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Verfahren zur Beseitigung von Ölablagerungen, auf insbesondere
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Bodenflächen und Vorrichtunq zur Durchführung des Verfahren Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zur Beseitigung von Ölablagerungen auf insbesondere Bodenflächen,
vnrzugsweise Sandstränden, Wattflächen oder dergleichen, und eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
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Der Transport von Öl mit Tankschiffen birgt die Gefahr in sich, daß
unbeabsichtigt aus den Tankschffen,z.B bei Schiffsunfällen, austretendes Öl zunächst
auf dem Wasser schwimmt und letztlich an die Küsten gespült wird. Sandstrände und
Wattflächen werden dadurch erheblich werschmutzt und das in die obersten Bodenschichten
eingedrungene Öl läßt sicW nur unter großen Schwierigkeiten entfernen.
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Es ist erkannt worden, daß chemische Verfahren zur Ent -fernung der
Ölablagerungen letztlich zu einer höheren mweltbelastung führen, als es allein durch
die Ölablagerurg der Fall ist. Man ist deshalb immer mehr bestrebt, eine mechanische
Entfernung der Ölverschmutzungen zu erreichen.
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So werden z.B. Gewässer erfolgreicher dadurch gereinigt,
daß
schwimmende Ölschichten einfach abgesaugt werden.
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Bei Bodenverunreinigungen bleibt jedoch nur der Weg, die verunreinigten
Bodenschichten abzutragen. Dies ist jedoch besonders an solchen Küsten pnblematisch,
die Gezeiten aufweisen, weil unter Umstanden während einer Tide kaum Zeit bleibt,
die verschmutzten Bodenoberflächen abzutragen, bevor eine erneute Überspüluno durch
die zurückkommende Flut erfolgt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu finden,
mit dem eine größstmögliche Menge von Öl in kürzester Zeit beseitigt werden kann.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst worden, daß örtlich
begrenzte Bereiche der ölverschmutzten Boden -fläche mit Wasser bedeckt werden und
daß das dabei auf der Wasseroberfläche aufschwimmende Ö1, vorzugsweise zusammen
mit dem Wasser, wieder abgesaugt wird.
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Die erfindungsgemäße Maßnahme hat den Vorteil, daß große Ölmengen
aus den oberen verschmutzten Bodenflächen durch das aufgebrachte Wasser in kürzester
Zeit praktisch herausgewaschen werden und Wasser und unter Umständen auch mitgerissene
feine Bodenteilchen können problemlos abgesaugt werden. Das Auswaschen der Ölablagerungen
aus den oberen Sedimentflächen eines Bodens wird erfindungsgemäß in örtlich begrenzten
Bereichen vorgenommen, so daß die Addition dieser örtlich begrenzten Bereiche letztlich
die gesamte ölverschmutzte Bodenfläche z. B. eines Sandstrandes erfaßt.
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Mit Vorteil ist vorgesehen, daß gegen die zu behandelnde
Bodenfläche
gerichtete Druckwasserstrahlen zu einem Wasser vorhang zusammengefaßt werden, welcher
vorzugsweise streifen -förmig zusammen mit einer Ölabsaugeinrichtung über die Bodenfläche
geführt wird.
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Mit einem Druckwasserstrahl kann praktisch durch die zu beseitigende
Ölschicht hindurch gespritzt werden, bis in ere Bodenschichten. Da mehrere Druckwasserstrahlen
zu einer Wasservorhang zusammengefaßt werden, läßt sich gleichzeit : ein größerer
Bereich von verschmutzter Bodenfläche behandeln, indem der Wasservorhang mit einer
vorbestimmten Vorschubge -schwindigkeit stetig über eine zu behandelnde Bodenfläche
geführt wird. Mit dem Wasservorhang kann die zu behandelnde 3cdenfläche streifenförmig
abgefahren werden, so daß in kürzester Zeit ein Beseitigen der Ölverschmutzung der
oberen Bodenlage möglich ist.
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Zur Durchführung des Verfahrens ist auch eine VarrichtJn geschaffen
worden, die sich auszeichnet durch eine Schlepp -schürze mit etwa lotrecht stehenden
elastischen Wänden, bei der sich ein Druckwasserverteilerrohr über ihre offene Vor-erfront
erstreckt, welches mit Wasserdüsen besetzt ist und bei der als Ölabsaugeinrichtung
ein zwischen die elastischen Wände absenkbarer Schwimmerkorb vorgesehen ist.
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Die elastischen Wände der Schleppschürze können z.B. aus einem rund,
vorzugsweise etwa U-förmig gebogenen hochkant euf dem Boden stehenden Streifen aus
gewebeverstärktem Gummi estehen, dessen freie Enden im wesentlichen durch das Verteilerrohr
gehalten
werden.
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Die Schleppschürze umgrenzt mit ihren elastischen Wänden den einen
zu behandelnden Bodenbereich. Die Schleppschürze kann z.B. mit einer Seilwinde über
die verunreinigte Bodenfläche gezogen werden, wobei über einen Schlauch zugeführtes
Druckwasser ständig aus dem Verteilerrohr austritt und von den Wasserdüsen in Form
eines Wasservorhangs gegen die Bodenoberfläche gespritzt wird. Das aufgespritzte
Wasser durchdringt die mit Öl verunreinigte oberste Bodenfläche und schwemmt Bodenteilchen
und Öl auf, wobei sich das Öl von den Bodenteilchen trennt und auf dem Wasser aufschwimmt.
Mit dem als Ölabsaugeinrichtung vorgesehenen Schwimmerkorb, an den ein Saugschlauch
einer entsprechenden Pumpe anschließbar ist, kann das Wasser und das Öl wieder abgesaugt
werden.
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Die Pumpe für die Zuführung von Druckwasser kann das benötigte Wasser
aus dem der verunreinigten Bodenoberfläche z.B. zu dem Strand oder dem Watt unmittelbar
benachbarten offenen Gewässer entnehmen.
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Die Ö1- und Wasser absaugende Pumpe kann z.B. auf Tankwagen fördern,
so daß dies abgesaugte Öl-Wasser-Gemisch problemlos zu Abscheideanlagen oder dergleichen
transportiert werden kann.
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Selbstverständlich ist es auch möglich, an Ort und Stelle der Verunreinigung
entsprechende Abscheider mit aufzustellen, jedoch erfordert der diesbezügliche Geräteeinsatz
längere Vorbereitungszeiten, die oftmals nicht zur Verfügung stehen, da die Ölverschmutzungen
so schnell wie möglich besei -tigt
werden sollen.
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Die kreisförmi z Ausbildung der den zu behandelnden Bereichen begrenzenden
Wände der Schleppschürze aus elasti -schem Werkstoff, z.B. gewebeverstärktem Gummi,
hat den Vorteil, daß sich die Schleppschürze auch Bodenunebenheiten problemlos anpassen
kann. Dadurch wird vermieden, daß bei 8ndenunebenheiten eingespritztes Druckwasser
mit ausgewaschenem Öl unter den Wänden der Schleppschürze hindurchströmen kann,
bevor die Absaugung erfolgt ist.
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Die Schleppschürze kann auch mit aufblasbaren Schwimm -körpern ausgerüstet
sein. Damit kann das erfindungsgemäße Verfahren bei Bedarf auch zur Reinigung von
Wasserlöchern im Flutsaumbereich eines Strandes oder im Watt eingesetzt werden.
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Einer der Schwimmkörper kann z.B. als die U-förmige Biegung der elastischen
Wände versteifender Schlauch ausgebildet sein.
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Selbstverständlich ist es auch möglich, als Schwimmkörper lösbar
mit der Schleppschürze verbindbare Hohlteile vorzusehen; auch in Kombination mit
die Wände versteifenden aufblasbaren Schläuchen.
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Es ist selbstverständlich möglich, bei größeren verunreinigten Bodenflächen
mehrere Schleppschürzen gleichzeitig einzusetzen, um das angestrebte Ziel der Beseitigung
von größstmöglichen Mengen in kürzester Zeit zu erreichen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, aus dem sich weitere erfinderische
Merkmale ergeben, ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
Fig,
1 eine Strandfläche mit Verunreinigungen von oben in uerkleinertem Maßstab, Fig.
2 eine schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Schleppschürze, Fig. 3
eine schematische Schnittansicht durch die Schleppschürze entlang der Linie III-III
in Fig. 2 und Fig. 4 einen Schnitt durch das Verteilerrohr der Schleppschürze entlang
der Linie IV-IV in Fig. 2.
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In Fig. 1 ist ein Strandbereich 1 zwischen einem Gewässer 2 und einem
Fahrweg 3 in der Vogelperspektive, d.h. in der Draufsicht, verkleinert dargestellt.
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Der Strandbereich 1 weist eine Bodenverschmutzung durch Ol auf, deren
Ausdehnung durch eine Freihandlinie 4 umrissen ist.
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Zur Beseitigung der Ölverschmutzung wird eine im wesentlichen aus
U-förmig gebogenen Seitenwänden gebildete Schleppschürze 5 mittels der Seilwinde
6 gezogen, wobei die durch strichpunktierte Linien 7 dargestellten Streifen abgefahren
werden.
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Das vordere Ende der Schleppschürze 5 ist offen und weist en sich
quer darüber erstreckendes Verteilerrohr 8 auf, an das ein Druckwasserschlauch 9
angeschlossen ist. Eine Pumpe 10 saugt mit dem Saugschlauch 11 aus dem Gewässer
2 Wasser ab und befördert es über den Druckwasserschlauch 9 zum Verteilerrohr 8
der Schleppschürze 5. Innerhalb des durch die Seitenwände der Schleppschürze 5 örtlich
begrenzten Bereichs
wird das Druckwasser vom Verteilerrohr auf
die ölverschmutzte Bodenoberfläche gespritzt. Dabei dringt das Wasser durch das
Öl bis in die oberen Bodenlagen ein, wirbelt die ver -schmutzten Bodenteilchen auf
und sammelt sich letztlich im hinteren U-förmig gebogenen Abschnitt der Schleppschürze
5 zwischen den Wänden, während die Schleppschürze gleichzeitig vermittels der Seilwinde
6 in Richtung des Pfeils 12 gezogen wird.
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In den hinteren U-förmigen Bereich zwischen den Begrenzungswänden
der Schleppschürze 5 ist eine schematisch angedeutete Ölabsaugeinrichtung 13 abgesenkt,
die über den Saugschlauch 14 mit einer leistungsfähigen Saugpumpe 75 verbunden ist.
Sowohl die Druckpumpe 10 als auch die Saugpumpe 15 werden zweckmäßigerweise mit
Verbrennungsmotoren angetrieben.
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Die Saugpumpe 15 befördert das mittels der Ölabsaugeinrichtung aus
der Schleppschürze abgesaugte, mit Öl vermischte Wasser über eine weitere Schlauchleitung
16 zu einem schematisch angedeuteten Tankwagen 17.
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In Fig. 2 ist die Schleppschürze 5 gemäß Fig. 1 nuch einmal in vergrößertem
Maßstab in der Draufsicht dargestellt.
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Die Schleppschürze besteht im wesentlichen aus einem U-förmig gebogenen
hochkant stehenden Streifen aus elastischem Werkstoff, z.B. gewebeverstärktem Gummi
. Dieser Streifen bildet die lotrecht stehenden elastischen Wände 18 der Schleppschürze
5, die oben und unten, sowie vorne offen ist.
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Quer über die offene Vorderseite erstreckt sich das Verteilerrohr
8 mit dem Anschluß 19 für den nicht dargestellten
Druckwasserschlauch
9.
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Eine zweite eingesetzte Spreizstange 20 trägt die Ölabsaugeinrichtung,die
bei diesem Beispiel aus einem am Ende eines von der Spreizstange 20 getragenen Rohrstutzen2
angeordneter Schwimmkorb 22 bekannter Bauart besteht.
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Zur Versteifung der lotrechten elastischen Wände 18 sind insbesondere
in deren U-förmig gebogenen Bereich beidseitig aufblasbare Schläuche 23 und 24 angebracht.
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Diese Schläuche dienen auch der Erreichung einer Schwimmfähigkeit
der Schleppschürze. Zur Steigerung der Schwimmfähigkeit können zusätzlich Schwimmkörper
25 und 26 seitlich angebracht werden.
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In Fig. 3 ist ein Schnitt durch die Schleppschürze gemäß Fig. 2 entlang
der Linie TIl-Ill in Fig. 2 dargestellt.
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Gleiche Bauteile sind mit gleichen Bezugszahlen versehen.
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Aus dieser Darstellung ist ersichtlich, wie die beiden aufblasbaren
Schläuche 23 und 24 beidseitig zur elastischen Wand 19 angeordnet sind. Weiterhin
zeigt Fig. 3, daß an der offenen Vorderseite der Schleppschürze unten ein kufenförmiges
Teil 27 angeordnet ist, welches verhindert, daß die Schlepp schürze mit ihrer Vorderseite
bei der Vorschubbewegung über eine zu reinigende Bodenfläche in den Boden eindringen
kann.
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Gleiche Bauteile sind mit gleichen Bezugszahlen wie in Fig. 2 bezeichnet.
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In Fig. 4 ist ein Schnitt durch das Verteilerrohr 8 entlang der Linie
IV-IV- in Fig. 2 dargestellt. Diese Ansicht zeigt, daß das Verteilerrohr mit schräg
gegen die zu bear -beitende
Bodenfläche gerichteten Wasserdüsen
28 versehen ist, die bei diesem Ausführungsbeispiel als über die Länge des Verteilerrohres
gleichmäßig verteilte Bohrungen ausgebildet sind.
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