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VORRICHTUNG ZUM DEFINIERTEN ABKOHLEN PLATTEN-
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FÖRMIGER KÖRPER DURCH WÄRMEABGABE AN SIENDENDE KÄLTEMITTEL"
Die
Erfindung betrifft eine;
Vorrichtung zum Abkühlen von in einem flachen Kunststoffbeutel einzufrierenden Suspensionen
oder Lösungen von lebender Zellsubstanz, wie z.B. menschliche Blutkonserven, Blutplasma,
Knochenmark oder Bakteriensuspensionen, die nachstehend als Gefriergut bezeichnet
sind.
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Bei bekannten derartigen Verfahren ist für die rationelle Anwendung
von tiefgefrorenen Blutzellen bzw. für die rationelle Erstellung von Kryoglobulinen
die Verwendung größerer Einheiten von ca. 25 - 500 g Masse und die Verwendung dünner
plattenförmiger Proben üblich, die eine Schichtdicke von ca.
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3 - 10 mm aufweisen. Üblicherweise werden die Lösungen, von denen
hier die Rede ist, in einen Kunststoffbeutel gefüllt, eingeschweißt und dann eingefroren.
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Das Einfrieren bestimmt in ausschlaggebender Weise die Qualität und
die Anwendbarkeit des Gefriergutes. Dafür kann man folgende Gründe anführen: 1.
Jede Zellart bzw. Kryoglobulin, die in dem Gefriergut vorliegt, benötigt zum Erhalt
der Lebensfähigkeit bzw.
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Ausbeute eine genau definierte sog. optimale Kühlrate.
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2. Durch Verwendung von Gefrierschutzmitteln wird der absolute Wert
dieser optimalen Abkühlrate festgelegt, und zwar abhängig von Konzentration und
Art des Schutzadditivs.
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3. Geringe Abweichungen von dieser optimalen Kühlrate haben zur Folge,
daß wesentliche Anteile des Gefriergutes nicht in gewünschter Weise konserviert,
sondern zerstört werden.
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4. Die als optimal festgestellte Abkühlrate muß in allen Volumenelementen
des Gefriergutes erreicht werden.
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Durch entsprechende Untersuchungen und Erfahrungswerte sind für gawa
bestimmte Zusammensetzungen des Gefriergutes bereits optimale Kühlraten bekannt.
Zur Erläuterung werden folgende Beispiele angeführt: 1. Erythrozyten (menschliche
rote Blutkörperchen, RBK), vorliegend in 24% Hydroxyäthylstärke (HES) und einem
Gesamtzellvolumenanteil (Hämatokrit) von 40% in physiologischer Lösung, sind mit
235 K/min einzufrieren.
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2. Thrombozyten (menschliche Blutplällchen), von denen etwa 2 x 1011
in 5t Glycerin und 4t Glycose in physiologischer Lösung vorliegen, sind mit 30 K/min
einzufrieren.
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3. Lymphozyten (ein Teil der menschlichen weißen Blutkörperchen),
vorliegend in 10% Dymethusulfoxid (DMSO), bei einem Gesamtzellvolumenanteil von
25% (Leukozytokrit) in physiologischer Lösung, sind mit 6 A/min einzufrieren.
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4. Stammenzellen (Teil der Zellen des Blutes oder des Knochenmarks),
vorliegend in 108 DMSO, bei einem Gesamtvolumen anteil von 25% sind mit 1 K/min
einzufrieren.
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Zum Einfrieren der Proben bei genau bekannter optimaler Ab kühlrate
ist ein möglichst einfacher und kostensparender Frierprozeß anzustreben, der ein
hohes Maß an Reproduzierbarkeit und minimale Abweichungen der Kühlrate an verschiedenen
Orten innerhalb der Probe garantiert. Aufgrund der beschriebenen, teilweise geforderten
sehr raschen Abkühlung, aber auch wegen der Notwendigkeit, bei Temperaturen geringer
als 143 K zu lagern, ist als Kältemittel eine tiefsiedende Flüssigkeit (Siedepunkt
geringer als 143 K) zu bevorzugen
Bisher werden folgende, in diesem
Zusammenhang interessierende Verfahren verwendet, um die gewünschte Abkühldynamik
des Gefriergutes zu erreichen: 1. Hohe Kühlraten a) Zum Erreichen hoher Kühlraten
(im Bereich von 250 Kimin wird das Gefriergut in einen Kunststoffbeutel gefüllt,
zugeschweißt, zwischen die Platten eines Metallcontainers gelegt, wodurch eine möglichst
homogene Schichtdicke des Gefriergutes erreicht werden soll, und durch Tauchen in
flüssigen Stickstoff (LN2) bei Umgebungsdruck abgekühlt. Nach Beendigung der Abkühlung
wird der Container mit dem Gefriergut zusammen tiefkalt gelagert.
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b) Eine Modifikation dieses Verfahrens. ist das Abkühen des im Container
vorliegenden Gefriergutes durch Tauchen in, oder Anströmung mit LN2 bei gleichzeitiger
Gegenheizung an der äußeren iiandung des Metallcontainers mit dem Gefriergut.
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2. Mittlere Kühlraten a) Zum Erhalt mittlerer Kühlrate (im Bereich
von 50 K/min) ist ein Verfahren unter Verwendung thermisch isolierter Container,
in die das Gefriergut eingebracht wird, bekannt. In diesem Verfahren wird das im
Kunststoffbeutel vorliegende Gefriergut mit Wellpappkarton-Platten versehen, in
einen Metallcontainer gelegt und dann in einen weiteren Kunststoffbeutel eingebracht
und zugeschweißt. Dieses Verfahren verhindert das Eindringen des LN2 in den Behälter,
wodurch die Kühlrate in unerwünschter Weise erhöht würde. Das System wird durch
Tauchen in LN2 abgekühlt und ohne weitere Veränderungen gelagert.
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b) Das unter lo b) beschriebene Verfahren kann analog für mittlere
Kühlraten verwendet werden.
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c) Käufliche programmierbare Kühlautomaten gestatten die Abkühlung
bis max. 35 K/mino Hierin werden die Proben mit tiefkaltem, größtenteils gasförmigem
Stickstoff in unterschiedlicher Dosierung angeströmt, und zwar richtet sich die
Dosierung nach der gewünschten Kühlrate.
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3. Niedrige Kühlraten Hier ist bisher ausschließlich die Verwendung
der unter 2. c) beschriebenen Methodik bekannt.
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Diese bekannten Verfahren weisen folgende Nachteile auf0 die zu gravierenden
Beschränkungen der erstrebten Anwendung führen.
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Zu 1. (Hohe Kühlraten): Die bekannten Verfahren nach 1 a) können
zwar die erforderliche rasche Abkühlung gewährleistena jedoch sind aufgrund der
Bauart des Systems "Container-Kunststoffbeutel" sehr hohe Differenzen der Kühlraten
an verschiedenen Orten der Zellsuspension vorhanden.
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Messungen haben gezeigt, daß Kühlraten im Bereich von etwa 200#2000
K/min auftreten, und zwar während eines Friervorganges in einem Frierbeutel /2/.
Bei einer Soll-Kühlrate von 250 K/min bedeutet diese Abweichung drastische Einbußen
in der Zellrecovery, wie aus entsprechen den Bestimmungen hervorgeht. Die Gründe
sind in der fehlenden Abdichtung gegenüber LN2 der nicht-homogenen Schichtdicke
des Gefriergutes und der unkontrollierten Form der Kältemittel-Verdampfung außen
am Container begründet. Wie entsprechende Untersuchungen gezeigt haben, ist die
Erreichung ausreichend hoher Recovery im System "Rots Blutkörperchen und HES" nicht
möglich.
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Verfahren nach 1. b) können ebenfalls die gewünschte hohe Kühlrate
erreichen, sind jedoch technisch noch teilweise ungelöst und so aufwendig, daß z.Zt.
kein entsprechendes Gerät käuflich erworben werden kann. Als weiterer grundsätzlicher
Mangel ist der enorme Kältemittelverbrauch je gefrorene Einheit anzuführen, der
die Anwendung bei steigenden Energiekosten in Frage stellt.
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Weiterhin ist die Handhabung der Proben aufwendig und nur durch technisch
geschultes Personal möglich, da stets exaktes Anliegen der kühlenden Flächen an
das Gefriergut erfolgen muß. Verunreinigungen und die bei diesem Verfahren grundsätzlich
starke Kondenswasserbildung führen zu starken Einbußen der Reproduzierbarkeit. Technisch
geschultes Personal ist jedoch beim möglichen Anwender - der Blutbank - im allgemeinen
nicht vorhanden.
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Zu 2. (Mittlere Kühlraten): Die gravierendsten Nachteile des Verfahrens
gemäß 2. a) sind das umständliche Handling", die schlechte Reproduzierbarkeit des
Frierergebnisses und die Eignung des Container-Systems nur zum Einmalgebrauch. Weiterhin
ist die Schichtdicke des Gefriergutes aus konstruktiven Gründen nicht homogen, was
entsprechend ausgeprägte Differenzen in der örtlichen Kühlrate zur Folge hat.
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Außerdem wird die Bildung der Eins front während des Gefrierens ungünstig
beeinflußt, was weitere Einbußen an lebenden Zellen zur Folge hat. Vor dem Auftauen
muß der Container entfernt werden1 da sonst der übertragbare Wärmestrom nicht ausreicht.
Dazu muß der bretthart gefrorene Außenbeutel entfernt werden, was nicht praktikabel
ist. Aus diesen Gründen hat sich dieses Verfahren bisher nicht durchsetzen können.
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Für 2. b) gilt das unter 1. b) Gesagte.
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Bei Verwendung der Verfahren nach 2 e ist ein hoher gerätetechnischer
Aufwand erforderlich. Die zur Zeit auf dem Markt befindlichen Frierautomaten sind
jedoch ungeeignet, reproduzierbare und lineare Kühlraten des mittleren Bereiches
zu erhalten, da die obere Leistungsgrenze erreicht oder überschritten wird Dabei
wird zur Erfüllung der hohen erforderlichen Abkühlleistung der Anteil flüssigen
Stickstoffs in Relation zum gasförmigen Anteil des Kältemittels so groß, daß Probleme
der Einheitlichkeit der örtlichen Kühlraten analog zu Fall 1. a) auftreten Die Bedienung
dieser Frierautomaten setzt zudem ebenfalls technisch qualifiziertes Personal voraus
Zu 3. (Niedrigere Kühlrate): Die Verwendung programmierbarer Frierautomaten ist
aufgrund des hohe technischen Aufwandes und des Personal problems (technische Ausbildung)
auf Fälle zu beschränken, in denen dies durch z.B. komplizierte Form der Kühlkurve
indiziert ist.
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Aus den aufgeführten Nachteilen ist ersichtlich, daß die Aufgabe darin
besteht, den Frierprozeß so zu gestalten, daß die gewünschte Kühlrate an allen Orten
der Probe erreicht wird, die Probe eine homogene Schichtdicke hat, das System leicht
handhabbar ist nicht als Einmal-System konzipiert ist, geringen Kältemittelverbrauch
aufweist und daher kostengünstig und für den potentiellen Anwender Blutbank" einsetzbar
ist. Diese Aufgabe ist durch das erfindungsgemäße Verfahren gelöst worden, wie im
folgenden ausgeführt wird Definiertes Abkühlen plattenförmiger Körper durch erfindungsgemäßes
Verfahren Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, zur Abkühlung je Al ein wieder
verwendbares
Container-System zu benutzen, welches ohne weitere Hilfsmittel, wie z.B. Temperaturmessung
oder Rege lungseinrichtungen, die gewünschte Kühlrate im Gefriergut reproduziert.
Der erforderliche Wärmeentzug erfolgt durch Einbringen des Container-Systems in
siedenden FlUssigstickstoff. Die gewünschte Abkühlgeschwindigkeit wird durch geeignete
Isolation erreicht, deren erforderliche Schichtdicke abhängig vom Material gemäß
Abb. 1 ermittelt wird.
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In Abb. 1 bedeutet die mit "1" bezeichnete Linie "Styropor" und die
mit "2" bezeichnete Linie Phenoplast-Preßmasse.
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Weiterhin ist der Container gegenüber LN2 abgedichtet, so daß im
für die Qualität des Gefriergutes entscheidenden Temperaturbereich bis -30° C kein
unerwünschter Temperaturabfall durch eindringenden Flüssigstickstoff auftritt. Die
Homogenität der örtlichen Abkühlraten des Gefriergutes wird durch Verwendung einer
äußeren Metallabdeckung des Containers erreicht, die örtliche Ungleichheiten des
Wärmeüberganges an LN2 durch deren sehr hohe Wärmeleitfähigkeit ausgleicht.
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Dieses Abkühlungsverfahren wird in folgender Weise ausgeführt: Die
Suspension mit dem Gefrierschutzmittel oder das Plasma mit den Kryoglobulinen wird
in einen Kunststoffbeutel aus z.B. Teflon-Kapton eingefüllt und zugeschweißt. Dann
wird das Gefriergut, welches sich entweder auf Raumtemperatur oder jeder anderen
das Gefriergut nicht schädigenden Temperatur oberhalb des Frierpunktes des Gefriergutes
befindet, unmittelbar in den geöffneten Container eingelegt. Der Container wird
dann zugeklappt, mit den angebrachten Riegeln dicht verschlossen und in Flüssigstickstoff
getaucht. Der Friervorgang ist beendet, wenn das deutlich sichtbare Kochen des Kältemittels
aufhört.
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Der Behälter mit dem Gefriergut wird dann dem LN2 entnommen, an die
Stelle gebracht, wo das Gefriergut eingelagert wird und dort geöffnet. Durch evtl
an den Dichtungsstellen aufgefrorenes restliches Kondenswasser erzeugtes Zusammenbacken
der Containerhälften wird leicht durch den Öffnungsmechanismus beseitigt. Die Wärmekapazität
des Containers verhindert eine ungewünschte Erwärmung des Gefriergutes in dieser
Entnahme- und Öffnungsphase.
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Das Gefriergut wird entnommen und dann in einem entsprechenden Lagerbehälter
gelagert. Der Metallcontainer steht nach Aufwärmen in einem üblichen Muffelofen
oder Wärme schrank bzw. nach Aufwärmen in Luft von Umgebungseigenschaften, zum nächsten
Gefriervorgang zur Verfügung.
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Die Vorzüge dieses Verfahrens sind vielfältig und für das angestrebte
Ziel der Qualitätsverbesserung, Quali° tätsreprodzierbarkeit und möglichst einfacher
Handhabung und Bedienung von ausschlaggebender Bedeutung. Es erfüllt die Forderungen
nach definierten und einheitlichen örtlichen Kühlraten, homogener Schichtdicke des
Gefriergutes, Preisürdigkeit durch geringe Investitions- und Verbrauchskosten und
daher hoher Erfolgswahrscheinlichkeit sowie nach ausreichender Sicherheit der Handhabung.
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Eine technische Ausgestaltung kann z,B, in folgender Weise vorgenommen
werden (vgl. Abb. 2, 3, 4, 5): Das Gefriergut 1 im Folienbeutel 2 befindet sich
in thermischem Kontakt zu dem Isolationsmaterial 3, welches z.B.
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Phenoplast mit Gewebe oder Papierfüllstoff sein kann (Handelsnamel
Pertinax). Dieses Material ist in hinrei-
chend kleine Blöcke zerschnitten und jeder Block ist mit etwa 0,5 mm Abstand zum
nächsten Block auf die äußere Metallplatte 4 (z.B. Aluminium, Kupfer oder Silber)
aufgeschraubt und ebenfalls in intensivem thermischen Kontakt. Die Unterteilung
des Materials 3 in Einzelbiöcke bewirkt, daß keine thermische Verspannung
zwischen
dem Isolierstoff 3 und der äußeren Platte 4 auftritt, die eine starke Verwölbung
zur Folge hat, wodurch der thermische Kontakt von 3 zu 4 und auch die Planparallelität
des Gefriergutes 1 verloren geht. Außerdem wird so der äußere Rahmen nicht verspannt,
wodurch auch in tiefkaltem Zustand leichtes Öffnen des Containers möglich bleibt.
Um die Isolation 3 herum ist ein Rahmen aus Aluminiumprofil 5 aufgeschraubt; die
Nut-Federverbindung 6 dient als Abdichtung gegenüber dem Kältemittel.
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Diese Dichtmethode ist vorteilhaft, weil bekannte elastische Dichtelemente,
wie Gummi, Silikonkautschuk usw. aufgrund der Versprödung bei tiefen Temperaturen
undicht werden oder,durch thermische Materialverspannung bedingt, reißen. Die Verriegelung
des Containers durch Riegel 7 und Zapfen oder Bolzen 8 ist so ausgeführt, daß der
Verschluß und das Öffnen mit geringer Handkraft erfolgen kann. Dabei wird durch
die Riegel eine hohe Anpreßkraft der Containerhälften erzeugt, die die geforderte
Planparallelität auch während des Gefrierens gewährleistet.
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Als Griff dient der Hebel 9, mit dem der Container in laN2 getaucht
werden kann. Beim öffnen können durch Verdrehen des Griffes gegen die Nase 10 die
Behälterhälften leicht auseinandergepreßt werden.
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Die Funktion der einzelnen thermisch wirksamen Elemente des Systems
geht aus Abb. 6 hervor. Hierin ist in einem Querschnitt durch Container und Gefriergut
das qualitative Temperaturprofil vereinfacht eingezeichnet. Man erkennt den äußeren
Wärmeübergang an der Platte 4, die hohe thermische Leitfähigkeit der Platte 4 an
Hand des flachen Temperaturgradienten in 4, die Isolationswirkung des Isolationsmaterials
(Platte 3) durch den steilen Temperaturgradienten in 3, den Verlauf in der ebenfalls
schlecht wärmeleitenden Kunststoff-Folie 2 und schließlich den Temperaturverlauf
in dem noch ungefrorenen Gefriergut 1.
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An Hand zweier Beispiele soll das Verfahren weiter er läutert werden.
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1. Experimente mit einem Container gemäß Abb. 4 und 5.
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5 Thermoelemente (Spitzendurchmesser 0,4 mm) wurden mit Abstandshaltern
in der mittleren gedachten Ebene d (Abb. 7) innerhalb des Gefriergutes ange bracht,
und zwar an den in der Abb. 7 eingezeichneten Orten der Ebene d (diese Ebene ist
auch durch die Koordinatenachsen y und Z definiert), die in Abb 7 mit Nr. 1 - 5
bezeichnet sind. Die Abkühlung erfolgte gemäß dem beschriebenen erfindungsgemäßen
Verfahren Das Ergebnis zeigt eine praktisch einheitliche Kühlrate von 30 S/m1n;
die Schichtdicke der Isolationsschicht #iso aus Pertinax betrug 20 mm, das Gefriergut
wies eine Schichtdicke von 5 mm auf Mit diesem Container wurden 3 x Plättcheneinheiten
a 100 ml Volumen nach dem angegebenen Verfahren eingefroren0 Die Thrombozytenpräparation
wurde, wie in /1/ angegeben, durchgeführt Als Ergebnis konnte ermittelt werden:
Verhältnis ATP zu ADP (ATP/ADP-Ratio): 93,5 + 6 % AEC-Wert: 99 * 1 8 Recovery (t
AEC multipliziert mit dem Prozentsatz erhaltener Zellen nach Tauen): 94 + 9 % Der
mit /1/ durchgeführte Vergleich zeigt, daß dieses aus gezeichnete Ergebnis die in
/1/ angegebenen Ergebnisse noch übertrifft, da eine deutlich verminderte Standard
abweichung bei nur 3 Versuchen zu verzeichnen ist. Das
zeigt den
hohen Grad der Reproduzierbarkeit besonders deutlich.
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2 Experimente mit einem gelochten Container im Vergleich zu einem
erfindungsgemäßen Container Mit 5 Thermoelementen wurden, wie unter 1. beschrieben,
Kühlraten in Containern ermittelt, die für das rasche Frieren von roten Blutkörperchen
mit HES ausgelegt sind.
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Diese Container weisen eine Isolationsschichtdicke von O mm auf.
Die Ergebnisse zeigen (Abb. 8,9): große Abweichungen der örtlichen Kühlraten im
Bereich von 336 und 2000 K/min. bei Verwendung des gelochten früher üblichen Containers;
geringe Abweichungen im Bereich der Kühlrate von 186- 235 K/min bei Verwendung eines
erfindungsgemäßen Containers.
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In diesen verschiedenen Containern wurden 10 x Einheiten roter Blutkörperchen
mit HES als Gefrierschutz gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren eingefroren. Die
Präparation der Proben erfolgte wie in /2/ beschrieben. Das Ergebnis konnte, wie
in Abb. 10 gezeigt, ermittelt werden. Es ergibt sich ein Gewinn von 8 z lebender
Zellen, gemessen ohne Waschen unmitteltar nach dem Tauen bei Verwendung des geschlossenen
Containers; jedoch von 11 % Zellen, gemessen nach Waschen und Auftauen, d.h. 11%
Salzstabilität. Das Ergebnis zeigt die Überlegenheit der Erfindung gegenüber herkömmlichen
Verfahren sehr deutlich. Da diese Resultate ohne Optimierung der Zusammensetzung
des Gefriergutes erhalten wurde /2/, ist ein noch besseres Ergebnis hinsichtlich
der absoluten Höhe möglich.
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Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens in der Anwendung auf
definiert zu gefrierende wäßrige Lösungen sind:
1. Erzeugung definierter,
örtlich gering voneinander variierender Abkühlraten im Gefriergut 2. Homogene Schichtdicke
des Gefriergutes mit planparallel wachsender Eisfront mit geringer Schädigung des
Gefriergutes.
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3. Verwendung des Systems beliebig oft möglich; dadurch gewinnt das
System an Attraktivität auch für diesen wender, die zunächst nur geringe Probenmengen
ein frieren wollen.
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4. Sehr gute Reproduzierbarkeit auch hoher Kühlraten0 5. Einfacher,
technisch unkomplizierter Aufbau geringer Störanfälligkeit und niedriger Kosten.
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6. Geringer Flüssigstickstoff- bzw. Kältemittelverbrauch pro Friervorgang.
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7. Durchführung des Frierprozesses durch Hilfskräfte möglich, was
in Hinsicht auf größer werdende Person nalknappheit im medizinisch-technischen Bereich
immer ausschlaggebender für die Durchführbarkeit des Gefrierkonservierungsverfahrens
insgesamt ist0 8. Einfachste Handhabung, auch im tiefkalter Zustand mit geringer
Gefahr der Fehlbehandlung des oft unersetzlichen Gefriergutes. Dieser Grund hat
besonderen Stellenwert bei der Anwendung autologer Zell therapie.
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9. Deutliche Verbesserung der absoluten Anzahl erhalt ner vitaler
Zellen gegenüber herkömmlichen Systemen.
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Dadurch wird die Möglichkeit eröffnet, , mit durch HES konservierten
RBK mehr als 90 % Salzstabilität zu er halten und so die Anwendung erstmals zu ermöglichen.
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10. tWesentlich geringere Standardabweichungen der biologischen Ergebnisse
als bei herkömmlichen Verfahren; dadurch wird neben dem Sicherheitsgewinn die Anzahl
sonst erforderlicher Nachweistests deutlich eingeschränkt.
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11. Zeitgewinn, da der Gesamtfrierprozeß äußerst wenig zeitintensiv
ist und das Frieren selbst nicht überwacht werden muß.
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Aufgrund dieser Vorgänge ist das Frierverfahren besonders geeignet
für empfindliche biologische Zellkonzentrate und den Herstellungsprozeß von Kryopräzipitaten
aus Blutplasma oder Blutserum. Berücksichtigt man die wirtschaftliche Bedeutung
der Erstellung von Kryog-lobulinen, der Gefrierlagerung lebender Bakterien im Bereich
der Gen-Technologie und die zunehmende Tendenz der Kliniken, Zellkonzentrate aus
Blutkonserven pro Zelifraktion getrennt zu lagern und zu verabreichen, ist dem durch
die Erfindung erzielten Fortschritt weitreichende Bedeutung zuzumessen.
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Zur allgemeinen Erläuterung wird noch folgendes ausgeführt: Der Trend
innerhalb der Verwendung der gefrierkonservierten Blutzellen geht in Richtung der
Verwendung organismusverträglicher Gefrierschutzmittel, wie z.B. Hydroxyäthylstärke.
Dadurch wird die Transfusion des Gefriergutes unmittelbar nach dem Auftauen ohne
weitere Waschprozeduren und Zeitverlust ermöglicht. Im Fall der Thrombozyten werden
unter Verwendung des beschriebenen Verfahrens neben dem Effekt der unmittelbaren
Transfusionsmöglichkeit nach dem Tauen auch qualitativ bessere und mehr Thrombozyten
erhalten als mit anderen Verfahren, da die Waschprozeduren entfallen. Trotz großer
Forschungsaktivitäten auf dem Sektor Gefrierkonservierung roter Blutkörperchen mit
Hydroxyäthylstärke" ist bis heute weder das Militär
noch der zivile
Bereich, vertreten durch die Blutbanken, bereit, solche HES-RBK-Konserven für die
Transfusion zu verwenden. Der Grund ist die noch zu geringe erreichte Recovery nach
dem Verdünnungstest mit isotoner Kochsalz lösung (also die Salzstabilität), die
bei 87 % liegt Gelingt es, Werte über 90 % erhalten, ist diese Konserven art der
üblichen Glycerin-Tiefkühkonserve praktisch überlegen. Verbesserungen der Salzstabilität
nur durch Modifikation der komponenten Zusammensetzung des Gefriergutes sind nicht
mehr zu erwarten; jedoch können durch Verbesserung der Homogenität der Abkühlung
der Probe erheblich bessere Salzstabilitätswerte erreicht werden.
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Thrombozyten-Konzentrate werden in großen Mengen, z.B. der Tumortherapie,
dem Einsatz der Herz-Lungen-Maschine und bei anderen Gerinnungsstörungen verwendet.
Das logistische Problem kann durch Tiefgefrieren gelöst werden, falls die Qualität
der Konserve hinreichend gut ist und ein praktikables Verfahren für zahlreiche anfallende
Konzentrate möglich ist.
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Literatur /1/ Scheiwe, M.W., B. Breidenbache P. Tarkkanen, K.H. Stürner
Cryopreservation of Human Platelets with Glycerol-Glucose Suspended in a Large Fluid
Volumen Influence of the Cooling Rate Cryo-Letters (1981) in press /2/ Geiser, T.,
Scheiwe, M.W.
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Design of Freezing Containers for Submerging into LN2: The Temperature
Field and its Influence on the Recovery of Hydroxyethyl Starch Preserved Red Blood
Cells Cryo-Letters (1981) in press
Leerseite