DE3153050T1 - Verfahren zum zerstoerungsfreien messen der dauerfestigkeit von ferromagnetischen werkstoffen - Google Patents
Verfahren zum zerstoerungsfreien messen der dauerfestigkeit von ferromagnetischen werkstoffenInfo
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Description
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Verfahren zum zerstörungsfreien Messen der
Dauerfestigkeit von ferromagnetischen Werkstoffen
Die Erfindung betrifft ein Meßverfahren zur Bestimmung
der Dauerfestigkeit von ferromagnetischen Werkstoffen.
Die Dauerfestigkeit wird dargestellt mittels der soge-■-—
nannten S-N-Kurve, die experimentell dadurch bestimmt wird, daß die Prüfkörper bei verschiedenen Spannungs-
oder Belastungsamplituden bis zum schließlichen Ermüdungsbruch beansprucht werden. Eine der wichtigsten
Einzelheiten der S-N-Kurve ist die Dauerschwingfestigkeit
oder Ursprungsfestigkeit, d.h. die begrenzende Beanspruchungs-" oder Spannungsamplitude, unter welcher
die angelegten Amplituden nicht mehr länger einen
Ermüdungs- oder Dauerbruch bzw. eine Zerstörung der Prüfkörper herbeiführen können. Vom Gesichtspunkt der
praktischen Anwendungen ist die Dauerschwing- oder Ursprungsfestigkeit auch der wichtigste Wert der Dauer-
f" 20 Schwingfestigkeit. Die Bestimmung dieser Grenze im
oben erwähnten , zerstörenden Verfahren erfordert einen Zeitraum von 5 bis 10 Tagen und Nächten, je nach
der eingesetzten Prüfmaschine.
Es gibt auch einige zerstörungsfreie Verfahren zum Messen der Dauerfestigkeit , hauptsächlichem die
Entwicklung der Strukturverschlechterung im Zusammenhang mit der Ermüdung zu verfolgen. Ein Kennzeichen dieser
Verfahren besteht darin, daß sie einen Vergleich der Meßergebnisse mit denjenigen früherer Messungen oder
denjenigen von Bezugsmaterialien« Diese Verfahren haben sich jedoch als ziemlich unzuverlässig erwiesen
und weiterhin kann man mit ihnen die sehr wichtige Dauerfestigkeit, die Lastwechselzahl der Dauer-
Schwingfestigkeit nicht messen. Beispiele dieser Verfahren sind u.a. das Ermüdungseichmeßverfahren (Drahtdauerfestigkeitsverfahren)
und Messungen der Koerzitivkraft.
Das vorliegende , zerstörungsfreie Verfahren zum Messen
der Dauerschwingfestigkeit oder Dauerfestigkeit wendet die sogenannte mechanische Barkhausen'sehe Rauscherscheinung
an . Als Erscheinung ist die mechanische Barkhausen1sehe Rauschbildung mit den nicht umkehrbaren
Veränderungen im magnetischen Zustand des Werkstoffes (mit den unterbrochenen Bewegungen der Blochwände unter
dem Einfluß der mechanischen Belastung des Prüfkörpers in einem stabilen Magnetfeld oder in einem entmagnetisierten
Zustand ) verwandt.
Besser bekannt ist der "gewöhnliche" Barkhausen-Rauscheffekt, der sich in einem wechselnden, äußeren Magnetfeld
ergab. Zwecks Anwendung dieses "gewöhnlichen" Barkhausen-Rauscheffekts in der zerstörungsfreien .
Meßtechnik wurde eine Anzahl Geräte entwickelt.
Auch die US-amerikanische Patentschrift Nr. 3.427,872
für die Messung der statischen Belastung oder des Spannungszustandes eines Werkstoffes mittels eines
wechselnden, äußeren Magnetfeldes beruht auf diesem "gewöhnlichen" Rauscheffekt. Dieses Verfahren kann jedoch
nicht für die Analyse des mechanischen Barkhausen1sehen
Rauschens noch für die Bestimmung der Dauerschwingfestigkeit oder Dauerfestigkeit des Werkstoffes benutzt
werden.
Das Verfahren nach der Erfindung ist in den angeschlossenen
Patentansprüchen gekennzeichnet,. Das Verfahren nach
der Erfindung bietet den bemerkenswerten Vorteil, daß die Dauerschwing- oder Dauerfestigkeit in der Praxis
sehr rasch bestimmt v/erden kann, z.B. in einem
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Zeitraum von 15 Minuten. Deshalb kann das Verfahren nach der Erfindung in der Praxis sofort zur Bestimmung
angewandt werden, ob die dynamische Belastung eines Maschinenteils zu groß ist oder nicht.
Das Verfahren nach der Erfindung wird im einzelnen in der angeschlossenen Beschreibung unter gleichzeitigem
Hinweis auf die beifolgenden Zeichnungen klargestellt,,
worin
Figur 1 die erforderlichen Meßanordnungen bei Anwendung des Verfahrens nach der Erfindung und
Figur 2 ein Ausführungsbeispiel von Messungen nach dem Verfahren in verschiedenen Reihenfolgen
zeigen.
Einzelheiten der Meßanordnungen (Fig. 1)ί a. Der Prüfkörper unter Belastung oder Beanspruchung
b. Meßwertgeber oder Meßfühler, in dem die mechanische Barkhausen1sehe Erscheinung EMK (Spannungs-) Impulse
oder Signale indiziert? der Meßfühler kann abseits von der Oberfläche des Prüfkörpers untergebracht
werden.
c. Verstärker
d. Diskriminator oder Modulationsumwandler, durch den
die gewünschten Impulse aus den verstärkten Rauschsignalen zwecks Analyse gewählt werden.
e. Die Messung der Korngrößenverteilung, des effektiven
Wertes, des Durchschnittes des Mittelwertes, der Frequenz.
f. Ausgang (Ausdrucken oder Aufzeichnen).
Figur 1 stellt durch waagrechte Linien und zusätzlich
: durch den Buchstaben g die Magnetisierungsvorrichtung dar, durch welches der Prüfkörper oder das Prüfstück
mit einem stabilen Magnetfeld magnetisiert werden kann, dessen Richtung geändert werden kann.
Der Buchstabe h zeigt zusätzlich die mit der Magnetisierungsvorrichtung
verbundene Gleichstromquelle.
Die Magnetisierungsvorrichtung g und die Gleichströmquelle h werden im zweiten Ausführungsbeispiel der
Erfindung benutzt.
Die Magnetisierungsvorrichtung g und die Gleichströmquelle h werden im zweiten Ausführungsbeispiel der
Erfindung benutzt.
Die Messung erfolgt in Stufen wie folgt:
Stufe 1: Mittels einer äußeren Belastung wird ein Gitterfehlerzustand
im Prüfkörper geschaffen, der dLe nicht umkehrbaren Magnetisierungsänderungen innerhalb des
Prüfkörpers beherrscht. Beispielsweise wird die mechanische Belastungsamplitude F entweder stetig, wie nach
/~» Figur 2a, oder in Stufen vergrößert, in welchem Fall
jede Stufe die Größenordnung von mehreren Amplituden aufweist. Gitterfehler bedeuten in diesem Zusammenhang
z.B. Gitterstörstellen, mittels denen die plastische Verformung des Werkstoffes und damit auch die Ermüdung
eintritt. In dem Maße, wie die Belastungsamplitude
vergrößert wird, wird der effektive Wert RMS
vergrößert wird, wird der effektive Wert RMS
(quadratischer Mittelwert) der mechanischen Barkhausen·
sehen Rauschimpulse im Verhältnis (Wechselbeziehung) zur Belastungsamplitude nach Fig. 2b erhöht.
Stufe 2: Die Belastungsamplitude F wird auf Null verringert.
O i J O U J U
Stufe 3: Die Belastungsamplitude F wird, wie in Fig. 2c gezeigt, wieder vergrößert * Wenn die erste Vergrößerung
der Belastungsamplitude F auf einen genügend hohen Wert vorgenommen wird, verläuft der Effektivwert
RMS der induzierten mechanischen Barkhausen'sehen Rauschimpulse durch ein Maximum bei einem bestimmten
Wert der Belastungsamplitude F, wie in Fig. 2 gezeigt wird. Es wurde festgestellt, daß dieser Wert der
Belastungsamplitude sehr genau der Dauerschwingfestigkeit (oder Dauerfestigkeit} des ursprünglichen nicht
ermüdeten Materials entspricht.
Der genügend hohe Wert der Belastungsamplituden , auf den die Vorermüdung gebracht wird, braucht nicht
von vornherein bekannt zu sein. Er kann experimentell durch Wiederholen der Stufen 1 und 2 und Steigerung
des Wertes der Maximalbelastungsamplitude bei jeder Wiederholung gefunden werden, bis der höchste PUnkt
im RMS-Wert gemäss der Stufe 3 erscheint. Versuche haben gezeigt, daß die erforderliche , maximale
Belastungsamplitude etwa 60-70% der Streckgrenze beträgt.
Mit der mit dem zweiten Ausführungsbeispiel des Verfahrens verbundenen Magnetisierungsvorrichtung g kann
das Prüfmaterial mit einem stabilen Magnetfeld während der Messung magnetisiert werden. Dann nimmt die Größe
der induzierten Rauschimpulse zu und die Veränderungen bei der Dauerschwingfestigkeit (Dauerfestigkeit) erscheinen
klarer. Durch Veränderung der Richtung des Magnetfeldes kann der magnetische Zustand der Struktur
zusätzlich beeinflusst werden, so daß er im Verhältnis zur Richtung der wirkenden Belastung sehr wirksam wird.
Z.B. in Metallen auf Eisengrundlage muß die Richtung des Magnetfeldes parallel zu derjenigen der Belastung
liegen. Es wird auch beobachtet, daß die größten
Impulse des mechanischen Barkhausen 'sehen Rauscheffekts
sehr empfindlich gegen Veränderungen infolge Versetzungen in Kristallgittern sind. Wenn die größten Impulse
zur Analyse durch den Diskriminator d gewählt werden, erhöht sich die Genauigkeit der Meßresultate.
Durch Anwendung der Magnetisierungsvorrichtung g auf das Verfahren der Erfindung Stufe 1 und 2 kann die erste
Anwendungsweise weggelassen werden. Dies besagt, daß durch Vergrößern der Belastungsamplitude nach Fig. 2c
kann der Maximalpunkt von Fig. 2 d offengelegt werden, der sehr genau der Dauerschwingfestigkeit (Dauerfestigkeit)
des ursprünglichen , nicht ermüdeten Materials entspricht.
Das Verfahren lässt sich durch Benutzen eines allgemein bekannten Gerätes anwenden.
Vorliegend werden nur die vorteilhaftesten Anwendungsarten des erfindungsgemässen Verfahrens vorgestellt.
Es ist durchaus möglich, z.B. Veränderungen in Fre-( N quenzen, Korngrößenverteilung oder Mittelwert der Bark-
hausen-Rauschsignale infolge Versetzungsbewegung anstelle des oben erwähnten Effektivwertes RMS zu messen.
Auch die äußere Belastung, durch welche der Maximalwert des Barkhausen1sehen Rauscheffektes verursacht wird,
kann anders als eine in ihrer Amplitude zunehmende, zyklische Belastung sein. Beispielsweise kann wiederholte
Spannung, Druckspannung oder Druck diesem Zweck dienen.
Die Ausführungsbeispiele nach dem Verfahren der Erfindung sind im Rahmen der angeschlossenen Patentansprüche
abwandlungsfähig.
Claims (2)
1) Das Prüfstück wird von außen her belastet, z.B. durch eine zyklische Belastung, nimmt in seiner Amplitude
15 stetig zu (Fig. 2a), wodurch eine vorherrschende Gitterstörstelle
vom Gesichtspunkt nicht umkehrbarer Magnetisierungsänderungen im Prüfstück geschaffen wird und
gleichzeitig die Veränderungen im Effektivwert, in der Frequenz, Korngrößenverteilung oder dem Mittelwert
20 der mechanischen Barkhausen"sehen Rauschimpulse, die
-2-
Fernsprecher: Fernschreiber: Telegramm-Adreaaii: Bankkonten: " Postscheckkonto
Llndau (08382) 054374(pat-d) petrl-lindau Bayer. Vereinsbank Llndau (B) Nr. 1208578 (BLZ 73520074) Mönchen 29525-809
( 5025 Hypo-Bank Undau (B) Nr. 6670-278920 (BLZ 73520642)
Volksbank Undau (B) Nr. 51720000 (BLZ 73590120)
: : ':-:--: 315305Ö
während der Ermüdung des ferromagnetischen Materials induziert werden, gemessen werden (Fig. 2b),
2) die äussere Belastung wird auf Null verringert,
3) das Prüfstück wird von außen her durch eine zyklische oder sonstige Belastungsmethode (Fig. 2c) belastet
und gleichzeitig wird der als Effektivwert auftretende Maximalpunkt, die Frequenz, die Korngrößenverteilung
oder der Mittelwert der während der Ermüdung des ferromagnetischen Materials induzierten mechanisehen
Barkhausen'sehen Rauschimpulse gemessen.
Die Belastungsamplitude, bei welcher der Maximalpunkt auftritt, entspricht einer Ermüdungsfestigkeit,
die gleich der Dauergeschwindigkeit (Dauerfestigkeit) des Prüfstückes ist (Fig. 2d).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß 1 und 2 durch Magnetisierung
des Prüfstückes durch ein stabiles Magnetfeld ersetzt werden.
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