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Schleifmittel auf Unterlage mit neuartigem
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Trägermaterial Die Erfindung betrifft die Herstellung einer gegenüber
Papier verbesserten und gegenüber appretiertem Gewebe verbilligten Unterlage für
die Herstellung hochwertiger flexibler Schleifmittel, speziell endloser Schleifbänder.
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Flexible Schleifmittel auf Papierunterlage haben zwar den Vorteil,
daß sie preiswert sind, jedoch sind speziell in der Ausführung als endloses Schleifband
die spezifischen Eigenschaften, wie sehr geringe Einreiß- und Weiterreißfestigkeit
sowie die Sprödigkeit des Papiers sehr störend.
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Demgegenüber haben flexible Schleifmittel auf Gewebeunterlage diese
Nachteile nicht, sind dafür aber wesentlich teurer.
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Die Herstellung der Gewebe ist an den technisch langsam verlaufenden
Webvorgang gebunden, während Vliese, Papier und Folien mit vielfach höherer Geschwindigkeit
bahnförmig gefertigt werden.
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Mit der in den Ansprüchen beschriebenen Vlies/ Papierkombination
wurde nun eine Möglichkeit-gefunden, die Nachteile der reinen Papierunterlagen zu
beseitigen, ohne gleich in die Preisregion der Gewebeunterlagen vorzustoßen.
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Die Herstellung des oben beschriebenen Materials erfolgt in folgender
Weise: Auf eine Papierunterlage (vorzugsweise 225-300a/m2 Papier) oder die Kunststoffolienunterlage,
z. B. Polyesterfolie, wird mittels eines geeigneten Klebstoffes, wie PVAc-Dispersion,
Leim etc., eine Vliesschicht kaschiert. Bei den geeigneten Vliesen handelt es sich
um Polyestervliese oder Polyester/Baumwolle-und Polyamid/Baumwolle-Vliese. Es können
sowohl trocken als auch naß hergestellte Vliese verwendet werden. Wichtig ist, daß
die Vliese so verfestigt sind, daß sie eine hohe Schälfestigkeit und eine geringe
Penetration des Grundbindemittels aufweisen.
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Wird hingegen die Papier- oder Folienseite des flexiblen Verbundmaterials
analog Ansprüche 3 und 4 beschichtet und mit Schleifkorn bestreut, kann auf eine
weitergehende Behandlung des Vlieses verzichtet werden.
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Das Aufbringen der Grundbindungsschicht geschieht dann in bekannter
Weise. Als Harzmasse können hier gefüllte oder ungefüllte Phenolharz- oder Harnstoffharzbindemittel
verwendet werden.
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Diese Massen werden mit Rakel- oder Walzenauftrag auf das flexible
Verbundmaterial aufgetragen.
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Schleifkorn, wie Korund, Siliciumcarbid, Granat etc. werden elektrostatisch
oder mit Schwerkraftstreuung aufgebracht.
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Das Grundbindemittel wird dann in üblicher Weise ausgehärtet, und
anschließend wird die Deckbindungsschicht aufgebracht, die wieder aus den oben erwähnten
Harzen besteht.
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Die Weiterverarbeitung erfolgt nach Aushärtung der Deckschicht in
bekannter Weise.
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Aus dem Material werden dann in bekannter Weise Rollen, Scheiben
oder endlose Bander gefertigt.
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Die Schleifleistungen dieser Kombination liegen im Falle des Anspruchs
2, also bestreuter Vliesseite, in der Größenordnung von Schleifmitteln auf hochwertigen
Schleifgeweben als Unterlage. Das Kosten/Leistungsverhältnis ist jedoch bei den
erfindungsgemäßen Schleifmitteln auf flexiblem Verbundmaterial als Unterlage erheblich
günstiger.
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Bei bestreuter Papierseite werden ebenfalls die Schleifleistungen
von Schleifmitteln auf Papier als Unterlage überboten, da hierbei durch die wesentlich
erhöhte Weiterreiß- und Einreißfestigkeit des Verbundmaterials die Gefahr von Bandrissen
ganz entscheidend gesenkt werden kann.
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Beispiel 1: Auf eine Papierbahn, bestehend aus 225-g-Papier, wird
eine Klebstoffschicht, bestehend aus einer PVAc-Dispersion, aufgebracht. Darauf
wird die Vliesbahn, ein mit NBR-SBR-Acryl-Polymer gebundenes Polyamid-Baumwol le-Vl
ies, kaschiert. Dieses Verbundmaterial wird nach dem Trocknen der Klebstoffschicht
auf der Vliesseite mit einer Phenolharzgrundbindung, bestehend aus 100 Teilen Phenolharz
und 4 Teilen Aerosil, gestrichen. Schleifkorn der Körnung 80 wird elektrostatisch
aufgestreut. Dann wird die Korn-Grundbindungsschicht ausgehärtet und anschließend
das Deckbindemittel, bestehend aus 100 Teilen Phenolharz, 50 Teilen Kreide, 50 Teilen
Kryolith und 4 Teilen Farbstoff aufgewalzt. Die Deckbindungsschicht wird ausgehärtet.
Danach wird die Ware klimatisiert und geflext.
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Aus diesem Material wurden in bekannter Weise endlose Schleifbänder
hergestellt. Die Länge betrug 2 m, die Breite 50 mm. Geschliffen wurde im Trockenverfahren
gegen Vollmaterial aus C45-Stahl.
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Nachstehend die Ergebnisse, verglichen mit einem konventionellen
Schleifband auf Baumwollgewebeträger: Schleifbedingungen: 18 N Andruck, Vollmaterial
C45
Abschliff in Abschliff in den |
Schleifband einer Stunde ersten 5 Min. Kornart |
erfindungsgemäes Halbedelkorund |
Material nach 575 9 132 Körnung 80 |
Bsp. 1: |
konventionelles 555 g 126 Halbedelkorund |
Gewebeband Körnung 80 |
Beispiel 2: Auf eine Papierbahn, bestehend aus 225-g/m2-Papier, wird eine PVAc-Dispersion
aufgerakelt. Darauf wird ein thermisch gebundenes PES-Vlies kaschiert. Nach dem
Trocknen des Verbundmaterials wird die Papierseite mit einer elastifizierten Phenolharzgrundbindung,
bestehend aus 100 Teilen Phenolharz und 4 Teilen Aerosil, gestrichen.
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Schleifkorn der Körnung 80 wird elektrostatisch aufgestreut. Dann
wird die Korn-Grundbindungsschicht ausgehärtet und anschließend das Deckbindemittel,
bestehend aus 100 Teilen Phenolharz, 50 Teilen Kreide, 50 Teilen Kryolith und 4
Teilen Farbstoff aufgewalzt. Die Deckbindungsschicht wird ausgehärtet. Danach wird
die Ware klimatisiert und geflext.
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Aus dem wie oben beschrieben hergestellten Material wurden Schleifbänder
hergestellt und der im Beispiel 1 erwähnten Schleifprüfung ihm Vergleich zu einem
konventionellen Schleifband auf 225 g/m2 schweren Papierunterlage unterworfen:
Schleifbedingungen:
35 N Andruck, St 37, Rohr
Material Standzeit |
Schleifband auf |
konventioneller 4 Min., gerissen |
Papierunterlage |
erfindungsgemäßes 60 Min., das Band wird durch die Vlies- |
Material nach schicht zusammengehalten und reißt nicht |
Bsp. 2: |
Während das Schleifband auf reiner Papierunterlage nach kurzer Schleifzeit auch
im Wiederholungsfall unter den angegebenen Schleifbedingungen reißt, übersteht das
mit Vlies verstärkte Material die Anforderungen ohne erkennbare Mängel.
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Beispiel 3: Auf einer Polyesterfolie (100 g/m2) wird eine NBR-Acryl-Dispersion
aufgerakelt und ein thermisch gebundenes PES-Vlies aufkaschiert. Danach wird die
Vliesseite mit elastifiziertem Phenolharzgrundbindemittel, bestehend aus 100 Teilen
Phenolharz und 4 Teilen Aerosil, gestrichen. Schleifkorn der Körnung 240 wird elektrostatisch
aufgestreut. Dann wird die Korn-Grundbindungsschicht ausgehärtet und anschließend
das Deckbindemittel, bestehend aus 100 Teilen Phenolharz, 50 Teilen Kreide, 50 Teilen
Kryolith und 4 Teilen Farbstoff aufgewalzt.
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Die Deckbindungsschicht wird ausgehärtet. Danach wird die Ware klimatisiert.
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Das Material wurde im Naßschliff unter Wasserflutung erprobt und
entsprach den Anforderungen an wasserbeständige Schleifbander konventionellen Aufbaus.
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Beispiel 4: Auf eine Polyesterfolie (100 g/m2) wird ein PES-Vlies
durch Heißkaschierung bei 220ob aufgebracht. Der Verbund beider Komponenten der
flexiblen Unterlage entspricht der einer Naßkaschierung
mit geeigneten
Klebern. Die Weiterverarbeitung zu fertigem flexiblen Schleifmittel entspricht dem
in Bsp. 3 aufgezeigten Weg.
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Auch dieses Material entsprach den Anforderungen an wasserbeständige
Schleifbänder konventionellen Aufbaus.