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Datenerfassungssystem für Fahrzeuge
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Datenerfassungssystem für Fahrzeuge,
bestehend aus einem im Fahrzeug eingebauten Gerät zur zyklischen Erfassung der Daten
von Gebern für Impulsfolgen, die repräsentativ sind für vom Fahrzeug gelieferte
dynamische Daten, wie Geschwindigkeit, Drehzahl, Kraftstoffverbrauch usw., oder
von Gebern ,die Signale in Form von Ja-Nein-Aussagen liefern, die repräsentativ
sind für bestimmte Ereignisse innerhalb des Fahrverlaufs, beispielsweise für das
Erreichen bestimmter Grenzwerte,und aus einer in das Gerät einsteckbaren Kassette
mit einem Datenspeibher zur Speicherung der aus der Abfrage der Impulsgeber und
der Schalter sich ergebenden Werte sowie aus einem Rechner zur Aufnahme und zur
Verarbeitung der in der Kassette gespeicherten Daten.
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In der US-PS 4 188 618 ist ein Datenerfassungssystem für Fahrzeuge
beschrieben, bei dem im Fahrzeug ein Erfassungsgerät montiert ist, welches die Erfassung
der verschiedensten Daten, wie beispielsweise Geschwindigkeit, Drehzahl, Kraftstoffverbrauch
usw. mit Hilfe eines Mikroprozessorsystems ermöglicht. Eine steckbare Datenkassette
enthält einen Speicherbaustein, der während des Fahrzeugbetriebes mit den verschiedensten
Daten gefüllt wird. Die Datenkassette kann dann aus dem im Fahrzeug eingebauten
Erfassungsgerät entnommen und die Daten durch Umstecken in einen Computer auf diesen
Computer übertragen werdn. Die bekannte Anordnung zeigt nicht das Problem auf, wie
man nun die Vielzahl der während des Fahrtverlaufes anfallenden Daten für den Fahrzeughalter
so aufbereiten kann, daß dieser nur mit den Daten versorgt wird, die ihn speziell
interessieren.
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In der DE-A 29 o7 679 ist andererseits ein Datenerfassungssystem für
ein Fahrzeug beschrieben, welches ebenfalls mit einem
im Fahrzeug
montierten Erfassungsgerät arbeitet, welches die Daten in einen Speicher einschreibt.
Durch ein spezielles Programm, welches Bestandteil des Datenerfassungsgerätes ist,
wird eine Auswahl und Komprimierung der Daten vorgenommen, die auf dem Magnetband
-aufgezeichnet werden sollen. Eine besondere Datenübertragungseinheit kann mit dem
Datenerfassungsgerät-gekoppelt werden und übernimmt die Daten von dem Magnetband
des Erfassungsgerätes auf ein eigenes Magnetband. Dieses Magnetband wiederum kann
dem Ubertragungsgerät entnommen und in den Zentralcomputer eingegeben werden.
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Die Programmierung und insbesondere die Anpassung dieses Gerätes an
die Wünsche des Runden erfolgt in diesem Falle nur über das Programm des Datenerfassungsgerätes,
d.h. also daß jeder Fuhrpark sich sein eigenes Programm schaffen nuß, um aus den
vom Erfassungsgerät erkannten Daten diejenigen auszuwählen, die ihm besonders interessant
für die Überwachung seines Fuhrparkes erscheinen.
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Aufgabe der Erfindung ist es nunmehr, ein Gerät der Art, wie es in
der US-PS 4 188 618 beschrieben ist, so auszubilden, daß es den beliebigen Wünschen
des bzw. der Fuhrparkhalter in möglichst einfacher Weise angepaßt werden kann, ohne
daß es einer besonderen Programmierung jedes individuellen Erfassungsgerätes bedarf,
daß vielmehr bei gleichbleibender Programmierung des Erfassungsgerätes der Fuhrparkhalter
dennoch die Auswahl hinsichtlich der ihn interessierenden Daten treffen kann.
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Dementsprechend ist das erfindungsgemäße Datenerfassungssystem dadurch
gekennzeichnet, daß der Rechner den Datenspeicher in der Kassette mit Auswahl in
formationen versieht und daß im Zusammenwirken zwischen dem die Geber in relativ
kurzen Zyklen abfragenden Systemprogramm des im Fahrzeug eingebauten Gerätes und
der im Datenspeicher der Kassette aufgezeichneten Auswahlinformationen die Verdichtung
der vom Fahrzeug erfaßten
Informationen bei der Übertragung auf
den Datenspeicher der Kassette erfolgt.
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Durch die angegebene Ausbildung des erfindungsgemäßen Datenerfassungssystems
ist es möglich, jedes Datenerfassungsgerät, welches im Fahrzeug montiert ist, mit
dem gleichen Systemprogramm auszurüsten, welches ständig und wiederholt alle in
dem Erfassungsgerät vorhandenen Geber abfragt und die Auswahl der Daten, die nun
in den Datenspeicher der Kassette übertragen werden, durch Informationen vorzunehmen,
die in der Kassette selbst gespeichert sind und die von dem Fuhrparkhalter mit Hilfe
dessen eigenen Computers in diese Datenkassette eingeschrieben worden sind. Je nachdem,
ob also nun im gleichen Fuhrpark beispielsweise Fahrzeuge im Linienverkehr eingesetzt
sind oder ob es sich um Fahrzeuge handelt, die weite Fahrtrouten zurücklegen, kann
also der Fahrzeughalter selber bestimmen, welche Daten erfaßt werden sollen. Er
kann auch bei Bedarf die von ihm erfaßten Daten jederzeit an neue Erkenntnisse anpassen,
ohne daß es hierzu einer komplizierten Systemprogrammierung bedürfte.
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Er kann mit Hilfe des bei ihm vorhandenen Rechners, welcher in der
Regel ein Personalcomputer sein wird, der sich durch relativ einfache Bedienbarkeit
auszeichnet, in einem Kassettenlesegerät die Kassette so mit Auswahlinformationen
versehen, daß die ihn interessierenden Daten in der Kassette erfaßt werden.
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Er kann aber auch die Kassette so mit Auswahlinformationen versehen,
daß beispielsweise im Linienverkehr die Kassette jeden Tag entnommen und gegen eine
neue Kassette ersetzt wird, daß aber beispielsweise bei Fahrzeugen, die überwiegend
im Überlandverkehr arbeiten, die Kassette beispielsweise nur alle 7 Tage entnommen
und geleert wird. Er kann also selber bestimmen, welche Informationsdichte und welche
Art von Informationen er über den Fahrtverlauf und über die Fahrweise des Fahrers
für seine Uberwachungszwecke heranziehen möchte.
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Gemäß der weiteren Erfindung ist der Datenspeicher in der Daten-
kassette
ein Halbleiter-RAM, welches von dem Rechner mit den Auswahlinformationen versehen
werden kann. Diese Auswahlinformationen sind so beschaffen, daß sie die Abfrage
bestimmter Geber einzeln oder in bestimmten Kombinationen steuern. Dabei können
Einzelereignisse aufgezeichnet werden, oder aber auch kumulierte Daten entweder
in Abhängigkeit von bestimmten, zeitlichen Rangfolgen oder aber auch in Abhängigkeit
von bestimmten Grenzwerten. Es können aber auch sog. Datenprofile aufgezeichnet
werden, also beispielsweise die Zeiten oder die Wege, die das Fahrzeug in einer
bestimmten Geschwindigkeit oder bei einer bestimmten Drehzahl zurückgelegt hat.
Durch Aufteilung beispielsweise des Geschwindigkeitsmeßbereiches in mehrere Unterbereiche
ist es möglich, ein Geschwindigkeitsprofil zu erzeugen, welches es erlauben würde,
Mittelwerte zu bilden und anhand dieser Mittelwerte später nur gewisse Maximal-
oder Minimalwerte auszuwählen.
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Die Beschreibung eines Ausführungsbeispieles der Erfindung wird klar
machen, wie in umfangreicher Weise das erfindungsgemäße Datenerfassungssystem für
Fahrzeuge zur Überwachung eines Fuhrparkes eingesetzt werden kann.
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In den beiliegenden Zeichnungen zeigt FIG. 1 ein Übersichtsbild des
gesamten Systems, FIG. 2 ist ein Blockschaltbild des Datenerfassungsgerätes und
der Datenkassette, FIG. 3 zeigt das Datenlesegerät; welches an den Rechner angeschlossen
ist und FIG. 4 und 5 geben ein Funktionsschema des erfindungsgemäßen Datenerfassungssystems
wieder.
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In FIG. 1 ist der Lkw 1 mit einem im Fahrzeug montierten Erfassungsgerät
2 versehen. Dieses Erfassungsgerät 2 kann vorzugsweise so angeordnet sein, daß es
für den Fahrer nicht sichtbar ist, da eine Beobachtung des Gerätes überflüssig ist.
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Es werden keinerlei Daten angezeigt, sondern nur Daten aufgezeichnet.
Es ist selbstverständlich, daß durch eine besondere Anzeigeeinheit bei Bedarf auch
eine Anzeigeeinrichtung geschaffen werden kann. Grundsätzlich soll das System jedoch
ohne Wartung und Beobachtung durch den Fahrer funktionieren.
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Die Daten von dem Erfassungsgerät 2 gehen in eine Datenkassette 3,
die mit einem Datenspeicher versehen ist. Die Kassette 3 ist in das Erfassungsgerät
2 während des Betriebes des Fahrzeuges 1 eingesetzt und kann am Ende der Schicht
aus dem Erfassungsgerät 2 entnommen werden. Im Büro des Fahrzeughalters wird die
Datenkassette 3 dann in ein Datenlesegerät 4 eingesteckt, mit dessen Hilfe die Daten
auf den Personalcomputer 5, einen Rechner kleinerer Bauart, übertragen werden. Der
Rechner seinerseits ist mit einem Drucker 6 zum Ausdrucken der eingegebenen und
errechneten Daten verbindbar sowie auch mit einem Massenspeicher 7 in Form verschiedener
Floppy-Disk-Kassetten oder dergl. Über ein Modem 8 kann der Rechner auch über ein
weiteres Demodem 9 mit einem Zentralcomputer 10 verbunden werden. Wie durch die
Pfeile angedeutet ist, können in dem Datenlesegerät 4 nicht nur die Daten aus der
Datenkassette 3 ausgelesen werden, sondern es können auch Daten von dem Rechner
5 in die Kassette 3 eingelesen werden. Diese Daten sind die sog.
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Auswahlinformationen, mit deren Hilfe innerhalb des Datenerfassungsgerätes
2 die Informationen, die von den verschiedenen Gebern geliefert werden, so verdichtet
werden, wie es der Fahrzeughalter wünscht bzw. wie es seinen individuellen Bedürfnissen
entspricht.
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Wie das Datenerfassungsgerät 2, die Datenkassette 3 und das Datenlesesgerät
4 im einzelnen aufgebaut sind, ergibt sich aus
den FIG. 2 und 3.
Das im Fahrzeug eingebaute Datenerfassungsgerät 2 besteht aus einer Zentraleinheit
CPU in Form eines Mikroprozessors 11, einem Systemspeicher 12, der normalerweise
als ein sog. EPROM ausgebildet ist, und einem Datenspeicher 13, der ein Schreib-Lese-Speicher,
ein RAM, ist. Der Systemspeicher 12 ist normalerweise ein EPROM, kann aber bei Bedarf
durch ein weiteres EPROM ergänzt werden. Alle drei Bausteine 11, 12, 13 sind untereinander
verbunden durch einen Daten- und Adress-Bus 14. Der Bus 14 besorgt ferner die Verbindung
zu drei Schnittstellen 15, 16 und 17.
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Die Schnittstelle 15 besorgt den Datentransfer zu der Schnittstelle
18 in der Datenkassette 3. Die Schnittstelle 15 enthält im wesentlichen Leitungstreiber.
Die Schnittstelle 16 dient dazu, die Verbindung zu den verschiedenen Grenzwertgebern
19 herzustellen. Diese Grenzwertgeber sind symbolisch dargestellt durch einen Schalter,
dessen geöffnete oder geschlossene Stellung den Grenzwert repräsentieren soll. An
den verschiedensten Stellen des Fahrzeuges sind Sensoren angeordnet, die Informationen
über Grenzwerte abgeben und die ein Signal über einen der Schalter 19 abgeben, wenn
der betreffende Grenzwert über- bzw. unterschritten ist. Es seien hier nur ein paar
Beispiele für derartige Grenzwertgeber angeführt: die Motoröltemperatur, die Kühlwassertemperatur,
die Abnutzung der Bremsbeläge, das Absinken des Reifendrucks unter einen zulässigen
Wert, das Absinken des Bremsdruckes unter einen zulässigen Wert, das Absinken des
Druckes im Kompressor, die angezogene Handbremse, der nicht angelegte Sicherheitsgurt,
ein nicht geschlossener Türkontakt, der Entladezustand der Batterie oder die Beleuchtung.
Insgesamt sind an der Schnittstelle 16 beispielsweise zwölf Eingänge für Informationen
von Grenzwertgebern 19 vorgesehen, die belegt oder auch unbelegt sein können, d.h.
der Fahrzeughalter selber kann eine Auswahl treffen, welche Informationen der verschiedenen
Sensoren, die meist im Fahrzeug ohnehin vorhanden sind, er nun an das Daten-
erfassungsgerät
anschließen möchte. Mit Rücksicht darauf, daß das Erfassungsgerät ohne Einwirkungsmöglichkeit
durch den Fahrer arbeiten soll, sind an sich irgendwelche Handschalter für die manuelle
Eingabe zusätzlicher Informationen nicht vorgesehen. Will man jedoch solche Informationen
dennoch eingeben, so müßten diese auch über die Schalter 19 angeschlossen werden.
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Die Schnittstelle 17 dient dem Anschluß an die Geber, welche dynamische
Werte während des gesamten Fahrtverlaufes liefern.
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Es ist vorgesehen, daß bis zu sechs Geber angeschlossen werden können.
Hierbei kann es sich z. B. um folgende Informationen handeln, die eingegeben werden.
Der zurückgelegte Weg, aus dem die Geschwindigkeit abgeleitet wird, die Motordrehzahl,
der Kraftstoffverbrauch' sofern das Rraftfahrzeug mit einem Durchflußmesser versehen
ist, die Kühlraumteinperatur, soweit es sich um ein Fahrzeug mit einem KEhlraum
handelt, oder beispielsweise bei Tankwagen auch die Menge des übernommeneb und wieder
ausgegebenen Kraftstoffes, wenn, wie dies bei diesen Fahrzeugen üblich ist, ein
Durchflußzähler für diese Mengen vorhanden ist.
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Selbstverständlich können für andere Spezialfahrzeuge auch noch andere
dynamische Impulsgeber wahlweise angeschlossen werden.
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Die Impulsfolgen, die von diesen Gebern geliefert werden, werden jedenfalls
je für sich in einem besonderen Zähler 20 gezählt, nachdem die Impulse in entsprechenden
Schaltungsbauteilen vorher für die Zwecke der Zählung aufbereitet worden sind. Das
Netzteil 21 versorgt das Erfassungsgerät 2 mit der notwendigen Spannung, wobei die
Spannung der Kraftfahrzeugbatterie entsprechend transformiert wird.
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Die Datenkassette 3 enthält außer der Schnittstelle 18, die ebenfalls
im wesentlichen aus Leitungstreibern besteht, einen oder mehrere Datenspeicher 22
in Form von Schreib-Lese-Speichern oder RAMs. Außerdem enthält die Datenkassette
3 einen Uhrenbaustein 23
der so ausgebildet ist, daß er in digitaler
Form nicht nur die aktuelle Tageszeit liefert sondern auch die Angabe des entsprechenden
Datums. Derartige Bausteine sind aus der Uhrentechnik bekannt. Dem Datenerhalt der
Informationen sowohl in dem Datenspeicher 22 als auch des Uhrenbausteines 23 dient
eine Pufferbatterie 24. Normalerweise wird als Datenspeicher ein 2-K-Byte-Speicher
verwendet. Die Einrichtung ist aber so getroffen, daß wahlweise auch zwei oder sogar
vier solcher Bausteine in der Kassette Platz finden können. Die Schnittstelle 18,
der Datenspeicher 22 und die Uhr 23 sind über ein Adress-und Daten-Bus-Leitungssystem
25 miteinander verbunden.
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FIG. 3 zeigt das Datenlesegerät 4. Es ist, wie bereits oben erwähnt,
im Büro des Fahrzeughalters angeordnet und ist Bestandteil eines Computersystems.
In dem Datenlesegerät 4 ist ebenfalls-eine Zentraleinheit in Form eines Mikroprozessors
CPU 26 vorhanden. Auch das Datenlesegerät hat selbstverständlich einen Systemspeicher
27 für das Systemprograsm. Zweckmäßigerweise wird es sich hier auch um ein sog.
EPROM handeln. Über das Bus-System 28für Daten und Adressen sind die CPU 26 und
der Systemspeicher 27 mit zwei Schnittstellen 28 und 29 verbunden. Ein Netzteil
30 sorgt für die Spannungsversorgung, insbesondere für die Transformation der Netzspannung
in die Systemspannung. Die Schnittstelle 28korrespondiert zu der Schnittstelle 18
in der Kassette 3. Mit anderen Worten, die Schnittstellenanordnungen 18 und 28 erlauben
einen Datentransfer in beiden Richtungen, also einmal von der Datenkassette zum
Datenerfassungsgerät 2.
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Andererseits kann die Schnittstelle 18 aber auch dem Datentransfer
von dem Gerät 4 in den Datenspeicher 22 der Kassette dienen. Für letzteres ist das
Datenlesegerät 4 mit einer Schnittstelle 29 zur Übernahme von Daten aus dem Rechner
5 vorbereitet, was durch die Pfeile 31 angedeutet ist, die einen Datentransfer in
beiden Richtungen zum Ausdruck bringen sollen.
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Durch die Pfeile 32 wird angedeutet, daß das Lesegerät 4 noch mit
einem weiteren Lesegerät verbunden sein kann, und zwar auch
hier
für einen Datentransfer zum Rechner 5 in beiden Richtungen.
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Die Funktionsweise des Datenerfassungssystems gemäß FIG. 1 soll nun
unter Bezugnahme auf das Funktionsschema gemäß FIG. 4 und 5 erläutert werden. Dabei
wird davon ausgegangen, daß mit Hilfe des Personalcomputers 5 in dem Datenlesegerät
4 die Datenkassette 3 und insbesondere deren Datenspeicher 22 mit den entsprechenden
Auswahl informationen versehen worden ist. Zu diesen Auswahlinformationen zählt
zunächst einmal die Kassettenidentifikation. Das bedeutet beispielsweise die Nummern
der Fahrzeuge, für welche die Kassette bestimmt ist, die Person des Fahrers, die
auf diesem Fahrzeug fährt, usw., aber auch bereits Daten, die sich mit der Aufzeichnung
der einzelnen Datenarten befassen. Z. B. gehört zu den Kassettenidentifikationsdaten
auch schon der Zeitraum, auf den sich die Auf zeichnungen in dem Datenspeicher beziehen
sollen. Im Grundprogramm, d.h. also im Systemprogramm 12 des Datenerfassungsgerätes
2, ist vorgesehen, daß die einzelnen Geber 19 und 33 alle 7,5 sec.
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einmal abgefragt werden und daß auch einmal alle 7,5 sec. eine Aufzeichnung
erfolgen kann. Diese Programmierung geht davon aus, daß ein 2 K Datenspeicher 22
vorhanden ist und daß die Daten alle 24 Stunden entnommen werden sollen. Wenn die
Aufzeichnungen sich nicht nur auf einen Tag sondern auf zwei oder sogar sieben Tage
beziehen sollen, so müssen entweder mehrere oder ein größerer Datenspeicher 22 verwendet
werden, und/oder es muß eine stärkere Datenkomprimierung erfolgen,und dann müssen
die Daten nur alle n x 7,5 sec. aufgezeichnet werden, um den vorhandenen Speicherraum
optimal ausnutzen zu können.
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Außer den Kassettenidentifikationsdaten enthält der Datenspeicher
22 dann Identifikationsdaten für die verschiedenen auf zuzeichnenden Datensätze.
Unter einem Datensatz soll beispielsweise verstanden werden die Aufzeichnung von
Einzelereignissen, wie beispielsweise die Überschreitung der Kühlwassertemperatur
in
bezug auf eine bestimmte Zeit, die Unterschreitung des Reifendruckes, das Fahren
mit angezogener Handbremse usw. Eine andere Möglichkeit für einen Datensatz sei
beispielsweise die Aufzeichnung der Daten eines ganz bestimmten Impulsgebers, beispielsweise
des Wegimpulsgebers, so daß die Aufzeichnungen Geschwindigkeiten zu bestimmten Zeitpunkten
repräsentieren.
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Ein anderer Datensatz kann aber auch darin bestehen, daß Daten der
Geber 19 und 33 nach einer gewollten logischen Verknüpfung miteinander aufgezeichnet
werden, wobei es Verknüpfungen der Impulsgeber 33 untereinander oder der Schalter
19 untereinander sein können, aber auch Verknüpfungen verschiedener Impulsgeber
33 und Schalter 19. Beispiele für gewünschte Datensätze sind in beliebiger Kombination
denkbar. Es seien hier nur ein paar Beispiele benannt. Beispielsweise sollen die
Motordrehzahl und die Motoröltemperatur miteinander verbunden werden. Es soll also
aufgezeichnet werden, wann das Fahrzeug bei bestimmten hohen Drehzahlen so betrieben
wurde, daß die Motoröltemperatur überschritten wurde. Ein Beispiel für einen anderen
wünschenswerten Datensatz ware aber auch die Kombination beispielsweise der Geschwindigkeit,
der Weg und der Brennstoffverbrauch, wobei die Informationen zweier Impulsgeber
miteinander kombiniert würden, aber auch noch eine logische Verknüpfung mit einer
aus dem Weg abgeleiteten Größe, der Geschwindigkeit, hergestellt und alles in zeitlicher
Beziehung aufgezeichnet werden würde.
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Es ist klar, daß es über den Rechner 5, das Datenlese- und -schreibgerät
4 und die Datenkassette 3 möglich ist, ganz beliebige Datensätze als Auswahl informationen
in dem Datenspeicher 22 der Kassette 3 vorzugeben.
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Die Art der Verarbeitung der Eingabeoperationen über die Impulsgeber
19 und 33 und über die Auswahlinformationen, die vom Datenspeicher 22 der Kassette
3 vorgegeben werden, wird
nun unter spezieller Bezugnahme auf die
FIG. 4 und 5 in großen Zügen beschrieben. Die Verarbeitung der Daten während der
Datenerfassung im Fahrzeug erfolgt unter Steuerung durch den Systemspeicher 12 und
unter Beteiligung aller übrigen Komponenten des Erfassungsgerätes 2 und der Kassette
3. Das Funktionsschema beginnt im Punkt A. Zunächst werden alle 100 msec alle Schalter
bzw. Grenzwertgeber 19 nacheinander abgefragt (40), ob eine Information anliegt
oder nicht. Die Abfrage erfolgt innerhalb einer Zeit von 500 msec mehrmals, um festzustellen,
daß der entsprechende Schalter auch tatsächlich die beabsichtigte Funktionsstellung
einnimmt und daß es sich nicht nur um einen Prellvorgang oder dergl. handelt. Wenn
die Abfrage der Meßwertgeber bzw. Schalter fünfmal hintereinander stattgefunden
hat, kann man sicher sein, daß hier eine tatsächlich gewollte Information anliegt,
die also verarbeitet werden muß. Alle 500 msec erfolgt dann eine Abfrage der Impulsgeberzähler
(41). Es wurde oben bereits erläutert, daß die Impulsgeber 33, die bekanntlich ständig
Impulse produzieren, diese in einen jedem Impulsgeber zugeordneten Zähler 20 in
der Schnittstelle 17 einspeisen. Bei der Übertragung der Werte der Zähler 20 werden
entsprechend der Programmierung im Systemspeicher 12 bereits Summenwerte, bestimmte
Maximalwerte und Momentanwerte gespeichert. Damit ist gemeint z. B. die gesamte
in dieser speziellen Zeiteinheit zurückgelegte-Wegstrecke, die Maximalgeschwindigkeit
und die Momentangeschwindigkeit. Parallel dazu erfolgt aber auch eine Aufbereitung
in der Weise1 daß die Zählerstände der Zähler 20 zu bereits vorhandenen Daten im
Datenspeicher 13 aus einer vorhergehenden Abfrage addiert werden.
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7,5 sec. sind dann jeweils ein Informationsübertragungszyklus.
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Nach dieser Zeit erfolgt die sog. Weganpassung bzw. Drehzahlanpassung
für den Geschwindigkeits- und den Drehzahlgeber (42).
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Hiermit ist gemeint, daß die aufgelaufenen Zählerstände im Datenspeicher
13 nunmehr multipliziert werden mit einem Anpas-
sungsfaktor, der
resultiert aus dem Einbau des Erfassungsgerätes 2 in das Fahrzeug, der also abhängig
ist von der Übersetzung zwischen dem Getriebeausgang des Fahrzeuges und der Konstante
des Erfassungsgerätes. Ebenso ist auch die Motordrehzahl selbstverständlich anzupassen
an die Abgangsdrehzahl des Motors und die Eingangskonstante des Gerätes. Im übrigen
sind Summenwerte über die 7,5 sec. Zykluszeit zu bilden. Gemäß (43) werden dann
mit den angepaßten Werten noch die Totalzähler erhöht, also beispielsweise die km-Zähler
oder die Summen zähler für die Drehzahl oder auch die Zähler für den Kraftstoffdurchfluß.
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Nachdem diese Anpassungen erfolgt sind, wird abgefragt, ob eine Kassette
gesteckt ist. Ist dies der Fall, dann werden gemäß (44) die Identifikationsdaten
der Kassette abgefragt, wie dies oben bereits erläutert wurde. Dabei wird auch festgestellt,
ob die betreffende Kassette auch fur das Fahrzeug, in das es eingebaut ist, bestimmt
ist. Diese Daten werden aus dem Datenspeicher 22 der Kassette 3 entnommen und mit
Ronstanten verglichen, die im Datenspeicher 13 des Datenerfassungsgerätes aufgezeichnet
sind. Ein weiterer, wichtiger Wert ist aber auch die Zeitbasis der Aufzeichnung,
die auch zu den Kassettenidentifikationsdaten gehört. Handelt es sich um eine 2
K Kassette, so erfolgt normalerweise eine Aufzeichnung im 7,5 sec. Rhyt-mus. Soll
aber ein größerer Zeitmaßstab gewählt werden, so wird der Faktor 7,5 sec noch multipliziert
mit dem aus der Kassette entnommenen Faktor n. Jeweils wenn dieser Zeitfaktor n
x 7,5 sec erreicht ist, werden gemäß (45) aus dem Datenspeicher 13 die vorher eingespeicherten
Ja-Nein-Aussagen der Schalter 19 für die Grenzwerte zur Zwischenspeicherung übernommen.
Ebenso werden gemäß (46) die Daten, die im Datenspeicher 13 zwischengespeichert
sind, angepaßt auf den individuellen Zeitwert der Kassette, also auf den Wert n
x 7,5 sec. Gemäß (46) werden auch wiederum von den aufgespeicherten Impulswerten
Summen gebildet, Momentanwerte abgespeichert ebenso wie Spitzen-
werte,
die also bestimmten Maxima oder Minima entsprechen.
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Am Punkte C beginnt dann die eigentliche Verarbeitung der von den
Gebern 19 und 33 erfaßten und im Datenspeicher 13 zwischengespeicherten Daten in
Abhängigkeit von den Auswahlinformationen, die im Datenspeicher 22 der Kassette
3 gespeichert sind.
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Nachdem nun die Verarbeitung der Kassettenidentifikationsdaten erfolgt
ist, werden diese Daten daraufhin überprüft, ob ein Kassettenfehler vorliegt. Dies
bezieht sich sowohl darauf, daß evtl. eine falsche Kassette eingesteckt worden ist,
also eine Kassette, die nicht für dieses Fahrzeug bestimmt ist, als auch darauf,
daß beispielsweise die Hardware in der Kassette nicht mehr in Ordnung ist. Sollte
dies der Fall sein, dann wird die entsprechende Kassette nicht angenommen, und es
wird ein Signal gegeben, daß ein Xassettenfehler vorliegt. Danach erfolgt gemäß
(47) eine Paritätskontrolle aller der Daten und Auswahlinformationen, die in der
Kassette bisher aufgeschrieben sind.
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Wird hier ebenfalls kein Fehler festgestellt, so geht es an die Verarbeitung
der verschiedenen Datensätze bzw. der Identifikationsinformationen, die die einzelnen
Datensätze kennzeichnen. Wie bereits oben erwähnt wurde, besteht ein solcher Datensatz
(48), der in der Kassette als Auswahlinformation aufgezeichnet ist, aus den Angaben,
welche der Geber 19 oder 33 einzeln oder in Kombination abgetastet werden sollen
und wie diese Einzeldaten miteinander zu verknüpfen sind, wobei auch die von der
Uhr 23 gegebene Information eine Rolle spielt, um den Zeitbezug der Information
herzustellen. Während der gesamten weiteren Bearbeitung des ersten Datensatzes im
Datenspeicher 22 der Kassette 3 werden aus den gemäß (45) bzw. (46) aufbereiteten
Daten jeweils nur die gewünschten Daten der spezifisch angewählten Geber ausgewählt.
Es erfolgt dann eine Plausibilitätsprüfung gemäß (49), um sicherzugehen, daß nicht
irrtümlicherweise Daten miteinander verknüpft werden, die keinen Sinn ergeben. Wird
dabei allerdings festgestellt, daß es sich
um Sonderdaten handelt,
dann erfolgt gemäß (50) unter Steuerung durch das zusätzliche Systemspeicher-EPROM
12 eine Sonderdatenverarbeitung und eine Rückkehr zur Verarbeitung des nächsten
Datensatzes.
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Handelte es sich dagegen nicht um Sonderdaten, so werden gemäß (52)
nunmehr die entsprechenden Speicherplätze des Datenspeichers 13- abgefragt auf das
Vorhandensein der gewünschten Grenzwerte. Dabei kann innerhalb des Programmteiles
(52) kein Schalter, einer der Schalter 19 oder mehrere in Kombination abgefragt
werden, wie dies durch den Datensatz gemäß (48) festgelegt worden ist. Nach der
Abfrage der Aussagen der Grenzwertgeber bzw. Schalter 19 erfolgt gemäß (53) die
Abfrage der Impulsdaten ebenfalls aus dem Datenspeicher 13, wobei auch hier eine
Auswahl getroffen wird, ob keiner der Impulsgeber abgefragt wird - sofern es nur
um ein Einzelereignis geht - oder ob ein lmpulsgeber abgefragt wird. Zusätzlich
wird gemaß (54) noch der Fahrzustand abgefragt, wobei unterschieden wird zwischen
Stillstand des Fahrzeuges plus Stillstand des Motors, Stillstand des Fahrzeuges,
aber laufender Motor, und Fahrt.
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Diese zusätzliche Abfrage ist nötig, um den Zustand des Fahrzeuges
endgültig zu bestimmen.
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Danach erfolgt eine Verzweigung des Programmes in dreierlei verschiedene
Bearbeitungsarten. Gemäß (55) wird verfahren, wenn ein einzelnes Ereignis, also
beispielsweise das über schreiten der Kuhlraumtemperatur oder auch das Überschreiten
der Motoröltemperatur in bezug auf den Zeitpunkt dieses Ereignisses und dessen Dauer
registriert werden soll. Gemäß (56) sollen kumulierte Daten aufgezeichnet werden,
z.B. wie oft und wie lange insgesamt eine bestimmte Höchstgeschwindigkeit über schritten
worden ist. Gemäß (57) sollen bestimmte Profile aufgezeichnet werden, also beispielsweise
soll hier eine Summierung erfolgen der Zeiten, die das Fahrzeug unter 40 km/h gefahren
ist, der Zeiten, die das Fahrzeug zwischen 40 km/h und
60 km/h
gefahren ist, der Zeiten, die das Fahrzeug zwischen 60 km/h und 80 km/h gefahren
ist und der Zeiten, die das Fahrzeug über 80 km/h fuhr. Aus diesen Daten ergibt
sich dann das gewünschte Geschwindigkeitsprofil, um daraus Rückschlüsse zu ziehen
auf das Fahrverhalten des Fahrers. Gemäß (55, 56 und 57) werden diese Daten entsprechend
der gemäß (48) übernommenen Auswahl information des ersten Datensatzes gebildet
und werden dann gemäß (58) in die entsprechenden Speicherplätze des Datenspeichers
22 in der Datenkassette 3 eingetragen.
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Die Erläuterung der Wirkungsweise der obigen Anordnung läßt erkennen,
daß es auf die erfindungsgemäße Art und Weise möglich ist, ein Datenerfassungssystem
zu schaffen, welches bei allergrößter Flexibilität im höchsten Maße kostengünstig
ist, weil das Datenerfassungsgerät 2 einheitlich für alle Anwendungsfälle ausgebildet
werden kann und weil der Furhparkhalter selbst durch die Verwendung der computerbeschrifteten
Datenkassette in die Lage versetzt wird, das System an seine individuellen Bedürfnisse
anzupassen, wobei diese Bedürfnisse jederzeit modifiziert werden können entsprechend
den im Verlaufe des Einsatzes des Systems gewonnenen Erkenntnissen.
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Dabei wird gleichzeitig auf jeden überflüssigen Aufwand verzichtet.
So ist, wie erläutert wurde, das Datenerfassungsgerät nicht mit einer Tastatur versehen
und verzichtet auch auf jede Art von Anzeige, so daß das Datenerfassungssystem dadurch
preisgünstig hergestellt werden kann.