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Vorrichtung zum Einschneiden von Längsschlitzen in den Um-
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fang von Brunnenrohren Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum
Einschneiden von parallel zur Rohrachse gerichteten Längsschlitzen in den Umfang
von Brunnenrohren, bei welcher das Rohr einerseits in seiner Umfangsrichtung und
andererseits in seiner Achsrichtung relativ zu einem rotierend angetriebenen, spanenden
Schlitzwerkzeug schrittweise verlagerbar und das Schlitzwerkzeug in jeder Schrittstellung
des Rohres zur Durchführung eines Schlitzvorganges gegen dieses anstellbar ist.
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Eine Vorrichtung dieser Gattung ist bereits bekannt und beispielsweise
auf Seite 1 eines Prospektes gezeigt, welcher mit dem Druckvermerk "TSB-1-7910 Printed
in Japan" von der Sankyo Kogyo Co. Ltd. International Division, Tokyo, ausgegeben
wurde. 1hierbei wird in einer Schleif-Trennscheibe als Schlitzwerkzeug gearbeitet,
die in Längsrichtung des Rohres ausgerichtet und radial gegen dieses anstellbar
ist.
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Dabei ist davon auszugehen, daß diese bekannte Vorrichtung einerseits
in der Lage ist, das Rohr relativ zum Schlitzwerkzeug um seine Längsachse in verschiedene
Winkellagen zu drehen, daß sie andererseits aber auch eine schrittweise Relativbewequng
des Rohres zum Schlitzwerkzeug parallel zu seiner Längsachse ermöglicht.
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Obwohl die bekannte gattungsgemäße Vorrichtung für eine automatische
Produktion von Brunnenrohren ausgelegt ist, also die Längsschlitze sowohl in Umfangsrichtung
als auch in Achsrichtung des Rohres schrittweise und selbsttätig positioniert, ist
für die Fertigstellung eines einzelnen Brunnenrohres ein beträchtlicher Zeit- und
Arbeitsaufwand erforderlich. Bei Längenabmessungen, die beispielsweise zwischen
2 m und 10,50 m liegen können, sind je nach Rohrdurchmesser zwischen 90 und 2100
Längsschlitze in den Umfang der Brunnenrohre einzuarbeiten, d.h. zur Herstellung
eines fertigen Brunnenrohres muß die bekannte Vorrichtung jeweils eine entsprechende
Anzahl von Arbeitsschritten ausführen. Selbst bei Benutzung der einen Schlitzvorgang
relativ schnell ausführenden Schleif-Trennscheiben erfordert die bekannte Vorrichtung
daher eine beträchtliche Produktionszeit für jedes einzelne Brunnenrohr.
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Ziel der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art
zu schaffen, mit der nicht nur eine optimale Rationalisierung bei der Fertigung
der Brunnenrohre erreichbar ist, sondern auch eine präzise Verteilung der Längsschlitze
über den Rohrumfang und die Rohrlänge gewährleistet werden kann.
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Die Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß nach Anspruch 1 hauptsächlich
gekennzeichnet durch mehrere im Abstand zueinander und in Achsrichtung des Rohres
verteilt auf einer gemeinsamen Schnittlinie angeordnete sowie gemeinsam gegen das
Rohr anstellbare Schlitzwerkzeuge.
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Wenn man bei einer solchen Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
beispielsweise davon ausgeht, daß pro Meter der zu bearbeitenden Brunnenrohrlänge
mindestens ein, vorzugsweise al mehrere Schlitzwerkzeuge gleichzeitig zum Einsatz
gebracht werden können, ergibt sich ohne weiteres, daß die Anzahl der aufeinanderfolgenden
Arbeitsschritte beträchtlich verringert und damit auch die Produktionszeit für jedes
Brunnenrohr erheblich verkürzt werden kann.
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In manchen Fällen erweist es sich als besonders zweckmäßig, mit mehreren,
und zwar mindestens mit zwei, Gruppen von Schlitzwerkzeugen zu arbeiten, die abwechselnd
gegen das Rohr anstellbar sind. Da nämlich in der Regel bei den Brunnenrohren die
Längsschlitze der in Umfangs richtung aufeinanderfolgenden Schlitzreihen relativ
zueinander auf Lücke liegend angeordnet sind, besteht dann die Möglichkeit, einfach
durch Verdoppelung der in Umfangs richtung aufeinanderfolgenden Teilungs-Schaltschritte
des Rohres unmittelbar aufeinanderfolgend die zueinander auf Lücke stehenden Längsschlitz-Gruppen
herzustellen.
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Ein weiteres wichtiges Erfindungsmerkmal besteht dabei darin, daß
der Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Schlitzwerkzeugen, oder aber zwei
aufeinanderfolgenden Schlitzwerkzeugen der gleichen Schlitzwerkzeug-Gruppe einem
ganzzahligen Vielfachen des Abstandes zwischen zwei in Achsrichtung des Rohres und
in gleicher Linie aufeinanderfolgend in dieses einzuarbeitenden Längs schlitzen
entspricht. Hierdurch ist es dann nämlich, gemäß einem weiteren Erfindungsmerkmal
möglich, das Ausmaß der axialen Verlagerbarkeit des Rohres relativ zu den Schlitzwerkzeugen
und im Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Schlitzwerkzeugen im maximal möglichen
Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Schlitzwerkzeugen der gleichen Gruppe
anzupassen. Hieraus resultiert dann der Vorteil, daß die Gesamtlänge der Vorrichtung
in baulicher Hinsicht auf ein Maß begrenzt werden kann, welches durch die Maximallänge
der zu fertigenden Brunnenrohre und dem hierbei einstellbaren Maximalabstand zwischen
zwei aufeinanderfolgenden Schlitzwerkzeugen der gleichen Gruppe bestimmt wird.
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Eine andere wichtige Weiterbildungsmaßnahme nach der Erfindung besteht
darin, daß die Schlitzwerkzeuge oder Gruppen von Schlitzwerkzeugen einem ortsfesten
Bett zugeordnet sind, auf dem ein Schlitten schrittweise längsschiebbar ist, dessen
Länge auf die größte vorkommende Rohrlänge abgestimmt ist, daß auf dem Schlitten
zwei Lagerböcke für sich in Achsfluchtlage gegenüberliegende Spannfutter sitzen,
deren Abstand voneinander auf dem
Schlitten entsprechend der jeweiligen
Rohrlänge einstellbar ist, und daß dabei die Spannfutter in den Lagerböcken schrittweise
winkelverdrehbar gelagert sind.
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Ferner ist nach der Erfindung vorgesehen, daß die Schlitzwerkzeuge
an am Bett gehaltenen und/oder geführten Auslegern sitzen und jedem derselben ein
ihm am Rohrumfang diametral gegenüberliegendes sowie gegen den Rohrumfang anstellbares
Widerlager zugeordnet ist. Die Widerlager können dabei ebenfalls an den die Schlitzwerkzeuge
tragenden Auslegern angeordnet sein, wobei diese Ausleger sich relativ zueinander
und zum Bett einstellen lassen.
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Ein anderes Ausgestaltungsmerkmal besteht nach der Erfindung darin,
daß jedem Schlitzwerkzeug auch ein gegen den Rohrumfang anlegbarer Niederhalter
zugeordnet ist, der mit dem Rohr bei der Rücklaufbewegung der Schlitzwerkzeuge in
Wirkverbindung tritt.
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Ein wichtiges Ausgestaltungsmerkmal der erfindungsgemäßen Vorrichtung
besteht auch darin, daß wenigstens einem der in den Lagerböcken verdrehbaren Spannfutter
ein Teilkopf zum Bestimmen der Winkel-Drehschritte desselben zugeordnet ist. Ebenso
ist es wichtig, daß dem auf dem Bett verfahrbaren Schlitten eine schrittschaltbare
Antriebsvorrichtung zugeordnet ist.
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Gemäß der Erfindung hat es sich bewährt, wenn die Schlitzwerkzeuge
aus Kreissägen bestehen.
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Schließlich wird aber ein Merkmal der Erfindung auch noch darin gesehen,
daß die Anstellvorrichtungen für die Schlitzwerkzeuge bzw. Kreissägen einen hydraulischen,
hydropneumatischen, pneumatischen oder elektromechanischen mit unterschiedlicher
Vorschubgeschwindigkeit arbeitenden Vorschubantrieb haben, dem verstellbare Höhen-
und Tiefenanschläge zur automatischen Steuerung der Schnitt- bzw. Schlitzlänge zugeordnet
sind.
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Weitere Merkmale und Vorteile der erfindunqsgemäßen Vorrichtung werden
nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Dabei zeigt Fig. 1 in schematisch vereinfachter Gesamtansicht eine Vorrichtung
zum Einschneiden von Längsschlitzen in den Umfang von Brunnenrohren, Fig. 2 in größerem
Maßstab den in Fig. 1 mit II gekennzeichneten Teilbereich der Vorrichtung, Fig.
3 ebenfalls in größerem Maßstab einen Schnitt längs der Linie III-III durch die
Vorrichtung nach Fig. 1, Fig. 4 in rein schematischer Prinzipdarstellung den Fertigungsfortschritt
bei der Herstellung von Längsschlitzen in Brunnenrohren unter Anwendung einer ersten
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, Fig. 5 ebenfalls in rein schematischer
Prinzipdarstellung den Fertigungsfortschritt bei der Herstellung von Längsschlitzen
in Brunnenrohren unter Anwendung einer anderen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung, während die Fig. 6 bis 8 in schematischer Darstellung mit Längsschlitzen
versehene Brunnenrohre zeigen, bei denen die Längsschlitze relativ zueinander unterschiedliche
Anordnung aufweisen.
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In Fig. 1 der Zeichnung ist in schematisch vereinfachter Seitenansicht
eine Vorrichtung zum Einschneiden von parallel zur Rohrachse gerichteten Längsschlitzen
in den Umfang von Brunnenrohren dargestellt. Sie hat ein ortsfestes Maschinenbett
1, auf dem ein Schlitten 2 schrittweise längsverschiebbar geführt ist.
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Dieser Schlitten 2 trägt dabei zwei Lagerböcke 3 und 4, in denen je
ein Spannfutter 5 und 6 schrittweise winkelverdrehbar und sich in Achsfluchtlage
gegenüberliegend angeordnet sind.
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Wenigstens der Lagerbock 4 mit dem Spannfutter 6 ist dabei auf dem
Schlitten 2 relativ zum Lagerbock 3 mit dem Spannfutter 5 verschiebbar und feststellbar
angeordnet, so daß der Abstand zwischen den Stirnflächen der beiden Spannfutter
5 und 6 die jeweilige Länge des zu bearbeitenden Rohres 7 eingestellt werden kann.
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Zur Bestimmung der dem zu bearbeitenden Rohr 7 mit Hilfe der Spannfutter
5 und 6 erteilten Winkel-Drehschritte ist wenigstens einem dieser Spannfutter 5
und 6, beispielsweise dem Spannfutter 5, ein Teilkopf 8 üblicher Bauart zugeordnet,
der beispielsweise eine in bekannter Weise mit verschiedenen Lochkränzen ausgestattete
Teilscheibe 8' und einen zugehörigen Rastbolzen 8" hat. Je nach gewünschter Teilung
wird der Rastbolzen 8" mit dem der betreffenden Teilung entsprechenden Lochkranz
der Teilscheibe 8' in Wirkverbindung gebracht.
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Im ortsfesten Bett 1 sind eine Vielzahl, beispielsweise 12, drehantreibbare,
spanende Schlitzwerkzeuge 9, vorzugsweise in Form von Kreissägen, zugeordnet, deren
Rotationsebene parallel zur Längsachse des Rohres 7 ausgerichtet ist und die dabei
in Radialrichtung gegen den Rohrumfang anstellbar sind. Sämtliche Schlitzwerkzeuge
9 sind dabei in gleichmäßigen Abständen 10 zueinander in Achsrichtung des Rohres
7 verteilt auf einer gemeinsamen Schnittlinie angeordnet. Der Abstand 10 zwischen
zwei aufeinanderfolgenden Schlitzwerkzeugen 9 ist dabei so eingestellt, daß er einem
ganzzahligen Vielfachen des Abstandes zwischen zwei in Achsrichtung des Rohres 7
und in gleicher Linie aufeinanderfolgend in dieses einzuschneidenden Längsschlitzen
entspricht. Wenn daher beispielsweise der Abstand zwischen den in gleicher Richtung
weisenden Enden zweier auf derselben Schnit linie liegender Schlitze 300 mm beträgt,
sollte der Abstand 10 zwischen zwei aufeinanderfolgenden Schlitzwerkzeugen 9 600
oder 900 mm betragen. Gleiches gilt auch dann, wenn mehrere, beispiel weise zwei,
Gruppen von Schlitzwerkzeugen 9 vorgesehen sind,
die im zyklischen
Wechsel zur Herstellung von Längsschlitzen auf das Rohr 7 zur Einwirkung gebracht
werden sollen. In diesem Falle sind dann Schlitzwerkzeuge 9' jeweils mit Schlitzwerkzeugen
9" abwechselnd in einer Reihe angeordnet, dergestalt, daß der Abstand 10' zwischen
aufeinanderfolgenden Schlitzwerkzeugen 9' der einen Gruppe bzw. der Abstand 10"
zwischen aufeinanderfolgenden Schlitzwerkzeugen 9" der anderen Gruppe gleich einem
ganzzahligen Vielfachen der erwähnten Schlitzteilung ist. Dementsprechend beträgt
dann der Abstand 10"' zwischen zwei aufeinanderfolgenden Schlitzwerkzeugen 9' und
9" der beiden verschiedenen Gruppen genau der hälfte des Abstandes 10' bzw. 10".
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Ein anderes wichtiges Kriterium der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung
zum Einschneiden von Längsschlitzen in Brunnenrohre besteht darin, daß dem jeweils
zu bearbeitenden Rohr 7 immer nur so viele Schlitzwerkzeuge 9 bzw. 9', 9" zugeordnet
werden, daß das Rohr 7 mit Hilfe des Schlittens 2 relativ zum ortsfesten Bett 1
noch über eine Strecke 11 in Richtung seiner Längsachse schrittweise verlagert werden
kann, die mindestens gleich dem Abstand 10 zwischen zwei aufeinanderfolgenden Schlitzwerkzeugen
9 ist, wenn nur eine Gruppe von Schlitzwerkzeugen 9 zum Einsatz gelangt. Wird hingegen
mit zwei abwechselnd in Tätigkeit tretenden Gruppen von Schlitzwerkzeugen 9' und
9" gearbeitet, dann besteht die Notwendigkeit, die Bewegungsstrecke 11 für den Schlitten
2 auf dem ortsfesten Bett 1 so groß zu bemessen, dan sie mindestens gleich dem Abstand
10' bzw. 10" zweier aufeinanderfolgender Schlitzwerkzeuge 9' bzw. 9" der gleichen
Schlitzwerkzeug-Gruppe ist.
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In den Fig. 2 und 3 der Zeichnung ist die bauliche Ausgestaltung einer
Vorrichtung zum Einschneiden von Längsschlitzen in den Umfang von Brunnenrohren
im Bereich eines Schlitzwerkzeuges dargestellt. Dabei ist erkennbar, daß sich än
der Rückseite des Bettes 1 im Arbeitsbereich jedes einzelnen Schlitzwerkzeuges 9
ein
aufrechter Ständer 12 befindet, der eine Vertikalführung 13 für einen Schlitten
14 aufweist. Dabei kann der Schlitten 14 über einen hydropneumatischen oder auch
elektromechanischen Vorschubantrieb 15 längs der Führung 13 bewegt werden.
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Der Schlitten 14 trägt einen Elektromotor 16 und ein mit diesem gekuppeltes
Getriebe 17 für den Drehantrieb des Schlitzwerkzeuges 9, welches vorzugsweise von
einem Kreissägeblatt gebildet wird, ggf. aber auch von einer Schleif-Trennscheibe
gebildet werden kann.
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Aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß die Rotationsebene des als Schlitzwerkzeug
9 dienenden Kreissägeblattes oder dergleichen auf einer,durch die Drehachse der
Spannfutter 5 und 6 bzw. die Längsachse des in diesen gehaltenen Rohres 7, Radialebene
liegt und entlang dieser Ebene durch den vom Vorschubantrieb 15 längs der Führung
13 bewegten Schlitten 14 gegen das Rohr 7 angestellt werden kann. Dabei wird das
Rohr 7 an einer dem Schlitzwerkzeug 9 diametral gegenüberliegenden Stelle durch
ein Widerlager 18 abgestützt, welches in einem Ausleger 19 sitzt, der vom Ständer
12 gehalten wird und dabei oberhalb des Schlittens 2 liegt. Das Widerlager 18 ist
im Ausleger 19 höhenverstellbar angeordnet, damit es entsprechend den unterschiedlichen
Durchmessern der Rohre 7 eingestellt werden kann. In den Fig. 2 und 3 ist dabei
einerseits der größtmögliche Durchmesser und andererseite der klcinstmögliche Durchmesser
für die zu bearbeitenden Rohre angedeutet.
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Durch die Widerlager 18 wird verhindert, daß sich die in den Spannfuttern
5 und 6 gehaltenen Rohre 7 durchbiegen, wenn auf sie die Schlitzwerkzeuge 9 zur
Einwirkung gebracht werden.
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Es hat sich auch als zweckmäßig erwiesen, jedem Schlitzwerkzeug 9
ein Niederhalter 20 zuzuordnen, der in den Arbeitsbereich das zu schlitzende Rohr
7 übergreift und so auf diesem aufliegt,
daß chas Schlitzwerkzeug
9 bei seiner Rückstellbewequng sicher mit der Rohrwand außer Eingriff kommt, ohne
daß das Rohr 7 nach oben durchgeboyen wird oder unerwünschte Verformungen im Schlitzbereich
an den Rohrwandungen hervorgerufen werden.
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Damit der Niederhalter 20 auf die unterschiedlichen Durchmesser der
Rohre 7 eingestellt werden kann, ist er höhenverlagerbar am Ständer 12 geführt.
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Damit im Bedarfsfalle die Lagerböcke 3 und 4 für die Spannfutter 5
und 6 entweder auf dem Schlitten 2 oder aber mit dem Schlitten 2 ohne Behinderung
an den jeweils nicht im Einsatz befindlichen Schlitzaggregaten vorbeibewegt werden
können, lassen sich einerseits die Schlitzwerkzeuge 9 mittels des Schlittens 14
und andererseits der Niederhalter 20 am Ständer 12 so weit hochfahren, daß sie insgesamt
über der Bauhöhe der Lagerböcke 3 und 4 zu liegen kommen. Andererseits ist auch
der Ausleger 19 mit dem Widerlager 18 im Ständer 12 seitwärts verschiebbar geführt,
so daß er aus dem Bewegungsbereich der Lagerböcke 3 und 4 gestellt werden kann.
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Denkbar ist es allerdings auch, die einzelnen Ständer 12 mit allen
an ihnen befindlichen Aggregaten demontierbar am Bett 1 vorzusehen oder aber sie
soweit querverschieblich am Bett 1 zu halten, daß die an ihnen befindlichen Aggregate
aus dem Durchfahrtbereich der Lagerböcke 3 und 4 gelangen.
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Bei der Durchführung der Schlitzvorgänge an den Rohren 7 werden sämtliche
im Einsatz befindlichen Schlitzwerkzeuge 9 gleichzeitig über die ihnen zugeordneten
Vorschubantriebe 15 gegen das Rohr angestellt, d.h., bei jedem Arbeitsschritt wird
am Rohr 7 eine der Anzahl der im Einsatz befindlichen Schlitzwerkzeuge 9 entsprechende
Vielzahl von Längsschlitzen hergestellt. Die Längenabmessung der einzelnen Längs
schlitze ist
dabei abhängig von der Eindringtiefe der kreisförmigen
Schlitzwerkzeuge 9 in die Rohrwandung. Sie kann daher innerhalb gewisser Grenzen
beliebig variiert werden. Zweckmäßig ist dabei jedem Schlitzwerkzeug 9 ein einstellbarer
Grenzschalter 22 zugeordnet, der auf den Vorschubantrieb 15 für den Schlitten 14
einwirkt. Sobald der Grenzschalter 22 betätigt wird, unterbricht er die vom Vorschubantrieb
15 erzeugte und über den Schlitten 14 auf das Schlitzwerkzeug 9 übertragene Anstellbewegung,
wenn die vorgegebene Eindringtiefe des Schlitzwerkzeuges 9 in die Rohrwand erreicht
ist. Der Grenzschalter 22 kann auch so ausgelegt werden, daß er unmittelbar nach
Unterbrechung der Anstellbewegung eine Rückstellbewegung des Schlitzwerkzeuges 9
über den Vorschubantrieb 15 und den Schlitten 14 einleitet.
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Da der Niederhalter 20 immer auf den Durchmesser des jeweils zu bearbeitenden
Rohres 7 eingestellt wird, kann es zweckmäßig sein, den Grenzschalter 22 an diesen
Niederhalter 20 anzuordnen und ihn mit einem Steueranschlag 23 zusammenwirken zu
lassen, welcher sich entsprechend der Anstellbewegung des Schlitzwerkzeuges 9 bewegt.
Durch Lagenjustierung des Steueranschlags 23 relativ zum Grenzschalter 22 kann dann
die jeweils gewünschte Eindringtiefe des Schlitzwerkzeuges 9 in die Rohrwand und
damit auch die jeweils gewünschte Längenabmessung der Längsschlitze bestimmt werden.
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In Fig. 4 ist eine mögliche Arbeitsweise der in den Fig. 1 bis 3 dargestellten
und vorstehend beschriebenen Vorrichtung zum Einschneiden von Längsschlitzen in
den Umfang von Brunnenrohren 7 gezeigt. Dabei ist die Vorrichtung 24 mit sämtlichen
auf einer gemeinsamen Schnittlinie gelegenen Schlitzwerkzeugen 9 rein schematisch
dargestellt. Auch das Brunnenrohr 7 ist rein schematisch, und zwar der Einfachheit
halber als Abwicklung gezeigt. Die schrittweise Winkeldrehung des Brunnenrohres
7 um seine Längsachse ist jeweils durch einen Pfeil 25 angedeutet, während dessen
schrittweise Längsbewegung durch Pfeile 26 gekennzeichnet ist.
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Das ungeschlitzte Rohr 7 ist in Fig. 4a angedeutet und wird nach seinem
Einsetzen in die Spannfutter 5, 6 zunächst in der Fig. 4a angedeuteten Axialstellung
entsprechend der Pfeilrichtung 25 in Winkelschritten relativ zu den Schlitzwerkzeugen
9 gedreht. Nach jedem einzelnen Winkelschritt werden dabei sämtliche Schlitzwerkzeuge
9 gleichzeitig radial auf die Wandung des Brunnenrohres 7 zur Einwirkung gebracht,
so daß eine Reihe von Längsschlitzen 27 entsteht. Nach einer vollen Umdrehung des
Brunnenrohres 7 um seine Längsachse ist seine Wandung so mit Längsschlitzen 27 versehen,
wie dies in Fig. 4b angedeutet ist. Anschließend findet nun zunächst eine schrittweise
Axialverlagerung des Brunnenrohres 7 aus der Stellung nach Fig. 4b entsprechend
der Pfeilrichtung 26 in die Stellung 4c statt. Außerdem wird das Brunnenrohr 7 aus
seiner zuletzt eingenommenen Drehlage noch um einen halben Winkelschritt in Pfeilrichtung
25 gedreht, bevor der nächste Arbeitsgang eingeleitet wird. Nach einer vollständigen
Drehung des Brunnenrohres 7 um seine Längsachse ist sodann das Brunnenrohr 7 mit
dem aus Fig. 4c ersichtlichen Muster von Längsschlitzen 27 versehen.
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Der Arbeitsfortschritt, welcher sich bei entsprechender Fortführung
der Arbeitsgänge bis zur Fertigstellung des Brunnenrohres 7 ergibt, ist ohne weiteres
aus den Fig. 4d bis 4g ersichtlich. Dabei ergibt sich aus Fig. 4 beispielsweise,
daß ein Brunnenrohr 7 mit über einen bestimmten Längenabschnitt und den gesamten
Umfang gleichmäßig verteilten Längsschlitzen 27 in wenigen, nämlich hier nur sechs,
Arbeitszyklen fertiggestellt werden kann.
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Aus Fig. 5 ergibt sich, daß die Vorrichtung 24 zum Einschneiden von
Längsschlitzen in den Umfang von Brunnenrohren 7 auch in einer von Fig. 4 abweichenden
Art und Weise betrieben werden kann.
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Bei der Vorrichtung 24 nach Fig. 5 sind zwei Gruppen von Schlitzwerkzeugen
9' und 9" vorgesehen und zwar so, daß auf der gleichen Schnittlinie jeweils abwechselnd
ein Schlitzwerkzeug 9' und ein Schlitzwerkzeug 9" liegt.
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Die beiden Gruppen von Schlitzwerkzeugen 9' und 9" sind dabei so gesteuert,
daß sie auch jeweils abwechselnd in Tätigkeit treten.
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Auch in Fig. 5 wird die Winkelschrittbewegung des Brunnenrohres 7
um eine Längsachse durch Pfeile 28 gekennzeichnet, während die Bewegungsschritte
desselben in Richtung seiner Längsachse durch Pfeile 29 gekennzeichnet sind.
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Das ungeschlitzte Brunnenrohr 7 ist wiederum in Fig. 5a dargestellt.
Entsprechend dem Pfeil 28 bewegt es sich in einer Vielzahl von Winkelschritten von
links nach rechts unter den beiden Gruppen von Schlitzwerkzeugen 9' und 9" hinweg.
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Für den ersten Arbeitszyklus wird das ungeschlitzte Brunnenrohr 7
relativ zu den Schlitzwerkzeugen 9' und 9" zunächst entgegen der Pfeilrichtung 29
in die aus Fig. 5a ersichtliche Axialstellung gebracht. Dabei wird der erste Arbeitszyklus
nur unter Benutzung der einen Gruppe von Schlitzwerkzeugen 9" ausgeführt und dabei
wird das Brunnenrohr 7 mit großen Winkelschritten 28' um seine Längsachse gedreht.
Nach Beendigung des ersten Arbeitszyklus, d.h. nach der ersten vollständigen Umdrehung
um seine Längsachse, ist es dann mit dem aus Fig. 5b ersichtlichen Muster von Längsschlitzen
27 versehen. Für den zweiten Arbeitszyklus wird sodann das Brunnenrohr 7 zunächst
in Pfeilrichtung 29 in die Axialstellung nach Fig. 5c gebracht.
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Der zweite Arbeitszyklus wird dann wieder mit der Gruppe von Schlitzwerkzeugen
9" eingeleitet. Die Drehung des Brunnenrohres 7 um seine Längsachse erfolgt dann
um kleine Winkelschritte 28", wobei diese halb so groß bemessen sind, wie die während
des ersten Arbeitszyklus durchgeführten Winkelschritte 28'.
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Nach jedem kleinen Winkelschritt 28" treten nunmehr abwechselnd die
Gruppen von Schlitzwerkzeugen 9' und 9" in Tätigkeit, so daß nach dem zweiten Arbeitszyklus
das Brunnenrohr mit dem in Fig. 5c gezeigten Muster von Längsschlitzen 27 versehen
ist.
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Für den dritten Arbeitszyklus wird dann das Brunnenrohr 7 entsprechend
der Pfeilrichtung 29 in die Axialstellung nach Fig.
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5d gebracht und unter Durchführung der kleinen Winkelschritte 28"
um die Drehachse werden wiederum abwechselnd die beiden Gruppen von Schlitzwerkzeugen
9' und 9" zur Wirkung gebracht.
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Nach Beendigung des dritten Arbeitszyklus ist dann das Brunnenrohr
7 mit dem aus Fig. 5d ersichtlichen Muster von Längsschlitzen 27 ausgestattet.
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Für den letzten Arbeitszyklus wird nunmehr das Brunnenrohr 7 entsprechend
der Pfeilrichtung 29 in die Axialstellung entsprechend Fig. Se gebracht. Unter Drehung
des Brunnenrohres 7 um seine Längsachse in großen Winkelschritten 28" wird dann
nur noch mit der einen Gruppe von Schlitzwerkzeugen 9' gearbeitet, so daß nach Beendigung
des vierten Arbeitszyklus das Brunnenrohr 7 fertiggestellt ist und das Muster von
Längsschlitzen 27 gemäß Fig. 5e aufweist.
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In den Fig. 6 bis 8 sind drei verschiedene Ausführungsformen von mit
Längsschlitzen 27 versehenen Brunnenrohren 7 gezeigt.
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Aus Fig. 6 ist ein Brunnenrohr 7 mit Längsschlitzen 27 ersichtlich,
welche in den in Umfangsrichtung aufeinanderfolgenden Schlitzreihen auf Lücke zueinander
angeordnet sind. Dabei ist der Abstand 30 zwischen den einander zugewendeten Enden
zweier in der gleichen Reihe aufeinanderfolgender Längsschlitze 27 gleich der Länge
31 dieser Längsschlitze 27 bemessen. Hierdurch wird erreicht, daß die Enden der
in benachbarten Reihen auf Lücke zueinander angeordneten Längsschlitze 27 jeweils
in Umfangsrichtung auf gleicher öhe liegen.
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Bei dem Brunnenrohr 7 nach Fig. 7 weisen die in benachbarten Reihen
auf Lücke zueinander angeordneten Längsschlitze 27 jeweils eine Länge 32 auf, die
größer ist als der Abstand 33 zwischen den einander zugewendeten Enden zweier auf
gleicher Linie liegenderLängsschlítze 27. Ilierdurch ergibt sich eine Schlitzanordnung,
bei der sich die Schlitzenden benachbarter Reihen jeweils um das Maß 34 gegenseitig
überlappen.
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Beim Brunnenrohr 7 nach Fig. 8 ist schließlich der Abstand 35 zwischen
den einander zugewendeten Enden zweier auf gleicher Linie liegender Längsschlitze
27 größer bemessen als die Länge 36 dieser Längsschlitze 27.
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Zwischen den einander zugewendeten Enden der in benachbarten Reihen
auf Lücke zueinander angeordneten Längsschlitzen 27 ergibt sich hierdurch ein Abstand
37.
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Die aus den Fig. 6 bis 8 ersichtlichen, unterschiedlichen Anordnungen
der Längschlitze 27 in den Brunnenrohren 7 können mit Hilfe der vorstehend beschriebenen
und in den Fig. 1 bis 3 als Ausführungsbeispiel dargestellten Vorrichtung ohne weiteres
und auf verschiedene Art und Weise hergestellt werden. Im einfachste Falle ist dies
dadurch möglich, daß bei vorgebenem Mittenabstand zwischen zwei in gleicher Linie
aufeinanderfolgenden Längsschlitzen 27 die Eindringtiefe des Schlitzwerkzeuges 9
bzw. 9', 9" in die Rohrwandung variiert wird. Dic hieraus resultierende Längenänderung
der Längsschlitze 27 führt dann zur Bildung der unterschiedlichen Schlitzmuster
an den Brunnenrohren 7. Wenn man dabei davon ausgeht, daß das Schlitzmuster nach
Fig. 6 aus einer mittleren Länge der Längsschlitze 27 resultiert, ergibt sich das
Schlitzmuster nach Fig. 7 durch eine entsprechend größere Längenbemessung der Längsschlitze
27 und das Schlitzmuster des Brunnenrohres 7 nach Fig. 8 durch entsprechende Verkleinerung
der Länge der Längsschlitze 27.
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SoLlen hingn bei allen Ausführungsformen von Brunnenrohren 7 nach
den Fig. 6 bis 8 die Längsschlitze 27 gleiche Länge haben, dann ist es zur Bildung
der unterschiedlichen Schlitzmuster nach den Fig. 6 bis 8 erforderlich, die Abstände
10 bzw. 10', 10" zwischen den auf gleicher Schnittlinie hintereinander angeordneten
Schlitzwerkzeugen 9 bzw. 9', 9" zu variieren.
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