DE3213776C2 - Elektrodenleitung für einen Herzschrittmacher - Google Patents
Elektrodenleitung für einen HerzschrittmacherInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Elektrodenleitung für einen Herzschritt
macher nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei der Ausbildung von Herzschrittmacher-Elektroden gibt es eine Reihe
von Forderungen, die, wenn sie sämtlich erfüllt werden, nur mit Hilfe
von Kompromißlösungen erfüllt werden können. Eine Forderung besteht
z. B. darin, die Größe der Elektrodenleitung möglichst klein zu halten,
um die Leitung auch durch sehr enge Stellen, beispielsweise kleine
Blutgefäße führen zu können. Außerdem wird gefordert, daß das Ende
der Elektrodenleitung wirksam im Gewebe verankert werden kann, so
daß sich die Lage der Elektrodenspitze praktisch nicht ändert. Dabei soll
aber die Oberfläche der Elektrodenleitung von der Spitze ausgehend
möglichst glatt sein, um die Leitung widerstandsfrei und ohne
Schwierigkeiten einsetzen zu können.
In Übereinstimmung mit dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zeigt die US-
PS 4269198 eine Elektrodenleitung mit an der Spitze unter spitzem
Winkel nach hinten abstehenden Zinken, welche eine Verankerung der
Elektrodenspitze im Gewebe bewirken. Die Zinken stehen von dem
äußeren Umfang der Elektrodenspitze nach außen ab. Die Zinken ver
ankern die Elektrodenspitze im Gewebe, haben aber gleichzeitig eine
bestimmte Steifigkeit und Elastizität, um sowohl den Verankerungseffekt
zu gewährleisten als auch ein Bewegen der Elektrodenspitze zu ge
statten.
Solche Zinken sind als auch nachteilig angesehen worden (DE-OS 25 06 694),
weshalb man statt dessen mit von der Elektrodenspitze biegsam
abstehenden Borsten gearbeitet hat. Beim Einführen der Elektroden
leitung und beim Plazieren der Elektrodenspitze an der gewünschten
Stelle bleiben die Borsten an den Körper der Elektrode angelegt, wobei
ihre Enden von einem Haltering zusammengehalten werden. Hat die
Elektrodenspitze die gewünschte Stelle im Gewebe erreicht, so wird
dieser Ring entgegen der Einführrichtung zurückgezogen, so daß die
Borsten aufgrund ihrer Eigenelastizität nach außen aufgeweitet werden,
so daß sie einen Winkel von 45° bezüglich der Außenoberfläche der
Elektrodenspitze bilden. Bei diesem Stand der Technik liegen die
Borsten außen an der Oberfläche der Elektrodenspitze an, vergrößern
deren Durchmesser also. Das Einführen der Elektrodenspitze wird nicht
nur hierdurch erschwert, sondern zusätzlich auch noch durch die
erwähnte, beispielsweise ringförmige Halteeinrichtung zum Niederhalten
der Borsten während der Einführphase der Elektroden.
Aus der EP-A 0003948 (Fig. 5) ist es bei einer Herzschritt
macherelektrode bekannt, das vordere Ende einer Verankerungs
spirale in einer Ringnut einer isolierenden Verbindungs
anordnung hinter der Elektrodenspitze aufzunehmen.
Die plötzlichen Übergänge, d. h. Dickenänderungen der Elektrode in
deren Längsrichtung gesehen können zu Traumata an den Innenwänden
von Blutgefäßen führen, wenn die Elektrodenleitung durch die Gefäße
hindurchgeführt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Elektrodenleitung der eingangs genannten Art anzugeben, bei der
einerseits eine gewünschte Fixierung im Gewebe möglich ist,
andererseits aber bei relativ geringem und gleichmäßigem Querschnitt im
Bereich der Verankerungsanordnung ein einfaches Einsetzen der
Elektrodenleitung ohne die Gefahr einer Blutgefäßbeschädigung möglich
ist.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebene
Erfindung. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Erfindungsgemäß ist zwischen den beiden Überlappungsverbindungen
der Querschnitt der Elektrodenleitung in radialer Richtung vertieft, und
diese vertiefte Stelle dient zur Aufnahme der Elemente der Verbindungs
anordnung. Wenn diese angelegt sind an die Oberfläche des vertieften
Abschnitts, definiert die Verankerungsanordnung einen Außendurch
messer, der im wesentlichen übereinstimmt mit dem Außendurchmesser
der distal und proximal an die Verankerungsanordnung anschließenden
Überlappungsverbindungen.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Querschnittansicht einer einpoligen Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Elektrodenleitung,
Fig. 2 und 3 Querschnittansichten von abgewandelten Ausführungs
formen der Elektrodenleitung nach Fig. 1 und
Fig. 4 eine Querschnittansicht einer zweipoligen Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Elektrodenleitung.
Die Elektrodenleitung enthält einen elektrischen Leiter 11 mit einem
proximalen Ende 13 und einem distalen Ende 15. Der Leiter 11
verbindet eine nicht dargestellte Schrittmacherschaltung mit einer
Elektrodenspitze 17. Der hier ange
wandte Ausdruck "proximal" bezieht sich immer auf das Ende
eines Elementes, das am engsten benachbart zu der Schritt
macherschaltung vorliegt, während der Ausdruck "distal"
sich auf ein Element bezieht, das am engsten benachbart zu
der Elektrodenspitze 17 vorliegt.
Die Elektrodenspitze 17 weist ein Schaftteil 19 mit einem
proximalen Ende 21 und einem distalen Ende 23 auf.
Der elektrische Leiter 11 ist typischer Weise ein schrauben
förmig gewundener Draht oder besteht aus einer Mehrzahl mit
einander verwobener Drähte, die auf dem einschlägigen Gebiet
als "Helix" bekannt ist. Der Helix zeigt Flexibilität, Leit
fähigkeit und mechanische Festigkeit. Die Elektrodenspitze 17
wird in typischer Weise durch den leitfähigen Schaft 19 getra
gen, der eine axiale Öffnung 26 an seinem proximalen Ende 21
aufweist unter Aufnahme des distalen Endes 15 des elektri
schen Leiters 11. Der elektrische Leiter ist mit einer Isola
tion 25 z. B. aus Polyurethan bedeckt. Der Außendurchmesser
der Isolation 25 beläuft sich auf 4 F, wobei F dem Dreifachen
des Außendurchmessers der Isolation 25 ausgedrückt in mm ent
spricht.
Die Verbindungsanordnung besteht aus einem Formstück 27, vor
zugsweise aus Isolationsmaterial, das eine erste Überlappungs
verbindung 28 mit dem Schaft 19 der Elektrodenspitze 17 und
eine Überlappungsverbindung 29 mit dem distalen Ende die
Isolation 25 bildet, die den elektrischen Leiter 11 umgibt.
Gemäß Fig. 1 überlappt das proximale Ende des Formstücks das
distale Ende der Isolation. Die gleiche Wirkung kann dadurch
erzielt werden, daß man das distale Ende der Isolation über
das proximale Ende des Formstücks überlappen läßt, siehe die
Fig. 2. Gemäß einer weiteren wahlweisen Ausführungsform nach
der Fig. 3 kann ein Verbindungsrohr 40 vorgesehen werden,
das sowohl das distale Ende der Isolation 25 als auch das
proximale Ende des Formstücks 27 überlappt. In jedem Fall
weist das Formstück 27 ebenfalls ein vertieftes Teil 31
zwischen der ersten Überlappungsverbindung 28 und der zweiten
Überlappungsverbindung 29 auf.
Erfindungsgemäß weist die Verankerungsanordnung eine Mehrzahl
federnder oder flexibler Zinken 33, 35 auf. Die Zinken 33, 35
sind z. B. einteilig mit dem Formstück 27 ausgeführt und weisen
Basisteile auf, die sich von dem proximalen Ende der ersten
Überlappungsverbindung 28 aus erstrecken. Die Zinken 33, 35
erstrecken sich von dem Basisteil aus nach hinten hinter das
proximale Ende der Überlappungsverbindung 28.
Durch die Befestigung an dem proximalen Ende der ersten Über
lappungsverbindung ergeben die Zinken 33, 35 nicht einen
abrupten Übergang gegenüber Hindernissen, wenn dieselben ange
faltet werden. Das vertiefte Teil 31 des Formstücks 27 nimmt
die Zinken 33, 35 auf, wenn dieselben in einerangefalteten
Lage vorliegen, siehe die gestrichelte Darstellung in den Fig.
1 und 2. Im angefalteten Zustand erhöhen die Zinken 33, 35
nicht wesentlich die Querschnittsfläche der Elektrodenleitung.
Da die nach hinten geführten Zinken 33, 35 flach gegen das
Formstück 27 an dem vertieften Teil 31 angefaltet werden,
weisen die Zinken 33, 35 im angefalteten Zustand eine kleinere
Querschnittsbreite als Zinken nach dem Stand der Technik mit
gleicher Dicke auf. Somit erleichtert die Elektrodenleitung
nach Fig. 1 das Einführen während gleichzeitig der Veranke
rungseffekt von Elektroden mit Zinken nach dem Stand der Tech
nik aufrechterhalten wird. Während des Zurückziehens oder ander
weitiger Veränderung der Lage werden die Spitzen der Zinken
33, 35 nicht vorspringen aufgrund des Vorliegens des vertief
ten Teils 31, so daß es weniger wahrscheinlich ist, daß die
selben sich verfangen oder ein Trauma verursachen.
Der Aufbau des Formteils 27 führt ebenfalls dazu, daß die
Elektrodenleitungen eine glatte und einheitliche äußere Ober
fläche besitzen. Wie in der Fig. 1 gezeigt, liegt das distale
Ende der ersten Überlappungsverbindung 28 hinter dem distalen
Ende 23 der Elektrodenspitze 17 versteckt vor. Wenn die Zinken
33, 35 in das vertiefte Teil 31 des Formteils 27 gefaltet sind,
ergibt sich eine praktisch glatte Oberfläche mit einheitlichen
Durchmesser über die gesamte Länge des Formteils 27 und er
streckt sich von dem distalen Ende der ersten Überlappungsver
bindung 28 bis zu einem verjüngt zulaufenden Teil 30 an dem
proximalen Ende der zweiten Überlappungsverbindung 29.
Die Verwendung der Überlappungsverbindung 29 für das Verbinden
des distalen Endes der Isolation 25 mit dem proximalen Ende
des Formteils 27 ergibt den zusätzlichen Vorteil einer Ver
stärkung der Verbindung.
Bisher ist der elektrische Leiter mit einer ersten isolieren
den Umkleidung versehen worden, und die Elektrodenspitze ist
durch eine zweite isolierende Umkleidung abgedeckt worden.
Bei den meisten Bauarten sind die Umkleidungen an einer
Stoßverbindung miteinander verklebt worden. Notwendiger Weise
kann der Klebstoff lediglich auf eine kleine Fläche aufge
bracht werden, d. h. die Querschnittsfläche der entsprechenden
isolierenden Umkleidungen. Bei einer isolierenden Umkleidung
mit einer Wanddicke von 0,25 mm und einem Durchmesser von
1,3 mm beläuft sich die gesamte Klebfläche auf etwa 1 mm²,
Jede auf die Elektrodenleitung beaufschlagte Zugspannung
wirkt somit notwendiger Weise auf die kleine Stoßverbindung
zwischen den zwei isolierenden Verkleidungen ein und bedingt
ein erhöhtes Versagungsrisiko. Weiterhin müssen die abge
schnittenen Enden der isolierenden Umkleidungen, die auf
Stoß verbunden werden sollen, absolut senkrecht zu den längs
seitigen Achsen der Umkleidungen vorliegen. Weiterhin muß
der Klebstoff einwandfrei angeordnet werden, um Spalten in
der Stoßverbindung zu vermeiden, die es ermöglichen würden,
daß Flüssigkeit in die Elektrodenleitung eindringt und die
Verbindungsstelle weiter schwächt. Im Gegensatz hierzu führt
das Anwenden der Überlappungsverbindung 29 zu einer guten
Anpassung zwischen der äußeren Oberfläche des distalen Endes
der Isolation 25 und der inneren Oberfläche des proximalen
Endes des Formteils 27. Der Klebstoff kann über die gesamte
Länge der zweiten Überlappungsverbindung 29 aufgebracht werden.
Hierdurch wird die Möglichkeit des Auftretens eines Spaltes
in der Überlappungsverbindung 29 kleinstmöglich gehalten.
Wenn sich z. B. die zweite Überlappungsvorbindung 29 über
2,5 mm erstreckt, wird sich die gesamte Klebfläche auf ange
nähert 10 mm² belaufen, wodurch alle auf die Überlappungs
verbindung 29 beaufschlagten Zugspannungen auf eine wesent
lich größere Oberfläche einwirken als dies bei den Stoßver
bindungen nach dem Stand der Technik der Fall ist. Das Anwen
den einer Überlappungsverbindung 29 führt zu einer Erhöhung
der mechanischen Festigkeit der Elektrodenleitung und verrin
gert die Wahrscheinlichkeit, daß Flüssigkeiten in die Ver
bindungsstelle eindringen und bis zu der Elektrodenleitung
Vordringen.
Das Vorsehen der Überlappungsverbindungen 28 und 29 unter ver
binden des distalen Endes der Isolation 25 mit dem proxiameln
Ende 21 der Elektrodenspitze 17 führt ebenfalls zu einer Bau
art, durch die der Querschnittsdurchmesser der Leitung ver
ringert wird.
Die Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße Ausführungsform mit
einer einpolaren Elektrodenleitung. Die Fig. 4 zeigt eine
erfindungsgemäße Ausführungsform mit einer bipolaren Elektro
denleitung, wobei ein Elektrodenring 37 unmittelbar über dem
proximalen Ende der zweiten Überlappungsverbindung 29 ange
ordnet ist. Bei einer derartigen bipolaren Ausführungsform
ist ein zweiter elektrischer Leiter 39 koaxial zu dem elek
trischen Leiter 11 angeordnet und an den Elektrodenring an
gekoppelt. Bauelemente, die beiden erfindungsgemäßen Aus
führungsformen für einpolare und bipolare Leitungen gemeinsam
sind, tragen in den Fig. 1 und 4 die gleichen Bezugsnummern.
Man sieht, daß die erfindungsgemäß bei einpolarer Leitung
erzielten Vorteile in gleicher Weise bei einer bipolaren Elek
trodenleitung erreicht werden.
Claims (4)
1. Elektrodenleitung für einen Herzschrittmacher mit einer Schrittmacherelektrode mit einem
Schaftteil (19), der an einem distalen Ende eine freiliegende distale
Spitze (23) aufweist und proximal in Verbindung mit einem elektrischen Leiter
(11) steht, mit einer flexiblen Isolationsumkleidung (25), die ein distales
Ende aufweist und den Leiter (11) mindestens teilweise umhüllt, mit
einer flexiblen isolierenden Verbindungsanordnung (27), die ein distales
Ende und ein proximales Ende aufweist und an ihrem distalen Ende mit
dem Schaftteil (19) und an ihrem proximalen Ende mit der Isolations
umkleidung (25) je eine Überlappungsverbindung (28, 29) bildet, und
mit einer zwischen den Enden der Verbindungsanordnung (27) befind
lichen Verankerungsvorrichtung aus mehreren abstehenden, federnden, anfaltbaren Zinken (33, 35), dadurch gekennzeichnet, daß
das distale Ende der Isolationsumkleidung (25) mit Abstand von dem
proximalen Ende (21) des Schaftteils (19) angeordnet ist und die
Verbindungsanordnung (27) zwischen den Überlappungsverbindungen (28, 29)
einen vertieften Abschnitt (31) für die fluchtende Aufnahme der angefalteten Zinken (33, 35)
bildet.
2. Elektrodenleitung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verankerungsanordnung (33, 35) und die Ver
bindungsanordnung (27) einteilig ausgeformt sind.
3. Elektrodenleitung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verankerungsanordnung (33, 35) und die Ver
bindungsanordnung (27) aus einem Silikonelastomer hergestellt sind.
4. Elektrodenleitung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Verankerungsanordnung (33, 35) und die Ver
bindungsanordnung (27) aus Polyurethan hergestellt sind.
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