DE3144787C1 - Seitenkanalgeblaese - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Seitenkanalgebläse, insbesondere zur Verwendung als Brennluftgebläse von Fahrzeugheizgeräten, mit einem Gebläsegehäuse, das mindestens einen Seitenkanal bildet, in den eine Einlaßöffnung und eine Auslaßöffnung „münden, sowie mit einem unmittelbar benachbart dem*''Seitenkanal angeordneten, mit einer Mehrzahl von Schaufeln versehenen Gebläserad.

Ein derartiges Gebläse ist bekannt (FR-PS 13 73 463). Solche Gebläse haben in der Praxis den Nachteil großer Geräuschentwicklung. Um dem zu begegnen, hat man den Einbauraum des Gebläses mit Schalldämmstoffen ausgekleidet oder großvolumige Ansaugschalldämpfer verwendet. Diese Maßnahmen sind aber kostspielig und beanspruchen viel Platz, wenn das Geräusch auf ein erträgliches Maß, z. B. einen Wert von etwa g 60 dB(A), gesenkt werden soll.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Seitenkanalgebläse mit reduzierter Schallemission zu schaffen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens die in Drehrichtung des Gebläserades gesehen hintere Kante der Einlaßöffnung elastisch ausgebildet ist

Betrachtet man eine Schaufelkammer zwischen zwei Schaufeln des Gebläserades während einer vollen Umdrehung dieses Rades, so nimmt die Schaufelkammer an der Einlaßöffnung Gas, beispielsweise Luft, auf. In der Schaufelkammer baut sich ein Überdruck auf. Sobald die Schaufelkammer die Auslaßöffnung erreicht, wird Gas über diese Öffnung freigesetzt. Die Schaufelkammer steht aber während ihres Laufs von der Einlaßzur Auslaßöffnung noch immer unter Überdruck. Erreicht nun die in Drehrichtung gesehen vordere Schaufelkante der betrachteten Schaufelkammer die in Drehrichtung des Gebläserades gesehen hintere Kante der Einlaßöffnung, tritt aus der Schaufelkammer unter Überdruck stehendes Gas plötzlich aus. Dies bewirkt einen an die Umgebung gehenden Druckimpuls. Dieser Vorgang wiederholt sich für jede einzelne Schaufel. Die entstehende Druckimpulsfolge ist die maßgebende Ursache für die störende Geräuschentwicklung. Durch die erfindungsgemäße Maßnahme wird der Überdruck in den einzelnen Schaufelkammern bei der Bewegung dieser Kammern zur Einlaßöffnung aufgrund eines Ausweichens der elastischen Hinterkante allmählich reduziert. Das Gas kann aus der Schaufelkammer weniger stoßweise entweichen. Der Druckabbau in der Schaufelkammer erfolgt vielmehr gleitend. Damit verringern sich die Verdichtungsstöße an die Umgebung erheblich.

Es ist zwar bekannt (DE-PS 9 02 074), bei einem Seitenkanalgebläse Verluste, die dadurch entstehen, daß in den Schaufelkammern Druckgas über den Unterbrecher von Druckstutzen in den Saugstutzen herübergeschleppt wird, zu verkleinern, indem ein besonderer Entspannungskanal vorgesehen wird, der vom Unterbrecher ausgeht und über den solches Druckgas in den Saugstutzen überführt wird.

Abgesehen davon, daß der Entspannungskanal den Gebläseaufbau erheblich kompliziert, kann dieser Kanal die Geräuschentwicklung nicht wesentlich mindern, denn der in den Schaufelklammern herrschende Überdruck wird, wenn die betreffende Schaufelkammer den Entspannungskanal erreicht, plötzlich abgebaut.

Es ist ferner bekannt (DE-GM 18 28 192), daß an der Spitze der zwischen dem Läufer und dem Druckstutzen eines Radialgebläses liegenden Gehäusezunge eine Linie von Staupunkten gebildet wird, und daß dadurch bedingte, zu Sirenengeräuschen führende Resonanzschwingungen der Zunge durch Herstellen der Zunge aus einem elastischen Werkstoff, z. B. Kunststoff-Schaumstoff, vermieden werden können. Zu der Ausbildung der Staupunktlinie kommt es, weil der Luftstrom gegen die Zungenspitze geschleudert wird, und die Zunge einen Teil der Strömung in den Druckstutzen leitet sowie einen anderen Teil der Strömung in das Spiralgehäuse zurückführt. Die Ursache der Geräuschbildung ist also eine andere als bei den vorliegend betrachteten Seitenkanalgebläsen.

Die elastische Kante der Einlaßöffnung kann in konstruktiv besonders einfacher Weise von einem in das Gebläsegehäuse eingesetzten Plättchen aus elastischem Werkstoff gebildet sein. Insbesondere kann das Plättchen aus Moosgummi, weichem Schaumstoff oder einer an dem Gebläsegehäuse einseitig festgelegten dünnen Blechlamelle bestehen.

Die Erfindung ist im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt

F i g. 1 eine teilweise aufgeschnittene Seitenansicht eines Seitenkanalgebläses nach der Erfindung samt Antriebsmotor,

F i g. 2 eine Draufsicht auf die Anordnung nach F i g. 1 von der in F i g. 1 rechten Seite aus gesehen,

Fig.3 eine Ansicht des Gebläsegehäuses mit Blickrichtung auf die dem Gebläserad zugewendete Stirnseite des Gehäuses und

F i g. 4 einen Teilschnitt entlang der Linie IV-IV der Fig. 2.

Das veranschaulichte Seitenkanalgebläse weist ein Gebläsegehäuse 1 auf, das einen ringförmigen Seitenkanal 2 bildet. Der Seitenkanal 2 steht mit einer

Einlaßöffnung 3 und einer Auslaßöffnung 4 in Verbindung. An die Auslaßöffnung 4 schließt ein Austrittsstutzen 5 an. An das Gebläsegehäuse 1 ist ein Antriebsmotor 6 angeflanscht, auf dessen Abtriebswelle 7 ein Gebläserad 8 sitzt. Das Gebläserad 8 ist in bekannter Weise mit einer Folge von Schaufeln 9 versehen, die in gleichmäßigem Abstand in Umfangsrichtung des Gebläserades 8 verteilt sind und dem Seitenkanal 2 gegenüberstehen.

Das Gebläsegehäuse 1 ist im Bereich der in der Drehrichtung (Pfeil 10) des Gebläserades 8 hinten liegenden Kante der Einlaßöffnung 3 mit einer Schulter 11 ausgestattet. Auf der Schulter 11 ist ein Plättchen 12, vorzugsweise aus Moosgummi oder weichem Schaumstoff, befestigt, z. B. aufgeklebt Das Plättchen 12 bildet auf diese Weise die in Drehrichtung des Gebläserades 8 gesehen hintere Kante 13 der Einlaßöffnung 3. An Stelle eines Moosgummi- oder Schaumstoffplättchens kann auch eine an dem Gebläsegehäuse 1 einseitig festgelegte dünne Blechlamelle vorgesehen sein. Die in Fig.4 obere Stirnseite des Plättchens 12 liegt bündig mit der dem Gebläserad 8 zugekehrten Stirnseite 14 des Gebläsegehäuses 1. Das drehbare Gebläserad 8 ist mittels einer auf das Gebläsegehäuse 1 aufgesetzten Kappe 15 abgedeckt.

Im Betrieb des erläuterten Seitenkanalgebläses vermeidet das Plättchen 12 ein schlagartiges Entweichen der Luft aus der sich der Kante 13 nähernden Schaufelkammer, da die elastische Kante 13 bereits vor dem Passieren der betreffenden Schaufel 9 durch Verformung eine gewisse Öffnung freigibt Hierdurch wird der in der Schaufelkammer herrschende Überdruck gleichmäßiger als bei einer starren Kante 13 abgebaut Der entstehende Verdichtungsstoß wird erheblich reduziert. Beispielsweise wurde gemessen, daß beim Ersatz der bekannten starren Kante durch die erfindungsgemäße elastische Kante ein Ausgangsschallpegel von 85 dB(A) um 6 dB(A) auf 79 dB(A) unter sonst gleichen Bedingungen reduziert wurde. Aufgrund dieser einfachen und kostensparenden Lösung lassen sich zusätzliche schallreduzierende Maßnahmen wesentlich vermindern, um zu einer annehmbaren Geräuschentwicklung zu kommen.

Es zeigte sich, daß die vorliegend vorgeschlagene Maßnahme besonders wirkungsvoll ist wenn die elastisch ausgebildete Kante 13 der Einlaßöffnung 3 mit der der Einlaßöffnung zugewendeten Kante der jeweils die Einlaßöffnung erreichenden Gebläseradschaufel fluchtend ausgerichtet ist Erstrecken sich also beispielsweise die Schaufelkanten entlang Radiallinien durch die Drehachse des Gebläserads 8, verläuft vorzugsweise auch die elastische Kante 13 in dieser Richtung.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

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Claims (4)

Patentansprüche:

1. Seitenkanalgebläse, insbesondere zur Verwendung als Brennluftgebläse von Fahrzeugheizgeräten, mit einem Gebläsegehäuse, das mindestens einen Seitenkanal bildet, in den eine Einlaßöffnung und eine Auslaßöffnung münden, sowie mit einem unmittelbar benachbart dem Seitenkanal angeordneten, mit einer Mehrzahl von Schaufeln versehenen Gebläserad, dadurch gekennzeichnet, daß ίο mindestens die in Drehrichtung des Gebläserades (8) gesehen hintere Kante (13) der Einlaßöffnung (3) elastisch ausgebildet ist.

2. Seitenkanalgebläse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Kante (13) der Einlaßöffnung (3) von einem in das Gebläsegehäuse (1) eingesetzten Plättchen (12) aus elastischem Werkstoff gebildet ist.

3. Seitenkanalgebläse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Plättchen (12) aus Moosgummi, weichem Schaumstoff oder einer an dem Gebläsegehäuse (1) einseitig festgelegten dünnen Blechlamelle besteht.

4. Seitenkanalgebläse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die elastisch ausgebildete Kante (13) der Einlaßöffnung (3) mit der der Einlaßöffnung zugewendeten Kante der jeweils die Einlaßöffnung erreichenden Gebläseradschaufel (9) fluchtend ausgerichtet ist.

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