DE3208879C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von
feinpulvrigem Metall oder einer feinpulvrigen Metallegierung
durch Reaktion eines oder mehrerer Metallhalogenide mit
einem reduzierenden Gas in der Gasphase bei erhöhter Temperatur.
Es sind Verfahren der vorgenannten Art bekannt (DE-AS
20 23 958 und US-PS 41 23 264), mit denen verhältnismäßig
grobe Metallpulver bzw. Eisenkörper, wie z. B. Eisenrohre,
herstellbar sind, indem ein Metallhalogenidgas und ein reduzierendes Gas
durch ein Rohr von oben nach unten geführt
werden, wobei das Metallhalogenidgas reduziert wird. Wenn
hier eine merkliche Differenz im spezifischen Gewicht zwischen
dem Metallhalogenidgas und dem reduzierenden Gas besteht,
z. B. dann, wenn als reduzierendes Gas Wasserstoff verwendet
wird, ist es sehr nachteilig, einen Abwärtsstrom für den
Kontakt der beiden Gase zu verwenden, weil in diesem Falle
das Wasserstoffgas nach oben strebt und das Metallhalogenidgas
nah unten strebt, so daß die beiden Gase schlecht miteinander
vermischt werden, und es somit schwierig ist, die
Größenverteilung des erzeugten Metallpulvers zu kontrollieren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art zu schaffen, mit dem es möglich ist,
ein sehr feines Metallpulver bzw. Metallegierungspulver zu
erzeugen.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß in einem
im wesentlichen langgestreckten Reaktionsrohr der Strom
reduzierenden Gases veranlaßt wird, entlang der Achse des
Reaktionsrohres nach aufwärts zu strömen und daß ein Strom
einer das Metallhalogenidgas und ein inertes Trägergas enthaltenden
Gasmischung veranlaßt wird, entlang der äußeren
Umfangsgrenze des Stromes reduzierendes Gases und in der
gleichen Richtung wie dieser, jedoch mit einer unterschiedlichen
Geschwindigkeit in Bezug auf den Strom reduzierenden
Gases, zu strömen.
Hierdurch wird erreicht, daß die beiden Ströme einander in
laminarer Form berühren und zwischen sich eine instabile
Grenzschicht bilden, wodurch das Metallhalogenidgas durch
das reduzierende Gas reduziert wird und sich in der instabilen
Grenzschicht feine Metall- oder Metallegierungsteilchen
bilden.
Die instabile Grenzschicht ist eine verhältnismäßig dünne
Berührungsschicht zwischen den beiden Gasphasen, die in
laminarer Form miteinander in Berührung kommen. Mikroskopisch
gesehen, ist die Grenzschicht ein Bereich, in dem die beiden
Gase miteinander gemischt werden, und zwar durch Bildung von
Wirbeln in solcher Weise, daß die Gase einander aufnehmen.
In der Nähe der Öffnung des Zuführungsrohres für das reduzierende
Gas wird eine kontinuierliche Schicht aus
kleinen Wirbeln gebildet, die etwa zehnmal so groß sind
wie die erzeugten Teilchenkerne. Da der Abstand von der
Öffnung des Rohres zunimmt, werden die kleinen Wirbel veranlaßt,
sich miteinander zu vereinigen, um eine kontinuierliche
Schicht aus größeren Wirbeln zu bilden. Mit anderen
Worten, die instabile Grenzschicht ist keine einfache Mischungsschicht,
sondern ein Bereich mit sehr hohem Reaktionsvermögen
zwischen den Gasen. Bei dieser Reaktion werden die
ultrafeinen Metallteilchen stabil erzeugt.
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung ist im folgenden anhand der Zeichnung näher
erläutert. In der Zeichnung zeigen die Fig. 1 und 2
schematische Ansichten von Beispielen von Apparaten zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Die Erfindung wird nun im einzelnen in Bezug auf die in
der Zeichnung dargestellten Apparate näher erläutert.
Fig. 1 ist eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels
der Konstruktion eines Apparates für die praktische
Verwendung gemäß der Erfindung. In dem Ausführungsbeispiel
dieses Apparates wird ein vertikales Reaktionsrohr
1 verwendet für den Strom sowohl des reduzierenden
Gases als auch des Materialgases nach aufwärts zum Wachsen
der Metallteilchen. Am unteren Teil des vertikalen Reaktionsrohres
1 ist ein in einem Heizer 2 installiertes Zuführungsrohr
3 vorgesehen, um einen Strom reduzierenden
Gases in das Reaktionsrohr einzuführen. Das Zuführungsrohr
3 erstreckt sich in das Innere des Reaktionsrohres und
besitzt an seinem oberen Ende eine Öffnung zum Injizieren
des reduzierenden Gases nach aufwärts in das Reaktionsrohr
1. Normalerweise wird H₂-Gas als reduzierendes Gas
verwendet, und es ist das Zuführungsrohr 3 mit einer
außerhalb befindlichen, in der Zeichnung nicht dargestellten
H₂-Gas-Quelle verbunden. Ein Zuführungsrohr 4 für
inertes Gas kann zusammen mit dem Zuführungsrohr 3 in
einem unteren Teil des Reaktionsrohres installiert sein,
wodurch ein Rückstrom des H₂-Gases durch den Strom des
inerten Gases verhindert wird.
Andererseits ist eine Zuführungsvorrichtung 5 für Metall-
Halogenid-Gas außerhalb des vertikalen Reaktionsrohres 1
installiert. Ein Zuführungsrohr 6 für Metall-Halogenid-
Gas zum Einführen dieses Metall-Halogenid-Gases in das
vertikale Reaktionsrohr 1 besitzt eine Öffnung in der
Nähe und unterhalb der Öffnung des Zuführungsrohres für
reduzierendes Gas, wodurch das Metall-Halogenid-Gas und
das reduzierende Gas sich in laminarer Weise berühren.
Die Zuführungsvorrichtung 5 für Metall-Halogenid-Gas
ist mit einem Reservoir 5 a für ein geschmolzenes Metall-
Halogenid und mit einem Zuführungsrohr 5 b für ein Trägergas
versehen. Das Zuführungsrohr 5 b besitzt eine Öffnung
unmittelbar oberhalb des Reservoirs 5 a, so daß die Menge
des verdampften Metall-Halogenids durch Injizierung des
Trägergases kontrolliert werden kann. Ferner ist ein Nachfüllrohr
5 c zum Nachfüllen des geschmolzenen Metall-Halogenids
vorgesehen. Eine Zuführvorrichtung 8 für Metall-
Halogenid-Gas hat im wesentlichen die gleiche Konstruktion
wie die Vorrichtung 5 und kann, wenn erforderlich,
als Quelle für das gleiche Gas oder für ein unterschiedliches
Metall-Halogenid verwendet werden, um Legierungsteilchen
herzustellen, wie es später beschrieben wird.
Innerhalb des vertikalen Reaktionsrohres 1 und oberhalb
des Zuführungsrohres 3 für reduzierendes Gas und des
Zuführungsrohres 6 für Metall-Halogenid-Gas ist eine Reaktionszone
gebildet, in welcher die beiden Gasströme in laminarer
Weise strömen und einen unstabilen Grenzschichtbereich
1 a bilden, in welchem die Kerne von feinen Teilchen
erzeugt werden. Die Zone zur Erzeugung der Kerne ist
schließlich mit einem Kollektor 7 zum Sammeln des sich
ergebenden feinen Pulvers verbunden.
Die Zuführungsvorrichtung 5 für Metall-Halogenid-Gas
und das Zuführungsrohr 6 für Metall-Halogenid-Gas sind
in einem Ofen 2 a untergebracht, und zwar in gleicher Weise
wie das Reaktionsrohr 1, oder sie sind thermisch voneinander
isoliert.
Metall-Chloride werden allgemein als Metallhalogenide verwendet.
Feinpulvriges Metall wird mit Hilfe des obenbeschriebenen
Apparates in folgender Weise erzeugt.
Das reduzierende Gas wird nach aufwärts durch das Zuführungsrohr
3 in das Reaktionsrohr 1 eingeführt. Andererseits
wird das Ausgangs-Material-Metall-Halogenid in dem
Reservoir 5 a, das durch das Nachfüllrohr 5 c nachgefüllt
ist, erhitzt und verdampft. Das verdampfte Halogenid wird
begleitet von einem inerten Trägergas, wie Stickstoff,
das durch das Trägergas-Zuführrohr 5 b zugeführt wird, um
einen Metall-Halogenid-Gasstrom zu bilden. Dieser Gasstrom
wird durch das Zuführungsrohr 6 für Metall-Halogenid-Gas
in das Reaktionsrohr 1 eingeführt, strömt nach aufwärts
in gleicher Weise wie das reduzierende Gas und berührt das
reduzierende Gas.
Da der Metall-Halogenid-Gasstrom ein Dampfstrom aus Metallhalogenid
ist, der mit inertem Gas verdünnt ist,
hat er ein viel größeres spezifisches Gewicht als das aus
H₂ bestehende reduzierende Gas. In diesem Falle wird die
Strömungsgeschwindigkeit des zuzuführenden reduzierenden
Gases viel höher gemacht als die Geschwindigkeit des
Gasstromes aus Metall-Halogenid, um eine Differenz in der
Strömungsgeschwindigkeit zwischen den beiden Gasströmen
zu erhalten. Aufgrund der Differenzen in den spezifischen
Gewichten und den Strömungsgeschwindigkeiten der Gasströme
wird an der Grenzschicht, die sich divergierend
innerhalb des Reaktionsrohres 1 erstreckt, ein unstabiler
Grenzschichtbereich 1 a gebildet.
Der unstabile Grenzschichtbereich 1 a ist ein verhältnismäßig
dünner Kontaktbereich zwischen den beiden einander
in laminarer Weise berührenden Gasphasen. Er ist mikroskopisch
ein Bereich, in welchem die beiden Gase durch Bildung
von Turbulenzen so miteinander gemischt werden, daß die
Gase einander aufnehmen. In der Nähe der Öffnung des Zuführungsrohres
3 für das reduzierende H₂-Gas wird eine
kontinuierliche Schicht kleiner Wirbel gebildet, die etwa
zehnmal so groß sind wie die erzeugten Teilchen-Atomkerne.
Da der Abstand von der Öffnung des Rohres 3 zunimmt, werden
die kleinen Wirbel veranlaßt, sich miteinander zu vermengen,
um eine kontinuierliche Schicht aus größeren Turbulenzen
zu bilden. Mit anderen Worten, der unstabile
Grenzschichtbereich ist nicht eine einfache Mischschicht,
sondern ein Bereich, der eine sehr hohe Reaktionsfähigkeit
zwischen den Gasen aufweist.
In diesem Bereich wird das Ausgangsmaterial, nämlich das Metall-Halogenid,
durch H₂ reduziert, so daß das Einzel-Metall
ausscheidet und die Kerne des Metallpulvers bildet. Die
Kerne haben anfänglich eine sehr kleine Teilchengröße, und
zwar so klein wie einige zehn Å, und sie wachsen allmählich
während der Verweilzeit in dem Reaktionsrohr 1. Die
Gasströme als ganzes haben die Form einer Pfropfenströmung,
und es ist die Verweilzeit der Teilchen im wesentlichen
gleich und kurz. Somit ist es möglich, ein isotropisch
feinpulvriges Metall zu erhalten, das im wesentlichen
gleichförmige Teilchengröße in der Größenordnung von beispielsweise
150 Å bis 2000 Å besitzt. Im allgemeinen führt
eine größere Verweilzeit zu größerer Teilchengröße des
pulvrigen Metalls in diesem Bereich.
Das sich ergebende feinpulvrige Metall wird mit Hilfe eines
Kollektors 7 gesammelt, indem es von dem reduzierenden
Gas, dem Trägergas und dem nichtreagierten Halogenid abgetrennt
wird. Ein horizontaler Strömungskanal 1 b ist,
wenn gewünscht, zwischen dem vertikalen Reaktionsrohr 1
und dem Kollektor 7 vorgesehen, in welchem eine zusätzliche
Erhitzung vorgenommen werden kann, um eine Reduktion
von noch nicht reagiertem Ausgangsmaterial-Gas auszuführen
und um auch die erzeugten Teilchen weiterwachsen zu
lassen. Da in dem erfindungsgemäßen Verfahren die Reaktion
des sich bildenden Metallpulvers (Reduktion) schnell
ist, ist es möglich, im wesentlichen alles Metall-Halogenid-Gas
zu verbrauchen, indem eine ausreichende Überschußmenge
des reduzierenden Gases zugeführt wird. Jedoch wird
das feine Metallpulver von den Materialien, die nicht reagiert
haben, normalerweise mit Hilfe eines Kollektors getrennt.
Als Kollektor kann ein Zyklon oder ein elektrostatischer
Kollektor verwendet werden, und zwar innerhalb eines
Temperaturbereiches, in welchem das Metall-Halogenid-Material,
das nicht reagiert hat, als ein Gas stabil ist.
Wahlweise wird das Metall-Halogenid, das nicht reagiert
hat, kondensiert und zusammen mit dem Metallpulver gesammelt,
und es kann dann das Metallpulver unter Verwendung eines geeigneten
Lösungsmittels abgetrennt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren besteht im wesentlichen darin,
ein Metall-Halogenid-Gas und ein reduzierendes Gas
miteinander in laminarer Weise in Kontakt zu bringen und
zwischen den beiden Gasen einen unstabilen Grenzschichtbereich
zu bilden. Der Fall, in welchem die beiden Gase vertikal
nach aufwärts strömen, ist in Fig. 1 dargestellt
(dies kann auch auf die unten beschriebene Fig. 2 angewendet
werden), und zwar als ein Beispiel des Apparates, der
geeignet ist, die Differenzen in dem spezifischen Gewicht
und der Strömungsgeschwindigkeiten zwischen den beiden
Gasen auszunutzen. Wenn es möglich ist, die beiden Gasströme
in laminarer Weise miteinander in Kontakt zu bringen, und
zwar durch Steuerung der Geschwindigkeit der Gasströme in
einem solchen Maße, daß die Differenz im spezifischen Gewicht
zwischen den beiden Gasen vernachlässigbar wird, ist
die Richtung der Gasströme nicht wesentlich beschränkt.
Es kann möglich sein, zumindest einen Strom nach aufwärts,
einen schräg nach aufwärts verlaufenden Strom oder einen
horizontalen Strom zu verwenden. Wenn eine wesentliche Differenz
im spezifischen Gewicht zwischen einem Metall-Halogenid-Gas
und einem reduzierenden Gas vorhanden ist, ist
es sehr nachteilig, für die Berührung der beiden Gase in
laminarer Weise einen nach abwärts gerichteten Strom zu
verwenden. In diesem Falle neigt das H₂-Gas dazu, nach aufwärts
zu strömen, und es neigt das Metall-Halogenid-Gas dazu,
nach abwärts zu strömen. Somit werden die beiden Gase
schlecht miteinander gemischt, und es ist schwierig, die
Herstellung und die Größenverteilung des Metallpulvers zu
steuern.
Der bevorzugte Kontakt der Gase in laminarer Weise kann,
wie in Fig. 1 (und auch in Fig. 2) gezeigt, erreicht werden
durch Verwendung eines Zuführungsrohres 3, das in der
Mittelachse des Reaktionsrohres 1 angeordnet ist, als Rohr
für die Zuführung eines reduzierenden Gases, das ein geringeres
spezifisches Gewicht hat. Wenn das mittlere Zuführungsrohr
3 für ein Metall-Halogenid-Gas verwendet wird,
und wenn das H₂-Gas veranlaßt wird, entlang der Außenseite
des vorgenannten Gases zu strömen, werden die Gasströme in
Unordnung gebracht, und zwar aufgrund einer wesentlichen
Differenz im spezifischen Gewicht zwischen den Gasen, und
es kann eine einfache Grenzschicht für die Reaktion nicht
aufrechterhalten werden. Ferner neigt das Metall aufgrund
der großen Diffusionskonstanten von Wasserstoff dazu, am
Ende der Halogenid-Zuführungs-Düse oder innerhalb der Düse
abgelagert zu werden und die Düse zu verstopfen. In diesem
Falle kann aber ein konzentrisches Doppelrohr als zentrales
Zuführungsrohr 3 verwendet werden, und es kann ein inertes
Gas als ein Sperrgas von dem äußeren Rohr des Doppelrohres
freigegeben werden, wodurch die Verstopfung des inneren
Düsenrohres verhindert werden kann.
In dem Verfahren nach der vorliegenden Erfindung kann eine
unstabile Grenzschichtregion dadurch gebildet werden, daß
das H₂-Gas mit einem geringeren spezifischen Gewicht veranlaßt
wird, schneller zu strömen, während das Metall-Halogenid-
Gas langsamer in die gleiche Richtung strömt, um einen Kontakt
zwischen den beiden Gasen in laminarer Weise zu bewirken.
Die Relativgeschwindigkeit der beiden Gase kann aus dem
Verhältnis der Gasmengen bestimmt werden, die von einer
Gleichgewichtskonstanten bei der Temperatur der Reaktionszone
abhängt, und es kann das Verhältnis des Metall-Halogenid-Gases
zum H₂-Gas (das ist das Wasserstoff-Verhältnis),
errechnet von der gewünschten Umwandlung von z. B.
99% und mehr, insbesondere aus der Kombination des Verhältnisses
der Gasmengen und den Querschnittsflächen der Gaszuführungsrohre
bestimmt werden. Die Relativgeschwindigkeiten
hängen somit von dem Gleichgewichtszustand zwischen
dem H₂-Gas und der Art des durch das H₂-Gas zu reduzierenden
Metall-Halogenids ab.
In einem Fall z. B., in welchem Eisenpulver durch eine Reduktionsreaktion
von Ferrochlorid mit H₂-Gas bei einer
Temperatur von 1000°C in der Reaktionszone 1 erzeugt wird
(die Länge der Zone kann etwa 100-1000 mm sein, und es
kann die Länge der unstabilen Grenzschichtregion 1 a darin
etwa 50 mm oder kürzer sein), wobei ein Apparat nach Fig.
1 verwendet wird, in welchem der Innendurchmesser des Reaktionsrohres
1 30 mm beträgt, wobei der Innendurchmesser
des Zuführungsrohres 3 für das reduzierende Gas 3-8 mm
beträgt und der innere Durchmesser des Zuführungsrohres
für das Metall-Chlorid-Gas und das Trägergas 20 mm beträgt,
in welchem Falle die Gesamt-Strömungsgeschwindigkeit
des Chlorid-Gases, des Trägergases und des reduzierenden
Wasserstoffgases vorzugsweise im Bereich von 2 Liter
pro Minute bis 100 Liter/Minute beträgt. Ferner sollte vorzugsweise
die Menge des Trägergases (einschließlich eines
gegebenenfalls durch das Rohr 4 zugeführten inerten Gases)
1-25mal das Volumen des Chlorid-Gases und die
Menge an Wasserstoffgas 2-200mal das Volumen der Gesamtmenge
von Chlorid-Gas und Trägergas betragen.
Was die Zuführgeschwindigkeiten der jeweiligen Gase im
Reaktionsrohr betrifft, ist ein geeigneter Wert der Geschwindigkeit
des das Chlorid-Gas und das Trägergas enthaltenden
Mischgases, das entlang der Außenseite des Zuführungsrohres
3 für das reduzierende Gas strömt, etwa
2-15 m/min. insbesondere 6-10 m/min. während ein
geeigneter Wert der Geschwindigkeit des Wasserstoffgases,
das in dem Rohr 3 strömt, 18-1800 m/min. insbesondere
700-1200 m/min. ist.
In dem in Fig. 1 gezeigten Apparat ist die Temperatur der
Zuführvorrichtung 5 für das Metall-Halogenid-Gas im Bereich
des Sublimationspunktes oder des Siedepunktes des
Ausgangsmaterial-Metall-Halogenid-Gases eingestellt. Bessere
Ergebnisse können erreicht werden durch Erhöhung der
Temperatur der Reaktionszone (das ist der den unstabilen
Grenzschichtbereich 1 a bildende Teil) auf eine höhere
Temperatur als die Temperatur in der Zuführvorrichtung 5
für das Ausgangsmaterial-Gas, und zwar mit Hilfe eines
äußeren Erhitzers. Im allgemeinen ist es vorteilhaft,
die Temperatur um etwa 50°-200°C zu erhöhen. Beispielsweise
im Falle der Herstellung von feinpulvrigem Metall
von Fe, Co, Ni oder Cu aus dem entsprechenden Chlorid
liegt der geeignete Temperaturbereich zwischen 900°C und
1200°C.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Verdampfungsmenge
des Metall-Halogenids durch die Heiztemperatur kontrolliert
(das ist die Temperatur an der Verdampfungszone),
in der Zuführvorrichtung 5 für das Ausgangsmaterial-Gas
und die Menge an Trägergas 5 b, die in Richtung auf das
Reservoir 5 a geblasen wird. Die Teilchengröße der sich ergebenden
Teilchen kann durch die Temperatur in der Reaktionszone
(das ist der unstabile Grenzschichtbereich 1 a)
und die Strömungsmenge aller Gase (das ist die Verweilzeit
der Gase) kontrolliert werden.
Wenn die Strömungsgeschwindigkeit des Gases vom Trägergas-Rohr
5 b vergrößert wird, wird die Verdampfungsmenge
des Metall-Halogenids erhöht, und es wird das Wasserstoffverhältnis
(d. h. das Verhältnis der Wasserstoffmenge zur
Metall-Halogenid-Menge) erniedrigt. Diese Operation führt
auch zu einem Ansteigen in der Gesamtmenge aller Gase, wodurch
die Verweilzeit in dem Reaktionsrohr verkürzt wird.
Da die Strömungsgeschwindigkeit der Gase erhöht wird,
werden die Atomkerne in einer sehr kurzen Zeitspanne erzeugt,
und es wird ein feines Pulver mit einer kleinen
mittleren Teilchengröße erhalten. Andererseits wird die
Umwandlung vermindert, da die Verweilzeit verkürzt wird.
Um die Umwandlung zu erhöhen, muß man die Strömungsgeschwindigkeit
des H₂-Gases in einem Maße erhöhen, das noch einen
Kontakt des H₂-Gases mit dem Metall-Halogenid-Gas in laminarer
Weise sicherstellt. Es ist auch sehr wirksam, Mehrfachdüsen
für das Wasserstoffgas zu verwenden, und zwar zu
dem Zweck, den Zwischenbereich mit dem Metall-Halogenid-Gas
zu vergrößern oder eine Strömung so zu bilden, daß sie in
dem Reaktionsrohr spiralförmige Grenzschichten erzeugt.
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, eine
große Anzahl verschiedener feinpulvriger Metallteilchen zu
erzeugen, wie es unten beschrieben wird.
1. Metallpulver mit ultrafeinen Teilchen mit gleichförmiger
Größe kann in sehr stabilem Zustand erhalten werden.
Nach dem vorliegenden Verfahren kann das Metallpulverprodukt
eine amorphe Metallstruktur oder eine Nicht-Gleichgewichtsstruktur
haben. Beispielsweise im Falle eines
leicht reduzierbaren Metall-Halogenids, dessen Metallelement
bekannterweise durch ein Schnell-Kühlverfahren oder
ein Dünn-Membran-Verfahren (das ist Ni) amorph gemacht
werden kann, findet die wirklich ausgeprägte Erzeugung
der Atomkerne nach der vorliegenden Erfindung statt, und
es wird die Reaktion im wesentlichen in der gasförmigen
Reduktionsstufe vervollständigt. Somit wird das Wachstum
der Kerne kontrolliert, so daß sich ultrafeine Partikel
einer metastabilen Struktur ergeben. Dies ist im wesentlichen
möglich, wenn die Reaktionstemperatur verhältnismäßig
hoch ist und wenn die Zuführungsgeschwindigkeiten
des Metall-Halogenid-Dampfes und des Wasserstoffes erhöht
werden.
2. Eine große Anzahl feinpulvriger Legierungen kann
leicht hergestellt werden durch Verwendung einer Vielzahl
von Metall-Halogenid-Gasen anstelle eines einzelnen Metall-
Halogenids. Beispielsweise im Falle der Herstellung einer
Fe-Co-Legierung werden die Materialgase (das ist FeCl₂ und
CoCl₂) von getrennten Verdampfungszonen (z. B. 5 und 8 in
Fig. 1) zugeführt, die auf Temperaturen in der Nähe ihrer
Siedepunkte oder Sublimationspunkte gesteuert worden sind.
Die Wasserstoffmenge ist eingestellt auf 2-200mal die
Gesamt-Äquivalentmenge an Halogenid-Dämpfen. Es ist vorzuziehen,
daß der Wasserstoff vorgeheizt wird und daß die
Reaktionszone auf einer Temperatur von 900°C-1200°C gehalten
wird.
Im Falle der Herstellung einer feinpulvrigen Fe-Legierung
kann ein feines Ferrit-Pulver erhalten werden durch Verwendung
von O₂-Gas und/oder H₂O-Gas anstelle von H₂-Gas, wenn
dies erwünscht ist.
Auch in der Herstellung der obenerwähnten Legierung kann
die feinpulvrige Legierung mit amorpher Struktur oder mit
einer Nicht-Gleichgewichtsstruktur erhalten werden durch
Steuerung der Reaktionstemperatur und der Zuführgeschwindigkeiten
des Metall-Halogenid-Gases und des H₂-Gases in
gleicher Weise wie bei einem Einzelmetall.
3. Es ist auch möglich, eine beschichtete Legierung herzustellen,
und zwar durch Beschichtung der Oberflächen der
feinen Metallteilchen mit einem anderen Metall. In diesem
Falle wird an einem oberen Teil (einem stromabwärts gelegenen
Teil) der Zuführvorrichtung 5 für das Metall-
Halogenid-Gas eine ähnliche Zuführvorrichtung 9 für Metall-Halogenid-Gas
installiert, wie es in Fig. 2 gezeigt
ist. Es wird somit durch die Zuführvorrichtung 9 ein anderes
Metall-Halogenid-Gas eingeführt, das mit dem verbleibenden
H₂-Gas reagiert, und das sich ergebende reduzierte
Metall wird veranlaßt, sich auf den bereits in
dem Gasstrom befindenden feinen Teilchen abzulagern. Beispielsweise
können mit Cu beschichtete Fe-Teilchen auf
diese Weise hergestellt weerden. Die Ablagerung von Metall
auf den Oberflächen der bereits existierenden Teilchen
wird viel einfacher durchgeführt als die Erzeugung gleichförmiger
Kerne in der Reaktionszone 1 a nach Fig. 1. Diejenigen
Teile in Fig. 2, die den entsprechenden Teilen in
Fig. 1 gleich oder äquivalent sind, sind durch gleiche Bezugszeichen
bezeichnet.
4. In dem obenbeschriebenen Beschichtungsprozeß können
die Oberflächen der feinen Metallteilchen mit Harzen beschichtet
werden. Beispielsweise wird, während die feinen
Metallteilchen in dem Gas schweben, ein Kunststoffharz bildendes
Monomer, wie Vinylchlorid und Styrol, von einer
Zuführvorrichtung für das Kunststoffmonomer-Gas, die in
einer stromabwärts gelegenen Zone installiert ist (eine
Zone mit einer Temperatur, die höher ist als der Siedepunkt
des Monomers und bei der im wesentlichen keine thermische
Zersetzung des Monomers auftritt, beispielsweise
50°-200°C) in das Reaktionsrohr eingeführt. So wird das
Monomer auf den Oberflächen der feinen Teilchen polymerisiert,
und zwar durch eine hohe katalytische Aktion der
frisch erzeugten Metallflächen, um so eine Harzbeschichtung
zu erzeugen.
Ziel einer solchen Harzbeschichtung ist die Stabilisierung
der Metallteilchen in der Luft, Erleichterung des Einmischens
von Teilchen in Kunststoffe, Verleihung einer
hydrophober Eigenschaft für die Teilchenoberflächen und
Bildung einer Bindemittelschicht zum Formpressen von
Metallpulver.
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren kann feinpulvriges
Meall erhalten
werden, solange das Halogenid des Metalls mit Wasserstoffgas
oder dergleichen reduziert werden kann. Insbesondere
kann feines Pulver wenigstens der folgenden Metalle
erhalten werden:
Cu, Au, Ag, Hg, W, Ni, Bi, Fe, Co, Sb, Cd,
Sn, Ta, Nb, In, Cr, Zn, Tl, V, Pd und Pt.
Sn, Ta, Nb, In, Cr, Zn, Tl, V, Pd und Pt.
In ähnlicher Weise ist es auch möglich, feines Pulver der
folgenden Halbmetalle oder Nichtmetalle unter Verwendung
entsprechender Halogenide
herzustellen:
B, C, Si, Ge, As, Se, Sb, Te.
Die Erfindung wird nun im folgenden anhand von praktischen
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
In diesem Beispiel wurden FeCl₂,
CoCl₂, NiCl₂ bzw.
CuCcl als Metall-Halogenid-Gas verwendet, und es
wurde H₂ als reduzierendes Gas verwendet. In dem obenbeschriebenen
Reaktionsapparat (Fig. 1) betrug der Innendurchmesser
des Reaktionsrohres 1 30 mm, und es betrug
die wirksame Länge des Reaktionsrohres 50 cm. Das Metall-
Chlorid-Gas wurde mit einer Menge von 0,1 Mol/min
und das Wasserstoffgas mit 0,5
Mol/min. zugeführt. Isotropische feinpulvrige Metalle mit
gleichmäßiger Teilchengröße wurden in sehr hohem Ausmaße,
wie es in Tabelle 1 gezeigt ist, erhalten.
In dem Reaktionsapparat nach Fig. 1, wie er oben beschrieben
ist, wurden die Untersuchungen im wesentlichen in
gleicher Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt, ausgenommen
daß der Apparat mit mehreren Zuführvorrichtungen (5, 8, . . .)
für Metall-Halogenid-Gase ausgerüstet war, und es wurden
die Metall-Chlorid-Gase (Tabelle 2) in vorbestimmtem Verhältnis
zugeführt. Es wurde so feines Pulver einer Fe-Co-
Legierung, einer Fe-Ni-Legierung und einer Fe-Co-Ni-
Legierung erhalten. Die feinpulvrigen Legierungen hatten
gleichförmige Teilchengrößen und substabile Strukturen,
die dadurch gekennzeichnet waren daß durch Röntgenstrahl-
Diffraktion kein Maximum angezeigt wurde.
Claims (5)
1. Verfahren zum Herstellen von feinpulvrigem Metall
oder einer feinpulvrigen Metallegierung durch Reaktion
eines oder mehrerer Metallhalogenide mit einem reduzierenden
Gas in der Gasphase bei erhöhter Temperatur, dadurch
gekennzeichnet, daß in einem im wesentlichen langgestreckten
Reaktionsrohr der Strom reduzierenden Gases veranlaßt
wird, entlang der Achse des Reaktionsrohres nach aufwärts
zu strömen und daß ein Strom einer das Metallhalogenidgas
und ein inertes Trägergas enthaltenden Gasmischung veranlaßt
wird, entlang der äußeren Umfangsgrenze des Stromes
reduzierendes Gases und in der gleichen Richtung wie dieser,
jedoch mit einer unterschiedlichen Geschwindigkeit in Bezug
auf den Strom reduzierenden Gases, zu strömen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Strom reduzierenden Gases mit einer Geschwindigkeit zugeführt
wird, die höher ist als diejenige des Stromes des
Mischgases.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß durch Verwendung von zwei oder mehr Metallhalogenidgasen
eine feinpulvrige Legierung erzeugt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß mit einem anderen Metall beschichtetes
Metallpulver erhalten wird durch Verwendung eines Überschußbetrages
an reduzierendem Gas, durch Mischen eines Metallhalogenidgasstromes
mit dem erzeugte feine Metallteilchen
enthaltenden Reaktionsproduktstrom in einer stromabwärts
gelegenen Zone der Reaktionszone und durch Reduktion des
anderen Metallhalogenids mit dem verbleibenden reduzierenden
Gas im Überschuß.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß auf den feinen Metallteilchen eine Harzschicht
gebildet wird durch Mischen des Gases aus einem
ein Harz bildenden Monomer mit dem erzeugten Meallteilchen
in einer stromabwärts gelegenen Zone der Reaktionszone enthaltenden
Reaktionsproduktstrom und Polymerisation des Monomers
auf den Metallteilchen.
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