DE3226592C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Dübel zur Verankerung in Hohl
räume aufweisenden Aufnahmematerialien, mit einem Dübel
körper aus elastisch verformbarem, saugfähigem Material, der
zum Einführen in die Aufnahmebohrung von einer den Dübel
körper komprimierenden Umhüllung umgeben ist, die nach dem
Einsetzen des Dübels ins Aufnahmematerial den Dübelkörper
zumindest teilweise wieder freigibt, wobei nach dem Ein
setzen ins Aufnahmematerial der Dübelkörper durch Ein
spritzen einer aushärtbaren Masse verfestigt wird.
Befestigungen in Hohlräume aufweisenden Aufnahmematerialien
sind in der Regel mit Schwierigkeiten verbunden. Wegen des
geringen Anteils des sich im Bereich der Stege befindenden
Teils des Dübels sind mechanisch spreizbare Dübel meistens
nicht anwendbar. Sogenannte Klebe- oder Verbunddübel können
aus demselben Grund nicht verwendet werden. Als zweckmäßig
hat sich einzig das teilweise Ausfüllen der Hohlräume mit
tels einer aushärtbaren Masse erwiesen. Aus wirtschaftlichen
Gründen können die Hohlräume nicht vollständig mit der aus
härtbaren Masse verfüllt werden.
Um ein Wegfließen der noch nicht ausgehärteten Masse vom
Dübel in die restlichen Bereiche der Hohlräume zu vermeiden,
ist es bekannt, einen Dübelkörper aus elastisch verformba
rem, saugfähigem Material zu verwenden. Zum Einsetzen des
Dübelkörpers in eine Aufnahmebohrung muß der Dübelkörper
allerdings auf deren Querschnitt komprimiert werden.
Bei einer aus dem DE-GM 77 32 833 bekannten Lösung wird der komprimierte Dübelkörper
mit Hilfe eines rohrförmigen Einführwerkzeuges in die Aufnah
mebohrung eingeführt. Nach dem Einführen des Dübelkörpers in
die Aufnahmebohrung wird das Einführwerkzeug wieder herausge
zogen, so daß sich der Dübelkörper in radialer Richtung
entspannen kann. Zur Begrenzung der Einführtiefe sind jedoch
etliche der Dübelkörper an ihrem rückwärtigen Ende mit einem
die Einsetztiefe begrenzenden Flansch versehen. Da dieser
Flansch den Querschnitt der Aufnahmebohrung überragt, können
keine solchen rohrförmigen Einführwerkzeuge verwendet werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Dübel mit kom
primierbarem Dübelkörper zu schaffen, der trotz vorhandener nicht
komprimierbarer Teile, wie Flansche zur Tiefenbegrenzung, pro
blemlos in die Aufnahmebohrung eingeführt werden kann.
Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß
die Umhüllung als zerstörbarer
Bestandteil des Dübels ausgebildet ist.
Der Dübelkörper wird somit außerhalb der Aufnahmebohrung,
vorzugsweise bereits bei der Herstellung, auf einen Quer
schnitt komprimiert, der kleiner als der Querschnitt der in
Betracht kommenden Aufnahmebohrung ist. In diesem Zustand
wird der Dübelkörper von der erfindungsgemäßen Umhüllung
umgeben. Der Dübelkörper kann somit ohne weitere Hilfsmittel
in die Aufnahmebohrung eingeführt werden. Die Zerstörung der
Umhüllung erfolgt erst nach dem Einführen des Dübelkörpers.
Dabei kann sich der Dübelkörper, soweit dies das Aufnahmema
terial zuläßt, wieder auf seinen ursprünglichen Querschnitt
zurückverformen. Somit entsteht ein Formschluß des Dübelkör
pers mit dem Aufnahmematerial. Durch das anschließende Ein
spritzen einer aushärtbaren Masse wird der Dübelkörper in
diesem Zustand verfestigt.
Die Zerstörung der Umhüllung kann auf verschiedene Weise
erfolgen. Eine einfache und zweckmäßige Lösung besteht da
rin, daß die Umhüllung mechanisch zerstörbar ist. Dies kann
beispielsweise mittels einer die Umhüllung auftrennenden
Reißleine erfolgen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin,
daß die Umhüllung beim Aufquellen des Dübelkörpers soweit
gedehnt wird, bis sie schließlich aufreißt.
Eine weitere vorteilhafte Lösung besteht darin, daß die
Umhüllung chemisch zerstörbar ist. Dies kann beispielsweise
dadurch erfolgen, daß im Dübelkörper ein wärmeentwickeln
der, chemischer Prozeß stattfindet, der die Umhüllung
schließlich zum Schmelzen bringt.
Weiterhin ist es zweckmäßig, daß die Umhüllung durch ein
Lösungsmittel zerstörbar ist. Das Einleiten eines solchen
Auflösungsprozesses kann beispielsweise durch ein Eintauchen
des Dübels in ein entsprechendes Lösungsmittel vor dem Ein
führen in die Aufnahmebohrung erfolgen. Ein solches Lösungs
mittel bildet beispielsweise Wasser. Dabei können für die
Umhüllung Polyvinylalkohol, Zelluloseäther, auflösbare Pa
piere oder Vliesstoffe verwendet werden. Die Wasserlöslich
keit derartiger Folien, Papiere oder Vliese kann über einen
beliebigen Zeitraum, von wenigen Sekunden bis Stunden, vor
zugsweise zwischen einer halben und eineinhalb Minuten, ein
gestellt werden. Neben dem aus wirtschaftlichen und Sicher
heitsgründen bevorzugten Wasser können jedoch auch andere
Lösungsmittel verwendet werden.
Das Lösungsmittel kann vor oder auch nach dem Einführen des
Dübels in eine Aufnahmebohrung mit der Umhüllung in Kontakt
gebracht werden. Eine vorteilhafte Möglichkeit besteht da
rin, daß das Lösungsmittel in der aushärtbaren Masse ent
halten ist. Das Lösungsmittel wird somit zusammen mit der
aushärtbaren Masse in den bereits in eine Aufnahmebohrung
eingesetzten Dübelkörper eingespritzt. Dadurch wird ein vor
zeitiges Auflösen der Umhüllung vermieden.
Für die Zerstörung der Umhüllung ist es zweckmäßig, diese
mit einer Perforation zu versehen. Diese Perforation ermög
licht bei einer mechanischen Zerstörung der Umhüllung das
Aufreißen an einer bestimmten Stelle. Der Widerstand ist
dabei wesentlich geringer als bei einer nicht perforierten
Umhüllung. Eine Perforation weist weiterhin Vorteile im Zu
sammenhang mit einem Lösungsmittel auf. Beim Eintauchen
eines Dübelkörpers in ein Lösungsmittel gelangt dieses durch
die Perforation auch ins Innere des Dübelkörpers. Da der
Dübelkörper saugfähig ist, kann er eine erhebliche Menge an
Lösungsmittel aufnehmen. Beim Auflösen der Umhüllung wirkt
das Lösungsmittel somit von innen und unter Umständen auch
von außen her.
Beim Eintauchen des Dübelkörpers in ein Lösungsmittel besteht
die Gefahr, daß dieses beim anschließenden Einführen des
Dübels in eine Aufnahmebohrung zum größten Teil von der
Bohrlochwandung abgestreift wird. Um dies zu vermeiden, ist
es vorteilhaft, wenn die Umhüllung Mittel zur Aufnahme des
Lösungsmittels aufweist. Solche Mittel können aufgeklebte
oder eingeformte Streifen aus saugfähigen Materialen, wie
beispielsweise Vlies, bilden. Eine weitere Möglichkeit be
steht in der Beschichtung der Umhüllung mit Netzmitteln.
Schließlich können auch Stützstreifen angebracht werden,
welche eine Berührung der Umhüllung mit der Bohrlochwandung
verhindern. Außerdem kann die Umhüllung geprägt sein. Diese
Prägungen sollen wiederum vermeiden, daß die gesamte Ober
fläche der Umhüllung mit der Bohrlochwandung in Berührung
kommt.
Die Erfindung soll nachstehend anhand der sie beispielsweise
wiedergebenden Zeichnungen erläutert werden. Es zeigen
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen, in ein Hohlräume
aufweisendes Aufnahmematerial eingesetzten
Dübel während der Zerstörung der Umhüllung,
Fig. 2 einen weiteren erfindungsgemäßen Dübel,
Fig. 3 einen erfindungsgemäßen Dübel nach Fig. 1
oder 2, nach der Zerstörung der Umhüllung.
Der aus Fig. 1 ersichtliche Dübel besteht aus einem Dübelkör
per 1 mit am rückwärtigen Ende angeordnetem Flansch 2 und
einer den Dübelkörper 1 umgebenden, zerstörbaren Umhüllung 3.
Das Zerstören der Umhüllung 3 erfolgt mittels einer Reiß
leine 4. Die Reißleine 4 ist am einen Ende mit dem Flansch 2
verbunden. Die Reißleine 4 verläuft hierauf um die Umhül
lung 3. Durch Ziehen an der Reißleine 4 in Richtung des
Pfeiles wird die Umhüllung 3 aufgerissen.
Der zuvor auf den Querschnitt der Aufnahmebohrung kompri
mierte Dübelkörper 1 kann sich somit im Bereich der Hohlräu
me auf seinen Ausgangszustand zurückverformen. Dabei ent
steht ein Formschluß des Dübelkörpers 1 mit dem Aufnahmema
terial 5. Die Umhüllung 3 muß nicht entfernt werden. Das
Aufreißen der Umhüllung 3 genügt, daß diese für die Kom
primierung des Dübelkörpers 1 unwirksam wird.
Fig. 2 zeigt einen weiteren Dübelkörper 6 mit einem Flansch 7
am rückwärtigen Ende und einer den Dübelkörper 6 umgebenden,
insgesamt mit 8 bezeichneten, zerstörbaren Umhüllung. Die
Umhüllung 8 hält den Dübelkörper 6 ebenfalls in komprimier
ter Form zusammen. Die Umhüllung 8 ist mit einer Perfora
tion 8 a versehen. Die Perforation 8 a dient dazu, daß der
aus saugfähigem Material bestehende Dübelkörper 6 ein der
Zerstörung der Umhüllung 8 dienendes Lösungsmittel aufnehmen
kann. Der Dübel wird dazu in ein Lösungsmittel, beispiels
weise Wasser, eingetaucht. Durch das Aufsaugen des Lösungs
mittels wird gewährleistet, daß genügend Lösungsmittel vor
handen ist, um die Umhüllung 8 zu zerstören. Falls die Umhül
lung 8 keine Perforation aufweist, besteht die Gefahr, daß
das auf der Außenseite der Umhüllung angeordnete Lösungs
mittel beim Einführen des Dübels in eine Aufnahmebohrung
abgestreift wird. Eine Perforation 8 a bringt jedoch auch bei
mechanischer Zerstörung der Umhüllung 8 Vorteile. Beispiels
weise kann die Umhüllung durch Aufquellen des Dübelkörpers 6
zerstört werden.
Fig. 3 zeigt einen Dübelkörper 1 nach Zerstörung der Umhül
lung. Der bis zum Anschlag des Flansches 2 in ein Hohlräume
aufweisendes Aufnahmematerial 5 eingeführte Dübelkörper 1
kann sich wieder in seinen Ausgangszustand zurückverformen.
Der Dübelkörper 1 schafft somit einen Formschluß mit dem
Aufnahmematerial 5. Im Bereich der Stege des Aufnahmemate
rials 5 bleibt der Dübelkörper 1 komprimiert. Die Figur zeigt
weiterhin das Einspritzen einer aushärtbaren Masse mittels
eines Dosiergerätes 9.
Das Lösungsmittel zur Zerstörung der Umhüllung kann jedoch
auch in der aushärtbaren Masse enthalten sein. Dabei wird
die Umhüllung erst nach dem Einspritzen der aushärtbaren
Masse zerstört. Auch in diesem Fall kann eine Perforation
der Umhüllung von Vorteil sein, indem das Lösungsmittel die
Umhüllung durchdringt und somit von beiden Seiten her auf
die Umhüllung einwirken kann.
Claims (7)
1. Dübel zur Verankerung in Hohlräume aufweisenden Auf
nahmematerialien, mit einem Dübelkörper aus elastisch
verformbarem, saugfähigem Material, der zum Einführen
in die Aufnahmebohrung von einer den Dübelkörper kom
primierenden Umhüllung umgeben ist, die nach dem Ein
setzen des Dübels ins Aufnahmematerial den Dübelkörper
zumindest teilweise wieder freigibt, wobei nach dem
Einsetzen ins Aufnahmematerial der Dübelkörper durch
Einspritzen einer aushärtbaren Masse verfestigt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Umhüllung (3, 8) als zerstörbarer Bestandteil des
Dübels ausgebildet ist.
2. Dübel durch Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Umhüllung (3) mechanisch zerstörbar ist.
3. Dübel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Umhüllung (8) chemisch zerstörbar ist.
4. Dübel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Umhüllung (8) durch ein Lösungsmittel zerstörbar ist.
5. Dübel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Lösungsmittel in der aushärtbaren Masse enthalten ist.
6. Dübel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Umhüllung (8) eine Perforation
(8 a) aufweist.
7. Dübel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Umhüllung (8) Mittel zur Aufnahme des Lösungsmittels
aufweist.
Priority Applications (3)
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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DE3837655A1 (de) * | 1988-11-05 | 1990-05-10 | Bergwerksverband Gmbh | Verfahren zum verfuellen von hohlraeumen mittels verformbarer hohlkoerper |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE7732833U1 (de) * | 1979-07-12 | Hilti Ag, Schaan (Liechtenstein) | Dübel zum Verankern in Hohlbausteinen, Platten u.dgl. Aufnahmeteilen |
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1982
- 1982-07-16 DE DE19823226592 patent/DE3226592A1/de active Granted
-
1983
- 1983-04-29 CH CH230783A patent/CH660211A5/de not_active IP Right Cessation
- 1983-07-08 FR FR8311422A patent/FR2530304B1/fr not_active Expired
Also Published As
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