DE3208242C2 - Vorrichtung zum verzugsarmen Härten von Stahlteilen - Google Patents
Vorrichtung zum verzugsarmen Härten von StahlteilenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21D—MODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
- C21D1/00—General methods or devices for heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering
- C21D1/62—Quenching devices
- C21D1/673—Quenching devices for die quenching
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum verzugsarmen Härten von Teilen aus härtbarem Stahl,
die kühlmitteldurchflossene Kühlflächen und Mittel zur Ausübung eines Preßdrucks aufweist.
Bestimmte Bau- und Werkzeugstähle erfordern zum Härten ein mildes Abschreckmittel wie öl oder
Warmbad (z. B. Salz) oder Gas (z. B. Stickstoff), damit der richtige Gefügezustand getroffen und ein zu starkes
Verbiegen oder Reißen vermieden wird. Verzugsfreies bzw. verzugsarmes Härten ist bei öl-, Gas- oder
Warmbadhärtung jedoch nicht zu erreichen.
Aus der DE-PS 86 163 ist das Härten von unter Preßdruck gesetzten Stahlteilen, wie Eisenbahn-Radreifen, Kurbelwellen, Geschoßprojektilen und Panzerplatten, mittels indirekter Kühlung bekannt.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung anzugeben, die ein verzugsarmes Härten
von üblicherweise in öl oder im Warmbad gehärteten Stahlteilen, insbesondere Präzisionsflachstahl, ermöglicht.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1
vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung können alle bisher in öl oder im Warmbad gehärteten und dabei
einen unvermeidbaren Verzug erleidenden, insbesondere flache oder langgestreckte Stahlteile verzugsarm und
dabei schonend und schnell von Härtetemperatur auf Raumtemperatur abgeschreckt werden. Dabei ist es
auch möglich, von Härtetemperatur auf eine Zwischentemperatur, etwa Anlaßteniperatur, abzuschrecken, um
auf Zwischenstufengefüge umzuwandeln.
Anhand des nachfolgenden Beispiels wird die Erfindung erläutert:
136 ■ 6 · 55
114-4-50
96-3-44
500 ■ 4 · 50
550 · 4 · 200
500 · 10 · 100
550 · 4 · 200
500 · 10 · 100
1000 -3-100 1000 · 6-150
1000 10-100
Für dieselben Stahlteile war bisher folgende Vergfltungsvorschrift
gültig:
Salzbad | 790-8000C |
Haltezeit | 15 Min. |
Abkühlen | in AS 140 Warmbad |
Erkalten | an ruhender Luft |
Anlassen | bei380-400°C2h |
Härte | 50-53 HRC |
Bisher gab es in den vorgenannten Abmessungsbereichen 20 bis 30% Ausschuß, wenn in öl bzw. Warmbad
gehärtet wurde. Das Ziel war, die Ausschußquote «uf maximal 2 bis 3% zu beschränken.
Die Teile wurden wie folgt gehärtet:
Erwärmung
auf Härtetemperatur 820 bis 840° C im Elektrokammerofen
mit 5 bis 20 Min. Haltezeit hochkanntstehend bzw. flachliegend;
Abschrecken
Abschrecken
in einer Vorrichtung der unten näher spezifizierten Art unter Preßdruck zwischen wassergekühlten
Stahlplatten. Die Abschreckgeschwindigkeit entspricht dabei ungefähr einer ölabschreckung;
erzielte Härte
erzielte Härte
59-62 HRC
Verzug als auch Parallelität
Verzug als auch Parallelität
0,03-0,15 mm
Gefüge
Gefüge
gleiches wie nach ölhärtung.
Auf Maß geschnittene Streifen, welche von quadratmetergioßen
Platten abgeschert wurden und mit entsprechendem großen Verzug als auch Verwindung
zur Wärmebehandlung gelangten, wurden mühelos egalisiert.
Der Vorteil für den Hersteller von Leisten liegt in den entscheidend kleineren Schleifaufmaßen, die für den
Fertigschliff erforderlich sind und einer entsprechend großen Einsparung an Schleifaufwand und Richtarbeiten.
Je dünner die Leiste, desto geringer ist der Verzug.
Die Erfindung bietet damit eine Lösung für ein Problem aller Härtereien und Verarbeiter.
Die Vorrichtung ist einfach im Aufbau und funktionssicher im Betrieb, sowie preiswert herzustellen. Sie
bietet großen Bedienungskomfort, denn sie kann fernbedient werden, so daß das Bedienungspersonal
nicht durch Hitze und Geruch belästigt wird. Durch Wahl des Kühlmediums, seiner Temperatur und
Strömungsgeschwindigkeit kann die Kühlintensität in weitem Rahmen gesteuert werden und damit kann ein
breites Anwendungsspektrum von Stahlteilen für die Härtebehandlung erfaßt werden.
Besonders vorteilhaft ist die Verwendung austauschbarer Einsätze, denn sie ermöglichen mit dem Umriß der
zu härtenden Gegenstände angepaßten Ausnehmungen das verzugsarme Härten nicht nur flacher sondern
zylindrischer stabförmiger und sogar verwickelt geformter Stahlteile.
Anhand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel
Anhand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung beschrieben.
Die Härtevorrichtung besteht gemäß F i g. 1 bis 3 aus einem verfahrbaren Rahmengestell 1, auf dem eine
Auflageplatte 2 und darüber planparallel eine Preßplatte 3 angeordnet sind. Beide Platten 2, 3 sind mit
parallelen Kühlkanälen 4 ausgerüstet, die über die Zu-
und Abläufe 5 mit Kühlmitteln, wis Wasser, gespeist werden. Zwischen den Platten 2, 3 können die zu
härtenden Werkstücke 6 aus Stahl nach Erhitzung auf Härtetemperatur unter Preßdruck gesetzt und abgeschreckt
werden.
Dazu ist die Preßplatte 3 an Parallelführungshebeln 7, 8 am Rahmengestell gegenüber der Auflageplatte 2 heb-
und senkbar. F i g. 1 zeigt die Platten in Preß- und Abschreckstellung mit zwischen ihnen unter Druck
eingespannten Stahlteilen 6. F i g. 2 zeigt die Öffnungsstellung mit angehobener Preßplatte 3. Die Werkstücke
6 werden in dieser Stellung nach beendeter Härtung entnommen und anschließend angelassen.
Das Anheben und Absenken der Preßpratte 3 bewirkt eine pneumatische, hydraulische oder elektromagnetisch
betriebene Kolben-Zylinder-Antriebseinheit, die an Kniehebeln 7 angreift und diesen je nach
Betätigungsrichtung in Pfeilrichtung 10 hin- oder herbewegt und dabei die Preßplatte relativ zu der
Auflageplatte 2 hebt oder senkt. Diese Ausführung ist robust und ermöglicht auch die Anwendung größerer
Preßdrücke, wie sie für großformatige Stahlteile benötigt werden.
Als Kühlmittel kann Wasser oder ein anderes geeignetes Medium in offenem oder geschlossenem
Kreislauf verwendet werden.
Vor oder hinter der Härtevo.-richtung können
Transportmittel, wie Förderbänder, -ketten oder -rollen angeordnet sein, die ein diskontinuierliches automatisches
Zu- und Abführen von zu härtenden Dzw. gehärteten Teilen gestatten. Die Härtevorrichtung kann
auch direkt an den Ausgang eines Glühofens herangefahren werden, aus dem die auf Härtetemperatur
ίο erhitzten Stahlteile auf kürzestem Weg direkt in die Härtevorrichtung gelangen, z. B. von dem nachfolgenden
Glühgut hineingeschoben werden.
Die Vorrichtung eignet sich für das Härten verschieden dimensionierter, insbesondere unterschiedlich dikker
Stahlteile. Die Ausbildung und Anordnung der Parallelführungshebel bestimmt die Öffnungshöhe (Stellung
gemäß F i g. 2).
Bei der in Fig.4 teilweise geschnitten, in Seitenansicht
dargestellten Alternativausführung sind in der Auflageplatte 2 und der Preßplatte 3 austauschbare
gesenkartige Einsätze 11 entlang einer Schwalbenschwanzführung 13 eingesetzt, die dem Umriß des zu
härtenden Teils 6 angepaßte Ausnehmungen 12 aufweisen und die Kühlkanäle 4 enthalten. Nach
Abklemmen der Kühlmittelzu- und -abflüsse können die Einsätze 11 mit wenigen Handgriffen entfernt und neue
eingesetzt werden.
Einsätze 11 mit andersgeformten Ausnehmungen 12 sind in den F i g. 5 bis 7 ausschnittsweise dargestellt
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
- Patentansprüche:t. Vorrichtung zum verzugsarmen Härten von Bau-, Werkzeug- oder Maschinenteilen aus Stahl, die kiihlmitteldurchflossene Kühlflächen und Mittel zur Ausübung eines Preßdrucks aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß in der Auflageplatte (2) für die zu härtenden Teile (6) sowie in mindestens einer an dieser mittels Parallelführungshebeln (7,8) schwenkbar angebrachten Preßplatte (3) Kühlkanäle (4) vorgesehen sind, und daß die Preßplatte (3) über Parallelführungshebel-Paare (7) mittels eines Antriebs (9) gegenüber der Auflageplatte (2) parallel beweglich ist
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Parallelführungshebel-Paar (7) a!s Kniehebel ausgebildet ist, an deren freien Enden ein Antrieb (9) angreift
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Auflage- und/oder Preßplatte (2 bzw. 3) Kühlmittelkanäle (4) enthaltende austauschbare Einsätze (11) eingesetzt sind.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einsätze (11) dem Umriß der zu härtenden Teile (6) entsprechende Ausnehmungen (12) aufweisen.Verwendet wurden Proben aus Präzisionsflachstahl, Werkstoff-Nr. 2842 mit den Abmessungen:
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823208242 DE3208242C2 (de) | 1981-03-27 | 1982-01-22 | Vorrichtung zum verzugsarmen Härten von Stahlteilen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3112085 | 1981-03-27 | ||
DE19823208242 DE3208242C2 (de) | 1981-03-27 | 1982-01-22 | Vorrichtung zum verzugsarmen Härten von Stahlteilen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3208242A1 DE3208242A1 (de) | 1982-10-21 |
DE3208242C2 true DE3208242C2 (de) | 1982-12-30 |
Family
ID=25792182
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19823208242 Expired DE3208242C2 (de) | 1981-03-27 | 1982-01-22 | Vorrichtung zum verzugsarmen Härten von Stahlteilen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3208242C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19840094A1 (de) * | 1998-09-03 | 2000-03-16 | Waermetechnik Heimsoth Gmbh & | Anwendung von Kupferlegierungen für Kühlpreßplatten in Einrichtungen für die Wärmebehandlung von Stahlteilen |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4573667A (en) * | 1984-11-13 | 1986-03-04 | C. I. Hayes Inc. | Apparatus for quenching substantially flat workpieces |
FR2674255B1 (fr) * | 1991-03-19 | 1994-09-23 | Creusot Loire | Procede d'une fabrication de piece ouvree en acier ayant une tres forte resistance a l'abrasion, par decoupage d'un produit plat et piece ouvree obtenue. |
FR2853266B1 (fr) * | 2003-04-02 | 2006-04-07 | Pellenc Sa | Outil de coupe pour machine de taille, et son procede de fabrication |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE86163C (de) * |
-
1982
- 1982-01-22 DE DE19823208242 patent/DE3208242C2/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19840094A1 (de) * | 1998-09-03 | 2000-03-16 | Waermetechnik Heimsoth Gmbh & | Anwendung von Kupferlegierungen für Kühlpreßplatten in Einrichtungen für die Wärmebehandlung von Stahlteilen |
DE19840094C2 (de) * | 1998-09-03 | 2002-09-19 | Waermetechnik Heimsoth Gmbh & | Anwendung von Kupferlegierungen für Kühlpreßplatten in Einrichtungen für die Wärmebehandlung von Stahlteilen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3208242A1 (de) | 1982-10-21 |
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