DE3201352A1 - Verfahren und vorrichtung zum induktiven erhitzen von langgestreckten metallischen werkstuecken mit verschieden dicken laengsabschnitten - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum induktiven erhitzen von langgestreckten metallischen werkstuecken mit verschieden dicken laengsabschnittenInfo
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Description
3. 28671
DAI-ICHI HIGH FREQUENCY COMPANY, LIMITED Tokio (Japan)
Verfahren und Vorrichtung zum induktiven Erhitzen von
langgestreckten metallischen Werkstücken mit verschieden dicken Längsabschnitten
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum gleichmäßigen induktiven Erhitzen von langgestreckten metallischen
Werkstücken mit verschieden dicken Längsabschnitten, insbesondere ein derartiges Verfahren, das unabhängig von der
unterschiedlichen Dicke oder dem unterschiedlichen Durchmesser des zu behandelnden Werkstückes eine im wesentlichen
gleichmäßige Erhitzung desselben über seine ganze Länge gewährleistet. Zur Durchführung des Verfahrens wird
eine Induktionsspule verwendet, die mehrere Windungen besitzt und die entsprechend der geometrischen Form des
langgestreckten metallischen Werkstückes in eine bestimmte Anzahl von Abschnitten unterteilt werden kann. Um eine
einheitliche Temperaturverteilung in dem ganzen langgestreckten metallischen Werkstück zu gewährleisten, wird
die Stromzufuhr zu den Abschnitten der Spule und damit die Einschaltzeit jedes Spulenabschnitts programmgesteuert,
während die Induktionsspule selbst ortsfest ist. Trotz der unterschiedlichen Form der Abschnitte des langgestreckten
metallischen Werkstückes kann daher dank der Anwendung eines entsprechenden Programms das Werkstück im wesentlichen
gleichmäßig erhitzt werden.
In einem bekannten Verfahren zum Erhitzen von langgestreckten metallischen Werkstücken mit verschieden
dicken Längsabschnitten wird das Werkstück in einen Ofen
eingebracht und in diesem erhitzt. Dieses bekannte Verfahren hat sich jedoch als unzweckmäßig erwiesen, weil
sich beim Erhitzen des Werkstückes in dem Ofen auf der Oberfläche des Werkstückes eine Oxidschicht bildet, die
dazu führt, daß bei einer späteren Warmverformung des Werkstückes die geforderten Abmessungen nicht genau erzielt
werden können oder Oberflächenfehler auftreten oder die verminderte Wärmeleitung zu ungleichmäßigen Härtewerten führt.
In einem anderen bekannten Verfahren werden langgestreckte metallische Werkstücke nicht in einem
üblichen Ofen, sondern induktiv erhitzt, wobei die Windungszahl der Induktionsspule konstant bleibt und die an
die Spule angelegte Spannung oder die Vorschubgeschwindigkeit des Werkstückes oder der Abstand zwischen der Induktionsspule
und dem langgestreckten metallischen Werkstück derart verändert wird, daß das Werkstück über seine ganze
Länge gleichmäßig erhitzt wird. Es hat sich jedoch gezeigt, daß dieses Verfahren nur mit großen Schwierigkeiten durchgeführt
werden kann und nicht zu befriedigenden Ergebnissen führt.
Mit dem Ziel, die Nachteile der vorstehend beschriebenen Erhitzungsverfahren zu vermeiden, ist ein besonderes
Verfahren zum induktiven Erhitzen vorgeschlagen worden, das in der japanischen Auslegeschrift 30 570/1980
angegeben ist.
In diesem verbesserten Verfahren zum gleichmäßigen induktiven Erhitzen von langgestreckten Werkstücken
aus Stahl über deren ganze Länge zeigt ein geeigneter Detektor an, daß das Werkstück eine vorherbestimmte
Stellung erreicht hat. Darauf bewegt sich eine bewegliche Induktionsspule quer über den dicken Längsabschnitt
des Werkstückes, während eine ortsfeste Induktionsspule eine konstante Erhitzung bewirkt. Auf diese
Weise wird eine gleichmäßige Erhitzung auf eine vorherbestimmte Temperatur erzielt. Aber auch dieses Verfahren
zum induktiven Erhitzen hat noch Nachteile, weil beispielsweise beim Erhitzen eines Metallrohrs, das an beiden Enden
- r-
. 5.
dickere Abschnitte besitzt, eine Temperaturdifferenz
zwischen jedem Endteil des dünnen Rohrabschnitts und anderen Bereichen desselben auftritt» Dies ist darauf zurückzuführen,
daß dank der Wärmeleitung von den dicken Rohrabschnitten die Endteile des dünnen Rohrabschnitts auf eine höhere
Temperatur erhitzt werden als die anderen Bereiche desselben, so daß eine gleichmäßige Erhitzung nicht erzielt werden kann.
Ferner bedingt die Bewegung der beweglichen Induktionsspule beträchtliche Wärmeverluste und ist es schwierig, mit diesem
Verfahren ein Metallrohr von komplizierter Gestalt zu erhitzen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht daher in der Schaffung eines Verfahrens und einer Vorrichtung zum einwandfreien
induktiven Erhitzen von langgestreckten metallischen Werkstücken mit verschieden dicken Längsabschnitten
unter Vermeidung der Nachteile der vorstehend beschriebenen, üblichen Verfahren.
In einem Verfahren, in dem das Werkstück in seiner Längsrichtung mit konstanter Geschwindigkeit durch
eine Induktionsspule hindurch vorgeschoben und dabei mittels dieser kontinuierlich induktiv erhitzt wird, wird diese Aufgabe
gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß zum gleichmäßigen Erhitzen des Werkstückes über seine ganze Länge
beim Durchtritt eines dicken Längsabschnitts des Werkstückes durch die Induktionsspule diese zur Erzielung einer relativ
hohen Heizleistung mit einer relativ großen Anzahl stromdurchflossener
Windungen betrieben wird und beim Durchtritt eines dünnen Längsabschnitts des Werkstückes durch die Induktionsspule
diese zur Erzielung einer relativ niedrigen Heizleistung mit einer relativ kleinen Anzahl stromdurchflossener
Windungen betrieben wird. Die Induktionsspule ist so ausgebildet, daß die Anzahl der stromdurchflossenen
Windungen nach Bedarf verändert werden kann. Beim Durchtritt eines dicken Längsabschnitts des langgestreckten metallischen
Werkstückes durch die Induktionsspule fließt Strom durch eine größere Anzahl von Windungen, so daß eine relativ
hohe Heizleistung erzielt wird. Beim Durchtritt eines dünneren Längsabschnitte des Werkstückes durch die Induktionsspule
fließt Strom nur durch eine kleinere Anzahl von Windungen, so daß mit einer relativ niedrigen Heizleistung
gearbeitet wird. Auf diese Weise kann das langgestreckte metallische Werkstück über seine ganze Länge
gleichmäßig erhitzt werden.
Zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung verwendet man eine Induktionsspule, bei der die
Anzahl der stromdurchflossenen Windungen nach Bedarf dadurch
gesteuert werden kann, daß ein Detektor anzeigt, daß eine Stufe in dem langgestreckten metallischen Werkstück,
d. h. ein Übergang zwischen einem dickeren und einem dünneren Längsabschnitt des Werkstückes, eine vorherbestimmte
Stellung erreicht und das Ausgangssignal des Detektors bewirkt, daß beim Durchtritt eines dickeren
Längsabschnitts des Werkstückes durch die Induktionsspule
Strom durch eine größere Anzahl von Windungen der Spule fließt und daß beim Durchtritt eines dünneren Längsabschnitts
des Werkstückes Strom durch eine kleinere Anzahl von Windungen der Spule fließt. Bei einer geeigneten
Steuerung der Stromzufuhr zu der Induktionsspule entsprechend der Dicke der Längsabschnitte des Werkstückes
kann daher das langgestreckte metallische Werkstück in seiner ganzen Länge gleichmäßig erhitzt werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der beigefügten Zeichnungen erläutert. In
diesen zeigen
Figur Ka), (b) und (c) in Längsschnitten einige Beispiele von Metallrohren, die nach dem Verfahren
gemäß der Erfindung induktiv erhitzt werden können.
Figur 2(a), (b), (c), (d), (e) und (f)
zeigen teilweise im Schnitt das nach links vorgeschobene Metallrohr und die Induktionsspule zur Erläuterung der
EIN-AUS-Steuerung.
Figur 3 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel
- ßr-
einer zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung geeigneten Induktionsheizvorrichtung.
Figur 4 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel einer Anlage gemäß der Erfindung.
In den Figuren l(a) bis l(c) sind im Schnitt drei Beispiele von üblichen Metallrohren gezeigt, die verschieden
dicke Längsabschnitte besitzen. Das in der Figur Ka) dargestellte Metallrohr A, besitzt einen dünnen
Längsabschnitt χ und zwei dicke Längsabschnitte y, die an
je einem Ende des dünnen Längsabschnittes χ angeordnet sind und deren Dicke zu diesem hin zunimmt. Das in der Figur
Kb) dargestellte Metallrohr A_ besitzt einen dünnen Längsabschnitt
χ und zwei dicke Längsabschnitte y, die an je einem Ende des dünnen Längsabschnitts χ angeordnet sind
und deren Dicke von diesem weg zunimmt. Das in der Figur Kc) gezeigte Metallrohr A-. besitzt einen dünnen Längsabschnitt
x, zwei dicke Längsabschnitte y und zwei weitere dicke Längsabschnitte z. Die dicken Längsabschnitte y
sind an je einem Ende des dünnen Längsabschnitts χ angeordnet,
und ihre Dicke nimmt zu diesem hin zu. Die Dicke jedes der weiteren dicken Längsabschnitte ζ nimmt von den
benachbarten dicken Längsabschnitten y weg zu. In einem
üblichen Verfahren zum induktiven Erhitzen mit konstanter
Eingangsleistung und konstanter Vorschubgeschwindigkeit kann man ein Metallrohr nach einer der Figuren 1 (a) bis
Kc) nicht im wesentlichen gleichmäßig erhitzen, weil die dünnen und die dicken Längsabschnitte des Rohrs stark
unterschiedliche Wärmekapazitäten haben.
Die beim fortlaufenden Erhitzen eines in seiner Längsrichtung mit konstanter Geschwindigkeit vorgeschobenen
Metallrohrs mit einer Induktionsspule erzielte Temperatur T kann durch folgende Gleichung angegeben werden:
Po L t
4,18 c Π £ (D - S ) ν (1)
Darin ist:
L die Eingangsleistung pro Längeneinheit der Induktionsspule
t die Erhitzungszeit, d. h., die Zeit des Durchtritts einer bestimmten Stelle des Rohrs durch die Induktionsspule
c spezifische Wärme
$ die Dicke des Metallrohrs
D der Außendurchmesser des Metallrohrs
V die Vorschubgeschwindigkeit des Metallrohrs
Die Anwendung dieser Gleichung (1) auf das in der Figur Ka) dargestellte Metallrohr A, führt für den
dünnen Rohrabschnitt χ und jeden der dicken Rohrabschnitte y zu der folgenden Beziehung zwischen der Erhitzungszeit
und der Dicke des Rohrabschnitts:
ta a (D - £Λ)
t c (D - Sj (2)
c c
Dabei ist
t die Erhitzungszeit für jeden der dicken Rohrabschnitte
t die Erhitzungszeit für den dünnen Rohrabschnitt ( die Dicke jedes der dicken Rohrabschnitte
ζ die Dicke des dünnen Rohrabschnitts <j c
Aus dieser Gleichung geht hervor, daß zum Gewährleisten einer gleichmäßigen Erhitzung des verschieden
dicke Längsabschnitte besitzenden Metallrohrs die Erhitzungszeit desselben der Dicke des jeweils zu erhitzenden Längsabschnitts
des Metallrohrs annähernd proportional sein muß, wenn die Eingangsleistung P pro Längeneinheit der Induktionsspule
konstant bleibt. Wenn man nun die Steigung der Induktionsspule mit p, deren Gesamtwindungszahl mit N, die
Anzahl der zum Erhitzen jedes der dicken Rohrabschnitte
Ti.
stromdurchflossenen Windungen mit N und die Zahl der zum
el
Erhitzen des dünnen Rohrabschnitts χ stromdurchflossenen Windungen mit N, bezeichnet, kann man die Gleichung (2)
wie folgt schreiben:
Nb Sc (D -
Dies ist zulässig, weil folgende Gleichungen gelten, wenn man die zum Erhitzen jedes der dicken Rohrabschnitte
y stromdurchflossene Länge der Induktionsspule mit L und die zum Erhitzen des dünnen Rohrabschnitts χ
stromdurchflossene Länge der Induktionsspule mit L bezeichnet:
t = Lc = P Nc
c ~ T~
Aus dieser Gleichung (3) geht ohne weiteres hervor, daß durch die Steuerung der Anzahl der stromdurchflossenen
Windungen der Induktionsspule ein Metallrohr mit verschieden dicken Längsabschnitten gleichmäßig erhitzt werden
kann.
Um das Verständnis der vorstehend beschriebenen Prinzips zu erleichtern, wird dieses anhand des nachstehenden
Beispiels noch einmal erläutert.
Es sei angenommen, daß die dicken Längsabschnitte
eines Metallrohrs doppelt so dick sind wie ein dünner Längsabschnitt desselben und daß die Induktionsspule aus
den Abschnitten (a), (b), (c) und (d) besteht, die je vier Winiingen besitzen, von denen jeweils zwei nach einem vorherbestimmten
Zeitprogramm ein- und ausgeschaltet werden können. Wenn nun die Betriebsspannung so gewählt worden
ist, daß eine optimale Erhitzung des dünnen Längsabschnitts
des sich bewegenden Metallrohrs mit Hilfe von Spulen-
abschnitten mit je zwei stromdurchflossenen Windungen
erzielt wird, dann wird für die Erhitzung jedes der dicken Rohrabschnitte ein Programm aufgestellt, das bewirkt, daß
beim Durchtritt des dicken Rohrabschnitts durch jeden
Spulenabschnitt vier Windungen desselben stromdurchflossen sind. Für das Ein- und Ausschalten der zuschaltbaren Windungen
der Spulenabschnitte (a), (b), (c) und (d) wird ein Programm aufgestellt, nach dem die zuschaltbaren Windungen
jedes der Spulenabschnitte (a), (b), (c) und (d) in dem Zeitpunkt eingeschaltet werden, in dem ein dicker Längsabschnitt
des Metallrohrs den betreffenden Spulenabschnitt erreicht, und ausgeschaltet werden, wenn das hintere Ende
des dicken Rohrabschnitts aus dem betreffenden Spulenabschnitt austritt.
Zweckmäßig besitzt jeder Abschnitt der vorerwähnten Induktionsspule 4 Windungen und ist eine elektrische
Schaltung vorgesehen, die ein frei programmierbares Ein- und Ausschalten der zuschaltbaren Windungen
jedes Spulenabschnitts ermöglicht. In diesem Fall ist die Induktionsspule unter einem bestimmten Neigungswinkel
gegenüber dem zu erhitzenden Metallrohr angeordnet, wobei in der Praxis keine Schwierigkeiten auftreten, wenn sich
das Rohr der Induktionsspule stark annähert, weil sich der magnetische Kraftfluß in dem dicken Abschnitt konzentriert.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Figuren 2(a) bis (f) ausführlicher
beschrieben.
In den Figuren 2(a) bis (f) ist jeweils im Schnitt dargestellt, wie das Metallrohr A, gemäß der
Figur Ka) in dem Verfahren nach der Erfindung induktiv erhitzt werden kann. Dabei sei der Außendurchmesser D
des Metallrohrs im Vergleich zu seiner Dicke ο sehr groß. Man kann daher die Gleichung (3) wie folgt schreiben
c öc (4)
Dabei sei das Metallrohr A so ausgebildet, daß die Dicken
ö ·, undo» o der dicken Rohrabschnitte y bzw. ζ beträchtlich
a± a/. ^
größer sind als die Dicke d des dünnen Rohrabschnitts,
und zwar sei die Dicke £ , das 1,5-fache der Dicke <5 und
die Dicke a o das Doppelte der Dicke 0 und habe die Induktionsspule
20 Windungen.
Mit Hilfe der Gleichung (4) kann man jetzt die Anzahl der zum Erhitzen des dicken Rohrabschnitts stromdurchflossenen
Windungen N , der Induktionsspule I und die
ax
Anzahl der zum Erhitzen des dicken Rohrabschnitts ζ stromdurchflossenen
Windungen N „ der Induktionsspule wie folgt
az
berechnen:
Nal = ^aI Nc = 1,5 Nc (5)
N a2 = a2 Nc = 2 Nc (6)
Daraus geht ohne weiteres hervor, daß der dünne Rohrabschnitt χ mittels des Spulenabschnitts mit 10 Windungen
erhitzt wird, daß jeder der dicken Rohfabschnitte y mittels der Spulenabschnitte mit insgesamt 15 Windungen
erhitzt wird und daß jeder der dicken Rohrabschnitte ζ
mittels der Spulenabschnitte mit insgesamt 15 Windungen erhitzt wird, wenn die Induktionsspule I insgesamt 20
Windungen hat. In der Zeichnung ist die Induktionsspule I durch 20 kleine Kreise dargestellt, wobei die schwarz
ausgefüllten Kreise stromdurchflossene Windungen und die nicht ausgefüllten Kreise stromlose Windungen darstellen.
Mit den Bezugsziffern 1 bis 10 ist je eine Windung bezeichnet,
die zum Erhitzen der dicken Rohrabschnitte y und ζ herangezogen werden kann.
Nun sei ein Verfahren zur Steuerung der Anzahl der stromdurchflossenen Windungen der Induktionsspule
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unter den vorstehend angegebenen Betriebsbedingungen beschrieben.
Gemäß Figur 2(a) wird ein Metallrohr A mit konstanter Geschwindigkeit in der Richtung des nach links zeigenden
Pfeils vorgeschoben. An die Induktionsspule I wird eine Spannung angelegt, die bewirkt, daß bei einem Stromdurchfluß
durch die nicht mit den Bezugsziffern 1 bis 10 bezeichneten Windungen der Induktionsspule der dünne Rohrabschnitt
χ auf eine vorherbestimmte Temperatur erhitzt wird. Während des Vorschubes des Metallrohrs A wird dieses
erhitzt. Wenn gemäß Figur 2(b) der Punkt b des dicken Rohrabschnitts ζ sich bis zu den stromlosen Windungen bewegt
hat, werden die Windungen 1 bis 5 in dieser Reihenfolge nacheinander eingeschaltet. Wenn sich der Punkt A des
dicken Rohrabschnitts y gemäß der Figur 2(c) bis zu der Windung 6 bewegt hat, wird diese eingeschaltet. Während
des weiteren Vorschubes des Metallrohrs A werden die Windungen 7 bis 10 nacheinander eingeschaltet. Wenn dann gemäß
Figur 2(d) der hintere Endpunkt c des dicken Rohrabschnitts ζ die Windung 1 verlassen hat, werden die Windungen 1 bis
in dieser Reihenfolge nacheinander ausgeschaltet. Wenn gemäß Figur 2(e) der hintere Endpunkt d des dicken Rohrabschnitts
y die Windung 6 verlassen hat, werden die Windungen 6 bis 10 in dieser Reihenfolge nacheinander ausgeschaltet.
Nach dem Erhitzen des Metallrohrs A unter Verwendung der in der vorstehend angegebenen Weise ein- und
ausgeschalteten Windungen 1 bis 10 wird das Metallrohr A nur mit Hilfe der nicht mit 1 bis 10 bezeichneten Windungen
weiter erhitzt. Dies ist in der Figur 2(f) dargestellt. Mit dem vollständigen Austritt des Metallrohrs aus der
Induktionsspule ist ein Zyklus des induktiven Erhitzens beendet. Durch Wiederholung der vorstehend angegebenen
Arbeitsschritte kann man gewährleisten, daß mehrere Metallrohre mit verschieden dicken Längsabschnitten über ihre
ganze Länge gleichmäßig induktiv erhitzt werden.
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Die vorstehende Erläuterung der Erfindung an Hand von Metallrohren mit verschieden dicken Längsabschnitten
bedeutet nicht, daß die Erfindung auf diese Anwendung eingeschränkt ist. Die Erfindung kann auf beliebige zylindrische
metallische Werkstücke angewendet werden, beispielsweise auch auf Stäbe oder dergleichen, die Längsabschnitte
mit unterschiedlichen Durchmessern haben.
Mit Hilfe des in der vorstehend erläuterten Weise durchgeführten Verfahrens gemäß der Erfindung können
beliebige Metallrohre mit verschieden dicken Längsabschnitten,
beispielsweise Bohrgestängerohre für Ölbohrlöcher oder dergleichen, ohne weiteres über ihre ganze Länge
gleichmäßig induktiv erhitzt werden, ohne daß die Induktionsspule bewegt werden muß. Wenn das Dickenverhältnis
des dünnen Rohrabschnitts zu den dicken Rohrabschnitten und die Lage der dicken Rohrabschnitte bekannt sind,
braucht nur die veränderbare Heizleistung der Induktionsspule entsprechend programmgesteuert zu werden. Die Anwendung
des Verfahrens gemäß der Erfindung führt daher zu beträchtlichen technischen Vorteilen.
In der Figur 3 ist ein Ausführungsbeispiel einer Induktionsheizvorrichtung dargestellt, mit der das Verfahren
gemäß der Erfindung durchgeführt werden kann. Diese Vorrichtung besitzt eine Induktionsspule mit einem Spulenabschnitt
C, mit konstanter Windungszahl zum Erhitzen des dünnen Rohrabschnitts und einen Spulenabschnitt C„ mit veränderbarer
Windungszahl zum Erhitzen der dicken Rohrabschnitte. Die Anzahl der stromdurchflossenen Windungen
des Spulenabschnitts C„ kann mit Hilfe eines Schalters M gesteuert werden. Bei Verwendung einer einzigen Stromquelle
für die induktive Erhitzung (E, = E„) kann die an den
Spulenabschnitt C„ mit veränderbarer Windungszahl pro Windung
desselben angelegte Spannung dadurch gesteuert werden, daß der Abgriff T des Autotransformators T in die gestrichelt
angedeutete Stellung verschoben wird. Bei Ver-
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wendung von zwei Stromquellen, deren Ausgangsspannungen
E, und E« unabhängig voneinander gesteuert werden können,
wird die an den Spulenabschnitt C2 mit veränderbarer Windungszahl
angelegte Spannung entsprechend gesteuert und erfolgt gleichzeitig eine Temperatursteuerung gemäß der
Gleichung (1). Man erkennt, daß mit Hilfe der vorstehend beschriebenen Induktionsheizvorrichtung das Verfahren gemäß
der Erfindung ohne Schwierigkeiten durchgeführt werden kann.
Ein Ausführungsbeispiel einer Anlage zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung wird nun anhand
der Figur 4 beschrieben.
Ein von Treibwalzensätzen 2a, 2b zugeführtes Rohr 1 wird mit Hilfe von Richtwalzensätzen 3a-3a geführt.
Den Richtwalzensätzen 3a-3a ist eine Induktionsspule 4 nachgeschaltet, deren Windungszahl veränderbar ist und mit
der das Rohr gleichmäßig erhitzt werden kann, auch wenn in der Wandstärke beträchtliche örtliche Veränderungen
auftreten oder sich der Außendurchmesser des Rohrs ändert.
Die genannten Treib- und Richtwalzen sind so angeordnet, daß der Achsabstand zweier einander gegenüberliegender
Walzen zur Anpassung an das Rohr verstellbar ist. Dabei soll jedoch eine plötzliche Veränderung des Außendurchmessers
des zwischen den Walzen hindurchtretenden Rohrs 1 vermieden werden.
Die Induktionsspule 4 ist gemäß der Figur 3 ausgebildet. Die Anzahl der jeweils stromdurchflossenen Windungen
der Induktionsspule wird in Abhängigkeit von der Wandstärke des jeweils in der Induktionsspule befindlichen
Teils des Rohrs 1 gesteuert«
Zum Verändern der Anzahl der stromdurchflossenen Windungen sind in diesem Fall acht Schalter 8 und eine
Steuereinrichtung 9 für diese Schalter vorgesehen. Trotz der starken elektrischen Ströme sind diese Schalter ziemlich
kompakt, weil die Spannungsdifferenzen nur klein sind. Daher kann man normale EIN-AUS-Schalter in Form von Magnet-
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. AS-
schaltern oder Halbleiterschaltern verwenden. Gemäß der Figur 4 sind der Induktionsspule 4 weitere Treibwalzensätze
2c, 2d und Richtwalzen 3b-3b und ist diesen eine weitere Induktionsspule 7 nachgeschaltet, die der Induktionsspule
4 ähnelt. Zwischen den Treibwalzensätzen 2c und 2 d tritt das Metallrohr durch einen Wasserkühlmantel 5, der mit
einer Haube 6 abgedeckt ist, die ein Verspritzen von Kühlwasser oder einer anderen Kühlflüssigkeit verhindert.
Um eine Verformung des Rohrs 1 zu verhindern, sind vor und nach jeder Induktionsspule 4 oder 7 zwei
Richtwalzensätze vorgesehen.
Mittels der Treibwalzensätze 2a, 2b und 2e, 2f, die von einem Motor mit veränderbarer Drehzahl angetrieben
werden, wird das Rohr 1 mit konstanter Geschwindigkeit vorgeschoben.
Zur Steuerung der Heizleistung wird die Spannung E, gesteuert, die an den mit konstanter Windungszahl arbeitenden
Abschnitt 4f der Induktionsspule 4 angelegt wird, sowie die Anzahl der stromdurchflossenen Windungen des
in seiner Windungszahl veränderbaren Abschnitts 4v der Induktionsspule 4. Bei einer Veränderung der Windungszahl
der Induktionsspule 4 bleibt die an deren Abschnitt 4f angelegte Spannung E1 konstant. Das Rohr 1 wird gleichmäßig
auf die Temperatur erhitzt, von der es abgeschreckt werden soll, und wird dann in dem Mantel 5 mittels der
Kühlflüssigkeit abgeschreckt. Danach wird das Rohr zum Anlassen in der Induktionsspule 7 erneut erhitzt.
Das derart vergütete Rohr 1 wird mit Hilfe von Treibwalzensätze 2e, 2f ausgetragen.
Dank der zweckmäßigen Ausbildung und Einrichtung der Heizeinheiten 4, 8, 9 und 7, 8, 9 ist die Vorrichtung
gemäß der Erfindung und werden darin bis auf die Walzen keine sich bewegenden Teile benötigt. Daher ist die Vorrichtung
auch relativ billig und sehr langlebig und arbeitet sie einwandfrei. Als zweite Heizeinrichtung 7 kann man auch
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eine normale Heizeinrichtung verwenden, beispielsweise eine Induktionsspule mit konstanter Windungszahl oder
einen Ofen, weil die Haltezeit lang ist und die Anlaßtemperatur in einem großen Bereich gewählt werden kann;
in diesem Fall wird für die Vorrichtung ein geringerer Aufwand benötigt.
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Claims (4)
1. Verfahren zum induktiven Erhitzen von
langgestreckten metallischen Werkstücken mit verschieden dicken Längsabschnitten, wobei das Werkstück in seiner
Längsrichtung mit konstanter Geschwindigkeit durch eine Induktionsspule hindurch vorgeschoben und dabei mittels
dieser kontinuierlich induktiv erhitzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zum gleichmäßigen Erhitzen des Werkstückes
über seine ganze Länge beim Durchtritt eines dicken Längsabschnitts des Werkstückes durch die Induktionsspule
diese zur Erzielung einer relativ hohen Heizleistung mit einer relativ großen Anzahl stromdurchflossener
Windungen betrieben wird und beim Durchtritt eines dünnen Längsabschnitts des Werkstückes durch die Induktionsspule
diese zur Erzielung einer relativ niedrigen Heizleistung mit einer relativ kleinen Anzahl stromdurchflossener
Windungen betrieben wird.
2. Wärmebehandlungsvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit Treibwalzensätzen zum
Vorschieben von rohr- oder stabförmigen Werkstücken, einer ersten Heizeinrichtung in Form einer Induktionsspule, einer
der ersten Heizeinrichtung nachgeschalteten, zweiten Heizeinrichtung, und einer zwischen den beiden Induktionsspulen
vorgesehenen Kühleinrichtung, gekennzeichnet durch eine Einrichtung zur Steuerung der Anzahl der stromdurchflossenen
Windungen der Induktionsspule nach dem Verfahren nach Anspruch 1.
3. Wärmebehandlungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Heizeinrichtung
ebenfalls eine Induktionsspule und mit einer Einrichtung zur Steuerung der Anzahl ihrer stromdurchflossenen Windungen
nach dem Verfahren nach Anspruch 1 versehen ist.
4. Wärmebehandlungsvorrichtung nach Anspruch 2,
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dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Heizeinrichtung ein Ofen oder eine Induktionsspule mit konstanter Windungszahl
ist.
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