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Titel: PERISKOP
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PERISKOP Die Erfindung betrifft ein Periskop, insbesondere zur Verwendung
bei gepanzerten Fahrzeugen, bestehend aus einem geteilten Schutzgehäuse und zwei
darin mit Zwischenabstand gehaltenen Prismen.
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Ein derartiges Periskop ist z. B. in der DE-OS 28 00 888 beschrieben.
Dabei sind die beiden aus Kunstharz bestehenden Prismen unmittelbar fest mit dem
einen Gehäuseteil verbunden.
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Zwischen Ihnen ist als Sperre gegen Stoßwellen ein verhältnismäßig
flacher Hohlkörper aus Glas eingesetzt. Auf die Prismen werden Spiegel und Fensterscheiben
mit optischem Kitt aufgeklebt.
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Es ist weiterhin aus der DE-GM 72 43 102 bekannt, einen einzigen Prismenblock
aus Kunstharz mit zwei parallelen reflektierenden Schrägflächen zu verwenden, welcher
in einem zweiteiligen Schutzgehäuse mittels elastischer und starrer ZwischenstUcke
unbeweglich gehalten wird.
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Schließlich ist es bekannt, zwei Prismenkörper aus Glas jeweils einzeln
durch Umgießen mit einer Schutzhülle mit einem äußeren Flanschring zu verbinden
und mit gegenseitigem freien Zwischenabstand zu montieren (DE-AS 1 797 129 und DE-AS
1 246 241).
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Sämtliche bekannte Ausführungen haben den Nachteil, daß Reparaturen
sehr kompliziert und teuer sind, weil keine Möglichkeit besteht, nur das beschädigte
Teil in einfacher Weise herauszunehmen und auszuwechseln. Außerdem sind die bekannten
Periskope schwerer als notwendig zur Erfüllung ihrer optischen Funktion, da selbst
dann, wenn ein innerer Hohlraum zwischen den Prismen vorgesehen ist, bei dessen
[euiessung nur an die Unterbrechung von Stoßwellen, nicht aber an optimal niedriges
Gewicht gedacht ist. Wegen des hohen Gewichts der zur Zeit im Einsatz befindlichen
großen Prismenblöcke findet hierfür Kunstharz
Verwendung. Dieses
hat jedoch im praktischen Gebrauch schwerwiegende optische Mängel, die auf unzureichende
Beständigkeit bei Temperatur- und Feuchtigkeitswechseln sowie chemischen Einflüssen
zurückzuführen sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Periskop der eingangs
bezeichneten Art zu schaffen, welches von seinem Aufbau her Reparaturen erleichtert
und gleichzeitig bei Gewährleistung der erforderlichen Sicherheit gegen Stoßwellen
mit verhältnismäßig kleinen Prismen auskommt, so daß diese auch aus optisch besseren,
aber schwereren Materialien bestehen können.
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Vorstehende Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß jedes
Gehäuseteil eine herausnehmbare rohrförmige Fassung enthält, in deren eines Ende
ein Prisma und in deren anderes Ende wenigstens eine Sicherheitsglasscheibe dicht,
aber lösbar eingesetzt sind.
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Bei der neu vorgeschlagenen Konstruktion bilden jeweils ein Prisma,
die Fassung und eine Sicherheitsglasscheibe eine verhältnismäßig leichte, vorzumontierende
Einheit, die insgesamt in jeweils eine Hälfte des Schutzgehäuses einsetzbar ist.
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Vor dieser Montage wird auf die Innenflächen des Schutzgehäuses dauerelastisches
Dichtungsmaterial aufgetragen, welches die Spalten zwischen Gehäuse und der genannten,
aus Prisma, Fassung und Sicherheitsglasscheibe bestehenden Einheit im wesentlichen
ausfüllt. Auch zur Abdichtung der Verbindungsstellen jeweils zwischen einem Prisma,
einer Fassung und einer Sicherheitsglasscheibe kann das dauerelastische Dichtungsmaterial
benutzt werden. Dies hat den Vorteil, daß sich alle Teile unter leichter Kraftanwendung
wieder voneinander trennen lassen.
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Eine weitere Vereinfachung der Reparaturen ergibt sich aus dem spiegelbildlich
symmetrischen Aufbau des Periskops aus identischen Teilen zu beiden Seiten. Es brauchen
also nur verhältnismäßig wenige unterschiedliche Teile auf Lager gehalten zu werden.
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Es versteht sich, daß die genannten Baueinheiten, bestehend aus Prisma,
Fassung und Sicherheitsglasscheibe, vor der Montage im äußeren Schutzgehäuse durch
ein Loch in der Fassung evakuiert und mit Edelgas gefüllt werden können, wonach
das Loch in der Fassung wieder dicht verschlossen wird.
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In einer ersten praktischen Ausführungsform sitzt in jeder der beiden
identischen Gehäusehälften eine vormontierte innere Baugruppe, bestehend aus Prisma,
Fassung und Sicherheitsglasscheibe. Mit dem Trennen der beiden Gehäusehälften trennt
man in diesem Fall auch die beiden darin enthaltenen , einzeln vormontierten inneren
Baugruppen. Zweckmäßigerweise sind bei dieser Konstruktion die beiden Sicherheitsglasscheiben
in Form von mehrschichtigen Verbundscheiben mit gegenseitigem Zwischenabstand angeordnet,
so daß sich im Bereich der Teilebene des Gehäuses nochmals ein kleiner innerer Hohlraum
zwischen den Sicherheitsglasscheiben ergibt. Dieser Hohlraum kann bei der Montage
mit trockener Luft gefüllt und durch einen außen umlaufenden Dichtungsring abgedichtet
werden, welcher zweckmäßigerweise zwischen den beiden Fassungen eingespannt ist.
Daneben besteht die Möglichkeit, die gegeneinander weisenden Stirnflächen der Fassungen
dicht miteinander zu verbinden, gegebenenfalls auch den Zwischenraum zwischen den
Sicherheitsglasscheiben zu vergrößern und zu evakuieren bzw. ebenfalls mit Edelgas
zu füllen.
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Alternativ kann vorgesehen sein, daß nur eine einzige Sicherheitsglasscheibe,
vorzugsweise ebenfalls wieder eine mehrschichtige Verbundscheibe, vorhanden ist,
welche dann den inneren Baugruppen beider Gehäusehälften gemeinsam angehört, indem
sie dicht in beide Fassungen eingesetzt ist. Danach bilden beide Prismen, beide
Fassungen und die gemeinsame Sicherheitsglasscheibe eine dicht zusammenhängende
große Baugruppe, welche in das geteilte Schutzgehäuse eingesetzt wird.
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Bei dem erfindungsgemäßen Periskop bietet es sich an, die Prismen
in Richtung der optischen Achse so kurz wie möglich und die Fassungen so lang wie
möglich zu machen, um Gewicht
und Herstellungskosten zu senken.
Da die Prismen verhältnismäßig klein sind, können sie auch aus Silikatglas hergestellt
werden, ohne daß sich dadurch das Gesamtgewicht unzulässig erhöht. Mit der Herstellung
der verhältnismäßig kleinen Prismen aus Glas werden dann weitere entscheidende Vorteile
gewonnen. Sie machen die Anbringung äußerer kratzfester Fensterscheiben überflüssig,
gestatten das direkte Aufdampfen reflektierender Schichten und behalten ihre hervorragenden
optischen Eigenschaften ungeachtet schwankender Temperaturen und Feuchtigkeit. Vorzugsweise
werden die aläsernen Prismen an ihren reflektierenden Schrägflächen jeweils über
eine mit dem Gehäuse verbundene Gummiplatte an diesem abgestützt.
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In bevorzugter praktischer Ausführung werden die beiden Gehäusehälften
an äußeren Umfangsflanschen miteinander verschraubt, wobei jeder Flansch in der
Anlagefläche eine umlaufende Nut zur Aufnahme eines gemeinsamen Dichtungsrings sowie
neben der Nut an zur Deckung kommenden Stellenjeweils in dem einen Gehäuseteil einen
Gewindeeinsatz und in dem anderen Gehäuseteil ein Durchsteckloch für eine Verbindungsschraube
hat.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen: Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Perislcop gemäß der Erfindung; Fig.
2 einen Längsschnitt durch eine der beiden spiegelsymmetrischen Hälften des Periskops
gemäß Fig. 1; Fig. 3A eine Seitenansicht der Periskophälfte nach Fig. 2; Fig. 3B
einen mit Bezug auf Fig. 2 um 90 Grad gedrehten Längsschnitt;
Fig.
4 einen Teillängsschnitt durch den mittleren Bereich eines im Vergleich zu Fig.
1 abgewandelten Ausführungsbeispiels.
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Das in Fig. 1 gezeigte Periskop hat ein äußeres, aus zwei gleichen
Teilen 10, 12 bestehendes Schutzgehäuse, welches das optische System bis auf zwei
Fensteröffnungen 14, 16 dicht umschließt. Die beiden Gehäuseteile 10 und 12 werden
in der gezeigten Weise so miteinander verbunden, daß die Fensteröffnungen 12, 14
nach entgegengesetzten Seiten weisen.
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In dieser Stellung fluchten mehrere Gewindeeinsätze 18 in einem äußeren
Endflansch 26 des Gehäuseteils 12 mit Durchstecklöchern 22 für Verbindungsschrauben
24 in einem äußeren Endflansch 20 des Gehäuseteils 10. Gleichzeitig könnten in dieser
Stellung der Gehäuseteile mehrere identische Gewindeeinsätze 18 im Flansch 20 mit
Durchstecklöchern 22 für Verbindungsschrauben 24 im Flansch 26 fluchten. Die Anordnung
der Gewindeeinsätze 18 und Durchstecklöcher 22 in jedem der beiden Flanschen 20
und 26 kann so sein, daß die Gehäuseteile 10, 12 auch hinsichtlich dieser Verbindungsmittel
identisch übereinstimmen, d.h. jeder Flansch ist sowohl mit mehreren Gewindeeinsätzen
18 als auch mit mehreren Durchstecklöchern 22 für Verbindungsschrauben 24 versehen,
wobei jeweils ein Gewindeeinsatz 18 einem Durchsteckloch 22 diametral gegenüberliegt.
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Zum Zwecke der Abdichtung der Trennfuge des Schutzgehäuses ist in
die Anlageflächen der Flansche 20 und 26 jeweils eine zur gegenseitigen Deckung
kommende, umlaufende Nut 28 eingearbeitet oder eingeformt, in der ein Dichtungsring
30, z.B. ein Rundschnurring, sitzt.
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Das Gehäuseteil 10 enthält bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1
ein Prisma 32 aus Glas, eine Fassung 34 aus Kunststoff und eine Sicherheitsglas
scheibe 36 aus mehrschichtigem Verbundglas. In entsprechender Weise enthält das
Gehäuseteil 12 ein Prisma 38, eine Fassung 40 und eine Sicherheitsglasscheibe 42.
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Diese Teile stimmen mit den entsprechenden Teilen im Gehäuseteil 10
identisch überein.
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Das Prisma 32, die Fassung 34 und die Sicherheitsglasscheibe 36 sowie
entsprechend das Prisma 38, die Fassung 40 und die Sicherheitsglasscheibe 42 bilden
jeweils eine Baugruppe, die vormontiert wird, bevor sie in das jeweilige Gehäuseteil
10 bzw. 12 eingesetzt wird. Jeweils zwischen Prisma und Fassung sowie zwischen Sicherheitsglasscheibe
und Fassung besteht eine dichte Verbindung. Zu diesem Zweck sind die im wesentlichen
rohrförmigen Fassungen 34 und 40 an beiden Enden innen in der aus der Zeichnung
ersichtlichen Weise stufenförmig erweitert, und in diese Erweiterungen sind auf
der einen Seite jeweils ein Prisma und auf der anderen Seite jeweils eine Sicherheitsglas
scheibe eingesetzt. Die Verbindungsstellen sind durch ein dauerelastisches Dichtungsmaterial
abgedichtet. Der Hohlraum in den Fassungen 34 und 40 jeweils zwischen Prisma und
Sicherheitsglasscheibe wird durch ein kleines Loch in der Fassung evakuiert und
mit trockenem Edelgas gefüllt, und dann das Loch in der Fassung wieder dicht verschlossen.
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Der äußere Querschnitt der Fassungen 34 und 40 ist unter Berücksichtigung
eines gewissen Spiels in der Größenordnung einiger zehntel Millimeter dem Innenquerschnitt
des Gehäuses angepaßt. Bevor jeweils eine aus Prisma, Fassung und Sicherheitsglasscheibe
bestehende Baueinheit in ein Gehäuseteil eingesetzt wird, trägt man auf dessen Innenflächen
eine ausreichende Menge dauerelastisches Dichtungsmaterial auf, welches sich beim
Einschieben der genannten Baugruppe gleichmäßig verteilt und die Spalte zwischen
Gehäuse und Innenteilen ausfüllt. Die überschüssige Menge des Dichtungsmaterials
wird durch die Fensteröffnung 14 bzw. 16 nach außen verdrängt und am Rand der Fensteröffnung
abgenommen und glatt gestrichen. Da das dauerelastische Dichtungsmaterial die Teile
nicht fest miteinander verklebt, lassen sich die genannten Innenteile ohne Beschädigung
wieder aus den Gehäuseteilen entnehmen, wozu z.B.
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zunächst mit einem Sauggreifer an der Sicherheitsglasscheibe angegriffen
werden kann.
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Wie aus der Zeichnung ersichtlich, liegen im montierten Zustand die
reflektierenden Schrägflächen der Prismen jeweils an einer Gummiplatte 44 bzw. 46
an, die jeweils am Gehäuseteil festgeklebt ist. Die Verwendung von Prismen aus Glas
gestattet es, eine reflektierende Schicht unmittelbar auf die Schrägflächen der
Prismen aufzudampfen.
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Die Fensteröffnungen 14 und 16 bleiben vorzugsweise frei.
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Gegebenenfalls könnte aber auch zum Schutz der im Bereich der Fensteröffnungen
nach außen freiliegenden Flächen der Prismen dort eine auswechselbare Vorsatzscheibe
angebracht werden.
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Im fertig montierten Zustand bleibt bei der Ausführung nach Fig. 1
zwischen den beiden Sicherheitsglasscheiben 36 und 42 sowie zwischen den beiden
Fassungen 34 und 40 ein verhältnismäßig schmaler Zwischenraum frei, der durch einen
zwischen die Fassungen eingesetzten Dichtungsring 48 abgedichtet ist. Da dieser
Zwischenraum nur verhältnismäßig klein ist, muß er nicht unbedingt mit Edelgas gefüllt
werden, sondern es genügt, wenn die Montage und Abdichtung in einer trockenen Atmosphäre
stattfindet.
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Bei der Ausführung nach Fig. 4 ist nur eine einzige Sicherheitsglasscheibe
aus mehrschichtigem Verbundglas vorgesehen.
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Die stufenförmigen inneren Erweiterungen der Fassungen 34 und 40 sind
so tief wie die halbe Stärke der Sicherheitsglasscheibe 50, so daß diese jeweils
zur Hälfte in jeder der beiden Fassungen 34 und 40 sitzt. Die Verbindung zwischen
der Sicherheitsglasscheibe 50 und den Fassungen 34 und 40 sowie auch die Stoßstelle
zwischen den letzteren ist wiederum mit dauerelastischem Dichtungsmaterial abgedichtet.
Bei diesem inneren Aufbau ist es zweckmäßig, zunächst alle Innenteile, d.h. Prisma
32, Fassung 34, Sicherheitsglasscheibe 50, Fassung 40 und Prisma 38 miteinander
zu einer Baugruppe vorzumontieren und die inneren Hohlräume in der beschriebenen
Weise zu evakuieren und mit Edelgas zu füllen, bevor sie in die Gehäusehälften eingesetzt
wird und diese dann miteinander verschraubt werden.
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Die vorstehende Beschreibung läßt erkennen, daß eine Veränderung der
Länge der Fassungen 34 und 40 praktisch keinen Einfluß auf die optischen Eigenschaften
des Periskops hat.
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Im Hinblick auf Gewichttnd Kosten empfiehlt es sich daher, die Fassungen
34 und 40 möglichst lang und die Glaskörper der Prismen möglichst kurz zu wählen.
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Es versteht sich, daß es im Hinblick auf den beschriebenen Aufbau
und die damit erreichte Erleichterung von Reparaturen nicht auf die Wahl der Materialien
für die verschiedenen Teile ankommt. Für die Prismen wird zwar Silikatglas wegen
seiner besseren optischen Eigenschaften und Beständigkeit gegenüber Kunstharz vorgezogen,
aber die Erfindung schließt auch die Verwendung von Prismen aus glasartigem Kunstharz
nicht aus. Entsprechendes gilt für die Sicherheitsglasscheiben 36 und 42. Man wird
sich hier nach den zur Verfügung stehenden Materialien richten. Für die Gehäuseteile
10 und 12 sowie für die Fassungen 34 und 40 kommen als Materialien sowohl Kunststoff
als auch Metall in Frage.
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