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" Befestigen eines Kanülenrohres in einem Ansatz
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Die Herstellung von Spritzen, insbesondere für medizinische, aber
auch für andere Zwecke, konzentriert sich zunehmend auf sogenannte Einwegspritzen,
die nach einmaligem Gebrauch oder allenfalls noch einer relativ kleinen Folge von
Benutzungen nicht mehr weiterverwendet werden. Es hat sich eingebürgert, für diesen
Zweck sogenannte Einmalkanülen zu verwenden, bei denen ein, meist metallisches,
Kanülenrohr mit einem vorgefertigten Ansatz, meist aus Kunststoff, dicht und mechanisch
fest verbunden wird. Mit dem Ansatz kann dann zum Beispiel ein Spritzenzylinder,
welcher den Spritzenkolben enthält, durch Aufstecken oder fest, z.B. durch Kunststoffschweißung
unter Wärmeeinwirkung, zur Herstellung der Einwegspritze verbunden werden.
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Auch vielfach verwendbare Spritzen kann man so herstellen.
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Es ist auch bekannt, ein Kanülenrohr mit Ansatz als Dauerkanüle für
eine längere Zeit im Körper eines menschlichen Patienten oder Tieres zu belassen
und zum Zwecke periodischer Injektionen, etwa bei Diabetes oder Infektionskrankheiten,
von Zeit zu Zeit mit einem Spritzenzylinder lösbar zu verbinden.
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Ferner werden Kanülenrohre mit Ansatz auch ohne Anschluß eines Spritzenzylinders
verwendet, z.B. für Blutübertragungs-oder Infusionszwecke; dann wird meist der Ansatz
an einen Verbindungsschlauch zu einem Blutbeutel oder Infusionsgefäß lösbar oder
permanent angeschlossen. Schließlich kann ein Kanülenrohr mit Ansatz auch dazu dienen,
ein Vorratsgefäß für ein flüssiges medizinisches Behandlungsmittel, z.B. einen Blutbeutel,
aber gegebenenfalls auch ein Vorratsgefäß einer nichtmedizinischen
chemikalischen
Flüssigkeit, zur Entnahme der Flssi#kit anzustechen, auch ohne daß ein Spritzenzylinder
angeschlossen wird.
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Das Kanülenrohr hat eine Kanülenspitze, die in den Körper eines Patienten,
Tieres oder Vorratsgefäßes eingestochen wird. Die Kanülenspitze ist als einseitige
Anschrägung des freien Endes des Kanülenrohres ausgebildet und meist mehrfach geschliffen.
Neben vielen anderen Spezialschliffen verbreitet ist ein Schliff entsprechend der
Hauptebene der Anschrägung in Verbindung mit je einem nach links und nach rechts
leicht abgewinkelten und/oder versetzten Zusatzschliff. Die Erfahrung zeigt, daß
verschiedene Abnehmer jeweilsindividuelle Wünsche bezüglich der Schliffgestaltung
haben, so daß die Technik der Verbindung des Kanülenrohres mit seinem vorgefertigten
Ansatz möglichst von der Wahl des Schliffes unabhängig sein sollte. übliche Kanülenrohre
zur Behandlung menschlicher Patienten haben Außendurchmesser zwischen ca. 0,5 und
ca. 2 mm, wobei Außendurchmesser von 0,8 bis 1,0 mm für Anwendungszwecke am Menschen
am häufigsten sind. Es werden für Sonderfälle, z.B.
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zum Anstehen von Blutbeuteln, aber auch Kanülenrohre von 1,5 bis 1,8
mm Außendurchmesser verwendet, für die Veterinärmedizin auch Kanülenrohre mit deutlich
mehr als 2 mm Durchmesser.
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Eine Spritze sollte so schräg in die Haut eines Patienten eingestochen
werden, daß die Anschrägungsfläche der Kanülenspitze von der Haut des Patienten
wegweist. Auch bei langdauernd eingebrachten Kanülenspitzen, z.B. für Infusionen,
soll die Kanülenspitze eine bestimmte Lage relativ zum Patienten haben.
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Bisher haben medizinische Fachkräfte oder Patienten die Anschrägung
der
Kanülenspitze vor dem Benutzen der Spritze erst in die gewünschte Richtung gedreht.
Dies stellt einen gesonderten Arbeitsgang bei der Benutzung der Spritze dar, welcher
gerade in eiligen Notfällen stören kann. Außerdem kommt es auch häufig aus Unaufmerksamkeit,
oder weil aus Zeitgründen auf eine richtige Orientierung der Kanülenspitze überhaupt
verzichtet wird, zu Spritzenbenutzungen mit falsch orientierter Kanülenspitze.
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Besonders wichtig ist die richtige Orientierung der Kanülenspitze
dann, wenn im Körper eines Patienten oder Tieres eine Dauerkanüle, sei es zum Anschluß
an eine Spritze oder an ein Vorratsgefäß, wie Infusionsgerät oder Blutbeutel, angebracht
wird, deren aus dem Körper herausragender Teil möglichst flach am Körper entlang
verlaufen soll. Ähnliches gilt im Fall von Kanülen zum Anstechen eines Vorratsgefäßes.
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Man hat für solche Fälle schon zum Beispiel flache Formen von Ansätzen,
z.B. die sogenannte Butterfly-Form, entwickelt, bei denen sich der Ansatz flach
an den anzustechenden Körper anlegen kann. In Verbindung mit einer Kennzeichnung
von "oben" und von "unten" besitzt dann der Ansatz für den Benutzer eine Markierung,
wie er bei Applikationen der Kanüle an einem Körper winkelmäßig ausgerichtet sein
soll. Soweit bekannt, hat man bisher jedoch die entsprechende winkelmäßige Ausrichtung
der Kanülenspitze noch nicht automatisch vornehmen können. Betriebsintern sind vielmehr
bisher nur flalbautomaten bekannt, bei cremen zwar der Ansatz mit dem Kanülenrohr
mehr oder minder automatisch verbunden wird, zuvor aber im Takt des Automaten von
einer Hilfsperson manuell und unter bloBer Sichtkontrolle die richtige Ausrichtung
der Kanülenspitze sichergestellt wird.
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Das ist aufwendig und hat, je nach Qualifikation der Bedienungsperson,
die Gefahr einer hohen Ausschußrate.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine automatische
richtige Winkelausrichtung der Kanülenspitze bei
der Herstellung
des Kanülenrohres mit Ansatz zu ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung bei einem Verfahren zum Befestigen
eines Kanülenrohres in einem Ansatz gemäß dem Kennzeichen von Anspruch 1 gelöst.
Hierdurch wird sichergestellt, .daß die im Ansatz befestigte Kanüle unabhängig von
einer unrege Imäßigen Kanülenrohrzuführung und unabhängig von der Art des speziell
gewählten Befestigungsverfahrens im Ansatz automatisch eine vorbestimmte Winkelorientierung
ihrer Kanülenspitze hat und so in einem, automatischen Verfahren dem Benutzer die
Orientierung der Kanülenspitze bereits'benutzungsgerecht angeboten werden kann.
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Der Sollwert der richtigen Winkelorientierung der Kanülenspitze kann
in verschiedener Weise vorbestimmt werden. Eine erste-Moglichkeit bestcht darin,
ihn auf eine Markierung am Ansatz zu beziehen, sei es auf eine bestimmte geome,-trische
Eigenart des Ansatzes, z.B. auf ein asymmetrisches Formgebungsmerkmal desselben,
sei es gesondert oder zusätzlich auf eine extra angebrachte Marke am Ansatz. Eine,
mit der ersten Möglichkeit verträgliche, zweite Möglichkeit besteht darin, den Sollwert
auf eine Markierung einer Verpackung, z.B. an einem über das freie Ende des Kanülenrohres
gestülpten Protektor, zu beziehen, wenn sichergestellt ist, daß diese Verpackung
die hergestellte Einheit aus Kanülenrohr und Ansatz verdrehungssicher relativ zur
Verpackung oder einer Marke an der Verpackung aufnimmt und der Benutzer an der Markierung
der Verpackung auch die winkelmäßige Orientierung der in der Verpackung entgehaltenen
Kanülenspitze ablesen kann. Außer an einem Protektor kann die Markierung auch an
einem anderen Verpackungs- oder Umhüllungs- oder Unterlageelement vorgesehen sein,
jedenfalls wenn dann beim Ergreifen des Ansatzes durch die Bedienungsperson Lagerichtigkeit
der Kanülenspitze gewährleistet ist.
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Zum Beispiel kann man die Anschrägung der Kanülenspitze in einem Verpackungs'nest
stets nach oben ausrichten.
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Die genannte zweite Möglichkeit der Bezugnahme auf eine Markierung
einer Verpackung setzt voraus, daß entweder auch der Ansatz schon so markiert ist,
daß bei Verpackung auf eine solche Markierung zum Ansatz manuell oder zwangsläufig
Bezug genommen ist oder daß die winkelmäßige Orientierung des mit dem Ansatz versehenen
Kanülenrohres bei Überführung in die Verpackung automatisch beibehalten oder nur
um einen konstanten Wert geändert wird, z.B.
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durch Zwangsführung. Im letztgenannten Fall kann man auch ohne Markierung
am Ansatz auskommen, gegebenenfalls gar bei der Zwangsführung auf die Anschrägung
der Kanülenspitze bei sonst völlig symmetrischem und markenfreiem Ansatz Bezug nehmen
oder sonst sicherstellen, daß sich der Ansatz bei Verbindung mit einer Verpackung
oder überführung in diese nicht unkontrolliert verdreht.
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Eine dritte Möglichkeit besteht darin, den Sollwert der richtigen
Winkelorientierung der Kanülenspitze auf eine Markierung, sei es Formgebung oder
extra Marke, an einem Anschlußteil des Ansatzes, z.B. einen Spritzenzylinder, zu
beziehen. Dies kann unmittelbar erfolgen, indem in einem Herstellungsautomaten der
Spritze die Winkelorientierung der einmal winkelmäßige ausgerichteten Kanülenspitze
zwangsläufig nicht nur bis zur Befestigung am Ansatz, sondern bis zur Befestigung
des Ansatzes am Anschlußteil gleichgehalten oder nur um einen konstanten Winkelbetrag
geändert wird. Dies kann aber auch indirekt geschehen, indem etwa zwischen Ansatz
und Anschlußteil Kupplungsmittel, z.B. eine asymmetrische Steckverbindung, vorgesehen
werden, welche Ansatz und Anschlußteil zwangsläufig winkelmäßig ausrichten. In beiden
Fällen kann man zum Beispiel, wohl erstmalig, automatisch fertig montierte Spritzen
bereitstellen, bei denen von vornherein die Kanülenspitze richtig auf eine Markierung
an der Spritze, z.B. eine Einprägung, wie Skala,
ausgerichtet ist.
Man kann aber auch ein extra Markenpaar oder ein anderes Paar von Markierungen,
z.B. an Ansatz und Spritzenzylinder, oder an Verpackung, z.B. Protektor und Spritzenzylinder,
vorsehen, um so bei manueller Verbindung von Ansatz und Spritze die winkelmäßig
richtige Orientierung der Kanülenspitze beizubehalten.
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Zum Drehen des Kanülenrohres haben sich drei alternative Verfahrensweisen
besonders bewährt. Bei der ersten Verfahrensweise kann das Kanülenrohr an zwei gegenläufig
bewegten Flächen friktionell abgewälzt werden. Bei der zweiten Verfahrensweise dienen
mindestens drei, und vorzugsweise nur drei, jeweils selbst angetriebene Friktionswalzen
zum Drehantrieb des Kanülenrohres. In-beiden Fällen kann die Achslage des Kanülenrohres
unverändert beibehalten werden. Es ist deshalb hierbei möglich, die winkelmäßige
Ausrichtung des Kanülenrohres vorzunehmen, wenn dieses bereits in'dem Ansatz eingesteckt
ist, ja bereits in der relativen axialen Lage zum Ansatz angeordnet ist, in der
das Kanülenrohr dann am Ansatz befestigt wird. Man-kann beide Verfahren aber zur
besseren Entkopplung des Ausricht-und des Befestigungsvorganges in einer taktmäßig
arbeitenden Herstellung auch so durchführen, daß das Kanülenrohr nach seiner winkelmäßigen
Ausrichtung erst in den Ansatz überführt wird.
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Eine solche winkelmäßige Einstellung des Kanülenrohres außerhalb des
Ansatzes wird zweckmäßig auch bei der dritten Verfahrensweise vorgesehen. Bei dieser
erfolgt ein Abwälzen der Kanülenspitze auf einer Auflagerfläche, z.B. Unterstützungskante,
bis der Schwerpunkt der ganzen Kanüle eine minimale Lage einnimmt. Liegt nämlich
die Anschrägung der Kanülenspitze auf der Auflagerfläche auf, hat der Schwerpunkt
des ganzen Kanülenrohres eine tiefere Lage als dann, wenn die mit der äußeren Mantelfläche
des Kanülenrohres
fluchtende Flanke der Kanülenspitze auf der Auflagerfläche
aufliegt. Man kann dieses Abwälzen unter der Schwerkraft erfolgen lassen und das
Kanülenrohr durch lose schiebende Mittel dabei um mindestens eine Umfangslänge drehen.
Diese Schubweite reicht im allgemeinen auch aus. Die Schrägfläche der Kanülenspitze
rastet dabei selbsttätig in Auflage auf der Auflagerfläche ein und behält bei weiterer
Schubeinwirkung auf das Kanülenrohr diese Winkelorientierung bei.
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Die Ausrichtung der Kanülenrohrspitze erfolgt dabei also mittels mechanischer
Abtastung der Kanülenspitze während des Drehens des Kanülenrohres. Ein denkbarer
gesonderter Sensor, z.B. optischer Art, für die Winkelorientierung der Kanülenspitze
ist hierbei möglich, aber entbehrlich.
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Ist er vorgesehen, müßte er die Abwälzung des Kanülenrohres automatisch
dann, wenn dieses seine minimale Schwerpunktlage einnimmt, abstoppen.
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Eine das Drehen des Kanülenrohres praktisch sofort, oder mit einem
vorgegebenen Nachlauf, stoppende optische oder photoelektrische Abtastung der Kanülenspitze
ist insbesondere bei den beiden erstgenannten Verfahrensweisen vorteilhaft.
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Dies gilt vor allem dann, wenn die Antriebsverbindung zwischen Dreheinrichtung
und Kanülenrohr praktisch zwangshäufig ist. Man kann aber auch zwischen Dreheinrichtung
und Kanülenrohr einen bei einer gewissen Grenze des Antriebsdrehmoments eintretenden
Schlupf vorsehen und die Kanülenspitze mechanisch abtasten, derart, daß die Schr.igfläche
der Kanülenspitze an der mechanischen Abtastung der Kanülenspitze einrasten kann
und die weiterlaufende Dreheinrichtung dann gegenüber dem Kanülenrohr schlüpft,
weil die mechanische Kopplung der Schrägfläche'der Kanülenspitze zu den mechanischen
Abtastmitteln stärker ist als die mechanische Kopplung des Kanülenrohres zu der
Dreheinrichtung. Analog arbeitet die beschriebene dritte Verfahrensweise dann, wenn,
wie es vorzugsweise der Fall ist, keine zusätzlichen Abtastmittel
vorgesehen
sind.
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Anil(^1Lu nlechanischtr, optischer und photoelek#rischer Abtestung
der Kanülenspitze kann man auch jede andere bekannte oder neue Abtastart verwenden,
jedenfalls dann, wenn man sie zur zwangsweisen Abstoppung der Dreheinrichtung benützt.
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Es ist bei der Montage von Kanülenrohren in vorgefertigten Ansätzen
zweckmäßig, die Kanülenrohre im wesentlichen nur axial zu bewegen. Dann kann in
einer Montagemaschine beispielsweise das Ende des Ausgangs einer Kanülenzuführeinrichtung,
beispielsweise eines Kanülenmagazins, fluchtend mit der relativ engen Aufnahmebohrung
des Kanülenrohres im Ansatz ausgerichtet werden. In diesem Falle, aber auch in vergleichbaren
Fällen mit kompliziertcrcr Überführungskinematik, ist es zweckmäßig, wenn bei dem
Drehen des Kanülenrohres um seine Achse keine seitliche Versetzung oder Schrägstellung
des Kanülenrohres erfolgt. Vorzugsweise ist eine rein axiale Kinematik des Kanülenrohres
einerseits vor Einstellung der Orientierung der Kanülenspitze und andererseits danach
vorgesehen.
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Es hat sich gezeigt, daß man mit relativ geringem Aufwand gute Ergebnisse
bei mechanischer Abtastung der Kanülenspitze erhält. Wenn man dabei nur die mittlere
Zone und/oder die an die Wurzel der Anschrägung der Kanülenspitze angrenzende Zone
der Kanülenspitze abtastet, kann man sicher vermeiden, daß die besonders, empf#indliche
Spitzenzone der Kanülenspitze beschädigt wird. Wenn man jedoch jeden Eingriff an
der Kanülenspitze vermeiden will, ist eine optische bzw. photoelektrische Abtastung
oder eine Abtastung sonstiger Art vorzuziehen.Vorteilhaft wird hierbei die Drehung
des Kanülenrohres bei Erfassung einer Soll-Winkelorientierung der Kanülenspitze
selbsttätig ausgeschaltet.
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Zweckmäßigerweise wird das Endergebnis der lagerichtigen Befestigung
des Kanülenrohres im Ansatz noch in einem'nachfolgenden
Kontrollverfahren
überwacht, wobei sich eine optische Überwachung besonders bewährt hat. Diese kann
beispielsweise auch über eine Faseroptik automatisiert werden.
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Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zum Ausführen des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Bevorzugt werden dabei drei spezielle vorrichtungsmäßige Verwirklichungen
der drei bevorzugten Verfahrensweisen gemäß ~der Erfindung.
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Im Falle der vorrichtungsmäßigen Verwirklichungen der ersten und der
dritten Verfahrensweise dient der mechanische Taster nicht nur zur Ermittlung von
Stellgrößen eines Steuerkreises, sondern stellt selbst ein aktives Mittel zur Einstellung
des Sollwertes dar.
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Zur Überführung des bereits in seine Soll-Lage ausgerichteten Kanülenrohres
in die endgültige Befestigungsstellung dient zweckmäßig ein zwangsläufiger Antrieb,
welcher die einmal eingestellte Orientierung überhaupt nicht oder nur um ein vorgegebenes
Maß verändert. Hierfür eignet sich besonders eine Zange.Zweckmäßig greift die Kanüle
bereits vor und während ihrer Ausrichtung zwischen die Zangenbacken, die dann in
Offenstellung sind. Nach der Ausrichtung werden dann die Zangenbacken für den Weitertransport
des Kanülenrohres geschlossen. Vorzugsweise erfolgt die Schließbewegung und zweckmäßig
auch die öffnungsbewegung über einen Schließvorgang abdämpfender Einrichtung, welcher
sicherstellt, daß das Schließen und gegebenenfalls Öffnen der Zange nicht zu Beschädigungen
des Kanülenrohres führt. Hierzu eignet sich eine Kurvensteuerung oder eine andere
äquivalente Steuerung, beispielsweise über eine Nocken- Nockenfolgefläche.
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Der gesamte Ausricht- und Montagevorgang kann längs einer Fallinie
erfolgen.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen an
einem Ausführungsbeispiel noch näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 einen vertikalen Schnitt durch wesentliche Betriebselemente
einer ersten erfindungsgemäßen Vorrichtung; Fig. 2 einen grob schematischen Horizontalschnitt
- oder eine entsprechende Draufsicht - nach der Linie II-II in Fig. 1; Fig. 3 einen
grob schematischen Horizontalschnitt - oder eine Draufsicht - nach der Linie III-III
in Fig. 1; Fig. 4 in vergrößertem Maßstab eine Draufsicht auf das freie Ende des
Kanülenrohres mit Kanülenspitze; Fig. 5a und 5b einen vertikalen Querschnitt durch
wesentliche Betriebselemente einer zweiten erfindungsgemäßen Vorrichtung mit verschiedener
winkelmäßiger Orientierung eines aufgenommenen Kanülenrohres; Fig. 6 eine teilweise
geschnittene Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß den Fig. 5a und 5b; Fig. 7 eine
Draufsicht auf wesentliche Betriebselemente einer dritten erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 8 eine teilweise vertikal geschnittene Seitenansicht der Vorrichtung gemäß
Fig. 7, sowie Fig. 9 eine Draufsicht auf eine mögliche Butterfly-Baueinheit aus
Kanülenrohr und Ansatz mit Markierung der richtigen Winkelausrichtung der Kanülenspitze.
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In Fig. 1 sind der Ausgang 2 eines Kanülenmagazins oder einer anderen,
die Kanülen axial zuführenden Zuführeinrichtung sowie eine Zentralaufnahmebohrung
4 eines z. B. aus thermoplastischem oder anderem Kunststoff bestehenden Ansatzes
6 längs einer Fallinie fluchtend ausgerichtet. Das z. B. aus rostfreiem Stahl bestehende
Kanülenrohr 8 ist in einer Stellung dargestellt, in welcher es aus dem Ausgang 2
auf, die Prallfläche 10 eines horizontal verstellbaren Schiebers 12 mit seinem inneren
Ende 14 aufgefalien ist; Dabei wird der untere Bereich des Kanülenrohres 8 über
eine relativ große axiale Länge, im Grenzfall sogar der, halben Kanülenlänge oder
mehr, von einer in Fig. 3 der im einzelnen dargestellten Zange 16 umgriffen. Oberhalb
der Zange 16 greift das Kanülenrohr in eine mehr im einzelnen in Fig. 2 dargestellte
Dreheinrichtung 18 ein, welche im wesentlichen aus zwei sich horizontal erstreckenden
Flacheisen 20 und 22 besteht An der Kanülenspitze 24 greift schließlich ein weiteres
Flacheisen als mechanischer Taster 25 an.
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Die Kanülenspitze ist in Fig. 4 vergrößert noch mehr im einzelnen
zu erkennen. Sie bildet in Seitenansicht gemäß Fig. 1 eine bis auf Spezialschliffe
annähernd ebene Anschrägungsfläche des Kanülenrohres 8, welche etwa längs eines
halben Ovals von der Spitze 26 der Kanülenspitze 24 bis in den geschlossenen zylindrischen
Körper 28 des Kanülenrohres 8 (vgl. Fig. 4) verläuft. Der Taster 25 hat eine zur
Hauptebene der Kanülenspitze 24 komplementäre schräge Tastfläche 30. Diese greift
zweckmäßig' nicht in der der Spitze 26 der Kanülenspitze 24 benachbarten Zone a
gemäß Fig. 4 an, sondern in der weniger empfindlichen mittleren Zone b und/oder
der
an die Wurzel 32 der Anschrägung angrenzenden Zone c der Kanülenspitze
24. Gemäß Fig. 1 greift der Taster sowohl in der Zone b als auch in der Zone cyan.
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Wenn das Kanülenrohr 8 aus dem Ausgang 2 austritt und auf die Prallfläche
10 des Schiebers 12 fällt, ist der Taster 25 seitlich zurückgezogen. Nach Aufsetzen
des inneren Endes 14 des Kanülenrohres auf der Prallfläche 10 kann der Taster 25
von der Feder 34 mit seiner Tastfläche 30 in Anlage an der Hauptebene der Anschrägung
der Kanülenspitze 24'gehalten werden.
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Das Kanülenrohr ist dabei durch enge Bemessung der jeweiligen Aufnahmeöffnung
der Dreheinrichtung 18 und/oder der Zange 16 für das Kanülenrohr so gehalten, daß
beim Abtastvorgang keine oder keine nennenswerte Schrägstellung des Kanülenrohres
8 bewirkt wird.
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Fig. 2 zeigt die Dreheinrichtung 18 in der Stellung, in welcher das
Kanülenrohr 8 frei zwischen den beiden Flacheisen 20 und 22 hindurchgreift. Man
erkennt, daß hierbei die beiden diagonal gegenüberliegenden Schrägflächen 36 etwas
Abstand zur Mantelfläche des Kanülenrohres haben, dieses aber im wesentlichen axial
ausrichten. Dieser Abstand ist dadurch gewährleistet, daß ein in das eine Flacheisen
20 im Gewinde 38 eingeschraubter Nockenkopf 40 als Abstandhalter gegenüber einer
mittleren vertikalen Seitenfläche 42 des anderen Flacheisens 22 dient, welche etwa
radial, wenn auch in der Zeichnungsebene etwas nach vorne horizontal versetzt, radial
zur Achse des Kanülenrohres verläuft. Die Seitenfläche 42 geht über eine Schrägfläche
44 in eine ~noch weiter in der Zeichnungsebene nach vorne horizontal versetzte Nockenfolgefläche
46 über, welche zur Seitenfläche 42 parallel verläuft. Diese Nockenfolgefläche 46
braucht sich nicht über die ganze Länge des Flacheisens außen zu erstrecken, sondern
das Flacheisen kann bei 48 wieder ein nach innen verstärktes Ende zur Aufnahme eines
ersten Gelenks 50 haben. Am entsprechenden gegenüberliegenden Ende 52 des anderen
Flacheisens 20 ist ein zweites Gelenk 54 vorgesehen.
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Durch die beiden Gelenke 50 und 54 verläuft eine Steuerstange 56,
die über ein drittes Gelenk 58 mit einer entsprechend dem eingezeichneten Doppelpfeil
hin und her bewegbaren Schub' stange 60 gelenkig verbunden ist. Die Schubstange
60 kann von einem nicht dargestellten Antrieb in Bewegung versetzt werden.
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Die Steuerstange 56 ist wiederum über ein viertes Gelenk 62 in Abstand
zu den beiden Flacheisen 20 und 22 an einer Dai 64 der Montagemaschine gelenkig
gehalten.
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Die beiden Flacheisen 20 und 22 sind durch eine Zugfeder 66 in ihrer
horizontalen Erstreckungsebene aufeinander zu gespannt.
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Das erste Flacheisen 20 bildet zu beiden Seiten,seiner'Anschrägung
36 zueinander und zur Seitenfläche 42 parallele Seitenflächen 68 und 70.
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Die Seitenfläche 42 des anderen Flacheisens 22 erstreckt sich bis
an das eine Ende der Schrägfläche 36, während vom anderen Ende der Schrägfläche
36 wiederum eine zu den anderen Seitenflächen 42, 46, 68 und 70 parallele Seitenfläche
72 ausgeht.
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Sobald die Zugstange 60 der Zeichnungsebene nach rechts bewegt wird,
bewegt sich'das Flacheisen 20 in der Zeichnungsebene relativ zum stationär bleibenden
Gelenk 62 nach rechts, während sich das Flacheisen 22 relativ zum Gelenk 62 nach
links bewegt. Dabei gleitet der Nockenkopf 40 über die Schrägfläche 44 auf die Folgefläche
46,und unter der Einwirkung d(r Zugfeder 66 kommt dabei ein als Mitnahmefläche dienender
Bereich der Seitenfläche 70 mit der einen Seite des Mantels des Kanülenrohres und
ein als andere Mitnahmefläche dienender Bereich der Seitenfläche 42 mit der gegenüberliegenden
Mantelfläche des Kanülenrohres 8 in Berührung. Da die horizontale Verstellbewegung
jedes Flacheisens relativ zum Gelenk 62 bi auf den Richtungssinn gleich ist, wird
dabei das Kanülenroh;- 8 um seine Achse gedreht, ohne daß dabei eine Acllsver:ietzuntg
oder Schrägstellmg der Achse auftritt.
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Die Zange 16 ist hierbei immer noch außer Eingriff mit dem Kanülenrohr.
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Die Hin- und Herbewegung der beiden Flacheisen relativ zueinander
wird so bemessen, daß sich das Kanülenrohr zweckmäßig um 360 0,oder mehr, drehen
kann. Dabei kommt es auch in eine Stellung, in welcher die Schrägfläche seiner Kanülenspitze
24 mit der Tastfläche 30 ausgerichtet ist. Die Feder 34 des Tasters 25 ist nun relativ
zur Feder 66 der Dreheinr -ung 18 so stark bemessen, daß sich bei Ausrichtung der
Schrägfläche der Ka:#ülenspitze 24 mit der TastEläche 30 die Kanülenspitze an der
Tastfläche selbst blockiert und dann die reder 66 nicht mchr eine ausreichende Kraft
aufbringt, um das Kanülenrohr um seine Achse reibflüssig zu drehen. Ab richtiger
Ausrichtung der Kanülenspitze auf dem vom Taster vorgegebenen Sollwert gleitet dann
also die Mantelfläche des Kanülenrohres an den Mitnahmeflächen der Seitenflächen
68 und 72 durch.
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Nach Erfolg der Ausrichtung des Kanülenrohres 8 wird dann die Dreheinrichtung
18 wieder in der in Fig; 2 dargestellten Stellung außer Eingriff mit dem Kanülenrohr
gebracht.
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St:aL'tdessen wird das Kanülenrohr nun von der Zange 16 ergriffen
und in die Befestigungsstellung innerhalb des Ansatzes 6 vertikal überführt. Es
ist dabei dafür Sorge zu tragen, daß bei übergabe des Kanülenrohres von der Dreheinrichtung
auf die Zange keine Verstellung eines Lageparameters des Kanülenrohres erfolgt,
so daß die rein vertikale überführung des Kanülenrohres vom Ausgang 2 in die Bohrung
4 des Ansatzes durch die dazwischen erfolgenden Manipulationen nicht gestört wird.
Es ist dabei zu beachten, daß die Aufnahmebohrung 4 im Ansatz 6 relativ eng, gegebenenfalls
ohne oder ohne nennenswertes Spiel, auf die Mantelfläche eines Kanülenrohres paßt
und daher eine Fehlausrichtung zu einer Selbstblockade der Montageeinrichtung führen
könnte.
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Die in Fig. 3 mehr im einzelnen dargestellte Zange -16 hat einen
Zangenkörper 74, an dem jeweils über einen Gelenkzapfen 76 bzw. 78 je ein Zangenbacken
80 bzw. 82 angelenkt ist. Die Zangenbacken werden normalerweise durch eine Zugfeder
84 aufeinander zu gespannt. Die Zangenbacken 80 und 82 haben je eine kreisbogenförmige
Angriffsiäche 86 bzw. 88 am Kanülenmantel.
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Die beiden Angriffsflächen 86 und 88 liegen sich zu einem gemeinsamen
gedachten Kreis in Schließstellung der Zangenbacken 80 und 82 gegenüber.
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Zur Steuerung der Schließ- und öffnungsbewegung der Zangenbacken
80 und 82 ist in jedem Zangenbacken ein Längsschlitz oder Langloch 9,0 bzw. 92 als
schräge Kurvenführung für einen eingreifenden Betätigungsstift 94 bzw. 96 eines
Zangenbetätigungsmechanismus vorgesehen, mittels dessen ein schlagartiges Schließen
oder Öffnen der Zange zur Vermeidung von Beschädigungen des Kanülenrohres, insbesondere
beim Schließvorgang, vermieden wird.
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Man sieht, daß nicht nur der Ausgangskanal des Ausgangs 2 und die
Aufnahmebohrung 4 im Ansatz 6 vertikal untereinander ausgerichtet sind, sondern
auch der Angriffsort des Tasters 25, der Wirkungsort der darunter befindlichen Dreheinrichtung
18 und der wiederum darunter befindliche Aufnahmeort der Zange 16, welche nach Ergreifen
des ausgerichteten -Tasters vertikal bis zur Einführung des Kanülenrohres 8 in die
Aufnahmebohrung 4 des Ansatzes 6 verstellbar ist. Dabei ist die Zange entweder so
zu bemessen, daß sie nur an dem aus dem Ansatz herausragenden Bereich des Kanülenrohres
angreift, so daß -anders als in der Darstellung von Fig. 1 - das Kanülenrohr in
der von'der Zange gehaltenen Position im Ansatz befestigbar ist, oder daß man gegebenenfalls
noch das Kanülenrohr in seiner Endposition im Ansatz weiter vertikal gegen einen
Auflaufanschlag (entweder im Ansatz oder darunter oder in den Ansatz von unten eingeführt)abfallen
läßt, ohne die ausgerichtete Stellung der Kanülenspitze wesentlich zu verändern.
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Die verwendeten Materialien von Taster 25, Flacheisen 20 und 22 sowie
Zangenbacken 80 und 82 sind zweckmäßig rostfreier Stahl.
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Mindestens darf durch die Einwirkung der Montageeinrichtung das Kanülenrohr
nicht in seiner Qualität beeinträchtigt werden. Gegebenenfalls sind besondere inerte
und gegebenenfalls ob?rflächenbehandelte Kontaktflächeneinlagen an den Werkzeugen
vorzusehen.
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Am Ansatz 6 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine Nase
98 ausgebildet. Diese kann als Markierung dienenj auf welche die Winkelstellung
der Kanülenspitze 24 auszurichten ist. In diesem Sinne weist in Fig. 1 sowohl die
Schrägfläche der Kanülenspitze 24 als auch die Nase 98 in der Zeichnungsebene nach
links, so daß beide Elemente gleiche Winkelorientierung haben. Anstelle einer eigens
angeformten Nase kann aber auch irgendein anderes geometrisches Merkmal des Ansatzes
zur Orientierung dienen, gegebenenfalls auch ein sonstiges Merkmal außerhalb des
Bereiches der eigentlichen Einwegkanüle z. B. an einem Protektor für das aus dem
Ansatz 6 frei hervorstehende Ende des Kanülenrohres im befestigten Zustand.
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Zur eigentlichen Befestigung des Kanülenrohres 8 in der zentralen
Bohrung 4 des Ansatzes 6 kann irgendein früher beschriebenes Verfahren Verwendung
finden, bei welchem die Orientierung der Kanülenspitze nicht in unkontrollierter
Weise verändert wird. Besonders in Frage kommen eine Klebverbindung, eine Verbindung
unter Einschmelzung in thermoplastischem Material des Ansatzes bei Stromaufheizung
des Kanülenrohres, sei es unter dessen Verwendung als Heizwiderstand in einem äußeren
Stromkreis, sei es durch kontaktlose induktive Wirbelstromaufheizung, oder eine
Verbindung durch reib- oder formschlüssiges abdichtendes Halten des Kanülenrohres
im Ansatz.
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zach Befestigung des Kanülenrohres im Ansatz ist es zweckmäßig, die
Lagerichtigkeit de; Kanülenrohrspitze nochmals zu kontrollieren. Hierzu kann eine
Faseroptik 100 verwendet werden, deren optischer Aufnahmekopf auf das freie Ende
des Kanülenrohres gerichtet ist. Die Abbildung kann auf einen Bildschirm übertragen
werden, so daß eine Wartungsperson nicht richtig ausgerichtete Einmalkanülen als
Ausschuß auswerfen kann. Man kann aber auch eine selbsttätige Auswerfereinrichtung
betätigen, wenn eine geeignete elektronische Kontrolle vorgesehen wird, die beispielsweise
die Ist-Abbildung mit einer Soll-Abhildung vergleicht und bei Bildabweichungen über
einen vorgegebenen Toleranzraum oder Informationsinhalt hinaus automatisch die Auswerfereinrichtung
betätigt.
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Diese selbsttätige Kontrollmöglichkeit wird dadurch gefördert, daß'nur
relativ kleine Toleranzen der axialen Lage der Kanülenspitze relativ zum Ansatz
zulässig sind, und zwar zwischen Bruchteilen eines Millimeters bis höchstens wenig
mehr als einen Millimeter.
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Dieselben relativ kleinen axialen Toleranzen erlauben auch, unabhängig
von der exakten axialen Lage der Kanülenspitze eine mechanische Abtastung mittels
des Tasters 25 außerhalb der Zone a; bzw. hinter der Spitze 26 der Kanülenspitze
24 vorzunehmen.
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Bei der zweiten Vorrichtung gemäß den Fig. 5a, Sb und 6 werden die
Kanülenrohre 8 in Richtung des Pfeiles 101, z.B. unter einem Winkel von etwa 300,
in bekannter Weise in Axialrichtung schräg von oben nach unten zugeführt. Zur Zuführung
dient der entsprechend dem Pfeil 101 geneigte Fallschacht 102. In diesem werden
die Kanülenrohre 8 so zugefördert, daß ihre Kanülenspitze 24 in Zuführungsrichtung
hinten angeordnet ist.
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Am Ende des schrägen Fallschachtes 102 verläuft der Boden des Fallschachtes
um eine Stufe 104 nach unten versetzt in Richtung des Pfeiles 100 weiter nach schräg
unten hin fort. Diese durch die Stufe 104 abgesetzte Fortsetzung des Bodens des
Fallschachtes 102 ist mit 106 bezeichnet und endet in einer um mehr als 90°, z.B.
1000, nach oben abgewinkelten Anschlagstufe 108, an der das der Kanülenspitze 24
abgewandte Ende des Kanülenrohres 8 anschlägt. Die Abwinklung ist so gewählt, daß
die zur Mantelfläche des Kanülenrohres rechtwinklig stehende Endfldche des Kanülenrohres
mit der Anschlagstufe 108 nur in der Nähe der Unterstützungsfläche 112 zur Anlage
kommt und dadurch eine hemmende Reibung an der Anschlagstufe vermieden wird. Die
Fortsetzung 106 ist gerade so lang bemessen, daß das der Kanülenspitze 24 abgewandte
oder innere Ende 14 des Kanülenrohres 8 auf einer Unterstützungsfläche 112 aufgelagert
ist, welche von dem der Anschlagstufe 108 benachbarten Ende der Fortsetzung 1,06
gebildet ist, während die obere Kante 114 der Stufe 104 eine Auflagerfläche für
die mittlere Länge der Anschrägung der Kanülenspitze 24 bildet. Hierzu ist die Kante
114 zweckmäßig'an einem verschiebbaren Stellteil, z.B. einer Platte, ausgebildet~,
mittels dessen eine Einstellung auf verschiedene Kanülenlängen und verschiedene
Ausbildungen der Kanülenspitze möglich ist. Die Kante 114 soll gehärtet und poliert
sein, um Beschädigungen des Schliffes der Kanülenspitze zu vermeiden.
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Sowohl die Unterstützungsfläche 112 als auch die Auflagerfläche 114
erstrecken sich zur.Seite hin horizontal. Es ist möglich, in dieser ~Horizontalrichtung
das Kanülenrohr unter Abwälzung auf den beiden Flächen 112 und 114 mittels des lose
am Kanülenrohr angreifenden Schiebers 116 horizontal abzuwälzen. Der Schieber weist
hierzu einen zentralen Spalt 118 auf, der gegenüber dem Kanülenrohr 8 mit etwas
Überweite ausgestattet ist. Zur Verschiebung des Schiebers 116 kann jeder beliebige
Antrieb dienen. Es reicht eine Verschiebungsstrecke s gemäß dem Doppelpfeil 120
aus, welche der Umfangslänge des Kanülenrohres 8 entspricht oder nur geringfügig
länger ist.
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Wenn das Kanülenrohr aus dem schrägen Fall- oder Gleitschacht 102
in die beschriebene Orientierungsstufe hineinfällt, kann die Orientierung der Anschrägung
der Kanülenspitze 24 beliebig sein. Die Soll-Orientierung ist in Fig. 5b dargestellt,
wo die Anschrägung der Kanülenspitze 24 auf der Auflagerfläche 14 aufliegt. Die
Orientierung der Anschrägung der Kanülenspitze 24 kann aber auch nach oben gerichtet
sein, wie es in Fig. 5a und in Fig. 6 dargestellt ist. In diesem Falle Liest der
Schwerpunkt S des Kanülenrohres 8 höher als der Schwerpunkt bei der Soll-Orientierung
gemäß Fig. 5b. Die Orientierung der Kanülenspitze 24 gemäß Fig. 5a entspricht der
maximalen Höhe, die Orientierung der Anschrägung der Kanülenspitze 24 gemäß Fig.
5b entspricht der minimalen Höhe des Schwerpunktes S des Kanülenrohres.
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Bei der horizontalen Abwälzung des Kanülenrohres 8 auf den beiden
Flächen 12 und 14 hat das Kanülenrohr 8 die Neigung, seine minimale Schwerpunktshöhe
einzunehmen, sich also in die Sollstellung gemäß Fig. 5b selbsttätig einzustellen.
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Diese Vorrichtung hat von vornherein die Neigung, daß ein großer Anteil
der zugeführten Kanülenrohre von selbst in die Solisteilung gemäß Fig. 5b fällt.
Bei Fehlorientierung, beispielsweise gemäß Fig. 5a, kann man mit der beschriebenen
Abwälzung jedoch zuverlässig die Kanülenspitze 24 in die# Sollstellung umorientieren.
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Die weitere Behandlung des Kanülenrohres 8 mit winkelmäßig ausgerichteter
Kanülenspitze 24 kann dann analog erfolgen, wie es im Zusammenhang mit der in den
Fig. 1 bis 3 ~erstbeschriebenen Vorrichtung im einzelnen erläutert ist. Man kann
dabei auch die Angriffsstellen der Auflagefläche 14 an der Anschrägung der Kanülenspitze
24 so variieren, wie es bezüglich der Abtastung bei der ersten Ausführungsform anhand
von Fig. 4 erläutert ist.
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Bei der dritten Ausführungsform gemäß den Fig. 7 und 8 wird das Kanülenrohr
8 vertikal so zugeführt, daß die Kanülenspitze, 24 zu oberst angeordnet ist und
das innere Ende 14 des Kanülenrohres 8 ~bereits in die Aufnahmebohrung 4 des durch
nicht gezeigte Mittel gehaltenen Ansatzes 6 mit Friktionsschluß oder etwas radialem
Spiel eingreift. Zur Auflagerung des inneren Endes 14 des Kanülenrohres 8 kann man
dabei beispielsweise einen Lagerdorn 122 verwenden, der die Stützfunktion des Schiebers
12 der Ausführungsform gemäß Fig. 1 übernimmt und nach der Befestigung des Kanülenrohres
8 im Ansatz 6 beispielsweise axial zurückziehbar ist, wenn man nicht den Ansatz
nach oben vom Kanülenrohr abziehen kann.
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In unregelmäßigen Winkelabständen um den Umfang des aus dem Ansatz
6 herausragenden freien Endes des Kanülenrohres 8 verteilt sind drei Friktionswalzen
124, die gemäß den Doppelpfeilen 126 gegenläufig seitlich verstellbar sind. Es kann
auch ausreichen, wenn nur eine dieser Friktionswalzen, oder zwei von ihnen, radial
verstellbar sind. Die Verstellung dient zum Einführen bzw. Entnehmen des Kanülenrohres
8.
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Die Körper der Friktionswalzen 24 bestehen beispielsweise aus rostfreiem
Stahl oder Kunststoff. Sie weisen an ihrer Mantel fläche jeweils mindestens eine
Umfangsrinne 128 auf, in der jeweils ein Ring 130 mit vollem Querschnitt aus Friktionsmaterial,
wie natürlichem oder künstlichem elastischen Gummi, eingelassen ist. Diese Ringe
130 dienen dazu, zur Drehung des Kanülenrohres 8 um seine Achse an dessen Umfang
anzugreifen.
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Der Durchmesser der drei Friktionswalzen 124 ist zweckmäßig gleich
und um etwa eine Größenordnung größer als der Durchmesser des Kanülenrohres, beispielsweise
um den Faktor 10. Alle Friktionswalzen haben in derselben Achshöhe des Kanülenrohres
8 angeordnete zentrale Ebenen 125. Zwei der Friktionswalzen bilden dabei, unter
Anpassung an den Durchmesser des Kanülenrohres 8, ein Nest für das Kanülenrohr.
Die dritte Friktionswalze greift an dem Umfang des im Nest liegenden Kanülenrohres
an. Dabei kommt es zu einer Überschneidung mit den Ilullflächen der beiden anderen
Friktionswalzen bzw. ihrer Ringe 130. Der aber schneidungsbereich muß in der dritten
Friktionswalze, wie dargestellt, - oder alternativ in beiden anderen Friktionswalzen
-als Umfangsnut 131 ausgespart sein. Bei der oder den Friktionswalze(n) , bei der
oder denen die Umfangsnut 131 vorgesehen ist, ist bzw. sind beidseits der Umfangsnut
131 je ein Ring 130 vorgesehen. Sonst reicht ein einziger Ring 130 aus.
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Bei Zuführung des Kanülenrohres sind die drei Friktionswalzen in der
durch die äußere Spitze des Doppelpfeils 126 angedeuteten Ausrückstellung. Zum Ausrichten
der Kanülenspitze 24 in die richtige Winkelrichtung werden dann die Friktionswalzen
124 bis zum Friktionseingriff ihrer Ringe 130' nach innen bis in die Stellung verstellt,
die der inneren Spitze des Doppelpfeils 126 entspricht. Hierfür kann jede beliebige
geeignete Verstelleinrichtung dienen.
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Alle drei Friktionswalzen 124 sind durch einen gemeinsamen Antrieb
über ein Zwischengetriebe 139 zwangsweise so angetrieben, daß sie das Kanülenrohr
8 möglichst schlupffrei um seine Achse drehen können.
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Zum Antrieb dient ein beispielsweise elektrischer Bremsmotor 132,
der über das Zwischengetriebe 139 getriebemäßig mit jeder Friktionswalze 124 verbunden
ist. Wenn der Bremsmotor 132 ein Bremssignal erhält, hat er nur noch einen konstanten,
sehr kleinen Nachlauf.
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Das Bremssignal wird durch eine zweckmäßig im sichtbaren oder rnErarot-Bereich
arbeitende photoelektrische Lichtschranke ausgelöst, die mit einem feinen Lichtstrahl,
dessen Durchmesser wesentlich kleiner als die Ausdehnung der Kanülenspitze 24 bemessen
ist, horizontal oberhalb der drei Friktionswalzen 124 etwas gegenüber der Achse
des Kanülenrohres versetzt ihren Lichtstrahl horizontal aussendet. Dargestellt sind
der Sender 134 und der Empfänger 136 des gestrichelt dargestellten feinen Strahls
138 der Lichtschranke. Die Lage der Lichtschranke kann sowohl längs als auch quer
als auch seitlich zur Achse des Kanülenrohres eingestellt werden. Diese Lichtschranke
wird
unterbrochen, wenn sich eine Flanke der Anschrägung in den
Lichtstrahl hineindreht. Unter Berücksichtigung des-konstanten Nachlaufes der Drehung
beim Abbremsen des Bremsmotors kann man o auf diese Weise genau die gewünschte Sollstellung
des Kanülenrohres einstellen. Noch während das Kanülenrohr 8 von den Friktionswalzen
124 ergriffen ist, kann man dann in einem gesonderten Arbeitsgang in an sich bekannter
Weise das innere Ende 14 des Kanülenrohres im Bereich der Aufnahmebohrung 4 mit
dem Ansatz 6 befestigen. Danach werden die-Friktionswalzen für den nächsten Arbeitsgang
wieder nach außen ausgerückt.
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Der sonst in beliebig bekannter Weise ausgebildete Ansatz 6 kann eine
asymmetrische Anschlußöffnung 140 an eine Spritze oder an ein anderes Anschlußteil
haben.
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Fig. 9 veranschaulicht anhand eines Ansatzes vom sog. Buttefly-Typ
eine verwendbare Form eines mit einer Markierung versehenen Ansatzes 6.
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Der Ansatz 6 hat einen Anschlußstutzen 142 für einen Schlauch, der
zu einem Vorratsgefäß für eine Behandlungsflüssigkeit, beispielsweise einem Blutbeutel,
führen kann. Das Kanülenrohr 8 ist mit seinem inneren Ende 14 in die Aufnahmebohrung
4 des Ansatzes 6 eingesteckt und mit seiner Kanülenspitze 24 an der axial dem Anschlußstutzen
124 ab<je'wandLen En(le des A satzes 6 angeordnet. Dieser Ansatz ist flach mit
zwei zur Achse symmetrischen schmetterlingartigen Flügeln 144 ausgestattet.
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Diese Flügel sorgen dafür, daß man bei Einführen der Kanülenspitze
24 in ein Gefäß oder in einen Körper eines Menschen oder Tieres den Ansatz 6 flach
an das Gefäß oder an den Körper anlegen und dort gegebenenfalls durch ein Heftpflaster-,
einen Klebstoffstreifen o. dgl. festlegen kann. Bei einer der artigen Applikation
hat also der Ansatz von vornherein nur zwei
mögliche Lagen, wenn
die Ausbildung des Ansatzes 6 mit Flügeln 144 symmetrisch zur'Zeichenebene vorgesehen
ist. Durch Anbringung von - im Ausführungsbeispiel warzenartigen - Marken 146 an
einer Flachseite des Ansatzes kann man die Winkelausrichtung des Ansatzes eindeutig
markieren und eindeutig der richtigen winkelmäßigen Orientierung der Kanülenspitze
24 zuordnen. Im hier dargestellten Beispiel weist die Anschrägung der Kanülenspitze
24 in dieselbe Richtung wie die beiden Marken 146, von denen jeweils eine auf jedem
Flügel 144 ausgebildet ist.
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Stattdessen kann man auch jede andere geeignete Markierungsart vorsehen.
Als gesonderte Marke, kann beispielsweise einfach eine Beschriftung nur auf einer
Flachseite des Ansatzes 6 dienen. Man kann aber auch die geometrische Gestalt des
Ansatzes 6 auf beiden Flachseiten unterschiedlich wählen und ganz von gesonderten
eiqentlichen Marken 146 abstehen, wenn die Raumform des Ansatzes 6 selbst Markierungscharakter
hat.
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Eine bevorzugte Ausbildung eines Ansatzes in Butterfly-Form weist
eine das innere Ende 14 des Kanülenrohrs 8 aufnehmende zentrale Bohrung 4 einer
Hülse auf, deren hinteres Ende den Anschlußstutzen 142 bildet. Die Flügel 144 bestehen
zweckmäßig aus flexiblem Material und gehen von der Umfangsseite der Hülse aus,
welche der Anschrägung der Kanülenspitze 24 diametral entgegengesetzt ist. Dadurch
ist die Spitze der Kanülenspitze fast in der Ebene der'Flügel angeordnet. Hierdurch
ist eine nahezu tangentiale Einstechmöglichkeit in eine Körper oder ein 'Gefäß gegeben.
Besondere Marken 146 sind'hier'bei möglich, aber entbehrlich, da die Raumform des
Ansatzes schon an sich eine genaue Markierung der winkelmäßigen Ausrichtung der
Kanülenspitze bewirkt.
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