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Vorrichtung zum Übertragen von 7,ug- und/oder Druckkräften
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruches
1.
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Seilzüge werden häufig benutzt, um eine Bewegung eines Bauteiles an
einem Ort an ein anderes Bauteil zu dessen Betätigung zu übertragen.
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Diese Seilzüge müssen in geeigneter Weise verlegt werden, teilweise
in Rohren, damit in jedem Falle vermieden wird, daß sie durch Schmutz oder aggresive
Medien korrodieren. Dabei ist problenatisch, daß eine beliebige Verlegbarkeit-derartiger
Seilzüge nicht nröglich ist, insbesondere
um Ecken herum, weil
dort ein Verschleiß auf Grund von Reibung kaum zu vermeiden ist, so daß die Seilzüge
unbrauchbar würden. Daher muß ein Seilzug immer in großen Bögen geführt werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art Y.u scllaffen, ilei der die Nachteile der 1>ekannten Seil züge verl icden
werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruches 1 gelöst.
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Im Prinzip ist eine derartige Vorrichtung eine hydraulische Vorrichtung,bei
der Zugeder Druck an einer Stelle auf die HydraulikflUssigkeit aufgebracht und ueber
Leitungen an eine andere Stelle übertragen wird. Der artige Hydraulikübertragungseinrichtungen
sind beispielsweise im Kraftfahrzeugbau bei Bremsen bekanntgeworden, wo mittels
des Bremspedal es ein Betätigungszylinder - ebenfalls mittels eines Seilzuges -
betätigt und die Bremskraft mittels der Hydraulikeinrichtung an die Bremsklötze
mittels starrer Leitungen übertragen wird. Die Druckerzeugung erfolgt dabei über
Kolben-Zylinderanordnungen, ebenso wie die Übertragung des Druckes auf die Bremsklötze
an den Rädern. Balge zur Erzeugung der Druckkraft bzw. zur Erzeugung der Verschiebung
der Hycraulikflüssigkeit im Rohr sind noch nicht bekanntgeworden.
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Wenn man die bekannten Seilzuge durch die erfindungsemäße Vorrichtung
ersEtzt, werden eine Reihe von Vorteilen bewirkt. Zum einen ist - je nach Auswahl
der zu verwendenden Materialien der Balgen und der Übertragungsschl äuche ein Verschleiß
und damit eine frühzeitige F,eschädigung der Vorrichtung nicht gegeben. Darüberhinaus
besteht die Möglichkeit, die langgestreckten Elemente, dieaus biegbarem Material
hergestellt sind, um jede Arten von Ecken herum zu legen, wobei gegebenfalls Zwischen-Eckstücke
vorgesehen werden können. Dadurch, daß das schlauchartige,langgestreckte Element
selbst nicht verschoben wird, sondern
lediglich die darin befindliche
Hydraulikflüssigkeit,kann ein Verschleiß durch Reibung an im Kraftfahrzeug vorhandenen
Führungsflächen nicht auftreten .
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Die Balgen können an dem als Schlauch ausgebildeten langgestreckten
rchrartigen Element mittels Klemmschellen befestigt oder einstückig verbunden sein.
Zur Halterung der Balgen an den zu betätigenden Elementen können pilzartige Fortsätze
oder Schraubenelenente vorgesehen sein. Die Balgen können in geeigneter Weise geformt
sein, beispielsweise der eine Balg so, daBX die Falten blockartig aneinander liegen,
wogegen die Form des anderen Balges auseinandergezogen ist; die blockartige und
die auseinandergezogene Gestalt sind dann die Ruhestellungen bzw. dieentspannten
Lagen der Balge.
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Die Vorrichtung kann dabei zur Obertragung von Zug-oder auch von Druckkräften
geeignet sein; dies hängt im wesentlichen davon ab, welcher der beiden Balge an
der Ursprunysstelle" der zu übertragenuden Bewegung sitzt.
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In bevorzugter Weise kann die Vorrichtung zur Cbertragung der Bewegung
des Cashebels auf den Vergaser oder auf eine Einspritzpumpe verwendet werden; grundsätzlich
kann die Vorrichtung überall dort eingesetzt werden, wo Zug- oder Druckkräfte zu
übertragen sind,bei denen keine großen Gruckkräfte aufgenommen werden müssen.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den weiteren
Unteransprüchen zu entnehmen.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß mit der erfindungsgemäRen
Vorrichtung genaue Bewegungsübertragungen vorgenommen werden können. Während bei
Seilzugübertragungen die innere Elastizität des Seiles und auch die zu überwindenden
Reibungskräfte einer genauen Bewegungsübertragung im Wege stehen, ist dies bei der
erfindungsgemäßen Vorrichtung aufgrund der Hydraulik-Übertragung nicht der Fall.
Die am Betätigungsort eingebrachte Verschiebung wird, da das Arbeitsmedium
praktisch
inkompressibel ist, direkt und ohne Verlust an die andere Stelle übertragen.
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Als Material für das langgestreckte schlauchförmigF Element kann ein
Schlauch aus Kunststoff verwendet werden, z. B. ein Schlauch aus PVC.
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Wesentlich ist, daß das Material unter der Einwirkung von Straßen
schmutz oder im Winter von Streusalz nicht altert und damit bricht.
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Es besteht die Möglichkeit, ins Innere der Balge Dämpfungselemente
einzubauen, damit insbesondere bei der Verwendung als Gaszug eine genaue Dosierung
des Ausschlages des Gaspedales möglich ist.
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Insgesamt werden die folgenden Vorteile kurz zusammengefaßt erzielt:
Es sind keine Gelenke erforderlich, um die Zug-oder Druckkräfte umzulenken, ebenso
keine Umlenkhebel. Eine mechanische Reibung wird vollständig vermieden, so daß auch
ein Verschleiß nicht mehr gegeben ist.
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Damit ist auch kein "totes Spiel" mehr zu erwarten. Die Herstellung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist billiger, insbesondere dann, wenn alle Konlponencen
aus einem Stuck he-rgestellt sind. Darüberhinaus sind durch die Möglichkeit, vorgeformte
"Kurven"-elemente für das schlauchartige Element herstellen zu können, alle Biegungsradien
bei der Verlegung ausnutzbar: große Biegeradien sind dann nicht mehr einzuplanen.
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Anhand der Zeichnung, in der ein Ausführunssbeispiel der Erfindung
dargestellt ist, soll die Erfindung näher erläutert und beschrieben werden.
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Es zeigt Fig. 1 einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung
in einer ersten Stellung und Fig. 2 die erfindungssemäße Vorrichtung gemäß Fig.
1 in einer zweiten Stellung.
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Die-Vorrichtung gemäß der Fig. 1 besitzt ein schlauchartiges Element
10, das in einem ersten Bereich P. langgestreckt ist, an den sich eine vorgeformte
Knickstelle B anschließt, über die der langgestreckte Bereich A in einen verhältnismäßig
kurzen, ebenfalls langgestreckten Bereich C übergeht. An diesen Bereich C schließt
sich ein gekrümmter Bereich D mit relaitv großem Krui"mungsradius an. Das Bauteil
10 ist ein rohrförmiges Bauteil, an dessen beiden Enden je ein Balg 12 und 14 angeformt
ist. Der Balg 12 ist dabei in seiner auseinandergezogenen Stellung gezeichnet, die
seine Ruhestellung ist, wogegen der Balg 14 blockartig mit seinen Falten aufeinanderliegend
in seiner Ruhestellung gezeichnet ist. Die Stirnfläche 16 des Balges 12 ist mit
einem pilzartigen Fortsatz 78- vorgesher, mittels der der Balg 12 in ein Loch an
einem. zu bebetätigenden Bauteil eingesetzt werden kann. An der Stirnfläche des
anderen balges 14 ist eine Sacklochöffnung 20 vorgesehen, in die ein Gewindebolzen
22 eingesetzt ist, insbesondere einvulkanisiert ist, damit der Balg 14 an einem
Betctigunesbauteil (nicht eezeigt )festgeschraubt werden kann. Der Balg 12 hat vier
Falten, wogegen der Balg 14 fünf Falten aufweist. Die Anzahl der Falten istnicht
von weiterer Bedeutung.
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Die Fig. 2 zeigt den Balg gemäß der Fig. 1 in der anderen Stellung,
in refiner Stellung alsc in der auf den Bolzen 22 eie Zugkraft P ausgerbt ist. Dabei
wird der Balg 14 auseinandergezogen (siehe Stellung Fig 2)4, wogegen der Balg 12
zusarmengezogen wird.
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Der Bereich E ist ein Eckbereich, Cer vorgeformt sein kann. In der
Fig. 1 ist er als einstückig mit den übrigen Bereichen dargestellt.
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Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, einen Eckbereich oder einen
Kreisradiusbereich ähnlich den Bereichen E und D vorzufertigen und mittels Verbindungsschellen
mit den übrigen langgestreckten Bereichen zu verbinden. Es besteht auch die Möglichkeit,
den Balgen 14 mit den Eereichen D, C und B einstückig zu fertigen undmit dem einstückig
mit der:: Bauteil ]O hergestellfer. Ealgen 12 mittels Klemmschellen oder dergleichen
oder mittels eines Verschweiflens zu verbinden.
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Die Anwendung der Anordnung gemäß cer Fig. 1 und 2 kann so erfolgen,
daß beisielsweise der Bolzen 22 mit einem Geszugpedal in Verbindung steht oc.er
verbunden ist, wogegen der pilzartige Fortsatz 18 am Vergaser eines Fahrzeugmotors
oder eines Kleinflugzeugmotors befestigbar ist.
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Insgesanit können das Bauteil 10 ohne die Bereiche B, C und D hergestellt
werden; der Balgen 12 ebenso wie der Balg 14 können unn:ittelbar mittels Klemmschellen
mit dem langgestrecken Bereich A. verbunden werden. Zweckmäßigerweise ist das Material
der Balge weich, wogegen das Material des Bauelenentes 10 relative aber dennoch
biegbar ist.
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Als Material kcn;nxt zweckmäßigerweise Kautschuk oder ein gummiartiges
Material für die Balge und z. B. PVC für das Element in Frage.
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Wenn man die Vorrichtung so verwenden würde, daß auf den Balgen 12
mit einer Kraft P1 gedruckt würde, dann müßten die Balgen 12 und 14 mit einer Führung
versehen werden, um ein Ausknicken der mittleren Bereiche der Balge zu verhindern.
E;ne derartige Führung könnte einfach aus einem Rohr bestehen. , in dem die Balge
gleiten.
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In obiger Beschreibung ist der Fortsatz an dem Balg 12 pilzartig
ausgebildet. Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, die Form des Fortsatzes
zu variieren. Z. B. kann er streifenartig mit einer
Querbohrung
ausgebildet sein, die dann zur Aufnahme von Schraubelementen zur Befestigung des
Balges an einer zu betätigenden Einrichtung, z. B. dem Vergaser eines Kraftfahrzeugmotors
dient.
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Der Fortsatz kann gleichzeitig auch als Tiille ausgebildet sein, durch
die die Vorrichtung mit de der Ilydraulikflüssigkeit befüllt werden kann.
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Die Vorrichtung kann dabei ganz oder nur teilweise mit Hydraulikflüssigkeit
angefüllt sein, was von den Verwendungszweck abhängt.
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Als Hydraulikflüssigkeit kann jedes Medium verwendet werden, sofern
es das Material, aus dem die Vorrichtung besteht, nicht angreift und im wesentlichen
inkompre s sibel ist.
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