DE3213129A1

DE3213129A1 - Verfahren zum schnellen und wirtschaftlichen auswechseln alter erdkabel

Info

Publication number: DE3213129A1
Application number: DE19823213129
Authority: DE
Inventors: Helmut Dr.-Ing. 3000 Hannover Martin
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1982-04-08
Filing date: 1982-04-08
Publication date: 1983-10-20

Description

Verfahren zum schnellen und wirtschaftlichen Auswechseln
alter Erdkabel durch neue dünnere Kabel Im Zuge der technologischen Weiterentwicklung der Kabeltechnik besteht vielerorts die Aufgabe schnell und wirtschaftlich alte Erdkabel durch neue, insbesondere Glasfaserkabel auszuwechseln.
Dort, wo alte Kabel als Röhrenkabel verlegt wurden, oder noch freie Kabelzüge zur Verfügung stehen, können neue Kabel schnell und wirtschaftlich verlegt werden, da keine Erdarbeiten erforderlich sind. Bei Erdkabellinien, so auch bei dem vorwiegend aus Erdkabeln bestehenden Deutschen Fernkabelnetz, wäre der zeitliche Aufwand für das Auswechseln sehr groß.
Daneben besteht noch folgende Aufgabe: Teile des für wesentlich breitere Bänder benötigten Fernkabelnetzes müssen vorerst in Gradientenglasfasertechnik erstellt werden. Diese Fernkabelstrecken müssen aber, so weit läßt sich das heute schon übersehen, ca.
10 Jahre später durch Monomodeglasfaserkabel ersetzt werden. Da stellt sich die Frage, ob nicht durch Verlegen von Kabeleinziehrohren die zeit- und kostenaufwendigen zweimaligen Erdarbeiten vermieden werden können.
Die Aufgabe des schnelleren und wirtschaftlicheren Auswechselns alter Erdkabel durch Vermeiden umfangreicher Erdarbeiten wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß aus alten Erdkabeln die Kabelseelen herausgezogen werden, die rohrförmigen Kabelmäntel im Erdboden verbleiben und für das Einziehen von Röhrenkabeln zur Verfügung stehen. So entstehen aus alten Erdkabeltrassen Röhrenkabelstrecken, und ein später notwendig werdender, nochmaliger Austausch der Röhrenkabel kann problemlos vorgenommen werden.
Es steht so z.B. dem vorläufigen Verlegen von Gradientenglasfaserkabeln kaum etwas im Wege, da diese Kabel ggf. nach Austausch ohne weiteres wiederverwendet werden könnten.
Die Strecken des Deutschen Fernkabelnetzes, die aus Nebensprechgründen zweigleisig verlegt worden sind, bieten sogar die Möglichkeit, einen Reserverohrzug für künftige Ausbaumöglichkeiten zur Verfügung zu haben, Zum Herausziehen der Kabelseelen werden erfindungsgemäß verschie dene Methoden vorgeschlagen : Im eifachsten Falle relativ kurzer, geradlinig verlegter Kabel, können die Kabelseelen direkt herausgezogen werden, wenn der Kabelmantel locker auf die Seele aufgefshren worden ist. Die Zugkraft hängt von der Feste dieses Sitzes ab.
Bei längeren, geradlinig verlegten Kabeln kann mit dem Herausziehen der inneren Lagen begonnen werden, um dann schrittweise zu dem Herausziehen der äußeren Lagen überzugehen. Sind Papierkabel fest verseilt und mit Krümmungen verlegt, wird die Kabelseele in ihrem Durchmesser geschrumpft, indem die miteinander verbundenen Kupfer- oder Aluminiumadern an eine starke Stromquelle angeschlossen werden, und die Kabelseele so stark erwärmt wird,so daß sie getrocknet bzw. versengt wird, wodurch der Seelendurchmesser verringert wird und die Seele herausgezogen werden kann.
Gelegentlich ist es empfehlenswert, die Papierisolation zu verbrennen. Das kann nach dem oben geschilderten Trockenvorgang erfolgen, indem der Kabelinnenraum mit Smerstoffüberdruck gefüllt wird und an einem Ende eine Zündung ausgelöst wird. Der Brand pflanzt sich im Kabelinnenraum fort, und nach Verkohlen der Kabelseele kann diese herausgezogen werden.
Besonders vorteilhaft wirkt sich die Erwärmung der Kabelseele auf 70 - 90°C beilpaarverseilten, styroflexisolierten Kabeln aus. Es erfolgt ein sinterähnlicher Vorgang, durch den die Kabelseele um 10 - 20 % im Durchmesser schrumpft. Die Kabelseele kann danach relativ leicht herausgezogen werden. Falls erforderlich, kann die Styroflexisolation ähnlich verbrannt werden wie für die Papierisolation oben angegeben. - Kommt es beim Herausziehen zu Verklemmungen oder sind solche zu befürchten, kann das stückweise Herausziehen der Kabelseele durch Einbringen einer biegsamen, rohrförmigen Trennsonde bewirkt werden. Diese wird über die geschrumpfte Kabelseele geschoben. An ihrem vorderen Ende befinden sich ringförmig angebrachte Segmente, die nach Erreichen der jeweiligen Trennposition nach innen in Richtung Kabelachse geschwenkt werden. Durch langsame Rotation der Trennsonde oder ihres vorderen Teilesschneidengie mit Sägezähnen versehenen Segmente die Seele durch, die abschnittsweise herausgezogen werden kann.
fach dem Entfernen der Kabelseele ist in allen Fällen ein Kalliber durch das Kabel zu ziehens um zu sprüfen, ob das Rohr entlang seiner gesamten Länge den erforderlichen Mindestdurchmessen besitzt.
Des Bündel der geschilderten möglichen Maßnahmen wird im allemeinen nicht benötigt werden, es ist jedoch geeignet, auch in schwierigen Fällen, das Entfernen der Kabelseelen zu bewerkstell en, damit das im Erdreich verbleibende Rohr für das Einziehen dünnerer Röhrenkabel zur Verfügung steht Abhängig vom Typ des im Erdreich verbleibenden Rohres bzw dem Zustand desselben kann es wünschenswert sein, dasselbe von innen zusetzlich auszukleiden. Erfindungsgemäß ist hierfür ein Rohr aus vernetztem Polyäthylen vorgesehen, das für diesen Verwendungszweck entsprechend vorbereitet worden ist: Es ist nach dem Spritzen zu einem Rohr unter Aufbringen von Wärme und Druck auf einen kleineren Durchmesser gebracht worden Es wird in das im Erdreich liegende Kabelrohr eingezogen. In das PE-Rohr wird ein, der Rohr länge angepaßter , biegsamer Heizstab eingezogen und auf die für die Rückbildung notwendige Temperatur gebracht0 Das PE - Rohr dehnt sich aus und schmiegt sich an die Außenummantelung so fest an, daß ein homogenes, glattes 2 für das Einziehen von Kabeln wegen ssines niedrigen Reibungskoeffizienten gut geeignetes Rohr ent steht

Claims

, Erlc-Verfahren zum schnellen und wirtschaftlichen Auswechseln von alten verlegten Erdkabeln dadurch gekennzeichnet, daß umfangreiche Erdarbeiten vermieden werden, indem aus den verlegten Erdkabeln die Kabelseelen herausgezogen werden und daß die im Erdboden verbleibenden Kabelmäntel als Kabeleinziehrohre für die neuen, dünneren Kabel verwendet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß bei lagenweisem Kabelaufbau zuerst die inneren Lagen herausgezogen werden und danach schrittweise die äußeren.
3. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennezichnet, daß bei styroflexisolierten,paar- oder viererverseilten Kabeln die Kabelseelen durch Stromerwärmung auf 70 - 90 OC sinterähnlich geschrumpft und anschließend herausgezogen werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß bei papierisolierten Kabeln die Kabelseelen durch Stromerwärmung so stark erhitzt werden, daß die Papierisolation angesengt wird und bricht und anschließend die Kabelseelen herausgezogen werden.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1. und 3. dadurch geknnzeichnet, daß styroflexisolierte Kabel mit einem Sauerstoffüberdruck gefüllt werden und daß durch Zündung an einem Ende die Styroflexisolation verbrannt wird und danach die Kabelseelen herausgezogen werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1. und 4. dadurch gekennzeichnet, daß papierisolierte Kabel mit Sauerstoffüberdruck gefüllt werden und daß durch Zündung an einem Ende die Papierisolation verbrannt wird und danach die Kabelseelen herausgezogen werden..
7. Verfahren nach Ansprüchen 1.,2. - 6. dadurch gekennzeichnet, daß die Kabelseelen mittels einer rohrförmien,biegsamenSonde, die jeweils über ein kürzeres Stück der Kabelseele geschoben wird und die an ihrem vorderen Ende mit einer verstellbaren, in Rotation zu versetzenden Schneideinrichtung versehen ist, abschnittsweise durchtrennt und herausgezogen werden.
8. Verfahren nach Ansprüchen 1. - 7. dadurch gekennzeichent, daß die im Erdboden verbleibenden Kabelhüllen von innen mittels eines Rohres aus vernetzXm Polyäthylen verkleidet werden, das nach dem Extrudieren unter Einwirken von Wärme und Druck auf einen kleineren Durchmesser gebracht wurde und das nach dem Einziehen in die jeweilig im Boden liegende Kabelhülle durch Erwärmen mittels eines der vollen Länge der Kabelhülle entsprechenden, biegsamen Erwärmungsstabes zur Ausdehnung gebracht wird und sich dadurch eng an die Kabelhülle von innen anpreßt.