DE3211255A1 - Kreiselgestuetztes bezugssystem - Google Patents
Kreiselgestuetztes bezugssystemInfo
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Description
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Patentanwälte .;Ί": * : J .„': * D^f^Ing. Cuft'Wariach
Europäische Patentvertreter Dipl.-lng. Günther Koch
European Patent Attorneys V Dipl.-Phys. Dr.Tino Haibach
Dipl.-lng. Rainer Feldkamp
D-8000 München 2 · Kaufingerstraß© 8 · Telefon (O 89) 2 60 80 78 · Telex 5 29 513 wakai d
Datum: 26. März 1982
Unser Zeichen: ly 420 - Fk/Se
Anmelders Sperry Corporation
1290 Avenue of the Americas
New York, New York 10104
USA
New York, New York 10104
USA
Titel: Kreiselgestütztes Bezugssystem
Priorität: 248,613
USA
27. März I98I
27. März I98I
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Die Erfindung bezieht sich auf ein kreiselgestütztes Bezugssystem der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten
Art und allgemein auf kreiselgestützte Bezugssysteme mit einer Vielzahl von starr befestigten, mit Kraftausgleich
betriebenen Kreisel-Geschwindigkeitsmeßfühlern zur Messung der Luftfahrzeug-Drehgeschwindigkeiten um Luftfahrzeug-Hauptachsen
und mit einem System zur Berechnung von Luftfahrzeug-Stabilisations- und Fluglagendaten aus
derartigen Meßwerten.
Ein typisches starr befestigtes kreiselgestütztes Bezugssystem ist in der DE-OS 29 20 194- beschrieben. Eine Vielzahl
von Wendekreisel-Anordnungen und Steuersystemen wurde ausführlich in der Literatur beschrieben. Im allgemeinen
schließen derartige Systeme eine Vielzahl von an <3em Fahrzeug starr befestigten Geschwindigkeitsmeßfühlern zur
Messung der Winkelgeschwindigkeit des Fahrzeuges um seine Hauptachsen ein, und die entsprechenden Meßwerte werden
zusammen mit Meßwerten der Fahrzeugbeschleunigung und des Steuerkurses einem Digitalrechner zugeführt, um Ausgangsdaten
zu erzeugen, die zur Stabilisierung, zur Steuerung, zur Navigation oder zur Lenkung des Luftfahrzeuges verwendet
werden. Weil die Kreiselgeräte an der Luftfahrzeugzelle starr befestigt sind, sind die Kraftmeßfühler
vorzugsweise vom Kraft- oder Drehmomentausgleichstyp, d. h. der Kreisel wird im wesentlichen mit seinem Halterungsgehäuse
dadurch ausgerichtet gehalten, daß das Kreisel-Abgriffsignal derart an den Kreisel-Drehmomenterzeuger
zurückgeführt wird, daß der Wert des Abgriffsignals
im wesentlichen auf Null gehalten wird, wobei der hierbei
2 1 1
erforderliche Drehmomenterzeuger-Strom ein Maß der von dem Drehgeschwindigkeitskreisel gemessenen Drehgeschwindigkeit
ist. Typische zwei Freiheitsgrade (tinter Vernachlässigung
der Drehachse) aufweisende Drehgeschwindigkeitsmeßfühler sind in der DE-PS 2 024 593 und der US-Patentschrift
4 189 948 "beschrieben=, Es ist verständlich,
daß das abschließend erzeugte Ausgangssignal des Kreisel-Drehgeschwindigkeitsmeßfühlers
mit den Forderungen von zur Verfugung stehenden Digitalrechnertechniken kompatibel
sein muß.
Eine Einrichtung, mit deren Hilfe das Ausgangssignal
eines Kreisel-Drehgeschwindigkeitsmeßfühlers an Digitalrechner angepaßt wird, ist in der DE-OS 29 55 888 beschrieben.
Hierbei wird eine Analοg-/Digital-Konvertereinrichtung
vom Impulsbreitenmodulationstyp verwendet, die für starr befestigte Kreisel-Trägheitsbezugssysteme
geeignet ist, die mehrere Kraftausgleichs-Kreisel-Drehgeschwindigkeitsmeßfühler
zur Messung der Luftfahrzeug-Zellendrehgeschwindigkeiten um Luftfahrzeug-Hauptachsen
aufweisen. Hierbei werden die Kreisel-Drehmomenterzeuger-Rückführungsströme genau proportional zu den gemessenen
Luftfahrzeug-Drehgeschwindigkeiten gehalten und eine hierzu proportionale Präzisions-Digitalzählung wird erzeugt.
Diese Einrichtung weist eine digitale Zähltechnik zur Lieferung einer präzisen digitalen Zählung proportional
zu dem dem Drehmomenterzeuger zugeführten Strom auf. Eine derartige Zählung wird unter Verwendung eines
Hochfrequenztaktes erzeugt, um eine eine niedrigere Frequenz aufweisende Rechteckschwingung zu quantisieren, die
proportional zur Amplitude des entsprechenden Kreisel-Fehlersignals impulsbreitenmoduliert wurde, wobei die
Rechteckschwingung die Größe der der Wicklung des Kreisel-Drehmomenterzeugers
züge führt en, eine Null-Stellung "bewirkenden Rückführungsströme bestimmt. Der Ein-Richtungs-Digitalzähler
wird synchron durch die gleiche Rechteckschwingung freigegeben, und weil er den gleichen
Hochfrequenztakt als Zähler-Taktfrequenz verwendet, ist der Zählerausgang, verglichen mit einer Bezugszählung,
die gewünschte Digitalzahl, die den dem Kreisel-Drehmomenterzeuger zugeführten Strömen und damit der gemessenen
Drehgeschwindigkeit entspricht. Die dem Kreisel-Drehmomenterzeuger zugeführten Präzisionsströme werden durch
einen VMOS-Leistungsschalttransistorkreis gesteuert.
Nachteilige Wirkungen von irgendwelchen Einschwingvorgängen, die mit den Anstiegs- und Abfallflanken der impulsbreitenmodulierten
Rechteckschwingungsströme verbunden sein könnten, insbesondere an den positiven und negativen
Extremwerten, werden durch die Verwendung von Paaren von Schutzbereichsimpulsen zu Beginn und am Ende des Modulator-Tastzyklus
beseitigt, die dazu verwendet werden, in vorhersagbarer Weise den Anstieg und den Abfall der Drehmomenterzeuger-Ströme
zu steuern und den Zähler zu sperren, so daß irgendwelche ZählUnsicherheiten an den
Schaltzeiten beseitigt werden und sichergestellt ist, daß kein unregelmäßiger Drehmomenterzeuger-Einschwingstrom an
den Drehmomenterzeuger geliefert wird.
Wie dies ausführlich in der DE-OS 29 35 888 beschrieben ist, ist das Drehmomenterzeuger-Eingangssignal eine Folge
von 500-Hz-Stromimpulsen, die modulierte Impulsbreiten
aufweisen, die sich von halb positiv und halb negativ auf im wesentlichen voll positiv und voll negativ (innerhalb
des 90-%- und 10-%-Tastzyklus aufgrund der
οζι ί 25
Schutzbereichsimpulse) entsprechend dem Kreisel-Abgriffsignal ändern. Es ist jedoch festzustellen, daß sich eine
■unerwünschte transformatorartige Kopplungen zwischen den Drehmomenterzeuger-Wicklungen und den Abgriffwicklungen
ergibt, was eine nachteilige Wirkung bei der Erzeugung eines resultierenden Drehmomentes hat, das auf den Kreiselrotor
ausgeübt wird. Dieses resultierende Drehmoment ergibt sich aus einem fehlerhaften zu Full gemachten Abgriffsignal
und der Wirkung der Rotorlager-Federkonstanten und der Selbstablenkungserscheinungen (Luftreibung
usw.), was dazu führt, daß ein Drehmoment auf den Kreisel ausgeübt wird, das nicht richtig ist und damit eine unerwünschte
Drift des Kreisels hervorruft, die sich mit den auftretenden Drehgeschwindigkeiten ändert« Aufgrund des
geringen Abstandes zwischen den Drehmomenterzeuger-Wicklungen ergibt sich weiterhin, wenn die Abfallflanken der
Impulsbreitenmodulator-Rechteckschwingungen jedes Kanals des Kreisels im wesentlichen zeitlich zusammenfallen oder
sehr nahe beieinanderliegen, eine Transformatorkopplung der sich ändernden Magnetfelder einer Abgriffspule in die
Wicklung des anderen Abgriffs-, so daß sich eine verzerrte Impulsbreiten-Schwingungsform und eine unerwünschte Vorspannungsdrift
bei Vorhandensein von Drehgeschwindigkeiten ergibt.
Im normalen Drehmoment-Rückführungsbetrieb bekannter, mit
Hilfe von Biegungselementen aufgehängter Kreisel mit impulsbreitenmodulierten Rückführungs-Drehmomenterzeuger-Signalen
ergibt sich eine unerwünschte Induktion, d. h. eine transformatorartige Kopplung zwischen den Abgriffwicklunßen
und den Drehmomenterzeugerwicklungen sowie eine trQnoiOrmnfcoi'ertißQ Kopplung »wischen den
Drehmomenterzeuger-Wicklungen selbst. Die transformatorartige Kopplung erzeugt ein unerwünschtes Drift-Ausgangssignal,
das von den einwirkenden Drehgeschwindigkeiten abhängt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein kreiselgestütztes Bezugssystem der eingangs genannten Art zu
schaffen, bei dem die transformatorartige Kopplung bei mit Biegungselementen gelagerten Kreiselgeräten mit impulsbreitenmodulierten
Drehmomenterzeuger-Signalen so weit wie möglich verringert ist und die unerwünschte Vorspannungsdrift
durch Verringerung der gegenseitigen Induktion verringert oder beseitigt wird.
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebene Erfindung gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
die transformatorartige Kopplung zwischen den Abgriffwicklungen
und den Drehmomenterzeuger-Wicklungen dadurch beseitigt oder so gering wie möglich gemacht, daß die Abgriff-Erregungsfrequenz
so ausgewählt wird, daß sie in keiner harmonischen Beziehung zur Drehmomenterzeuger-Wicklungsfrequenz
steht, so daß die Differenz zwischen irgendeiner ganzz-ahligen Vielfachen der einen Frequenz
und der anderen Frequenz in der Größenordnung von einigen Hundert Hz oder mehr liegt, und die transformatorartige
Kopplung zwischen den in geringem Abstand angeordneten Drehmomenterzeuger-Wicklungen selbst wird dadurch
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beseitigt oder so gering wie möglich gemacht, daß Maßnahmen getroffen werden, daß die Hinterflanken der Impulse
der impulsbreitenmodulierten Signale, die den Drehmomenter ζeuger-Wicklungen zugeführt werden, bezüglich einander
verzögert werden, so daß diese transformatorartige Kopplung verhindert wird.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen noch näher erläutert
.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1A und 1B zusammen ein Blockschaltbild eines typischen
Zwei-Achsen-Drehgeschwindigkeitsmeßkreisels
mit Drehmomentausgleich, wobei eine Ausführungsform des impulsbreitenmodulierten Drehmo~
rnent-Ausgleichssystems mit den grundlegenden Bauteilen und deren elektrischen Verbindungen
gezeigt ist,
Fig. 2 graphische Darstellungen wesentlicher Schwingungsformen zur Erläuterung der Betriebsweise
des Systems,
Fig. 3 ein Blockschaltbild der Taktgeberschaltungen der
Ausführungsform nach Fig. 1.
Die im folgenden beschriebene Ausführungsform des kreiselgestützten
Bezugssystems liefert ein Präzisionsmaß der Luftfahrzeug-Drehgeschwindigkeiten, ist in Betriebsarten
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für niedrige oder hohe Bereiche betreibbar und wandelt diese Meßwerte in digitale Daten um, die in einer digitalen,
starr befestigten Fluglagen- und Steuerkurs-Bezugseinrichtung
für Luftfahrzeuge verwendbar sind. Die Drehgeschwindigkeits-Meßkreisel derartiger Einrichtungen können
mit Hilfe von Biegeelementen gelagerte Zwei-Achsen-Kreisel mit Drehmomentrückführung sein, wie dies eingangs
erläutert wurde. Derartige Kreisel weisen einen Kreiselrotor auf, der im Ergebnis durch Biegungs-Lagerelemente
frei gelagert ist und mit Hilfe einer durch einen Elektromotor angetriebenen Welle, die in dem Instrumentengehäuse
gelagert ist, um eine Spin-Achse in Drehung versetzt ist. Ein universelles Kippen des Kreiselrotors um
zxirei zur normalen Spin-Achse senkrecht stehende Achsen
wird durch die Lagerung mit Hilfe von Biegungselementen erreicht.
Derartige Kreiselgeräte werden normalerweise mit in einem Winkelabstand von 90 angeordneten Paaren von induktiven
Abgriffen zur Feststellung einer Winke!verschiebung des
Rotors bezüglich seiner Spin-Achse um zwei zueinander senkrechte TrägheitSachsen geliefert. Zusammenwirkende,
mit Quadratur-Abstand angeordnete Paare von in ähnlicher
Weise angeordneten Drehmomenterzeuger-Wicklungen sind
normalerweise ebenfalls vorhanden. In Fig. 1 ist das Kreiselgerät zusammen mit seinen Wicklungen schematisch
dargestellt, wobei die beiden Drehmomenterzeuger-Wicklungen durch jeweilige einzelne Drehmomenterzeuger-Wicklungen
34-a, 34-b dargestellt sind, während die beiden induktiven
Abgriffe durch jeweilige einzelne Abgriffwicklungen 33a, 33b dargestellt sind. Normalerweise wird beispielsweise
das Signal von der Abgriffwicklung 33a dadurch auf
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β V · « Φ β Φ «. O O
Null gehalten, daß es durch einen Pufferverstärker 32a und schließlich zur Drehmomenterzeuger-Wicklung 34a geleitet
wird, um eine Präzession des Kreiselrotors 41 entgegengesetzt zu der Präzession hervorzurufen, die sich
aus der einwirkenden Eingangsdrehgeschwindigkeit ergibt, so daß die Achse des Rotors 41 im wesentlichen mit dem
(nicht gezeigten) Kreiselgeräte- und Motorgehäuse ausgerichtet gehalten wird, das an dem Luftfahrzeug befestigt
ist. Wie dies in den eingangs genannten Offenlegungsschriften
beschrieben ist, ist der Rotor 41 elastisch auf einer Antriebswelle befestigt und durch einen Motor im
Inneren des Kreiseigerätegehäuses in eine Drehung versetzt.
In ähnlicher Weise wird das Signal von der Quadratur-Abgriffwicklung
33b durch die Kreisel-Rückstellschleife
zu Null gemacht, die den Pufferverstärker 32b einschließt, wobei ein entsprechendes Signal an die Drehmomenterzeuger-Wicklung
34b geliefert wird. Es ist daher zu erkennen, daß der irgendeiner Drehmomenterzeuger-Wicklung
34a oder 34b zugeführte Strom proportional zur Drehgeschwindigkeit
ist, mit der das Kreiselgerätegehäuse gedreht wird, wenn das Luftfahrzeug selbst eine entsprechende
Drehung um seine jeweiligen Trägheitsachsen ausführt. Wenn das Luftfahrzeug, an dem das Kreiselgerät befestigt
ist, beispielsweise eine Querneigungsbewegung ausführt, so wird der Kreiselrotor 41 im wesentlichen dadurch
bezüglich seines Gehäuses festgehalten, daß der Rotor 41 in Querneigungsrichtung einer Präzessionsbewegung
mit der gleichen Drehgeschwindigkeit unterworfen wird, mit der das Luftfahrzeug die Querneigungsbewegung ausführt.
Entsprechend kann beispielsweise die Querneigungsbewegung genau gemessen werden, wenn die durch die entsprechenden
Drehmomenterzeuger-Wicklungen 34a oder 34b
fließenden Strome genau gemessen werden.
In der folgenden Beschreibung ist es verständlich, daß die Steuersysteme, die den beiden Trägheitsachsen zugeordnet
sind, funktionell identisch sind. Das Kreiselrotor~Positionsrückstellsystem,
das die Schleife 1a einschließt, verwendet Neigungssignale, die bezüglich einer
Achse von der Abgriffwicklung 33a abgeleitet werden, um Präzessionssignale über die Leitung 30a an die Drehmomenterzeuger-Wicklung
34-a der entsprechenden Achse zu
liefern. In gleicher Weise verwendet die Kreiselrotor-Bückstellschleife 1b Neigungssignale, die bezüglich der
Quadratur-Achse von der Abgriffwicklung 33b abgeleitet
werden, dazu, Präzessionssignale über eine Leitung 30b an
die Quadraturachsen-Drehmomenterzeuger-Wicklung 3^-b zu
liefern. ICs ist zu erkennen, daß die beiden zusammenwirkenden
Schleifen 1a und 1b gleich sind, so daß lediglich die Schleife 1a ausführlich beschrieben wird.
Die Fig. 1A und 1B zeigen zusammen ein vereinfachtes
Blockschaltbild einer Ausführungsform des Systems. Die Betriebsweise dieses Systems wird weiter anhand der Fig.
2 erläutert.
Das an dem Abgriff 33a erzeugte Fehlersignal wird über
den Pufferverstärker 32a einem Satz von Eingängen eines
Demodulators 2a zugeführt. Der Demodulator 2a sowie ein Demodulator 2b empfangen aus einer Quelle 10a eine eine
konstante Amplitude aufweisende Bezugsrechteckschwingung mit einer Frequenz von beispielsweise 9»708 kHz, die
gleichzeitig das Erregungssignal für die Abgriffwicklungen
33a, 35° bildet. Der Kreiselantriebsmotor kann aus
einer (nicht gezeigten) 400-Hz~Signalquelle gespeist werden.
Das eine sich ändernde Polarität aufweisende Gleichstrom-Ausgangsfehlersignal des Demodulators 2a wird einem
Eingang eines Verstärkers 7& über ein übliches Filter-
und Signalformernetzwerk 3a, einem eine änderbare Verstärkung
aufweisenden Verstärker 6a und einem Widerstand 42a zugeführt» In gleicher Weise wird das eine sich ändernde
Polarität aufweisende Gleichstrom-Ausgangsfehlersignal des Demodulators 2b einem Eingang eines Verstärkers
7b durch ein ähnliches Filter- und Signalformernetzwerk 3"b>
einem eine änderbare Verstärkung aufweisenden Verstärker 6b und einem Widerstand 42b zugeführt. Wenn
die Achsen des Kreiselgerätes bezüglich der Luftfahrzeugachsen versetzt sind, um die Stabilität zu vergrößern,
wie dies in der obengenannten DE-OS 29 35 888 beschrieben ist, so ist es verständlich, daß die Fehlersignalausgänge
der Demodulatoren 2a, 2b zunächst einem üblichen Querachsen-Kompensationsvorgang
unterworfen werden, der Filter- und Signalformernetzwerke einschließt, die hier nicht näher erläutert werden. Bei einer weiteren Betrachtung
beispielsweise der Schleife 1a ist zu erkennen, daß der Ausgang des Demodulators 2a als ein Eingang dem Verstärker
7a zugeführt wird, der ein als üblicher Komparator geschalteter Verstärker ist, der den ersten Eingangspegel mit dem momentanen Pegel einer sich wiederholenden
Rampen- oder Sägezahnspannung vergleicht, der dem zweiten Eingang des Verstärkers über einen Widerstand 43a aus
einer noch zu erläuternden Quelle 8 zugeführt wird, wobei die Sägeζahnschwingung in der dargestellten Ausführungsform eine Wiederholfrequenz von 500 Hz aufweist und von
Zeitsteuerschaltungen geliefert wird, die allgemein mit 5 bezeichnet sind.
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Der Ausgang des Komparators 7a ist mit einem Gegenkopplungswider
st and 44a, mit einer Kompensationsschaltung mit einem Kondensator 40b und einem Widerstand 41b und mit
einer Impulsbreitenmodulatorschaltung 9a gekoppelt, die aus einer (nicht gezeigten) Taktimpulsquelle gespeist
wird, die mit einem Anschluß 10b der Taktimpulssteuerschaltungen 5 verbunden ist. Bei der dargestellten Ausführungsform
werden die Taktimpulse mit einer Wiederholfrequenz von 100 kHz geliefert und zur Quantisierung der
impulsbreitenmodulierten Rechteckschwingung verwendet,
wie dies noch näher erläutert wird. Das Ausgangssignal der Schaltung 9a dient zwei Zwecken. Es wird direkt über
eine Leitung 14a einer Schalteinrichtung 17a zugeführt, die hier als Η-Schalter bezeichnet ist und deren Signal
den leitenden und nicht-leitenden Zustand der einzelnen Schalterelemente bestimmt, die den Η-Schalter 17a bilden.
Die Η-Schalter 17a und 17b weisen geeignete Bezugseingänge 16a und 16b auf, die mit (nicht gezeigten) unipolaren
Spannungsquellen gekoppelt sind, die unter der Steuerung von Signalen an der Leitung 14a eine Quelle für
Drehmomenterzeuger-Ströme bilden, die den Drehmomenterzeuger-Wicklungen 34-a und 34-b zugeführt werden.
Das Ausgangssignal des Impulsbreitenraodulators 9a wird
weiterhin einem Zähler und Decodierer 21a zugeführt, dessen zweiter Eingang Zählersteuerimpulse von einer Zählersteuerung
20 der Zeitsteuerschaltung 5 empfängt. Der Zähler und Decodierer 21a zählt zyklisch die Quantisierungsimpulse, die dem analogen Drehgeschwindigkeitssignal der
Schleife 1a entsprechen, und hält diese Daten für die Eingabe in einen üblichen (nicht gezeigten) Digitalrechner
fest, der beispielsweise mit dem Ausgang des Zählers
211255
•und Decodierers 21a gekoppelt ist, wobei dieses Festhalten
tint er der Steuerung durch die Rechner-Eingangs schnittstelle erfolgt. Es ist zu erkennen, daß der Zähler und
Decodierer 21a ein einfacher Ein-Richtungs-Zähler ist und daß die Taktimpulse lediglich während des positiven Teils
der quantisierten Rechteckschwingung gezählt werden, wie
dies noch näher erläutert wird. Somit wird an einem Anschluß 2Pa dem Zähler und Decodierer 21a eine Bezugszählung
zugeführt, die einer Hälfte der Gesamtzählung entspricht, die die Sägezahn-Tastzyklen darstellt, wobei die
gemessene Zählung von der Bezugszählung subtrahiert wird, um eine Zählung zu liefern, die proportional zur gemessenen
Luftfahrzeug-Drehgeschwindigkeit ist. Alternativ wird der Decodierteil des Zählers und Decodierers 21a zur Bestimmung
der Drehgeschwindigkeitsbereichs-Betriebsart des Systems verwendet.
Eine mit dem 500-Hz-Tastzyklus synchrone Quelle 15 liefert
Schutzbereichsimpulse, um eine Präzisionssteuerung des Η-Schalters 17a und der von diesem gelieferten Ströme
sowie eine entsprechende Präzisionssteuerung der dem Zähler und Decodierer 21a zugeführten Quantisierungsimpulse
zu erzielen. Diese Impulse werden dazu verwendet, Uhgenauigkeiten zu kompensieren, die sich andernfalls aus den
endlichen Anstiegs- und Abfallzeiten und den möglichen Überschwingeigenschaften der Drehmomenterzeuger-Ströme
ergeben könnten, so daß sichergestellt ist, daß die dem Zähler zugeführten Impulse genau die effektiven Ströme
darstellen, die dem Drehmomenterzeuger des Kreiselgerätes zugeführt werden. Die Einfügung der Schutzbereichsimpulse
ergibt ein mit dem 500-Hz-Tastzyklus synchrones Zeitintervall,
während dessen die Decodierschaltungen 21a in
if
Abhängigkeit von dem Zählerinhalt bestimmen, ob die Steuerschleife von einer Betriebsart für niedrige Drehgeschwindigkeiten
auf eine Betriebsart für hohe Drehgeschwindigkeiten oder umgekehrt schalten sollte, was andererseits
bestimmt, ob Hoch- oder Niedrigstromquellen von dem Η-Schalter 17a geschaltet werden. Dies ist schematisch
in Fig. 1 durch eine Leitung 19a dargestellt, die mit dem Zähler und Decodierer 21a verbunden ist und den
Hoch-Niedrig-Betriebsartenbefehl an den Η-Schalter liefert.
Weiterhin steuert das Hoch-Niedrig-Betriebsartenbefehlssignal
an der Leitung 19a die Verstärkung des Kreiselabgriffsignals durch den eine änderbare Verstärkung
aufweisenden Verstärker 6a, so daß sichergestellt ist, daß die gesamte Verstärkung der geschlossenen Schleife
und die Schleifenstabilität in beiden Betriebsarten gleich bleibt.
Wie dies bereits erwähnt wurde, ist die der Abgriffwicklung 33b und der Drehmomenterzeuger-Wicklung 34-b zugeordnete
Schleife 1b hinsichtlich ihres Aufbaus und ihrer Betriebsweise im wesentlichen identisch zur Schleife 1a,
der Abgriffwicklung 33a und der Drehmomenterzeuger-Wicklung 34-a hinsichtlich des Zusammenwirkens mit dem Kreiselrotor
41, so daß sie nicht näher erläutert wird. Beispielsweise wird der H-Schalter 17b durch Signale an den
Leitungen 14b und 19b gesteuert, wobei das Signal an der
letzteren Leitung festlegt, ob ein Drehmomentsignal für einen niedrigen Bereich oder für einen hohen Bereich an
die Drehmoment er zeuger-Wicklung 3^-b angelegt wird. Weiterhin
sammelt der Zähler und Decodierer 21b zyklisch Zählungen, die dem analogen Drehgeschwindigkeitssignal
der Schleife 1b entsprechen, akkumuliert diese Zählungen
211255
-VT-
zur Decodierung des Drehgeschwindigkeitsbereiches und leitet die Zählung an den Digitalrechner oder eine andere
Datenverarbeitungseinheit weiter, die in üblicher Weise zur Stabilisierung, Steuerung, Navigation oder Lenkung
des Luftfahrzeuges verwendet wird»
Wie dies erwähnt wurde, ist der niedrige Bereich die normale Betriebsartc Die diagonal gegenüberliegenden Schalterelemente
der Η-Schalter werden gleichzeitig und momentan entsprechend den jeweiligen positiven und negativen
Bereichen der impulsbreitenmodulierten Rechteckschwingung
gemäß der Steuerung durch die Signale an den Leitungen 14-a und 14b geöffnet und geschlossen«. Wenn beispielsweise
das Eingangs-Drehgeschwindigkeitssignal an den Komparator 7a gleich Null ist, so sind die diagonal gegenüberliegenden
Schalter des Η-Schalters 17& fi«? gleiche Zeitabschnitte
leitend und nicht-leitend. Als Folge hiervon ist
das resultierende Drehmoment, das von dem Kreisel-Drehmomenterzeuger 34-a erzeugt wird, gleich Null.
Wie dies ausführlich in der obengenannten DE-OS 29 35 888
beschrieben ist, sind die Drehmomenterzeuger-Eingangssignale
durch eine Folge von 500-Hz-Stromimpulse gebildet,
deren Breiten von halb positiv und halb negativ auf im wesentlichen voll positiv und voll negativ (innerhalb des
90-%- und 10-%-Tastzyklus aufgrund der Schutzbereichsimpulse)
entsprechend des Kreisel-Abgriffsignals geändert
werden. Es wurde festgestellt, daß dann, wenn die Frequenz des Abgriffsignals eine ganzzahlige Vielfache der
Drehmomenterzeuger-Frequenz ist, eine harmonische transformatorartige Kopplung zwischen den Drehmomenterzeuger-Wicklungen
34-a, 34-b und den Abgriffwicklungen 33a, 33b
AS
auftritt. Weiterhin führt die enge Nachbarschaft der Drehmomenter zeuger-Wicklungen 34-a» 3^b zu einer transformatorartigen
Kopplung zwischen diesen Wicklungen. Irgendeine harmonische, transformatorartige Kopplung von den
Drehmoment erz euger-Wicklungen 3^a, 3^-b zu den Abgriffwicklungen
33a, 33ο hat eine nachteilige Wirkung auf die
Erzeugung eines resultierenden Drehmomentes, das auf den Kreiselrotor 41 ausgeübt wird, was sich aus der Null-Setzung
eines fehlerhaften Abgriffsignals und der Wirkung der Rotorlagerungs-Federkonstanten und der Selbstabweichungs-Erscheinungen
ergibt. Entsprechend wird ein Drehmoment auf den Kreiselrotor 41 ausgeübt, das nicht durch
das korrekte Abgriffsignal bedingt ist und damit eine unerwünschte Drift des Kreisels hervorruft, die sich mit
den einwirkenden Drehgeschwindigkeiten ändert. Die harmonische, transformatorartige Kopplung zwischen den Drehmomenterzeuger-Wicklungen
34a, 34-D und den Abgriffwicklungen
33a> 33b sowie die transformatorartige Kopplung zwischen
den Drehmomenterzeuger-Wicklungen selbst sind durch die gestrichelten Pfeile in Fig. 1A dargestellt. Es sei
bemerkt, daß die enge Nachbarschaft der Drehmomenterzeuger-Wicklungen 34-a, 34b und der Abgriffwicklungen 33a,
33b und die äußerst kleine Größe des mit Hilfe von Biegeelementen gelagerten Kreisels es mechanisch unmöglich machen,
eine Abschirmung zu erzielen, die andernfalls die transformatorartige Kopplung beseitigen könnte.
Die vorstehend beschriebene harmonische Kopplung zwischen den Drehmomenterzeuger-Wicklungen 34-a, 34b und den Abgriff
wicklungen 33a, 33^ kann jedoch in wirksamer Weise
dadurch beseitigt werden, daß die Frequenz entweder der Drehmomenterzeuger-Erregungssignale oder der
• · * ·* »* β ο w ta
Abgriff-Erregungssignale derart gewählt wird, daß sich keine effektive harmonische Beziehung zwischen diesen
Signalen ergibt. Bei der hier beschriebenen Ausführungsforrn ist dos Abgriff »Erregungssignal so ausgewählt, daß ■
es eine Frequenz, hat, die eine gewünschte nicht-ganz ζ ahlige
Vielfache der Frequenz des Drehmomenterzeuger-Erregungssignals ist. Vorzugsweise ist die Differenz zwischen
irgendeiner ganzzahligen Vielfachen der Drehmomenterzeuger-Frequenz
und der Abgriff-Frequenz in der Größenordnung von einigen Hundert Hz oder mehr»
Die Betriebsweise des Systems nach den Fig. 1A und 1B kann daher durch einen Hochfrequenz-Haupttaktgeber 50
nach Fig. 3 gesteuert werden und die unterschiedlichen von den verschiedenen Bauteilen des Systems benötigten
Frequenzen werden durch Teilen der Haupt-Taktfrequenz unter
Verwendung üblicher Teilerschaltungen 51> 52 abgeleitetWie
dies in Fig. 3 gezeigt ist, arbeitet der Haupttaktimpulsgeber 50 bei einer Frequenz von 4- MHz und die
Drehmomenterzeuger-Frequenz von 5OO Hz wird durch den
durch 8000 teilenden Frequenzteiler 52 abgeleitet. Es sei
bemerkt, daß bei dem System gemäß der DE-OS 29 35 888 die Frequenz des Abgriff-Erregungssignals 10 kHz beträgt, und
diese Frequenz stellt ein ganzzahliges Vielfaches der Drehmomenterzeuger-Frequenz von 5OO Hz dar.
Bei der hier beschriebenen Ausführungsform des Systems
ist die Frequenz des Abgriff-Erregungssignals jedoch so ausgewählt, daß sie angenähert 9,708 kHz beträgt und dadurch
abgeleitet wird, daß die Haupt-Taktfrequenz von 4- MHz in dem Frequenzteiler 51 durch 4-12 geteilt wird. Es
ist zu erkennen, daß die Frequenz von 9,708 kHz außerdem
IA
als Bezugsfrequenz für die Demodulatoren 2a und 2b verwendet
wird. Bei "bekannten Systemen "bewirkte die Einkopplung
des 500-Hz-Drehmomenterzeuger-Rechtecksignals in
die Demodulatoren 2a und 2b, daß das Abgriff-Ausgangssignal eine Vorspannung des Demodulatorausgangssignals hervorrief,
die über die Rückführungsschleife auf Null verringert
wurde. Diese Verringerung des Demodulatorausgangssignals auf Null rief ein entsprechendes dauerndes
Drehmoment an dem Kreisel hervor und die resultierende, sich aus diesem Vorspannungssignal ergebende Drift hing
von der einwirkenden Winkelgeschwindigkeit ab. Die Auswahl der Frequenz von 9,708 kHz als Abgriff- und Demodulator-Erregungsfrequenz
beseitigt jedoch diese unerwünschten Driftwirkungen, die sich aus der Induktion oder
der transformatorartigen Kopplung zwischen den Drehmomenterzeuger-Wicklungen 34a, 34-b und den Ab griff wicklungen
33a, 33b ergaben.
Wie dies weiter oben erwähnt wurde, ergibt sich weiterhin eine transformatorartige Kopplung zwischen den Drehmomenterzeuger-Wicklungen
3^a? 3y+b durch den Rotormantel
sowie durch das Gas. Diese zweite Quelle der transformatorartigen Kopplung kann der engen Nachbarschaft der
Drehmomenterzeuger-Wicklungen 34-a, 3^-b und den genau geformten
impulsbreitenmodulierten Drehmomenterzeugersignalen zugeordnet werden. Wie dies in der DE-OS 29 35 888
beschrieben ist, sind die impulsbreitenmodulierten Rückführungs- oder Kraftausgleichs-Drehmomenterzeugersignale
im wesentlichen sehr genau geformte Rechteckschwingungs-Stromimpulse, deren Impulsbreiten zwischen 10 % und 90 %
des Tastzyklus in Abhängigkeit von den Kreisel-Abgriffsignalen über die Η-Schalter 17a» 17b verändert wird.
* » V» · ♦ » ίϊ OO
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Weil diese Impulse weiterhin von einer geraeinsamen Logikschaltung
abgeleitet werden, steigen die Vorderflanken der jeder Drehmomenterzeuger-Wicklung 34a, 34b zugeführten
Impulse immer präzise und gleichzeitig an. Die Hinterflanken dieser Impulse fallen jedoch in Abhängigkeit
von den AbgriffSignalen zu unterschiedlichen Zeiten ab.
Es sei darauf hingewiesen, daß der A-Kanal-Abgriff 33a
den A-Kanal-Drehmomenterzeuger 34a ansteuert und daß der
B-Kanal-Abgriff 33b den B-Kanal-Drehmomenterzeuger 34b
ansteuert. Entsprechend üblicher Kreisel-Präzessions-Theorie ist jedoch zu erkennen, daß zum Null-Setzen eines
durch ein Kippen des Rotors 41 um die X-Achse des Kreiselgerätes hervorgerufenen Abgriffsignals ein Drehmoment
auf den Rotor um die Y-Achse des Kreiselgerätes ausgeübt werden muß.
Zeitweise sind die A- und B-Stromimpulsbreiten ziemlich unterschiedlich, d. h. die Impulshinterflanken fallen
nicht zur gleichen Zeit ab oder ihre Hinterflanken überlappen sich zeitlich nicht. Wenn daher beispielsweise die
Hinterflanke der Rechteckschwingung des B-Drehmomenterzeugers abfällt, so ist die Rechteckschwingung des A-Drehmomenterzeugers
vollständig positiv oder vollständig negativ. Der sich ändernde Strom der B-Drehmomenterzeuger-Wicklung
34b wird daher entsprechend der klassischen
Transformator-Theorie nicht in die A-Drehmomenterzeuger-Wicklung 34a eingekoppelt, weil durch diese bereits der
maximale Strom hindurchgeleitet wird. Unter anderen Kombinationen von Luftfahrzeug-Querneigungs- und -Längsneigungs-Winkelgeschwindigkeiten
fallen die Hinterflanken der A- und B-Rechteckschwingungen sehr nahe beieinander
oder sie überlappen sich. Wenn dies auftritt, ergibt sich eine Kreuzkopplung der durch die Stromänderungen in den
Drehmomenterzeuger-Wicklungen 3'Ia, 34b hervorgerufenen
Magnetfelder von einer Drehmomenterzeuger-Wicklung zur anderen, so daß Ströme in der einen oder anderen dieser
Wicklung erzeugt werden, die nicht durch gleiche, jedoch entgegengesetzte Ströme kompensiert werden, die während
der Anstiegsflanken der Impulse induziert werden, so daß Vorspannungs- oder Grund-Drift-Raten in das Kreiselgerät
eingeführt werden. Dies ergibt sich daraus, daß die Form der Impulse verzerrt ist. Bei der hier beschriebenen
Ausführungsform des Systems werden die unerwünschten Drehmomenterzeuger-Wicklungs-Kreuzkopplungseffekte beseitigt,
so daß irgendeine resultierende Kreisel-Grund-Drift,
die von den einwirkenden Winkelgeschwindigkeiten abhängt, entfällt. Dies wird grundsätzlich dadurch erreicht,
daß gezielt verhindert wird, daß die beiden Hinterflanken jemals zur gleichen oder ungefähr zur gleichen
Zeit auftreten. Dies wird dadurch durchgeführt, daß der Anfang des Hinterflankenüberganges eines der Impulse
festgestellt wird und unmittelbar die Einleitung des Überganges des anderen Impulses verzögert wird. Die Größe
der Verzögerung ist angenähert gleich der normalen Impulshinterflanken-Übergangszeit
.
Die Fig. 1A und 1B zeigen eine Ausführungsform der Impulsbreitenmodulations-Kompensationsschaltungen,
die in ein bekanntes Di'ehmomentamjgleiehasyfitom eingefügt sind,
während Fig. 2 die impulübreitenmoduliei'Len ßohwlngungsfortnen
zeigt, die sich aus der Einfügung der Kompensationsschaltungen ergeben. Wie dies in Fig. 1A gezeigt
ist, wird eine Sägezahnschwingung den Komparator-
Verstärkern 7a mid 7b zugeführt, denen weiterhin die demodulierten
Kreisel-Abgriffsignale zugeführt werden. Wenn zunächst lediglich der Kanal 1 des Kreiselgerätes betrachtet
und auf die Fig. 11, 1B und 2 Bezug genommen wird, so sei angenommen, daß das Luftfahrzeug eine Drehgeschwindigkeit
in einer derartigen Richtung aufweist, daß ein Signal von dem Abgriff 33a erzeugt wird. Der Demodulator
2a und der Verstärker 6a erzeugen als Antwort auf dieses Abgriffsignal ein endliches positives Gleichspannungssignal
am oberen Eingang des eine hohe Verstärkung aufweisenden Komparator-Verstärkers 7a. Wenn die
Spannung der Sägezahnschwingung am unteren Eingang des Verstärkers 7a auf einen Wert ansteigt, der gleich dem
Abgriffsignal ist, so liefert der Komparator-Verstärker
7a eine große Schaltspannung an den Impulsbreitenmodulator
9a. Wie dies in der DE-OS 29 35 888 beschrieben ist, führt dies dazu, daß ein proportionales Strom-Impulsbreitensignal
(mit der Frequenz von 500 Hz) über den H-Schalter
17a der Drehmomenterzeuger-Wicklung 34a des Kanals A
zugeführt wird, woraus sich ein entsprechendes proportionales Drehmoment an dem Kreiselrotor 41 und eine resultierende
Präzession des Rotors in einer derartigen Richtung ergibt, daß das Abgriffsignal verringert wird. Wenn
sich das Fehlersignal in Richtung auf RuIl verringert, so werden die positiven Impulsbreiten fortschreitend schmaler,
bis bei einem Abgriffsignal von Null die Drehmomenterzeuger-Impulse
wiederum zur Hälfte in der einen Richtung und zur Hälfte in der entgegengesetzten Richtung
liegen, was zu einem resultierenden Drehmoment von Null auf dem Kreiselrotor 41 führt. Eine ähnliche Betriebsweise
erfolgt, wenn das Luftfahrzeug eine Drehgeschwindigkeit um die andere Kreiselachse ausführt. Es sei bemerkt,
: : .· ·..·· : JiI iZbb
daß beide Drehmomenterzeuger-Signale von der geraeinsamen
Quelle 8 für Sägezahnbezugscpannungen abgeleitet werden.
Wie dies weiter oben beschrieben wurde, wurde festgestellt,
daß dann, wenn die Hinterflanken der 500-Hz-Drehmomenterzeuger-Stromimpulse
ungefähr zur gleichen Zeit abfallen, d. h. wenn sich eine Überlappung der Impulsabfallzeiten
ergibt, der als erster abfallende Hinterflankenstrom einer der Drehmomenterzeuger-Wicklungen 34-a» 34-b
in die Wicklung des anderen Drehmomenterzeugers durch eine transformatorartige (d. h. durch eine gegenseitige
Induktanz hervorgerufene) Kopplung eingekoppelt wird, so daß, wenn seine Stromimpuls-Hinterflanke abzufallen beginnt,
der eingekoppelte Strom den letzteren modifiziert und damit effektiv den resultierenden Strom in der zweiten
Drehmomenterzeuger-Wicklung vergrößert oder verkleinert. Umgekehrt modifiziert die zweite Stromimpuls-Hinterflanke
auch die Form der ersten abfallenden Planke des Stromimpulses. Es ist zu erkennen, daß eine Anzahl derartiger
vergrößerter Stromimpulszyklen zu einem fehlerhaften
resultierenden Drehmoment an dem Kreiselrotor 41 und zu einem unerwünschten Grund-Drift-Fehler führt. Diese
Erscheinung ist insbesondere während niedriger Winkelgeschwindigkeiten um eine oder beide Achsen bis zu ungefähr
_+ 5 °/sec ausgeprägt.
Bei dem hier beschriebenen System wird diese nachteilige Kreuzkopplung dadurch beseitigt, daß verhindert wird, daß
sich die Hinterflanken überlappen.
Wie es aus einer Betrachtung der Fig. 1A, 1B und 2 zu erkennen
ist, sind die Komparator-Verstärker 7a. und 7b, die
'Λ Γ— Γ—
ο ο ν ο
--25 -
auf die Kreisel-Abgriffsignalspannungen und die Sägezahnschwingungsspannungen
ansprechen, übliche, eine hohe Verstärkung aufweisende Elemente, die im wesentlichen als
Schalter wirken und an ihren Ausgängen eine relativ große negative Spannung liefern, wenn das Sägezahnschwingungssignal
positiver ist als das Abgriff-Fehlersignal. Diese Gleichspannung vom Ausgang jedes der Komparatoren 7a? 7t>
jedes Kanals wird kreuzweise dem Sägezahnschwingungseingang des anderen Kanals durch Kopplungsschaltungseinrichtungen,
wie beispielsweise ein Impulsformer-Netzwerk, zugeführt. Vorzugsweise schließt dieses Kopplungsnetzwerk
ein ableitendes Netzwerk in Form einer Serienschaltung aus einem Kondensator und einem Widerstand ein, beispielsvtreise
die Kondensatoren 40a, 40b und die Widerstände 41a, 4-"Ib. Die Kopplungsschaltungseinrichtungen sind so ausgelegt,
daß sie einen Impuls erzeugen, der als Austastimpuls bezeichnet werden könnte und eine Impulsbreite
aufweist, die im wesentlichen gleich der normalen Abfallzeit der Hinterflanke der eine veränderliche Breite aufweisenden
Rechteckschwingung ist.
Die Wirkung dieser kreuzweisen Zuführung der Impulse zwischen den Kreiselkanälen ist schematisch in Fig. 2 gezeigt.
Unter der Annahme, daß der Komparator-Verstärker 7a des Kanals A als erster schaltet (aufgrund von Schaltungstoleranzen
und der normalen Systembetriebsweise ist die Wahrscheinlichkeit, daß die beiden Komparatoren genau
zum gleichen Zeitpunkt schalten, äußerst gering), wird der Gleichspannungsausgang über das zugehörige Querachsennetzwerk
weitergeleitet, wobei der resultierende Gleichspannungs-Impulsausgang dem Sägezahnschwingungseingang
des Verstärkers 7b in einer derartigen Richtung
- se -
zugeführt wird, daß die Sägeζahnschwingungsspannung am
Komparatoreingang für die Dauer des Impulses verringert
wird. Daher wird das Ausgangssignal des Komparator-Verstärkers
7b verzögert, wodurch andererseits der Abfall der resultierenden Hinterflanke der Stromrechteckschwingung
verhindert wird. Hierdurch wird eine Einkopplung des sich ändernden Stroms der Rechteckschwingung des Kanals A
in die Drehmomenterzeuger-Wicklung 34-b des B-Kanals verhindert.
Ein ähnlicher Vorgang tritt auf, wenn die Hinterflanke der Rechteckschwingung des B-Kanals als erstes
auftritt. Ba ist für den Fachmann zu erkennen, daß die Schwingungsformen nach Fig. 2 stark übertrieben sind und
daß sich in der Praxis das Kreiselabgriffsignal bezüglich der Sägezahnschwingungsfrequenz in keiner Weise so
schnell ändert, wie dies dargestellt ist. Bei einer Ausführungsform ändert sich die Sägezahnschwingung beispielsweise
mit 5OO Zyklen pro Sekunde, während die normalen Änderungen der Kreiselsignale mit wenigen Zyklen
pro Sekunde erfolgen.
Die Erfindung wurde vorstehend anhand eines speziellen Ausführungsbeispiels erläutert. Dieses Ausführungsbeispiel
kann jedoch in vielfältiger Weise abgeändert werden. Beispielsweise kann anstelle der Erzeugung des Austastimpulses
durch Analogtechniken der Impuls durch digitale Zählertechniken erzeugt werden. Der Ausgang des Komparator-Verstärkers
kann einen Digitalzähler starten, der über eine vorgegebene Anzahl von Taktperioden zählt, um
die gewünschte Verzögerungszeitperiode zu schaffen. Weiterhin kann anstelle einer Steuerung der A- und B-Kanal-Impulsbreitenmodulatoren
in synchroner Weise aus einer gemeinsamen Sägezahnsignalquelle eine Steuerung der Kanäle
durch geeignete phasenverschobene SägeZahnschwingungen mit
identischer Frequenz verwendet werden.
Leerseite
Claims (6)
- European Patent Attorneys Dlpl.-Phys. Dr.Tino HaibachDipl.-Ing. Rainer FeldkampD-8000 München 2 · Kaufingerstraße 8 · Telefon (0 89) 2 60 80 78 · Telex 5 29 513 wakai dDatum: 26. März 1982Unser Zeichen: 17 4-20Patentansprüche/1. )Kreiselgestutztes Bezugssystem fur navigierbare Fahrzeuge, mit zumindest einem mit Drehmomentausgleich betriebenen zwei Freiheitsgrade aufweisenden Kreiselgerät, das einen freien Rotor aufweist, der um eine Spin-Achse in Drehung versetzbar ist und bei einer Wendebewegung des Fahrzeuges frei um zwei zueinander senkrechte Meßachsen senkrecht zur Spin-Achse kippen kann, mit AbgriffWicklungseinrichtungen, die mit einer Wechselspannungs-Bezugsquelle verbunden und mit dem Rotor gekoppelt sind, um das Kippen des Rotors um die Meßachsen zu messen und entsprechende Wechselspannungssignale in Abhängigkeit hiervon zu liefern, und mit Drehmomenterzeuger-Wicklungseinrichtungen, die ebenfalls mit dem Rotor gekoppelt sind und auf diesen Drehmomente in Abhängigkeit von Wechselspannungssignalen ausüben, die proportional zu den Abgriff Signalen sind, um die Abgriffsignale auf WuIl zu verringern, wobei die Drehmomenterzeuger-Ströme proportional zur Wendebewegung des Fahrzeuges sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Bezugssystem weiterhin Einrichtungen zur Kompensation irgendwelcher elektromagnetischer Kopplungen zwischen den Drehmomenterzeuger-Wicklungen (34-a, 34-b)qo ι - ?ςςum benachbarte Achsen einschließt, daß die Kompensationseinrichtung Impulsbreiten-Steuereinrichtungen (7a, 9a; 7b, 9b) mit Komparatoreinrichtungen (7a, 7b), die auf die Abgriffsignale und eine Sägezahn-Bezugsschwingung (8) ansprechen und entsprechende im wesentlichen rechteckförmige Stromimpulsfolgen an die jeweiligen Drehmomenterzeuger-Wicklungseinrichtungen (34a, 34b) liefern, wobei die Rechteckschwingungen der Impulsfolgen eine Flanke aufweisen, die hinsichtlich ihres zeitlichen Auftretens entsprechend der Amplitude der Abgriffsignale änderbar ist, und Schaltungseinrichtungen (40a, 41a; 40b, 41b) einschließt«, die auf die jeweiligen Komparatoreinrichtungen (7a» 7b) ansprechen und verhindern, daß die zeitlich änderbaren einen Flanken der jeweiligen Rechteckschwingungsimpulsfolgen im wesentlichen zeitlich zusammenfallen.
- 2. Bezugssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß ein ganzzahliges Vielfaches der Frequenz der Rechteckschwingungsimpulsfolgen für die Drehmomenterzeuger von der Frequenz der Abgriff-Bezugssignalquelle (8) um einen erheblichen Betrag abweicht, so daß eine elektromagnetische Kopplung zwischen einer vorgegebenen Abgriffwicklung (33a, 33"b) und einer benachbarten Drehmomenterzeuger-Wicklung (34a, 34b) verhindert ist.
- 3- Bezugssystem nach Anspruch 1 oder ?, dadurch gekennzeichnet , daß die Schaltungseinrichtungen Einrichtungen (40a, 41a; 40b, 41b)einschließen, die auf den Ausgang des Komparators
(7a, 7b) ansprechen, der zeitlich zuerst auftritt,
und die den Ausgang des anderen Komparators um eine vorgegebene Zeitperiode verzögern. - 4. Bezugssystem nach Anspruch 3» dadurch ge kennzeichnet , daß die Schaltungseinrichtungen Kondensatorelemente (40a, 40b) einschließen.
- 5· Bezugssystem nach Anspruch 3 oder 4·, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltungseinrichtungen ein Widerstands-Kondensator-Netzwerk (40a, 41a; ^lOb, 41b) einschließen.
- 6. Bezugssystem nach Anspruch 5» dadurch ge kennzeichnet , daß das Widerstands-Kondensator-Netzwerk die Serienschaltung aus einem Kondensator und einem Widerstand einschließt.
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