DE3201245A1 - "verfahren zum herstellen von, insbesondere unglasierten, fliesen mit einem dekormasseauftrag" - Google Patents
"verfahren zum herstellen von, insbesondere unglasierten, fliesen mit einem dekormasseauftrag"Info
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Description
"Verfahren zum Herstellen von, insbesondere unglasierten,
Fliesen mit einem Dekormasseauftrag"
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von, insbesondere
unglasierten, Fliesen im Trockenpreßverfahren mit einem Dekormasseauftrag ah der Oberfläche.
Solche Verfahren sind in verschiedensten Spielarten bekannt.
Grundsätzlich und hauptsächlich kennt man als Dekormassen Engoben,
d.h. dichtbrennende Massen von ähnlichem mineralogischem Aufbau wie die Grundmasse der Fliese, jedoch von einer anderen,
gewünschten und die Grundmasse abdeckenden Farbe und in wässriger Suspension auf den Pressling aufgetragen, ferner keramische
Farben, d.h., meist spinellartige, Farbkörper, die als Pasten in einem Druckverfahren oder als wässrige Suspensionen
nach anderen Verfahren aufgetragen werden, ferner Glasuren, d.h. glasig erstarrende Massen, die als Pulver oder wässrige Suspensionen
aufgebracht werden, und schliesslich farbige Massen von ähnlichem oder gleichem mineralogischem Aufbau wie die Grundmasse,
die in der Preßform trocken auf diese aufgestreut und mitgepreßt werden. Engoben werden immer noch mit einer Glasur bedeckt
und gegebenenfalls unter der Glasur mit einer keramischen Farbe; Farben brauchen immer eine Glasurüberdeckung. Der zuletzt
angeführten trockenen farbigen Massen bedarf man zur Herstellung
unglasierter Fliesen mit einer Oberfläche aus Dekormasse. Sie . in unterschiedlichen örtlichen Verteilungen aufzutragen ist
schwierig und erst recht, wenn strikt voneinander abgegrenzte Felder verschiedener Färbung entstehen sollen. Eine Lösung
dafür ist beispielsweise in der DB-OS 25 50 474 vorgeschlagen. Vorherrschend als Dekormasseauftrag für unglasierte Fliesen
ist "Porphyr", d.h. ein durchgehender Belag von im wesentlichen gleicher mineralogischer Zusammensetzung wie die Grundmasse,
aber grober Körnung, sodaß die verschiedenen Körner nebeneinander sichtbar sind. Ein ähnliches gesprenkeltes Erscheinungsbild
der Oberfläche, doch in kleinerer Körnung, erhält man durch einen entsprechenden Kornaufbau der Grundmasse selbst unter
Verzicht auf eine deckende Dekormasse.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Dekoriertechnik um ein weiteres Verfahren zu bereichern, das neue Oberflächengestaltungen
ermöglicht.
Gemäss der Erfindung wird dieser Zweck bei einem Verfahren der
eingangs bezeichneten Art dadurch erfüllt, daß eine Suspension der Dekormasse vor dem Ende des Preßvorganges aufgebracht wird
und anschließend mitgepreßt wird.
Diese Verfahrensweise führt zu einem unabhängig von der Gestaltung
im einzelnen neuartigen Oberflächenbild. In jedem Falle hat die Dekormasse anders als bisher eine glatte oder sonst
als Abdruck des Preßstempels nach Wunsch gestaltete Oberfläche. Darüberhinaus kommt aber vor allem eine Einlagerung der Dekormasse
in die darunter befindliche Masse zustande, die in weiteren Beziehungen einen neuen optischen Eindruck hervorbringt: Wo die
unter der Dekormasse befindliche Masse an die Oberfläche tritt, entstehen fließende Obergänge, und sei es nur über kleinste Entfernungen,
und dabei treten hier an der Oberfläche nicht die geringsten Höhenunterschiede auf, die sonst an den Grenzen von
Dekoraufträgen meist zumindest einen Anflug von körperlicher
Form bilden; die unter der Dekormasse befindliche Masse kann,
ferner nicht ganz, aber so nahe bis an die Oberfläche kommen, daß sie schon gewissermaßen durchscheint, sich jedenfalls auf
den optischen Eindruck auswirkt. Es können, "insbesondere mit
nur hauchdünn und etwas ungleichmässig aufgesprühten Suspensionen, so warme Tönungen erzeugt werden, wie man sie bisher an ting lasierten
Fliesen nicht kennt.
Nichtsdestoweniger bleibt das Dekor ein neuartiges, wenn noch eine
Glasur darüberkommt.
Es könnte auch die in Suspension aufgebrachte Dekormasse selbst
mehr oder weniger ausgeprägte Glasureigenschaften haben.
Von besonders vorteilhafter Bedeutung ist dabei, wie auch für sich, der Umstand, daß sich die Suspension in zweifacher Hinsicht
besonders gut handhaben und beherrschen lässt. Das Versprühen einer Flüssigkeit ist mit einfachen Mitteln möglich und
genau steuerbar, und die Verteilung und Ordnung der Tröpfchen bleibt dann auch beim Auftreffen erhalten, weil die Flüssigkeit
die Masse benetzt und dadurch sofort haftet. Differenziertes Aufstreuen einer trockenen Masse wäre von vornherein schwieriger
und ungenauer und würde zu weiteren kaum beherrschbaren Verteilungsänderungen beim Auftreffen führen, weil die Körner verspringen.
Dass mit der Suspension Wasser in die an sich trocken zu verpressende
Masse eingebracht wird, erweist sich in weiten Grenzen als unschädlich. Es führt auch zu keinen Anhaftungen am Preßstempel.
Das Wasser wird äußerst schnell von der Masse aufgesogen.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung wird die Suspension nach dem Vorpressen aufgebracht, das heißt, nachdem der Preßstempel
in üblicher Weise einmal oder mehrmals mit einem Bruchteil der später angewandten vollen Preßkraft gedrückt hat und
zur Entlüftung des Preßlings zurückgeht. Die vorgepresste Oberfläche
ist bereits glatt und gleichmässig und erlaubt damit, insbesondere geringe Mengen von Dekormasse verhältnismässig
reproduzierbar und an der Oberfläche bleibend abzulagern.
Man kann jedoch die Suspension auch einfach nach dem Füllen der Preßform mit der Grundmasse und gegebenenfalls einer Oberflächenschicht
aus anderem Material aufbringen und damit die Einlagerung der Dekormasse in die Grundmasse bzw. die genannte
andere Masse noch erheblich vertiefen. Daraus kann, je nach den Materialien, ein noch verstärkter und/oder ein weiterer Dekoreffekt
hervorgehen.
Schliesslich kann daran gedacht werden, die Suspension vor dem
Füllen der Preßform auf deren Boden aufzubringen, wenn man ein Ankleben verhindern kann.
Wie schon aus dem Vorstehenden deutlich wird, schöpft man die neuen Wirkungen der Erfindung am weitesten aus, wenn man die
Suspension nur stellenweise aufträgt und damit Übergänge zwischen der Dekormasse und der unter dieser befindlichen Masse, das
heißt der Grundmasse der Fliese oder einer auf diese aufgebrachten Oberflächenschicht aus anderem Material, schafft.
Am ausgeprägtesten geschieht das in der Form, daß die Suspension derart in geringer Menge und feiner Verteilung aufgesprüht wird,
daß sie auf der besprühten Oberfläche voneinander getrennte Tröpfchen bildet. So lassen sich ausgesprochen warme, auch leicht
wechselnde,Tönungen erzielen.
Man kann die Suspension aber auch dick auftragen, z.B. aufspritzen,
und so "Klecksbilder" erzeugen.
Die Möglichkeit zur Erzeugung regelmässiger Dekorbilder besteht ebenfalls, sei es durch Aufsprühen der Suspension unter teilweis
er Abdeckung der Oberfläche mit einer Schablone, sei es durch Ausfließenlassen von Tropfen bestimmter Größe an bestimmten
Stellen o.a..
Dies verlangt allerdings einen vergleichsweise großen Zeitaufwand,
während dessen der Preßvorgang unterbrochen ist.
Der Regelfall wird sein, daß man mittels einer feststehenden·
.oder bweglichen Düse oder Mehrzahl von Düsen bei nur kurz über die Preßform angehobenem Preßstempel eine Engobe von der Seite
her schräg in die Pressform einsprüht oder -spritzt.
Claims (6)
1. Verfahren zum Herstellen von, insbesondere unglasierten,
Fliesen im Trockenpreßverfahren mit einem Dekormasseauftrag an der Oberfläche, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Suspension der Dekormasse vor dem Ende des Preßvorganges aufgebracht wird und anschließend mitgepreßt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Suspension eine Engobe ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Suspension nur stellenweise aufgetragen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Suspension derart in geringer Menge und feiner Verteilung
aufgesprüht wird, daß sie auf der besprühten Oberfläche voneinander getrennte Tröpfchen bildet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Suspension nach dem Vorpressen aufgebracht wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Presse mit einer
feststehenden oder beweglichen Düse oder Mehrzahl von Düsen für die Suspension versehen ist, die derart angeordnet
ist, daß sie bei nur wenig über die Preßform angehobenem Preßstempel von der Seite her schräg in die
Preßform einsprüht oder -spritzt.
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