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Die Erfindung betrifft eine Sedimentförderanlage zum Abtragen von Sediment vom Grund eines Gewässers, mit ein oder mehreren Ansaugelementen zum Ansaugen von mit Sediment beladenem Wasser, wenigstens einem Förderschlauch zum Abtransportieren von mit Sediment beladenem Wasser, und wenigstens einer Förderpumpe, wobei die Ansaugelemente saugseitig an die Förderpumpe angeschlossen ist und der Förderschlauch druckseitig an die Förderpumpe angeschlossen ist.
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Die Handhabung von Sediment am Grund von Gewässern ist aus verschiedenen Gründen erforderlich. Zum einen müssen Gewässer vor Verschlammung geschützt werden, hierzu wird sich am Grund des Gewässers ansammelndes Sediment abgefördert. Zum anderen wird Sediment gefördert, um durch Wind- und Strömungserosion abgetragenen Sand von Stränden zu ersetzen, um so die Küstenlinie zu erhalten.
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Es sind verschiedene Sedimentförderanlagen unterschiedlichen Aufbaus bekannt. Diese Anlagen schließen in der Regel eine Förderpumpe ein, die saugseitig mit einem Ansaugelement zum Ansaugen von sedimentbeladenem Wasser verbunden ist. Druckseitig ist in der Regel ein Sammelbehälter vorgesehen, in welchem sich das Sediment aus dem geförderten Wasser absetzt, und aus welchem es dann an gewünschter Stelle abgegeben werden kann.
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Bekannte Sedimentförderanlagen sind zumeist aufwendig in der Installation, und daher unflexibel. Gerade bei der Sedimenthandhabung in kleinem Umfang, z.B. zur Aufspülung kleiner Badestrände an flachen Küstengewässern, sind sie deshalb kaum sinnvoll einsetzbar.
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Es besteht daher eine Aufgabe der Erfindung darin, eine verbesserte Sedimentförderanlage bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch eine Sedimentförderanlage zum Abtragen von Sediment vom Grund eines Gewässers, mit ein oder mehreren Ansaugelementen zum Ansaugen von mit Sediment beladenem Wasser, wenigstens einem Förderschlauch zum Abtransportieren von mit Sediment beladenem Wasser, und wenigstens einer Förderpumpe, wobei die Ansaugelemente saugseitig an die Förderpumpe angeschlossen ist und der Förderschlauch druckseitig an die Förderpumpe angeschlossen ist, welche dadurch weitergebildet ist, dass die Sedimentförderanlage eine schwimmfähige Basiseinheit umfasst, welche die Förderpumpe trägt, und an welcher die Ansaugelemente hängend angeordnet sind. Durch die schwimmfähige Basiseinheit und die hängend angeordneten Ansaugelemente ist die Sedimentförderanlage besonders flexibel einsetzbar.
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In einer bevorzugten Weiterbildung einer Sedimentförderanlage nach der Erfindung kann diese drei oder mehr Ansaugelemente umfassen, deren Aufnahmeenden im Betrieb linienförmig nebeneinander angeordnet sind. Durch diese Ausführung kann Sediment über eine größere Fläche gleichmäßig abgetragen werden.
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In einer möglichen Ausgestaltung einer Sedimentförderanlage nach der Erfindung können die Ansaugelemente mit einem oder mehreren Abstandselementen an der Basiseinheit befestigt sein. Die Abstandselemente können dabei beispielsweise Seile, Taue, und/oder Ketten umfassen. Durch diese Ausführung kann die Arbeitstiefe der Ansaugelemente einfach eingestellt werden, indem Abstandselemente entsprechend der gewünschten Arbeitstiefe eingestellt werden. Seile und/oder Taue können beispielsweise durch Knoten auf die gewünschte Länge gebracht werden, bei Ketten können hierzu voneinander entfernte Kettenglieder temporär verbunden werden, z.B. durch Haken. Die Einstellung der Tauchtiefe kann auch über eine Winde erfolgen.
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In einer weiteren möglichen Ausgestaltung einer Sedimentförderanlage nach der Erfindung können die Ansaugelemente mit einem Tauchkörper verbunden sein. Der Tauchkörper kann ein flexibler Lufttank sein, welcher durch Beaufschlagen mir Druckluft sein Volumen und somit seinen Auftrieb verändert. Dadurch kann auch die Arbeitstiefe der Ansaugelemente eingestellt werden. Der Tauchkörper kann über eine Druckluftleitung mit einem Kompressor verbunden sein. Der Tauchkörper kann auch ein starrer Lufttank mit einer Ein- und Ablauföffnung sein, über welche in Abhängigkeit vom angelegten Luftdruck Wasser ein- oder ausströmen kann, so dass sich der Auftrieb des Lufttanks verändert.
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Der Förderschlauch einer Sedimentförderanlage kann gemäß einer Ausführungsform der Erfindung einen oder mehrere Schwimmkörper aufweisen. Dadurch bleibt der Förderschlauch auch währen der Sedimentförderung, wenn er mit sedimentbeladenem Wasser gefüllt ist, immer im Bereich der Wasseroberfläche und ist somit für einen Bediener der Anlage sichtbar. Gleichzeitig verhindern die Schwimmkörper, dass sich der Förderschlauch an Hindernissen am Grund des Gewässers verfängt, wenn die Sedimentförderanlage bewegt wird, z.B. um großflächige Sedimentablagerungen abzutragen. Als Schwimmkörper kann ein luftgefüllter Schwimmschlauch verwendet werden, welcher in kurzen Abständen mit dem Förderschlauch verbunden ist.
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In einer weiteren Ausführung einer Sedimentförderanlage gemäß der Erfindung weist die Basiseinheit eine Schlauchwinde zur Aufnahme des Förderschlauchs auf. Auf diese Weise kann der Förderschlauch und ggf. auch der Schwimmschlauch besonders einfach verstaut und wieder ausgebracht werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung einer Sedimentförderanlage nach der Erfindung kann die Basiseinheit einen eigenen Antrieb zur Fortbewegung auf dem Wasser aufweisen. Hierzu kann beispielsweise ein gewöhnlicher Außenbordmotor verwendet werden. Der Antrieb ermöglicht es, mit der Sedimentförderanlage ohne Fremdhilfe ein abzutragendes Sedimentfeld anzufahren und entlang einer gewünschten Abtragungslinie abzufahren.
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Zur Fortbewegung an Land kann die Basiseinheit einer Sedimentförderanlage gemäß einer Weiterbildung der Erfindung mit Rädern ausgestattet sein. Dadurch kann die Sedimentförderanlage unkompliziert und schnell zwischen Einsatzgewässern bewegt werden.
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Bevorzugt kann dazu die Basiseinheit eine Kupplungsvorrichtung zur Verbindung mit einem Zugfahrzeug aufweisen, beispielsweise mit einem Kraftfahrzeug mit Anhängerkupplung.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer exemplarischen Darstellung näher erläutert, wobei das gezeigte Ausführungsbeispiel lediglich zum besseren Verständnis der Erfindung beitragen sollen, ohne diese einzuschränken.
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Die Figur zeigt eine Sedimentförderanlage 1 mit einer schwimmfähigen Basiseinheit 2, die im dargestellten Beispiel als ein Rohrrahmen mit nicht dargestellten Schwimmkörpern ausgeführt ist. Die Basiseinheit 2 kann alternativ beispielsweise auch als Holzrahmen oder in Form eines Bootsrumpfs ausgeführt sein.
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Unter der Basiseinheit sind mehrere Ansaugelemente 5 für sedimentbeladenes Wasser hängend angeordnet, im dargestellten Beispiel vier. Die Ansaugelemente sind in gleicher Arbeitstiefe in einer Linie und in gleichmäßigen Abständen an einem Querträger 6 befestigt und an eine Förderpumpe 7 angeschlossen. Dazu münden die Ansaugelemente 5 in einen Sammelschlauch 8, welcher saugseitig an die Förderpumpe 7 angeschlossen ist. Druckseitig ist ein Schlauch 9 an die Förderpumpe 7 angeschlossen, der mit einer Schlauchtrommel 15 verbunden ist. Die Förderpumpe 7 saugt durch den Sammelschlauch 8 und die Ansaugelemente 5 grundnahes, mit Sediment beladenes Wasser an. Das sedimentbeladene Wasser wird dann durch den Schlauch 9 zu der Schlauchtrommel 15 gepumpt, auf welcher ein Förderschlauch 16 aufgerollt ist. In der Figur ist ein Stück des Förderschlauchs 16 ausgerollt dargestellt. Die Länge des Förderschlauchs 16 kann beispielsweise 100m betragen, so dass bei vollständig ausgerolltem Förderschlauch 16 sedimentbeladenes Wasser vom Einsatzort bis zu einem 100m entfernten Strand gefördert werden kann.
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Damit der Förderschlauch 16 sich nicht auf den Grund des Gewässers legt, wo er die Bewegung der Basiseinheit stark behindern würde und sich zudem an Hindernissen verfangen könnte, ist der Förderschlauch 16 mit einem Schwimmschlauch 17 verbunden. Der Schwimmschlauch 17 ist an beiden Enden luftdicht verschlossen und in regelmäßigen Abständen mittels Befestigungselementen 18 mit dem Förderschlauch verbunden. Die Befestigungselemente 18 könnten beispielsweise Kabelbinder, Bindedraht oder Klebeband umfassen. Anstelle des Schwimmschlauchs 17 können auch separate Schwimmkörper in regelmäßigen Abständen an dem Förderschlauch 16 befestigt sein. Ebenso kann der Förderschlauch 16 doppelwandig ausgeführt sein, wobei entweder ein zentrales Lumen oder ein äußeres Lumen als Schwimmkörper fungieren kann.
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Die Ansaugelemente 5 sind mittels Abstandselementen 20 unter der Basisstation 2 aufgehängt. Die Abstandselemente 20 können Seile, Taue oder Ketten umfassen und in der Länge einstellbar sein. Dazu können Seile oder Taue mittels Knoten in der Länge verändert werden, Ketten können beispielsweise mittels Haken in der Länge eingestellt werden, mit denen nicht benachbarte Kettenglieder verbunden werden. In einer alternativen Ausführung können die Abstandselemente 20 durch eine nicht dargestellte Winde ein- oder ausgerollt werden, um deren Länge und damit die Arbeitstiefe der Ansaugelemente 5 einzustellen. Die Länge der Abstandselemente 20 kann auch fest vorgegeben sein.
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Die Ansaugelemente 5 sind weiterhin über den Querträger 6 mit einem Tauchkörper 21 verbunden. Der Tauchkörper 21 ist ein Lufttank, der über eine Druckluftleitung 22 mit einem Kompressor 23 verbunden ist. Über den Kompressor 23 kann Luft in den Tauchkörper 21 gepumpt werden, so dass dieser sich ausdehnt bzw. Wasser aus dem Lufttank durch eine Ablauföffnung herausgedrückt wird. Dadurch ändert sich der Auftrieb des Tauchkörpers 21, so dass die Ansaugelemente 5 angehoben werden. Zum Absenken der Ansaugelemente kann Luft aus dem Tauchkörper 21 abgelassen werden.
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Um die Sedimentförderanlage 1 während des Einsatzes manövrieren zu können ist sie mit einem eigenen Antrieb ausgestattet, dazu dient ein Außenbordmotor 25 mit Propeller 26.
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Zum Schutz eines Bedieners der Sedimentförderanlage vor ungünstigem Wetter kann auf der Basiseinheit 2 ein Wetterschutzaufbau vorgesehen sein, welcher aber der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt ist.
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Zum Transport der Sedimentförderanlage 1 über Land ist diese mit straßentauglichen Rädern 30 ausgestattet. Zusätzlich weist sie eine Kupplungsvorrichtung 31 auf, mit welcher sie an eine Anhängerkupplung eines Zugfahrzeugs angehängt werden kann. Zum Straßentransport muss der Außenbordmotor 25 natürlich hochgeschwenkt bzw. demontiert werden. Die Ansaugelemente 5 werden zum Straßentransport mit dem Querträger 6 auf die Basiseinheit 2 gelegt.
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Trotz der straßentauglichen Ausführung der Sedimentförderanlage 1 ist es für einen Transport über weitere Strecken vorteilhaft, die Sedimentförderanlage 1 komplett in einen Transportbehälter zu verstauen. Daher ist die Sedimentförderanlage 1 vorzugsweise so ausgestaltet, dass sie in einen 20-Fuß Standardcontainer verladen werden kann.