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Neue Dichlorpyrimidin (thio)carbonsäure-Derivate,
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Verfahren zu ihrer Herstellung, diese enthaltende Mittel und deren
Verwendung als fungizide und Bakterizide Gegenstand vorliegender Erfindung sind
neue Dichlorpyrimidin(thio)carbonsäure -Derivate der Formel 1, worin
R = (C1-C10!-Alkyl, das durch Halogen, Cyano oder Diethylamino einfach oder mehrfach
substituiert sein kann, (C3-C8)-Cycloalkyl,das durch Halogen, Cyano oder Diethylamino
einfach oder mehrfach substituiert sein kann, (C3-C6)-Cycloalkyl-(C1-C4)alkyl, Aryl-(C1-C4)-alkyl,
(C2-C6)-Alkenyl oder Aryl, das durch (C1-C4)-Alkyl, (C1-C4)-Alkoxy, (C1-C4)-Alkylthio,
Aryloxy, Arylthio, Halogen, Nitro, Trifluormethyl, Carboxy oder (C1-C4)-Alkoxy-carbonyl
einfach oder mehrfach substituiert sein kann und X = O, S oder NH bedeuten.
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Unter Aryl ist der Phenyl- oder Naphthylrest, insbesondere der Phenylrest,
zu verstehen. Bevorzugte Verbindungen der Formel I sind solche, in denen R = (C1-C8)-Alkyl,
das durch Chlor, Fluor, Cyano oder Diethylamino einfach oder mehrfach substituiert
sein kann, (C5-C7)-Cycloalkyl, (C3-C6)-Cycloalkyl-(C1-C2)-alkyl, (C2-C4)-Alkenyl,
Phenyl-(C1-C2)-alkyl, Phcriyl, das durch Methyl, Fluor, Chlor, Brom oder Nitro substituiert
sein kann, und X = 0 oder S bedeuten.
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Von den Verbindungen der Formel I mit X = 0 sind solche insbesondere
von Bedeutung, bei denen R = (C1-C6)-Alkyl, das durch Fluor oder Chlor einfach oder
mehrfach substituiert sein kann, oder (C3-C6)-Cycloalkyl- (C1 -C2) -alkyl bedeutet.
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Daneben besitzen von den Verbindungen der Formel I mit X = S solche
besondere Bedeutung, bei denen R = Phenyl, das durch Chlor oder Fluor substituiert
sein kann, bedeutet.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung
von Verbindungen der Formel I, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der
Formel II mit einer Verbindung der Formel III, worin
R - XH (III) R und X die Bedeutungen wie in Formel I besitzen, umsetzt.
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Die Verbindung der Formel II ist in der Europäischen Patentanmeldung
Nr. 23 033 beschrieben. Die Umsetzung der Verbindungen der Formel II mit Verbindungen
der Formel III verläuft analog wohlbekannten Verfahrensweisen.
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Als Lösungsmittel kann die Verbindung der Formel III selbst oder ein
anderes inertes Lösungsmittel eingesetzt werden. Inerte Lösungsmittel sind beispielsweise
chlorierte Kohlenwasserstoffe wie Methylenchlorid, Chloroform oder Tetrachlorkohlenstoff,
aromatische Verbindungen wie Toluol oder Benzol oder Ethei-Verbindungen wie Dioxan,
Tetrahydrofuran oder Diethylether.
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Die Reaktion kann in einem relativ breiten Temperaturbereich durchgeführt
werden, der zwischen - 50°C und +100°C liegen kann.
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verbindungen der Formel I mit X = 0 werden vorzugsweise bei einer
Temperatur im Bereich von +10°C bis +30°C umgesetzt, während Verbindungen der Formel
I mit X = NH insbesondere bei einer Temperatur zwischen -400C und 0°C und Verbindungen
der Formel I mit X = S vorzugsweise im Temperaturbereich von -4O0C bis -200C zur
Reaktion gebracht werden.
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Es ist zweckmäßig, die während der Reaktion entstehende Salzsäure
mit einer schwachen Base, die die Verbindung der Formel II selbst nicht angreifen
kann, zu neutralisieren. Als solche Basen kommen sowohl anorganische Basen wie beispielsweise
Alkali-oder Erdalkalicarbonate oder Alkali- bzw. Erdalkalihydrogencarbonate oder
organische Basen, vorzugsweise tertiäre organische Basen wie Trialkylamine oder
PyridinJin Betracht.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel I fallen teils als
Öle teils als kristalline Verbindungen an.
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Sie können durch übliche Methoden wie Destillation, Umkristallisation
oder Chromatographie gereinigt werden.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel I weisen überraschenderweise
eine breite biozide Wirkung gegen Pilze und Bakterien auf.
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So zeigen die Verbindungen der Formel I eine sehr gute Wirkung gegen
phytopathogene Pilze wie z.B. Phytophthora infestans, Plasmopara viticola, Pythium
ultimum, Venturia inaequalis, Cercospora beticola, echte Mehltaupilze, Pyricularia
oryzae und Rostpilze.
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Damit können Pilze an den verschiedensten Kulturpflanzen, wie z.B.
Mais, Reis, Getreide, Zuckerrüben, Gemüse, Gurkengewächse, Kartoffeln, Tomaten,
Reben, Hopfen, Tabak, Citrus- und Paprikaarten, Zierpflanzen, Kakao, Bananen und
Kautschuk bekämpftbzw. gehemmt und ihr Auftreten an diesen Pflanzen ganz verhindert
werden.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen wirken teilweise systemisch. Sie
lassen sich auch als Beizmittel zur Bekämpfung von samenbürtigen Pilzen an Saatgut
oder zur Bekämpfung der im Erdboden auftretenden phytopathogenen Pilze einsetzen.
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Die Verbindungen der Formel I eignen sich außerdem für den Einsatz
gegen nicht-phytopathogene Pilze und Bakterien die auf technischen Substraten wachsen
und diese abbauen oder zerstören können. Sie finden dalier Einsatz im.tccr.-nischen
bzw. im chemisch-technischen Bereich beispielsweise in Holzschutzmitteln, auf dem
Anstrichfarbensektor oder auch als Konservierungsmittel. Sie erfassen u.a. Ulocladium
consortiale, Aureobasidium pullulans, Aspergillus niger, Penicillium funiculosum,
Coniophora puteana, Poria monticola, Chaetom. globosum, Enteromorpha ssp., Pseudomonas
aeruginosa, Aerobacter aerogenes, Escherichia coli oder Bacillus subtilis.
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Gegenstand der Erfindung sind daher auch fungizide und bakterizide
Mittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Verbindungen der Formel I neben den
üblichen Formulierungshilfsmitteln und Inertstoffen sowie die Verwendung der Verbindungen
zur Bekämpfung von Pilzen und Bakterien.
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Die erfindungsgemäßen Mittel enthalten die Wirkstoffe der Formel I
im allgemeinen zu 1 - 95 Gew.-%, vorzugsweise
10 bis 90 Gew.-%,
wobei der Restbestandteil aus üblichen Formulierungshilfsmitteln, wie Haft-, Netz-,
Dispergier-, Emulgie-, Penetrations-, Lösungsmitteln, Füll- und Trägerstoffen besteht.
Die erfindungsgemäßen Mittel können als Spritzpulver, emulgierbare Konzentrate,
versprühbare Lösungen, Stäubemittel oder Granulate in erzen üblichen Zubereitungen
angewendet werden.
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Spritzpulver sind in Wasser gleichmäßig dispergierbare Präparate,
die neben dem Wirkstoff außer einem Verdünnungsmittel- oder Inertstoff noch Netzmittel,
z.B.
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polyoxethylierte Alkylphenole, polyoxethylierte Fettalkohole, Alkyl-
oder Alkylphenol-sulfonate und Dispergiermittel, z.B. ligninsulfonsaures Natrium,
2,2'-dinaphthylmethan-6,6'-disulfonsaures Natrium , dibutylnaphthalinsulfonsaures
Natrium oder auch oleylmethyltaurinsaures Natrium enthalten.
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Emulgierbare Konzentrate werden durch Auflösen des Wirkstoffes in
einem organischen Lösungsmittel, z.B. Butanol, Cyclohexanon, Dimethylformamid, Xylol
oder auch höhersiedenden Aromaten oder Kohlenwasserstoffen unter Zusatz von einem
oder mehreren Emulgatoren hergestellt.
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Als Emulgatoren können beispielsweise verwandt werden: alkylarylsulfonsaure
Kalzium-Salze wie Ca-dodecylbenzolsulfonat oder nichtionische Emulgatoren wie Fettsäurepolyglykolester,
Alkylarylpolyglykolether, Fettalkolholpolyglykolether, Propylenoxid-Ethylenoxid-Kondensationsprodukte,
Alkyipolyether, Sorbitanfettsäureester, Polyoxethylen-sorbitan-Fettsäureester oder
Polyoxethylensorbitester.
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Stäubemittel enthält man durch Vermahlen des Wirkstoffs mit fein
verteilten festen Stoffen, z.B. Talkum, natür--lichen Tonen wie Kaolin, Bentonit,
Poryphillit oder Diatomeenerde.
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Granulate können entweder durch Verdüsen des Wirkstoffes auf adsorptionsfähiges,
granuliertes Inertmaterial hergestellt werden oder durch Aufbringen von Wirkstoffkonzentraten
mittels Klebemitteln, z.B.
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Polyvinylakohol, polyacrylsaurem Natrium oder auch Mineralölen auf
die Oberfläche von Trägerstoffen wie Sand, Kaolinite, oder von granuliertem Inertmaterial.
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Auch können geeignete Wirkstoffe in der für die Herstellung von Düngemittelgranulaten
üblichen Weise -gewünschtenfalls in Mischung mit Düngemitteln - hergestellt werden.
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In Spritzpulvern variiert die Wirkstoffkonzentration z.B. zwischen
etwa 10 % und 80 %, der Rest besteht aus den oben angegebenen Formulierungszusätzen.
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Bei emulgierbaren Konzentraten kann die Wirkstoffkonzentration gleichfalls
etwa 10 % bis 80 % betragen.
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Staubförmige Formulierungen enthalten meistens 5 - 20 % an Wirkstoff,
versprühbare Lösungen etwa 2 - 20 %.
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Bei Granulaten hängt der Wirkstoffgehalt zum Teil davon ab, ob die
wirksame Verbindung flüssig oder fest vorliegt und welche Granulierhilfsmittel,
Füllstoffe usw. verwendet werden.
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Zur Anwendung werden die handelsüblichen Konzentrate ggf. in üblicher
Weise'verdünnt, z.B. bei Spritzpulvern
und emulgierbaren Konzentraten
mittels Wasser.
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Die spritzfertigen Suspensionen enthalten vorzugsweise 0,05 bis 2,
insbesondere 0,1 bis 1 % Wirkstoff.
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Staubförmige und granulierte Zubereitungen sowie versprühbare Lösungen
werden vor der Anwendung nicht mehr mit weiteren inerten Stoffen verdünnt.
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Die nachstehenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung ohne
diese einzuschränken.
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A. Herstellungsbeispiele Beispiel i 4,6-Dichlor-pyrimidin-5-carbonsäuremethylester
21,2 g (0,1 mol) 4,6-Dichlor-pyrimidin-5-carbonsäurechlorid werden in 100 ml Methanol
gelöst. In diese Lösung werden 10,1 g (0,1 mol) Triethylamin eingetropft. Man rührt
noch 1 Stunde nach und destilliert dann das Lösungsmittel ab. Der Rückstand wird
in 200 ml Methylenchlorid aufgenommen und di ese Lösung mehrmals mit Wasser ausgewaschen.
Nach dem Trocknen über Calciumchlorid und anschließender Destillation werden 18,6
g (90 % d. Theorie) einer farblosen Flüssigkeit von Kp. 60° bei 10-4 bar erhalten,
die zu farblosen Kristallen vom Fp. 50 - 52°C erstarrt.
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NMR (CDCl3) : Singulett bei 8,82 ppm (1H) Singulett bei 4,0 ppm (3H)
IR (Film) : v(CO) = 1755 cm-1
Analog zu Beispiel 1 erhält man folgende
4,6-Dichlor-pyrimidin-5-carbonsäureester:
Beispiel X R Siedepunkt |
2 0 C2H5 98 - 1040 bei O' 0,6.10-3 bar |
3 0 CH2-CH2-CH3 85 - 880 bei 0,5.10-3 bar |
4 0 CH(CH3)2 72 - 750 bei 10 bar |
5 0 CH2-CH2-CH2-CH3 114 - Pilze bei 1,8.10-3 bar |
6 0 CH2-CH(CH3)2 90 - 92° bei 0,5.10-3 bar |
Beispiel 7 4,6-Dichlor-pyrimidin-5-carbonsäure-(1-methyl-propyl)-ester 21,2 g (0,1
mol) 4,6-Dichlor-pyrimidin-5-carbonsäurechlorid, 100 ml 2-Butanol und 8,4 g (0,1
mol) Natriumhydrogencarbonat werden 3 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Dann wird
vom Ungelösten abfiltriert und fraktionicrt. Is werden 19.8 g (79,5 %
d.
Theorie) einer farblosen Flüssigkeit vom Kp.
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88 - 90°C bei 0.5.10-3 bar erhalten.
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NMR (CDCl3) : Singulett bei 8.85 ppm (1H) Multiplett bei 5.15 ppm
(1H) Multiplett bei 1.70 ppm (2H) Dublett bei 1.40 ppm (3H) Triplett bei 1.0 ppm
(3H) IR (Film) : v(CO) = 1745 cm-1 Beispiel 8 4,6-Dichlor-pyrimidin-5-carbonsäure-n-octylester
21,2 g (0,1 mol) 4,6-Dichlor-pyrimidin-5-carbonsäurechlorid und 13,02 g (0,1 mol)
n-Octanol werden in 100 ml Methylenchlorid gelöst. Dazu werden 10.1 g (0,1 mol)
Triethylamin getropft. Man rührt noch 2 Stunden nach und wäscht dann mit Wasser
salzfrei.
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Nach dem Trocknen der organischen Phase, Abdestillieren des Lösungsmittels
und Vakuumdestillation werden 21,2 g (69,5 % d. Theorie) einer klaren Flüssigkeit
vom Kp.
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145 - 150° bei 10-3 bar erhalten.
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NMR (CDCl3) : Singulett bei 8.80 ppm (1H) Triplett bei 4.40 ppm (2H)
Multiplett zwischen 2.10 und 1.70 ppm (13H) IR (Film) : v(CO) = 1750 cm-1
Beispiel
9 4,6-Dichlor-pyrimidin-5-carbonsäure-cyclohexylester Analog zu Beispiel 8 erhält
inan aus 4,6-Dichlorpyrimidin-5-carbonsäurechlorid und Cyclohexanol die Titelverbindung
als klare Flüssigkeit vom Kp. 135 -1400C bei 0 0,6.10-3 bar (60 5o d. Theorie).
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NMR (CDCl3): Singulett bei 8.85 ppm (1H) Multiplett bei 5.15 ppm (1H)
Multiplett zwischen 2.30 und 1 ppm (10H) IR (Film) : v(CO) = 1745 cm-1 Beispiel
10 4,6-Dichlor-pyrimidin-5-carbonsäure-(cyclopropylmethyl)-ester 2111 g (O.i mol)
4,6-Dichlor-pyrimidin-5-carbonsäurechlorid und 7,21 g (0,1 mol) Hydroxymethylcyclopropan
werden in 100 Inl Tetrahydrofuran gelöst. Dazu tropft man 10,1 g (0,1 mol) Triethylamin.
Man rührt noch eine Stunde nach, filtriert vorn Ungelösten ab, dampft das Lösungsmittel
ab und destilliert. Es werden 18.5 (75 g d. Theorie) einer farblosen Flüssigkeit
vom Kp.
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108 112°C bei 0,3.10-3 bar erhalten.
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NMR (CDCl3) : Singulett bei 8.85 ppm (lii) Dublett bei 4.30 ppm (2H)
Multiplett zwischen 1.70 und 0.95 ppm (1H) Multiplett zwischen 0.90 und 0.20 ppm
(4H) IR (Film) : v(CO) = 1750 cm-1 Verfährt man analog der in Beispiel 10 beschriebenen
Verfahrensweise lassen sich folgende Verbindungen herstellen:
1 |
Beispiel X R Siedebereich |
il O CL2- zu 125°C ijoi 10-!bal |
12 0 CII2-GC13 145-i55° bei O16'1O3bar |
13 0 C112-CF3 92-100° bei 014ri0 .gbar |
-3 |
14 O CII2-CII2-CN 1ll5-150° bei 0Z4z10 3bar |
Beispiel 15 4,6-Dichlor-pyrimidin-5-thiocarbonsäure-S-(1-butyl)-ester
21 g (0,1 mol) 4,6-Dichlor-pyrimidin-5-carbonsäurechlorid werden in 300 ml Tetrahydrofuran
gelöst und auf - 40°C abgekühlt. Dazu werden 9 g (0,1 mol) 1-Butylmercaptan und
anschließend 13.8 ml (0,1 mol) Triethylamin getropft. Man rührt noch 30 min. nach,
läßt auftauen, filtriert vom Ungelösten ab und dampft das Filtrat ein. Das zurückbleibende
01 wird mit Methylenchlorid über Kiesel gel filtriert.
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Man erllält 20 g (85 % d. Theorie) eines farblosen Öls.
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NMR (CDCl3) : Singulett bei 8.85 ppm (1H) Triplett bei 2.5 pprn (2H)
Multiplett zwischen 2.1 und 1.1 ppm (4H) Triplett bei 1.0 ppm (3H) IR (Film) : v(CO)
= 1695 cm-1 Beispiel 16 4,6-Dichlor-pyrimidin-5-carbonsäure-phenylester 21 g (0,1
mol) 4,6-Dichlor-pyrimidin-5-carbonsäurechlorid werden in 300 ml Tetrahydrofuran
gelöst und auf - 40°C abgekühlt. Dazu werden 9,8 g (0,1 mol)
Phenol
in 50 ml Tetrahydrofuran getropft und anschließend noch 13,8 ml (0,1 mol) Triethylamin.
Es wird noch 30 min. bei - 40°C nachgerührt. Dann läßt man auf Raumtemperatur erwärmen,
filtriert vom Ungelösten ab und roticrt das Filtrat ein. Der erhaltene Rückstand
wird aus Isopropanol umkristallisiert. Es wcrden 16 g weiße Kristalle vom F.
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840C in einer Ausbeute von 62 % erhalten.
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1H-NMR (CDCl3) : Singulett bei 8.85 (llI) Multiplett bei 7.35 (5II)
IR (KBr) : #(CO) = 1755 cm-1 Beispiel 17 4,6-Dichlor-pyrimidin-5-thiocarbonsäure-S-phenylester
21 g (0,1 mol) 4,6-Dichlor-pyrimidin-5-carbonsäurechlorid werden in 300 ml Tetrahydrofuran
gelöst und auf - 40°C abgekühlt. Dazu werden 11,0 g (0,1 mol) Thiophenol in 50 ml
Tetrahydrofuran und dann 13,8 ml (0,1 mol) Triethylamin getropft. Es wird noci 30
min. bei - 40°C nachgerührt. Dann läßt man auf Raumtemperatur erwärmen, filtriert
vom Ungelösten ab und dampft das Filtraat ein. Der erhaltene Rückstand wird
mit
Isopropanol ausgerührt. Es werden 22,5 g (79 % d. Theorie) farblose Kristalle vom
Fp. 92 - 96°C erhalten.
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1H-NMR (CDCl3) : Singulett bei 8.8 ppm (1H) Multiplett bei 7.5 ppm
(5H) IR (KBr) : #(CO) = 1705 cm-1 Verfährt man analog der in Beispiel 17 beschriebenen
Verfahrensweise, lassen sich folgende Verbindungen erhalten:
Beispiel X R Pe 5 tpunkt |
~ . ~ .~~~ |
18 S - -CII3 1030C |
-ci;3 150 - 152C |
20 S - X -NOn 125 - 127°C |
21 5 0 175 - l//°C |
CODH |
Beispiel 22 4,6-Dichlor-pyrimidin-5-thiocarbonsäure-S-(4-chlor-phenyl)-ester
21 g (0,1 mol) 4,6-Dichlor-pyrimidin-5-carbonsäurechlorid werden in 300 mi Tetrahydrofuran
gelöst und auf - 400C abgekühlt. Dazu werden zuerst 14,4 g (0,1 mol) p-Chlorthiophenol
in 50 ml THF und dann 13.8 ml (0,1 mol) Triethylamin getropft. Es wird noch 30 min.
bei - 400C nachgerührt. Dann läßt man auf Raumtemperatur erwärmen, filtriert vom
Ungelösten ab und dampft das Filtrat ein. Der erhaltene ölige Rückstand wird zur
Reinigung mit Methylenchlorid über Kieselgel filtriert.
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Man erllält 24 g (74 ß d. Theorie) der Titelverbindung als farblose
Öl.
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NMR (CDCl3) : Singulett bei 8.85 ppm (1H) Singulett ei 7.50 ppm (4H)
IR (Film) : v(CO) = 1700 cm-1
Beispiel 23 4,6-Dichlor-pyrimidin-5-carbonsäure-(1-methyl-prop-2-enyl)
ester 21 g (0,1 mol) 4,6-Dichlor-pyrimidin-5-carbonsäure und 7,2 g (0,1 mol) 1-Buten-3-ol
werden in 100 ml Tetrahydrofuran gelöst. Dazu werden 13,8 ml (0,1 mol) Triethylamin
getropft. Man rührt noch eine Stunde nach, filtriert vom Ungelösten ab und dampft
das Filtrat ein. Der Rückstand wird mit Methylenchlorid über Kieselgel filtriert.
Es werden 19,5 g eines farblosen Öls erhalten.
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NMR (CDCl3): Singulett bei 8.S ppm (1H) Multiplett zwischen 6.1 und
4.8 ppm (3H) Multiplett zwischen 4.1 ppm (1H) Dublett zwischen 1.1 ppm (3H) IR (Film):
v(CO) = 1750 cm Beispiel 24 4,6-Dichlor-pyrimidin-5-carbonsäure-anilid Aus 4,6-Dichlor-pyrimidin-5-carbonsäurechlorid
und Anilin sowie Tetrahydrofuran als Lösungsmittel und Triethylamin als Base und
- 20°C als Reaktionstemperatur erhält man die Titelverbindung als farblose Kristalle
vom Fp. 170°.
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NMR (d6-DMSO): Singulett bei ii.O ppm (1H) Singulett bei 9.1 ppm
(1H) Multiplett bei 7.5 ppm (51I) IR (KBr) : v(CO) = 1680 cm-1 Beispiel 25 4,6-Dichlor-pyrimidin-5-carbonsäure-4-chloranilid
Verfährt man analog der in Beispiel 25 beschriebenen Verfahrensweise erhält man
die Titelverbindung vom Fp. 157 - 170°C.
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NMR (d6-DMSO) : Singulett bei 11.1 ppm (iii) Singulett bei 9.1 ppm
(1H) Multiplett bei 7.5 ppm (4H) IR (KBr) #(CO) = 1680 cm-1
Beispiel
26 4,6-Dichlor-pyrimidin-5-carbonsäure-(5-diethylamino-pent-2-yl)-amid 21 g (0.1
mol) 4,6-Dichlor-pyrimidin-5-carbonsäurechlorid werden in 100 ml Tetrahydrofuran
auf - 40°C gekühlt. Dazu erden 15.8 g (0.1 mol) 5-Diethylamino-2-pentylamin und
dann 13.8 ml (0.1 mol) Triethylamin getropft. Man rührt noch eine Stunde nach, läßt
dann auftauen und filtriert von Ungelösten ab. Das Filtrat wird eingedampft und
der Rückstand mit Methylenchlorid über Kieselgel filtriert.
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Es werden 25 g eines farblosen Öls erhalten.
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IR (Film) : v(CO) = 1690 cm-1
B. FORMULIERUNGSBEISPIELE
Beispiel 1 Ein in Wasser leicht dispergierbares benetzbares Pulver wird erhalten,
indem man 25 Gew.-Teile 4,6-Diclor-pyrimidjn-5-carbonsäuremethylester als Wirkstoff
64 Gew.-Teile kaolinhaltigen Quarz als Inertstoff 10 Gew.-Teile ligninsulfonsaures
Kalium und 1 Gew.-Teil oleylmethyltaurinsaures Natrium als Netz- und Dispergiermittel
mischt und in einer Stiftmühle mahlt.
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Beispiel II Ein Stäubemittel, das sich zur Anwendung gut eignet, wird
erhalten, indem man 10 Gew.-Teile 4,6-Dichlor-pyrimidin-5-carbonsäuremethylester
als s Wirkstoff uud 90 Gew.-Teil e Talkum als Inertstoff
mischt
und in einer Schlagmühle zerkleinert.
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Beispiel III Ein emulgierbares Konzentrat besteht aus 15 Gew.-Teile
4,6-Dichlor-pyrimidin-5-carbonsäuremetliylester als Wirkstoff 75 Gew.-Teile Cyclohexanon
als Lösungsmittel und 10 Gew.-Teile oxäthyliertes Nonylphenol (10 Aeo-Einheiten)
als Emulgator.
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Bei spiel IV Ein Granulat besteht z. B. aus etwa 2 - i5 Gew.-Teilen
4,6-Dichlor-pyrimidin-5-carbonsäuremethylester als Wirkstoff und ci nell inerten
Granulatträgermaterial wie z. B.
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Attapulgit, Bimsgranulat und/oder Quarzsand.
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C. BIOLOGISCHE BEISPIELE Beispiel I Reispflanzen wurden im 4-Blattstadium
mit den in Tabelle I angegebenen Verbindungen in Konzentrationen von 500, 250 und
125 mg Wirkstoff/Ltr. Spritzbrühe tropfnaß gespritzt.
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Nach dem Antrocknen des Spritzbelages wurden die Pflanzen mit einer
Sporensuspension von Piricularia oryzae gleichmäßig besprüht und für 48 h in eine
Klimakammer bei 250C und 100 % rel. Luftfeuchte gestellt.
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Anschließend wurden die Pflanzen in einem Gewächshaus bei 250C und
85 % rel. Luftfeuchte gehalten und 14 Tage nach Inokulation auf Befall mit Piricularia
oryzae untersucht.
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Der Befallsgrad wurde ausgedrückt in % befallener Blattfläche, bezogen
auf unbehandelte, infizierte Kontrollpflanzen (= 100 % Befall).
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Tabelle I Verbindung mit Piricularia oryzae befallene Blattgemäß
Bei- fläche in % bei mg Wirkstoff/Liter spiel Spritzbrühe 500 250 125 (mg/l) 18
0 0 0 (%) 22 0 0 0 - 3 1 7 0 0 0 26 0 0 0 16 0 0 0 14- 0- 0. - 3 Unbehandelte .100
11 infiz. Pflanzen
Beispiel II Wirkung der Verbindungen der Formel
I gegen Plasmopara viticola auf Reben Präventive Wirkung Weinpflanzen, die aus Stecklingen
der Plasmoparaanfälligen Sorte Müller-Thurgau gezogen waren, wurden im 4-Blattstadium
mit wäßrigen Suspensionen der zu prüfenden Verbindungen der Formel I tropfnaß gespritzt.
Die Anwendungskonzentrationen betrugen 500, 250 und 125 mg Wirkstoff/ Liter Spritzbrühe.
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Nach dem Antrocknen des Spritzbelages wurden die Pflanzen mit einer
Zoosporangiensuspension von Plasmopara viticola inokuliert und tropfnaß in eine
Klimakammer mit einer Temperatur von 200C und einer rel. Luftfeuchte von ca.
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100 % gestellt.
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Nach 25 Stunden wurden die infizierten Pflanzen der Klimakammer entnommen
und in ein Gewächshaus mit einer Temperatur von 230C und einer Luftfeuchtigkeit
von ca.
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98 % gebracht.
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Nach einer Inokulationszeit von 7 Tagen wurden die Pflanzen angefeuchtet,
über Nacht in die Klimakammer gestellt und die Krankheit zum Ausbruch gebracht.
Anschließend erfolgte die Befallsauswertung.
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Anzahl und Größe der Infektionsstellen auf den Blättern der inokulierten
und behandelten Pflanzen dienten als Maßstab für die Wirksamkeit der beanspruchten
Verbindungen.
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Der Befallsgrad wurde ausgedrückt in % befallener Blattfläche im Vergleich
zu unbehandelten, infizierten Kontrollpflanzen (= 100 % Befall).
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Verbindung % Plasmopara-Befall bei mg Wirkstoff/Liter gemäß Beispiel
Spritzbrühe 500. 250 :1.25.. ..(mg/l) 18 0 0 0 (%) 22 0 0 0 .17. .0 . -0 0.
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Unbehandelte 100 infiz. Pflanzen Beispiel III Weizenpflanzen wurden
mit den in Tabelle III angegebenen Verbindungen in den Anwendungskonzentrationen
von 500, 250 und 125 mg Wirkstoff/Ltr. Spritzbrühe behandelt.
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Nach dem Antrocknen des Wirkstoffbelages wurden die Pflanzen mit Sporen
des Weizenbraunrostes (Puccinia triticina) inokuliert und tropfnaß in eine Klimakammer
mit 200C und 100 % rel. Luftfeuchte gestellt.
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24 Stunden später kamen die Pflanzen in ein Gewächshaus zurück und
wurden hier 14 Tage nach Inokulation auf Befall mit Weizenbraunrost untersucht.
Der Befallsgrad wurde ausgedrückt in % befallener Blattfläche, bezogen auf unbehandelte,
infizierte Kontrollpflanzen (= 100 % Befall).
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Tabelle III zeigt die gute Wirkung der untersuchten Verbindungen.
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Tabelle III Verbindung % mit Braunrost befallene Blattfläche gemäß
Beispiel bei mg Wirkstoff/Liter Spritzbrühe .500 250 125 (mg/l) 18 0 0 0 (%) 22
0 0 0 II 17 0 0 0 II Unbehandelte, 100 " infiz. Pflanzen.
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Beispiel IV Gerstenpflanzen wurden im 3-Blattstadium mit Konidien
des Gerstenmehltaus (Erysiphe graminis sp. hordei) stark inokuliert und in einem
Gewächshaus bei 200C und einer relativen Luftfeuchte von 90 - 95 % aufgestellt.
3 Tage nach Inokulation wurden die Pflanzen mit den in Tabelle IV aufgeführten Verbindungen
in den Wirkstoffkonzentrationen von 500, 250 und 125 mg Liter/ Spritzbrühe tropfnaß
gespritzt. Nach einer Inkubationszeit von 10 Tagen wurden die Pflanzen auf Befall
mit Gerstenmehltau untersucht.
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Tabelle IV Verbindung mit Gerstenmehltau befallene Blattfläche gemaß
Beispiel in % bei mg Wirkstoff/Liter Spritzbrühe 500 250 125 (mg/l) 18 0 0 0 (%)
22 0 0 0 " 17 0 0 0 - 3 " 12 0 0 0 - 3 " 8 0 0 0 - 3 EV Unbehandelte, indiz. Pflanzen
100
Beispiel V Jeweils 0,02 ml einer Sporensuspension von Ulocladium
consortiale, Aureobasidium pullulans, Aspergillus niger und Penicillium funiculosum
wurden in Petrischalen auf Nährböden (Biomalz-Agar für Pilze) tropfenförmig aufgebracht;
dem Agar waren zurvor im flüssigen Zustand die beanspruchten Verbindungen in den
in Tabelle I angegebenen Konzentrationen zugesetzt worden.
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6 Tage nach der Beimpfung der Platten wurde der Durchmesser der Pilzkolonien
auf dem Agar ausgemessen und die durch die Präparate hervorgerufene Wachstumshemmung
ausgedrückt in Prozent, bezogen auf die Kontrolle (= beimpfter Agar ohne Wirkstoffzusatz
' 0 % Hemmung).
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Tabelle V Hemmung von Ulocladium consortiale (Uc), Aureobasidium
pullulans (Ap), Aspergillus niger (An), Penicillium funiculosum (Pf).
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Hemmung in bei 100 mg Wirkstoff/Liter Agar Verbindung gemäß Beispiel
Nr. Uc Ap An Pf 2 100 100 100 100 5 100 100 100 100 1 100 100 100 100 3 100 100
100 100 4 100 100 100 100 7 100 100 100 100 6 100 100 100 100 12 100 100 100 100
Hemmung
in % bei 100 mg Wirkstoff/Liter Agar Verbindung gemäß Beispiel Nr. Uc Ap An Pf 13
100 100 100 100 10 100 100 100 100 14 80 50 50 80 9 .80. 80 80. 50 Unbehandelter
infizierter Nähragar. Q.
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Beispiel VI Myzelstücke ( 0,5 cm) der beiden Pilze Poria monticola
und Coriophora puteana wurden in Petrichalen auf Nährböden (Biomalz-Agar für Pilze)
im Zentrum aufgebracht; dem Agar waren zuvor im flüssigem Zustand die in Tabelle
2 genannten Verbindungen in den dort angegebenen Konzentrationen zugesetzt worden.
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Acht Tage nach der Beimpfung der Platten wurde der Durchmesser des
Pilzmyzels auf dem Agar ausgemessen und die durch die Präparate hervorgerufene Wachstumshemmung
ausgedrückt in Prozent, bezogen auf die Kontrolle (= beimpfter Agar ohne Wirkstoff
zusatz #0 % Hemmung).
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Tabelle VI Hemmung von Poria monticola (Pm) und Coniophora (Cp)
Hemmung
in % bei 100 mg Wirsktoff/Liter Agar Verbindung geinäB Beispiel Nr. Cp . Pm 2 100
100 5 100 100 1 100 100 3 100 100 4 100 100 7 100 100 6 100 100 12 100 100 13 100
100 10 100 100 14 100 100 .9 .100 1.00 uhbehandelter infizierter Nähragar 0 0 Beispiel
VII Jeweils 0,02 ml einer Bakteriensuspension von Bacillus subtilis wurden in Petrischalen
auf Nährboden (Standard -I- Nähragar für Bakterien) tropfenförmig aufgebracht.
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Dem Agar waren zuvor in flüssigem Zustand die beanspruchten Verbindungen
in den in Tabelle 3 angegebenen Konzentrationen zugesetzt worden. Die mit Bakterien
beimpften Platten wurden nach 4 Tagen ausgewertet; hierbei wurde die Hemmung des
Wachstums im Vergleich zur Kontrolle (= beimpfter Agar ohne Wirkstoff-Zusatz = 0
% Hemmung) bonitiert..
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Tabelle VII Verbindung ge- Hemmung in % bei 100 mg mäß Beisp.-Nr.
Wirkstoff/Liter Agar .8. 100..
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Unbehandelter infizierter Nähragar 0