahren zur Windsichtung feinstkörniger Pulver und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3229747A1 DE3229747A1 (de) | 1984-02-16 |
DE3229747C2 true DE3229747C2 (de) | 1985-09-19 |
Family
ID=6170526
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19823229747 Expired DE3229747C2 (de) | 1982-08-10 | 1982-08-10 | Verfahren zur Windsichtung feinstkörniger Pulver und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Country Status (1)
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DE (1) | DE3229747C2 (de) |
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