-
-
"Hydroxyethylierte Bis-(2,5-diaminophenoxy)-alkane
-
und deren Verwendung in HaarfErbemitteln" Die vorliegende Erfindung
betrifft neue hydroxyethylierte Bis-(2,5-diaminophenoxy)-alkane, welche gute Entwicklerkomponenten
für Oxidationshaarfarben darstellen.
-
Für das Färben von Haaren spielen die sogenannten Oxidationsfarben,
die durch oxidative Kupplung einer Entwicklerkomponente mit einer Kupplerkomponente
entstehen, wegen ihrer intensiven Farben und sehr guten Echtheitseigenschaften eine
bevorzugte Rolle. Als Entwicklersubstanzen werden üblicherweise Stickstoffbasen
wie p-Phenylendiaminderivate, Diaminopyridine, 4-Aminopyrazolonderivate, heterocyclische
Hydrazone eingesetzt. Als sogenannte Kupplerkomponenten werden m-Phenylendiaminderivate,
Phenole, Naphthole, Resorcinderivate und Pyrazolone genannt.
-
Gute Oxidationshaarfarbstoffkomponenten müssen in erster Linie folgende
Voraussetzungen erfüllen: Sie müssen bei der oxidativen Kupplung mit den jeweiligen
Entwickler- bzw. Kupplerkomponenten die gewünschten Farbnuancen in ausreichender
Intensität ausbilden. Sie
müssen ferner ein ausreichendes bis sehr
gutes Aufziehvermögen auf menschlichem Haar besitzen und sie sollen darüber hinaus
in toxikologischer und dermatologischer Hinsicht unbedenklich sein.
-
Die üblicherweise als Entwicklersubstanzen verwendete Verbindungsklasse
der substituierten bzw. unsubstituierten p-Phenylendiamine besitzt den Nachteil,
daß sie bei einer Reihe von Personen Sensibilisierungen und in deren Gefolge schwere
Allergien hervorruft. Die zur Vermeidung dieser dermatologischen Nachteile in neuerer
Zeit vorgeschlagenen Entwicklersubstanzen können in ihren anwendungstechnischen
Eigenschaften nicht immer voll befriedigen. In der DE-OS 28 52 272 sind Bis-(2,5-Diaminophenoxy)-alkane
beschrieben. Diese stellen brauchbare Entwickler für Oxidationshaarfarben dar.
-
Es wurde nun überraschend gefunden, daß hydroxyethylierte Bis-(2,5-diaminophenoxy)-alkane
der allgemeinen Formel
wobei n = 1 - 12 und m = 1 - 6 steht, noch bessere Entwicklerkomponenten darstellen,
da sie einerseits eine noch bessere Löslichkeit im Wasser haben und andererseits
noch bessere Verträglichkeit und geringere Toxizität aufweisen.
-
Gegenstand der Erfindung sind die neuen hydroxyethylierten Bis - (2,5-diaminophenoxy)-alkane
der allgemeinen Formel
wobei n = 1 - 12 und m = 1 - 6 bedeutet, sowie Haarfärbemittel, die diese Verbindung
als Entwicklerkomponente enthalten. Besondere Bedeutung haben dabei die Verbindungen
gemäß Formel I, in denen n für 1 - 4 steht.
-
Die erfindungsgemäßen Verbindungen liefern in Kombination mit den
für die Oxidationshaarfarbung üblichen Kupplersubstanzen unterschiedliche sehr intensive
Farbnuancen, hauptsächlich im Rot- und Blau-Bereich. Die Farben haben gute Lichtechtheitseigenschaften,
gute Wärmestabilität. Die erzielten Färbungen haben auch gute Wasch- und Reibechtheitseigenschaften
und sie lassen sich leicht mit Reduktionsmitteln wieder abziehen.
-
Beispiele für in den erfindungsgemäßen Haarfärbemitteln einzusetzende
Kupplerkomponenten sind: d -Naphthol, o-Kresol, m-Kresol, 2,6-Dimethylphenol, 2,5-Dimethylphenol,
3,4-Dimethylphenol, 3,5-Dimethylphenol, Brenzcatechin, Pyrogallol, 1,5- bzw. 1,7-Dihydroxy-naphthalin,
5-Amino-2-methylphenol, Hydrochinon, 2,4-Diamino-anisol, m-Toluylendiamin, 4-Aminophenol,
Resorcin,
Resorcinmonomethylether, m-Phenylendiamin, 1-Phenyl-3-methyl-pyrazolon-5, 1-Phenyl-3-aminopyrazolon-5,
1 -Phenyl-3 , 5-diketo-pyrazolidin, 1-Methyl-7-dimethyl-amino-4-hydroxy-chinolon-2,
1-Amino-3-acetacetylamino-4-nitro-benzol oder 1-Amino-3-cyanacetylamino-4-nitro-benzol.
-
In den erfindungsgemäßen Haarfärbemitteln werden die Entwicklerkomponenten
im allgemeinen in etwa molaren Mengen, bezogen auf die verwendeten Kupplersubstanzen,
eingesetzt. Wenn sich auch der molare Einsatz als zweckmäßig erweist, so ist es
jedoch nicht nachteilig, wenn die Entwicklerkomponente in einem gewissen Überschuß
oder Unterschuß zum Einsatz gelangt Es ist ferner nicht erforderlich, daß die Entwicklerkomponente
und die Kupplersubstanz einheitliche Produkte darstellen, vielmehr können sowohl
die Entwicklerkomponente Gemische der erfindungsgemäß zu verwendenden Bis-(2,5-Diaminophenoxy)-alkane
als auch die Kupplersubstanz Gemische der vorstehend genannten Kupplerkomponenten
darstellen.
-
Darüber hinaus können die erfindungsgemäßen Haarfärbemittel andere.bekannte
und übliche Entwicklerkomponenten sowie auch gegebenenfalls übliche direktziehende
Farbstoffe im Gemisch enthalten, falls dies zur Erzielung gewisser Farbnuancen erforderlich
ist.
-
Die oxidative Kupplung, d.h. die Entwicklung der Färbung, kann grundsätzlich
wie bei anderen Oxidationshaarfarbstoffen auch, durch Luftsauerstoff erfolgen.
-
Zweckmäßigerweise werden jedoch chemische Oxidations-
mittel-
eingesetzt. Als solche kommen insbesondere Wasserstoffperoxid oder dessen Anlagerungsprodukte
an Harnstoff, Melamin und Natriumborat, sowie Gemisch aus derartigen Wasserstoffperoxidanlagerungsverbindungen
mit Saliumperoxiddisulfat in Betracht.
-
Die erfindungsgemäßen Haarfärbemittel werden für den Einsatz in entsprechende
kosmetische Zubereitungen wie Cremes, Emulsionen, Gele oder auch einfache Lösungen
eingearbeitet und unmittelbar vor der Anwendung auf dem Haar mit einem der genannten
Oxidationsmittel versetzt.
-
Die Konzentration derartiger färberischer Zu'sereitungenan Kuppler-Entwickler-Kombination
beträgt 0,2 bis 5 Gewichtsprozent, vorzugsweise 1 bis 3 Gewichtsprozent.
-
Zur Herstellung von Cremes, Emulsionen oder Gelen werden die Farbstoffkomponenten
mit den für derartige Präparationen üblichen weiteren Bestandteilen gemischt.
-
Als solche zusätzlichen Bestandteile sind zum Beispiel Netz- oder
Emulgiermittel vom anionischen oder nichtionogenen Typ wie Alkylbenzolsulfonate,
Fettalkoholsulfate, Alkylsulfonate, Fettsäurealkanolamide, Anlagerungsprodukte von
Ethylenoxid an Fettalkohole, Verdickungsmittel wie Methylcellulose, Stärke, höhere
Fett-
alkohole, Paraffinöl, Fettsäuren, ferner Parfümöle und Haarpflegemittel
wie Pantothensäure und Cholesterin zu nennen. Die genannten Zusatzstoffe werden
dabei in den für diese Zwecke üblichen Mengen eingesetzt, wie zum Beispiel Netz-
und Emulgiermittel in Konzentrationen von 0,5 bis 30 Gewichtsprozent und Verdickungsmittel
in Konzentrationen Von 0,1 bis 25 Gewichtsprozent, jeweils bezogen auf die gesamte
Zubereitung.
-
Die Anwendung der erfindungsgemäßen Haarfärbemittel kann, unabhängig
davon, ob es sich um eine Lösung, eine Emulsion, eine Creme oder ein Gel handelt,
im schwach sauren, neutralen oder insbesondere alkalischen Milieu bei einem pH-Wert
von 8 - 10 erfolgen. Die Anwendungstemperaturen bewegen sich dabei im Bereich von
15 bis 400C.
-
Nach einer Einwirkungsdauer von ca. 30 Minuten wird das Haarfärbemittel
vom zu färbenden Haar durch Spülen entfernt. Danach wird das Haar mit einem milden
Shampoo nachgewaschen und getrocknet.
-
Die erfindungsgemäßen Kupplerkomponenten führen zu keinerlei Allergien
oder Dermatosen; sie sind also toxikologisch und dermatologisch unbedenklich.
-
Die nachfolgenden Beispiele sollen den Erfindungsgegenstand-näher
erläutern, ohne ihn darauf zu beschränken.
-
Beispiel I Herstellung von 1,4-Bis-(2,5-diaminophenoxy)-butantetrahydrochlorid
mit 4 Äquivalenten Ethylenoxid Die Herstellung von 1,4-Bis-(2,5-diaminophenoxy)-butantetrahydrochlorid
erfolgte gemäß den Angaben in der deutschen Offenlegungsschrift 28 52 272.
-
0,014 Mol (6,4 g) 1,4-Bis-(2,5-diaminophenoxy)-butantetrahydrochlorid
wurden in 100 ml Ethanol mit 2,8 g (0,06 Mol) Ethylenoxid unter Rückfluß für 2,5
Stunden gekocht. Nach Einengung zur Trockene wurde der Rückstand bei 600C i.V. getrocknet.
-
Ausbeute: 5,7 g IR - Spektrum (cm ): 1615, 1520, 1465, 1390, 1335,
1215, 1135, 1060, 1040, 950, 830, 810.
-
Beispiel II Herstellung von Bis-(2,5-diaminophenoxy)-methantetrahydrochlorid
mit 1 Äquivalent Ethylenoxid Entsprechend den Angaben im Beispiel 1) wurden 20 g
Bis-(2,5-diaminophenoxy)-methantetrahydrochlorid in 200 ml Ethanol mit 2,5 g Ethylenoxid
umgesetzt.
-
Ausbeute 17,8 g Fp > 3200C IR-Spektrum (cm 1 1640, 1620, 1600,
1585, 1568, 1550, 1535, 1515, 1490, 1450, 1405, 1335, 1310, 1300, 1270, 1220, 1165
1125, 1070, 1040, 1015, 935, 850, 840.
-
Beispiel III Herstellung von Bis-(2,5-diaminophenoxy)-methantetrahydrochlorid
mit 2 Äquivalenten Ethylenoxid Entsprechend den Angaben im Beipiel I) wurden 20
g Bis-(2 ,5-diaminophenoxy) -met hantetrahydrochlorid mit 4,8 g Ethylenoxid umgesetzt.
-
Ausbeute: 15,8 g IR-Spektrum (cm 1) 1665, 1620, 1575, 1520, 1460,
1415, 1355, 1310, 1290, 1240, 1230, 1220, 1175, 1165, 1150, 1120, 1040, 1015, 935,
885, 855, 810.
-
Beispiel IV Herstellung von Bis-(2,5-diaminophenoxy)-methantetrahydrochlorid
mit 3 Äquivalenten Ethylenoxid Entsprechend den Angaben im Beispiel I) wurden 20
g Bis-(2,6-diaminophenoxy)-methan mit 7,3 g Ethylenoxid umgesetzt.
-
Ausbeute: 16,7 g Fp > 3200C IR-Spektrum (cm-1): 1620, 1570, 1510,
1460, 1405, 1315, 1290, 1220, 1180, 1120, 1050, 1040, 1020, 940, 850, 820, 810.
-
Beispiel V Herstellung von Bis-(2,5-diaminophenoxy)-methantetrahydrochlorid
mit 4 Äquivalenten Ethylenoxid Entsprechend den Angaben im Beispiel 1) wurden 20
g Bis-(2,5-diaminophenoxy)-methantetrahydrochlorid mit -9,7 g Ethylenoxid umgesetzt.
-
Ausbeute: 16 g IR-Spektrum (cm-1): 1610, 1570, 1510, 1455,1405, 1315,
1290, 1220, 1180, 1115, 1055, 1005, 940, 850, 830, 805.
-
Beispiel VI Die erfindungsgemäßen, nach Beispielen I - V herge-.
-
stellten Verbindungen wurden als Entwicklerkomponenten mit folgenden
Kupplerkomponenten zu Haarfärbemittel in Form einer Creme-Emulsion verarbeitet:
Resorcin 1 -Naphthol 1,5-Dihydronaphthalin 5-Amino-2-methylphenol 1-Phenyl-3-acetamidopyrazolon-5
Dabei wurden in eine Emulsion aus 10 Gew.-Teilen Fettalkoholen der Kettenlänge C12-C18,
10 Gew.-Teilen Fettalkoholsulfat (Natriumsalz, Kettenlänge C12-C18) und 75 Gew.-Teilen
Wasser
jeweils 0,01 Mol der Entwickler- und Kupplerkomponenten
eingearbeitet. Danach wurde der pH-Wert der- Emulsion mittels Ammoniak auf 9,5 eingestellt
und die Emulsion mit Wasser auf 100 Gewichtsteile aufgefüllt. Die oxidative Kupplung
wurde mit 3 titer Wasserstoffperoxidlösung als Oxidationsmittel durchgeführt. Die
jeweilige Färbecreme wurde mit Zusatz von Oxidationsmitteln auf zu 90 % ergrautes,
nicht besonders vorbehandeltes Menschenhaar aufgetragen und dort 30 Minuten belassen.
-
Nach Beendigung des Färbeprozesses wurde das Haar mit einem üblichen
Haarwaschmittel gewaschen und anschliessend getrocknet. Die dabei erhaltenen Färbungen
sind nachstehender Tabelle zu entnehmen.
-
T A B E L L E Farbstoffkomponenten Nuance des gefärbten Haares a)
Entwickler b) Kuppler 3%ige H2O2-Lösung 1) 1,4-Bis-(2,5-diaminophenoxy)- resorcin
graubraun butantetrahydrochlorid + 1 Äquivalent Ethylenoxid 2) " " 1-Naphthal blaugrau
3) " " 1,5-Dihydroxynaphthalin dunkelblau 4) " " 5-Amino-2-methylphenol violettgrau
5) " " 1-Phenyl-3-acetamidopyrazolon-5 rotbraun 6) Bis-(2,5-diaminophenoxy)- Resorcin
braun methan + 1 Äquivalent Ethylenoxid 7) " " 1-Naphthol dunkelviolett 8) " " 1,5-Dihydroxynaphthalin
braungrau 9) " " 5-Amino-2-methylphenol burgunder 10) " " 1-Phenol-3-acetamido-pyra-
violettbraun zolon-5
Tabelle-Fortsetzung Farbstoffkomponenten Nuance
des gefärbten Haares a) Entwickler b) Kuppler 3 %ige H2O2-Lösung 11) Bis-(2,5-diaminophenoxy)-
Resorcin braun methantetrahydrochlorid + 2 Äquivalenten Ethylenoxid Resorcin braun
12) Bis-(2,5-diaminophenoxy)-methantetrahydrochlorid + 3 Äquivalenten Ethylenoxid
13) " " 1-Naphthol dunkelviolett 14) " " 5-Amino-2-methylphenol dunkelmagenta 15)
Bis-2,5-diaminophenoxy)- 1-Naphthol dunkelviolett methantetrahydrochlorid + Äquivalenten
Ethylenoxid 16) " " 1-Phenyl-3-acetamido- graubraun pyrazolon