DE3146525C2 - Verfahren zur automatischen Regelung des Sintervorganges auf einem Sinterband - Google Patents
Verfahren zur automatischen Regelung des Sintervorganges auf einem SinterbandInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zur Regelung eines Sintervorgangs wird der Sintervorgang automatisch auf der Basis eines Operationsführungssystems eingestellt, das in einem Computer enthalten ist und vier Zielwerte für die Regelgrößen aufweist, nämlich für den Produktionsablauf, für die Festigkeit des gesinterten Erzes, für die Temperatur des Abgases und für den Druck des Abgases. Das Betriebsführungssystem weist die folgenden Schritte auf: I) Relative Beurteilung der unter den vorliegenden Bedingungen gemessenen Werte in bezug auf die Zielwerte der Regelgrößen; II) die Einstellung der Gasströmung, basierend auf dem Kriterium nach Schritt I) und die Beurteilung des Permeabilitätspegels in der Sinterschicht; III) die Einstellung des Permeabilitätspegels zur Auf recht erhaltung der Installationen, also ohne Gefahr einer Beschädigung der Anlage, basierend auf dem Kriterium nach Schritt II); und IV) Regelung des Sintervorgangs, basierend auf den Kriterien nach den Schritten I) und II).
Description
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Schritt II) beurteilt wird, ob die Änderung
der Gasströmung entsprechend der folgenden Gleichung (1) basierend auf dem Ergebnis von Schritt I)
groß ist oder nicht:
wobei
Q = der Mittelwert der gemessenen Werte der Gasströmung, die die Sinterschicht über 15 Minuten
_ passiert,
Q = Sollwert der Gasströmung,
K = eine Konstante und
A = ein akzeptabler Bereichspegel der Gasströmung
sind, wobei die Beurteilung der vergangenen und gegenwärtigen Permeabilitäten entsprechend den folgenden
Gleichungen (2) und (3) erfolgt:
PR1, = TmZT1 , (2)
' 3S PRx = PR1. + <*(q-Q +K-^-), (3)
wobei
PRp = die vergangene Permeabilität,
PRs = die gegenwärtige Permeabilität,
Γ,, = die Abgastemperatur in der Sammelleitung,
T1 = die Abgastemperatur am Kühler,
a = eine Konstante und
A' = eine Konstante ist.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur automatischen Regelung des Sintervorganges auf einem Sinterband,
bei welchem eine Vielzahl von Regelgrößen in einem Rechner verarbeitet werden. Ein solches Verfahren ist
j bereits bekannt aus »Stahl und Eisen 95 (1975), Nr. 15«. Bei diesem bekannten automatischen Regelungsverfah-
| ren für Sinteranlagen wird Wasser zur Sinterrohmischung auf Grund einer Permeabilitätsmessung am Aufgabe-
gut zugegeben. Aufgrund der Permeabilitätsmessung am Aufgabegut wird der Feuchtigkeitsgehalt des Gutes so
eingestellt, daß die Durchgasbarkeit über eine mehr oder weniger lange Zeit auf einem der Art der Rohmischung
entsprechenden optimalen Wert gehalten wird. Die Steuerung der Brennstoffzugabe erfolgt bei den bekannten
Regelverfahren so, daß der Magnetitgehalt des Sinters und somit seine Eigenschaften gleich bleiben. Dazu wird
der Magnetitanteil im Fertigsinter kontinuierlich über eine magnetische Messung bestimmt, die im allgemeinen
am Rückgut vorgenommen wird. Der so erhaltene Meßwert ist Steuergröße Tür die Koksgruszugabe zur Rohmischung.
Dieses bekannte Verfahren berücksichtigt jedoch nicht die Durchgasbarkeit, d. h. die Permeabilität, des /u
sinternden Materials auf dem Sinterband und läßt zudem die betrieblichen Kenngrößen der jeweiligen Sinteranlage
außer acht.
So ist es beispielsweise erforderlich, den Abgasdruck im Abgasleitungssystem in einem vorgegebenen
Bereich zu halten, um Beschädigungen im Abgasleitungssystem zu verhindern. Ferner muß auch die Abgastemperatur
in einem vorgegebenen Bereich gehalten werden, um die Bildung von Schmelztröpfchen oder gar einen
Entzündungsvorgang in den elektrostatischen Filtereinrichtungen zu verhindern und/oder um den Wirkungs-
grad einer nachgeschalteten Entschwefelungsanlage aufrechtzuerhalten.
In früheren Zeiten wurden die Soll-Wer.e der vorstehend genannten betrieblichen Regelgrößen im allgemeinen
dadurch erhalten, daß eine optimale Permeabilität einer Sinterschicht aufrechterhalten wird. Die Permeabiliiät
der Sinterschicht ändert sich jedoch stark in Abhängigkeit von Permeabilitätsschwankungen in der Aufgabemischung,
was wiederum von Entmischungserscheinungen hinsichtlich Bestandteil und Teilchengröße der
Ausgangssinlermaterialien abhängt. Ferner üben schwankende Wassergehalte sowie Änderungen der Lage des
Durchbrennpunktes wesentliche Einflüsse auf die Permeabilität aus.
Änderungen von Betriebsparametern werden üblicherweise anhand von Meßergebnissen sowie von Instrumentenanzeigen
beurteilt. Anhand von solchen Daten wurde früher der Sintervorgang geregelt, wobei die persönliche
Erfahrung der Bedienungsperson eine sehr wichtige Einflußgröße darstellte.
An Regelvariablen steht eine Vielzahl zur Verfügung, nämlich die Stellung der Abstreifplatte, welche die
Dicke der Bettschicht auf dem Sinterband bestimmt, die Brennstoffmenge (Koksmenge), der Öffnungsgrad
einer Drosseleinr.chtung und die Geschwindigkeit des Sinterbandes.
Aus der Vielzahl von Regel variablen die zu einem gegebenen Zeitpunkt geeignetsten Variablen auszuwählen,
ist mit Hilfe des bekannten automatischen Regelungsverfahiens unter Einbeziehung der üblichen Handsteue- !5
rung durch eine Bedienungsperson nicht in zuverlässig wiederholbarer Weise durchzuführen.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe _ugrunde, ein Verfahren der im OberbegrilYdes Anspruchs 1 angegebenen
Gattung in Richtung aufgesleigerte Leistungsfähigkeit auszubilden, so daß gleichmäßigere Sintervorgänge
erreicht werden.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichenteil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Die Erlindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen und unter Bezug auf die Zeichnung
näher erläutert. In dieser zeigen:
Fig. 1 und IA ein Flußdiagramm der automatischen Regelung eines Sintervorganges nach der Erfindung und
Fig. 2 eine graphische Darstellung der Änderung der Ausbeute an gesintertem Erz, wobei der erfindungsgemäßen
Verfahrensführung eine herkömmliche Verfahrensführung gegenübergestellt ist.
Wie in Fi g. 1 dargestellt, umfaßt der Schritt (Ij des Verfahrens (die Ist-Werte und die Soll-Werte für die Sinterleistung,
Sinterfestigkeit, Abgastemperatur und für den Abgasdruck werden miteinander verglichen) die mit
Bezugszeichen 1 bis 4 bezeichneten Regelgrößen, nämlich
Regelgröße 1: Beurteilung der Sinterleistung, Regelgröße 2: Beurteilung der Sinterfestigkeit,
Regelgröße 3: Beurteilung der Abgastemperatur und
Regelgröße 4: Beurteilung des Abgasdruckes.
Regelgröße 3: Beurteilung der Abgastemperatur und
Regelgröße 4: Beurteilung des Abgasdruckes.
Für jede dieser Regelgrößen werden ein Soll-Wert und ein akzeptabler Bereich vorgegeben, wobei diese Werte
selbstverständlich von der zugehörigen Sinteranlage und ihren Umgebungsbedingungen abhängen.
Bei dem Schrill I wird mittels eines Rechners ein Mittelwert der gemessenen Werte für jede der Regelgrößen
in einem vorgegebenen Intervall berechnet und anschließend beurteilt, ob der berechnete Mittelwert in dem
ak/eptierbaren Bereich des jeweiligen Soll-Wertes liegt oder nicht. Als Ergebnis dieser Beurteilung erzeugt der
Computer Ausgangssignale »0«, »+1« und »-!«,wenn der Mittelwert in dem akzeptierbaren Bereich liegt, die
obere Grenze des Bereiches überschreitet bzw. unter der unteren Grenze liegt; die jeweiligen Ausgangssignale
werden angezeigt. Wenn darüber hinaus der Druck des Abgases den oberen Grenzwert übersteigt, tritt ein ernsthaftes
Problem in bezug auf etwaige Schäden an den Installationen auf, so daß dieser zu hohe Druck des Abgases
in Richtung einer Verringerung geregelt werden muß. Deshalb erzeugt im Falle des Abgasdruckes der Computer
das Ausgangssignal »-1« nur dann, wenn der Mittelwert die obere Grenze übersteigt; dieses Ausgangssignal
wird ebenfalls angezeigt.
Beim Schritt II erfolgen die Einstellung der Gasströmung und die Beurteilung der Permeabilität in der Sinterschicht
entsprechend dem Ergebnis von Schritt I. Das heißt, es wird zunächst an einer Stelle 5 beurteilt, ob alle
Ausgangssignale für die Regelgrößen 1 -4 »0« sind oder nicht. Wenn alle Ausgangssignale der Regelgrößen 1 -4
den Wert »0« haben, d. h., wenn die Abfrage an der Stelle 5 mit »JA« beantwortet wird, dann wird an der Stelle 6
durch den Rechner beurteilt, ob eine Änderung der die Sinterschicht passierenden Gasströmung entsprechend
der folgenden Gleichung (1) groß ist oder nicht:
\(Q-Q) + K ^y-Ia-4- (D „
Dabei bedeuten:
Q = den Mittelwert der gemessenen Werte der Gasströmung, die die Sinterschicht über 15 Minuten
,- _ passiert,
Q = den Sollwert der Gasströmung,
K = eine Konstante und
A = einen akzeptablen Bereich für den Wert der Gasströmung (beispielsweise 100 nr'/min).
Wenn bei der Gleichung (Ij der Wert auf der linken Seite größer als A ist, d. h., wenn die Abfrage an der
Stelle 6 mit »JA« beantwortet wird, erzeugt der Rechner das Ausgangssignal »+1« oder »-1«. In diesem Fall
wird an der Stelle 7 die Erhöhung oder Verringerung der Drehzahl einer Aufgabewalze für die Einstellung der
Permeabilität einer Schicht aus einem Rohgemisch angezeigt. Wenn andererseits der Wert auf der linken Seite
der Gleichung (1) nicht größer als A ist, d. h., wenn die Abfrage an der Stelle 6 mit »NEIN« beantwortet wird,
erzeugt der Rechner das Ausgangssignal »0«. Als Ergebnis hiervon wird keine Verstellung vorgenommen, wie an
der Stelle 8 dargestellt wird.
Die Beurteilung der Gleichung (1) durch den Rechner wird in Zeitintervallen von 15 Minuten durchgeführt.
Ein Charakteristikum der automatischen Regelung nach der vorliegenden Erfindung stellt also das Merkmal dar,
daß die die Sinterschicht passierende Gasströmung als mittlerer Zielwert geregelt wird, um die Änderung der
Permeabilität quantitativ zu beurteilen. Als Ergebnis hiervon können Änderungen der Soll-Werte der verschiedenen
Betriebsgrößen vorher geregelt werden. Andererseits kann die Permeabilität der Sinterschicht bei dem
Schritt Il auch durch den Durchlaßwiderstand Φ = P/Q" (Pistuer Druck des Abgases) oderaufähnlichc Weise
K) beobachtet werden. Berücksichtigt manjedoch, daß der Sintervorgang die Erzielung derSoIl-Wertefür betriebliche
Regelgrößen, wie beispielsweise die Sintcrleistung und ähnlicher Größen, mit hoher Wahrscheinlichkeit
anstrebt, so dürfte die Verwendung der Gasströmung der günstigste Parameter sein, weil theoretisch die Gasströmung
proportional zur Sinterlcistung ist.
Weiterhin handelt es sich bei dem Sollwert der Gasströmung ö, der bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet wird, um einen beweglichen Mittelwert, damit die Gasströmung der Änderung der Festigkeit des gesinterten Erzes, der Sinterleistung und der Terruperatur des Abgases als weiteren Betriebsvorgaben angepaßt ist. Diese dynamische Erfassung des Soll-Wertes § für die Gasströmung beruht auf den folgenden Überlegungen: Die Meßwerte für die Festigkeit des gesinterten Erzesund die Sinterleistung werden 30 Minutennach Abwurf des gesinterten Erzes von einem Sinterband und Durchführung durch eine Kühleinrichtung erhalten. Man kann von folgenden Annahmen ausgehen: Wenn die gemessenen Werte die Soll-Werte für die Festigkeit und die Sinterleistung erfüllen und wenn die Gasströmung aufrechterhalten wird, die ca. 30 Minuten vorher die Sinterschicht passiert hat, dann können die betrieblichen Sollwerte in der Zukunft beibehalten werden. Bei der obigen Ausführungsiorm wird eine Verschiebung des Mittelwertes der gemessenen Werte um fünf Punkte in einem Zeitraum von 15 Minuten als Soll-Wert der Gasströmung verwendet, wobei eine Ansprechzeit von 30 Minuten angenommen wird, wie oben beschrieben wurde; die entsprechenden Berechnungen werden in Intervallen von 30 Minuten durchgeführt.
Weiterhin handelt es sich bei dem Sollwert der Gasströmung ö, der bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet wird, um einen beweglichen Mittelwert, damit die Gasströmung der Änderung der Festigkeit des gesinterten Erzes, der Sinterleistung und der Terruperatur des Abgases als weiteren Betriebsvorgaben angepaßt ist. Diese dynamische Erfassung des Soll-Wertes § für die Gasströmung beruht auf den folgenden Überlegungen: Die Meßwerte für die Festigkeit des gesinterten Erzesund die Sinterleistung werden 30 Minutennach Abwurf des gesinterten Erzes von einem Sinterband und Durchführung durch eine Kühleinrichtung erhalten. Man kann von folgenden Annahmen ausgehen: Wenn die gemessenen Werte die Soll-Werte für die Festigkeit und die Sinterleistung erfüllen und wenn die Gasströmung aufrechterhalten wird, die ca. 30 Minuten vorher die Sinterschicht passiert hat, dann können die betrieblichen Sollwerte in der Zukunft beibehalten werden. Bei der obigen Ausführungsiorm wird eine Verschiebung des Mittelwertes der gemessenen Werte um fünf Punkte in einem Zeitraum von 15 Minuten als Soll-Wert der Gasströmung verwendet, wobei eine Ansprechzeit von 30 Minuten angenommen wird, wie oben beschrieben wurde; die entsprechenden Berechnungen werden in Intervallen von 30 Minuten durchgeführt.
Wenn mindestens eins der Ausgangssignale für die Regelgrößen 1-4 bei dem Schritt I an der Stelle S des
Schrittes II nicht den Wert »0« hat, d. h., wenn die Abfrage an der Stelle 5 mit »NEIN« beantwortet werden
muß, dann werden die vergangenen und gegenwärtigen Permeabilitäten an der Stelle 9 entsprechend den IbI-
30 genden Gleichungen (2) und (3) beurteilt:
PRp=TvIT1, (2)
(3)
PRs PRr + a(QQ+K),
35 V at J
wobei
PRp = die vergangene Permeabilität,
-to /7?v = die gegenwärtige Permeabilität,
Tu = die Abgastemperatur in der Sammelleitung,
Tt = die Abgastemperatur am Kühler,
a = eine Konstante und
K = eine Konstante ist.
Aus folgendem Grund kann die Permeabilität der Sinterschicht durch die Gleichungen (2) und (3) beurteilt
werden:
Wenn sich das Sinterband mit dem zu sinternden Erz mit konstanter Geschwindigkeit bewegt und wenn die
Permeabilität der Sinterschicht größer wird, nähert sich die Lage des Durchbrennpunktes dem Auslaßbereich
für das gesinterte Erz, so daß die Temperatur des Abgases am Auslaß abnimmt und die Abgastemperatur am
Kühler zunimmt. Wenn umgekehrt die Permeabilität abnimmt, nähert sich die Stelle des Durchbrennpunktes
dem Zuführbereich der Aufgabenmischung, so daß die Gastemperatur eine Tendenz zeigt, die entgegengesetzt
zu dem oben erwähnten Fall ist. Deshalb kann die Permeabilität in der Sinterschicht aus dem Verhältnis der Abgastemperatur
in der Abgassammelleitung zu der Abgastemperatur am Kühler abgeschätzt werden.
Die hier verwendete Darstellung der Permeabilität aus dem vergangenen Wert und dem gegenwärtigen Wert
basiert auf der folgenden Tatsache: Bei der Messung der verschiedenen Werte für die Temperatur des Abgases
zur Berechnung der gegenwärtigen Permeabilität tritt eine zeitliche Verzögerung von ungefähr 30 Minuten auf,
so daß die gegenwärtige Permeabilität PR s bestimmt werden muß, indem die vergangene Permeabilität PRrm'A
der Änderung der Gasströmung korrigiert wird. Darüber hinaus wird die vorherige Permeabilität PR1, immer
berechnet, damit die Permeabilität der Festigkeit des gesinterten Erzes, dem Produktionsablauf und den Temperaturen
des Abgases angepaßt wird, weil auch bei der Messung der zuletzt erwähnten Werte eine zeitliche Verzögerung
von ungefähr 30 Minuten auftritt.
An der Stelle 9 werden die Werte für die vergangenen und gegenwärtigen Permeabilitäten in bezug auf einen
vorgegebenen Standardwert (beispielsweise 0,7) beurteilt und dann ein Ausgangssignal »+1« (gute Permeabilitat)
oder ein Ausgangssignal »-1«(schlechte Permeabilität), erzeugt, wenn die vergangenen und gegenwärtigen
Werte größer oder kleiner als der Standardwert sind. Wenn beispielsweise mindestens eine Regelgröße 1 bis 4 so
beurteilt wird, daß sie nicht befriedigend ist, dann wird die Korrektur der Permeabilität in den folgenden Schritten
III und IV in der gewünschten Richtung durchgeführt, wobei das Kriterium des Schrittes I mit der Beurtei-
lung der vergangenen und gegenwärtigen Permeabilitäten im Schritt II verglichen wird. Darüber hinaus kann
die Permeabilität durch die Lage des Durchbrennpunktes ermittelt werden, wie oben erwähnt, oder durch die
Messung der Temperatur des Abgases an der Stelle eines zweiten Windkastens, gezählt vom Ende des Sinterbandes.
Es konnte jedoch durch Untersuchungen bestätigt werden, daß das Verhältnis der Abgastemperatur in der
Abgassammelleitung zu der Abgaslcmperatur am Kühler eine zuverlässigere Beurteilung der Permeabilität
ermöglicht.
Der Schritt III.stellt eine Stufe für die direkte Umstellung der Permeabilität innerhalb des Bereiches der installierten
Kapazität für jedes Ablaßsystem dar, wobei auch die Vermeidung von eventuellen Beschädigungen der
AblalJeinrichtungen und anderer Installationen berücksichtigt wird. Der Schritt III hat den folgenden Ablauf:
a) ander Stelle 10 wird zunächst abgefragt, ob das Ausgangssignal für den Druck des Abgases den Wert »0« hat
oder nicht. Wenn die Antwort auf diese Frage an der Stelle 10 »NEIN« ist, dann wird an der Stelle 11 abgefragt,
ob der Kode für den Druck des Abgases mit dem Kode für die gegenwärtige Permeabilität, der an
der Stelle 9 gemessen worden ist, zusammenfällt oder nicht.
Wenn die Abfrage an der Stelle 11 mit »NEIN« beantwortet wird, d. h., wenn der Druck des Abgases die
obere Grenze übersteigt und die Permeabilität gut ist, so ist der Öffnungswinke! der Drossel zu groß, so daß
die Einstellung der Permeabilität direkt erfolgt, indem sofort der Öffnungswinkel der Drossel an der Stelle
12 verkleinert wird.
Wenn andererseits die Abfrage an der Stelle IO mit »JA« beantwortet wird oder wenn die Beurteilung an der
Stelle 11 »JA« ist (d. h., der Druck des Abgases ist hoch und die Permeabilität gering), so erfolgt die Einstellung
der Permeabilität in den folgenden Verfahrensschritten.
b) An der Stelle 13 wird zuerst abgefragt, ob das Ausgangssignal für die Temperatur des Abgases »0« ist oder
nicht. Wenn die Abfrage an der Stelle 13 mit »NEIN« beantwortet wird, dann wird an der Stelle 14 beurteilt,
ob der Kode für die Temperatur des Abgases mit dem Kode für die vergangene Permeabilität zusammenfallt,
die an der Stelle 9 gemessen worden ist. Wenn die Abfrage an der Stelle 14 mit »NEIN« beantwortet wird, d. h., wenn die Temperatur des Abgases
außerhalb des akzeptablen Bereiches liegt und ihr Kode nicht mit dem Kode fürdie vergangene Permeabilität
zusammenfällt, wird die Einstellung der Koksmenge an der Stelle 15 durchgeführt. Wenn also das Ausgangssignal
für die Temperatur des Abgases »+1« ist, wird die Verringerung der Koksmenge an der Stelle 15
angezeigt; wenn das Ausgangssignal für die Temperatur des Abgases »-1« ist, wird die Erhöhung der Koksmenge
an der Stelle 15 angezeigt.
Wenn andererseits die Abfrage an der Stelle 13 mit »JA« beantwortet wird oder wenn die Beurteilung an der
Stelle 14 »JA« ist, kann die Einstellung der Permeabilität bei den folgenden Verfahrensschritten erfolgen.
c) An der Stelle 16 wird zuerst beurteilt, ob die Kodes der vergangenen und gegenwärtigen Permeabilitäten
übereinstimmen oder nicht. Wenn die Beurteilung an der Stelle 16 mit »NEIN« beantwortet wird, dann
wird an der Stelle 17 festgestellt, ob das Ausgangssignal für den Druck des Abgases »0« ist oder nicht. Wenn
die Abfrage an der Stelle 17 mit »JA« beantwortet ist, so besteht eine gute Wahrscheinlichkeit dafür, daß die
Korrektur der Festigkeit und des Produktionsablaufes ohne Beeinflussung von außen durchgeführt werden;
deshalb erfolgt an der Steile 18 keine Einwirkung auf die Einstellung der Permeabilität.
Wenn andererseits die Abfrage an der Stelle 16 mit »JA« beantwortet wird oder wenn die Beurteilung an der Stelle 17 »NEIN« ist (d. h., wenn der Druck für das Abgas die obere Grenze übersteigt, erfolgt die Einstellung der Permeabilität beim folgenden Schritt IV.
Wenn andererseits die Abfrage an der Stelle 16 mit »JA« beantwortet wird oder wenn die Beurteilung an der Stelle 17 »NEIN« ist (d. h., wenn der Druck für das Abgas die obere Grenze übersteigt, erfolgt die Einstellung der Permeabilität beim folgenden Schritt IV.
Beim letzten Schritt IV wird der Sintervorgang so geregelt, daß er entsprechend der Beurteilung der an der
Stelle 9 gemessenen Permeabilität die vorgegebenen betrieblichen Zielwerte erfüllt. Dieser Regelungsablauf
besteht aus den folgenden Schritten;
a) An der Stelle 19 wird abgefragt, ob alle Ausgangssignaie der Regelgrößen 1 und 2 und der Permeabilität
»-1« sind oder nicht. Wenn die Abfrage an der Stelle 19 mit »JA« beantwortet wird, so kann man davon ausgehen,
daß der Sintervorgang nicht befriedigend abläuft, und zwar wegen des Vorhandenseins von ungesintertem
Material, wegen einer schlechten Sinterung, basierend aufeiner nicht ausreichenden Koksmenge
und ähnlicher Einflüsse, so daß an der Stelle 20 eine Verringerung der Sinterbandgeschwindigkeit und eine
Erhöhung der Koksmenge angezeigt werden.
Wenn andererseits die Abfrage an der Stelle 19 mit »NEIN« beantwortet wird, erfolgt die Regelung der Sinterleistung
und der Bruchfestigkeit bei den folgenden Verfahrensschritten in Verbindung mit der Beurteilung
der gegenwärtigen Permeabilität.
b) An der Stelle 21 wird abgefragt, ob das Ausgangssignal für die gegenwärtige Permeabilität »+1« ist oder
nicht. Wenn die Abfrage an der Stelle 21 mit »JA« beantwortet wird, d h., wenn die gegenwärtige Permeabilität
gut ist, dann wird an der Stelle 22 beurteilt, ob das Ausgangssignal für die Bruchfestigkeit (d. h. die
Regelgröße 2) »-1« ist oder nicht. Wenn die Abfrage an der Stelle 22 mit »JA« beurteilt wird, wird an der Stelle 23 eine Erhöhung der Drehzahl
der Aufgabenwalze oder die Anhebung der Abstreifplatte angezeigt.
Wenn andererseits die Abfrage an der Stelle 22 mit »NEIN« beantwortet wird, dann wird an der Stelle 24
beurteilt, ob das Ausgangssignal für den Funktionsablauf (d. h. die Regelgröße !)»-! «ist oder nicht. Wenn
die Abfrage an der Stelle 24 mit »JA« beantwortet wird, wird an der Stelle 25 die Erhöhung der Sinterband- o5
geschwindigkeit angezeigt. Wenn jedoch die Abfrage an der Stelle 24 mit »NEIN« beantwortet wird, erfolgt
der notwendige Verstellvorgang entsprechend der Anzeige an der Stelle 23.
c) Wenn die Abfrage an der Stelle 21 mit »NEIN« beantwortet wird, wird an der Stelle 26 beurteilt, ob das Aus-
gangssignal für den Produktionsablauf (d. h. die Regelgröße 1) »+1« ist. Wenn die Abfrage an der Stelle 26
mit »JA« beantwortet wird, wird die Verringerung der Sinterbandgeschwindigkeit an der Stelle 27 angezeigt.
Wenn andererseits die Beurteilung an der Stelle 26 mit »NEIN« beantwortet wird, dann wird an der Stelle 28 abgefragt, ob das Ausgangssignal für die Bruchfestigkeit, d. h. die Regelgröße 2, »-1« ist oder nicht. Wenn die Abfrage an der Stelle 28 mit »JA« beantwortet wird, wird die Verringerung der Sinterbandgeschwindigkeit ebenfalls an der Stelle 27 angezeigt.
Wenn andererseits die Beurteilung an der Stelle 26 mit »NEIN« beantwortet wird, dann wird an der Stelle 28 abgefragt, ob das Ausgangssignal für die Bruchfestigkeit, d. h. die Regelgröße 2, »-1« ist oder nicht. Wenn die Abfrage an der Stelle 28 mit »JA« beantwortet wird, wird die Verringerung der Sinterbandgeschwindigkeit ebenfalls an der Stelle 27 angezeigt.
Wenn jedoch die Anfrage an der Stelle 28 mit »NEIN« beantwortet wird, wird an der Stelle 29 weiterhin
ermittelt, ob das Ausgangssignal für die Bruchfestigkeit »0« ist oder nicht.
lü Wird die Abfrage an der Stelle 29 mit »JA« beantwortet, so wird an der Stelle 30 die Verringerung der Drehzahl
der Aufgabenwalze oder das Absenkender Abstreifplatte angezeigt. Wird J-e Abfrage an der Stelle 29
mit »NEIN« beantwortet, so wird an der Stelle 31 die Verringerung der Koksmenge angezeigt.
Bei der Betriebsauswahl für den Schritt IV sind, wie oben beschrieben wurde, entsprechend der Sinterleistung,
der Festigkeit des gesinterten Erzes und der vorhandenen Permeabilität acht Fälle möglich, wobei die
Aufrechterhaltung der Festigkeit wesentlicher ist als die Aulrechterhaltung der Sinterleistung. Diese Betriebsauswahl basiert auf der folgenden Beziehung, die durch Betriebserfahrungen und Analyse der Betriebsdaten
gefunden wurde.
a) Wenn die Bewegungsgeschwindigkeit des Sinterbandes zunimmt, so nimmt auch die Produktionsleistung
zu, wohingegen die Festigkeit abnimmt.
b) Wenn die Drehzahl der Aufgabewalze zunimmt oder die Abstreifplatte angehoben wird, behält die Festigkeit
ihren Status quo bei oder neigt zu einer Erhöhung, wohingegen die Sinterleistung ihren Status quo bei
behält oder zu einer Verringerung tendiert.
?s c) Wenn die Koksmenge erhöht wird, nimmt die Permeabilität ab und die Festigkeit zu. Die Sinterleistung
behält jedoch ihren Status quo bei oder tendiert zu einer Verringerung.
Im folgenden wird das Sinterverfahren nach der vorliegenden Erfindung unter Benutzung der oben beschriebenen
automatischen Regelung, bei der der die Sinterschicht passierende Gasstrom als mittlerer Sollwert für
den Betrieb dient, mit einem üblichen Sinterverfahren verglichen, bei dem verschiedene Regelgrößen für den
Betrieb aufgrund der Beurteilung durch eine erfahrene Bedienungsperson eingestellt werden. Bei beiden Verfahren
wird die Änderung der die Sinterschicht passierenden Gasströmung gemessen, um Ergebnisse zu erhalten,
wie sie in der folgenden Tabelle 1 dargestellt sind. Wie man den Daten derTabelle 1 entnehmen kann, ist die
Änderung der Gasströmung (d. h. die Standardabweichung der Mittelwerte, die alle 15 Minuten kontinuierlich
mit vorgegebener Abtastzahl aufgenommen wurden) beim Betrieb nach der Erfindung wesentlich kleiner als
bei dem üblichen Verfahren.
Mittelwert der
die Sinterschicht
passierenden
Gasströmung
die Sinterschicht
passierenden
Gasströmung
NnvVmin
Standard
Abweichung
Abweichung
Abtast-Zahl
I Betrieb nach der Erfindung üblicher Betrieb
II Beirieb nach der Erfindung üblicher Betrieb
III Betrieb nach der Erfindung üblicher Betrieb
7,235
7,550
7,550
7,568
7,765
7,412
7,263
7,765
7,412
7,263
202 317
231 301 255 488
Fig. 2 zeigt Vergleichsergebnisse zwischen einem Sintervorgang, bei dem die automatische Regelung nach
der Erfindung verwendet wird, und einem üblichen Sinterverfahren, und zwar in Verbindung mit der Ausbeute
an gesintertem Erz. Es läßt sich aus Fig. 2 erkennen, daß die Qualitätsschwankungen des gesinterten Erzes
geringer ist, und daß das erfindungsgemäße Verfahren eine höhere Ausbeute liefert
Weiterhin sind in der folgenden Tabelle 2 als Beispiele die Sollwerte und ihre akzeptablen Bereiche für die
Regelgrößen dargestellt, die bei der automatischen Regelung nach der Erfindung verwendet werden.
Tabelle 2 | Sollwert | 1,750 mm H2O | Ak/cplicrhiircr Hcrcich |
K ego I μ rö 1.1 c | - | 1,700 mm H2O | 87,5 to 89,0% |
Bruchfestigkeit | 330 t/hr | ±10 t/hr | |
Sinterleistung | UO0C | + 150C | |
Temperatur des Abgases | Hauptauslaß | kleiner als Sollwert | |
Druck des Abgases | Nebenauslaß | kleiner als Sollwert | |
Gemäß der vorliegenden Erfindung werden die Festigkeit und der Produktionsablauf des gesinterten Erzes
sowie die Änderung der Bedingungen, wobei auf die installierten Kapazitäten zurückzulührende Begrenzungen
berücksichtigt werden, oder die Änderung der Permeabilität auf der Basis von quantitativen Standardregelungen
beurteilt, so daß keine Beurteilung durch die Intuition oder Erfahrung der Bedienungsperson mehr erfolgen
muß; außerdem werden Fehlentscheidungen und Unterschiede, die auf unterschiedliche Erfahrungen verschiedener
Bedienungspersonen zurückzuführen sind, bei dem Sintervorgang nach der vorliegenden Erfindung nicht
vorkommen.
Außerdem kann die Änderung der Sollwerte der wesentlichen Regelgrößen bereits vorher eingestellt werden,
h'idcin die Gasströmung und der Permeabilitätspegel geregelt werden, die als mittlere Operationsziele eingesetzt
werden.
Und schließlich wird der Sintervorgang durch kollektive Beurteilung einiger unterschiedlicher Situationen
bestimmt, so daß entsprechend der vorhandenen Situation der am besten geeignete Betrieb ausgewählt werden
kann.
Als Ergebnis hiervon läßt sich die Stabilität des gesinterten Erzes, die Erhöhung der Ausbeute und der Sollwert für den Produktionsablauf mit hoher Wahrscheinlichkeit erreichen.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
30
40
-45
50
55
Claims (1)
1. Verfahren zur automatischen Regelung des Sintervorganges auf einem Sinterband, bei welchem eine
Vielzahl von Regelgrößen in einem Rechner verarbeitet werden, dadurch gekennzeichnet, daß
Ij die Ist-Werte und die Soll-Werte tür die Sinterleistung, Sinterfestigkeit, Abgastemperatur und für den
Abgasdruck miteinander verglichen werden; daß
II) die Gasströmung entsprechend dem Ergebnis von Schritt I) eingestellt und die Ist-Werte und die Soll-Werte
für die Permeabilität miteinander verglichen werden; daß
III) die Permeabilität entsprechend dem Ergebnis des Schrittes II) in Verknüpfung mit den Regelgrößen der
Abgastemperatur und des Abgasdruckes eingestellt wird und daß
IV) der Sintervorgang entsprechend der Permeabilität gemäß Schritt II) sowie im Hinblick auf die angestrebte
Sinterleistung und Sinterfestigkeit geregelt wird.
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