DE3149612C2 - Verfahren zur Ermittlung der Spannkraft - Google Patents
Verfahren zur Ermittlung der SpannkraftInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung der in einem vorgegebenen Spannzustand in einer umlaufenden Spanneinrichtung zum Festhalten eines bestimmten Werkstückes unter Berücksichtigung der Fliehkraft vorhandenen Spannkraft mittels eines anstelle des Werkstückes eingespannten Spannkraftaufnehmers. Um trotz des Einsatzes eines Spannkraftaufnehmers anstelle des jeweiligen Werkstückes fehlerhafte Annahmen zu vermeiden und eine möglichst exakte Ermittlung der beim nachfolgenden Einspannen des bestimmten Werkstückes vorhandenen Haltekraft bei der vorgegebenen Drehzahl der Spanneinrichtung zu ermöglichen, wird die vom Spannkraftaufnehmer im vorgegebenen Spannzustand bei umlaufender Spanneinrichtung gemessene Spannkraft einem Rechner zugeführt, dem aus einem Eingabespeicher zur Errechnung der beim Einspannen des Werkstückes auftretenden Spannkraft die Werte für die Steifigkeit der Spanneinrichtung und des Werkstückes aufgegeben werden.
Description
Δ Fs
■Sp.4
('♦■£)
Rn-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung der in einem vorgegebenen Spannzustand in einer umlaufenden
Spanneinrichtung zum Festhalten eines Werkstückes unter Berücksichtigung der Fliehkraft vorhandenen
Spannkraft mittels eines Kraftelements, dessen Meßwerte einem Rechner zugeführt werden.
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errechnet wird, wobei Δ Fspa der mit dem Spannkraftaufnehmer
gemessene Spannkraftverlust, Rf die Steifigkeit der Spanneinrichtung, Ra die Steifigkeit
des Spannkraftaufnehmers und Rw die Steifigkeit des Werkstückes ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß über den gesamten Drehzahlbereich
der Spanneinrichtung im Abstand von vorgegebenen Drehzahlstufen die bei der Einspannung
eines bestimmten Werkstückes zur Verfügung stehende Spannkraft ermittelt und einem Speicher zugeführt
wird, aus dem die Werte bedarfsweise abrufbar sind.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß außer der
jeweiligen Spannkraft für das Werkstück auch die zugehörige Drehzahl angezeigt wird.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die eingegebenen
Werte für die Steifigkeit der Spanneinrichtung, des Spannkraftaufnehmers und des jeweiligen
Werkstückes ständig angezeigt werden.
Beim Betrieb von umlaufenden Spanneinrichtungen treten Fliehkrafteinflüsse auf, die die radial von außen
am Werkstück angreifenden Spannelemente entgegen der Spannkraft im Sinne einer Spannkraftvei ringerung
beaufschlagen. Die Größe der Fliehkraft hängt von der Masse der radial beweglichen Spannelemente und von
der Drehzahl der Spanneinrichtung ab, wobei sich durch
eine Drehzahlsteigerung die Fliehkraft im Quadrat erhöht Diese Zunahme der Fliehkraft im Quadrat vermindert
die im Stillstand vorhandene Spannkraft mit zunehmender Drehzahl entsprechend, so daß die Gefahr besteht,
daß beim Zerspanungsvorgang, insbesondere wenn er durch den Einsatz moderner Schneidwerkzeuge
mit hohen Schnittgeschwindigkeiten durchgeführt wird, die erforderliche Haltekraft der umlaufenden
Spanneinrichtung für das Werkstück unterschritten und das Werkstück aus dsr Spanneinrichtung herausgeschleudert
wird.
Um diese Gefahr zu vermeiden, ist es in der Praxis
bekannt, nicht nur die Spannkraft bei stillstehender Spanneinrichtung, sondern auch bei umlaufender
Spanneinrichtung mittels eines in die Spanneinrichtung anstelle eines Werkstückes eingespannten Spannkraftaufnehmers
zu messen. Man versuchte auf diese Weise, vor dem Einspannen des zu bearbeitenden Werkstückes
festzustellen, ob unter den jeweiligen Arbeitsbedingungen die von der Spanneinrichtung bei der Beiriebsdrehzahl
trotz der Fliehkraft aufgebrachte Spannkraft ausreicht, das Werkstück sicher in der Spanneinrichtung zu
halten.
Hierbei wird unberücksichtigt gelassen, daß die Haltekraft der Spanneinrichtung im Betriebszustand nicht
nur von der Steifigkeit der Spanneinrichtung abhängt, sondern auch in einer Wechselwirkung mit der Steifigkeit
des jeweiligen Werkstückes steht.
Ausgehend vom Spannzustand bei stillstehender Spanneinrichtung, bei welchem ein Gleichgewicht zwischen
den Kräften und Verformungen einerseits der Spanneinrichtung und andererseits des eingespannten
Werkstückes herrscht, verändert sich bei umlaufender Spanneinrichtung dieser Gleichgewichtszustand durch
den Einfluß der Fliehkraft. Obwohl die absolute Größe der Fliehkraft von der Masse der Spannelemente und
der jeweiligen Drehzahl abhängt, geht nur ein Teil dieser Fliehkraft von der im Stillstand aufgebrachten
Spannkraft verloren. Der restliche Teil der Fliehkraft wird zur Verformung, d. h. Aufweitung der Spanneinrichtung
verbraucht.
Das Verhältnis zwischen dem die Spannkraft reduzierenden Anteil und dem keine Spannkraftverminderung
verursachenden Anteil hängt bei gleicher Spanneinrichtung und Drehzahl entscheidend von der an der Spannstelle
herrschenden Steifigkeit des jeweils eingespannten Werkstückes ab.
Der im Einspannzustand herrschende Gleichgewichtszustand
zwischen Spanneinrichtung und Werkstück wird nur dadurch erreicht, daß die Spanneinrichtung
in der Lage ist, so hohe Kräfte aufzubringen, daß das Werkstück im elastischen Bereich verformt wird,
wobei ein Teil der Spannenergie über Verformungen im Werkstück gespeichert wird.
Bei Werkstücken mit geringerer Steifigkeit im Einspannzustand bei stillstehender Spindel findet eine verhältnismäßig
große Werkstückverformung statt, die beim Aufweiten der Spanneinrichtung durch die Fliehkraft
ein nachfolgendes Ausdehnen des Werkstückes und damit einen geringeren Spannkraftverlust zur Folge
hat. Bei Werkstücken mit höherer Steifigkeit wird
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dagegen trotz gleich groß eingeleiteter Spannkraft bei denselben Verhältnissen durch die höhere Steifigkeit
des Werkstückes eine geringere Verformung erzielt. Demgemäß steht bei Auftreten derselben Fliehkraft ein
geringerer Rückdehnweg zur Verfügung, so daß unter gleichen Spannverhältnissen bei steifen Werkstücken
weniger Restspannkraft als bei weichen Werkstücken verbleibt. Die Steifigkeit des Werkstücks ist bei ansonsten
gleichen Verhältnissen somit für die bei Fliehkraftbeeinflussuug
verbleibende Spannkraft von entscheidender Bedeutung.
Die Erfindung geht von einem aus der US-PS 42 54 676 bekannten Verfahren der eingangs beschriebenen
Art aus. Bei diesem bekannten Verfahren mißt das in einer Spannbacke angeordnete Kraftmeßelement
bei umlaufender Spanneinrichtung die zwischen Werkstück und Spannbacke auftretende Spannkraft Die gemessenen
Werte werden einer Einrichtung übertragen, welche die Signale entziffert und die tatsächliche radiale
Spannkraft auf einem Anzeigegerät sichtbar macht Da das Kraftmeßelement und die nachgestellte Einrichtung
nicht geeignet sind, die tatsächliche Spannkraft zu ermitteln, ist ein Rechner vorgesehen, der die erforderliche
Umrechnung der als elektrische Größe gemessenen Werte in eine Kraft durchführt. Mit Hilfe dieses Rechners
ist es weiterhin möglich, durch Beeinflussen der Kraftbetätigung für die Spanneinrichtung die jeweils
erforderliche Spannkraft einzuhalten. Hierbei handelt es sich um eine normale Regelung der Spannkraft unter
Einbeziehung einer Spannkraftmessung.
Diese bekannte Einrichtung hat verschiedene Nachteile. Zum einen ist der konstruktive Aufwand für den
Einbau eines Kraftmeßelements in einer Spannbacke im Bereich der Einspannfläche zwischen Werkstück und
Werkzeug sowie für die Herausführung der gemessenen Werte aus der umlaufenden Spanneinrichtung und deren
Weitergabe an den feststehenden Rechner mit hohem Aufwand verbunden. Zum anderen besteht die große
Gefahr, daß durch Fehler bei der Meßwertübergabe völlig falsche Spannkraftwerte angezeigt werden, weshalb
das bekannte Verfahren keinen Eingang in die Praxis gefunden hat.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das bekannte Verfahren derart weiterzubilden, daß auf die Anordnung
empfindlicher Kraftmeßelemente in der umlaufenden Spanneinrichtung und die problematische
Herausführung der Meßwerte verzichtet werden kann.
Die Lösung dieser Aufgabenstellung durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß das Kraftmeßelement
in einem Spannkraftaufnehmer angeordnet wird, daß der Spannkraftaufnehmer anstelle eines bestimmten
Werkstückes in die Spanneinrichtung eingespannt wird, daß die vom Spannkraftaufnehmer in einem vorgegebenen
Spannzustand bei umlaufender Spanneinrichtung gemessenen Spannkraft-Werte dem Rechner
zugeführt werden und daß aus diesen Meßwerten unter Berücksichtigung der sich aus den unterschiedlichen
Verformungen von Spannkraftaufnehmer und zu bearbeitendem Werkstück im vorgegebenen Spannzustand
ergebenden Spannkraftdifferenz die Spannkraft für das bestimmte Werkstück vorausbestimmt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren vermeidet den beim bekannten Verfahren erforderlichen hohen Aufwand
einerseits zur Unterbringung des Kraftmeßelements in der Spanneinrichtung und andererseits zur
Herausführung der Meßwerte aus der umlaufenden Spanneinrichtung, indem das Kraftmeßelement in einem
Spannkraftaufnehmer angeordnet wird, der anstelle des Werkstückes eingespannt wird. Die in einem vorgegebenen
Spannzustand, d. h. bei vorgegebener Drehzahl und Spannkraft gemessenen Werte können auf einfache
Weise dem ortsfesten Rechner zugeführt werden, weil der Spannkraftaufnehmer einen mit der Spanneinrichtung
umlaufenden und einen stillstehenden Teil aufweist, aus dem die Meßwerte dem Rechner problemlos
zugeführt werden können. Im Rechner erfolgt eine Umrechnung der gemessenen Spannkraft mit Hilfe von Daten,
die dem Rechner aus einem Eingabespeicher zugeführt werden, der die Werte für die Steifigkeit der
Spanneinrichtung, des Spannkraftaufnehmers und des Werkstückes enthält Da die Steifigkeitswerte für die
Spanneinrichtung und den Spannkraftaufnehmer nur einmal ermittelt werden müssen, bedarf es für diese Umrechnung
lediglich der Ermittlung und Eingabe der Steifigkeitswerte für das jeweilige Werkstück, um trotz der
Tatsache, daß nicht das Werkstück, sondern ein Spannkraftaufnehmer
eingespannt wird, die effektive Spannkraft für ein bestimmtes Werkstück zu ermittein.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird eine sehr gute Annäherung der unter Einsatz eines Spannkraftaufnehmers
ermittelten Spannkraft an die bei der Einspannung des Werkstückes tatsächlich auftretende
Spannkraft bei der vorgegebenen Drehzahl der umlaufenden Spanneinrichtung erreicht, so daß die bisher angesetzten
Sicherheitsfaktoren erheblich verringert werden können. Hierdurch können bei verformungsempfindlichen
Werkstücken unerwünschte Verformungen durch das Einspannen vermieden und bei starren Werkstücken
höhere Zerspanungsleistungen angewandt werden, so daß die aufgrund moderner Schneidwerkzeuge
erheblich gesteigerten Schnittgeschwindigkeiten realisiert werden können, ohne daß die Unfallsicherheit beeinträchtigt
wird.
Aus den CIRP-Annalen, Bd. XI (1962/63), Heft 3, Seiten
117—125 sind zwar Untersuchungen an Dreibakkenfuttern im Hinblick auf ihren Einsatz bei hohen
Drehzahlen bekannt, die sich auch mit der Mindestspannkraft beschäftigen, wobei das in F i g. 3 auf Seite
119 der Vorveröffentlichung dargestellte und beschriebene Verspannungsschaubild auf die Steifigkeiten
sowohl der Spanneinrichtung als auch des Werkstückes hinweist. Bei diesem bekannten Verfahren zur Ermittlung
der Mindestspannkraft wird jedoch aus der Masse und dem Schwerpunktradius der Spannbacken die
Fliehkraft errechnet und darüber hinaus mit Hilfe der Steifigkeit von Spanneinrichtung und Werkstück der
Spannkraftverlust. Hierbei handelt es sich nicht nur um eine komplizierte Rechnung, auch die Ermittlungen des
Schwerpunktradius und der Massen sind aufwendig.
Das erfindungsgemäße Verfahren vermeidet diese komplizierte Rechnung und Ermittlung dadurch, daß an
deren Stelle die effektive Spannkraft im Betriebszustand durch einen Spannkraftaufnehmer an der Spannstelle
gemessen wird und die Umrechnung nur wegen der unterschiedlichen Steifigkeiten von Spannkraftaufnehmer
und tatsächlichem Werkstück erfolgt. Es unterscheidet sich somit von dem bekannten Verfahren dadurch,
daß ein Spannkraftaufnehmer dazu benutzt wird, in Zusammenarbeit mit einem Rechner sofort die effektive
Spannkraft für das jeweilige Werkstück in Abhängigkeit von der Drehzahl zu ermitteln, ohne daß es aufwendiger
Vermessungen der Spanneinrichtung und komplizierter Rechnungen bedarf.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird unter der Annahme linearer Funktionen für die Steifigkeiten
von Spanneinrichtung, Werkstück und Spann-
kraftaufnehmer der Spannkraftverlust nach der Formel
Δ Fs,
/?„
errechnet, wobei Δ Fspa der mit denn Spannkraftaufnehmer
gemessene Spannkraftverlust, Äfdie Steifigkeit der
Spanneinrichtung, RA die Steifigkeit! des Spannkraftaufnehmers
und Rw die Steifigkeit des Werkstückes ist. Trotz der voranstehend getroffenen Annahme linearer
Funktionen für die verschiedenen Steifigkeiten ergibt sich mit diesem Vorschlag der Erfindung eine sehr gute
Annäherung der mit dem erfindunjgsgemäßen Verfahren
ermittelten Spannkraft an die tatsächlich auftretende Spannkraft, so daß ein einfacher Rechenvorgang
durchgeführt werden kann. Selbstverständlich ist es nach dem erfindungsgemäßen Verfahren auch möglich,
dem Eingabespeicher den Steifigkeitsverlauf von Spanneinrichtung, Werkstück und Spannkraftaufnehmer
anhand von errechneten oder ermittelten Funktionen aufzugeben, die nicht linear sind, so daß die Annäherung
an die tatsächlich auftretende Spannkraft weiterhin verbessert wird.
In Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es möglich, die bei der Einspannung eines bestimmten
Werkstückes zur Verfügung stehende Spannkraft über den gesamten Drehzahlbereidh der Spanneinrichtung
im Abstand von vorgegebenen Drehzahlstufen zu ermitteln und einem Speicher zuzuführen, aus dem die
Werte bedarfsweise abrufbar sind. In diesem Fall wird
nicht nur die bei jeder wählbaren Drehzahl zur Verfugung stehende Spannkraft ermittelt, sondern es steht für
die Bedienungsperson auch eine En Ischeidungshilfe zur
Verfügung, falls die für die gewählte Drehzahl ermittelte Spannkraft zu niedrig oder zu hoch ist so daß für den
anstehenden Bearbeitungsfall entweder aus Sicherheitsgründen eine niedngere Drehzahl gewählt werden muß
bzw. zwecks besserer Ausnutzung der Zerspanungsmöglichkeiten eine höhere Drehzahl gewählt werden
kann.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren ist es weiterhin möglich, außer der jeweiligen Spannkraft für das Werkstück
auch die zugehörige Drehzahl anzuzeigen. Schließlich ist es erfindungsgemäß möglich, daß die eingegebenen
Werte für die Steifigkeiil der Spanneinrichtung, des Spannkraftaufnehmers und des jeweiligen
Werkstückes ständig angezeigt werden, so daß diese Werte von der Bedienungsperson der Werkzeugmaschine
jederzeit erkennbar sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Ermittlung der Spannkraft soll nachfolgend anhand von Zeichnungen
erläutert werden. Auf den Zeichnungen zeigt
F i g. 1 ein erstes Diagramm, bei welchem die Verformungen
eines Spannfutters und eines eingespannten Werkstückes in Abhängigkeit von der Spannkraft und
unter Berücksichtigung der Fliehkraft für ein Werkstück aus Vollmaterial aufgetragen sind, und zwar mit
einem Schemabild des Spannfutters und des Werkstükkes,
F i g. 2 ein der F i g. 1 entsprechendes Diagramm nebst Schemabild, bei welchem in demselben Spannfutter
anstelle des vollen Werkstückes ein mit einer Bohrung versehenes Werkstück eingespannt ist,
Fig.3 ein den Fig.2 und 3 entsprechendes Diagramm
nebst Schemabild, bei weichem anstelle der Werkstücke ein Spannkraftaufnehmer in dasselbe Futter
eingespannt ist,
F i g. 4 ein den Spannkraftverlauf über der Drehzahl bei einer Einspannung nach F i g. 1 darstellendes Diagramm
und
F i g. 5 ein der F i g. 4 entsprechendes Diagramm bei einem Spannkraftverlauf für das Werkstück nach
Fig. 2.
In F i g. 1 ist die Spannsituation eines Werkstückes W\ in einem Spannfutter F dargestellt, wobei das Werkstück
W\ aus Vollmaterial besteht. Oberhalb des Schemabildes ist über den Verformungen des Spannfutters F
und Werkstückes Wi der Spannkraftverlauf aufgetragen.
Das Diagramm läßt erkennen, daß bei nicht rotierendem Spannfutter F bei eingespanntem Werkstück
W\ ein Gleichgewichtszustand herrscht. Die Spannkraft Fspo bei nicht rotierendem Spannfutter F hat entsprechend
der Wirksteifigkeit Rf des Spannfutters F zur Verformung^ V^des Spannfutters und gleichzeitig entsprechend
der Steifigkeit Rm des Werkstückes Wi zur
Verformung Δ VW des Werkstückes Wi geführt. Dies
bedeutet mit anderen Worten, daß das Spannfutter F sich durch die Spannkraft FSpo entsprechend der Kennlinie
Rf aufgeweitet und das Werkstück Wi sich entsprechend
der Kennlinie Rm verformt haben.
Wenn nunmehr das Spannfutter F in Umdrehungen versetzt wird, so wirkt zusätzlich zur Spannkraft Fspo
die Fliehkraft Fc- Diese weitet das Spannfutter F weiter
auf, so daß die im Stillstand vorhandene Spannkraft FSpo
um den Spannkraftverlust Δ Fspm vermindert wird.
Zum Festhalten des Werkstückes Wl steht nunmehr nur noch die Haltekraft FsPm zur Verfügung. Da bei steifen
Werkstücken der Kraftanstieg über dem Weg sehr steil ist, ist der Spannkraftverlust Δ FsP bei dem aus Vollmaterial
hergestellten Werkstück Wi sehr stark.
Beim Diagramm nach F i g. 2 wird in demselben Spannfutter F, d. h. bei einem Spannfutter mit gleicher
Steifigkeit Rf das Werkstück W2 mit einer Bohrung gespannt,
wie dies in dem Schemabild nach F i g. 2 zu erkennen ist Dieses Werkstück W2 hat infolge der Bohrung
eine geringere Steifigkeit Rm- Gemäß der Darstellung des Diagramms wird dieselbe Spannkraft Fs^ im
Stillstand eingeleitet Es ergibt sich wiederum ein Gleichgewichtszustand
Wenn nunmehr das Spannfutter F mit gleicher Drehzahl wie beim Diagramm nach F i g. 1 in Umdrehungen
versetzt wird, entsteht wiederum dieselbe Fliehkraft Fc.
Der Spannkraftverlust Δ Fspvn ist jedoch wesentlich geringer,
weil die Kennlinie der Steifigkeit Rm des Werkstückes
W2 flacher verläuft als die Kennlinie Rm der
Steifigkeit des Werkstückes Wi. Das Diagramm in Fig.2 läßt somit erkennen, daß die Haltekraft FsPvn
zum Zerspanen des Werkstückes W2 wesentlich höher
ist als die entsprechende, bei gleicher Drehzahl ermittelte Haltekraft für das Werkstück W,.
Aus den beiden Diagrammen der F i g. 1 und 2 geht somit eindeutig hervor, daß die Haltekraft zum Festhalten
eines Werkstückes ganz entscheidend von der Steifigkeit des Werkstückes abhängt
In F i g. 3 ist nunmehr eine den beiden voranstehend erläuterten Darstellungen entsprechende Situation dargestellt
wenn anstelle der Werkstücke Wi bzw. Wj ein Spannkraftaufnehmer A in dem Spannfutter F eingespannt
wird. Hierbei wurde angenommen, daß die Steifigkeit Ra des Spannkraftaufnehmers A zwischen den
Steifigkeiten Rm bzw. Rm der Werkstücke Wi und W2
liegt Die Kennlinien dieser beiden Steifigkeiten Rm und Rw2 sind mit dünneren Linien in F i g. 3 eingezeich-
Auch in F i g. 3 ist bei demselben Spannfutter F und bei derselben Drehzahl die Fliehkraft Fc eingezeichnet,
die sich ergibt, wenn das Spannfutter Fin Umdrehungen versetzt wird. Es ergibt sich die Haltekraft Fspa für den
Spannkraftaufnehmer A, und zwar nach Abzug des Spannkraftverlustes Δ Fspa-
Bei einem Vergleich der drei Diagramme gemäß den Fig. 1, 2 und 3 ist zu erkennen, daß die Verformungskraft Δ F des Spannfutters F ebenso wie der Spann-
kraftverlust Δ Fsp durch die Fliehkraft entscheidend von
der Steifigkeit der eingespannten Werkstücke Wi und W2 bzw. des Spannkraftaufnehmers A abhängen. Da die
vom Spannkraftaufnehmer A im vorgegebenen Spannzustand bei umlaufendem Spannfutter F gemessene
Haltekraft Fspa für den Spannkraftaufnehmer A einem
Rechner zugeführt wird, der unter Berücksichtigung der eingegebenen Werte für die Steifigkeit Äwdes jeweiligen
Werkstückes W und der Steifigkeit Ra des Spannkraftaufnehmers
A die effektiv für das jeweilige Werkstück Wauftretende Haltekraft Fspw errechnet, werden
Fehler bei der Ermittlung der zum Festhalten eines bestimmten Werkstückes vorhandenen Haltekraft vermieden.
In Fig.4 ist der Haltekraftverlauf eines bestimmten
Spannfutters F über der Drehzahl η aufgetragen, und zwar einmal für einen Spannkraftaufnehmer A und zum
anderen für ein besonders steifes Werkstück W\. Das Diagramm läßt erkennen, daß der vom rotierenden
Spannkraftaufnehmer A gemessene Sollwert erheblich größer ist als der Istwert, welcher sich ergibt, wenn
anstelle des Spannkraftaufnehmers A mit der Steifigkeit Ra ein Werkstück W\ mit der erheblich größeren Steifigkeit
Rw\ im Spannfutter F eingespannt wird. Die F i g. 4 läßt deutlich erkennen, daß eine solche Situation
besonders gefährlich ist, weil die für den jeweiligen Bearbeitungsfall angenommene Spannkraft Fspa tatsächlich
durch den Istwert wesentlich unterschritten wird, so daß das Werkstück Wi unter Belastung durch die Zerspanung
aus dem Spannfutter Fherausfliegen kann.
In dem in Fig.5 dargestellten Fall ist in dem der
F i g. 4 entsprechenden Diagramm gezeigt, daß die mit dem Spannkraftaufnehmer A gemessene Haltekraft
FspA erheblich niedriger liegt als die tatsächliche Haltekraft
Fspwi für das Werkstück W2, weil dieses Werkstück
W2 weicher als der Spannkraftaufnehmer A ist.
Der mit dem Spannkraftaufnehmer A gemessene Sollwert FsnA liegt demgemäß erheblich unter dem tatsächlichen
Istwert FspW2, der sich bei Einspannung des
Werkstückes W2 anstelle des Spannkraftaufnehmers A
im Spannfutter Fergibt
Dieser Fall zeigt daß es beim Einspannen weicherer Werkstücke W2 zu einer unnötigen Deformation des
Werkstückes W2 und damit teilweise zu unzulässigen
Formabweichungen kommen kann. Ohne das erfindungsgemäße Verfahren zur Ermittlung der in einem
vorgegebenen Spannzustand vorhandenen Spannkraft ist somit bei diesem Beispiel zuviel Spannkraft vorhanden.
Die F i g. 4 und 5 zeigen, welche Fehler bei der Nichtbenutzung der Erfindung auftreten. Diese Fehler werden
mit der Erfindung dadurch beseitigt daß aus dem mit dem Spannkraftaufnehmer A gemessenen Wert der
Haltekraft Fspa die für das jeweilige Werkstück Wi bzw.
W2 vorhandene tatsächliche Haltekraft FSpw\ bzw. FSpwi
ermittelt und angezeigt wird. Es ist nunmehr Aufgabe der Bedienungsperson, die für jedes bestimmte Werkstück
vorgegebene Haltekraft die im Beispiel dem SoIlwert in den Fig.4 und 5 entspricht, durch Ändern der
Spannparameter möglichst exakt zu erzielen. Hierzu wird insbesonders die zum Spannen eingeleitete Kraft
verändert.
Erst das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es somit in der Praxis, den Spannvorgang für den Zerspanungsprozeß
so zu optimieren, daß für das jeweils zu zerspanende Werkstück Wdie optimale Haltekraft Fs>
am Spannfutter Ftatsächlich vorhanden ist.
Kurzzeichenliste
Kräfte
Spannkraftaufnehmer
Spannfutter
Werkstück
Werkstück
Spannfutter
Werkstück
Werkstück
Fspo Spannkraft bei nicht rotierendem Spannzeug
Fc Fliehkraft
Δ F Verformungskraft des Spannzeuges
Δ Fsp Spannkraftverlust durch die Fliehkraft
Δ Fspw\ Spannkraftverlust durch die Fliehkraft für
Werkstück W,
Δ FSf1W2 Spannkraftverlust durch die Fliehkraft für Werkstück W2
Δ FSf1W2 Spannkraftverlust durch die Fliehkraft für Werkstück W2
Spannkraftverlust durch die Fliehkraft für Spannkraftaufnehmer A
Haltekraft für das Werkstück 1
Haitekraft für das Werkstück 2
FspA Haltekraft für den Spannkraftaufnehmer
FspA Haltekraft für den Spannkraftaufnehmer
Steifigkeiten
Rf Wirksteifigkeit der Spanneinrichtung
Rwi Steifigkeit des Werkstückes 1
R wi Steifigkeit des Werkstückes 2
Ra Steifigkeit des Spannkraftaufnehmers
Verformungen
Δ Vf Verformung des Futters
Δ Vw Verformung des Werkstückes
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Ermittlung der in einem vorgegebenen
Spannzustand in einer umlaufenden Spanneinrichtung zum Festhalten eines Werkstückes unter
Berücksichtigung der Fliehkraft vorhandenen Spannkraft mittels eines Kraftmeßelements dessen
Meßwerte einem Rechner zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Kraftmeßelement
in einem Spannkraftaufnehmer angeordnet wird, daß der Spannkraftaufnehmer anstelle eines
bestimmten Werkstückes in die Spanneinrichtung eingespannt wird, daß die vom Spannkraftaufnehmer
in einem vorgegebenen Spannzustand bei umlaufender Spanneinrichtung gemessenen Spannkraft-Werte
dem Rechner zugeführt werden und daß aus diesen Meßwerten unter Berücksichtigung
der sich aus den unterschiedlichen Verformungen von Spannkraftaufnehmer und zu bearbeitendem
Werkstück im vorgegebenen Spannzustand ergebenden Spannkraftdifferenz die Spannkraft für das
bestimmte Werkstück vorausbestimmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unter der Annahme linearer Funktionen
für die Steifigkeit von Spanneinrichtung, Werkstück und Spannkraftaufnehmer der Spannkraftverlust
nach der Formel
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