DE3213095A1 - Verfahren zur isolierung von (+)-usninsaeure aus usnea barbata l. - Google Patents
Verfahren zur isolierung von (+)-usninsaeure aus usnea barbata l.Info
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Description
VERFAHRM ZUR ISOLIERUNG VON (+)-USNIN;'.KURE AUS USNEA BARBATA'L.
Das vorliegende Verfahren betrifft die Isolierung von (+)-Usninsäure
aus Usnea "barbata L. Usninsäure ist ein bekannter Stoff, der wegen seiner bioziden Wirkung in Pharmazie und
Kosmetik verwendet wird.
Die Isolierung von (+)-Usninsäure aus Koos und Flechte ist
mit Problemen der Wahl der Rohstoffe, <les optimalen Lösungsmittels
und des optimalen Isolationsve.-fahrens verbunden.
Es is bekannt, dass man zur Gewinnung τοη (+)-Usninsäure verschiedene
Moos- und Flechtenarten, wie Evernia prunastri, Usnea barbata L., pLamalina reticulata isw. , anwenden kann. Die.
Wahl des Rohstoffs hängt vor allem von folgenden Forderungen ab:
- er muss in genügenden Mengen für indistrielle Zweck* zugänglich :
- die darin enthaltene Menge von Usninsäure soll eine Wirtschaftliche Herstellung gewährleisten (über 1 %),
- die darin enthaltene Menge von extra :tiven Begleitstoffen,
muss im Vergleich mit dem Gehalt an [+)-Usninsäure gering sein,
- die Löslichkeit der extraktiven Begl?itstoffe im angewendeten
Extraktionslösungsmittel soll beträchtlich kleiner als die dei
(+)-Usninsäure sein.
Usnea barbata L. entspricht fast volls;ändig diesen Forderungen und sie wird zur Gewinnung von (+)-UsnLηsäure gemäss dem
erfindungsmässigen Verfahren verwendet. Die anderen Flechtenarti
enthalten viel weniger (+)-Usninsäure ylev werden vor allem
als Rohstoffe zur Herstellung von Rieciharzen (Resinoiden)
verwendet.
Das Lösungsmittel zur Isolation der (·/-Usnins;äure soll
■^(-0-Usninsäure möglichst selektiv in ] ezug auf extraktive
Begleitstoffe extrahieren,
- eine maximale Ausbeute gewährleisten.
- ihre antibiotischen und fungiziden Eigenschaften nicht rindern,
- eine solche Qualität der isolierton »'.ubctanz, die allen
Anforderungen deren Anwendung "als.Antibiotikum und-Fungizid,
vor allem in physiologischer Hinsichi, entspricht, gewährleisten, .
- ihre einfachere und wirtschaftlichere Herstellung ermöglichen,
- nicht teuer und in genügenden Mengen zugänglich sein,
- nicht so toxisch und entzündbar sein, dass dadurch "aufwendige
Einrichtungen bedingt wurden.
Beim Isolationsverfahren müssen f olgenc e Bedingungen erfüllt
werden:
- es soll einfach sein,
- dadurch sollen eine maximale Ausbeut* und Qualität erzielt
werden,
- teure und aufwendige Einrichtungen-seilen vermieden werden,
—- Arbeits- und Energieaufwand sowie Ze tverbrauch sollen minimal
sein.
In der Literatur ist nur eine geringe ..nzahl von Verfahren zur
Isolation von (+)-Usninsäure aus verschiedenen'Moos- und Flechtenarten
beschrieben. Grösstenteils -wird bei diesen Verfahren
(+)-Usninsäure aus wachsartigem Rückstand nach Abtrennung von
Riechkomponenten gewonnen. Die verwendeten-pflanzlichen Roh-•
stoffe enthalten (+)-Usninsäure in vie", kleineren Mengen als
TJsnea barbata L. Aus diesem Grunde und auch wegen viel grösserer
Ausbeuten, ivenn sie zur Gewinnung von jiiechharzen verwendet
werden, ist die Gewinnung von (+)-Usni:Lsäure daraus von
sekundärer Bedeutung. Hauptmerkmale dieser bekannten Verfahren ■'sind:
- die Anwendung von zwei oder mehr Lösungsmitteln,
- die Anwendung von physiologisch toxischen Lösungsmitteln,
wie Aceton, Benzol, Chloroform, 1,1,^-Trichloräthylen, Hexan
usw., wodurch bedingt ist, dass Rückstände aus den Kristallen
der (-O-Usnirjsäure vollständig entfernt werden müssen,
- kleinere Ausbeute von {-») Usninsäure. da zur Erzielung
einer befriedigenden Qualität viele lieinigungsschritte
nötig sind,
- erschwerte Regeneration von einzelne]; Lösungsmitteln,
- auf v/endige Herstellungsart (mehrere i'einigungsr.chritte,
Regeneration mehrerer Lösungsmittel, Anwendung komplizierter Einrichtungen),
- Äthanol als eines der meist zugänglichen und vom technischen
•und physiologischen Standpunkt am be,;ten geeigneten Extraktion
v lösungsmittel wird nicht verwendet,
- eine direkte Kristallisation von (+)--Usninsäure mit "befriedigender
Qualität aus einer Lösung der wachsartigen Rückstände ist wegen "beträchtlicher Löslichkeit der Begleitstoffe
in angewendeten Lösungsmitteln nicht möglich,
- vom Standpunkt der Wirtschaftlichkeit sin4 die "bekannten
Verfahren für industrielle Gewinnung von (+)-Usninsäure sehr teuer.
Zur Herstellung von (+)-Usninsäure aus Usriea Td ar bat a L. sind
nur wenige Verfahren beschrieben. Ihre Merkmale sind fast gleich wie bei Verfahren zur Gewinnung von O !-Usninsäure aus wachsartigen
Rückständen der Resinoide.
Es ist bekannt, dass reine (+)-Usninsä"ire in Äthanol löslich
ist. Ihre Löslichkeit in A'thanol gegen iber den in bekannten Verfahren zur Extraktion empfohlenen Lösungsmitteln (Aceton,
Chloroform, Äthylacetat, Benzol) ist jedoch viel schlechter.
Aus diesem Grunde kam Äthanol bisher a_s mögliches Extraktionsmittel für (+)-Usninsäure nicht in Frag:.
Die Ergebnisse unserer Untersuchungen vsmäss vorliegender
Erfindung haben jedoch überraschenderweise gezeigt, dass
Äthanol ein optimales Lösungsmittel zu? Gewinnung von (+)~Usninsäure ist, obwohl es bekannt Ist, dass in Äthanol rein·
(+)"Usninsäure sehr schlecht löslich ist.
In den bisher beschriebenen Verfahren mrde dieser Tatsache keir
Aufmerksamkeit gewidmet und deshalb is: Äthanol nie als Extraktionslösungsmittel für (-O-Usninsäure verwendet worden.
Die Löslichkeit einer gegebenen Sub:;tai ζ in einem gegebenen
Lösungsmittel wird' nämlich wegen Anwesenheit von anderen
extraktiven Stoffen aus dem pflanzlichen Rohstoff im Extrakt erhöht oder verringert.
Die Vorteile Äthanols gegenüber den bi:;her verwendeten Lösungsmitteln
sind wie folgt:
- erhöhte Löslichkeit von (+)-Usninsäure im äthanolischen
Extrakt der Usnea barbata L. in Anwesenheit von extraktiven
Be gleit st offen aus dem pflanzlichen J.'ohstoff,
- die Menge der extrahierten extraktiven Begleitstoffe in Äthanol
ist klein, so dass (-O-Usninsäure direkt aus dem äthanolischen
Extrakt in reinem Zustand und mit be "riedigender Ausbeute (etwa 85 % bis 90 % in Bezug auf den Gehalt im pflanzlichen
Rohstoff) kristallisieren kann.,
- die Löslichkeit von ( O~Usninsäure bei Siedetemperatur des
A'thanols ist viel grosser als die de:· extraktiven Begleitstoffe,
- die Löslichkeit von (-O-Usninsäure i:it bei Kristallisationstemperatur (unter +15 G) sehr klein, die der Begleit toffe
jedoch noch immer gross, so dass sie mit geringen Beimengungen kristallisiert, .
- die Löslichkeit von (+)-Usninsäure in den bisher verwendeten
Extraktionslösungsmitteln ist viel grosser, doch sind auch
die Begleitstoffe darin viel besser '.öslich, so dass eine
direkte Kristallisation aus dem Extrakt wie im Falle des
A'thanols nicht möglich ist.
Als der Stand der Technik sollen folgende Verfahren angegeben
werden:
a) Vest. Akad. Nauk UdSSR, 26, Nr. 7, ;·5"7 (1956)
(+)-Usninsäure wird durch Extraktion a is der Flechte mit heissem
Benzol isoliert, dann wird Benzol eingedampft, der Rückstand mit'
einer sehr kleinen Menge des heissen G lloroforms behandelt,
Chloroform wird eingedampft "und der ' Eindampfrückstand wird mit einer dreimaligen Gewichtsmenge von
kaltem Äthanol in Bezug auf Trockensub ;tanzgewicht behandelt.
So erhaltene (-t)-Ur;ninsäure wird weite- durch sukzessive Lösung
in heissem Chloroform, kaltem A'thanol .n A'ther gereinigt.
b)FR-PS 76 11964 (Isolation von (-^)-Us-linsäure aus wachsartigem
Rückstand des abs. Flechtenextraktes <
Der wachsartige Rückstand wird mit Lösungsmitteln, wie Benzol, Hexan, Aceton, Chloroform und 1,1,2-Tr .-Chloräthylen extrahiert.
Die erhaltene Lösung wird bis zum Siedon erhitzt, filtriert und gekühlt, worauf ( + )-Usninsäure auskris ;allisiert. Die Ausbeute
von (+)1Usninsäure beträgt 20 bis 25 % mit Benzol bzw. 35 "bis
40 % mit Hexan.
c) RO-PS 58.246
(+)-Usninsäure wird aus Usnea barbata -·. mit Benzol unter Rückfluss
dreimal extrahiert,die vereinigten Extrakte werden auf ein
kleines Volumen' eingeengt und aus der konzentrierten Lösung wird .(+)-Usninsäure mit Aceton ausgefä.lt.
Gemäss dem erfindungsmässigen Verfahren wird die Droge nach
dem Entstauben mit A'thanol unter Rückf .uss extrahiert. Der
erhaltene Extrakt wird filtriert und i:i einen Kristallisationsbehälter überführt. Die Kristallisation erfolgt unter Aussenkühlung
des Behälters und unter Rühren der Lösung. Feine gelbe Kristalle der (+)-Usninsäure werden du.^ch Filtration unter
Druck (2.1O^ pa bis 3.10^ pa) oder im Vakuum (2,7 . 10^ Pa bis
13» 3 · 10 Pa.) abgetrennt, mit kaltem Ethanol gewaschen und
getrocknet. Aus dem Filtrat wird A'thanol mittels Säulendestillation
regeneriert.
Das vorliegende erfindungsgemässe Verf ihren unterscheidet sich
wesentlich von bekannten Verfahren und weist die folgenden wesentlichen Vorteile auf:
- Extraktionverfahren ist schnell und oinfach,
- die Anwendung von nur einem Lösungsm .ttel,
- Äthanol wird zum ersten Mal als das optimale Lösungsmittel
für Extraktion von (-O~Usninsäure au;; Usnea barbata L.
verwendet, obwohl es "bekannt ist, da:;3 reine Usninsäure darin
sehr schlecht löslich ist,
- vom technischen und physiologischen Standpunkt ist Äthanol
den bisher verwendeten Lösungsmitteln "überlegen (es ist leicht zugänglich, etwaige Rückstände in Kristallen brauchen
nicht entfernt zu werden, es ist wen .ger gefährlich bei
industrieller Anwendung, es ist weniger toxisch),
- direkte Kristallisation von (+)-Usni:ioäüre aus äthanolischem
Extrakt ohne vorherige Konzentrierung,
- hohe Ausbeuten an (+)-Usninsäure (übr:r 90 % in Bezug auf den
Gehalt im Rohstoff),
- wegen der guten Qualität der (>)-Usn .nsäure, die durch direkte
Kristallisation aus äthanolischem Extrakt erhalten wird, erübrigen sich nachträgliche Reinigu:igsschritte, die bei
bekannten Verfahren nötig sind,
- die Möglichkeit der Regeneration des Lösungsmittels über 90 %, -
- eine einfache Produktionsanlage,
- beträchtlich grössere Wirtschaftlichceit des vorliegenden
Verfahrens im^ Vergleich mit bekannte ι Verfahren.
Folgende Beispiele dienen zur näheren Erläuterung der vorliegenden
Erfindung, ohne sie einzuschränken.
Beispiel 1 "·"■--"
100 kg Usnea barbata L. werden nach de α Entstauben mit 800 kg
Äthanol (96 %ig, pharm. Qualität) unter Rückfluss JO Minuten
extrahiert. Nach der Filtrierung über sin Stahlnetz wird der
Extrakt in einen Kristallisationsbehälter mit wässeriger Aussenkühlung
eingeführt, worin innerhalb voi 8 Stunden unter Rühren (^-Usninsäure auskriställisiert. Kristalle der (+)—Usninsäure
werden durch Filtration unter Druck (2.10^ bis 3-10-^ Pa) oder
im Vakuum (2,7 . 10^ bis 13,3 - 10^ pa) abgetrennt, m>. Äthanol
gewaschen und getrocknet. Aus dem FiIt'-at werden durch Abdampfen
90 bis 95 u/° des Äthanols regeneriert. Jie Ausbeute der (+)-Usninsäure
im Kr ist alii sat beträgt 90 '->
in Bezug auf den Gehalt im pflanzlichen Rohstoff. Der Gehalt von (+)-Usninsäure
/Smp. 2040C, Ca]J-5 i498 (in Chloroform)/ ist 98 % in Bezug auf
Trockensubstanz.
100kg Usnea barbata L. werden wie im Beispiel 1 behandelt
mit dem Unterschied, dass die Extraktionszeit 60 Minuten, die Menge des Äthanols für Extraktion "·200 kg und die
Kristallisationsz'eit 12 Stunden betragen. Die Ausbeute an
(+)-Usninsäure im Kristallisat beträgt 90 % in Bezug auf den
Gehalt im pflanzlichen Rohstoff. Der·· Gehalt der (+)-Usninsäure /Smp. 2040C, Ca]Jp + 498 (in Chloroforn)/ im Kristallisat
beträgt 96 °/° in Bezug auf Trockensubstanz.
Claims (1)
- O PATENTANWÄLTE-DR. KADOR &DR.KLUNKERK Ί4Ο52Fabrika farmaceutskih i hemijskih proizvoda, n.sol.o. 00UR "ZDRAVLJE", Vlajkova 199, 16000 LESKOVAC, JugoslawienVerfahren zur Isolierung von (■+)"-Usninsäure. aus üsnea Barbata L. . . "■PatentanspruchVerfahren zur Isolierung von (N)—Usain -.nure aus Usnea barb ata L. dadurch gekennzeichnet, dass Usnea bar ;ata L. nach Entstauben mit Xthanol unter Rückfluss in einem V^häl-t'nis von 1:8 bis 1:12 extrahiert wird, der Extrakt durc'i Filtration unter Druck von 2.10^ bis J.10^ Pa oder im Vakuum /on 2,7 . 10^ bis 1p,3 1CK Pa von der Droge abgetrennt und un ;cr Rühren kristallisiert wird, die Kristalle durch Filtration entfernt, mit Äthanol gewaschen und getrocknet werden.-2-
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