DE322873C - Eine gleitende Bewegung ausfuehrende und verhaeltnismaessig kurze, aber laenglich hohle Mahlkoerper fuer Rohrmuehlen - Google Patents

Description

In der Beschreibung des Patentes 322872 ist die Verwendung von Mahlkörpern in Rohrmühlen zum Mahlen und Pulverisieren von Zement, Schlacken, Kalksteinen, Erzen, Kohlen und anderen Materialien beschrieben, wobei die Mahlkörper zwecks Aufnahme und Fortbewegung des zu mahlenden Materials hohl ausgebildet sind und eine verhältnismäßig geringe Länge im Vergleich zu der Länge und dem Durchmesser der Mühle besitzen, während aber die Länge der Mahlkörper größer als ihr Durchmesser oder ihre Breite ist. Die Größenverhältnisse dieser Mahlkörper sind derart, daß sie im Betrieb nicht aufeinander rollen, sondern sich der Länge nach in zu der Achse der sich drehenden Mühle rechtwinkligen oder ungefähr rechtwinkligen Ebenen einstellen und in ihrer Längsrichtung abwechselnd aufwärts und abwärts in kurvenförmigen Bahnen geschleudert werden, wodurch den Mahlkörpern eine gleitende Bewegung bei ihrem Falle durch den mittleren Teil der Mühle erteilt wird. Das Material, welches in die Mahlkörper eintritt, wenn sich diese im unteren Teil der Mühle befinden, wird unter Vermittlung der nächstliegenden Mahlkörper sowie des umlagernden zu mahlenden Materials in den Körper während kurzer Zeit zurück behalten und mit denselben aufwärts getragen und zwischen den Mahlkörpern abgegeben, um zwischen den aneinandergleitenden Flächen der Mahlkörper in wirksamer Weise gemahlen zu werden. Der Zweck dieser Ausbildung der Mahlkörper ist, ihr Gewicht im Vergleich mit vollen Metallzylindern derselben Größe erheblich zu verringern, so daß eine größere Anzahl derartiger Mahlkörper, als dies mit vollzylindrigen möglich wäre, angewendet werden kann, ohne die Trommel übermäßig zu beladen. Es wird ferner eine bessere Verteilung des in der Trommel befindlichen Materials unter den Mahlkörpern erreicht und dadurch Kraftersparnis erzielt.

Die in dem genannten früheren Patent beispielsweise beschriebenen Mahlkörper bestehen aus kurzen, länglichen Körpern von kreisförmigem, ovalem oder gleichwertigem, unrundem Querschnitt mit durchgehender achsialer Öffnung.

Gemäß der vorliegenden Erfindung sind die angewendeten hohlen Mahlkörper schraubenförmig ausgebildet, so daß zwischen den Windungen des Mahlkörpers eine schraubenförmige Durchlaßöffnung entsteht. Die Außenfläche des Mahlkörpers ist zweckmäßig gerade oder glatt.

Die vorliegenden Mahlkörper sind über ihre ganze. Länge von gleichmäßigen oder annähernd gleichmäßigen Querschnittsabmessungen. Die Mahlkörper können aus gehärtetem und ausgeglühtem Stahl oder aus einem anderen Material hergestellt sein, je nach der Natur des zu mahlenden Materials. *

In der beiliegenden Zeichnung veranschaulicht Fig. ι eine Rohrmühle im Längsschnitt.

Fig. 2 ist ein Querschnitt in vergrößertem Maßstabe durch die Rohrmühle.

Die Fig. 3 und 4 zeigen den Mahlkörper in Seiten- und Endansicht und in noch größerem Maßstabe.

Fig. 5 ist eine Endansicht einer abgeänderten Ausführungsform 'des Mahlkörpers.

Mit ι ist die Rohrmühle bezeichnet, welche von irgendeiner gebräuchlichen Konstruktion sein kann. Die Rohrmühle ist auf hohlen Drehzapfen 2 gelagert und mit der nötigen Anzahl von Mahlkörpern, sowie auch mit dem zu mahlenden Material versehen.

In den Fig. 3 und 4 ist ein Mahlkörper von schraubenförmiger Gestalt dargestellt. Er besteht aus Stahl. Die Windungen 4 des Mahlkörpers sind in solchen Abständen voneinander entfernt, daß der zwischen den Windungen vorhandene schraubenförmige Ka- - nal 5 im Querschnitt kleiner ist als der Querschnitt der Windungen. Dieser Mahlkörper ist im Querschnitt kreisförmig und auf seiner ganzen Länge von gleich großem Durchmesser. Die Außenfläche des Mahlkörpers ist glatt zylindrisch, wie bei 4⁰ in der Fig. 3 veranschaulicht. , Diese hohlen_r zylindrischen Mahlkörper können in der gleichen Weise wie die üblichen schraubenförmigen Metallfedern·, zweckmäßig aus Metalldraht oder einem Metallstab mit rechteckigem Querschnitt hergestellt werden.

Statt kreisförmig können die Mahlkörper im Querschnitt oval sein, wie in der Fig. 5 veranschaulicht ist.

Die Mahlkörper sind vorteilhaft etwa 50 mm lang bei 20 mm äußerem Durchmesser, während der innere Durchmesser etwa 10 mm betragen kann.

Die Mahlkörper bewegen sich beim Fall durch den mittleren Teil der Rohrmühle in Ebenen, die rechtwinklig oder ungefähr rechtwinklig zu der Achse derselben sind. Die größere Zahl der Mahlkörper wird auch endwärts nach oben geschleudert, wobei sie die innere Fläche der sich aufwärts bewegenden Seite der Trommel berühren oder nahezu berühren. An der Oberseite der Trommelladung überschlagen· sich die Mahlkörper eridwärts. Das Überschlagen mancher Mahlkörper beim Fallen wird in vielen Fällen schon durch das Berühren ihres unteren Endes mit einem anderen darunter befindlichen Mahlkörper hervorgerufen, welcher sich mit einer geringeren Geschwindigkeit bewegt, und zwar infolge der Reibung mit dem Mahlgut. Die Mahlkörper, welche so umkippen, fallen aufeinander und gleiten an den unter ihnen befindlichen Mahlkörpern in der Längsrichtung herab.
Der Grund für die selbsttätige Einstellung der Mahlkörper, so daß sie mit ihren Achsen in Ebenen rechtwinklig zur Drehachse der Trommel liegen und in der Längsrichtung eine an der anderen gleiten, während sie durch die Mitte der Mühle fallen, liegt darin, daß sie in der Länge größer als im Durchmesser sind. Hierbei ist der ihrer Bewegung beim Fallen entgegenwirkende Widerstand zufolge der Reibung mit dem Zement oder. anderem Mahlgut, mit dem sie gemischt sind, welcher auf entgegengesetzten Seiten von der Mitte der Längen der Körper angreift, ungleich, so daß sie sich dadurch natürlich in eine Stellung drehen, welche diesem Widerstände die geringste Angriffsfläche bietet.. Beim Anlassen der Trommelmühle kann es vorkommen, daß die Mahlkörper sich mit ihren Achsen parallel zur Trommelachse einstellen, jedoch werden sie die oben erwähnte Lage einnehmen und beibehalten, sobald die Trommel mit voller Umdrehungszahl arbeitet. Zufolge der achsialen Bewegung der Mahlkörper und ihrer Gleitbewegung gegeneinander wird das Mahlgut zwischen ihnen durch eine Mahl- oder Schleifwirkung gründlich zermahlen. Durch die schraubenförmige Gestaltung der Mahlkörper wird ihr Gewicht im Verhältnis zu ihrer Oberfläche leichter. Beim Aufwärtsgang der Mahlkörper dienen auch die schraubenförmigen Kanäle 5 dazu, Teile des Mahlgutes aufzunehmen und nach aufwärts mitzuführen, worauf dasselbe seit-Hch durch die Wände des hohlen Mahlkörpers gelangt, um zwischen den Mahlkörpern verteilt zu werden. Ferner wird das Mahlgut beim Hindurchgehen durch die Wand des Mahlkörpers einer Scher- oder Schneidwirkung zwischen den Rändern der Windungen der benachbarten Mahlkörper unterworfen. Durch dieses Zusammenwirken der Mahlkörper wird in einer bestimmten Zeit eine größere Ausbeute erzielt, als es mit den bisher angewandten Mahlkörpern möglich war.

Die Mahlkörper der vorliegenden Art haben eine größere Leistungsfähigkeit bei gleichem Gewicht als die bisher bekannten.

Claims (2)

Patent- Ansprache:

1. Eine gleitende Bewegung ausführende und verhältnismäßig kurze, aber länglich hohle Mahlkörper für Rohrmühlen, dadurch gekennzeichnet, daß die hohlen Mahlkörper nach Art einer Schraubenfeder gestaltet sind.

2. Mahlkörper für Rohrmühlen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenfläche der Windungen der Mahlkörper zylindrisch ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.