DE3222378A1 - Vorrichtung zur verringerung der empfindlichkeit leitwerksstabilisierter, in luft und/oder wasser sich bewegender gefechtskoerper gegen seitliche anstroemung - Google Patents

Vorrichtung zur verringerung der empfindlichkeit leitwerksstabilisierter, in luft und/oder wasser sich bewegender gefechtskoerper gegen seitliche anstroemung

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DE3222378A1 DE19823222378 DE3222378A DE3222378A1 DE 3222378 A1 DE3222378 A1 DE 3222378A1 DE 19823222378 DE19823222378 DE 19823222378 DE 3222378 A DE3222378 A DE 3222378A DE 3222378 A1 DE3222378 A1 DE 3222378A1
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Walter Prof.Dipl.-Ing.Dr. 5060 Bergisch-Gladbach Diesinger
Christoph Ing.(grad.) 5461 Ockenfels Mathey
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Huels Troisdorf AG
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    • F42AMMUNITION; BLASTING
    • F42BEXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
    • F42B10/00Means for influencing, e.g. improving, the aerodynamic properties of projectiles or missiles; Arrangements on projectiles or missiles for stabilising, steering, range-reducing, range-increasing or fall-retarding
    • F42B10/02Stabilising arrangements
    • F42B10/14Stabilising arrangements using fins spread or deployed after launch, e.g. after leaving the barrel

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Description

  • Vorrichtung zur Verringerung der Empfindlichkeit
  • Bitwerksstabilisierter, in Luft und/oder Wasser sich bewegender Gefechtskörper gegen seitliche Anströmung Die Erfindung befaßt sich mit einer Vorrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art.
  • Zur Stabilisierung von sich in Luft bewegenden Flugkörpern, insbesondere Raketen, aber z.B. auch flarschflugkörper und Geschosse, und sich in Wasser bewegenden Gefechtskörpern sind Leitwerke bekannt. Die Stabilisierungswirkung eines Leitwerk kommt dadurch zustande, daß das Leitwerk bei Drehung des Flugkörpers aus der Flugrichtung heraus ein rückdrehendes Moment erzeugt, das so lange wirkt, bis der Flugkörper wieder in die Flugrichtung zurückgedreht ist.
  • Dieses rückdrehende, die Störung beseitigende Moment um den Flugkörperschwerpunkt kommt dadurch zustande, daß das Teitwerk hinter dem Schwerpunkt des Flugkörpers, d.h. in dessen Heckbereich angebracht ist und infolge der Auslenkung aus der Flugrichtung als Tragflügel wirkt. Ist der Auftrieb, d.h. die Stabilität groß, so wird die Störung schnell beseitigt, ist er klein, so erfolgt der Ausgleich der Störung nur langsam. Bei unzureichendem Leitwerksauftrieb vergrößert sich die Abweichung von der Flugrichtung, bis der Flugkörper nach einer gewissen Zeit "ausbricht und die Flugkörperlängsachse um 90° gedreht zur Flugrichtung steht.
  • Bei hoher Längsstabilität wird eine momentane Abweichung von der Flugrichtung zwar schnell beseitigt, nachteiligerweise jedoch z.B. auch bei Bodenwind, d.h. hier bei Windkomponenten, die nicht in Flugrichtung wirken. Dies soll am Beispiel eines, in Flugrichtung gesehen, von links wirkenden Seitenwindes verdeutlicht werden. Dieser Wind bewirkt, daß der Flugkörper nicht mehr axial, sondern unter einem (in der Regel kleinen) Winkel von links mit der resultierenden Geschwindigkeit angeströmt wird. Aufgrund der oben geschilderten Wirkungsweise des Leitwerks wird der Flugkörper nun so lange in den Wind gedreht, bis die Seitenwindkomponente null geworden ist. Dies bedeutet aber eine Abweichung von der Abschußrichtung. Durch nur schwache Stabilisierung wird deshalb die Seitenwindempfindlichkeit reduziert.
  • Aus aerodynamischen Gründen nimmt die Wirksamkeit von Blügeln bei Unterschallströmung mit steigender Fluggeschwindigkeit zu, im überschall jedoch ab. Bei ungelenkten t)berschallflugkörpern muß deshalb das Leitwerk mindestens so groß sein, daß es auch zur Stabilisierung bei der Maximalgeschwindigkeit noch ausreicht, was bei den bekannten Beitwerken ohne verzögertes Aufklappen eine hohe Bodenwindempfindlichkeit zur Folge hat. Bei Geschossen bedeutet dies, daß ihre Seitenwindempfindlichkeit mit abnehmender Uberschallgeschwindigkeit zunimmt, da entsprechend dem Vor- stehenden dabei deren Stabilität zunimmt und erst im Unter schallbereich wieder abnimmt.
  • Entsprechendes gilt auch für Geräte oder Gefechtskörper, die sich in Wasser bewegen und aufgrund ihrer Leitwerk stabilisierung in analoger Weise auf seitliche Wasseranströmungen reagieren.
  • Der Einfachheit halber wird nachstehend anstelle des allgemeineren Begriffs "Gefechtskörper" nur noch die Bezeichnung "Flugkörpers' verwendet, ohne daß damit eine Beschränkung beabsichtigt ist.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei Flugkörpern der vorgenannten Art die Empfindlichkeit gegen seitliche Anströmungen zu vermindern.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mittels einer zusätzlichen Vorrichtung gelöst, die entsprechend dem Kennzeichen des Anspruchs 1 ausgebildet ist. Dadurch wird z.B. bei Raketen die Bodenwindempfindlichkeit reduziert, ohne daß an dem Leitwerk des Flugkörpers etwas geändert werden muß.
  • Dies wird durch eine oder mehrere zusätzliche Leitwerksflächen erreicht, welche aus der Ogive ausklappen und die Wirkung des Beckleitwerks dadurch mehr oder weniger kompensieren, daß sie vor dem Schwerpunkt des Flugkörpers angebracht sind (Destabilisierungsflossen). Analog zu einem verspätet aufklappenden Leitwerk müssen die- Destabilisierungsflächen nach einer gewissen Zeit eingeklappt oder abgeworfen werden, um wieder die volle Stabilität des Flugkörpers zu gewährleisten. Falls der Flugkörper zum Ausgleich von Schubvektorfehlern des Triebwerkes rotiert, müssen die Destabilisierungsflossen wie das Leitwerk einen Einstellwinkel besitzen, damit eine Dämpfung der Rotation vermieden wird. Eine geeignet verwundene Destabilisierungs- flosse kann die gleiche Wirkung wie eine ebene, eingestellte Flosse haben Zur Lösung der Aufgabe, Ausfahren der Destabilisierungsflossen beim oder kurz nach dem Start von zOBo Raketen und Einfahren oder Abwerfen nach einer bestimmten Flugzeit sind verschiedene physikalische Schaltgrößen anwendbar. Bei den später beschriebenen Konfigurationen ist es beim Start die Beschleunigung und zum Abwerfen der Destabillsierungsflossen ein durch den aerodynamisc.hen Widerstand hervorgerufenes Moment. Dies ist jedorn ner1eine der vielen Möglichkeiten. Zur Initiierung der beiden Schaltvorgänge sind einzeln oder als Kombination zOBo die Beschleunigungskraft die Fliehkraft, der aerodynamische Widerstand, der aerodynamische Auftrieb und der Staudruck einsetzbar, d,h, alle physikalischen Größen, welche sich während der Schubphase des Flugkörpers verändern Auch pyrotechnische, mechanische, elektromechanische und elektrische Zeitgeber, die unabhängig von den ertryähnten physikalischen Größen sind, können die Schaltvorgänge einleiten. So kann z.B ein Zeitglied sowohl die Schaltvorgänge für die wenigstens eine Destabilisierungsfläche initiieren als auch weitere Funktionen des Kopfes des Flugkörpers einleiten. Hiervon kann z.B. bei Geschossen Gebrauch gemacht werden, bei denen die Destabilisierungsvorrichtung nicht beim Abschuß, sondern erst zu einem späteren Zeitpunkt bei entsprechend verminderter überschallgeschwindigkeit in Funktion gesetzt wird.
  • In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ist die Ausbildung nach Anspruch 2 vorgesehen Damit ist es in vorteilhafter Weise möglich, bei einem vorgegebenen Flugkörper noch nachträglich die Reichweite zu erhöhen, indem auf den ansonsten unveränderten Flugkörper eine entspre- chend schlankere Ogive aufgesetzt wird. Dadurch können all bereits vorhandenen Flugkörper und zugehörige Einrichtungen unverändert in die Verbesserung mit einbezogen werden.
  • Auch die Reduzierung der Reichweite eines vorhandcnen Flugkörpers ist bei entsprechend strömungstochnisch unf,iinstigerer aufgesetzter Ogive möglich. Eine verminderte minimale Reichweite kann zur Erweiterung des nutzbaren Flugweitenbereichs von Vorteil sein.
  • Ein in seiner Länge beschränkter Flugkörper wird dazu z.B.
  • vor dem Start mit einer schlanken Ogive versehen, wodurch der aerodgnamische Widerstand gegenüber einer weniger schlanken herabgesetzt wird und die Reichweite steigt.
  • Diese Maßnahme ist selbstverständlich nicht in allen Fälle gleich wirkungsvoll, zumal die Verlängerung der Ogive auch eine Erhöhung der Startmasse bedeutet. Ohne Grenzen festzulegen, kann aber generell gesagt werden, daß diese Methode besonders wirkungsvoll ist bei Flugkörpern mit großem Einfluß des aerodynamischen Widerstandes auf die Reichweite (Uberschallmachzahlen, ungünstige aerodynamisch Form; große Flugweite im Vergleich zum Kaliber; kurze Schubzeit bei langer Freiflugzeit).
  • Die aufgesetzte Ogive verringert die Stabilität des Flugkörpers geringfügig, was bei angetriebenen Flugkörpern mit knapper Stabilität bei Brennschluß (kritischer Fall) berücksichtigt werden muß.
  • Die nachträglich anzubringende Ogive, in der vorteilhafter Weise auch noch genügend Platz zur Installierung der Destabilisierungsvorrichtung ist, kann auf der Originalogive des Flugkörpers z.B. mittels quer angeordneter Feder stäbe befestigt werden1 welche in die Schlüsselnut der Originalogive einrasten. Das stellt eine besonders vor- teilhafte, einfach und schnell vorzunehmende Verbindungsart dar. Die Ogive stützt sich zweckmäßigerweise zur Zentrierung und Momentenaufnahme um die Querachse an zwei axial hintereinander angeordneten Stellen ab. Sie ist bevorzugt aus Kunststoff und z.B. durch Schweißen oder Kleber mit Längs- und Querverstärkungen versehen Die erfindungsgemäße Ogive kann im Werk auf die ursprungliche Ogive z.B. aufgesteckt oder aufgeklebt werden, erst vor dem Laden der Startrampe Nerferrohr9 Schiene, Kanister) auf den Flugkörper aufgest't werden oder befindet sich bereits auf der Startrampe und rastet beim Start des Flugkörpers ein.
  • Bei rotierenden Plugkörpern ist prinzipiell die Anwendung nur einer Destabilisierungsfiosse möglich9 wenngleich auch hier vorzugsweise mehrere, insbesondere vier, vorgesehen sind. Die Flossen werden vor dem Start bevorzugt durch ein unter Federdruck stehende Vorrichtung im eingeklappten Zustand verriegelt. Nach dem Start werden sie zu einem vorgegebenen ersten Zeitpunkt dadurch entriegelt und zum Ausklappen freigegeben, daß z,B. die Axialbeschleunigung einer Rakete einen Verriegelungskörper gegen die Kraft der vorgenannten Feder nach hinten verschiebt, so daß dieser außer Eingriff mit den vorderen freien Enden der Flossen kommt.
  • Nach einer vorgegebenen Blugzeit, do h zu einem vorgegebenen zweiten Zeitpunkt werden die Flossen abgeworfen oder eingeklappt. Dieses Entfernen aus der Funktionsstellung kann wieder durch Ausnützen des aerodynamischen Widerstandes oder der anderen vorstehend genannten Möglichkeiten erfolgen. Das Ausklappen und Abwerfen selbst kann bei rollenden Plugkörpern noch dadurch unterstützt werden, daß der Flossenschwerpunkt möglichst weit nach außen gelegt wird. Beispielsweise können dazu aus Kunststoff gefertigte Flossen mit Blei- oder sonstigen schwereren Einlagen im entsprechenden Abstand von ihrem Schwenkpunkt versehen werden.
  • Um eine möglichst gleichmäßige Abtrennung der Flossen zu erreichen, kann die Anordnung nach Anspruch 3 vorgesehen werden. Um gegebenenfalls den Stabilitätssprung nach Außer-Funktion-Treten der Destabilisierungsflossen zu verkleinern, können Anordnungen entsprechend den Ansprüchen 4 bis 6 vorgesehen werden. Die Anordnung nach Anspruch 7, gemäß der die Ogive ganz oder teilweise um die Längsachse des Flugkörpers drehbar ist, bietet schließlich noch die Möglichkeit, die Fliehkräfte als Schaltgröße zu erhöhen und/oder die Wirbel der Destabilisierungsflossen gleichmäßig zu verteilen.
  • Die Erfindung ist in der Zeichnung in Ausführungsbeispielen in verschiedenen Schnitten schematisch gezeigt und wird anhand dieser nachstehend näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 eine aufgesetzte Ogive mit Destabilisierungsflossen und Fig. 2 bis 9 verschiedene Varianten hierzu, teilweise im Ausschnitt.
  • Fig. 1, insbesondere ihr Schnitt A-B, zeigt einen Teil des ursprünglichen Flugkörpers 1 mit Ogive 2, auf die ein schlanke Ogive 3 aufgesetzt ist. Zur Gewährleistung der Formhaltigkeit und Festigkeit ist die Ogive 3 mit Abstützungen 4 und 6 versehen. Falls notwendig, können weitere Abstützungen vorhanden sein, auch im Bereich der Achse 9. Dort angebrachte Verstärkungen sind dann nicht kreisscheiben- sondern viertelkreisscheibenförmig, um die Funktion der Destabilisierungsflossen 16 zu gewährleisten.
  • Die in die Schlüsselnut 19 der Ogive 2 eiorastende wenigstens eine stabförmige Verriegelungsfeder 5 dient der axialen Arretierung der Ogive 3 (siehe auch Schnitt C-D).
  • Die Zentrierung wird durch das Bauteil 6 gewährleistet.
  • Durch ihre Anordnung zueinander können die Abstützungen 4 und 6 auch Biegemomente von der schlanken Ogive 3 auf den Flugkörper 1 übertragen.
  • Die Ogive 3 mit eingeklapptçn Destabilisierungsflossen 16 (rechte Seite im Schnitt A-B der Fig. 1) wird vor dem Laden des Werferrohres auf den Flugkörper gesetzt, so daß sie mit den Federstäben 5 einrastet, oder sie befindet sich bereits vorher an geeigneter Stelle im Werferrohr und rastet beim Laden der Rohre oder beim Start der Rakete automatisch eine.
  • Die Destabilisierungsflossen 16 werden dabei durch die Lager 8 und den unter dem Druck der Schaltfeder 15 stehend Verriegelungskörper 14 über die Abschrägung 20 in ihrer eingeklappten Ausgangslage gehalten.
  • Durch die Startbeschleunigung der Rakete rutscht der Verriegelungskörper 14 gegen die Kraft der Schaltfeder 15 nach hinten, so daß die Abschrägungen an den vorderen Enden der Flossen 16 freigegeben werden und die Flossen 16 durch die axiale Beschleunigungskraft (sofern der Abstand des Flossen schwerpunktes von der Achse 9 größer als der Abstand des Lagers 8 von dieser ist) und/oder durch die Fliehkraft infolge Rotation aufklappen (linke Seite im Schnitt A-B der Fig. 1).
  • Die Destabilisierungsflossen 16 übertragen den aerodynamischen Auftrieb auf die Ogive 3 durch die seitlichen Abstützungen 7 (siehe insbesondere Schnitt E-F). Diese kann wie in Fig. 1, Schnitt A-B9 dargestellt großflächig sein (gute Abstützung1 aber mit vergleichsweise starker Reibung behaftet) oder kleinflächig (z.B. Unterlegscheiben am Lager 8 zwischen 16 und 7), was erhöhte Biegemomente an den Destabilisierungsflossen 16 hervorruft.
  • Eine weitere Drehung der Destabilisierungsflossen 16 nach hinten wird zunächst durch den Haltering 10 verhindert, der durch einen Scherbolzen 11 mit der Achse 9 verbunden ist. Infolge des mit der Geschwindigkeit des Flugkörpers steigenden aerodynamischen Widerstandes drücken die Destabilisierungsflossen 6 nach vorne auf dßn Haltering 10, bis der Bolzen 11 abschert, so daß die Destabilisierungsflächen -16 sich weiter um das Lager 8 nach hinten drehen und nach Anschlag am Ende des Schlitzes in der Ogive 3 (Position 21) gelöst werden und sich vom Flugkörper trennen Dadurch ist - wie beabsichtigt - die Leitwerkswirksamkeit wieder voll hergestellt.
  • Wenn der aerodynamische Widerstand der Destabilisierungsflossen 16 als Schaltgröße nicht ausreicht (z.B. weil der Scherbolzen dann zu klein oder weil die Abscherkraft zu schlecht reproduzierbar ist), so können in bekannter Weise zusätzliche Widerstandsflächen an den freien Enden der Flossen 16 angebracht werden. Weiterhin besteht die Möglichkiet, die Flossen 16 so zu gestalten, daß sie unter einem Pfeilwinkel (Winkel zwischen Flossenvorderkante und Achse) kleiner als 90° nach vorne arretiert werden, so daß der Flossenschwerpunkt vor dem Drehpunkt 8 liegt. Durch die Fliehkräfte, welche dann an den Flossen 16 bei einem rollenden Flugkörper angreifen, wird ein zusätzliches Moment zum Vergrößern der Abscherkraft erzeugt. -Dieses kam noch dadurch verstärkt werden, daß der Flossenschwerpunkt nach außen verlegt wird (z.B. Bleieinlage in Kunststoff-Flosse).
  • Bei der geschilderten Entriegelungsvorrichtung kann es durch Werkstofftoleranzen, Umwelteinflüsse und Bauungenauigkeiten vorkommen, daß sich die Destabilisierungsflossen 16 von Flugkörper zu Flugkörper zu unterschiedlichen Zeiten lösen.
  • Es muß im Einzelfall untersucht werden, ob dies problematisch ist. Falls dies der Fall ist, muß eine besser reproduzierbare Entriegelung der Destabilisierungsfiossen 16 vorgesehen werden.
  • Fig. 2 zeigt in ihren Schnitten G-H und I-J eine erfindungs gemäße Konfiguration, bei lher eine abhebende Feder 18 in Verbindung mit der Hülse 17 die Aufgabe des Scherbolzens 11 nach Fig. 1 übernimmt Im übrigen entspricht der Aufbau dem nach Fig. 1.
  • Bei den Konfigurationen nach Fig. 3 bis 6 sind die Ende riegelungsvorrichtung justierbar, um eine gute Reproduzierbarkeit zu gewährleisten.
  • In der Achse 9 nach Big. 3 ist eine umlaufende Nut 22 eingearbeitet, in die eine Kugel 24 eingreift, die durch die Feder 25 angedrückt wird. Durch die Schraube 26 am Haltering 23 ist die Andrückkraft der Feder 25 einstellbar. Bei der Auslegung nach Fig. 4 ist die Justiervorrichtung in der Achse 9 untergebracht. Der Nut 22 in Fig. 3 entspricht hier die umlaufende Phase 32, an welcher die durch die Feder 29 belastete Kugel 28 anliegt. Die Federkraft ist mittels der Schraube 30 einstellbar, der Haltering 27 mit seiner Bohrung 31 auf der Achse 9 verschiebbar bei entsprechender nach oben gerichteter Andruckkräfte der Flossen 16.
  • Fig. 5 zeigt eine Konfiguration, die sich besonders genau justieren läßt und außerdem den synchronen Abwurf der Destabilisierungsflächen 16 gewährleistet.
  • Der Haltering 33 ist mit einer Langsnut 34 versehen, die an der Halteringunterseite 35 zu einer segmentförmigen Aus- nehmung 36 erweitert ist, wie Schnitt K-L zeigt. In die Achse 9 ist der Stift 37 eingesetzt. Die Schenkeldruckfeder 38 sitzt zentral und vorgespannt um die Achse 9. Der Federschenkel 39 steckt in der Bohrung 40 des Halteringes 33; der Federschenkel 41 liegt im Längsschlitz 42 der Achse 9, und damit sind beide Enden der Schenkeldruckieder in Umfangsrichtung festgelegt.
  • Auf dem Gewinde 43 der Achse 9 ist der Schraubring 44 aufgeschraubt, über den der Anpreßdruck der Schenkeldruckfeder 38 eingestellt werden kann.
  • Die Üestabilisierungsflossen 16 drücken, bedingt durch ihren aerodynamischen Widerstand, den Haltering 33 soweit nach vorn, bis sich der Stift 37 und die segmentförmige Ausnehmung 36 in gleicher Position befinden. Die im gespannten Zustand eingebaute Schenkeldruckfeder 38 dreht nun den Haltering 33 um 450 links herum (Blickrichtung auf Schnitt K-L; siehe Drehpfeil). Die radialen Nuten 45 im Haltering 33 stehen am Ende dieses Drehvorganges über den Destabilisierungsflossen 16, die somit frei sind und sich vom Flugkörper lösen.
  • Die Fig. 6 zeigt die Stellung der Entriegelungskonstruk tion kurz nach dem Erreichen des Auslösemomentes (Haltering 33 in Endposition).
  • Die geschilderten Vorrichtungen zur Reduzierung der aerodynamischen Stabilität eines Flugkörpers am Anfang der Flugphase oder gegebenenfalls zum Beispiel bei einem Geschoß auch während der Flugphase, wenn dessen Stabilität unerwunscht hoch wird, bewirken wie beim verspätet aufklappenden Leitwerk nach Abwurf der Destabilisierungsflossen 16 einen "Stabilitätssprung". Die hinsichtlich der Bodenwind- bzw. Seitenanströmabhängigkeit optimale Stabilität ändert sich jedoch mit der Geschwindigkeit der Flug- körper kontinuierlich, was bedeutet, daß durch ein verspätet aufklappendes Leitwerk oder eine der in Fig. 1 bis 6 gezeigten Vorrichtungen der Flugkörper in der Anfangsflugphase zunächst unter- und dann überstabilisiert ist.
  • Falls notwendig - was sich bei der Entwicklung aus Flugbahnsimulationen unter Beachtung der zusätzlichen Kosten ergibt -,kann die Annäherung an den optimalen Stabilitätsverlauf in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit erfindungsgemäß durch die folgenden ISaßnahmen verbessert werden: Es sind zwei oder mehr Destabilisierungsvorrichtungen nach Fig. 1 bis 6 hintereinander angeordnet und haben unterschiedliche "Schaltpunkte". Der vergleichsweise große Stabilitätssprung wird dann durch zwei oder mehrere kleine ersetzt.
  • Die Entriegelung geht in zwei oder gegebenenfalls auch mehreren Stufen vor sich, indem z0B. gemäß Fig. 7 zwei Halteringe 10 mit Scherbolzen 11 vorgesehen sind. Der Pfeilwinkel (Winkel z.B. zwischen Flossenvorderkante und radialer Richtung) vergrößert sich nach jeder Stufe, wodurch die Destabilisierungwirkung reduziert wird. Sofern die einzelnen Flossen 16 mit einem unterschiedlich langen Auflager am Haltering 10 anliegen, ist es möglich, die Flossen zusätzlich stufenweise abzuwerfen.
  • Auch ein " "stetiger Pfeilflügeleffekt" alleine kann dazu benutzt werden, die Stabilitätsänderung langsamer vorzunehmen. Dies kann gemäß Fig. 8 dadurch erreicht werden, daß der zur Entriegelung der Destabilisierungsflossen 16 benötigte Drehwinkel um das Lager 8 vergrößert wird, z.B.
  • dadurch, daß der Haltering 10 mit Scherbolzen 11 im Vergleich zu Fig. 1 auf der Achse 9 weiter nach vorn verlegt werden. An der in Fig. 1 angegebenen Stelle wird statt dessen ein weiterer axial verschiebbarer Haltering 47 angebracht, der sich über eine durch 9 geführte Feder 46 an 10 abstützt. Erst bei großem Pfeilwinkel der Destabilisierungsfiossen ist die Feder voll zusammengedrückt, so daß der Bolzen 11 abgeschert wird. Entsprechend lassen sich die in Fig. 2 bis 6 gezeigten Anordnungen modifizieren.
  • In seltenen Fällen, in denen die bei der Auftriebserzeugung der Destabiiisierungsflossen entstehenden Wirbel die Leitwerkswirksamkeit im Heckbereich ungünstig beeinflussen, kann die erfindungsgemäße Vorrichtung um die Achse 9 frei drehbar angeordnet werden, indem z.B. bei der in Fig. 1 gezeigten Variante anstelle der beiden Schlüssel nuten 19 in der Originalogive 2 eine umlaufende Ringnut als Lagerstelle vorgesehen wird.
  • In Fig. 9 ist schließlich noch eine Variante gezeigt, bei welcher die Flossen 16 nicht abgeworfen werden, sondern nach Funktionserfüllung nach hinten in die Kontur der aufgesetzten Ogive einklappen. In der linken Hälfte ist eine ausgestellte Flosse 16 gezeigt, die bei ansteigender Kraft einwirkung den Haltering 47 schließlich so weit gegen die Kraft der Feder 46, die sich am Bund 48 mit Sicherungsbolzen 49 fest abstützt, nach oben drückt, daß sie mit der Kante an ihrem inneren Ende am Ring 47 abgleiten kann und durch dessen nach hinten gerichtete Druckkraft schließ lich in der in der rechten Hälfte der Fig. 9 gezeigten ein geklappten Position verriegelt wird.
  • Der mit der Erfindung erzielte Vorteil liegt insbesondere darin, daß ein bereits in großen Stückzahlen vorhandener Flugkörper neuen Reichweitenforderungen angepaßt werden kann, bei gleichzeitiger Verminderung der Seitenanströmempfindlichkeit. Durch wahlweisen Verschuß~~des Flugkörper mit und ohne Vorrichtung kann der Flugkörper zudem an den Bedarf (Streuwaffen oder Punktziele, Reichweite) kurzfristigangepaßt werden.

Claims (7)

  1. Patentansprüche: 1. Vorrichtung zur Verringerung der Empfindlichkeit leitwerksstabilisierter, in Luft und/oder Wasser sich bewegender Gefechtskörper gegen seitliche Anströmung, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß der Gefechtskörper (1) mit einer Ogive (3) versehen ist, die wenigstens eine als zusätzliche Leitwerksfläche wirkende Destabilisierungsflosse (16) aufweist, die zu einem vorgegebenen ersten Zeitpunkt aus der Kontur der Ogive (3) ausklappbar und zu einem vorgegebenen zweiten Zeitpunkt wieder einklappbar oder abwerfbar ist.
  2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ogive (3) mit der wenigstens einen Destabilisierungsfiosse (16) auf die bereits vorhandene Ogive (3) des Gefechtskörpers (1) aufsetzbar ist.
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, mit mehreren Destabilisierungsflossen, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung der Destabilisierungsflossen (16) über ein gemeinsames mechanisches Schaltglied (33) kinematisch gekoppelt ist.
  4. 4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Destabilisierungsvorrichtungen mit unterschiedlichen Funktionszeiten hintereinander angeordnet sind.
  5. 5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel zwischen Vorderkante der Destabilisierungsflosse (16) und der Langsachse (9) des Gefechtskörpers (1) während der Funktionszeit vergrößerbar ist.
  6. 6. Vorrichtung nach einem der Anspruche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Destabilisierungsflossen (16) zeitlich gestaffelt einklapp- oder abwerfbar sind.
  7. 7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie um die Längsachse (9) des Gefechtskörpers (1) drehbar gelagert ist.
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