DE3146827C2 - Stoffzusammensetzungen, enthaltend ein Styrol-Ethylen-Buthlen-Blockcopolymerisat, Polysiloxan und ein Mineralöl, und ihre Verwendung - Google Patents
Stoffzusammensetzungen, enthaltend ein Styrol-Ethylen-Buthlen-Blockcopolymerisat, Polysiloxan und ein Mineralöl, und ihre VerwendungInfo
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Description
Variierte Zusammensetzungen unterschiedlicher polymerer
Materialien geben den Zusammensetzungen in
beachtlichem Maße unterschiedliche Eigenschaften.
Die Modifizierung einer besonderen molekularen Zusammensetzung
kann die Herstellung eines Materials
ermöglichen, das die für die jeweilige besondere
Anwendung notwendigen spezifischen Eigenschaften
hat.
In jüngeren Forschungsarbeiten hat man die Möglichkeit
der Herstellung eines thermoplastischen Materials mit
elastomeren Eigenschaften untersucht. Im allgemeinen
haben Elastomere die Form thermoplastischer, d. h.
durch Wärme härtbarer Materialien. Natürliche und
künstliche Kautschuke zum Beispiel unterliegen bei
ihrer Herstellung notwendigerweise der Vulkanisation.
Die sich ergebende vernetzte Masse kann unter dem
Einfluß von Hitze nicht schmelzen, vielmehr brennt
sie nur. Silikonkautschuke, die eine Polysiloxan-
Struktur haben, unterliegen ebenfalls einer Vernetzung,
um ihre elastomeren Eigenschaften zu erhalten. Auch sie
wiederum schmelzen bei Erhitzung nicht.
Die Firma Shell Oil Company hat, wie sich aus den
US-Patenten 34 85 787; 38 30 767; 40 06 116;
40 39 629 und 40 41 103 ergibt, durch die Verwendung
von Blockmischpolymer-Formen die Schaffung
eines Elastomers mit thermoplastischen Eigenschaften
versucht. Ein typisches Blockmischpolymer hat
die Formel
A-B-A (1)
Bei den thermoplastischen Elastomeren besitzt der
mittlere Block B des Mischpolymers die gewünschten
elastomeren Eigenschaften.
Anders als bei den gewöhnlich verwendeten Kautschukmaterialien
jedoch vernetzen die elastomeren Mittelblocks
nicht vollständig über das ganze Material, um
eine integrale Masse zu bilden. Vielmehr bewirken die
Endblocks A den notwendigen Zusammenhang zwischen den
Makromolekülen. Diese Endblocks binden sich offensichtlich
in der üblichen thermoplastischen Art aneinander.
Bei dem von der Firma Shell entwickelten Material
stellen die thermoplastischen Endblocks einen geringeren
Teil des gesamten Gewichts der Makromoleküle dar. Entsprechend
haften sie aneinander in Form von verhältnismäßig
kleinen Teilchen, die innerhalb der elastomeren
Masse der mittleren B-Blocks eingebettet sind.
Shell verwendet typischerweise für die Endblocks A
Polymere aus Monoalkenyl-Arenen, für die Styrol ein
typisches Beispiel ist.
Für den mittleren Block B verwendet Shell konjugierte
Dienpolymere. Für diese elastomeren Mittelblocks sind
Butadien und Isopren Beispiele.
Das Mischpolymer kann mehr als drei der vorgeschlagenen
Bocks entsprechend der obengenannten Formel
(1) haben. Somit kann es eingelagerte A- und B-Blocks
in linearer Verbindung enthalten wie
A-B-A-B-A-B. (2)
Alternativ oder zusätzlich kann das Blockmischpolymer
Blöcke mit einer von der Hauptkette abgezweigten Verbindung
haben, wie
oder es kann das Blockmischpolymer eine einfache A-B-
Form haben. In der folgenden Erörterung wird die einfache
Formel (1) alle diese Variationen umfassen, wobei
B den elastomeren Block darstellt. Der Buchstabe
A wird den thermoplastischen Bindungsblock bezeichnen,
der die Endblöcke eines Dreiblock-Moleküls darstellt.
Die Blockmischpolymere können verschiedene andere Bestandteile
wie Mineralöl, Polystyrol, Polypropylen und
Antioxidans enthalten.
In dem US-Patent 34 85 787 der Firma Shell lagern
die Erfinder Mineralöl ein, um das Blockmischpolymer
zu erweitern. Bei diesem besonderen Patent unterliegt
der mittlere elastomere Block einer Hydrierung, um
einen Äthylen-Butylen-Block aus einem Butadienblock zu
erhalten. Um ein Auslaufen des zu dieser Erweiterung
verwendeten Öls zu vermeiden, schlägt im US-Patent
38 30 767 der Erfinder vor, ein Petroleum-Kohlenwasserstoff-
Wachs in das Blockmischpolymer einzulagern.
In dem US-Patent 40 06 116 schaffen die Erfinder
Mischungen von Styrol-Äthylen-Butylen-Styrol-Blockmischpolymeren
mit unterschiedlichen Molekulargewichten
sowohl für die Styrol-Endblöcke als auch
die Äthylen-Butylen-Mittelblöcke. Diese Mischungen
gewährleisten offensichtlich ein Produkt, das für
die beabsichtigte Anwendung bei Fußbekleidung überlegene
Eigenschaften hat.
In dem US-Patent 40 41 103 vermischen die Erfinder
ein Styrol-Äthylen-Butylen-Styrol-Blockmischpolymer
mit einem Polyamid-Polymer. Die Patentschrift enthält
die Feststellung, daß das Produkt eine verbesserte
dimensionale Stabilität bei hohen Temperaturen gewährleistet.
Unabhängig von den verschiedenen Bemühungen um die Herstellung
eines thermoplastischen Elastomers von hoher
Qualität zeigen die sich ergebenden Materialien kaum
Eigenschaften, die üblichen Kautschukmaterialien eigen
sind. Die thermoplastischen Elastomere haben zum Beispiel
beim Strangziehen weder die Oberflächenglätte
noch die Elastizität von natürlichem, künstlichem oder
Silikonkautschuk.
Auf dem Gebiet der medizinischen Anwendung besteht
ein besonderer Bedarf an verbessertem thermoplastischem
Material, insbesondere mit elastomeren Eigenschaften.
Trotz einer Anzahl verfügbarer Kunststoffe haben die
mit der Giftigkeit, Verträglichkeit, Oberflächenrauheit,
ungenügender Flexibilität und mit anderen Faktoren verbundenen
Probleme noch nicht zu einer vollständig zufriedenstellenden
Lösung geführt.
In der US-PS 41 23 409 schlägt der Erfinder ein
thermoplastisches Elastomer vor, das besonders zum
Abdichten einer Atemöffnung dient, die durch das
menschliche Gewebe verläuft. Bei diesem Material ist ein
Blockmischpolymer verwendet, das thermoplastische
Endblöcke und einen elastomeren Zwischenblock enthält.
Das Mischpolymer nimmt einen gleichen Anteil an Öl von
hohem Molekulargewicht auf, das verträglich assoziierbar
mit dem elastomeren Block des Mischpolymers ist. Um seine
gewünschte Verbesserung zu erhalten, wird ein
Mischpolymer mit einem elastomeren Kohlenwasserstoff-
Block sich mit einem Kohlenwasserstoff-Mineralöl
verbinden. Wo ein Polysiloxan den elastomeren Block
darstellt, ist in ähnlicher Weise ein Siliconöl
Bestandteil des Endprodukts. Die sich dem Patent
entsprechend ergebenden Materialien zeigen eine
verbesserte Geschmeidigkeit sowie eine mögliche
Verwendung an der feuchten Haut.
Die in der DE-OS 28 48 854 und 29 09 369 beschriebenen
Produkte enthalten vernetzte Silikongummis und sind für
den erfindungsgemäßen besonderen Verwendungszweck
überhaupt nicht geeignet, denn durch die Vernetzung ist
das Produkt nicht mehr thermoplastisch.
Gemäß der US-PS 30 34 509 geben die Erfinder etwa 0,15% bis
1,0% Gewichtsanteile eines Silikonöls dem in einer
chirurgischen Röhre verwendeten Polyäthylen zu. Die
Zugabe dieses Silikonöls verringert die toxische Reaktion
des Blutes gegenüber der Röhre. Der Zusatz hilft ferner,
die Blutcoagulation dort zu verzögern, wo die Röhre
lebendes Gewebe über sehr lange Zeitbereiche hin berührt.
Ähnliches gilt für die in der US-PS 33 33 204
beschriebenen, Silikonöl enthaltenden Produkte.
Die endotracheale Röhre stellt ein weiteres
medizinisches Gerät dar, zu dessen Verbesserung viel
Zeit und Anstrengung investiert werden. Die mit einer
endotrachealen Röhre verbundenen Probleme finden
Erörterung durch W. Wu und andere in Critical Care
Medicine 1, 197 (1973), durch U. Nordin in Acta
Otorlaryngol Suppl. 345, 7 (1975), und durch W.N.
Bernhard und andere in Anesthesiology, 48, 413 (1978).
Diese Artikel sind auf die aufblasbare
Manschette gerichtet, die den Hauptschacht einer
endotrachealen Röhre umgibt. Die Manschette lagert
die endotracheale Röhre innerhalb der Luftröhre des
Patienten an derjenigen Stelle sicher an, die von
dem Anästhesisten gewünscht wird. Darüberhinaus sollte
die Manschette zumindest einen Teil der Luftröhre
vollständig ausfüllen, um durch Atmung angesaugte
Flüssigkeiten wie zum Beispiel Speichel daran zu
hindern, durch die Luftröhre bis zu der Lunge des
Patienten zu gelangen.
Bei den endotrachealen Röhren finden zwei Arten von
Manschetten häufig Anwendung. Die weniger bevorzugte
Manschette hat ein verhältnismäßig inflexibles Material
von geringer Nachgiebigkeit. Wenn die Manschette unaufgeblasen
ist, hat sie ein geringes Restvolumen. Die
"geringvolumige" Manschette erfordert beim Aufblasen
einen großen inneren Druck, um die Manschettenwände
zur Ausdehnung und in Berührung mit der Luftröhre zu
bringen. Jedes Aufblasen über einen Punkt dieser geringsten
Berührung hinaus verursacht im allgemeinen
die Ausübung eines sehr großen Druckes gegen die
Wand der Luftröhre. Dieser große zeitliche Wanddruck
kann die Luftröhre so ernsthaft zerstören, daß sich
tatsächlich der Tod des Patienten einstellen kann.
Bei einer zweiten Ausführungsform der endotrachealen
Röhre hat die Manschette eine in starkem Maße nachgiebige
Wandung und in aufgeblasenem Zustand ein
großes Restvolumen. Eine Methode zur Herstellung der
hochvolumigen Manschette besteht in dem Einlegen einer
geringvolumigen Manschette aus Polyvinylchlorid in
kochendes Wasser. Ein überstarkes Aufblasen der
Manschette streckt die niedervolumige Manschette und
führt zur Bildung der großen Manschette.
Übermäßiges Aufblasen der hochvolumigen Endotracheal-
Röhre führt bei der praktischen Verwendung zu der Ausübung
eines geringeren seitlichen Andruckes gegen die
Luftröhre als bei einer niedervolumigen Röhre. Dennoch
kann die hochvolumige endotracheale Röhre die Luftröhre
des Patienten noch ernsthaft beschädigen. Und
da die Manschette einen größeren Bereich der Luftröhre
berührt, zerstören ihre schädlichen Auswirkungen
die Luftröhre mehr als bei den niedervolumigen Modellen.
Darüberhinaus bewirkt das Ablassen der Luft aus einer
hochvolumigen Manschette Falten in der Manschettenwandung.
Diese Erscheinung bezeichnet man als "Pruning".
Während der Ausdehnung innerhalb der Luftröhre dehnt
sich die hochvolumige Manschette nicht in üblicher
Weise bis zu ihrer vollen Größe aus. Sollte sie es
tun, würde sie dann dieselben schädlichen Effekte bewirken
wie die niedervolumige Manschette. Die Ausdehnung
der Manschette auf weniger als ihren vollen
Umfang führt dazu, daß in der Manschettenwandung zumindest
einige Falten zurückbleiben. Diese Falten jedoch
bilden Kanäle, durch die von der Atmung angesaugte
Flüssigkeiten in die Lunge des Patienten gelangen können.
Außerdem lassen die Falten tiefe Rillen im Schleimhautbelag
der Luftröhre zurück.
Im allgemeinen haben die Manschetten von endotrachealen
Röhren eine Zusammensetzung aus Polyvinylchlorid, deren
rauhe Oberfläche die Luftröhre des Patienten reizen kann.
Darüberhinaus enthält das Polyvinylchlorid plastifizierende
Bestandteile, die das Durchtreten von Flüssigkeit ermöglichen
und toxische Reaktionen auslösen.
Andere Manschetten auf endotrachealen Röhren haben eine
Stoffzusammensetzung aus Latex oder Siliconkautschuk.
Beides sind thermoplastische Materialien, die ein Tauchen
und eine sehr lange Behandlung erfordern. Als Folge
hiervon haben beide ungleichmäßige Oberflächen, die
ebenfalls die Luftröhre reizen können. Ferner können
sie kleine Löcher haben, und im allgemeinen ergibt
sich beim Endprodukt ein hoher Ausschuß. Da es sich
um thermoplastische Kunststoffe handelt, kann ein zum
Ausschuß gehörender Gegenstand nicht der Wiederverwertung
und Wiederverwendung zugeführt werden.
Darüberhinaus muß jedes Produkt einer vollständigen
Überprüfung unterzogen werden um sicherzustellen, daß
es den erforderlichen Vorschriften genügt. Sogar bei
einem perfekten Produkt zeigen die Kautschuk-Materialien
eine wesentliche Gasdurchlässigkeit. Als Folge hiervon
kann der innere Druck der Manschette steigen oder
sinken, was von der Umgebungsatmosphäre in der Luftröhre
abhängt. Beide Fälle würden natürlich sehr
schädliche Folgen hervorrufen. Das Anwachsen des Druckes
würde eine weitere Reizung der Luftröhre bewirken. Das
Sinken des Druckes kann ein Hindurchströmen der um die
Manschette befindlichen, von der Atmung beeinflußten
Flüssigkeiten führen.
Im US-Patent 41 54 244 schlagen die Erfinder die Anwendung
eines Blockmischpolymers sowohl für den Röhrenschacht
als auch für die Manschette vor; das dem obengenannten
Shell-Material ähnlich ist. Insbesondere verwenden
die Erfinder unterschiedliche Formen des Styrol-
Äthylen-Butylen-Styrol-Blockmischpolymers, um unterschiedliche
Eigenschaften der aufblasbaren Manschette im
Gegensatz zu dem im wesentlichen festen Schacht derselben
zu erhalten. Ferner hat das Material eine rauhe Oberfläche,
die die Luftröhre des Patienten reizen kann. Auch
läßt sich die Stoffzusammensetzung nicht in so extrem
dünne Bereiche strangpressen, daß die Manschette eine
Nachgiebigkeit des gewünschten hohen Ausmaßes erhält.
Somit dauert die Suche nach verbesserten Materialien
für eine endotracheale Röhre noch an.
Es war Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
derartiges Material zu finden.
In der vorliegenden Erfindung wird eine
Stoffzusammensetzung vorgeschlagen enthaltend eine im
wesentlichen gleichförmige Mischung aus
- A) einem elastomeren, thermoplastischen Styrol-Ethylen- Butylen-Styrol-Blockmischpolymer mit einem gesamten Molekulargewicht von 50 000 bis 600 000.
- B) einem linearen Polysiloxan mit einer kinematischen Viskosität im Bereich von 2 × 10-4 bis 1,3 × 10-2 m²/s bei Raumtemperatur derart, daß der Gewichtsanteil des Polysiloxans 1 bis 7% des Gesamtgewichts der Stoffzusammensetzung beträgt und
- C) einem Mineralöl in einem Gewichtsanteil von 25 bis 50% des Gesamtgewichts der Stoffzusammensetzung.
Die erfindungsgemäße Stoffzusammensetzung hat
physikalische und die Oberfläche betreffende
Eigenschaften, die bisher nur bei vulkanisierten oder
vernetzten Kautschuken vorhanden waren. Die vorliegende
Stoffzusammensetzung läßt sich bei der Herstellung und
beim Strangpressen auf eine Dünnheit bringen, die bisher
mit thermoplastischen Elastomeren, die ein
Kohlenwasserstoff-Blockmischpolymer enthielten, nicht
erreichbar war.
Die vollständige Einlagerung des Polysiloxans in einen
thermoplastischen elastomeren Kohlenwasserstoff führt
zu einer Stoffzusammensetzung, die eine bemerkenswert
glatte Oberfläche aufweist. Insbesondere hat die
Oberfläche eine Glätte, die in mikroskopischem Maßstab
gesehen, derjenigen des Silikonkautschuk vergleichbar
ist.
Der Gehalt der erfindungsgemäßen Zusammensetzung an
linearem Polysiloxan stellt insbesondere wegen der
unähnlichen Natur des Polysiloxanmoleküls im Vergleich
zu dem Kohlenwasserstoff-Skelett des elastomeren
Makromoleküls ein ungewöhnliches Ergebnis dar.
Der Gehalt an Polysiloxan in der Stoffzusammensetzung
wird in noch stärkerem Maße unüblich, wenn letztere
einen ansehnlichen Anteil an Mineralöl enthält.
Unabhängig hiervon enthält die Zusammensetzung einen
ansehnlichen Anteil von Polysiloxan und gewährleistet
so vorteilhafte Ergebnisse.
Das Blockmischpolymer kann eine A-B-Form oder
vorzugsweise eine A-B-A-Form haben, in der A die Form
der Styrol-Polymerblocks hat. Um für elastomere
Eigenschaften zu sorgen, ist B ein nicht-hydrierter
konjugierter Dienpolymerblock.
Das Styrol-Äthylen-Butylen-Styrol-Makromolekül stellt
ein erstes Beispiel für diese Art von Blockmischpolymer
dar, in dem die Styrolblöcke typischerweise etwa 20%
bis 50% des Mischpolymer-Gewichtes betragen, während
die Äthylen-Butylen-Blöcke die restlichen 50% bis 80%
der Gewichtsanteile betragen. Die Styrol-Blöcke selbst
haben üblicherweise ein Molekulargewicht in der
Größenordnung von 5000 bis 40 000. Der Äthylen-Butylen-
Block hat ein Molekulargewicht, das dasjenige der
Styrolblöcke weit überschreitet, und angenähert in den
Bereich zwischen 20 000 und 500 000 fällt. Das gesamte
Molekulargewicht des Mischpolymers in der
erfindungsgemäßen Zusammensetzung liegt im Bereich
zwischen 50 000 und 600 000.
Das Polysiloxan, das ein lineares Polysiloxan ist, hat
eine kinematische Viskosität im Bereich von 2.10-4 m²/s
bis 13.10-2 m²/s bei Raumtemperatur (20 bis 25°C). Ein
typisches Beispiel für das Polysiloxan ist Silikonöl.
Das Polysiloxan hat den sich wiederholenden
Strukturbestandteil:
mit R₁, R₂ = H, CH₃ oder
wobei CH₃ den Vorzug
genießt. Hierbei ist n eine positive ganze Zahl im Wert
zwischen 10 und 20 000.
Zu der Zubereitung der elastomeren Zusammensetzung
gehört zuerst die Herstellung einer Mischung aus einem
elastomeren, thermoplastischen Styrol-Ethylen-Butylen-
Styrol-Blockmischpolymer mit dem Polysiloxan. Diese
Mischung erhält anschließend eine ausreichende
Wärmezufuhr, um das
Mischpolymer zu schmelzen. Die Anwendung von Druck
auf die geschmolzene Mischung führt zu einer innigen
Verbindung der Komponenten und zur Bildung der elastomeren
Zusammensetzung. Die Erhitzung der Mischung
und die Aufbringung eines Drucks in Form einer Querkraft
finden gewöhnlich in einer Strangpresse statt.
Eine Erhöhung des auf die geschmolzene Mischung wirkenden
Drucks führt zu einer Verbesserung der Eigenschaften
des Endproduktes. Es kann sich sogar ein
großer Teil der Gewindegänge der in der Strangpresse
befindlichen Schnecke, zum Beispiel 40%, in dem Zumeßbereich
der Strangpresse befinden, wobei das Druckverhältnis
4 : 1 oder sogar größer ist. Der auf diese
Weise auf die geschmolzene Mischung ausgeübte Druck
kann einen Wert von 105 kg/cm² bis 175 kg/cm² erreichen
oder sogar viel höher sein.
Die das Polysiloxan enthaltende elastomere Zusammensetzung
kann bei verschiedenen Arten von medizinischen
Geräten Anwendung finden. Das Polysiloxan scheint die
Eignung des Elastomers für eine lange Berührungszeit
mit dem menschlichen Gewebe zu verbessern.
Eines der medizinischen Geräte, bei dem das vorliegende,
Polysiloxan enthaltende Kohlenwasserstoff-Elastomer anwendbar
ist, hat einen Schacht in Formen eines längsgestreckten
hohlen Rohres, durch das ein fließendes
Medium hindurchtreten kann. Ein gegenüber diesem Medium
dichter, aufblasbarer Behälter umgibt das Rohr zwischen
seinen Enden. In der Nähe des einen Rohrendes verankert
der Behälter das Rohr gegenüber einer besonderen Stelle
des menschlichen Körpers. Zu dieser Art medizinischer
Geräte gehören Foley-Katheter und endotracheale Röhren.
Das Gerät muß ferner eine Druckvorrichtung haben, um
ein strömendes Druckmedium in den Behälter einzuleiten.
Dies muß ohne einen Zugang zu demjenigen Ende
geschehen, in dessen Nähe der Behälter sitzt. Im
allgemeinen ist der Behälter an demjenigen Rohrende,
das ihm am nächsten ist, innerhalb des Körpers des
Patienten angeordnet, der natürlich irgendeinen Zugang
zu diesem verhindert. Diese Druckvorrichtung
hat gewöhnlich die Form eines Kanals, der innerhalb
der Wandung des Hauptschachtes des Gerätes verläuft.
Der Behälter oder die Manschette kann vorteilhaft
eine Zusammensetzung aus einem thermoplastischen, elastomeren
Kohlenwasserstoff-Blockmischpolymer mit einem im
wesentlichen linearen Polysiloxan haben, das im wesentlichen
völlig gleichförmig ist.
Das Blockmischpolymer mit dem Polysiloxan zeigt sich
gegenüber dem menschlichen Gewebe in äußerstem Maße
passiv. Somit kann der aufblasbare Behälter einer
endotrachealen Röhre mit der Wandung der Luftröhre in
Berührung bleiben, ohne daß eine auf eine toxische Reaktionen
zurückführende Reizung auftritt.
Darüberhinaus erlaubt die größere elastische Nachgiebigkeit
des vorliegenden Materials in dünnen Bereichen das
Aufblasen desselben auf einen Druck, der über demjenigen
Druck liegt, bei dem das Abdichten gegenüber der Luftröhre
erfolgt. Durch das Minimieren des seitlichen Wanddruckes
vermeidet dieses Material viele von denjenigen
Komplikationen, die durch häufig in Gebrauch befindliche
andere endotracheale Röhren verursacht werden.
Die größere Elastizität des vorliegenden, Polysiloxan
enthaltenden Mischpolymers in Verbindung mit dem geringen
Restvolumen ermöglicht seine gleichmäßige Ausdehnung
gegenüber der Luftröhrenwandung, um eine vollständige
Abdichtung zu erzielen. Somit verhindert es das Ansaugen
von strömenden Medien in die Lunge des Patienten.
Ferner ermöglicht es die Elastizität, daß die Wandung
des Behälters bzw. der Manschette sich beim Ablassen
des Luftdrucks straff um den Schacht der Röhre herum
zusammenzieht, ohne daß sich hierbei Falten bilden.
Ferner hat das Material eine besonders glatte Oberfläche.
Diese Merkmale insgesamt helfen, eine Beschädigung
der Luftröhrenwand beim Einführen, während der
Verwendung in der Luftröhre und beim Entfernen des
Gerätes zu vermeiden.
Wenn der Schacht des Geräts und die aufblasbare Manschette
verträgliche Materialzusammensetzungen haben,
die miteinander verfließen, kann ein Verschmelzen mit
Hilfe von Wärme ausreichen, um sie miteinander zu verbinden.
Die beiden Materialzusammensetzungen können jedoch
eine derartige Verträglichkeit nicht haben. Dies
ist der Fall, wenn man einen Schacht aus Polyvinylchlorid
verwendet. In diesem Fall müssen durch Wärmeeinwirkung
schrumpfende Kunststoffhülsen an dem Silikon enthaltenden
Polymer des Schachtes haften. Nach Durchlaufen des
Schrumpfungsprozesses sollte dann ein Teil der schrumpffähigen
Hülsen den Schacht selbst berühren. Ein Klebewulst
gewährleistet dann eine zuverlässige Abdichtung
zwischen den Hülsen und dem Hauptschacht der Röhre.
Die verbessserten Verarbeitungseigenschaften, die dem
elastomeren, thermoplastischen Kohlenwasserstoff-Blockmischpolymer
durch das Polysiloxan verliehen werden, erlauben
das Strangpressen der Stoffzusammensetzung bis zu
äußerst dünnen Bahnen. In der Praxis kann die Stoffzusammensetzung
als Bahn stranggepreßt werden, wobei der
Mündungsquerschnitt der Düse eine Stärke hat, die nicht
größer ist als etwa 0,381 mm. Es kann aber auch das
Strangpressen erfolgen durch einen Mündungsquerschnitt,
der 0,127 mm oder weniger beträgt.
Darüberhinaus kann die Stärke des Materials sogar
noch weiter herabgesetzt werden, wenn es nach dem
Strangpressen einem Ziehen unterworfen wird. Wenn
das Material in Form einer Röhre stranggepreßt wird,
kann es durch einen inneren Luftdruck beansprucht werden,
was die Beibehaltung einer Röhrenform unterstützt.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Abbildungen
und Zeichnungen erläutert. Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine mikrofotografische Aufnahme
mit zweitausendfacher Vergrößerung
von der Oberfläche eines
elastomeren, thermoplastischen Kohlenwasserstoff-
Blockmischpolymer, das
drei Prozent Gewichtsanteil an eingelagertem
Polysiloxan enthält;
Fig. 2 eine elektronische Mikrofotografie
mit ebenfalls zweitausendfacher Vergrößerung
von der Oberfläche eines
plastizierten Polyvinychlorids,
welches häufig für die Herstellung
von Manschetten bei endotrachealen
Röhren verwendet wird;
Fig. 3 die Oberfläche eines Latex-Kautschukmaterials
in zweitausendfacher Vergrößerung;
Fig. 4 eine elektronische Mikrofotografie
von der Oberfläche eines Silikonkautschuks
in zweitausendfacher
Vergrößerung;
Fig. 5 die Schnecke einer Strangpresse,
die zum Aufbringen eines großen
Querdruckes auf ein geschmolzenes
thermoplastisches Polymer modifiziert
ist;
Fig. 6 eine endotracheale Röhre mit
einer aufblasbaren Manschette
aus einem elastomeren, thermoplastischen
Kohlenwasserstoff-
Blockmischpolymer mit vier Prozent
Gewichtsanteilen an eingelagertem
Polysiloxan;
Fig. 7 einen Querschnitt entlang der
Linie 7-7 des Schachtes der
endotrachealen Röhre nach Fig. 6;
Fig. 8 eine endotracheale Röhre mit einer
Manschette aus einem elastomeren,
thermoplatischen Mischpolymer mit
eingelagertem Polysiloxan vor der
Formgebung der Manschette;
Fig. 9 die Manschette einer endotrachealen
Röhre während der ersten Stufe eines
Reckprozesses in einer Kleeblatt-
förmigen Form;
Fig. 10 die in Fig. 8 dargestellte endotracheale
Röhre nach Ablauf des im
Zusammenhang mit der Fig. 9 beschriebenen
Formungsprozesses;
Fig. 11 einen Querschnitt durch die Mulde
und die vorgeformte endotracheale
Röhre entlang der Linie 11-11 in
Fig. 10;
Fig. 12 eine endotracheale Röhre während
einer zweiten Formgebungsstufe
in einer rechteckförmigen Form;
Fig. 13 eine endotracheale Röhre nach der
Formgebung in der kleeblattförmigen
Form gemäß Fig. 9 bis 11 und nach
der zweiten Stufe der Formgebung
in der Form nach Fig. 12;
Fig. 14 einen Querschnitt durch die Form
und die endotracheale Röhre mit
geformter Manschette entlang der
Linie 14-14 in Fig. 13;
Fig. 15 in teilweise herausgebrochener Darstellung
die Ansicht einer endotrachealen
Röhre in der Luftröhre
eines Patienten, wobei die Manschette
der Röhre aus einem elastomeren,
thermoplastischen Kohlenwasserstoff-
Blockmischpolymer mit eingelagertem
Polysiloxan besteht;
Fig. 16 eine endotracheale Röhre nach dem
Stand der Technik in der Luftröhre
eines Patienten, wobei die Manschette
der Röhre aus einer Zusammensetzung mit
Polyvinylchlorid besteht.
Das Hinzugeben eines Polysiloxans, vorzugsweise eines
Silikonöls, zu einem oder mehreren elastomeren, thermoplastischen
Kohlenwasserstoff-Blockmischpolymeren entsprechend
dem Vorschlag der Erfindung bewirkt einige
eindeutige und wünschenswerte Ergebnisse. Zunächst
zeigt das Material eine wesentliche Verbesserung seiner
Verarbeitbarkeit. Dies ist von besonderer Bedeutung,
wenn das Material zu dünnen Bahnen stranggepreßt wird.
Ohne das Polysiloxan scheint das Material Fließ- und
Oberflächeneigenschaften zu haben, die den geschmolzenen
Kunststoff Ausbauchungen bilden und somit eine rauhe
Oberfläche beim Verlassen des Ausgangs der Strangpresse
entstehen lassen.
Das Bestreben des geschmolzenen Materials sich
zusammenzuballen ist bei der Herstellung in einigen
Punkten störend. Zunächst kann das stranggepreßte
Material nicht ein hohes Ausmaß an Oberflächenglätte
erreichen. Da das geschmolzene Material bestrebt
ist, Ausbauchungen zu bilden, erhält die Oberfläche
hierdurch charakteristische Hügel, Täler und sogar
Krater. Das Polysiloxan kann offensichtlich die
Oberflächenenergie des geschmolzenen Materials herabsetzen
und somit die Verfestigung des stranggepreßten
Kunststoffes mit einer sehr glatten Oberfläche
zulassen.
Fig. 1 zeigt die elektronenmikroskopische Aufnahme
der Oberfläche eines thermoplastischen elastomeren
Kohlenwasserstoff-Blockmischpolymers mit eingelagertem
Polysiloxan. Die mit einer Vergrößerung auf das zweitausendfache
angefertigte Aufnahme zeigt Staubpartikel
auf der Oberfläche des Elastomers. Das in Fig. 1 abgebildete
Material hat die Zusammensetzung eines A-B-A-
Blockmischpolymers mit Polystyrol als Endblöcke und
einem Äthylen-Butylen-Mischpolymers als Mittelblock. Es
enthält ferner etwa 50% Gewichtsanteil an Mineralöl,
5% an Polypropylen, gegebenenfalls Polystyrol und verschiedene
jeweils als Antioxidans wirkende Mittel. Die
Firma Shell Chemical Company in Houston, Texas, verkauft
das Grundpolymer ohne Polysiloxan als eine Mischung aus
Styrol und Ethylen-Butylen im Gewichtsverhältnis von
28 : 72. Das Polysiloxan, das ungefähr 3% der
Gewichtsanteile der endgültigen Zusammensetzung
ausmacht, ist innerhalb des Blockmischpolymers
entsprechend dem nachfolgend beschriebenen Prozeß
eingelagert. Die Firma Dow Corning Company in Midland,
Michigan, liefert das Polysiloxan als Silikonöl mit der
Angabe "360 Medical grade devolatilized". Zu den
geeigneten antioxidanten Mitteln gehören Irganox, ein
Produkt der Firma Ciba-Geigy Corporation.
Vergleichbare Mikrofotografien zeigen andere
Materialien, die für medizinische Zwecke, insbesondere
für die Manschetten von endotrachealen
Röhren, in Verwendung und in den Fig. 2 bis 4
gezeigt sind. Letztere haben denselben Maßstab
wie die Fig. 1.
Insbesondere zeigt Fig. 2 die Oberfläche der für
eine endotracheale Röhre verwendeten Manschette aus
weichgestelltem bzw. plastifiziertem Polyvinylchlorid.
Diese Zusammensetzung hat eine verbreitete Anwendung
für endotracheale Röhren gefunden. Die Mikrofotografie
läßt leicht wesentliche Unregelmäßigkeiten der Oberfläche
erkennen. Die Rauheit bzw. Unebenheit dieser
Oberfläche reizt und beschädigt die Schleimhautschicht
des Patienten.
Fig. 3 zeigt ebenfalls mit zweitausendfacher Vergrößerung
die Oberfläche eines Latex-Kautschuk-Materials.
Die leicht erkennbare Unebenheit bzw. Rauheit der Oberfläche
hat wiederum eine Reizwirkung auf den Patienten
zur Folge.
Fig. 4 zeigt die Ansicht der Oberfläche der aus
Silikon-Kautschuk hergestellten Manschette einer trachealen
Röhre. Die Fotografie läßt eine gewisse Tendenz
des Kautschuks zur Bildung von Ausbauchungen erkennen.
Hiervon abgesehen erscheint die Oberfläche verhältnismäßig
glatt. Ein Vergleich der Fig. 1 und 4 zeigt, daß
das thermoplastische Kohlenwasserstoff-Blockmischpolymer
mit dem eingelagerten Polysiloxan eine Oberflächeglätte
hat, die mit derjenigen des Silikonkautschuk vergleichbar
ist oder sogar über diese hinausgeht. Die durch das
Polysiloxan erzielten Oberflächenwirkungen scheinen sich
aus einer leicht vergrößerten Konzentration der Silikonmoleküle
an der Oberfläche der Stoffzusammensetzung
abzuleiten. Die nachfolgend erörterte Herstellungstechnik
sollte in typischer Weise zu einer gleichmäßigen
Einlagerung des Polysiloxans innerhalb der
ganzen Zusammensetzung führen. Jedoch tritt eine
geringfügige Wanderung der Silikon-Moleküle in Richtung
auf die Oberfläche des Materials auf. Als Folge hiervon
scheint die Materialoberfläche bis zu einer Tiefe von
etwa 5,0 bis 20,0 nm eine angenähert zweifache Konzentration
an Silikon-Molekülen gegenüber derjenigen des
massenförmigen Materials zu haben. Natürlich hindert
die geringe Materialstärke dieser Schicht dort die
größere Konzentration daran, die in der Masse vorhandene
Konzentration an Polysiloxan über das ganze Material hin
zu beeinflussen. Somit hat in makroskopischem Maßstab
gesehen das Material eine im wesentlichen gleichförmige
Einlagerung an Polysiloxan. Dies gibt der Oberfläche
in wesentlichem Maße unterschiedliche Eigenschaften
gegenüber einem Kohlenwasserstoff-Blockmischpolymer
ohne das Polysiloxan.
Sowohl die Oberflächenglätte als auch die Konzentration
an Polysiloxan bedeuten eine Blutverträglichkeit des
Materials. Beide Faktoren verringern die Wahrscheinlichkeit
eines Anhaftens und einer Klumpenbildung des Bluts
an dem Polymer.
Die eingangs erörterten Patente der Firma Shell enthalten
eine allgemeine Diskussion der elastomeren
thermoplastischen Kohlenwasserstoff-Blockmischpolymere.
Der Inhalt dieser Veröffentlichungen ist ebenso wie der
Inhalt der US-Patentanmeldung Re.27,145 der Firma Shell
allgemein anwendbar auf die nachfolgende Erörterung
thermoplastischer Kautschuke.
Der mittlere oder B-Block des A-B-A elastomeren
Kohlenwasserstoff-Blockmischpolymers bildet das
Molekül mit dessen elastomeren Eigenschaften. Die
B-Blöcke selbst besitzen Eigenschaften des Kautschuks.
Aus konjugierten Dienen gebildete Polymere
haben sich in dieser Funktion als günstig erwiesen.
Butadiene und Isoprene sind Monomere, die nach der
Polymerisation den mittleren elastomeren Block bilden.
Darüberhinaus kann der Butadien-Block einer Hydrierung
unterzogen werden, um einen elastomeren Block mit
einem Äthylen-Butylen-Mischpolymer zu erhalten.
Das sich ergebende Blockmischpolymer hat typischerweise
mechanische Eigenschaften, die besonders durch
den elastomeren B-Block bestimmt werden. Entsprechend
sollte der mittlere Block zumindest den überwiegenden
Anteil des gesamten Molekulargewichts der Blockmischpolymere
ausmachen. Er sollte in der Praxis 50% bis
80% des Molekulargewichts des Endproduktes betragen.
Das Molekulargewicht des mittleren B-Blocks fällt im
allgemeinen in den Bereich von 20 000 bis 500 000 und
liegt in typischen Fällen innerhalb des engeren Bereiches
von 20 000 bis 200 000.
Die End- oder A-Blöcke des Mischpolymers sorgen für
den Zusammenhalt zwischen den einzelnen Makromolekülen
in dem thermoplastischen Kautschuk. Diese Endblöcke
selbst verhalten sich wie ein Thermoplast. Meist zeigen
sie nicht irgendeine elastomere Eigenschaft. Da sie jedoch
nur einen kleineren Anteil des Gewichtes des endgültigen
Elastomers darstellen, übertragen sie ihre
eigenen mechanischen Eigenschaften nicht auf das
Produkt.
Der thermoplastische Zusammenhalt zwischen den Molekülen
der A-Blöcke ersetzt das Vulkanisieren von natürlichem
Kautschuk, von Latex-Kautschuk oder von Silikonkautschuk.
Beim Vulkanisieren entstehen wirksame chemische Bindungen
zwischen den Makromolekülen, die den Kautschuk
darstellen. Diese Vernetzungsreaktionen treten im allgemeinen
bei erhöhten Temperaturen auf und geben deshalb
den Materialien die Bezeichnung "wärmegehärtet".
Es sind im allgemeinen sehr lange Zeiträume erforderlich,
um diese Kautschuke zu behandeln oder der erforderlichen
Vernetzung zu unterziehen. Die Vernetzung stellt keinen
umkehrbaren Prozeß dar. Wenn demnach die nichtthermoplastischen
Kautschuke einmal bis zu einer besonderen
Form behandelt sind, können sie nicht schmelzen, um
eine unterschiedliche Form anzunehmen. Bei erhöhten
Temperaturen oxydieren sie nur oder - in noch extremeren
Fällen - brennen sie.
Die End-A-Blöcke eines Blockmischpolymers haften aneinander
aufgrund physikalischer Anziehungskräfte, die für
alle Thermoplaste charakteristisch sind. Wenn sich somit
die Endblöcke einiger Moleküle in fester Form befinden,
haften sie aneinander und geben dem Material durch und
durch den erwünschten Zusammenhalt. Die aneinander haftenden
Endblöcke bilden kleine Gruppen oder "Partikel", die
innerhalb der überwiegenden elastomerischen Teile des
Materials eingebettet sind. Diese Partikel dienen dazu,
die in der Masse befindliche Verschiedenheit an Makromolekülen
zu einem integralen Ganzen zu verbinden.
Bei erhöhten Temperaturen schmelzen diese Partikel, die
aus physikalisch gebundenen Endblöcken aus unterschiedlichen
Makromolekülen bestehen, tatsächlich. Die gesamte
Masse des Materials nimmt dann einen flüssigen oder geschmolzenen
Zustand an und kann einer üblichen Verarbeitungstechnik
wie zum Beispiel dem Strangpressen, dem Blasformen
oder dem Spritzgießen unterzogen werden. Nach der
Abkühlung binden die Endblöcke unterschiedlicher
Makromoleküle wieder physikalisch aneinander und
bilden Partikel. Im allgemeinen nimmt das Material
dann wieder diejenige Form an, die es besaß, als
die aus dem End-A-Blöcken gebildeten Partikel in
den festen Zustand zusammenflossen.
Die als Monovenylarene bezeichnete Molekülklasse hat
geeignete thermoplastische End-A-Blöcke für diese
Polymere. Zu Beispielen für Monomere, die in die
Endblöcke polymerisieren können, gehören Isopren und
Alphamethyl-Isopren. Ersteres wird im allgemeinen
häufiger verwendet.
Die End-A-Blöcke haben im allgemeinen ein Molekular-
Gewicht im Bereich von 5000 bis 40 000 und liegen
meistens in einem Bereich von 8000 bis 20 000. Die
Endblöcke bilden etwa 20% bis 50% des Gesamtgewichtes
der Makromoleküle.
Wie oben bereits erörtert, können die elastomeren
Blockmischpolymere-Moleküle mehr als zwei oder drei
Blöcke der Form A-B-A enthalten. Die Makromoleküle
können zusätzliche Blöcke enthalten, die entweder in
der linearen oder in der verzweigten Form angeordnet
sind, wie es durch die Formeln (2) und (3) vorgeschlagen
wurde. In diesem Fall kann der thermoplastische A-Block
nicht tatsächlich die Endblöcke an allen Enden der Moleküle
bilden. In jedem Fall hat das Makromolekül im allgemeinen
das gesamte Molekulargewicht innerhalb des
Bereichs von 50 000 bis 600 000.
Wie bereits erwähnt, können einer oder auch mehrere
Blockmischpolymere zur Herstellung der Stoffzusammensetzung
verwendet werden. Wenn mehrere Blockmischpolymere
verwendet werden, unterscheiden sich diese
im Hinblick auf die Anzahl der in ihnen enthaltenen
End-A-Blöcke und Mittel-B-Blöcke voneinander. Es kann
zum Beispiel eine Mischung aus einem ersten Blockmischpolymer
mit einem etwa 28 Gewichtsprozente darstellenden
Styrolblock A
und einem zweiten Blockmischpolymer mit einem
etwa 33 Gewichtsprozente darstellenden Styrol-Block A
verwendet werden.
Das Verhältnis der Gewichtsanteile des ersten und des
zweiten Blockmischpolymer kann von 15 : 85 bis 50 : 50 verändert
werden.
Das Polysiloxan hat das sich wiederholende und nachfolgend
dargestellte Bauteil:
mit R₁, R₂ = H CH₃ oder
mit n als einer
positiven Zahl zwischen 10 und 20 000. Die einfach erhältlichen
Silikonöle verwenden im allgemeinen die Methyl-
Gruppe für beide Radikale R₁ und R₂. Das Polysiloxan ist
im wesentlichen linear, wie die obige Formel erkennen
läßt. Ein bevorzugtes Beispiel für das Polysiloxan ist
Silikonöl.
Die Viskosität des Polysiloxan sollte so sein, daß es
die kleinen Brocken oder Kügelchen das Elastomer leicht
umgeben und sich mit ihnen vermischen kann. Dies führt zu
der Notwendigkeit, daß die kinematische
Viskosität innerhalb des Bereiches
von 2×10-4 m²/s bis 1,3×
10-2 m²/s
liegt.
Wenn das Endprodukt im medizinischen Bereich Anwendung
findet, sollte ein Polysiloxan von medizinischer
Qualitätsstufe Anwendung finden. Darüber hinaus wird
durch ein Entgasen des Polysiloxans vor seiner Zugabe zu
dem Blockmischpolymer die Entfernung von Elementen mit
sehr geringem Molekulargewicht bewirkt, die die
Zellgewebe des Patienten auslaugen oder reizen könnten.
Das Polysiloxan stellt im allgemeinen 1 bis 7% des
Gesamtgewichtes der elastomeren Zusammensetzung dar. Die
Fähigkeit des Kohlenwasserstoffes, Polysiloxan in dieser
Menge aufzunehmen, ist überraschend. Das durch das
Kohlenwasserstoff gebildete Rückgrat des Polymers hat im
Vergleich zu der Silikonstruktur des Polysiloxans eine im
höchsten Maße ungleichartige Natur.
Die Überraschung wird sogar größer bei polymeren
Zusammensetzungen, die bereits wesentliche Anteile an
Mineralöl als Gleitmittel enthalten. Das Mineralöl
beträgt zwischen 25 und 50% des Gesamtgewichts der Zusammensetzung.
Weiterhin haben das Mineralöl und das Polysiloxan auch
deutlich unterschiedliche chemische Eigenschaften.
Ersteres hat eine Kohlenwasserstoff-Zusammensetzung,
die mit dem
Silikon des Siloxans vergleichbar ist. Ferner füllt
das Mineralöl diejenigen Räume aus, die das Polysiloxan
wahrscheinlich haben würde. Dennoch kann eine Zusammensetzung
mit 50% Mineralöl noch einige Prozent an Polysiloxan
angleichen bzw. umsetzen, um ein in starkem
Maße unterschiedliches Elastomer zu bilden.
Die Zugabe eines Polypropylens als Bindemittels zu der
vorliegenden elastomeren Zusammensetzung bewirkt eine
Vergrößerung der Steifigkeit derselben. Das Polypropylen
verringert auch etwas die Elastizität derselben. Der
Anteil an hinzugegebenen Polypropylen beträgt im allgemeinen
weniger als 45% des Gesamtgewichtes der Zusammensetzung.
In häufigen Anwendungsfällen wird der Anteil
im Bereich zwischen zwei% und 20% oder innerhalb des
noch engeren Bereiches von 5% bis 10% liegen.
Die Zugabe von BaSO₄ bewirkt ebenfalls eine Erhöhung
der Steifigkeit der polymeren Zusammensetzung. Das BaSO₄
gibt der polymeren Zusammensetzung natürlich eine Undurchlässigkeit
gegenüber X-Strahlen. Ein Titandioxyd-Pigment
kann ferner das Aussehen des Polymers beeinflussen.
Polystyrol kann die rheologischen Werte des Polymers
verbessern.
Wenn man zu dem Polymer während seiner Entstehung ein
schaumbildendes Mittel hinzugibt, führt dies zu einem
Endprodukt von äußerst unterschiedlicher Art. Es entsteht
anstelle eines im wesentlichen festen Materials
eher ein gasgefülltes zellulares Produkt von einer in
starkem Maße herabgesetzten Dichte. Das zellulare thermoplastische
Elastomer fühlt sich im allgemein wie ein Schwamm
an. Wenn man ein ungiftiges Aufschäumungsmittel anwendet,
eignet sich das Endprodukt für die medizinische Anwendung.
Ein ungiftiges Aufschäumungsmittel ist Azobisformamid.
Wenn es in einem Anteil von etwa 2% hinzugegeben wird,
erzeugt es CO₂-Gas. Die von dem geschmolzenen Elastomer
umgebenen Gasblasen bilden nach ihrer Verfestigung das
schwammähnliche Material. Dieses aufgeschäumte Produkt
kann als Polster- bzw. Wattierungsmaterial bei Wunden
Anwendung finden.
Die Vorbereitung der elastomeren Zusammensetzung mit dem
eingelagerten Polysiloxan beginnt beim Kohlenwasserstoff-
Blockmischpolymer. Die für die Vorbereitung des elastomeren
Thermoplasts verwendbaren Techniken sind in zahlreichen
Veröffentlichungen einschließlich der obengenannten
Patente behandelt. Auch die Einbeziehung der üblichen Zusätze
ist in diesen Diskussionen erörtert.
Das Mischen der kleinen Bröckchen oder Kügelchen des
elastomeren Harzes, das eines oder mehrere Blockmischpolymere
mit unterschiedlichen Anteilen an konstituierenden
Blöcken sein kann, mit dem Polysiloxan sollte eine Beschichtung
des ersteren mit dem letzteren ergeben. Um dies
zu erreichen, können die Körnchen oder Bröckchen und das
Polysiloxan in einer Trommel gemischt werden. Alle zusätzlichen
Bestandteile wie zum Beispiel Polypropylen,
Polystyrol und/oder BaSo₄ können an dieser Stelle ebenfalls
der Mischung beigegeben werden.
Die beschichteten elastomeren Kügelchen oder Bröckchen
werden anschließend einer ausreichenden Wärme ausgesetzt,
um ihr Schmelzen einzuleiten. Die Anwendung eines Querdrucks
auf die geschmolzenen und beschichteten Bröckchen
oder Kügelchen führt offensichtlich zu einer im wesentlichen
gleichmäßigeren Verteilung des Polysiloxans in der Mischung.
Die zum Bewirken des Schmelzens notwendige Temperatur
hängt natürlich von dem jeweiligen Elastomer ab. Sie wird
im allgemeinen im Bereich zwischen 160°C und 225°C liegen.
Nach dem Schmelzen des Blockmischpolymers durch Erhitzung
kann die das Blockmischpolymer, das Polysiloxan
und andere geeignete und oben beschriebene Zusätze enthaltende
Mischung vorzugsweise durch eine Anzahl von
Kalander-Walzen geschickt werden, um aus der Mischung
dünne Bahnen herzustellen. Anschließend werden die
Bahnen einem Querdruck unterworfen, in dem die zu
Streifen geschnittenen Bahnen in eine Strangpresse oder
eine Druckgießmaschine gegeben werden, um eine bessere
Verteilung bzw. Einlagerung des Polysiloxans zu erreichen.
Hierzu wird die Stoffzusammensetzung einem Druck geeigneter
Größe ausgesetzt, der zum Beispiel 105 kg/cm²
betragen kann. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß
durch Erhöhung des Drucks noch weiter verbesserte Eigenschaften
des Endproduktes erreicht werden. Somit kann
die geschmolzene Mischung einem Druck ausgesetzt werden,
der 175 kg/cm², 210 kg/cm² oder höher ist.
Eine Strangpresse ist das zweckmäßigste und einfachste
Werkzeug, mit dem sich die zum Einlagern des Polysiloxans
in die Zusammensetzung erforderlichen Temperaturen und
Druckwerte erreichen lassen. Eine Strangpresse hat in
typischer Weise verschiedene Temperaturbereiche und kann
somit die Bröckchen oder Kügelchen des Polymers durch die
zum Schmelzen erforderlichen Temperaturbereiche hindurchfördern.
Eine Strangpresse in Standardausführung kann jedoch eventuell
keinen ausreichend großen Druck erzeugen, um die
vollständige Einlagerung des Polysiloxans zu gewährleisten.
Fig. 5 zeigt eine allgemein mit der Bezugsziffer 20 bezeichnete
Schnecke einer Strangpresse, die zum Aufbringen
eines größeren Querdrucks auf das Harzmaterial entsprechend
modifiziert ist.
Die Schnecke 20 hat drei für die meisten Strangpreß-
Schnecken charakteristische Zonen. Die erste Zone 21
ist bekannt als Zuführzone und löst das Schmelzen der
polymeren Kügelchen aus, während sie diese Zone in
Richtung auf die Kompressions- oder Übergangszone 22
durchlaufen. Dort schmilzt das Polymer im allgemeinen
vollständig, wobei es einem ausreichend großen Querdruck
unterliegt, um die Bestandteile sich miteinander
vermischen zu lassen. Der Zumeßbereich 23 fördert gewöhnlich
das geschmolzene Harz in bekanntem Mengenverhältnis
und Druck zu der Form.
Die in Fig. 5 dargestellte Schnecke 20 hat ein Länge-
Zu-Durchmesser-Verhältnis von 24 : 1. Bei diesem Schneckentyp
hat die Zumeßzone 23 üblicherweise etwa 20% bis
25% aller Gewindegänge oder der Teilungslänge der ganzen
Schnecke. Bei der in Fig. 5 dargestellten modifizierten
Schnecke 20 hat die Zumeßzone 23 zehn Gewindegänge 24 der
insgesamt vorhandenen 24,62 Gewindegänge. Die Zuführzone
21 hat 6,62 Gewindegänge 27, und die Kompressions- und
Übergangszone 22 hat acht Gewindegänge. Somit hat die
Zumeßzone 23 der Schnecke 20 40% aller Gewindegänge.
Dieser große Anteil an Gewindegängen vergrößert die Verweilzeit
des Harzes in der Zumeßzone 23 und die insgesamt
auf das Harz ausgeübte Druckmenge.
Wie in Fig. 5a dargestellt, haben die Gewindegänge 24
der Zumeßzone 23 ferner einen viel kleineren Querschnittsbereich
als die Gewindegänge 27 der Zuführzone 21. Tatsächlich
beträgt die Tiefe 28 der in der Zuführzone 21 enthaltenen
Gewindegänge 27 das Vierfache der Tiefe 29 bei den in der
Zumeßzone 23 enthaltenen Gewindegängen 24. Dieses hohe
Kompressionsverhältnis 4 : 1 erhöht den innerhalb der Zumeßzone
23 auf das Material ausgeübten Druck drastisch. Um
diesen Druck sogar noch weiter zu erhöhen, kann das Druckverhältnis
der in der Zuführzone 21 enthaltenen Gewindegänge
27 zu den in der Zumeßzone 23 enthaltenen Gewindegängen
24 sogar 5 : 1 oder höher sein. Mit dem Ansteigen
des Verhältnisses wird das Material in die
kleineren Gewindegänge 24 gequetscht und somit einem
größeren Querdruck unterworfen.
Natürlich hängt der auf das Polymer in den Gewindegängen
24 wirkende Druck auch von der Größe der Mündungsfläche
ab, die es beim Verlassen der Strangpresse durchsetzt.
Bei kleineren Mündungsgrößen von 0,381 mm oder
0,254 mm oder sogar 0,127 mm verläßt in einer bestimmten
Zeitspanne nur eine kleine Harzmenge die Strangpresse.
Der Rest staut sich an der Ausgangsmündung und hält den
auf das Polymer in der Zumeßzone 23 wirkenden Druck aufrecht.
Größere Ausgangsmündungen erlauben natürlich einen Abbau
des Drucks in der Zumeßzone 23. Man kann jedoch durch
die Anordnung eines als Lochscheibe oder Stauscheibe bezeichneten
Schirmes in der Nähe der Torpedo- oder Schmierkopfzone
30 einen ausreichend großen Staudruck in der
Zumeßzone 23 aufrechterhalten. Dieser Schirm kann eine
Maschenzahl von 100 oder feiner haben.
Man kann ferner den in der Zumeßzone 23 ausgeübten Druck
erhöhen, indem man hinter die Lochscheibe zusätzliche
Hindernisse in der Bahn des geschmolzenen Polymers anordnet.
Eine größere Länge der Abquetschfläche, die derjenigen
Strecke entspricht, in deren Verlauf die Bohrung der Strangpresse
sich bis auf die Größe der Ausgangsmündung verändert,
kann ebenfalls zur Aufrechterhaltung des Druckes in den
Gewindegängen 24 dienen. Ein Druckmischer und ein Mischkopf
können ebenfalls vergrößerten Druck gewährleisten. Eine
Strangpresse von geeigneter Modifikation kann das Harz
unter einem Druck von 210 kg/cm² an der Lochplatte zu seiner
Form fördern.
Bei zwei von unterschiedlichen Herstellern gelieferten
Strangpressen wird das Polysiloxan mit dem Blockmischpolymer
entsprechend gemischt.
Die erste, eine Brabender-Strangpresse, hat eine 1,9-cm-
Schnecke mit einem Druckverhältnis von 5 : 1, die in einem
Drehzahlbereich zwischen 20 und 105 Umdrehungen je Minute
arbeitet. Ihre drei Zonen bleiben bei einer Temperatur
von 180°C, während die Temperatur der Form bei 170°C liegt.
Die Strangpresse produziert eine 5,08-cm-Bahn des Polymers
in einer Breite von 0,508 cm.
Eine HPM-Strangpresse (der Firma HPM Corporation in Mt.
Gilead/Ohio) hat eine 6,35-cm-Schnecke mit einem Druckverhältnis
von 4 : 1. Die Schnecke arbeitet mit 10 bis 50
Umdrehungen je Minute und in ihren Zonen herrschen Temperaturen
von 188°C bis 193°C. Die Temperatur der Form
liegt bei 200°C.
Das hergestellte Material unterliegt als Thermoplast
der üblichen Formgestaltungstechnik. Somit kann es
einem weiteren Strangpressen bis zu einer besonderen
Form unterzogen werden, wenn diese nicht bei der ursprünglichen
Strangpressung erreicht wurde. Das Material
kann ferner der üblichen Blasformtechnik unterworfen
werden. Darüber hinaus erlaubt seine thermoplastische
Natur die Wiederverwendung von herausgekratzten
Materialresten und von Ausschußteilen.
Das Elastomer mit dem eingelagerten Polysiloxan kann
einer breiten Vielfalt von Anwendungen dienen. Die einzige
Begrenzung scheint praktisch in der Fähigkeit zu bestehen,
sich solche Anwendungen vorzustellen. Hierzu können
ganz allgemeine Anwendungen gehören wie zum Beispiel
als Material zum Verpacken von Lebensmitteln oder als
Bezug von Kraftfahrzeugsitzen. Das thermoplastische
Elastomer mit dem eingelagerten Polysiloxan behält
seine elastomeren Eigenschaften praktisch bei sehr
niedrigen Temperaturen. Deshalb dürfte es für derartige
Anwendungen wie die vorgeschlagene Verpackung
von Lebensmitteln oder für Sitzbezüge in hohem Maße
geeignet sein.
Darüber hinaus ist das thermoplastische Elastomer mit
dem eingelagerten Polysiloxan ferner für spezielle
verfeinerte Anwendungen brauchbar wie zum Beispiel für
medizinische Hilfsmittel. Untersuchungen der Giftigkeit
zeigen, daß entsprechend den oben gegebenen Beispielen
hergestellte Materialien ungiftig bleiben, wenn sie mit
dem menschlichen Gewebe in Berührung kommen. Während
eines siebentägigen Versuches sind ferner keine negativen
Wirkungen durch ein Undichtwerden oder ein Auslaugen
aufgetreten. Somit können die Materialien ebenfalls
als in den menschlichen Körper implantierbare Teile
Anwendung finden.
Insbesondere bei medizinischen Geräten mit einem aufblasbaren
Ballon auf einem zentralen Schacht können die Vorteile
der vorliegenden thermoplastischen elastomeren Zusammensetzung
mit dem eingelagerten Polysiloxan zugute
kommen. Für diese Art medizinischer Geräte stellt die in
Fig. 6 gezeigte endotracheale Röhre 33 ein Beispiel dar.
Die endotracheale Röhre 33 hat einen Hauptschacht 34. Bei
den meisten endotrachealen Röhren besteht der Schacht 34
aus klaren, flexiblen Polyvinylchlorid von medizinisch-
chirurgischem Qualitätsgrad. Wie oben gesagt, kann auch
ein SEBS thermoplastisches Elastomer für den Schacht 34
Anwendung finden. Dieser hat eine im wesentlichen
feste Bauweise und bildet einen permanenten, gleichförmigen
Bogen mit einem durchschnittlichen Radius von
130 bis 140 mm, um das Einführen in die Luftröhre zu
erleichtern.
Der Schacht 34 kann einen inneren Durchmesser im Bereich
zwischen 2,5 mm bis 10 mm haben. Seine Länge liegt im
Bereich zwischen 240 mm und 360 mm, was von seinem inneren
Durchmesser abhängt.
Das distale Ende 35 bildet einen Winkel von 30° bis 45°
und hat eine Murphy-Spitze mit dem Auge 36. Das Ende 35
und das Auge 36 bilden Durchgänge zu den beiden Bronchen
des Patienten, wenn die hiermit betraute Person die Röhre
33 weit in die Luftröhre einschiebt.
Das proximale andere Ende 37 des Schachtes 34 ist mit
einem Adapter 38 versehen und nimmt diesen auf. Er besteht
aus einer Polypropylen-Zusammensetzung. Einige Firmen verkaufen
ihn separat. Der Adapter 38 stellt die Verbindung
zu derjenigen Einrichtung dar, die die Beatmung des
Patienten unterstützt.
Der Schacht 34 trägt ferner die aufblasbare Manschette 41.
Diese besteht aus dem vorliegenden SEBS-Blockmischpolymer
mit dem eingelagerten Polysiloxan, wie es oben allgemein
beschrieben wurde. Ein bevorzugtes SEBS-Blockmischpolymer
ist das Produkt der Fa. Shell, das eine Mischung aus
Styrol und Ethylen-Butylen in einem Gewichtsverhältnis
von 28 : 72 enthält. Zusätzlich enthält die Mischung
5 Gewichtsprozente Polypropylen und 45 Gewichtsprozente
Mineralöl. Zur Herstellung der Manschette 41 wird eine
Zusammensetzung mit 4 Gewichtsprozenten Polysiloxan und
dem restlichen Shell-Produkt verformt und verarbeitet.
Der Schlauchteil der Manschette hat bei einer typischen
Ausführungsform
eine Materialstärke von 0,2 mm bis 0,254 mm.
Der gasdichte Raum innerhalb des Schlauchteils erfordert
ein Abdichten an den Enden 42 und 43 der Manschette 41
gegenüber dem Schacht 34. Wenn der Schacht 34 dieselbe
Materialzusammensetzung hat wie die Manschette 41,
können beide durch Wärmeschweißung miteinander verbunden
werden. So können die Enden 42 und 43 und die angrenzenden
Teile des Schachtes 34 zum Beispiel durch Ultraschallschweißung
zum Schmelzen gebracht werden. Das geschmolzene Material
beider Teile kann sich sodann vermischen. Nach der Abkühlung
haften die Teile aneinander. Das Warmschweißen der Manschette
41 am Schacht 34 kann im allgemeinen erfolgen, wenn die
Materialien dieser beiden Teile verträglich sind. Wenn sie
geschmolzen sind, durchdringen sie einander.
Falls jedoch der Schacht 34 aus Polyvinylchlorid hergestellt
ist, das keine Verträglichkeit mit dem SEBS-Blockmischpolymer
der Manschette 41 hat, können diese nicht
warmverschweißt werden. Um deshalb die Manschette 41 abzudichten,
pressen Schrumpfhülsen 44 und 45 die Enden 42
und 43 gegen den Schacht 34. Die Schrumpfhülsen 44 und 45
sind kurze Längen eines klaren, schrumpfbaren Schlauchteils
aus Polyvinylchlorid. Die Firma Gilbreth International
Corporation verkauft dieses Material in einer medizinisch-
chirurgischen Qualitätsstufe als "Skin Tight 430RK". Wenn
das Material für eine Dauer von drei Sekunden auf 149°C
erhitzt wird, bildet es um die Enden 42 und 43 der Manschette
41 herum einen gasdichten Ring gegenüber dem Schacht 34.
Im allgemeinen sind die Schrumpfhülsen 34 und 35 ausreichend,
um die Manschette 41 in ihrer Lage zu halten und um die
Enden 42 und 43 der Manschette 41 herum eine Dichtung zu
schaffen, die luftdicht ist. Es kann jedoch die Dichtung
zusätzlich durch Ränder 46 und 47 aus Klebstoff unterstützt
werden. Bei einer typischen Ausführungsform hat der Klebstoff
einen Gewichtsanteil an klarem Polyvinylchlorid
einer chirurgischen Qualitätsstufe der Food and Drug
Administration (FDA-85 duro), der gelöst ist in fünf
Anteilen an Tetrahydrofuran. Diese Mischung nimmt dann
sieben Anteile an Methyl-Isobutyl-Ketonen auf, um
schließlich den Klebstoff zu bilden. Dieser Klebstoff auf
PVC-Basis wird an dem Polyvinylchlorid sowohl des
Schachtes 34 als auch der Schrumpfhülsen 44 und 45
haften. Wenn die Hülsen 44 und 45 geschrumpft sind,
um eine luftdichte Abdichtung an der Manschette 41 zu
bilden, werden die Klebstoffränder 46 und 47 an den Verbindungsstellen
der Hülsen 44 und 45 mit dem Schacht
34 aufgebracht.
Wenn die Manschette 41 in das Innere der Luftröhre eines
Patienten eingeführt ist, muß die Manschette 41 mit einem
zum Aufblasen geeigneten Medium beaufschlagt werden, im
allgemeinen mit Luft, damit sie an der Wandung der Luftröhre
des Patienten anliegt. Jedoch sind das distale Ende
35 des Schachtes 34 ebenso wie die Manschette 41 innerhalb
der Luftröhre des Patienten einer direkten Handhabung
durch die hiermit betraute Person entzogen. Entsprechend
hat der Schacht 34, was in Fig. 7 dargestellt ist, einen
sich über seine ganze Länge erstreckenden Hohlraum 50.
Dieser erlaubt die Zuführung eines zum Aufblasen dienenden
Mediums in die Manschette 41.
Um das in dem Hohlraum befindliche Medium in die Manschette
41 gelangen zu lassen, hat der Schacht 34 eine eingeschnittene
Nut 53. Diese ist auf dem Schacht 34 angeordnet und hat eine
ausreichende Tiefe, um mit dem Hohlraum 50 in Verbindung zu
treten. Demnach kann in dem Hohlraum 50 befindliches Medium
in die Manschette 41 eintreten und diese aufblasen.
Ein Stopfen 54 schließt den Hohlraum 50 zwischen der
Nut 43 und dem Ende 35 des Schachtes 34. Hierdurch
wird in dem Hohlraum 50 befindliches Medium daran
gehindert, durch die Öffnung des Hohlraums 50 in dem
Ende 35 des Schachtes 34 auszulaufen. Der Stopfen 54
hat insbesondere eine Zusammensetzung aus ungiftigem
PVC mit einer Härte von 70 duro. Das Material kann
ferner einen Gewichtsteil von 30% an BaSO₄ enthalten,
um es undurchlässig für X-Strahlen zu machen.
Hierdurch wird die Beobachtung des Einschiebens der
endotrachealen Röhre 33 in die Luftröhre mit Hilfe
eines X-Strahlengerätes möglich. Eine kleine Menge an
Methyl-Isobutyl-Ketonen erleichtert das Einführen und
dichtet den Stopfen 54 in dem Hohlraum 50 ab.
Der Schacht 34 hat eine zweite Nut 57, die mit dem
Hohlraum 50 in Verbindung steht. Ein zum Aufblasen mit
Luft dienender Schlauch 58 mündet durch die Nut 57
hindurch in den Hohlraum 50. Die Anwendung einer kleinen
Menge an Methyl-Isobutyl-Ketonen als Lösungsmittel kann
das Einführen des Schlauches 58 erleichtern. Hierdurch
wird es möglich, daß der aus PVC bestehende Schlauch 58
an der Innenfläche des Hohlraums haftet und eine flüssigkeitsdichte
Abdichtung bildet. Ein kleiner Tropfen 59
desselben PVC-Klebstoffs, wie er oben beschrieben wurde,
klebt den Schlauch 58 an dem Schacht 34 fest.
Der zum Aufblasen dienende Schlauch 58 ist wiederum mit
einem Pilotballon 60 verbunden, der aus getauchtem Plastisol-
PVC von medizinischem Qualitätsgrad besteht. Der Ballon hat
einen in hohem Maße flexiblen Aufbau und ermöglicht die
sichtbare Überwachung des tatsächlich in die Manschette 41
gelangenden Aufblasdruckes. Mit Zunahme des Druckes in der
Manschette 41 wächst auch die Größe des Pilotballons 60.
Ferner steht der Pilotballen 60 mit einem Ventil 62 in
Verbindung, das von der Firma Halkey-Robertts Corporation
geliefert wird und als "Robertts" Ventil A 10-ACS bezeichnet
wird. Es besteht aus einer Vinyl-Mischpolymer-
Zusammensetzung.
Das Ventil 62 kann eine Leur-Loc-Spritze aufnehmen. Das
Einführen der Spritze in das Ventil 62 ermöglicht eine
Veränderung des Mediumdruckes innerhalb der Manschette 41.
Das durch das Ventil 62 eingeführte Medium durchströmt
den Pilotballen 60, den zum Aufblasen dienenden Schlauch
58, den Hohlraum 50 und die Nut 53, wenn die Manschette
41 aufgeblasen wird. In ähnlicher Weise kann ein durch die
Spritze hervorgerufener negativer Druck Medium aus der
Manschette 41 ansaugen, wenn die Spritze an das Ventil
62 angeschlossen ist. Die Strömung verläuft hierbei durch
die Nut 53, den Hohlraum 50, den zum Aufblasen dienenden
Schlauch h58 und den Pilotballon 60.
Nach einem vorangehenden Zusammensetzen der endotrachealen
Röhre 33 kann die Manschette 41 vor ihrer praktischen Verwendung
innerhalb des Patienten einem Formprozeß unterworfen
werden. Sonst wird die Manschette 41 nur auf einem
kleinen Bereich zwischen ihren Ende 42 und 43 aufgeblasen.
Der Formprozeß bewirkt das Aufblasen der Manschette 41 über
ihre ganze Länge zwischen den Enden 44 und 45.
Fig. 8 zeigt die Manschette 41 der endotrachealen Röhre
33 vor den abschließenden Formungs- und Orientierungsstadien.
Der die Manschette 41 bildende thermoplastische, elastomere
Schlauchteil hat, wie dargestellt, einen Durchmesser von
1,02 cm und eine Materialstärke von 2,07 mm bis 2,54 mm
sowie eine Länge von 5,08 cm. Die PVC-Hülsen 44 und 45 haben
jeweils eine Länge von 9,34 mm. Jede berührt mit der Hälfte
ihrer Länge den Schacht 34 und mit der anderen Hälfte die
Manschette 41.
Um den Formprozeß zu beginnen, befindet sich das Ende 35 der
mit der Manschette 41 versehenen trachealen Röhre 33 in einer
allgemein mit der Bezugsziffer 66 bezeichneten Form. Diese hat
zwei Halbteile 67 und 68 aus einem R.T.V.-geformten Silikon,
das über eine Zeit hin einer Wärmebehandlung unterworfen wurde.
Die innere Wand 69 der Form 66 hat einen Querschnitt, der einer
Kleeblattform ähnlich ist. Die die Querschnitte nach den Fig. 9
und 10 darstellende Ebene verläuft durch die Mitte der Form
66 und somit durch die Mitte der endotrachealen Röhre 33. Die
breiten scheibenförmigen Teile 71 und 72 der Form 66 haben jeweils
einen Durchmesser von 12,07 cm. Der enge Hals 73 der Form
hat einen Durchmesser von 5,08 cm. Ferner haben die Wandteile
74 und 75 einen Abstand von 5,08 cm voneinander.
Wenn sich die endotracheale Röhre 33 innerhalb der Form befindet,
strömt das Medium ein und bläst die Manschette 41 auf,
bis sie mit der inneren Wand 69 der Form in Berührung kommt.
Dies geschieht, wenn die Form 66 etwa Raumtemperatur hat.
Beim Aufblasen entsprechend der Darstellung nach Fig. 9
dehnen sich die im Bereich der scheibenförmigen Teile 71
und 72 befindlichen Teile der Manschette 41 von einem
Durchmesser von 1,02 cm auf einen Durchmesser von 12,07 cm
aus. Bei dieser fast zwölffachen Ausdehnung der Manschette
41 überschreitet das Material seine elastischen Grenzen.
Somit behält es eine neue Orientierung und Form gegenüber
der in Fig. 9 dargestellten Form, wenn das Medium abgelassen
wird.
Das genaue Aufblasen, das zum Erreichen einer bleibenden
Orientierung erforderlich ist, hängt von dem besonderen
Elastomer ab, das verwendet ist. Eine geringere Materialelastizität
kann eine Ausnehmung nur auf das Dreifache
der originalen Größe erfordern. Bei anderen Materialien
kann eine Ausdehnung auf das Fünf- bis Achtfache der
ursprünglichen Abmessung ausreichen.
Die vorliegende Materialzusammensetzung mit dem eingelagerten
Polysiloxan kann, wie gezeigt, eine Ausdehnung
auf das Zwölffache der ursprünglichen Größe ohne ein
Reißen unterliegen. Nur sehr wenige andere Materialien
- ob thermoplastisch oder hitzehärtbar - können eine
derartige Ausdehnung ohne wesentliche und nicht reparierbare
Beschädigung aushalten.
Nicht nur die Form der Manschette 41 unterliegt während
des Aufblasen einer Veränderung, sondern auch die Materialstärke
des die Manschette 41 bildenden thermoplastischen
Elastomers. Die Ränder 78 der Manschette 41 bleiben unter
den Schrumpfhülsen 44 und 45 und unterliegen überhaupt
keiner Dehnung. Demnach behalten sie ihre ursprüngliche
Stärke von 2,03 mm. Der unmittelbar am Anfang der Form
66 anliegende Teil 79 der Manschette 41 unterliegt einer
leichten Ausdehnung und erreicht nach einer ersten Stufe
derselben eine Stärke von 1,78 mm. Die Bereiche 80 der
Manschette 41 dehnen sich in die scheibenförmigen Teile
41 und 42 der kleeblattförmigen Form 66 aus und unterliegen
der größten Ausdehnung. Somit beenden sie die
erste Stufe des Aufblasens mit einer Materialstärke von
0,13 mm. Die Mitte 81 der Manschette 41 dehnt sich nur
so weit aus, bis sie den Hals 43 der Form 66 berührt. Ihre
Materialstärke verringert sich auf 1,52 mm.
Wenn die endotracheale Röhre 33 der Handhabung mit der
Manschette 41 unterzogen wurde, die die in den Fig. 10
und 11 dargestellte Form hat, wird sie sich nicht über
ihre ganze Länge an die Luftröhre des Patienten beim Aufblasen
anlegen. Die Manschette 41 wird rund um die in
Fig. 10 gezeigten Bereiche 80 zwei aufgeblasene Hauptbereiche
bilden. Dies gewährleistet zwei schmale Berührungsbereiche
mit der Luftröhre des Patienten, wobei
der mittlere Bereich 81 sich nicht bis zu einer Berührung
ausdehnt. Somit unterliegt die Manschette 41 einem Verformungsstadium,
das in Fig. 12 dargestellt ist.
Die in den Fig. 12, 13 und 14 dargestellte Form 83
hat die beiden Halbteile 84 und 85, die ebenfalls aus
R.T.V.-geformten Silikon hergestellt sind. Das Ende
35 der endotrachealen Röhre 33 ist in die Form 83
eingebracht, wobei die Manschette 41 um den Umfang des
Hohlraums 87 zentriert ist. Die Form 83 hat Raumtemperatur.
Ein zum Aufblasen dienendes Medium gelangt in
die Manschette 41, bis sie an der Innenwand der Form 83
anliegt. Durch dieses Aufblasen dehnt sich die Manschette
41 auf einen Durchmesser von 12,07 cm aus. Hierbei erreicht
sie den seitlichen Rand 88 der Form 83.
Die Endflächen 88 und 89 der Form 83 haben einen Abstand
von 4,57 cm voneinander. Dieser Abstand ist etwas geringer
als der Abstand von 5,08 cm, den die Wandteile 74 und 74
der anhand der Fig. 9 bis 11 beschriebenen ersten Form
66 haben.
Nach dem Ablassen des Mediums behält die Manschette 41
eine Form, die durch ihr Aufblasen innerhalb der Form 83
verändert ist. Diese verbleibende Form ist in den Fig. 13
und 14 dargestellt.
Als Ergebnis der Formgebung in der Form 83 behalten die
Ränder 78 der Manschette 41 ihre ursprüngliche Stärke
von 2,03 mm. Die nahe dem Rand der Form gelegenen Teile
79 der Manschette 41 unterliegen einer sehr geringen Veränderung
durch die in Fig. 12 dargestellte Form 83 und
behalten also ihre Materialstärke von 1,78 mm. Der innere
Bereich 80 der Manschette 41, der etwas von der Mitte der
Manschette 41 entfernt ist, erreicht eine Materialstärke
von 0,76 mm.
Die genaue Mitte 81 der Manschette 41 hat eine auf 0,51 mm
verringerte Materialstärke, also etwa ein Viertel ihrer
ursprünglichen Stärke. Auf diese Weise verringert die
Kaltverformung die Materialstärke in der Mitte der
Manschette 41 von 2,03 mm auf 0,51 mm. Die Kaltverformung
bewirkt in Verbindung mit dem elastomeren, thermoplastischen
SEBS-Blockmischpolymer ein dehnbares Material in einer
Stärke von 0,13 mm.
Das Material hat ferner eine beachtliche Elastizität und
Festigkeit. Anstelle einer Schwächung des Elastomers verbessert
das Überdehnen durch Kaltverformung offensichtlich
die Festigkeit und die Elastizität des Blockmischpolymers.
Ferner verhindert die Anwendung von Formen bei der Kaltverformung
die Überdehnung dünnerer Bereiche des Elastomers.
Mit dem Aufblasen der Manschette sind zunächst die dünneren
Bereiche bestrebt, sich auszudehnen. Wenn sie jedoch die
Innenwandung der Form berühren, dehnen sie sich nicht
weiter aus. Die Form hindert diese Bereiche an einer
wesentlichen weitergehenden Ausdehnung, an der Bildung,
an einer schädlichen Erweiterung und am Reißen. Da sich
der innere Bereich nicht länger ausdehnen kann, dehnen
sich anschließend die übrigen Teile des Materials aus
und verdünnen sich, bis sie ebenfalls mit der Innenwandung
der Form in Berührung kommen. Auf diese Weise ist die
Kaltverformung bestrebt, die Materialstärke des polymeren
Materials zu vergleichmäßigen.
Durch Anwendung der in den Fig. 9 bis 14 dargestellten
Formen gibt die Kaltverformung dem elastomeren Material
eine vorbestimmte genaue Form. Da dieses Material weder
einer Erhitzung noch einer Abkühlung unterliegt, ergeben
sich ein schneller Verfahrensablauf und ein hoher Grad an
Effektivität.
Eine endotracheale Röhre, deren Manschette aus einem
elastomeren, thermoplastischen Kohlenwasserstoff-
Blockmischpolymer mit eingelagertem Polysiloxan hergestellt
ist, hat gegenüber den bisher verwendeten
Geräten zahlreiche Vorteile. Ganz allgemein ergeben
sich geringere Verletzungen oder Unannehmlichkeiten
für den Patienten.
Wenn die Manschette 41, wie in Fig. 13 dargestellt,
innerhalb der Luftröhre des Patienten aufgeblasen wird,
hat sie aufgrund der Kaltverformung einen vergrößerten
effektiven Bereich, der tatsächlich das Gewebe des
Patienten berührt. In diesem Bereich wird nur ein
leichter Druck auf die Wand der Luftröhre ausgeübt, und
es entstehen geringere Schäden, als sie eintreten würden,
wenn ein kleiner Bereich der Manschette 41 ohne die
Kaltverformung einen hohen Druck auf die Wand der Luftröhre
ausübt.
Wie in den Fig. 9 bis 14 dargestellt und durch die
Bezeichnung als "elastomeres" Material zum Ausdruck gebracht,
nimmt die Größe der aus der polymeren Zusammensetzung
mit dem eingelagerten Polysiloxan hergestellten
Manschette beim Aufblasen tatsächlich zu. Somit kann sie
vor der Anwendung eine sehr geringe Größe haben und um
den Schaft der endotrachealen Röhre herum ein nur geringes
Profil bilden. Ferner hat sie ein vollständlich unaufgeblasenem
Zustand keine oder nur eine geringe Faltung des
Materials. Da die unaufgeblasene Manschette aufgrund ihrer
Form dicht an dem Schaft des Gerätes haftet und nur geringe
oder keine Vorsprünge bildet, stellt sie während der Einführung
in die Luftröhre des Patienten eine glatte Fläche
dar. Demnach bringt sie dem Patienten weniger Unannehmlichkeit
oder Verletzungsgefahr, wenn sie in die Luftröhre
eingeführt wird.
Da die Manschette zunächst keine Faltenbildung hat,
entsteht eine solche auch nicht beim Aufblasen in der
Luftröhre. Die Manschette einer endotrachealen Röhre
bildet demnach eine kontinuierlich glatte Fläche gegenüber
der Luftröhrenwand, wie es in Fig. 15 erkennbar
ist. Dort ist gezeigt, daß sich die Manschette 41
weich und glatt an die Luftröhrenwand 94 anlegt. Sie
paßt sich dicht den Erhebungen 95 und Vertiefungen 96
an, die dem wellenförmigen Verlauf der Luftröhrenwandung
entsprechen. Ferner dehnt sich die Manschette in Vertiefungen
hinein aus, die durch Unregelmäßigkeiten in
der Luftröhrenwandung gebildet sind. Vergleichsweise ist
in Fig. 16 eine endotracheale Röhre 97 dargestellt,
deren Manschette 98 aus Polyvinylchlorid besteht. Das
nicht elastomere PVC bildet sogar in nicht aufgeblasenem
Zustand Falten um den Schacht der Röhre herum. Wenn die
Manschette ausreichend aufgeblasen wird, um mit der
Luftröhrenwand 94 in Berührung zu kommen, hat sich noch
Falten oder Kniffe, die sich über ihre ganze Länge erstrecken.
Dies macht eine Strömung von Medien wie zum
Beispiel Speichel vom Mund des Patienten bis in seine
Lunge möglich. Wenn auf diese Weise eine ausreichende
Menge an Flüssigkeit in die Lungen gelangt, kann dies
zu einer Lungenentzündung führen. Die Problematik wird
besonders verschärft bei Luftröhren, die ernsthafte
Deformationen und Unregelmäßigkeiten aufweisen, da das
PVC der Form der Luftröhre 96 einfach nicht folgen kann.
Darüber hinaus hinterlassen die Falten 99 Rillen und Wunden
in der Luftröhre des Patienten.
Das steife Polyvinylchlorid der Manschette 98 paßt sich
der Form der Erhebungen 95 und Vertiefungen 96 in der Luftröhre
nicht an. Deshalb können zwischen der Luftröhrenwandung
94 und der Manschette 98 Zwischenräume 100 dort verbleiben,
wo die Luftröhrenwandung die Bereiche mit den Vertiefungen
96 bildet. Als Folge hiervon übt das Polyvinylchlorid
seinen Druck gegen die kleinen, durch die Erhebungen
gebildeten Bereiche der Luftröhrenwandung 94 aus.
Diese hervorstehenden Bereiche werden unter dem Einfluß
zunehmenden Druckes wund und verletzt.
Wie im Zusammenhang mit den Fig. 9 und 12 erörtert,
kann sich die aus dem thermoplastischen Elastomer mit
dem eingelagerten Polysiloxan bestehende Manschette 41
auf das Zwölffache ihrer ursprünglichen Größe ausdehnen
ohne zu reißen. Sie läßt sich einfach bis auf das Acht-
bis Zehnfache ihres ursprünglichen Durchmessers ohne
nachteilige Wirkungen aufblasen. Somit kann sie sich
bis zu der jeweils erforderlichen Größe ausdehnen, auch
wenn sie innerhalb einer unnormal großen Luftröhre verwendet
wird. Das Aufblasen der Manschette bis zu ihrem
Kontakt mit der Luftröhrenwandung wird somit ein sicherer
Arbeitsschritt und gewährleistet eine vollständige Abdichtung
der Luftröhre ohne ein Reißen oder eine wesentliche
Verletzung des Patienten.
Darüber hinaus ergibt sich aus der hohen Elastizität des
Materials ein nur minimales Anwachsen des Innendrucks
in der Manschette während der Volumenvergrößerung. Wenn
die Manschette eine für die Berührung mit der Luftröhrenwand
ausreichende Größe erreicht, übt sie nur noch einen
geringen Druck gegen die Luftröhrenwand aus. Deshalb
werden eine geringere Anzahl von Größen an endotrachealen
Röhren für den ganzen in einem Krankenhaus anfallenden
Bereich an Patienten ausreichend sein. Das Krankenhaus
braucht somit nur eine geringere Anzahl an Größen zu bevorraten
und kann sein Inventar verringern.
Die Elastizität des Materials führt ferner zu der Ausübung
eines nur geringen Druckes gegen die Luftröhrenwand,
wenn die Manschette bis zu einer Größe aufgeblasen ist,
die zur Abdichtung gegenüber der Luftröhrenwand ausreicht.
Der niedrige Druck vermeidet die Schäden, die
durch herkömmliche Manschetten verursacht werden, die
einen großen seitlichen Wanddruck ausüben.
Ferner hat das vorliegende Material in aufgeblasenem
Zustand der Manschette eine weiche und glatte Oberfläche.
Diese Eigenschaft führt ebenfalls zu einer geringeren
Reizung und einer geringeren Beschädigung der
Schleimschicht an der Luftröhrenwand des Patienten.
Der zum Abdichten der Manschette an der Luftröhrenwand
ausreichende niedrige Druck und die dem Material eigene
Weichheit erlauben ein leichtes Biegen. Diese Eigenschaft
wird wichtig im Hinblick auf die Tatsache, daß ein Beatmungsgerät
die endotracheale Röhre oft leicht in der
Luftröhre des Patienten nach innen und außen pulsieren
läßt. Die weiche Manschette 41 absorbiert diese Bewegung.
Als Folge hiervon kratzt die Manschette 41 nicht an der
Luftröhrenwandung. Die PVC-Manschetten haben vergleichsweise
eine derartige Weichheit und Elastizität nicht.
Wenn das Beatmungsgerät pulsiert, kratzen oder reiben
die PVC-Manschetten tatsächlich an der Luftröhrenwandung.
Wenn die Manschetten eine rauhe Oberfläche haben, können
sie die Luftröhre des Patienten verletzen, was sie auch tun.
Die vorliegende Zusammensetzung kann ferner zur Herstellung
von Ballon-Kathetern verwendet werden, die als Foley-
Katheter bekannt sind. Diese Zusammensetzung kann zur Herstellung
des ganzen Katheters oder nur des Ballon- oder Manschettenteils
des Katheters verwendet werden.
In den folgenden Beispielen wird das Polystyrol-Äthylen-
Butylen-Polystyrol (SEBS)-Polymer mit einem Mineralöl-Gleitmittel
verwendet, das durch die Firma Shell Chemical Company
als Kraton G 2705 verkauft wird. Die Polymer-Kügelchen
nehmen das als Polysiloxan dienende Silikonöl langsam
auf. Die Mischung wird umgewält, bis die Kügelchen eine
gleichförmige Ölbeschichtung haben. Alle weiteren Zusätze
wie zum Beispiel BaSO₄ oder Polypropylen werden an dieser
Stelle in die Mischung eingesiebt. Anschließend gelangt
die Mischung mit allen Zusätzen in den Fülltrichter der
Strangpresse, der die Mischung zu der Zuführzone
weiterleitet.
In den folgenden Beispielen sind die Mengen der
Bestandteile in Gewichtsprozenten angegeben. Darüber
hinaus sind zur Ermittlung der Zugbeanspruchbarkeit
lochgestanzte (Dumell-) Standardmuster auf einem Instron-
Zugspannungs-Prüfgerät, das mit 50,8 cm je Minute
arbeitete, bei Raumtemperatur geprüft worden.
Eine Mischung aus SEBS-Harzkügelchen mit Styrol und
Ethylen-Butylen im Gewichsverhältnis 28 : 72 und 2 bis
5% eines Silikonöls wird auf eine Brabender-Strangpresse
gegeben. Das hierbei verwendete besondere Öl ist ein
blasses, farbloses Polymethylsiloxan und hat eine
kinematische Viskosität von 3,5×10-4 m²/s bei
Raumtemperatur und wurde vor seiner Verwendung einer
Entgasung unterzogen.
Um ein Elastomer mit 2% Polysiloxan vorzubereiten,
werden 1,36 kg der SEBS-Kügelchen mit 27,21 g des
Silikonöls gemischt. Das stranggepreßte Material hat
eine Stärke zwischen 0,41 und 0,46 mm und zeigt einen
einhundertprozentigen Elastizitätsmodul von 192 N/cm².
Die Dehnung und die Zugbeanspruchung dieses 2%igen
Produktes sind in der Tabelle 1 für Elastomere mit
3, 4 und 5%
Silikonöl dargestellt. Bei diesen letztgenannten Beispielen
werden jeweils 40,82 g, 54,43 g und 68,04 g an
Silikonöl zu den 1,36 kg an elastomeren Kügelchen hinzugefügt.
Die Beispiele 2, 4 und 7 beziehen sich auf Versuche,
die in einer gegenüber den anderen, in der Tabelle 1
enthaltenen Versuchen unterschiedlichen Zeit durchgeführt
wurden. Der sich bei diesen Ergebnissen für diese
Materialien ergebende Unterschied kann ein Hinweis auf
unterschiedlichen Druck innerhalb der Strangpresse sein.
Bei diesen Beispielen hat das Material einen Elastizitätsmodul
von 206 N/cm².
Bei unter Wärmeabschluß durchgeführten Reißversuchen mit
5,08 cm je Minute an einem 12,7-mm-Meßmaterial wurde die
Zusammensetzung nach Beispiel 2 mit 2% Silikonöl bei 0,877 kg/cm
mit 89 N/cm² getestet. Das dem Beispiel 4 zugrundeliegende
Material mit 3% Polysiloxan wurde bei 0,62 kg/cm mit 46 N/cm²
getestet.
Bei diesen Versuchen werden SEBS-Kügelchen zusätzlich zu
dem Silikonöl mit 5% Polypropylen bei einem Schmelzfluß
von 12 entsprechend dem ASTM Standard D-1238-70 vermischt.
Bei den ersten dieser Versuchsreihen wird eine Mischung
aus 1,36 kg der SEBS-Kügelchen, 40,82 g aus dem oben beschriebenen
Silikonöl und 58,04 g des Polypropylens in
dieselbe Brabender-Strangpresse gegeben. Das stranggezogene
Material hat eine Stärke zwischen 0,38 mm und
0,43 mm und zeigt einen einhundertprozentigen Elastizitätsmodul
von 206 N/cm².
Eine Erhöhung des Anteils an Silikonöl von 3% bis 5%
(54,43 g) führt zu einem Material, das bei gleicher
Zugbeanspruchbarkeit eine größere Dehnung aufweist. Die
Ergebnisse sind in der Tabelle 2 enthalten.
Bei diesen Beispielen sind Mischungen mit 1,36 kg SEBS-
Harzkügelchen und 204,12 g (15%) BaSo₄ vorbereitet. Der
Anteil an Silikonöl in diesen Mischungen ändert sich von
3% (40,82 g) auf 4% (45,82 g) und 5% (58,04 g). Die
durch Strangpressen aus diesen Mischungen hergestellten
Bahnen haben eine Stärke zwischen 0,36 mm und 0,41 mm und
ferner einen einhundertprozentigen Elastizitätsmodul von
213 N/cm². Die Dehnung und die Zugbeanspruchbarkeit
dieser Produkte sind in der Tabelle 3 dargestellt.
Die obenbeschriebene HPM-Strangpresse mit einer 6,35-cm-
Schnecke entsprechend der Darstellung nach Fig. 5 wird
zur Herstellung eines Materials verwendet, das die wünschenswertesten
Eigenschaften hat. Die Schnecke hat ein
Druckverhältnis von 4 : 1 und wird mit 10 Umdrehungen je
Minute angetrieben. Die drei Zonen der Strangpresse arbeiten
bei Temperaturen von 185°C, 193°C und 199°C,
während die Temperatur der Form bei 204,5°C liegt.
In die Strangpresse wird eine Mischung aus 2% (45,36 g)
desselben, zuvor verwendeten Silikonöls und aus 2,72 kg
der SEBS-Kügelchen der Mischung aus Styrol und Ethylen-
Butylen im Gewichtsverhältnis 28 : 72 gegeben. Das
schlauchförmige Produkt wird in getrennten Bahnen auf
unterschiedliche Materialstärken stranggepreßt. Das
Material hat einen 100%igen Elastizitätsmodul von 172 N/cm².
Um eine schlauchförmige Bahn in einer Materialstärke von
0,25 mm herzustellen, werden eine Form von 12,14 mm und
ein Dorn von 11,58 mm in der Strangpresse verwendet. Nach
dem Strangpressen wird das Material leicht herabgezogen.
Die prozentuale Dehnung und die Zugbeanspruchbarkeit
sind in der Tabelle 4 für Schlauchteile dargestellt, die
eine Wandstärke von 0,1 mm bis 0,127 mm und von 0,06 mm
bis 0,1 mm haben. Es ergibt sich aus der Tabelle 4, das
eine Verringerung der Wandstärke die Dehnung und die
Zugbeanspruchbarkeit der Schlauchteile herabsetzt.
Die obigen Beispiele zeigen, daß das aus
diesem SEBS-Elastomer mit etwa 2 bis 4% Silikonöl bestehende
Polymer die am meisten wünschenswerte Kombination
aus Zugbeanspruchbarkeit, einem niedrigen Modul und einer
maximalen Dehnung aufweist. Die Zugabe von 5% Polypropylen
verändert die Zugbeanspruchbarkeit des hergestellten
Materials nicht.
Die Zugabe von 15% BaSO₄ setzt die Zugbeanspruchbarkeit
des sich ergebenden Elastomers herab. Die Dehnung jedoch
wird vergrößert. Das BaSO₄ in den Zusammensetzungen mit
3% bis 4% Silikonöl gibt dem Elastomer eine geringe
Steigerung an Festigkeit.
Eine Mischung aus folgenden Bestandteilen wird vorbereitet:
In der obigen Mischung beträgt das Gewichtsverhältnis
des Kraton G 1651 zu dem Kraton G 1650 70 : 30. Die Vermischung
erfolgt zunächst in trockenem und dann in geschmolzenem
Zustand innerhalb eines Banbury-Mischers
bei vollem Dampfdruck von 76 N/cm² für 3 bis 5 Minuten,
anschließend wird die Schmelze für 1 bis 2 Minuten bei
vollem Dampfdruck (76 N/cm²) auf einem Gummi-Mahlwerk
zu einer Bahn verarbeitet. Die so hergestellten Bahnen
sind entweder preßgeformt oder aus geschnittenen Streifen
stranggepreßt. Proben von mit einem Rasiermesser geschnittenen
Streifen in der Größe von 76,2 mm × 6,35 mm × 1,78 mm
werden vorbereitet und geprüft, wobei sich die
folgenden physikalischen Eigenschaften ergeben haben:
Shore A-Härte | |
46 | |
% Dehnung | 750 |
Zugkraft N/cm² | 7950 |
Das Beispiel 16 wird mit einem ähnlichen Ansatz wiederholt
mit der Ausnahme, daß 96,9 g Kraton G-1651, 17,1 g
Kraton G-1650 und 150 g an Mineralöl verwendet werden,
während die übrigen Bestandteile unverändert bleiben. In
dieser Mischung beträgt das Gewichtsverhältnis des Kraton
G-1651 zu dem Kraton G-1650 85 : 15. Diese Mischung führt
zu einer Zusammensetzung mit folgenden Eigenschaften:
Shore A-Härte | |
44 | |
% Dehnung | 880 |
Zugkraft N/cm² | 690 |
Es wird das Beispiel 16 wiederholt unter Verwendung einer
ähnlichen Zusammensetzung mit der Ausnahme, daß 57 g
an Kraton G-1651, 57 g an Kraton G-1650 und 30 g an
Polypropylen # 5820 verwendet werden. Die Anteile der
anderen Bestandteile bleiben unverändert. Bei dieser
Mischung beträgt das Gewichtsverhältnis von Kraton G-1651
zu dem Kraton G-1650 50 : 50. Diese Mischung führt zu einer
Zusammensetzung mit folgenden Eigenschaften:
Shore A-Härte | |
56 | |
% Dehnung | 605 |
Zugkraft N/cm² | 364 |
Die Ergebnisse in den Beispielen 16 bis 18 zeigen, daß
Blockmischpolymere ebenfalls zu Zusammensetzungen mit
ausgezeichneten Eigenschaften führen.
Claims (7)
1. Thermoplastische, elastomere Stoffzusammensetzung,
enthaltend eine im wesentlichen gleichförmige Mischung aus
- A) einem elastomeren, thermoplastischen Styrol-Ethylen- Butylen-Styrol-Blockmischpolymer mit einem gesamten Molekulargewicht von 50 000 bis 600 000,
- B) einem linearen Polysiloxan mit einer kinematischen Viskosität im Bereich von 2×10-4 bis 1,3×10-2 m²/s bei Raumtemperatur derart, daß der Gewichtsanteil des Polysiloxans 1 bis 7% des Gesamtgewichts der Stoffzusammensetzung beträgt und
- C) einem Mineralöl in einem Gewichtsanteil von 25 bis 50% des Gesamtgewichts der Stoffzusammensetzung.
2. Stoffzusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Styrolblocks des Mischpolymers ein
Molekulargewicht von etwa 5000 bis 40 000 und die Ethylen-
Butylen-Blocks des Mischpolymers ein Molekulargewicht von
etwa 20 000 bis 50 000 haben.
3. Stoffzusammensetzung nach Ansprüchen 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Polysiloxan den sich
wiederholenden Aufbaubestandteil
hat, und zwar mit R₁, R₂ = H, CH₃ oder Phenyl und mit n als
positiver ganzer Zahl im Wert zwischen 10 und 20 000.
4. Stoffzusammensetzung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß sie zumindest ein zusätzliches
elastomeres, thermoplastisches Kohlenwasserstoff-Blockmischpolymer
mit unterschiedlichen Anteilen an Styrol und
Ethylen-Butylen-Blocks gegenüber dem Mischpolymer (A)
aufweist.
5. Stoffzusammensetzung nach Ansprüchen 1-4, dadurch
gekennzeichnet, daß sie außerdem ein Polypropylen in einem
Gewichtsanteil enthält, der weniger als 45% des
Gesamtgewichts der Stoffzusammensetzung beträgt.
6. Stoffzusammensetzung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Polypropylen einen Gewichtsanteil
von 5 bis 10% des Gesamtgewichts der Stoffzusammensetzung
ausmacht.
7. Verwendung einer Stoffzusammensetzung gemäß
Patentansprüchen 1 bis 6 für eine aufblasbare Manschette zur
Behandlung insbesondere von Luftwegen oder dergleichen am
Menschen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US06/147,475 US4386179A (en) | 1980-05-07 | 1980-05-07 | Hydrocarbon block copolymer with dispersed polysiloxane |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3146827A1 DE3146827A1 (de) | 1983-06-01 |
DE3146827C2 true DE3146827C2 (de) | 1993-12-02 |
Family
ID=22521708
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19813146827 Expired - Fee Related DE3146827C2 (de) | 1980-05-07 | 1981-11-26 | Stoffzusammensetzungen, enthaltend ein Styrol-Ethylen-Buthlen-Blockcopolymerisat, Polysiloxan und ein Mineralöl, und ihre Verwendung |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3146827C2 (de) |
FR (1) | FR2516928B1 (de) |
GB (1) | GB2108971B (de) |
Families Citing this family (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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