Die Erfindung betrifft die Ultraschalltechnik, und sie
bezieht sich insbesondere auf ein Verfahren zum Erfassen von Inhomogenitäten magnetisierbarer Werkstoffe
sowie auf eine Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens.
Die Erfindung kann zur zerstörungsfreien Prüfung von magnetisierbaren Blechen. Rohren, Stäben und anderen
Erzeugnissen unmittelbar an Fließbändern für deren Herstellung bei einer Transportgeschwindigkeit bis
m/s benutzt werden. Darüber hinaus kann die Erfindung bei der Entwicklung von Folgesystemen zum Bestimmen
der relativen Ortslage eines zu untersuchenden Objektes bei verschiedenen technologischen Prozessen
zum Einsat/ kommen.
Die Erfindung kann auch bei der Durchführung von physikalisch-chemischen und magnetischen Messungen
verwendet v. erden.
Zur Zeit ist eines der wichtigen Probleme der zerstörungsfreien
Werkstoffprüfung die Entwicklung von Verfahren und von Einrichtungen zum Feststellen von
Inhomogenitäten magnetisierbarer Werkstoffe, mit deren Hilfe sich Leistung, Empfindlichkeit und Sicherheit
der Prüfung erhöhen lassen.
Die Anwendung bekannter Verfahren und Einrichtungen zum Feststellen von Inhomogenitäten magnetischer
Werkstoffe hemmt die Produktionskapazitäten im Herstellungsprozeß und erfordert Einrichtungen und
kostspielige Ausrüstungen an den einzelnen Prüfungsstellen außerhalb der betreffenden Fertigungsstraße.
Die Notwendigkeit, neue Verfahren und Einrichtungen zu schaffen, wird auch durch die Forderung diktiert, die
Empfindlichkeit gegen Inhomogenitäten des Werkstoffes bei Hochtemperaturprüfungen (über IGO0C) zu erhöhen.
to Die gegenwärtig in der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung bekannten Verfahren und Einrichtungen zum
Feststellen von Inhomogenitäten magnetisierbarer Werkstoffe lassen sich in zwei Gruppen unterteilen:
ι. Ultraschall-Prüfverfahren und Einrichtungen zu
deren Durchführung;
2. magnetische Prüfverfahren und Einrichtungen zur Durchführung dieser Verfahren.
Bei einem zur ersten Gruppe gehörenden Verfahren (siehe das Nächächiggebuch »Geräte zur zerslSri;ngs
freien Prüfung von Werkstoffen und Erzeugnissen«, herausgegeben von W. W. Kljuew, Moskau, Verlag
»Maschinenbau«, 1976, S. 201 bis 234) arbeitet man mit der Erregung von Ultraschallwellen in einem zu untersuchenden
Material, die mit einer Inhomogenität in Wechselwirkung trc-ten. worauf das Ergebnis dieser
Wechselwirkung registriert wird.
Die Einrichtung zur Durchführung dieses Ultraschall-Prüfverfahrens
enthält piezoelektrische Wandler und Mittel zur Gewährleistung eines akustischen Kontaktes
mit der Oberfläche des zu prüfenden Werkstoffes.
In derartigen Einrichtungen werden die Erregung und der Empfang von Ultraschallwellen mit Hilfe der pic/.oelektrischen
Wandler vorgenommen, die nach der Kontakt- oder Immersionsmethode betrieben werden.
Es ist auch eine Variante der Einrichtung möglich, bei der anstelle der piezoelektrischen Wandler magnetoakustische
Wandler verwendet wei.'r n. Die Einrichtung
umfaße in diesem Fall auch ein Magnetisicrungssystcm
und einen stromdurchflossenen Leiter, der parallel zur Oberfläche des zu prüfer den Werkstoffes verläuft und
in ein Magnetfeld eingebracht ist. Hierbei erfolgt die Ultraschallerregung durch Einwirkung der vom siromdurchflossenen
Leiter ausgesendeten elektromagnetischen Wellen auf die Oberfläche des zu prüfenden
Werkstoffes.
Bei Verwendung des Verfahrens und der Einrichtungen dieser Gruppe entsteht die Notwendigkeit, einen
akustischen Kontakt zwischei den piezoelektrischen Wandlern und dem Erzeugnis /.u sichern und die pic/oelektrischen
Wandler an entsprechenden Prismen an/u kleben, was die zulässige Temperatur für das /u prüfen
de Erzeugnis und die Geschwindigkeit der Prüfung be·
grenzt. Die Anwendung der inagnetoakustischen Wandler
im Rahmen der ersten Gruppe wird weiter durch eine geringe Empfindlichkeit beschränkt, die insbeson
dere von den konkreten Charakteristiken der /u prüfen
den Erzeugnisse, z. B. von deren Konstanten der dynumischen Magnetostriktion abhängt.
Bei einem zur zweiten Gruppe gehörenden magnetischen Prüfverfahren (siehe das Nachschlagcbuch:
»Geräte zur zerstörungsfreien Prüfung von Werkstoffen und Erzeugnissen«, herausgegeben von W. W. Kljuew,
Moskau, Verlag »Maschinenbau«, 1976, S. 30 bis 7!) nutzt man die Erscheinung einer Verzerrung des Magnetfeldes
des Magnetisierungssystems beim Vorhandensein von Inhomogenitäten im zu prüfenden Werk-
stoff aus, wobei diese örtlichen Verzerrungen registriert werden.
Die Einrichtungen zur Durchführung dieses Verfahrens
enthalten ein Magnetisierungssystem für einen zu prüfenden Werkstoff (Induktionsspulen, Ferrosonden,
Hall-Geber usw.), magnetisch empfindliche Elemente und eine Anzeigeanordnung.
Das Verfahren und die Einrichtung dieser Gruppe kennzeichnen siA durch eine geringe Empfindlichkeit
bei der Feststellung von inneren Inhomogenitäten, was durch das kleine Signal/Rausch-Verhältnis bedingt ist,
das seinerseits damit zusammenhängt, daß man das Nutzsignal und das durch die magnetische Struktur bedingte
Rauschen nicht abtrennen kann. Hinzu kommt, daß sich bei der Durchführung dieses Verfahrens
Schwierigkeiten ergeben, die mit der Umwandlung von magnetischen Gleichfeldern der Inhomogenitäten in
Hochfrequenzsignale bei Verwendung der Induktionsspulen, Ferrosonden usw. verbunden sind.
Bekannt ist weiter ein Verfahren zum Nachweis von Inhomogenitäten in magnetisierbarer. Materialien mit
Hilfe von magnetischen Streufeldern und eine Einncntung
zu dessen Durchführung (siehe z. B. W. Lo.-d, D. J. Oswald »international Journal of Nondestructive Testing«,
1972, vol.4,p. p.249-274).
Dieses Verfahren besteht darin, daß man das zu prüfende Material in ein magnetisches Gleichfeld bringt,
das in Anwesenheit einer örtlichen Inhomogenität des Materials teilweise verzerrt wird und aus der Oberfläche
des Erzeugnisses heraustritt, so daß ein magnetisches
Streufeld entsteht.
Die Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens enthält ein Magnetisierungssystem für ein magnetisierbares
Material, z. B. einen Dauer- oder Elektromagneten, ein magnetisch empfindliches Element, durch das
das lokale Feld einer Inhomogenität in ein elektrisches Signal umgewandelt wird, einen Verstärker und ein Registrierungssystem.
Bei der Durchführung dieses Verfahrens erfolgt in der Einrichtung unweit des Inhomogenitätsbereichs eine
Änderung der Verteilung des magnetischen Feldes, die durch das magnetisch empfindliche Element registriert
wird.
Das Anwendungsgebiet dieses Verfahrens und der dazugehörigen Einrichtung ist durch die geringe Emp-
findlit hkeit beim Nachweis innerer Inhomogenitäten
und durch die geringe Prüfungssicherheit aufgrund des niedrigen Werts des Signd/Rausch-Verhältnisses begrenzt.
Es isi ferner ein Verfahr jn zum Feststellen von Inhomogenitäten
(FR-PS 20 53 185) bekannt, bei dem man das zu prüfende Material in ein Magnetfeld bringt, auf
die Oberfläche eines magnetostriktiven Mediums mittels Schwingungen einwirkt, das in der Nähe des Inhomogenitatsbereiches
des Materials angeordnet ist, und Signale registriert, die durch magnetoakustische Umwandlung
im Medium entstehen. Bei diesem Verfahren wird die Oberfläche des zu prüfenden Materials, das ein
magnetostriktives Medium darstellt, einer Einwirkung von Ultraschallwellen unterworfen.
Die Ultraschallwellen breiten sich im magnetischen
Material aus und wirken mit der Inhomogenität zusammen, so daß eine durch die Magnetostriktion bedingte
magnetoakustische Umwandlung stattfindet, d.h. die Ultraschallwellen modulieren magnetische Gleichfelder
der Inhomogenität mit der Ultraschallfrequenz und verwandeln diese in magnetische Wechselfelder, die dann
registriert werden.
Es ist auch eine Einrichtung zum Feststellen von Inhomogenitäten magnetisierbarer Werkstoffe bekannt, die
nach diesem Verfahren arbeitet, wobei sie ein Magnetisierungssystem, dessen Magnetfluß das magnetostriktive
Medium durchläuft, das in der Nähe des Inhomogenitätsbereiches angeordnet ist und zwei Wandler aufweist,
die auf der Oberfläche des magnetostriktiven Mediums angebracht und mit einem Haupt-HF-Impulsgenerator
und einem an einen Anzeiger angeschlossenen Hauptverstärker elektrisch verbunden sind. In der bekannten
Einrichtung ist einer der Wandler piezoelektrisch ausgebildet und an den Haupt-HF-Impulsgenerator
angeschlossen, während der andere Wandler eine Induktionsspule darstellt und mit dem Hauptverstärker
in Verbindung steht.
Der Haupt-HF-Impulsgenerator erregt den piezoelektrischen Wandler, von dem im zu prüfenden Werkstoff
Ultraschallwellen erzeugt werden, mit deren Hilfe die magnetischen Gleichfelder der Inhomogenitäten in
magnetische Wechselfelder umgewarfelt werden, die von der Induktionsspule aufgenommen ι. verstärkt und
registriert werden.
Die Anwendung dieses bekannten Verfahrens zum Feststellen von Inhomogenitäten und der Einrichtung
zu dessen Durchführung ist dadurch begrenzt, daß keine Erkennung innerer Inhomogenitäten möglich ist. Dies
ist dadurch bedingt, daß magnetische Wechselfelder, die von einer Inhomogenität ausgesendet werden, infolge
des Skin-Effektes abgeschirmt werden. Außerdem kann man bei der Durchführung des bekannten Verfahrens
nur Materialien untersuchen, die genügend hohe Werte der Konstante der dynamischen Magnetostriktion aufweisen,
was die Klasse der prüfbaren Werkstoffe einschränkt. Werden in der Einrichtung piezoelektrische
Wandler eingesetzt, so muß ein akustischer Kontakt dieser Wandler mit dem zu prüfenden V/erkstoff gesichert
werden, was seinerseits zu Begrenzungen für die Prüfgeschwindigkeit und die Temperatur des zu prüfenden
Werkstoffes führt.
Aus der DE-PS 19 38 107 ist ein Streuflußprüfverfahren ■ ur zerstörungsfreien Werkstoffprüfung bekannt,
bei dem ein durch ein Gleichmagnetfeld an seiner Oberfläche magnetisierter Prüfling mit Ultraschallwellen beaufschlagt
wird und der an Inhomogenitäten auftretende magnetische Streufluß gemessen wird. Dieses Verfahren
erlaubt ebenfalls nur Matenalfehler an der Oberfläche des Prüflings zu erfassen, da magnetische Wechselfelder,
die von einer inneren Inhomogenität ausgesendet werden, infolge des Skin-Effektes abgeschirmt
werden.
Die US-PS 41 84 3.'4 beschreibt ein Verfahren zum Untersuchen zylinderförmiger Gegenstände mit Ultraschall.
Dabei wird der zylinderförmige Gegenstand in ein Gleichmagnetfeld eingebracht und zusätzlich über
elektromagnetische Wandler mit einem HF-1^eId beaufschlagt.
Durch Magnetostriktion werden im zu untersuchenden Gegenstand magnetisch angeregte Ultraschallwellen
erzeugt. Diese wechselwirken mit Inhomogenitäten an der Oberflä· he des zu untersuchenden Gegenstands
und erzeugen magnetische Streufelder, die von den elektromagnetischen Wandlern erfaßt werden. Die
Eindringtiefe der von den Wandlern erzeugten Wechselfelder
ist wiederum begrenzt, wodurch auch die Untersuchungstiefe eingeschränkt ist.
Der Erfindung liege die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Erfassen von Inhomogenitäten magnetisierbarer
Werkstoffe zu entwickeln, bei dem der zu prüfende Werkstoff einer Einwirkung von Wellen derart un-
terworfeii wird, daß die Möglichkeit gegeben ist, sowohl
innere als auch äußere Inhomogenitäten der Werkstoffe festzustellen und die Prüfung einer breiten Klasse von
zu untersuchenden Werkstoffen unter Gewährleistung einer hohen Empfindlichkeit und Sicherheit bei erhöhter
Leistung der Prüfung vorzunehmen, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens
bereitzustellen, die in baulicher Hinsicht genügend einfach und betriebssicher ist und eine erhöhte Störunempfindlichkeit
besitzt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren, wie es im Patentanspruch 1 angegeben
ist, bzw. durch eine Vorrichtung nach Patentanspruch 3. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sowohl
dieses Verfahrens als auch dieser Einrichtung sind jeweils in Unteransprüchen gekennzeichnet.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Erfassen von Inhomogenitäten magnetisierbarer Werkstoffe und die
Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens ermöglichen die Prüfung von über die gesamte Dicke des
zu prüfenden Werkstoffes verteilten Inhomogenitäten mit einer hohen Empfindlichkeit und Sicherheit. Dabei
erweist es sich als möglich, die Prüfung magnetisierbarer Werkstoffe mit verschiedenen Konstanten der Magnetostriktion
bei hohen Temperaturen (über 100° C) und hoher Leistung (bis 10 m/s) ohne Abtastung des zu
prüfenden Werkstoffes durchzuführen. Das erfindungsgemäße Verfahren und die zugehörige Vorrichtung
können in Fertigungsstraßen zur Herstellung von Blechen, Rohren, Stäben. Draht usw. benutzt werden. Die
Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in konstruktiver Hinsicht genügend einfach
und betriebssicher, und sie kann in Verbindung mit beliebigen Ultraschallwandlern unter in Industriebetrieben
mit hohem Rauschpegel herrschenden Bedingungen arbeiten.
Nachstehend wird die Erfindung an Hand konkreter
Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein Blockschema für eine Vorrichtung zum Feststellen von Inhomogenitäten magnetisierbarer Materialien;
Fig.2 die Lage der Schalterkontakte der Schalteinheit
in F i g. 1 bei Einwirkung von Ultraschallwellen auf den magnetostriktiven Werkstoff;
F i g. 3 die Verhältnisse von F i g. 2 für den Fall, daß auf den magnetostriktiven Werkstoff elektromagnetische
Wellen einwirken:
F i g. 4 die Verhältnisse von F i g. 2 bei gleichzeitiger Einwirkung von Ultraschallwellen und elektromagnetischer
Wellen auf den magnetostriktiven Werkstoff;
F i g. 5 eine charakteristische Abhängigkeit der relativen
dynamischen Konstante der Magnetostriktion von der Feldstärke eines Magnetfeldes.
Das angewandte Verfahren zum Feststellen von Inhomogenitäten magnetisierbarer Werkstoffe besteht
darin, daß man den zu prüfenden Werkstoff in ein Magnetfeld bringt, auf die Oberfläche des magnetostriktiven
Werkstoffes mittels Ultraschallwellen, deren Polarisationsvektor eine Komponente enthält die normal zur
Oberfläche des Werkstoffs verläuft, oder mittels elektromagnetischer
Weilen, deren Polarisationsvektor senkrecht zum Vektor des Magnetfeldes liegt, oder mittels
gleichzeitig auftretender Ultraschallwellen und elektromagnetischer Wellen, die auf die genannte Weise
polarisiert sind, einwirkt und Signale registriert, die durch magnetoakustische Umwandlungen im Werkstoff
entstehen.
Die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung zum Feststellen
von Inhomogenitäten magnetisierbarer Werkstoffe nach einem solchen Verfahren enthält ein Magnetisicrungssystem
1 dessen Magnetfluß einen magnetostrikti-
"5 ven Werkstoff 2 passiert.
Die Vorrichtung umfaßt auch einen Haupt-HF-Impulsgenerator
4, einen Hauptverstärker 5 sowie einen zusätzlichen HF-!mpuIsgenerator 6 und einen zusätzlichen
Verstärker 7, die an eine Schalteinheit 8 angcschlossen
sind. Die Verstärker 5 und 7 stehen mit einem Anzeiger 9 in Verbindung. Auf der Oberfläche des ma·
gnetisierbaren Werkstoffs 2 sind zwei Wandler 10 und 11 angebracht, die an die Schalteinheit 8 angeschlossen
sind. Die gezeigte Schalteinheit 8 weist einen Satz aus Dreistellungsschaltern A. B. C. D auf, die jeweils mil
dem Hauptgenerator 4 und dem zusätzlichen Generator 6 bzw. mit dem Hauptverstärker 5 und dem zusätzlichen
Verstärker 7 verbunden sind und die Arbeitsteilungen I
bzw. 11 haben. Jedoch kann die Schatieinheii S auch am
der Basis von polarisierten Relais oder anderen Schaltelementen ausgeführt sein. Bei der gezeigten Ausführungsform
sind der Ultraschallwandlcr 10 als piezoelektrischer Wandler und der Wandler 11 als flache Indukstionsspule
ausgebildet. Bei anderen Varianten der Vorrichtung können jedoch die Wandler eine magnctoaku
stische Ausführung aufweisen.
Das Verfahren zum Feststellen von Inhomogenitäten magnetisierbarer Werkstoffe wird in der Vorrichtung
nach Fig. I bei der Einwirkung von Ultraschallwellen auf das magnetostriktive Medium mit der entsprechend
der in F i g. 2 gezeigten Tabelle festgelegten Stellung der Schalter A. 8. C. Dder Schalteinheit 8 durchgeführt.
In Fig.2 und den entsprechenden weiteren Darstellungen
entspricht das Zeichen » + « einem gcschlosseneu
Kontakt und das Zeichen »—« einem geöffneten Kontakt.
D^r UitraschaUviarKÜer 10 ist über die SehaUeinheii 8
mit dem Hauptgenerator 4 verbunden, während der Wandler 11 an den Hauptverstärker 5 angeschlossen ist.
Bei einer Magnetisierung des zu prüfenden Werkstoffes in Anwesenheit von Inhomogenitäten 3 entsteht ein
magnetisches Streufeld. Mit Hilfe des Hauptgenerators 4 erregt der Ultraschallwandler 10 im magnetisierbarcn
Werkstoff 2 Ultraschallwellen, deren Polarisationsvcktor eine Komponente enthält, die normal zur Oberfläche
des magnetisierbaren Werkstoffs 2 liegt.
Bei der Abtastung der Oberfläche des zu prüfenden Werkstoffs 2 mit Hilfe der Wandler 10 und 11 modulieren
die Ultraschallwellen infolge des Effektes der Magnetostriktion magnetische Gleichfelder der Inhomogenität
3, die in elektromagnetische Wellen umgewandelt werden, die durch den Wandler 11 registriert und vom
Hauptverstärker 5 verstärkt werden und von dort an den Anzeiger 9 gelangen. Die angegebene Auswahl der
Polarisation der Ultraschallwellen läßt sich wie folgt erklären. Bei der Prüfung des eine innere Inhomogenität
3 einschließenden Werkstoffs 2 ist ein magnetisches Streufeld durch Vorhandensein von effektiven »magnetischen
Ladungen« bedingt, die im Inhomogenitätsbereich gebildet werden. Die Ultraschallwellen modulieren,
wie erwähnt, infolge der Magnetostriktion die Dichte der »magnetischen Ladungen« und folglich das durch
diese erzeugte Feld. Befindet sich die Inhomogenität 3 . genügend weit von der Oberfläche des zu prüfenden '.
Werkstoffs 2 entfernt und zwar in einem Abstand, der ;
die Dicke der Skin-Effektschicht übersteigt, in der die |
elektromagnetischen Wellen gedämpft werden, wird je- j doch das Nutzsigna! vom Wandler 11 nicht registriert, j
Der Nachweis innerer Inhomogenitäten 3, die sich in einer die Dicke der Skin-Effektschicht übersteigenden
Tiefe befinden, ist nichtsdestoweniger möglich, weil die »magnetischen Ladungen« der Inhomogenität 3 durch
ihr im Inneren des zu prüfenden Werkstoffs 2 erzeugtes Magnetfeld sekundäre »magnetische Ladungen« auf
der Oberfläche des Werkstoffes induzieren. Die UltraschallmouiJlation
der sekundären »Ladungen« führt zur Ausstrahlung elektromagnetischer Wellen, die vom
Wandler 11 registriert werden. Die Modulation der sekundären Oberflächenladungen kann aber infolge des
Longitudinaleffekts der Magnetostriktion im zu prüfenden
Werkstoff nur durch akustische Wellen erhalten werden, deren Polarisationsvektor eine Komponente
enthalt, die normal zur Oberfläche des magnetischen Werkstoffes 2 verläuft. So ergeben z. B. Longitudinalwellen,
die sich parallel zur Oberfläche des Werkstoffes 2 ausbreiten und bei denen die Normalkomponente des
Polarisationsvektors gleich Nuii ist. keine erforderliche Modulation. Im Gegensatz hierzu wird durch die Oberflächenwelle
Rayleigh'scher Art, die eine normal zur Oberfläche verlaufende Polarisationskomponente enthält,
die Erkennung der Inhomogenität 3 gewährleistet. Das gleiche gilt auch für Transversalwellen in begrenzten
Medien, bei denen im allgemeinen Fall die erforderliche Polarisationskomponente vorhanden ist. Somit gewährleistet
die angegebene Auswahl der Polarisation der Ultraschallwellen die Feststellung innerer Inhomogenitäten.
Das angewandte Verfahren zum Feststellen von Inhomogenitäten magnetisierbarer Werkstoffe wird dann,
wenn man auf das magnetostriktive Medium mit elektromagnetischen Schwingungen einwirkt, mittels der in
F i g. 1 gezeigten Vorrichtung mit der in F i g. 3 gezeigten Stellung der Kontakte der Schalter A, B. Q D der
Schalteinheit 8 durchgeführt.
Hierbei steht der Wandler JI triis dsm Hauptgeneralor
4 in Verbindung, während der UltraschaHwandler 10 an den Hauptverstärker 5 angeschlossen ist.
Bei der Abtastung der Oberfläche des zu prüfenden Werkstoffs 2 mittels der Wandler 10 und 11 strahlt der
Wandler 11 mit Hilfe des Hauptgenerators 4 elektromagnetische Wellen aus, die in Anwesenheit eines magnetischen
Feldes der Inhomogenität 3 infolge der Magnetostriktionswirkung im zu prüfenden Werkstoff Ultraschallwellen
erregen, die vom UltraschaHwandler 10 registriert und vom Hauptverstärker 5 verstärkt werden
und von dort aus zum Anzeiger 9 gelangen. Die Auswahl der Polarisation des elektromagnetischen Wechsclfcldes,
bei der der Vektor eines magnetisierenden Gleichfeldes senkrecht zum Vektor des magnetischen
Wechselfeldes ist, führt dazu, daß bei Nichtvorhandensein der Inhomogenität 3 keine Ultraschallwellen im zu
prüfenden Werkstoff erregt werden. Bei Vorhandensein der Inhomogenität 3 wird die Verteilung des magnetischen
Feldes im zu prüfenden Werkstoff 2 geändert Insbesondere treten Komponenten des magnetischen
Feides auf. die früher nicht vorhanden sind, so daß eine
Ultraschallerregung möglich wird. Es ist zu bemerken, daß bei der Auswahl einer von der obenbeschriebenen
abweichenden Polarisation der elektromagnetischen Welle, bei der die Ultraschallerregung auch bei Fehlen
der Inhomogenität 3 möglich ist, das Auftreten einer Inhomogenität 3 zu einer Änderung der Uitraschallamplitude
führt Durch eine solche Änderung kann das Vorhandensein einer Inhomogenität 3 nachgewiesen
werden, jedoch wird dabei das Signal/Rausch-Verhältnis
beträchtlich verschlechtert Nach dem betrachteten Verfahren erweist es sich als möglich, sowohl äußere als
auch innere Inhomogenitäten 3 festzustellen. Man muß beachten, daß die Ultraschallamplitude, nach der man
über das Vorhandensein der Inhomogenität 3 gemäß dem vorliegenden Verfahren urteilt, die Amplitude des
akustischen Nutzsignals nach den bekannten Verfahren übersteigt, weil die zu erfassende akustische Welle im
Gegensatz zu den bekannten Verfahren kein Ergebnis der Streuung des erregten Ultraschalls an der Inhomogenität
3 ist. Außerdem kann bei der beschriebenen Methode das Richtdiagramm der an der Inhomogenität 3
erregten Ultraschallwellen durch den Wandler 11 formiert werden, so daß sich der die akustischen Schwingungen
registrierende Ukraschallwandler 10 im Strahlungsmaximumbereich befindet. Hingegen wird bei den
bekannten Verfahren und Einrichtungen das Richtdiagramm der gestreuten Ultraschallwellen durch die Inhomogenität
3 bestimmt, deren Orientierung und Größe im vut aus nicht bekannt sind, so daß nur ein kleiner Te
der akustischen Streuenergie registriert wird.
Das angewandte Verfahren wird bei gleichzeitiger Einwirkung von Ultraschallwellen und elektromagnetischer
Wellen auf das magnetostriktive Medium in der Einrichtung von F i g. 1 mit der in F i g. 4 gezeigten Stellung
der Kontakte der Schalter .4. B, C, D ir> der Schalteinheit
8 durchgeführt.
Dabei ist der UltraschaHwandler 10 an den Hauptgenerator 4 und den zusätzlichen Verstärker 7 angeschlossen,
während der Wandler 11 mit dem Hauptverstärker 5 und mit dem zusätzlichen Generator 6 in Verbindung
steht.
Bei der Abtastung der Oberfläche des zu prüfenden Werkstoffs 2 mittels der Wandler 10 und 11 erregt der
UltraschaHwandler 10 mit Hilfe des Hauptgenerators 4 im Werkstoff 2 Ultraschallwellen der obengenannten
Polarisation, die bei Anwesenheit einer Inhomogenität 3 statische Magnetfelder der Inhomogenität 3 in elektromagnetische
Schwingungen verwandeln, die vom Wandler 11 registriert werden. Diese Schwingungen
werden durch den Hauptverstärker 5 verstärkt und gelangen von dort zum Anzeiger 9. Gleichzeitig mit diesem
Vorgang spielt sich noch folgender Vorgang ab. Mit Hilfe des zusätzlichen Generators 6 wirkt der Wandler
11 auf den magnetisierbaren Werkstoff 2 mit elektromagnetischen
Wellen bestimmter Polarisation ein, wie dies oben angegeben wurde. Hierbei werden bei einer im zu
prüfenden Werkstoff 2 vorhandenen Inhomogenität 3 akustische Wellen angeregt, die vom UltraschaHwandler
10 registriert und von dort der Reihe nach auf den zusätzlichen Verstärker 7 und den Anzeiger 9 gegeben
werden.
Dadurch, daß gleichzeitig Ultraschall- und elektromagnetische Wellen benutzt werden, die auf das magnetostriktive
Medium einwirken, werden zu ein und demselben Zeitpunkt zwei Nutzsignale geliefert, wodurch die
Sicherheit und Störunempfindlichkeit der Methode erhöht
wird.
Bei der Feststellung vor. Inhomogenitäten magnetisierbarer
Werkstoffe nach der beschriebenen Methode ist es, wie schon erwähnt, erforderlich, die durch die
Magnetostriktion bedingte magnetoakustische Transformation von auf bestimmte Weise auf der Oberfläche
des zu prüfenden Werkstoffs polarisierten Wellen zu gewährleisten. Daraus folgt, daß das unmittelbare Zusammenwirken
der Wellen mit der Inhomogenität nicht unbedingt ist Das bedeutet insbesondere, daß bei der
Auswahl der Schwingungsfrequenz nach dem vorliegenden Verfahren die Erfüllung der für die bekannten
Ultraschallmethoden unbedingten Beziehung f<L nicht mehr nötig ist, in der / die Schwingungsfrequenz
und (, eine kennzeichnende Korngröße des Werkstoffes bedeuten.
Andererseits ist es bekannt, daß die Prüfung grobkörniger Materialien wegen der Streuung des Ultraschalls
an Körnern die mit der Erhöhung der Frequenz f zunimmt, wesentlich komplizierter ist. Indem man bei der
Verwendung des beschriebenen Verfahrens die Frequenz nach der Bedingung f<-f wählt, in der /eine
Schwingfrequenz und Ci eine Phasengeschwindigkeit für die Ultraschallausbreitung im zu prüfenden Werkstoff
bedeuten, ist es somit möglich, das strukturbedingte Rauschen wesentlich zu vermindern und die Prüfung
grobkörniger Materialien zu gewährleisten.
Die Ultraschallmodulation magnetischer Gleichfelder der Inhomogenitäten wie auch die Erregung von Ultraschall
durch elektromagnetische Wellen in Anwesenheit
einer Inhomogenität resultiert aus dem magnetostriktiven Charakter des Mediums. Dabei erfolgt bsi Einwirkung
von Ultraschallwellen auf das magnetostriktive Medium die Umwandlung durch den reziproken Magnetostriktionseffekt.
während bei der Einwirkung von elektromagnetischen Wellen die Erregung des Ultraschalls
durch den direkten Magnetostriktionseffekts bedingt ist. Daneben ist es bekannt, daß die Konstanten
der direkten und reziproker, dynamischen Magnetostriktion für die meisten magnetisierbaren Metalle, insbesondere
für Magnetstähle, von der Stärke eines magnetischen Gleichfeldes extremal abhängen. In F i g. 5
ist eine charakteristische Abhängigkeit der relativen direkten dynamischen Konstante MA°max der Magnetostriktion
(aufgetragen auf der Ordinatenachse) von der Feldstärke W(Oe) des magnetischen Feldes (aufgetragen
auf der Abszissenachse), dargestellt, wobei A° mj<
der maximale Wert der direkten dynamischen Konstante der Magnetostriktion ist. Daraus folgt, daß bei dem angewandten
Verfahren der Wen der magnetischen Feldstärke aus der Bedingung des maximalen Wertes der
dynamischen Konstante der Magnetostriktion zu wählen ist, was den optim?Wn Bedingungen der magneloakustischen
Transformation entspricht. Dagegen werden bekannten Verfahren zum Feststellen von Inhomogenitäten
magnetischer Werkstoffe magnetische Felder größtmöglicher Stärke benutzt. Somit ist die optimale
magnetische Feldstärke H im vorliegenden Verfahren bedeutend (etwa mehrere bis Dutzende Oersted) kleiner
als die entsprechenden magnetischen Feldstärken bei den bekannten Verfahren. Daraus folgt, daß es möglieh
ist, indem man den Wert der magnetischen Feistärke nach der Bedingung des maximalen Wertes der Konstante
der dynamischen Magnetostriktion wählt und damit die maximale Effektivität der Umwandlung sichert,
die konstruktiven Anforderungen an das Magnetisierungssystem abzuschwächen, weil die erforderlichen
Werte der magnetischen Feldstärke verkleinert sind.
Das beschriebene Verfahren, das sich mit Hilfe der betrachteten Vorrichtung durchführen läßt, gestattet es
somit, Fehlstellen in verschiedenen zu untersuchenden Materialien (Blechwalzgut, Rohre, Draht, Stäbe) mit einem
hohen Genauigkeitsgrad und einer erhöhten Störunempfindlichkcil unter Industriebedingungen festzustellen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen