DE3219541A1 - Verfahren zur herstellung von trialkylorthoformiaten - Google Patents

Verfahren zur herstellung von trialkylorthoformiaten

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DE3219541A1
DE3219541A1 DE19823219541 DE3219541A DE3219541A1 DE 3219541 A1 DE3219541 A1 DE 3219541A1 DE 19823219541 DE19823219541 DE 19823219541 DE 3219541 A DE3219541 A DE 3219541A DE 3219541 A1 DE3219541 A1 DE 3219541A1
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DE19823219541
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Heinz Dipl.-Chem. Dr. 6710 Frankenthal Eckhardt
Klaus Dipl.-Chem. Dr. 6800 Mannheim Halbritter
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BASF SE
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    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Trialkylorthoformiaten Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Trialkylorthöformiaten durch Umsetzung von 2-Alkoxy-(1,3)-dioxolanen mit Alkanolen in Gegenwart von Säuren oder Halogeniden von Elementen der Gruppe IIb, IIIa, IVb, Va des Periodischen Systems und/oder von Eisen, Zinn, Silicium als Katalysatoren.
  • Trialkylorthoformiate kann man durch Umsetzen von Chloroform mit Metallalkoholaten oder durch Umsetzen von Blausäure mit Alkoholen herstellen (Houben-Weyl, Methoden der Organischen Chemie, Band VI/3, Seiten 300, 306).
  • Diese Verfahren haben den Nachteil, daß ein großer Salzanfall in Kauf genommen werden muß und korrosionsfeste Apparaturen notwendig sind. Weitere Nachteile sind die Toxizität der Einsatzstoffe; die MAK-Werte sind für CHC13: 50 und für HCN: 10 ppm (Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie, Band 2/2, Seite 620) und ergeben damit Schwierigkeiten bezüglich Betriebsicherheit und Umweltschutz. Soulier, M. Farines, R. M. Authier und M. Fournier (J. Heterocycl.
  • Chem., Band 13, Seiten 1125 - 1128 (1976)) beschreiben die Umsetzung von Alkylenglykolen mit Trialkylorthoformiaten bei Temperaturenn von 100 bis 150°C, auch in Gegenwart von Säuren als Katalysatoren, zu 2-Alkoxy-(1,3)-dioxolanen.
  • Zur Verschiebung des Gleichgewichts wird der gebildete Alkohol während der Reaktion ständig abdestilliert. Ausbeuten von 13 bis 74 %, z.B. bei der Herstellung (ohne Katalysator) von 2-Methoxy-1,3-dioxolan 26 % und der 2-Ethoxy-Verbindung (mit Katalysator) 43 , werden erhalten. Es wird ausdrücklich festgestellt, daß die Umsetzung vorteilhaft in Abwesenheit von Katalysatoren durchgeführt wird.
  • Es wurde nun gefunden, daß man Trialkylorthoformiate der Formel worin die einzelnen Reste R1 gleich oder verschieden sein können und jeweils einen aliphatischen Rest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeuten, vorteilhaft erhält, wenn man 2-Alkoxy-(1,3)-dioxolane der Formel worin R2 und R3 gleich oder verschieden sind und jeweils einen aliphatischen Rest bedeuten, R3 auch für ein Wasserstoffatom steht, und n eine ganze Zahl von 0 bis 3 bezeichnet, mit Alkanolen der Formel R1-OH III, worin R1 die vorgenannte Bedeutung besitzt, bei einer Temperatur von 0 bis 1000C in Gegenwart einer Säure und/oder eines Halogenids von Elementen der Gruppe IIb, IIIa, IVb, Va des Periodischen Systems und/oder von Eisen, Zinn, Silicium als Katalysatoren umsetzt.
  • Die Umsetzung kann für den Fall der Verwendung von Methanol und 2-Ethoxy-4-methyl-(l,3)-dioxolan durch die folgenden Formeln wiedergegeben werden: Im Vergleich zu den bekannten Verfahren liefert das Verfahren nach der Erfindung auf einfacherem und wirtschaftlicherem Wege Trialkylorthoformiate in hoher Ausbeute und Reinheit.
  • Weitere Vorteile sind die geringe Toxizität der Edukte, ein sehr geringer Salzanfall (aus dem Katalysator) und nur flüssige organische Nebenprodukte.
  • Alle diese vorteilhaften Ergebnisse des erfindungsgemäßen Verfahrens sind im Hinblick auf den Stand der Technik überraschend. Im Hinblick auf die Lehre der Veröffentlichung in J Heterocyclic Chem. (loc. cit.) hätte man bei den erfindungsgemäßen niedrigeren Temperaturen keine Spaltung des 2-Alkoxy-1,3-dioxolans erwartet; auch ist es überraschend, daß die erfindungsgemäßen Katalysatoren gerade zur Herstellung von Trialkylorthoformiaten und damit zur Spaltung des Dioxolans eine wesentliche Rolle spielen.
  • Die als Ausgangsstoffe benötigten 2-Alkoxy-1,3-dioxolane können nach bekannten Verfahren, z.B. (Houben-Weyl, Methoden der Organischen Chemie, Band VI/3, Seite 311) durch Umsetzung von Ethylenoxid oder Epichlorhydrin mit Ameisensäureethylester in Gegenwart von Bortrifluorid oder (Chem. Ber. 91, 650 - 653 (1958)) durch Umsetzung von Orthoameisensäuretriethylester und Propylenglykol in Ge-J genwart von Schwefelsäure erhalten werden.
  • Ebenfalls kann man 2-Alkoxy-(1,3)-dioxolane der Formel worin R2 und R3 gleich oder verschieden sind und jeweils einen aliphatischen Rest bedeuten, R3 auch für ein Wasserstoffatom steht, und n eine ganze Zahl von 0 bis 3 bezeichnet, durch- Umsetzung von Ameisensäurealkylestern der Formel in der R2 die vorgenannte Bedeutung besitzt, mit 2-Alkyloxiranen der Formel in der R3 die vorgenannte Bedeutung besitzt, in Gegenwart von Borhalogeniden oder Antimon-V-halogeniden erhalten.
  • Bevorzugt sind zur Herstellung der Ausgangsstoffe II Molverhältnisse von 0,001 bis 1 Ausgangsstoff V zu Ausgangsstoff IV, und Temperaturen von -80 bis +2000C, zweckmäßig von 0 bis 1000C, vorteilhaft von 0 bis 50°C. Bevorzugte Katalysatoren zur Herstellung der Ausgangsstoffe II sind 9 Antimon-V-bromid, Antimon-V-fluorid und vorteilhaft Antimon-V-chlorid, Bortribromid, Bortrichlorid oder insbesondere Bortrifluorid. Die Konzentration des Katalysators im Reaktionsgemisch zur Herstellung der Ausgangsstoffe II kann zwischen 0,001 und 40 Gewichtsprozent betragen, bevorzugt werden 0,05 bis 0,15 Gewichtsprozent eingesetzt.
  • Man kann die Ausgangsstoffe II und III in stöchiometrischer Menge oder im Überschuß jeder Komponente zur anderen, zweckmäRig in einem Verhältnis von 2 bis 100, bevorzugt 4 bis 100, vorteilhaft von 4 bis 40 Mol Ausgangsstoff III je Mol Ausgangsstoff II umsetzen. Bevorzugte Ausgangsstoffe II, III und dementsprechend bevorzugte Endstoffe I sind solche, in deren Formeln die einzelnen Reste R1 gleich oder verschieden sind und jeweils einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeuten, R2 und R3 gleich oder- verschieden sind und jeweils einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeuten, R3 auch für ein Wasserstoffatom steht oder auch eine durch Halogenatome, zweckmäßig Bromatome oder insbesondere Chloratome, vorteilhaft 1 Halogenatom substituierte Alkylgruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen bedeutet, und n eine ganze Zahl von 0 bis 3, zweckmäßig 0 bis 2, bevorzugt 0 oder 1, insbesondere 0, bezeichnet.
  • Als Ausgangsstoff II kann man auch ein Gemisch der 2-Alkoxy-(1,3)-dioxolane, z.B. mit 66 bis 81 Gewichtsprozent 2-Alkoxy-(1,3)-dioxolane mit n = 0, mit 4 bis 13 Gewichtsprozent 2-Alkoxy-(l,3)-dioxolane mit n = 1, mit 1 bis 3,3 Gewichtsprozent Dioxolane mit n = 2, mit 0,2 bis 1 Gewichtsprozent Dioxolane mit n = 3, bezogen auf die Gewichtsmenge des Gesamtreaktionsgemisches, wie es bei den vorgenannten Herstellungsverfahren der Dioxolane- II entstehen kann, verwenden.
  • So kommen beispielsweise folgende Ausgangsstoffe lT in Betracht: 2-Methoxy-, 2-Ethoxy-, 2-Propoxy-, 2-Isopropoxy-, 2-Butoxy-, 2-Isobutoxy-, 2-sek.-Butoxy-, 2-Pentoxy-, 2-Isopentoxy, 2-(2'-Methoxy)-ethoxy-, 2-(2'-Ethoxy)-ethoxy-, 2-(2'-Methoxy)-propoxy-, 2-(2'-Ethoxy)-propoxy-(1,3)-dioxolan; vorgenannte, in 4- und 5-Stellung gleich oder verschieden durch 1, 2, 3 oder 4 Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, i-Propyl-, n-Butyl-, i-Butyl-, s-Butyl-, Chlormethyl-, l'-Chlorethyl-, 2'-Chlorethyl-gruppen substituierte Dioxolane; bevorzugt sind 2-Methoxy- und 2-Ethoxy-1,3-dioxolane, die in 4- und 5-Stellung 2, zweckmäßig 3 Wasserstoffatome und 2, zweckmäßig 1 Methyl- und/oder Chlormethylgruppen tragen, oder vorteilhaft unsubstituiert sind.
  • Folgende Ausgangsstoffe III sind z.B. geeignet: Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, Isobutyl-, sek.-Butylalkohol; bevorzugt sind Methanol oder Ethanol.
  • Die Umsetzung wird in der Regel bei einer Temperatur zwischen OOC und 1000C, vorteilhaft von 20 bis 900C, bevorzugt 30 bis 800C, insbesondere 35 bis 750C, bei vermindertem Druck, erhöhtem Druck oder bevorzugt drucklos, kontinuierlich oder diskontinuierlich durchgeführt. Bevorzugt arbeitet man in einem Temperaturbereich, der zwischen OOC und dem Siedepunkt des Reaktionsgemisches liegt. Als Lösungsmittel können aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe, z.B. Hexan, Benzol, Toluol, Xylole verwendet werden; bevorzugt führt man die Reaktion in überschüssigem Ausgangsstoff III durch. Die Lösungsmittelmenge bzw. der als Lösungsmittel dienende, über vorgenannten Mengen Ausgangsstoff III, bezogen auf Ausgangsstoff II, liegende Überschuß an Ausgangsstoff III beträgt zweckmäßig zwischen 0 und 100 Gewichtsprozent Lösungsmittel (Ausgangsstoff III), bezogen auf Ausgangsstoff II.
  • Als Katalysatoren werden Säuren und/oder Halogenide verwendet. Die Umsetzung wird vorteilhaft mit einer Menge oberhalb 0;000005, bevorzugt mit einer Menge von 0,00005 bis 1 Aquivalenten Säure; im Falle von Alkancarbonsäuren mindestens 0,05, bevorzugt 0,05 bis 1, insbesondere 0,08 bis 0,5; im Falle von Halogenalkancarbonsäuren und organischen Sulfonsäuren oberhalb 0,000005, bevorzugt 0,00005 bis 0,1, insbesondere 0,0005 bis 0,01; im Falle von anorganischen Säuren oberhalb 0,00005, bevorzugt zwischen 0,00005 und 0,2, insbesonderve8,0005 bis 0,01 Äquivalenten Säure, bezogen auf 1 Mol Ausgangsstoff II, durchgeführt.
  • Es werden anorganische oder organische Säuren mit einem pKs-Wert kleiner als 6, bevorzugt kleiner als 5, verwendet.
  • Anstelle einbasischer Säuren können auch äquivalente Menger mehrbasischer Säuren zur Anwendung gelangen. BeispielsweisE sind folgende Säuren geeignet: Chlorwasserstoff, Bromwasser stoff, Jodwasserstoff, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Salpetersäure, 12-Molybdophosphorsäure, 12-Molybdokieselsäure 12-Wolframphosphorsäure, 12-Wolframkieselsäure, 12-Wolframborsäure; Sulfonsäuren wie Benzol- und p-Toluolsulfonsäure, Methansulfonsäure, Trifluormethansulfonsäure; Bor enthaltende Säuren wie Borsäure, Borfluorwasserstoffsäure; aliphatische Carbonsäuren wie Chlor- oder Fluoressigsäure, Dichloressigsäure, Difluoressigsäure, Trifluoressigsäure, Perfluorpropionsäure, Trichloressigsäure, Oxalsäure, Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure, Isobuttersäure, Glykolsäure, Milchsäure, Brenztraubensäure, Weinsäure, Zitronensäure, ß-Oxybuttersäure, Caprylsäure, Trimethylessigsäure, o- bzw, ß-Chlorpropionsäure, Bernsteinsäure, Isovaleriansäure, Valeriansäure, Glutarsäure, Adipinsäure; cycloaliphatische, araliphatische, aromatisohe Carbonsäuren wie Benzoesäure, 2,3-, 2,4-, 2,5-2,6-Dimethylbenzoesäure, o-, m- bzw. p-Oxybenzoesäure, Mellithsäure, Phenylpropionsäure, o-, m- bzw. p-Chlor- benzoesäure, Cyclohexancarbonsäure, Cyclopentancarbonsäure, Pheny-lessigsäure, a- bzw. ß-Naphthoesäure, Phthalsäure, o-, m- bzw. p-Toluylsäure, o-, m- bzw. p-Nitrobenzoesäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure; saure Ionenaustauscher; Montmorrillonite, z.B. der Typ KSF oder K 1¼. oder entsprechende Gemische. Die-Säuren können in verdünnter oder konzentrierter Form, im Gemisch miteinander und/oder mit einem Lösungsmittel, insbesondere dem Ausgangsstoff III, angewendet werden. Bei verdünnten, alkoholischen Säuren sind l-bis l0-gewichtsprozentige Säuren, z.B. 1- bis l0-gewichtsprozentige Salzsäure, 1- bis l0-gewichtsprozentige Schwefelsäure oder 1- bis l0-gewichtsprozentige Phosphorsäure, vorteilhaft. Bevorzugt sind Salzsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, 12-Wolframkieselsäure, Salpetersäure, Benzolsulfonsäure, p-Toluolsulfonsäure, Oxalsäure, Ameisensäure, Essigsäure, Trifluoressigsäure, Propionsäure, Trifluormethansulfonsäure, Monochloressigsäure, Di-, Trichloressigsäure. Der pH-Wert der Umsetzung beträgt zwischen 0 und 7, vorzugsweise zwischen 0 und 6, insbesondere von 2 bis 5.
  • Die Umsetzung wird ebenfalls in Gegenwart von sauren Ionenaustauschern bzw. Kationenaustauschern, vorzugsweise sauren Kunstharzaustauschern, durchgeführt. Solche Austauscher sind z.B. alle in Houben-Weyl, Methoden der Organischen Chemie, Band I/1, Seite 528, Tabelle 3 beschriebenen Kationenaustauscher, Vorzugsweise verwendet man stark und mittelstark saure Austauscher, z.B. Phenol- oder Polystyrolsulfonsäureharze, Styrolphosphonsäure-, Styrolphosphinsäureharze, Resorcinharze, aliphatische oder aromatische Carbonsäureharze oder entsprechende saure Harze enthaltende Austauscher, z.B. bifunktionelle Kondensationsharze. So kommen z.B. vorgenannte Harze, die im Handel unter der Bezeichnung (R) Lewatit S 100, (R) Lewatit SP 120, (R) Lewasorb, (R) owex 50 W x 8, Amberlyst 15 erhältlich sind, in Betracht, Die Menge der verwendeten Ausgangsstoffe bzw. des Austauschers hänt von der Selektivität bzw. der Zahl der austauschaktiven Gruppen der verwendeten Austauscher bei der Reaktionstemperatur ab, im allgemeinen verwendet man 1 bis 20 Gew.% Austauscher, bezogen auf Ausgangsstoff II, im diskontinuierlichen Betrieb und im kontinuierlichen Betrieb 10 bis 100 Gew.%, vorzugsweise 20 bis 70 Gew.% Austauscher, bezogen auf die durchschnittlich pro Stunde durch den Austauscher geleitete Menge an Ausgangsstoff II. Die im trockenen Austauscher enthaltene Wassermenge kann je nach Struktur bis zu 50 Gew.% betragen. Zweckmäßigerweise wird das Wasser vor Verwendung des Austauschers mit einer entsprechenden Menge von Ausgangsstoff II ausgewaschen. Form und Korngröße des Austauschers können in einem weiten Bereich beliebig gewählt werden. Bezüglich Herstellung und Einzelheiten der Verwendung von Ionenaustauschern wird auf das Kapitel "Ionenaustauschers' des genannten Werkes verwiesen.
  • Als Katalysatoren werden auch vorgenannte Halogenide, im allgemeinen die als Lewis-Säuren reagierenden Halogenide, zweckmäßig in einer Menge oberhalb 0,00001, bevorzugt 0,0001 bis 0,1, insbesondere 0,001 bis 0,01 Mol Halogenid, bezogen auf 1 Mol Ausgangsstoff II, verwendet. Vorteilhafte Katalysatoren sind die Fluoride, insbesondere die Chloride von Al, Sb, B, Fe, As, P, Hg, Sn, Zn, Zr, Si und Ti, bevorzugt BF3, AlCl3, FeCl3, SbF5, SbCl5, SnC14 und ZnC12. Die Anordnung des Periodischen Systems entspricht D'Ans-Lax, Taschenbuch für Chemiker und Physiker (Springer, Berlin, 1967), Band 1, Seite 63, entsprechend Weast, Handbook of Chemistry and Physics (the Chemical Rubber Co., Cleveland, 50. ed.), Seite B 3.
  • Die Reaktion kann wie folgt durchgeführt werden: ein Gemisch von Katalysator, Ausgangsstoff II und Ausgangsstoff III und gegebenenfalls von Lösungsmitteln wird während 0,1 bis 6 Stunden bei der Reaktionstemperatur gehalten. Nach Ende der Reaktion wird vorteilhaft der Katalysator mit Basen neutralisiert und der Endstoff in üblicher Verfahrensweise, z.B. durch Destillation, isoliert. Die Neutralisation des Katalysators ist nicht notwendig, wenn sich Endstoff I und Alkohol III aufgrund ihres Siedeverhaltens gleichzeitig als Gemisch abdestillieren lassen, z.B. Methanol und Trimethylorthoformiat. Bei Verwendung eines Ionenaustauschers wird in einer zweckmäßigen Verfahrensweise ein Gemisch aus Ausgangsstoffen II und III durch eine Säule gepumpt, die mit dem Ionenaustauscher gefüllt ist. Eine bevorzugte Verfahrensweise ist die Durchführung der Reaktion in einer Reaktionskolonne, z.B. einer Glockenbodenkolonne, wobei neben der Reaktion gleichzeitig eine Auftrennung des Reaktionsgemisches erfolgt, so daß'ein vollständiger Umsatz an Ausgangsstoff II sowohl bei einer diskontinuierlichen als auch bei einer kontinuierlichen Fahrweise möglich ist. Obwohl dabei jede der oben genannten Katalysatorsäuren einsetzbar ist, sind einerseits unlösliche Katalysatoren wie Ionenaustauscher oder andererseits flüchtige Säuren mit einem Siedepunkt zwischen dem des Alkohols III und dem Endstoff I besonders geeignet, Die Reaktionskolonne wird vorzugsweise so betrieben, daß der Ausgangsstoff II im oberen Drittel der Kolonne und der Alkohol III von unten zugeführt wird.
  • Das Trialkylorthoformiat I wird zusammen mit dem nicht umgesetzten Alkohol III am Kolonnenkopf entnommen, während das Diol am unteren Ende der Kolonne anfällt. Das Kopfdestillat kann durch einfache Destillation getrennt werden, wobei das Trialkylorthoformiat I in hoher Reinheit anfällt.
  • Die Reinigung des Diols kann durch Destillation oder Extraktion mit einem Alkan oder Alkangemisch erfolgen.
  • An die Reinheit der benötigten 2-Alkoxy-(1,3)-dioxolane II sind keine besonderen Anforderungen zu stellen; zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es meist nicht notwendig, die nach den obengenannten Verfahren hergestellten 2-Alkoxy-(l,3)-dioxolane II zu isolieren. Man kann das Endgemisch der Herstellung des Ausgangsstoffs II, das das Hauptprodukt Ausgangsstoff II, den Katalysator, Nebenprodukte und gegebenenfalls Lösungsmittel enthält, direkt und gegebenenfalls ohne weitere Katalysatorzugabe für die erfindungsgemäße Reaktion verwenden.
  • Die nach dem Verfahren der Erfindung herstellbaren Orthoformiate sind wertvolle Ausgangsstoffe für die Herstellung von Pflanzenschutzmitteln und Pharmazeutika. Sie können z.B.
  • als Cl-Bausteine in der Synthese von Heterocyclen, Wirkstoffen im Pharma- und Pflanzenschutzbereich, von Farbstoffen (Cyanine, Triarylmethane), als Schutzmittel bestimmter funktioneller Gruppen und als wasserbindende Mittel verwendet werden. Bezüglich der Verwendung wird auf die vorgenannte Literatur und Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie, Band 13, Seite 275, verwiesen.
  • Beispiel 1 Eine Mischung von 900 Gramm Methanol und 300 Gramm 2-Methoxy-4-methyl-(1,3)-dioxolan wurde bei 600C durch eine 30 cm lange, mit 30 Gramm unter dem Namen (R) Lewatit SP 120 im Handel erhältlichen Ionenaustauscher gefüllte Säule gepumpt. Die Verweilzeit beträgt 30 Minuten. Man erhält (gaschromatographisch geprüft) 119 Gramm (45 % der Theorie) Trimethylorthoformiat vom Kp 102°C und 158 Gramm nicht umgesetztes 2-Methoxy-4-methyl-(1,3)-dioxolan.
  • J Beispiele 2 - 18 Eine Mischung aus 60 Gramm Methanol und 20 Gramm 2-Methoxy--4-methyl-(1,3)-dioxolan wurde bei 65 bis 700C mit der in Tabelle 1 angegebenen Menge Katalysator während der angege--benen Reaktionszeit mit den angegebenen Ausbeuten umgesetzt.
  • Beispiele 19 - 21 Eine Mischung aus 60 Gramm des in Tabelle 2 angegebenen Alkohols und 20 Gramm 2-Methoxy-4-methyl-(1,3)-dioxolan wurde bei 65°C mit 0,2 Gramm Trifluoressigsäure während der angegebenen Reaktionszeit mit den angegebenen Ausbeuten an Trialkylorthoformiat umgesetzt. Im Falle der Beispiele 20 und 21 wird das nicht zu Orthoformiat umgesetzte 2-Methoxy-4-methyl-(1,3)-dioxolan im wesentlichen zu 2-Ethoxy-' bzw.
  • 2-Butoxy-4-methyl-(1,3)-dioxolan umgewandelt.
  • Tabelle 1 Beispiel Katalysator Gramm Zeit in Ausbeute in Selektivität in % der Minuten % der Theorie Theorie, bezogen auf umgesetzten Ausgangsstoff II 2(Ver- CH3COOH 0,1 60 0 -gleich) 3 " 1 60 33,5 94,6 4 " 10 20 31,5 92,2 5 C2H5COOH 5 60 43,9 92,8 6 CF3COOH 0,01 10 42,1 95,3 7 " 1 10 45,6 95,7 8 CF3SO3H 0,1 2 46,7 94,9 9 " 1 10 45,6 95,2 10 p-Toluolsulfon- 1 10 42,3 95,5 säure 11 H3PO4 0,2 30 41,4 94,5 12 H2SO4 0,2 10 44,9 95,1 13 BF3 0,1 20 45,9 96,0 14 AlCl3 0,2 5 47,7 92,4 15 FeCl3 0,2 5 45,4 93,9 16 Lewatit SP 120 2 30 43,6 95,4 17 H4SiW12O40 . 7H2O 0,3 60 44,8 94,3 18 Montmorrilonit 0,3 400 43,7 93,6 (Typ KSF) Tabelle 2 Beispiel Alkohol Zeit in Trialkylorthoformiat Minuten Ausbeute in % der Theorie 19 CH3OH 30 46 20 C2H5OH 30 30 21 n-C4H9OH 30 23 Beispiele 22 - 24 Man verfuhr analog Beispiel 19, nur mit dem Unterschied, daß die in Tabelle 3 aufgeführten Ausgangsstoffe verwendet wurden.
  • Tabelle 3 Bei- 1,3-Dioxolan Alkohol Zeit in Trialkylorthoformiat spiel Minuten Ausbeute in % der Theorie 22 2-Methoxy- CH3OH 30 67 23 2-Methoxy-4- CH OH 30 56 chlormethyl 3 24 2-Ethoxy-4- C 2H5 OH 60 35 methyl Beispiel 25 In einem 500 ml Rührgefäß wurden 90 Gramm 2-Methoxy-4-methyl-(1,3)-dioxolan, 270 Gramm Methanol und 0,05 Gramm Trifluoressigsäure vorgelegt und bis zum Rückfluß erhitzt (65 - 700C). Anschließend tropfte man im Verlauf von 3 Stunden eine Lösung von 0,1 Gramm Trifluoressigsäure in 450 Gramm Methanol zu und destillierte ein Gemisch aus Endstoff und Methanol so ab, daß das Reaktionsvolumen konstant blieb.
  • Anschließend engte man das Gemisch bis zur Innentemperatur 900C ein und versetzte Destillat und Rückstand mit je 2 Gramm Na2C03.
  • Durch fraktionierte Destillation erhielt man aus dem Destillat 52 Gramm Trimethylorthoformiat vom Kp 102 0C (1010 mbar) und aus dem Rückstand 36 Gramm 1,2-Propandiol.
  • Ausbeute: 67 % (93 , bezogen auf umgesetztes 2-Methoxy-4-methyl-(1,3)-dioxolan) der Theorie.
  • Beispiel 26 a) In einem Rührgefäß legte man 1 000 Gramm Methylformiat vor und versetzte mit 2 Gramm der Molekülverbindung BF3 HCOOCH,, Nach Spülen der Apparatur mit N2 wurde innerhalb von 2 Stunden eine Mischung von 100 Gramm Propylenoxid und 100 Gramm Methylformiat unter Rühren zugegeben; die Reaktionstemperatur stieg dabei von 22 0C auf 34 0C an. Man rührte noch eine Stunde nach und destillierte das überschüssige Methylformiat ab.
  • b) Das Umsetzungsgemisch von 26a wurde dann mit 550 Gramm Methanol versetzt und 30 Minuten auf 700C erwärmt.
  • Nach Neutralisation und fraktionierter Destillation analog Beispiel 25 erhielt man 71 Gramm.Trimethylorthoformiat (39 % der Theorie) vom Kp 1020C (1010 mbar), 87 Gramm unumgesetztes 2-Methoxy-4-methyl-(1,3)-dioxolan und 48 Gramm 1,2-Propandiol. Die Ausbeute bezieht sich auf eingesetztes Propylenoxid.
  • Beispiel 27 Ein Gemisch aus 1 400 Gramm Methanol und 300 Gramm 2-Methoxy-4-methyl-(1,3)-dioxolan wurde durch eine auf 600C erhitzte und mit 30 Gramm Lewatit(g) SP 120 gefüllte Säule mit einer Verweilzeit von 30 Minuten geführt. Der Reaktionsaustrag wurde bei 400 mbar bis 60°C eingeengt. Das Destillat enthielt 145 Gramm (57 % der Theorie) Trimethylorthoformiat vom Kp 102°C (1010 mbar) und 35 Gramm unumgesetztes 2-Methoxy-4-methyl-(l,3)-dioxolan. Der Rückstand wurde in einer Extraktionskolonne mit n-Hexan extrahiert.
  • Als untere Phase fallen-102 Gramm 1,2-Propandiol an. Aus der Hexanphase erhielt man nach Abziehen des Lösungsmittels weitere 62 Gramm 2-Methoxy-4-methyl-(1,3)-dioxolan (Umsatz: 67 %).
  • Beispiel 28 In einem Siedegefäß, auf dem eine Glockenbodenkolonne mit 10 praktischen Böden aufgesetzt war, wurden 550 Gramm/Stunde Methanol verdampft. Am zweithöchsten Boden der auf 70 bis 75°C beheizten Kolonne wurden gleichzeitig 53 Gramm/Stunde einer Mischung aus 9i,5 Gramm 2-Methoxy-4-methyl-(1,3)-dioxolan und 0,5 Gramm Trifluoressigsäure zudosiert. Das Kopfdestillat wurde bei einem Rücklaufverhältnis von 1 bis 2 entnommen und durch fraktionierte Destillation weiter getrennt. Nach einer Betriebsdauer von 6,5 Stunden erhielt man aus dem Destillat 283 Gramm Trimethylorthoformiat (92 % der Theorie) und 27 Gramm 2-Methoxy-4-methyl-(1,3)-dioxolan. Der Sumpf wurde dreimal mit je 50 ml Hexan ausgeschüttelt, ebenfalls destilliert und lieferte 180 Gramm 1,2-Propandiol.
  • Beispiel 29 a) In einem Rührgefäß legte man 5 250 Gramm Methylformiat vor und versetzte mit 10 Gramm der Molekülverbindung BF3 . HCOOCH3. Nach Spülen der Apparatur mit N2 wurden innerhalb von 2 Stunden 585 Gramm Propylenoxid unter Rühren zugegeben; die Reaktionstemperatur stieg dabei von 22 0C auf 34 0C an. Man rührte noch 20 Minuten nach und destillierte das überschüssige Methylformiat ab.
  • Man erhielt 1 138 g Destillationsrückstand (809 g 2-Methoxy-4-methyl-(1,3)-dioxolan2, b) In einem Siedegefäß, auf dem eine Glockenbodenkolonne mit 20 praktischen Böden aufgesetzt war, wurden 630 Gramm/Stunde Methanol verdampft. Am 16. (von unten gezählt) Boden der auf 70 bis 75°C bezeizten Kolonne wurden gleichzeitig 138 Gramm/Stunde des in Beispiel 29a) erhaltenen Destillationsrückstandes zudosiert. Das Kopfdestillat wurde bei einem Rücklaufverhältnis von 1 bis 2 entnommen und durch fraktionierte Destillation weiter getrennt. Nach einer Betriebsdauer von 8,25 Stunden erhielt man aus dem Destillat 705 Gramm Trimethylorthoformiat (97 % der Theorie, bezogen auf verwendetes Dioxolan) vom Kp l020C (1010 mbar).

Claims (1)

  1. Patentanspruch Verfahren zur Herstellung von Trialkylorthoformiaten der Formel worin die einzelnen Reste R1 gleich oder verschieden sein können und jeweils einen aliphatischen Rest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeuten, dadurch gekennzeichnet, daß man 2-Alkoxy-(1,3)-dioxolane der Formel worin R2 und R3 gleich oder verschieden sind und jeweils einen aliphatischen Rest bedeuten, R auch für ein Wasserstoffatom steht, und n eine ganze Zahl von 0 bis 3 bezeichnet, mit Alkanolen der Formel R1-OH III, worin R1 die vorgenannte Bedeutung besitzt, bei einer Temperatur von 0 bis 1000C in Gegenwart einer Säure und/oder eines Halogenids von Elementen der Gruppe IIb, lila, IVb, Va des Periodischen Systems und/oder von Eisen, Zinn, Silicium als Katalysatoren umsetzt,
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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