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Passive Sicherheitsgurteinrichtung
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Die Erfindung bezieht sich auf eine passive Sicherheitsgurtein richtung
für Fahrzeuge, insbesondere Personenkraftfahrzeuge, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
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3ei derartigen bekannten passiven Sicherheitsgurteinrichtungen wird
das An- und Ablegen der Sicherheitsgurte in Abhängigkeit von der Stellung der Pahrzeugtüren
sowie von dem Betriebszustand des Fahrzeugs gesteuert. So wird beispielsweise schon
mit dem Einstecken des Zündschlüssels in das Zündschloß der Stellantrieb aktiviert
und beim Öffnen einer Fahrzeugtür der Sicherheitsgurt, der dem dieser Tür benachbarten
Sitz zugeordnet ist, zur Verstellung in die Ablagestellung beaufschlagt, während
mit dem SchlieBen der Tür der Stellantrieb zum Verstellen des Sicherheitsgurtes
in die Rückhaltestellung veranlaßt wird.
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Bei bestimmten Fahrmanövern ist es Jedoch mitunter erforderlich, die
Tür zu öffnen, um eine bessere Kontrolle der 3bewegung des Fahrzeuges zu haben.
Dies ist insbesondere beim Rückwärtsrangieren in Parklücken und dgl. erforderlich.
Da mit dem Öffnen der Fahrzeugtür der Sicherheitsgurt in seine Ablagestellung zurücktransportiert
wird, ist der Fahrzeuginsasse in dieserSituation,in der
sich das
Fahrzeug noch bewegt, nicht mehr gesichert. Auch kann der in seine Ablagestellung
zurückgleitende Sicherheitsgurt den die Fahrzeugtür öffnenden und nach hinten blickenden
Fahrzeuginsassen stören und behindern.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe ist daher darin zu sehen,
eine passive Sicherheitsgurteinrichtung der im Oberbegriff des Patentanspruchs angegebenen
Art zu schaffen, die die vorerwähnten Nachteile vermeidet und so eine komfortablere
und sicherere Betriebsweise des Fahrzeugs ermöglicht.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß dem Kennzeichen des Patentanspruchs
1. Dadurch, daß erfindungsgemäß der Stellantrieb zusätzlich in Abhängigkeit von
der Stellung des Gangwählhebels betätigbar ist, kann beispielsweise dafür gesorgt
werden, daß bei in der Rückwärtsgangstellung befindlichem Gangwählhebel der Stellantrieb
an einer Verstellung des Sicherheitsgurtes in die Rtickhaltestellung nach bei geöffneter
Tür gehindert wird. Der Fahrzeuginsalze ist also auch bei einem derartigen Rückwärtsrangieren
mit geöffneter Fahrzeugtür gesichert und wird nicht durch den in die Ablagestellung
gleitenden Gurt behindert und gestört.
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Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche und werden im folgenden anhand der ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung darstellenden Zeichnung näher erläutert.
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Die Zeichnung zeigt in schematischer Darstellungsweise eine erfindungsgemäße
passive Sicherheitsgurteinrichtung mit der zugehörigen Steuervorrichtung für den
Stellantrieb.
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In der Zeichnung sind mit 1 die Umrisse des Innenraums eines Personenkraftfahrzeugs
bezeichnet mit eine einem Fahrzeugsitz 2 zugeordneten passiven Sicherheitsgurt 3.Dieser
passive Sicherheitsgurt 3 ist in dem Ausführungsbeispiel als Zweipunkt-Schrägschultergurt
ausgeführt,dessen eines Ende auf einer seitlich am oder unterhalb des Fahrzeugsitzes
in der Fahrzeugmitte angeordneten Aufwickelvorrichtung 4
essen anderes,
der Schulter des Fahrzeuginsassen zugeordnetes Ende an einem Läufer 5 befestigt
ist, der in einer Führung 6 am Rahmen des Fahrzeugs verschiebbar geführt ist. Die
Führung 6 ist dabei oberhalb der dem Fahrzeugsitz 2 benachbarten Fahrzeugtür 7 so
angeordnet, daß sich der Sicherheitsgurt 3 in der einen Endstellung der Führung
6 in einer Ablagestellung befindet, in der der Zugang zu dem Fahrzeugsitz 2 ohne
eine wesentliche Behinderung möglich ist, während in der anderen Endstellung der
Sicherheitsgurt eine Lage einnimmt, in der er einen auf dem Fahrzeugsitz sitzenden
Fahrzeuginsassen auch im Falle eines Unfalles sicher zuruckhält.
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Die Verstellung des Läufers 5 in der Führung 6 erfolgt mit Hilfe eines
zug- und druckfesten Verstellmittels 8, beispielsweise eines mit einer Kunststoffunhüllung
versehenen Stahlseiles,von einem Stellantrieb 9 aus, dessen Betätigung von einer
Steuervorrichtung 10 gesteuert wird. Diese Steuervorrichtung erhält nun Steuersignale
von verschiedenen Schaltern und Gebern, so zum Beispiel von einem dem Lenkradschloß
zugeordneten Schalter 11, der bei Einführen des Zündschlüssels in das Lenkradschloß
geschlossen wird und somit den Stellantrieb aktiviert. Ein zweiter Schalter 12 fragt
die Stellung der Fahrzeugtür 7 ab und ist beispielsweise bei geöffneter Fahrzeugtür
7 geöffnet und bei geschlossener Fahrzeugtür geschlossen. Bei herkömmlichen passiven
Sicherheitsgurteinrichtungen sind abgesehen etwa von weiteren, beispielsweise die
Endlagen des Läufers in der Führung erfassenden Endschaltern sowie von die Besetzung
der Fahrzeugsitze erfassenden Sitzschaltern häufig keine weiteren Signalgeber vorgesehen,
so daß die Steuerung des Stellantriebes 9 nur von dem Lenkschloßschalter 11 und
dem Türschalter 12 vorgenommen wird.
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Dabei erfolgt bei geschlossenem Lenkschloßschalter 11 und geöffnetem
Türschalter 12 eine Verstellung des Sicherheitsgurtes 3 in seine Ablageposition
und bei geschlossenem Türschalter 12 eine Verstellung in seine Rückhaltestellung.
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Erfindungsgemäß 9011 nun jedoch wenigstens ein weiterer Schalter 13
vorgesehen sein, der zur Abfrage der Stellung eines dem Geschwindigkeitswechselgetriebe
zugeordneten Gangwählhebels 14 so angeordnet ist, daß er bei Verstellung des Gangwählhebels
in eine einem
bestimmten Getriebegang zugeordnete Stellung betätigbar
ist. Insbesondere ist diese besondere Gangwählhebelstellung die dem Rückwärtsgang
zugeordnete Stellung, wie dies in der Zeichnung angedeutet ist. Danach erfolgt die
Ansteuerung des Stellantriebes 9 von der Steuervorrichtung 10 so, daß bei geschlossenem
Lenkschloßschalter 11 und geöffnetem Türschalter 12 eine Rückverstellung des Sicherheitsgurtes
3 in seine Ablagestellung nur dann vorgenommen wird, wenn der Gangwählhebel nicht
in der Rückwärtsgangstellung steht. Ist der Gangwählhebel dagegen zur Anwahl des
Rttckwärtsganges in diese besondere Gangstellung verstellt, dann bleibt der Sicherheitsgurt
3 trotz geöffnetem Türschalter 12, das heißt trotz geöffneter Fahrzeugtür 7, in
der Rückhaltestellung, so daß ein dar Fahrzeug rückwärts einparkender und dabei
die Tür zur Kontrolle dieses Rückwärtsfahrvorganges öffnender und aus dem Fahrzeug
nach hinten blickender Fahrzeuginsasse durch den Sicherheitsgurt 3 angeschnallt
bleibt.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung könnte nun auch noch dadurch erweitert
werden, daß weitere Gangstellungen des Gangwählhebels 14 durch dem Schalter 13 analoge
Schalter abgefragt werden, so daß auch bei Stellung des Gangwählhebels in diesen
Gängen, beispielsweise dem ersten und/oder dem zweiten Vorwärtsgang, ein Öffnen
der Tür ohne Rückverstellung des Gurtes in seine Ablagestellung möglich wird. Auf
diese Weise könnte bei etwaigen Rangiermanövern bei geöffneter Tür eine ständige
Sicherung des Fahrzeuginsassen durch den Sicherheitsgurt erreicht werden.
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b Hierbei könnte es dann auch zweckmäßig sein, für die Steuerung
des Stallantriebs 9 die Stellung der zwischen dem Antriebsmotor und dem Geschwindigkeitswechselgetriebe
-angeordneten Kupplung abzufragen, die mittels eines Kupplungspedals 17 von dem
Fahrzeugführer betätigt werden kann. Zu diesem Zweck kann dem Kupplungspedal 17
ein Schalter 16 zugeordnet sein, der bei durch Niedertreten des Kupplungspedals
17 betätigter Kupplung zum Beispiel geschlossen ist und diese Information an die
Steuervorrichtung 10 weitergibt.
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In diesem Fall kann die Steuervorrichtung 10 so geschaltet sein, daß
bei niedergetretenem Kupplungspedal 17 (betätigter Kupplung)
der
Stellantrieb 9 den Schalter 13 übersteuert. Damit ist gemeint, daß bei ausgerückter
Kupplung und geöffneter Fahrzeugtür trotz eines in einer bestimmten Gangstellung,
beispielsweise dem ersten oder zweiten Vorwärtsgang, befindlichen Gangwählhebels
14 der Sicherheitsgurt 3, beispielsweise zur Ermöglichung des schnellen Ein- oder
Aussteigens eines Mitfahrers, in die Ablagestellung verstellt wird.
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Eine weitere Information kann von einem der Lichtmaschine des Fahrzeugs
zugeordneten Relais 15 kommen, das bei laufendem Motor eine bestimmte Schaltstellung
einnimmt und diese der Steuervorrichtung 10 weitermeldet. Diese Information des
Relais 15 kann dazu dienen, den Betriebszustand des Fahrzeugmotors in die Steuerung
zu integrieren, da entscheidend für die Steuerung des Stellantriebs nur eine Bewegung
des Fahrzeugs ist. Eine eindeutige Information über die Bewegung des Fahrzeugs kann
dann aber durch das Relais 15, den Kupplungsschalter 16 und den Gangwählhebelschalter
13 mitgeteilt werden in der Weise, daß bei laufendem Motor, nichtbetätigter Kupplung
und einem in einem der Getriebegänge befindlichen Gangwählhebel das Fahrzeug sich
in jedem Fall bewegt. Bei einer solchen Fahrzeugbewegung kann die Steuerung so ausgeführt
sein, daß in Jedem Fall, unabhängig von der Stellung der Fahrzeugtür der Sicherheitsgurt
in der Rückhaltestellung sich befindet. Liegt dagegen eine dieser Informationen
nicht vor, das heißt ist entweder der Motor, bzw. die Lichtmaschine, nicht in Betrieb
oder ist die Kupplung getreten oder aber ist kein Getriebefahrgang eingelegt, dann
kann bei ansonsten geschlossenem Lenkschloßschalter 11 und geöffnetem Türschalter
12 der Sicherheitsgurt 3 unbedenklich in die Ablagestellung verstellt werden.
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In der Zeichnung sind die Signalleitungen zu dan Relais 15 und zu
dem dem Kupplungspedal 17 zugeordneten Kupplungsschalter 16 mit unterbrochenen Linien
angedeutet, was darauf hinweisen soll, daß diese Schalter für die Funktion der erfindungsgemäßen
Sicherheitsgurt einrichtung nicht unbedingt notwendig sind, sondern als alternative
Zusatzausrüstungen bedacht sind, insbesondere für den Fall, daß dem Gangwählhebel
14 mehrere Schalter, die nicht nur die Rückwärtsgangstellung,
sondern
auch Vorwärtsgangstellungen abfragen, vorhanden sind.
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