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Beschreibung
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Die Erfindung bezieht sich auf eine überschallringdüse mit einem ringförmigen
Spalt.
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Das Problem der Druckrückgewinnung bei Strömungsmaschinen mit sehr
hohen, insbesondere überschallströmungsgeschwindigkeiten, ist noch lange nicht zufriedenstellend
gelöst.
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Auch die Verwendung von Lavaldüsen führten nicht zu befriedigenden
Ergebnissen.
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Der Erfinder hat nun erkannt, daß der Grund dafür vornehmlich darin
liegt, daß die Strömung innerhalb der Strömungsmaschinen hauptsächlich in ringförmigen
und nicht in rohrförmigen Kanälen - wie bei einer Lavaldüse herkömmlicher Art -
strömt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das oben
erwähnte Problem der Druckrückgewinnung bei überschallringdüsen mit möglichst einfachen
Mitteln zu lösen.
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Diese Aufgabe wird für den Fachmann in überraschend einfacher Weise
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Meridianschnitte der überschallringdüse
mit einem ringförmigen Spalt die Form einer ebenen Lavaldüse mit mindestens einer
Einschnürung haben.
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Die Einschnürungen können durch entsprechende Gestaltung der einen
oder beider die Ringdüse begrenzenden Wandungen erhalten werden, wobei zur optimalen
Anpassung an unterschiedliche Strömungsverhältnisse die Weite des ringförmigen Spalts
durch entsprechende Verschiebung der die Ringdüse begrenzenden Wände veränderbar
ist.
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Nach geometrischen Gesichtspunkten kann man zwei Extremformen der
erfindungsgemäßen überschallringdüse unterscheiden: 1. Die Ausbildung der Düse als
radiale Ringdüse, die von einer radialen Strömung mit oder ohne Umfangskomponente
von innen nach außen oder umgekehrt durchströmbar ist. Die meridiale Komponente
der Strömungsgeschwindigkeit verläuft senkrecht zur Ringdüsenachse.
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2. Die Ausbildung der Düse als axiale Ringdüse, die von einer radialen
Strömung mit oder ohne Umfangskomponente von innen nach außen oder umgekehrt durchströmbar
ist. Die meridiale Komponente der Strömungsgeschwindigkeit verläuft parallel zur
Ringdüsenachse.
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Zwischen diesen beiden Extremformen liegt eine 3. als schräge Ringdüse
ausgebildete Düse, die von einer schrägen Strömung mit oder ohne Umfangskomponente
von innen nach außen oder umgekehrt durchströmbar ist.
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Die meridiale Komponente der Strömungsgeschwindigkeit verläuft also
schräg zur Ringdüsenachse.
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Der wesentliche Unterschied zwischen der Strömung in einer Lavaldüse
und der erfindungsgemäß ausgebildeten überschallringdüse liegt darin, daß die Strömung
in letzterer nicht eindimensional, sondern zweidimensional ist; d.h. neben der radialen
(bei radialer Ringdüse) bzw.
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axialen (bei axialer Ringdüse) oder allgemein meridialen (bei schräger
Ringdüse) Geschwindigkeitskomponente kann bei der erfindungsgemäßen Ringdüse auch
eine Umfangskomponente vorhanden sein. Diese Umfangskomponente ergibt im Vergleich
mit einer Lavaldüse einen zusätzlichen Energieanteil. Deswegen kann eine überschallringdüse
nicht wie eine herkömmliche Lavaldüse berechnet werden.
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Vorzugsweise ordnet man mehrere radiale und schräge Uberschallringdüsen
einfach nebeneinander, axiale überschallringdüsen ineinander an. Konstruktiv wird
dies durch entsprechend geformte ringartige Trennelemente erreicht (Fig. 3 und 5).
Diese Trennelemente können zugleich für die Kühlung des Fördermediums benutzt werden,
wobei sie zu diesem Zweck z.B. mit entsprechenden Durchflußkanälen (Bohrungen) für
die Kühlflüssigkeit versehen sind.
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Von ganz wesentlicher Bedeutung ist die Veränderung der Querschnittsflächen
bzw. der Spaltweite der Düse. Bei der radialen und schrägen Ringdüse wird dies durch
einfache Abstandsänderung durch Verschieben der die Düse begrenzenden Wände oder
der Trennelemente erreicht.
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Es wird diesbezüglich auf Figur 1 mit einer in Richtung des Pfeiles
W1 axial verschiebbaren Begrenzungswand 1; (die gegenüberliegende Begrenzungswand
2 ist ortsfest angeordnet), Figur 3 (mit einem in Richtung des Pfeiles T3 axial
verschiebbarem ringförmigen Trennelement 3), Figur 5 (mit zwei in Richtung der Pfeile
W4,W5 axial verschiebbaren Begrenzungswänden 4, 5) und Fig. 7, 8 (mit axial in Richtung
der Pfeile W6 und W8 verschiebbaren Begrenzungswänden, während die jeweils gegenüberliegenden
Begrenzungswände 7 bzw. 9 ortsfest angeordnet sind). Auch in Figur 6 ist das ringförmige
Trennelement 9 in Richtung des Pfeiles Tg hin- und herverschiebbar.
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Bei einer axialen überschallringdüse soll vorzugsweise jedes zweite
Trennelement staffelungsartig infaxialer Richtung verschoben werden können (Fig.
3, 6 und 13).
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Diese einfache Querschnittsänderung kann auch für die Regelung der
Durchflußmenge verwendet werden.
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Ziel der Erfindung ist es also, dem Konstrukteur von Strömungsmaschinen,
die mit Überschallströmungsgeschwindigkeiten arbeiten, eine einfache Konstruktionsmaßnahme
zu
vermitteln, die eine einwandfreie und verlustarme Druckrückgewinnung ermöglicht.
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Die Fig. 9 und 10 zeigen die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Uberschallringdüse.
Ist die meridiale Komponente der Strömungsgeschwindigkeit beim Einlauf kleiner als
die Schallgeschwindigkeit (Meridiale Mach-Zahl M < 1), so wird die Strömung allmählich
und angenähert m0 isentropisch beschleunigt, bis sie in dem engsten Durchflußquerschnitt
F1 der ersten Einschnürung die meridiale Mach-Zahl M = 1 erreicht.
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m Nach dem engsten Querschnitt F1 wird die Strömung zunächst beschleunigt,
danach aber wieder verzögert bis zu dem engsten Querschnitt F2 der zweiten Einschnürung.
Ob sie wieder auf Mm = 1 absinkt, hängt von dem Durchflußquerschnitt und von der
Umfangskomponente der Strömungsgeschwindigkeit ab (Umfangs-Mach-Zahl Mu < 1).
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Im Unterschied zur herkömmlichen Lavaldüse ist die Gesamtkonfiguration
der Strömung in der erfindungsgemäßen Ringdüse nicht nur vom Durchflußquerschnitt,
sondern auch von der Umfangskomponente der Strömungsgeschwindigkeit abhängig. Die
Strömungs-Mach-Zahl M ist gegeben durch M2 = M2 + M2. Das Vorhandensein von M verursacht
im allm u u gemeinen eine Verengung der Ringdüse gegenüber einer Strömung mit Mu
= O, d.h. im Unterschallbereich mit M < 1 wirkt sie nach außen beschleunigend,
im Überschallbereich M > 1 dagegen verzögernd.
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Die Umfangskomponente der Strömungsgeschwindigkeit nimmt nach dem
Drallsatz bei reibungsfreier Strömung umgekehrt proportional der Entfernung von
der Ringdüsenachse ab; durch die Reibung wird diese Abnahme noch verstärkt. Die
radiale
Geschwindigkeitskomponente hat darauf keinen Einfluß. Diese Abnahme der Umfangskomponente
bzw. von Mu hat zur Folge, daß ihr Verengungseinfluß nach außen immer schwächer
wird. Relativ betrachtet bewirkt die erwähnte Abnahme von M eine scheinbare Erweiterung
der u Ringdüse von innen nach außen. Ist z.B. F2 = F1 und Mu < M , so wird die
meridiale Mach-Zahl nicht auf Mm = 1 2 u1 absinken, sondern immer etwas größer bleiben
(Mm2 > 1).
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Nach F2 wird die Strömung in meridialer Richtung wieder beschleunigt,
bis sie den Außenradius der Ringdüse erreicht. Die Kurve zu in Fig. 10 zeigt diesen
Verlauf von Mm längs der radialen Ausdehnung der Ringdüse.
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Ist der Außendruck am Außenquerschnitt F2 der Ringdüse größer als
der dazugehörige Strömungsdruck, so entsteht hinter der ersten Einschnürung ein
Verdichtungsstoß.
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Aufgrund der Rotationssymmetrie der Strömung kann der Verdichtungsstoß
nur durch die Strömungskomponente in der Meridianebene (gleich ob radial, schräg
oder axial) entstehen (ein Ringstoß). Nach dem Ringstoß RS1 ist Mm < 1 und die
Strömung erreicht bei F2 wieder Mm = 1.
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Die Kurve 9 in Fig. 10 zeigt den Verlauf von Mm mit einem Ringstoß
RS1. Ist der Außendruck Pa am Außenquerschnitt Fa der Ringdüse noch immer größer
als der dazugehörige Strömungsdruck, so entsteht hinter der zweiten Einschnürung
auch ein Ringstoß RS2. Den Verlauf von Mm mit dem zweiten Ringstoß RS2 zeigt die
Kurve Werden mehrere Einschnürungen hintereinandergeschaltet wie in Fig. 11, so
entstehen aufeinanderfolgende Ringstöße RS1 usw. (vgl. auch Fig. 12). Man kann also
durch mehrere hintereinandergeschaltete Einschnürungen (F1, F2, F3 usw.) erreichen,
daß ein starker Ringstoß durch mehrere schwächere Ringstöße (RS1, RS2, RS3 usw.)
ersetzt wird. Die Druckrückgewinnung kann dadurch mit einem minimalen Entropieverlust
optimalisiert werden.
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Wird diemeridiale Strömungskomponente beim Einlauf größer als die
Strömungsgeschwindigkeit (Mm > 1), so wird sie durch die Einschnürung mit einem
oder mehreren Verdichtungsstößen auf Unterschall verzögert. In diesem Falle kann
man den Verlauf der Einschnürung in an sich bekannter Weise dadurch optimieren,
daß die meridiale Überschallgeschwindigkeitskomponente durch mehrere schräge Verdichtungsstöße
mit einem minimalen Entropieverlust verzögert wird.
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Von weiterer Bedeutung ist bei der vorliegenden Erfindung somit die
strömungstechnische Erscheinung, daß die Verdichtungsstöße auf einer ringförmigen
Fläche um die Ringdüsenachse stattfinden. Diese Ringstöße treten unabhängig von
einer überschallbeschaufelung des Leitrades auf, da die Querschnitte der Ringdüse
veränderlich sein können, bei beliebiger Durchflußmenge. Gerade diese Eigenschaft
der erfindungsgemäßen überschallringdüse ermöglicht in allen rotationssymmetrischen
Strömungsmaschinen einen ablösungsfreien Druckrückgewinn mit einem hohen Wirkungsgrad.
Bei einem konventionellen radialen überschalldiffusor dagegen können Ringstöße nur
bei der maximalen Sperrdurchflußmenge auftreten.
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Die Anwendung der erfindungsgemäßen Ringdüse in den radialen und axialen
Überschallverdichtern verspricht eine überdurchschnittliche Verbesserung des Wirkungsgrades
und durch die Vergrößerung der Energiedichte auch eine Verkleinerung dieser Strömungsmaschinen.
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Um die durch die Umfangskomponente verursachte zusätzliche Reibung
zu verkleinern, kann man die überschallringdüse erfindungsgemäß einfach in derselben
Drehrichtung rotieren lassen. Diese erfindungsgemäße Weiterbildung hat sich als
ganz besonders vorteilhaft herausgestellt.
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Bei einer rotierenden Überschallringdüse kann durch zweckmäßige Beschaufelung
Energie zugeführt werden; bei einer stehenden Uberschallringdüse verursacht eine
Beschaufelung nur eine Dralländerung.
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In beiden Fällen ist eine beschaufelte Überschallringdüse von einem
normalen Laufrad bzw. Leitrad grundsätzlich zu unterscheiden, denn der Charakter
der Überschallringdüse bleibt dabei vollends erhalten. Die Verdichtungsstöße entstehen
durch die erfindungsgemäß ausgebildete überschallringdüse und nicht durch die Beschaufelung.
Entstünden sie durch die Beschaufelung, so könnten die Vorteile der überschallringdüse
dadurch verlorengehen.
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Es ist sehr zweckmäßig,wenn man die in den Fig. 1 bzw. 3 dargestellten
überschallringdüsen mit einer Ringdüse nach Fig. 5 bzw. 6 miteinander kombiniert
(Fig. 13).
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Nachstehend wird im einzelnen angegeben, was die bereits erwähnten
Figuren 1 bis 13 zeigen, nämlich Fig. 1 einen Meridianschnitt einer radialen Überschallringdüse
mit einer Einschnürung für Mm < 1.
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Die Begrenzungswände sind mit den Bezugsziffern 1 und 2 gekennzeichnet.
Die eine Begrenzungswand 1 ist axial in Richtung des Pfeiles W1 verschiebbar. Auf
diese Weise ist der Spalt der Ringdüse veränderbar.
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Fig. 2 die Zerlegung des Geschwindigkeitsvektors "c" in die meridiale
"cm" (hier radiale) und die Umfangskomponente ''cu'' einer radialen Ringdüse.
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Fig. 3 einen Meridianschnitt von zwei ineinander angeordneten axialen
Ringdüsen mit einer Einschnürung und einem in Richtung des Pfeiles T3 verschiebbaren
mittleren Trennelement 3 für M < 1.
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m Fig. 4 die Umfangskomponente ''cu'' des Geschwindigkeitsvektors
einer axialen Ringdüse.
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Fig. 5 einen Meridianschnitt zweier nebeneinander angeordneter radialer
Ringdüsen für Mm > 1.
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Die seitlichen Begrenzungswände sind mit den Bezugsziffern 4 und
5 gekennzeichnet. Das mittlere Trennelement ist mit der Bezugsziffer 15 versehen.
Die seitlichen Begrenzungswände 4, 5 sind in Richtung der Pfeile W4, W5 verschiebbar.
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Auf diese Weise ist der Spalt zwischen den Trennwänden 4, 5 einerseits
und dem mittleren Trennelement 5 andererseits veränderbar.
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Fig. 6 einen Meridianschnitt entsprechend Fig. 3, jedoch für M >
1. Das Trennelement ist dort mit der m Bezugsiffer 9 versehen und in Richtung des
Pfeiles T9 hin- und herverschiebbar.
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Fig. 7 einen Meridianschnitt einer schrägen Ringdüse mit einer Einschnürung
für M < 1. Die seitlichen Begrenzungswände dieser schrägen Ringdüse sind mit
den Bezugsziffern 6 und 7 gekennzeichnet, wobei die Begrenzungswand 6 in Richtung
des Pfeiles W6 hin- und herverschiebbar ist. Auf diese
Weise ist
ebenfalls wieder die Spaltweite veränderbar.
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Fig. 8 einen Meridianschnitt entsprechend Fig. 7 für Mm > 1, wobei
die Begrenzungswände der Ringdüse mit den Bezugs ziffern 8 und 9 gekennzeichnet
sind. Die Begrenzungswand 8 ist in Richtung des Pfeiles W8 hin- und herverschiebbar.
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Fig. 9 einen Meridianschnitt einer radialen Ringdüse mit zwei Einschnürungen,
die durch entsprechende Gestaltung der einen Begrenzungswand 16 gebildet sind. Die
gegenüberliegende Begrenzungswand 17 ist glatt bzw. eben ausgebildet. F1 und F2
kennzeichnen die Durchflußquerschnitte der beiden Einschnürungen, RS1 und RS2 die
Ringstöße.
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Fig. 10 den Verlauf von Mm längs der radialen Ausdehnung der Ringdüse
nach Fig. 9. Die Kurve s gibt den Verlauf von Mm ohne Ringstöße wieder; die Kurve
9 den mit einem Ringstoß RS1; und die Kurve 9 den mit zwei Ringstößen RS1 und RS2.
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Fig. 11 einen Meridianschnitt einer radialen Ringdüse mit mehreren
hintereinander angeordneten Einschnürungen F1, F2, F3, F4 usw.
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Die entsprechenden Ringstöße sind mit RS1 usw.
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gekennzeichnet.
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Fig. 12 den Verlauf von Mm längs der radialen Ausdehnung der Ringdüse
nach Fig. 11 mit hintereinander gebildeten Ringstößen RS1, RS2, RS3, RS4 usw.
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Fig. 13 einen Meridianschnitt einer axialen Ringdüse entsprechend
Fig. 3 kombiniert mit einer axialen Ringdüse nach Fig. 6.
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Die erfindungsgemäße Überschallringdüse läßt sich vortrefflich mit
einem Radialverdichter kombinieren.
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Die heute an hochwertige Verdichter gestellten Anforderungen machen
es notwendig, den Betrieb mit Überschallgeschwindigkeiten besondere Beachtung zu
schenken. So tendiert die Entwicklung von Radialverdichtern zu hohen Druckverhältnissen,
was eine Anwendung und Ausnutzung von Überschallstufen und sehr hohen Drehzahlen
verlangt. Bei schnelldrehenden Verdichtern erreicht die aus dem Laufrad austretende
Strömung eine Mach-Zahl von der Größe 1,2 bis 1,3 mit einer starken Drallkomponente.
Es sind deshalb Strömungswinkel von 700 bis 800, gemessen von der radialen Richtung,
zu erwarten. Daraus folgt, daß die Rückgewinnung der kinetischen Energie der Strömung
in die Druckenergie das größte Problem bei Überschallverdichtern darstellt und einen
genauen Entwurf der Leitschaufeln und der Kanäle im Diffusor verlangt, um die Totalverluste
zu verkleinern.
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Der Erfinder hat sich daher weiter zum Ziel gesetzt, die bestehenden
Schwierigkeiten und Unzulänglichkeiten bei der Druckrückgewinnung zu überwinden
und neue Wege für die Entwicklung dieser Strömungsmaschinen zu eröffnen.
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Zu diesem Zweck wird vorgeschlagen, die beschriebene erfindungsgemäße
radiale und/oder schräge und/oder axiale Überschallringdüse mit einem Radialverdichter
zu kombinieren.
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Zum Unterschied von Anwendungen bei Uberschallverdichtern, die die
Druckrückgewinnung durch Verdichtungsstöße im Leitkanal zu erreichen versuchen -
was mit einem schlechten Wirkungsgrad verbunden ist -, findet bei der erfindungsgemäßen
Überschallringdüse der Ringstoß in der Umfangsrichtung gleichmäßigüber die gesamte
Ringdüse verteiltstatt. Dies hat eine beruhigende Wirkung auf die in der Umfangsrichtung
sonst stark ungleichmäßige Strömung.
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Außerdem kann man mit einer optimalen Formgebung der Ringdüse erreichen,
daß die meridiale Überschallgeschwindigkeitskomponente statt mit einem einzigen
Ringstoß durch mehrere Ringstöße mit einem Minimum an Entropieverlust auf die meridionale
Unterschallgeschwindigkeitskomponente verzögert wird.
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Diese Ringstöße treten unabhängig von einer Überschallbeschaufelung
des Diffusors auf, und, da die Querschnitte der Ringdüse veränderlich sein können,
auch bei beliebigen Durchflußmengen. Bei einem konventionellen radialen aber schalldiffusor
dagegen können Ringstöße nur bei der maximalen Sperrdurchflußmenge auftreten.
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Die beschriebene erfindungsgemäße radiale Überschallringdüse kann
auf verschiedene Weise mit einem Radialverdichter kombiniert werden. Sie kann z.B.
ganz außerhalb der Laufradbeschaufelung liegen, jedoch fest mit der Beschaufelung
verbunden sein (Fig. 14 und 15). Eine weitere Möglichkeit besteht darin, daß eine
oder beide Ringdüsenwände rotieren und axial verschiebbar sind, um die Ringspaltweite
zu ändern (Fig. 16). Konstruktiv einfacher ist
allerdings, wenn
der axial verschiebbare Teil nicht rotierend ausgebildet ist, wie aus den Fig. 17
und 18 erkennbar ist. Durch die axiale Verschiebung der Ringdüsenwände kann der
Durchflußquerschnitt natürlich entsprechend verkleinert oder vergrößert werden.
Da in mindestens einer Einschnürung höchstens die Schallgeschwindigkeit erreicht
wird, dient dadurch der axial verschiebbare Teil als Drosselorgan.
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Sehr zweckmäßig ist die Ausführung mit drei Einschnürungen bei der
radialen Überschallringdüse, und zwar derart, daß die erste Einschnürung (in den
Fig. 14 bis 21 mit 'tA...A" gekennzeichnet) außerhalb der Beschaufelung, jedoch
mit dem Laufrad fest verbunden bleibt, während bei den weiteren zwei Einschnürungen
(in den Fig. 14-21 mit "B...B" und "C...C" gekennzeichnet) mindestens eine Ringdüsenwand
zu Drosselzwecken verschiebbar ist. Die Strömung wird in der ersten Einschnürung
leicht beschleunigt und gleichzeitig in der Umfangsrichtung vergleichmäßigt bzw.
beruhigt (vgl. z.B. Fig. 19).
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Alle erwähnten Möglichkeiten können auch bei einer schrägen überschallringdüse
der oben beschriebenen Art angewandt werden (vgl. Fig. 20).
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Bei hoher Zuflußgeschwindigkeit kann es zweckmäßig sein, diese durch
einen Ringstoß zu verkleinern. Vorzugsweise erfolgt dies durch das Vorschalten einer
axialen Uberschallringdüse entsprechend Fig. 21. Diese axiale Überschallringdüse
ist z.B. entsprechend Fig. 3 oder 6 ausgebildet.
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In den Fig. 14 bis 21 ist der Radialverdichter jeweils mit der Bezugsziffer
18 gekennzeichnet.
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Die Fig. 14 bis 21 sind ferner jeweils Meridianschnitte durch einen
Radialverdichter, der mit einer radialen und in Fig. 21 zusätzlich einer axialen
Überschallringdüse kombiniert ist.
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Weiterhin ist sehr zweckmäßig, die erfindungsgemäße überschallringdüse
mit einem Axialverdichter zu kombinieren.
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Die Entwicklung der heutigen Axialverdichter tendiert zu einer Erhöhung
der Leistungskonzentration, d.h. einer Verkleinerung des Bauvolumens bei gleicher
Leistung.
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Dies versucht man durch zwei Maßnahmen zu erreichen: 1. Durch die
Steigerung der Mach-Zahl der Beschaufelung von Unterschall-auf-Transschall- und
überschallgeschwindigkeiten. Dadurch wird das Druckverhältnis je Verdichterstufe
gesteigert und damit die Stufenzahl bei gleichem Gesamtdruckverhältnis verringert.
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2. Durch die Erhöhung der axialen Mach-Zahl, weil dadurch gleichzeitig
die Stirnfläche des Verdichters bei ähnlichen geometrischen Abmessungen verkleinert
wird.
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Die Erhöhung der axialen Mach-Zahl vergrößert aber auch die Probleme
der Druckrückgewinnung, d.h. die Lösung der technisch sinnvollen Verzögerung von
Überschall- auf Unterschallgeschwindigkeiten.
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Der Erfinder hat sich daher weiterhin das Ziel gesetzt, die bestehenden
Schwierigkeiten und Unzulänglichkeiten bei der Druckrückgewinnung in Axialverdichtern
zu überwinden und neue Wege für die Entwicklung derartiger Strömungsmaschinen zu
eröffnen.
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Zu diesem Zweck wird vorgeschlagen, die beschriebene erfindungsgemäße
Überschallringdüse mit einem Axialverdichter zu kombinieren, und zwar vorzugsweise
die erfindungsgemäße axiale Überschallringdüse.
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Obwohl ein Axialverdichter ringförmige Querschnitte besitzt und in
ihm die Strömung auch auf Uberschallgeschwindigkeiten beschleunigt wird, wurde er
bisher nie als überschallringdüse gemäß vorliegender Erfindung aufgefaßt und erkannt.
Dies ist daraus klar zu erkennen, weil bei heutigen Überschallverdichtern die Druckrückgewinnung
durch Verdichtungsstöße ausschließlich innerhalb der Beschaufelung stattfindet.
Die Verdichtungsstöße rufen aber auf den Schaufeln Grenzschicht- und Strömungsablösungen
mit starkem Wirkungsgradabfall und mechanischen Beanspruchungen hervor. Verschiedene
Vorschläge, wie z.B. Tandem-Gitter, versprechen zwar eine gewisse Verbesserung,
haben sich aber in der Praxis nicht bewährt.
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Zum Unterschied zur Druckrückgewinnung mit Hilfe der Verdichtungsstöße
innerhalb der Beschaufelung findet bei einer axialen überschallringdüse gemäß Erfindung
ein Verdichtungsstoß im wesentlichen in einer Ebene senkrecht zur Drehachse statt,
wobei die Lage des Verdichtungsstoßes von der Beschaufelung vollkommen unabhängig
ist. Zweckmäßigerweise findet der Verdichtungsstoß also außerhalb der Beschaufelung
statt.
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Außerdem kann man mit einer optimalen Formgebung der Ringdüse erreichen,
daß die axiale Uberschallgeschwindigkeitskomponente statt mit einem einzigen Ringstoß
durch mehrere Ringstöße mit einem Minimum an Entropieverlust auf die axiale Unterschallgeschwindigkeitskomponente
verzögert wird.
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Die erfindungsgemäße Überschallringdüse kann auf verschiedene Weise
mit dem Axialverdichter kombiniert werden, wobei der ganze Strömungskanal als Ringdüse
aufgefaßt sein soll. Zum Zwecke der Durchflußsteuerung empfiehlt sich, eine mindestens
zweikanalige Ringdüse zu verwenden mit mindestens einem axial verschiebbaren Trennelement.
Da beim Bereich der Einschnürungen höchstens die Schallgeschwi.1igkeit erreicht
werden kann, dient ein
axial verschiebbares Trennelement zur Veränderung
der Querschnittsfläche und wirkt damit als Drosselorgan.
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Die erfindungsgemäße axiale Überschallringdüse kann gemäß Fig. 22
vor dem Laufrad La, gemäß Fig. 23 zwischen dem Laufrad La und Leitrad Le oder Fig.
24 hinter dem Leitrad Le des Axialverdichters 19 angeordnet sein.
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Eine Sonderstellung bedeutet ihr Einbau in das Lauf-oder Leitrad (Fig.
25); sie empfiehlt sich für eine sehr gedrungene Bauweise.
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Wird das Leitrad Le axial verschiebbar ausgeführt, so kann es zugleich
als Haltevorrichtung für das Trennelement verwendet werden entsprechend den Fig.
25 und 26, in denen das mit dem Leitrad Le verbundene Trennelement mit den Bezugsziffern
20 versehen ist. Die Axialverschiebung erfolgt jeweils in Richtung der Pfeile T20.
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Die oben erwähnten Einbaumöglichkeiten können in einem Axialverdichter
in verschiedenen Kombinationen gleichzeitig angewandt werden. Ein Beispiel dafür
zeigt Fig. 25 mit der ersten Einschnürung vor dem Laufrad La und der zweiten zwischen
Laufrad'La und dem Leitrad Le. In der ersten Einschnürung vor dem Laufrad La ist
ebenfalls ein axial verschiebbares Trennelement 21 vorgesehen. Die Axialverschiebung
erfolgt in Richtung des Doppelpfeils T21.
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Eine besonders gedrungene Bauweise zeigt Fig. 27 mit einem hochbelasteten
Laufrad La und einer dahinter angeordneten erfindungsgemäß ausgebildeten axialen
Überschallringdüse.
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Ein Leitrad ist nicht vorgesehen. Der Drall wird durch ein anschließendes
Spiralgehäuse 22 abgefangen.
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In den Fig. 22 bis 26 sind die Axialverdichter nur mit
hochbelastetem
Laufrad La und dahinter angeordnetem Leitrad Le dargestellt. Sinngemäß können die
abgebildeten Kombinationen mit Laufrad und Leitrad in Fig. 22, 23, 24 und auch 27
(Ausführungsform ohne Leitrad) auch mit Niederdruck (ND)-und Hochdruck (HD)-Stufen
eines mehrstufigen Verdichters angewandt werden.
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In den Fig. 22 bis 27 sind die Axialverdichter mit axialen Ringdüsen
jeweils mit Meridianschnitt dargestellt, wobei die Verdichteranordnung jeweils mit
der Bezugsziffer 19 gekennzeichnet ist.
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In Fig. 27 ist das in Richtung des Doppelpfeiles T23 axial verschiebbare
Trennelement mit der Bezugsziffer 23 versehen.
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In den Fig. 22 bis 24 sind die Trennelemente mit den Bezugsziffern
24, 25 bzw. 26 gekennzeichnet, die jeweils in Richtung der Doppelpfeile T24, T25
bzw. T26 axial verschiebbar sind.
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Ebenso wie in den Fig. 1 bis 21 zeigen auch die Fig. 22 bis 27 nur
eine Hälfte des Meridianschnitts, da diese zur Veranschaulichung der Erfindung genügt.
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Sämtliche in den Unterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich
beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik
neu sind.