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Fungizide Cyanimidodithiokohlensäureester
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind neue, fungizide Cyanimidodithiokohlensäureester,
Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung als Schädlingsbekämpfungsmittel,
insbesondere im Pflanzenschutz.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen besitzen die allgemeine Formel
I,
1 - (C1-C4)-Alkyl, Halogen, (C1-C4)-Alkoxy, (C1-C4) -Alkylthio, (C2-C4) -Alkenyl,
2 - Wasserstoff, (C1-C4)-Alkyl, Halogen, R3 - (C1-C4)-Alkyl, Halogen, R4, R7 = Wasserstoff,
Methyl, R5 = Hydroxy, (C1-C6)-Alkoxy, (C1-C3)-Alkyl-5 thio, (C1-C2)-Alkoxyäthoxy,
Amino, (C1-C2)-Alkylamino, Di- (C1-C2) -alkylamino, 0-Kat, wobei Kat für ein Kationäquivalent
einer anorganischen oder organischen Base steht, vorzugsweise Na, K, ½ Ca, Ammonium,
R6
(C1 - (C1-C4)-Alkyl, (C1-C2)Alkoxy (C1-C2)-alkyl, (C3-C6) -Cycloalkyl, (C3-C4)-Alkenyl,
(C3-C6) -Alkinyl und (C1-C2)-Alkoxycarbonyl-(C1-C2)-alkyl und m = 0, 1, 2 bedeutet.
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Bevorzugte Reste in Formel I sind:
R1 = Methyl, Äthyl, Isopropyl, Chlor, Brom, R2 = Wasserstoff, Methyl, R3 = Chlor,
Methyl, R4, R7 = Wasserstoff, Methyl, R5 = Hydroxy, (C1-C2)-Alkoxy, (C1-C2)-Alkylthio,
R6 - <C1-C4)-Alkyl, (C3-C6)-Cycloalkyl, Allyl, Propargyl und (C1-C2) -Alkoxycarbonyl-(C1-C2)-alkyl,
m = 0 oder 1.
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Es ist bekannt, zur Bekämpfung von Fäulniserkrankungen an Pflanzen,
welche durch Pilze der Gattung Phytophthora verursacht werden, Fungizide aus der
Reihe der Dithiocarbamate, wie zum Beispiel Mancozeb oder Maneb, oder Perchlormethylmerkaptanderivate,
wie zum Beispiel Captafol, zu verwenden. Mit diesen Wirkstoffen können die oberirdisch
an
Blatt- und Stengelwerk angreifenden Phytophthorastämme bekämpft werden, während
bodenbürtige Erreger der Gattung Phytophthora und Pythium, welche an den Wurzeln
der Pflanzen angreifen, nicht erfaßt werden. Es ist weiter bekannt, daß acylierte
Anilinoessig-, bzw.-propionsäurederivate, wie sie in den DE-Offenlegungsschriften
23 50 944, 26 43 445, 25 13 730, 25 13 789, 25 15 091 und 26 43 477 beschrieben
sind, neben einer herbiziden Wirksamkeit auch eine fungizide Wirkung gegen Pilze
der Familie der Oomyceten besitzen.
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Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß die erfindungsgemäßen
Verbindungen der Formel I eine hervorragende fungizide Wirkung, insbesondere gegen
die der Klasse der Phycomyceten angehörenden Oomyceten, wie zum Beispiel Pythium,
Phytophthora, Peronospora, Pseudoperonospora und Plasmopara aufweisen. Daneben wirken
sie auch gegen Pilze der Klassen Ascomycetes, Basidiomycetes (z.B. Rostpilze) und
Fungi imperfecti. Damit können Pilze an den verschiedensten Kulturpflanzen, wie
zum Beispiel Mais, Reis, Getreide, Zuckerrüben, Gemüse, Gurkengewächse, Kartoffeln,
Tomaten, Reben, Hopfen, Tabak, Zitrus- und Paprikaarten, Zierpflanzen, Kakao, Bananen
und Kautschuk bekämpft bzw. gehemmt bzw. ihr Auftreten an diesen Pflanzen ganz verhindert
werden. Die Verbindungen der Formel I wirken teilweise systemisch. Sie lassen sich
auch als Beizmittel zur Bekämpfung von samenbürtigen Pilzen an Saatgut oder zur
Bekämpfung der im Erdboden auftretenden phytopathogenen Pilze einsetzen.
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Die Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel I ist u.a.
auch deshalb als überaus überraschend zu bezeichnen, weil entsprechende Alkylthioacetanilide,
wie sie in der oben genannten DE-OS 25 15 091 beschrieben sind, gegen Phytophthora,
insbesonder gegen bodenbürtige Phytophthoraarten und Pilze der Familie Pythium nur
eine sehr
geringe fungizide Wirkung aufweisen.
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Gegenstand der Erfindung sind daher auch fungizide Mittel, die gekennzeichnet
sind durch einen Gehalt an einer Verbindung der Formel 1 Die Herstellung von Verbindungen
der Formel I ist nach verschiedenen Methoden möglich und kann zum Beispiel nach
einem d;r nachstehend aufgeführten Verfahren erfolgen: 1. Durch Alkylierung von
Cyanimidodithiokohlensäuremonoestersalzen der allgemeinen Formel II, in der Me ein
anorganisches oder organisches Kation, vorzugsweise Natrium, Calcium, Kalium oder
Ammonium, darstellt und R6 die Bedeutung wie in Formel I hat, mit Verbindungen der
allgemeinen Formel III,
worin X einen nukleophlil substituierbaren Abgangsrest, vorzugsweise aus der Gruppe
Halogen, Tosylat oder Mesylat, insbesondere Chlor oder Brombedeutet und R, R1 R2,
R3 und m die Bedeutungen wie in Formel 1 haben.
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Die Umsetzung wird bevorzugt in gegenüber den Reaktanten inerten,
vorzugsweise polaren oder dipolaren aprotischen Lösungs- oder Verdünnungsmitteln
durchgeführt. Als solche kommen zum Beispiel in Frage: Wasser, Alkohole wie Methanol,
Ethanol, Propanol, Butanol oder Glykol; dialkylierte Amide wie Dimethylformamid;
Nitrile wie Acetonitril oder Propionitril; Ketone wie Methylethylketon oder Diisopropylketon;
Ether wie Dioxan. Es lassen sich jedoch auch unpolare Lösungsmittel wie Toluol,
Xylol, Methylenchlorid, Essigsäureäthylester verwenden.
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Wird die erstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel
I in solchen Lösungsmitteln durchgeführt, in denen einer der Reaktanten nur wenig
löslich ist, so kann eine Beschleunigung der Umsetzung durch die Zugabe von Katalysatoren,
wie zum Beispiel Kronenethern oder die als Phasentransferkatalysatoren bekannten
quarternären Ammonium-bzw. Phosphoniumsalze erreicht werden.
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Die Reaktionstemperatur beträgt bevorzugt zwischen 20 °C und 150 OC,
insbesondere zwischen 20 und 120 OC.
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Die Umsetzung wird im alLgemeinen unter Einsatz äquimolarer Mengen
der Reaktanten durchgeführt, jedoch ist - zur schnelleren Vervollständigung der
Umsetzung - auch ein überschuß von Verbindungtn der Formel II möglich.
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2. Durch Acylierung von snilinderivaten der allgemeinen Formel IV,
in der R, R1, R2, R3 und m die Bedeutungen 3 R3 wie in Formel I haben7 mit Säurehalogeniden
oder Säureanhydriden der allgem<inen Formel VI
bevorzugt Chlor oder Brom, bedeutet und R6 die Bedeutung wie in Formel I hat.
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Die Umsetzung wird bevorzugt in inerten Lösungs- oder Verdünnungsmitteln
durchgeführt. Man verwendet zum Beispiel vorzugsweise Kohlenwasserstoffe wie Benzol,
Toluol, Xylol, Petrolether, Cyclohexan; halogenierte Kohlenwasserstoffe wie Chlorbenzol,
Tetrachlorkohlenstoff; Ether wie Dialkylether, Dioxan oder Tetrahydrofuran; Nitrile
wie Acetonitril; dialkylierte Amide wie Dimethylformamid oder Carbon-
säureester
wie Essigsäureethylester.
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Die Reaktionstemperaturen sind nicht kritisch und liegen bevorzugt
zwischen -20 OC und 160 "C, insbesondere zwischen 0 und 140 °C.
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Die Umsetzung kann mit oder ohne Anwesenheit von säurebindenden Mitteln
durchgeführt werden. Als säurebindende Mittel kommen zum Beispiel in Frage: Trialkylamine
wie Triethylamin, Pyridin, anorganische Basen wie Metalloxide oder -hydroxide, zum
Beispiel Calziumoxid oder t3atriumhydroxid, oder Carbonate wie Kaliumcarbonat.
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Wird die Umsetzung ohne säurebindende Mittel durchgeführt, so wird
vorteilhaft bei erhöhter Temperatur gearbeitet und es muß für die Abführung des
Halogenwasserstoffes aus dem Reaktionsgemisch Sorge getragen werden.
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Die Herstellung der als Ausgangsmaterial verwendeten Anilinderivate
der Formel IV kann zum Beispiel erfolgen nach: J. Org. Chem. 30, 4101 (1965); DE-OS
22 12 268; US-PS 40 12 519; Tetrahedron 1967, 487 und 493. Aus diesen Anilinderivaten
können durch Acylierung, zum Beispiel mittels Chloracetylchlorid oder Bromacetylchlorid,
auch die Ausgangsprodukte der Formel III hergestellt werden.
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Die Verbindungen der Formel I mit
besitzen asymmetrische Kohlenstoffatome. Sie liegen daher im allgemeinen als racemische
Gemische enantiomerer Formen vor. Die enantiomeren Formen weisen eine unterschiedliche
biologische Aktivität auf. Eine gezielte Synthese des reinen D-Isomeren kann zum
Beispiel durch fraktionierte Kristallisation von Salzen der Anilinopropionsäure
der allgemeinen Formel (VI) mit optisch aktiven Basen
wie Cinchonin oder«-Phenylethylamin oder durch fraktionierte Kristallisation von
Anilinobutyrolactonen der allgemeinen Formel (VIa) mit optisch aktiven Säuren, wie
zum Beispiel D- oder L-Weinsäurc erfolgen. In den Formeln (VI) und (VIa) haben R1,
R2, R3 und m die Bedeutungen wie in Formel I.
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Es ist aber auch eine gezielte Synthese, ausgehend von optisch aktiven
Halogenpropionsäurederivaten, wie zum Beispiel L-2-Chlorpropionsäuremethylester,
optisch aktiven Milchsäureestertosylaten oder optisch aktiven Halogenbutyrolactonen
und Anilinen der allgemeinen Formel VII,
in der R1, R2, R3 und m die Bedeutung wie in Formel I haben, möglich. Diese Umsetzung
erfolgt vorwiegend als SN2-Reaktion unter Inversion der Konfiguration. So entstehen
aus 2,6-Dimethylanilin und L-2-Chlorpropionsäure bzw. L-2-Chlorpropionsäuremethylester
bevorzugt D-2-(2,6-Dimethylanilino)-propionsäure bzw. deren Methylester.
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Die erfindungsyemäßen Mittel enthalten die Wirkstoffe der Formel I
im allgemeinen zu etwa 2-95 Gew.-%, vorzugsweise 5-90 Gew.-%. Sie können als Spritzpulver,
emulgierbare Konzentrate, versprühbare Lösungen, Stäuloemittel 1 Beizmittel, Dispersionen,
Granulate oder Mikrogranulate in den üblichen Zubereitungen anyewendet werden
Spritzpulver
sind in Wasser gleichmäßig dispergierbare Präparate, die neben dem Wirkstoff außer
gegebenenfalls einem Verdünnungs- oder Inertstoff noch Netzmittel, zum Beispiel
polyoxethylierte Alkylphenole, polyoxethylierte Fettalkohole, Alkyl- oder Alkylphenyl-sulfonate
und Dispergiermittel, zum Beispiel ligninsulfonsaures Natrium, 2,2' -dinaphthylmcthan-u
,6'-disulfonsaures Natrium, dibutylnaphthalinsulfonsaures Natrium oder auch oleoylmethyltourinsaures
Natrium enthalten. Ihre 11erstellung erfolgt in üblicher Weise, zum Beispiel durch
Mahlen und Vermischen der Komponenten.
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Emulgierbare Konzentrate können zum Beispiel durch Auflösen des Wirkstoffes
in einem inerten organischen Lösungsmittel, zum Beispiel Butanol, Cyclohexanon,
Dimethylformamid, Xylol oder auch höhersiedenden Aromaten oder Kohlenwasserstoffen
unter Zusatz von einem oder mehreren Emulgatoren hergestellt werden. Bei flüssigen
Wirkstoffen kann der Lösungsmittelanteil auch ganz oder teilweise entfallen. Als
Emulgatoren können beispielsweise verwendet werden: Alkylarylsulfonsaure Calciumialze
wie Ca-dodecylbenzolsulfonat, oder nichtionische Emulgatoren wie Fettsäurepolyglykolester,
Alkylarylpolyglykolether, Fettalkoholpolygylkolether, Propyienoxi-Ethylenoxid-Kondensationsprodukte,
Fettalkohol-]?ropylenoxid-Xthylenoxid-Kondensationsprodukte, Alkylpolyglykolether,
Sorbitanfettsäureester, Polyoxethylensorbitan-fettsäureester oder Polyoxethylen-sorbitester.
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Stäubemittel kann man durch Vermahlen des Wirkstoffes mit fein verteilten.,
festen St:offen, zum Beispiel Talkum, natürlichen Tonen wie Kaolin, Bentonit, Pyrophillit
oder Diatomeenerde erhalten.
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Granulate können entweder durch Verdüsen des Wirkstoffes auf adsorptionsfähiges,
granuliertes Inertmaterial hergestellt werden oder durch Aufbringen von Wirkstoffkonzentratenmittels
Bindemitteln , zum Beispiel Polyvinylalkohol, polyacrylsaurem Natrium oder auch
Mineralölen auf die Oberfläche von Trägerstoffen wie Sand, Kaolinite oder von granuliertem
Inertmaterial. Auch können geeignete Wirkstoffe in der für die Herstellung von Düngemittelgranalien
üblichen Weise - gewünschtenfalls in Mischung mit Düngemitteln - granuliert werden.
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In Spritzpulvern heträgt die Wirkstoffkonzentration zum Beispiel etwa
10 bis 90 Gew.-%, der Rest zu 100 Gew.-% besteht aus üblichen Formulierungsbestandteilen.
Bei emulgierbaren Konzentraten kann die Wirkstoffkonzentration etwa 10 bis 80 Gew.-%
betragen. Staubförmige Formulierungen enthalten meistens 5 bis 20 Gew.-t an Wirkstoff,
versprühbare Lösungen etwa 2 bis 20 Gew.-.
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Bei Granulaten hängt der Wirkstoffgehalt zum Teil davon ab, ob die
wirksame Verbindung flüssig oder fest vorliegt und welche Granulierhilfsmittel,
Füllstoffe usw.
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verwendet werden.
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Daneben enthalten die genannten Wirkstofformulierungen gegebenenfalls
die jeweils üblichen Haft-, Netz-, Dispergier-, Emulgier-, Penetrations-, Lösungsmittel-,
Fü11-oder Trägerstoffe.
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Zur Anwendung werden die in handelsüblicher Form vorliegenden Konzentrate
gegebenenfalls in üblicher Weise verdünnt, zum Beispiel bei Spritzpulvern, emulgierbaren
Konzentraten, Dispersionen und teilweise auch bei Mikrogranulaten mittels Wasser.
Staubförmige und granulierte Zubereitungen sowie versprühbare Lösungen werden vor
der Anwendung üblicherweise nicht mehr mit weiteren inerten Stoffen verdünnt.
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Auch Mischungen oder Mischformulierungen mit anderen pestiziden Wirkstoffen,
wie zum Beispiel Insektiziden, Akariziden, Herbiziden, Wachstumsregulatoren oder
Fungiziden sind gegebenenfalls möglich. Insbesondere bei Mischungen mit Fungiziden
können teilweise auch synergistische Wirkungssteigerungen erzielt werden.
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Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiels näher erläute::t:
A. Herstellungsbeispiele Beispiel 1 Methyl-2- [N-(5-aza-3-thia-5-cyan-3-methylthio-4-penteno-1-yl)-N-(2,6-dimethylphenyl)amino]
-propanoat.
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28,35 g (0,1 Mol) Methyl-2- [N-(chloracetyl)-N-(2,6-dimethylphenyl)
amino] -propanoat und 18,4 g (0,11 Mol) Kalium-cyanimidothiokohlensäure-S-monomethylester
werden in 100 ml Acetonitril 12 Stunden bei 60 °C gerührt. Nach Abfiltrieren des
entstandenen Salzniederschlags wird das Filtrat mit Eis und Wasser verdünnt, der
gebildete Feststoff abfiltriert und aus Toluol umkristallisiert. Man erhält 33 g
(87 % d.Th.) Methyl-2- [Nd5-aza-3-thia-5-cyan-3-methylthio-4-penteno-1-yl)--N-(2,6-dimethylphenyl)-amino7-propanoat
vom Schmelzpunkt 109 - 111 OC.
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Bcispiele 2 bis 27 In analoger Weise wie in Beispiel 1 beschrieben
werden die nachstehend in der Tabelle 1 aufgeführten Beispiele 2 bis 27 hergestellt.
Es sind in der Tabelle 1 für die in den Beispielen 2 bis 27 hergestellten Verbindungen
der Formel I die Reste R, R1 bis R3, R6 und m in zusammengefaßter Form wiedergegeben
und in der letzten Tabellenspalte die ermittelten physikalisch-chemischen Kenndaten
aufgeführt.
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Tabelle 1 Formel I:
Bsp. R1 R2 R3 m R R6 physik.-chem. |
Nr. J v Kenndaten |
2 -CH3 CH3 - 0 ° ° < I3 |
3 -CH3 H3 - (3 2H5 |
4 (2H3 3 Ir |
4 <'H3 -CH3 - O -CH2002CH3 -CH3 1 Fp. 90 OC |
5 H3 -H 3CH3 1 -CH2C02CH3 -CH3 zähes öl |
6 H3 -CH3 - ° -CHo2nC'02CH3 -CH3 I |
7 -CH3 -CH3 - ° CHC02CR3 C2H5 Fp. 106- 1070 |
Cfl3 |
8 -CH3 CH3 - ° » ICO2CH3 -n-C3H7 |
9 -CH3 -CH3 - O -CHC02CH3 -i-C3H7 |
10 -CK3 -113 - ° -CICO,CJI -CH2CH=CH2 |
23 L 3 c. |
11 Cn3 CH3 - ° -Cio,cs -CH2C'=CH L |
(Fortsetzung von Tabelle 1)
Bsp. R, R, R, m R R6 ph'ysik.chem. |
Nr. R1 R2 R3 m R zu wysik -chem.Kenndaten |
12 -CH3 H3 - O -CHC1O,CII, H |
I " |
W3 |
14 CH3 'CH3 - 0 -CH002C2Hg -CH3 Fp. 97 - 99 |
CI1, |
15 «>3 -CH3 o ° -CHCo2CH(CX m 3 nD =1,5728 |
3 |
CH |
i3 |
16 - -CH3 O {CO2CH2CH(CH3) CH3 zähes öl |
CH |
1 -CIEI 23 |
17 -CH3 -CH3 ~ O CHCO2CH2-(C < EH3 % =1,5590 |
18 -CH3 l - ° -CH2CO2CH |
3 |
19 -CH3 -C1 - O -CH2 2 -C2H5 |
20 -C2H5 -CH3 -CHZCY),CH, - 0 Ei2CO2CH |
21 «zu3 -C1 - o jco2a3 -CH3 zähes öl |
22 'ei3 l - 0 QCHC302CE3 -C2H5 |
cH |
i3 |
23 -C 2H5 - O ° CHCO2CH3 3 zähes öl |
cH3 |
24 -C2H5 -CH3 - O -CHC02H3 -C2H5 |
CHI3 22 |
25 -CH(CH3)2 -H - O IE302CH3 -CH3 nD =1,5710 |
26 -CH3 -H - O CH2CO2CH3 -CH3 -CH, zähes öl |
27 oI3 fI3 - O <2CO2a2CH(CH3) CH3 zähes öl |
B. Formulierungsbeispiele Beispiel~A~ Ein Stäubemittel wird erhalten,
indem man 10 Gewichtsteile Wirkstoff und 90 Gewichtsteile Talkum als Inertstoff
mischt und in einer Schlagmühle zerkleinert.
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~eispiel B~ ~ ~ ~ Ein in Wasser leicht dispergierbares, benetzbares
Pulver wird erhalten, indem man 25 Gewichtsteile Wirkstoff, 64 Gewichtsteile kaolinhaltigen
Quarz als Inertstoff, 10 Gewichtsteile ligninsulfonsaures Calzium und 1 Gewichtsteil
oleoylmethyltaurinsaures Natrium als Netz-und Dispergiermittel mischt und in einer
Stiftmühle mahlt.
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Beispiel~C~ Ein in Wasser leicht dispergierbares Dispersionskonzentrat
wird erhalten, indem man 20 Gewichtsteile Wirkstoff mit 6 Gewichtsteilen Nonylphenolpolyglykolether
(10 AeO) *), 3 Gewichtsteilen Isotridecanolpolyglykolether (8 AeO) *) und 71 Gewichtsteilen
paraffinischem Mineralöl (Siedebereich zum Beispiel ca. 255 bis über 377 OC) mischt
und in einer Reibkugelmühle auf eine Feinheit von unter 5 Mikron vermahlt.
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= - Anzahl Ethylenoxydeinheiten im Polyglykoletherrest Beispiel D
Ein emulgierbares Konzentrat wird erhalten aus 15 Gewichtsteilen Wirkstoff, 75 Gewichtsteilen
Cyclohexanon als Lösungsmittel und 10 Gewichtsteilen Nonylphenolpolyglykolether
(10 AeO) als Emulgator.
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BeisEiel E Zur Herstellung eines 5 % Wirkstoff enthaltenden Granulates
werden die folgenden Komponenten verwendet: 5 Gew.-Teile Wirkstoff, 0,25 Gew.- Teile
Epichlorhydrin, 0,25
Gew.-Teile Cetylpolyglykolether, 3,5 Gew.-
Teile Polyethylenglykol, 91 Gew.-Teile Kaolin. Es werden der Wirkstoff mit dem Epichlorhydrin
vermischt und in 6 Gew.-Teilen Aceton gelö.';t, clanll das l>olyethylenc31ykol
und der Cetylether zugesetzt. Die resultierende Lötung wird auf Kaolin aufgesprüht
und anschließend das Aceton unter Vakuum verdampft.
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C. Biologische Beispiele Beispiel I Wirkung der Verbindungen der Formel
I gegen Pythium ultimum an Erbsen ~~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~ ~~~~ a) Wirkung nach nach
Bodenapplikation Der Pilz wird in einer Sandkultur angezogen und mit Erde vermischt.
Die so infizierte Erde wird in Anzuchttöpfe abgefüllt und mit Erbsensaatgut besät.
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Nach der Aussaat werden die zu prüfenden fungiziden Verbindungen
als wäßrige Suspensionen jeweils auf die Oberfläche des Kulturbpdens gegossen. Dabei
werden Wirkstoffkonzentrationen von 200 bis 12 ppm (bezogen auf das Bodenvolumen)
angewandt. Die Töpfe werden 2 - 3 Wochen in einem Gewächshaus mit 20 bis 22 °C aufgestellt
und der Kulturboden gleichmäßig leicht feucht gehalten. Bei der Auswertung auf Pythium-Befall
werden der Auflauf der Erbsenpflanzen sowie der Anteil gesunder und kranker Pflanzen
i.m Vergleich zu den entsprechenden Kontrollen ermittelt und entsprechend der Wirkungsgrad
errechnet.
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Die beanspruchten Verbindungen der Formel I führen bei einer Aufwandmenge
von 200 ppm zu einer weitgehenden Kontrolle des Pythium ultimum--Befalls (Wirkungsgrad
durchschnittlich> 80 %). Einige Verbindungen zeiger1 bei noch wesentlich geringeren
Wirkstoffkonzentrationen eine ausgezeichnete Wirkung
wie die in
der nachfolgenden Tabelle I zusammengefaßten Versuchsergebnisse zeigen.
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Tabei]e I Wirkung gegen Pythium ultimum nach Behandlung von beimpfter
Erde und anschließender Aussaat von gesundem Saatgut.
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1. Tag: Beimpfung des Bodens mit Pythium ultimum und Behandlung mit
fungizider Verbindung, Aussaat 14. Tag: Auswertung
Verbindung Wirkungsgrad in % bei ppm Wirkstoff |
gemäß Beispiel im Boden |
Nr. 200 ppm 100 ppm 50 ppm |
1 100 100 100 |
4 100 |
Vergleichs- 65 40 0 |
mittel A* |
Kontrolle: |
unbehandelte, 0 (= 100 % Auflaufsehäden) |
beimpfte Erde |
unbehahandelte , |
nicht beinipfte 100 % Auflauf |
Erde |
*) Vergleichsmittel A: Methyl-2- gN-(methylthioacetyl)-N-(2,6-dimethylphenyl)--amino1
-propanoat (vgl. DE-OS 25 15 091).
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BeispÄ%J II Präventive Wirkung der Verbinduncjen der Formel I gegen
Phytopilthora capsici (Bodenapplikation).
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Phytophthora capsici wird in Sandkulturen angezogen und mit Versuchserde
vermischt. Der so infizierte Boden wird in Anzuchttöpfe abgefüllt und mit Paprika
(Capsicum annuum) besät. Nach der Aussaat werden die beanspruchten Verbindungen
als wäßrige Suspensionen auf die Bodenoberfläche gegossen oder in die Abdeckerde
eingearbeitet. Dabei werden Wirkstoffkonzentrationen von 200 bis 12 ppm (bezogen
auf das Bodenvolumen) angewandt. Die Töpfe werden anschließend ca. 3 Wochen in ein
Gewächshaus bei 22 - 24 °C gestellt und der Kulturboden gleichmäßig feucht gehalten.
Bei der Auswertung auf Phytophthora capsici-Befall werden der Auflauf der Paprika-Pflanzen
sowie der Anteil gesunder und kranker Pflanzen im Vergleich zu den entsprechenden
Kontrollen crmittclt und entsprechend der Wirkungsgrad errechnet.
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Die Verbindungen der Formel 1 ergeben im allgemeinen bei einer Aufwandmenge
von 200 ppm eine vollständige Kontrolle des Phytophthora capsici-Befalls. Eine Reihe
von Verbindungen der Formel 1 führt bei noch wesentlich geringerer Aufwandmenge
zu einer ebenfalls vollständigen Reduktion des Pilzbefalls, wie nachfolgend die
in der Tabelle II zusammengefaßten Versuchsergebnissc zeigen.
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Tabelle II Wirkung gegen Phytophthoracapsici nach Behandlung von beimpfter
Erde mit fungiziden Verbindungen der Formel I und Aussaat von gesundem Paprika-Saatgut
1. Tag: Beimpfung des Bodens -und Behandlung mit fungizider Verbindung, Aussaat
ca. 21. Tay: Auswertung
Verbindung Wirkungsgrad in % bei ppm Wirkstoff |
im Boden |
gemäß Beispiel |
Nr. 200 ppm 100 ppm 50 ppm |
1 100 100 100 |
4 100 100 100 |
Kontrolle: |
unbehandelte, 0 (= 100 % Auflaufschäden) |
beimpfte Erde |
unbehandelte, 100% Auflauf |
nicht beimpfte |
Erde |
Beispiel III Wirkung der Verbindungen der Formel 1 gegen Plasmopara viticola auf
Reben Präventive Wirkung Weinpflanzen, die aus Stecklingen der Plasmoparaanfälligen
Sorte Müller-Thurgau gezogen waren, werden im 4-Blattstadium mit wäßrigen Suspensionen
der zu prüfenden Verbindungen der Formel 1 tropfnaß gespritzt Die Anwendungskonzentrationen
hetragen 500, 250 und 125 mg Wirkstoff/l Spritzbrühe. Nach dem Antrocknen des Spritzbelages
werden die Pflanzen mit einz Zoosporangiensuspcnsion von Plasmopara viticola Inokuliert
und tropfnaß in eine Klimakammer mit einer Temperatur von 200C
und
einer relativen Luftfeuchte von ca. 100 % gestellt.
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Nach 24 Stunden werden die infizierten Pflanzen der Klimakammer entnommen
und in ein Gewächshaus mit einer Temperatur von 23"C und einer Luftfeuchtigkeit
von ca. 98 % gebracht. Nach einer Inkubationszeit von 7 Tagen werden die Pflanzen
angefeuchtet, über Nacht in die Klimakammer gestellt und die Krankheit zum Ausbruch
gebracht.
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Anschließend erfolgt die Befallsauswertung. Anzahl und Größe der Infektionsstellen
auf den Blättern der inokulierEen und behandelten Pflanzen dienen als Maßstab für
die Wirksamkeit der beanspruchten Verbindungen. Der Befallsgrad wird ausgedrückt
in % befallener Blattfläche im Vergleich zu unbehandelten, infizierten Kontrollpflanzen
(= 100 % Befall).
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Die Verbindungen der Formel I geben bei einer Aufwandmenge von 500
mg Wirkstoff,'l Spritzbrühe eine durchschnittliche Befallskontroile von > 80
%. Wie an einigen in der Tabelle III zusammengefaßten Versuchsergebnissen gezeigt
werden kann, können viele Verbindungen der Formel I auch bei wesentlich geringeren
Aufwandmengen zu einer vollständigen Pilzbefallskontrolle führen.
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Tabelle III
Verbindung % Plamopara-Befall bei mg Wirkstoff/l |
gemäß Beispiel Spritzbrühe |
Nr. 500 m3 Z50 mg 125 mg |
1 0 0 0 |
7 0 0 0 |
14 0 0 |
4 0 0 0 |
5 0 0 |
unbehandelte, 100 |
infizierte Planzen |