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Doppeldrahtzwirnspindel mit einer
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Bremspatrone"
In dem Bestreben, manuelle Tätigkeiten
zu vereinfachen und zu beschleunigen, werden heute zu Doppe Doppeldrahtzwirnspindeln
bevorzugt pneumatisch eingefädelt. Hierzu wird z.B. auf die DE-OS 28 43 207 verwiesen.
Das pneumatische Einfädeln ist nur dann möglich, wenn die Fadenbremse in dem Bremseinsatz
beim Einfädeln ausgerückt wird. Auch dies geschieht vorzugsweise pneumatisch.
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Schwierig gestaltet sich das Außerbetriebsetzen einer sogenannten
Bremspatrone. Bremspatronen sind als Fadenbremsen zum einen alt bewährt, zum anderen
zeigen sie nur geringe und gleichmäßige Verschleißerscheinungen.
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Erfindungsgemäß wird die Bremspatrone dadurch außer Betrieb gesetzt
und von ihren Gegenbremsflächen, die die Fadeneinlaß-und Fadenauslaßöffnung des
Bremsgehäuses bilden, abgehoben, daß sie durch in das Bremsgehäuse einfahrende Verdrängerkörper
zusammengedrückt wird. Dabei entsteht zwischen den kugeligen Enden der Bremspatrone
und der jeweiligen Fadenöffnung des Bremsgehäuses ein so großer ringförmiger Spalt,
daß eine im wesentlichen turbulenzfreie Luftströmung und ein sicheres Fördern des
Fadens durch das Bremsgehäuse gewährleistet ist.
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Die Verdrängerkörper sind als Stege, Stifte oder dergleichen (d.h.
als Körper mit geringer Erstreckung in Umfangsrichtung) ausgebildet. Ihr Abstand
vom Zentrum des Bremsgehäuses bzw.
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des Fadenkanals ist größer als der Radius des Fadenkanals bzw.
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der Fadenöffnungen des Bremsgehäuses. Der Radius der Bremspatrone
andererseits ist größer als der Abstand der Verdrängerkörper von der Mittelachse
des Fadenkanals.
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Die Verdrängerkörper sitzen bevorzugt auf Ringkolben, welche in Zylinderräumen
konzentrisch zum Fadenkanal und axial beidseits des Bremsgehäuses gegen Federkraft
in Richtung auf das Bremsgehäuse pneumatisch bewegbar sind. Die Zylinderräume sind
an das pneumatische Druckluftsystem angeschlossen,
so daß die Kolben
mit den Verdrängerkörpern bei Druckluftbeaufschlagung zum Zwecke des Einfädelns
in Richtung auf das Bremsgehäuse vorfahren. Dabei heben sie die Bremse von den Fadenöffnungen
(Fadeneintrittsöffnungen und Fadenaustrittsöffnungen) ab.
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Um sicherzustellen, daß beide Bremspatronenenden aus ihren Gegenbremsflächen
gehoben werden, sind miteinander wirkende Anschlagkanten an den Kolben einerseits
und an ortsfesten Bauelementen andererseits derart angeordnet, daß der gesamte Hubweg
zum Zusammendrückender Bremspatrone gleichmäßig auf die beiden Kolben aufgeteilt
wird.
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Vorteilhafterweise wird die Gegen-Anschlagkante für den einen Kolben
in der Verschiebemuffe, die zum Einstellen der Bremskraft dient, angeordnet. Hierdurch
wird gewährleistet, daß die Hubwege der beiden Kolben unabhängig von der Größe der
eingestellten Bremskraft immer gleich groß sind.
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Im folgenden wird ein Ausfüh-rungsbeispiel der Erfindung anhand der
Zeichnung beschrieben.
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Es zeigen Fig. 1 schematisch eine Doppeldrahtzwirnspindel; Fig. 2
den Axialschnitt durch einen Fadenbremseinsatz einer Doppeldrahtzwirnspindel.
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In Fig. 1 ist dargestellt eine Doppeldrahtzwirnspindel, bei der die
Spule 1 mit der Spulenhülse 2 auf dem Spulenträger 3 mit Schutztopf sitzt. Der Spulenträger
3 ist auf der Spindel (Rotor) in Lagern 4 drehbar gelagert, jedoch durch bekannte
Mittel wie z.B.- Magnete oder bei schräg oder horizontal liegender Spindel durch
Gewichte, gegen Drehung gesichert.
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Spindel bzw. Rotor 5 mit Fadentmlenkteller 6 und Speicherscheibe 7
werden durch Wirtel und Treibriemen angetrieben.
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Der Faden wird - wie bekannt - von der Spule abgezogen und
zwar
zunächst durch den Fadeneinlauf 8 und sodann durch das Bremsgehäuse 12. Die zylindrische
Bremspatrone 11 besteht aus zwei teleskopartig ineinander beweglichen Hälften, die
durch eine Feder 13 auseinander und mit-ihren kugeligen Enden gegen die Fadeneintritts-
und Fadenaustrittsöffnung~des Bremsgehäuses 12 gedrückt werden. Der Faden wird sodann
durch den Fadenkanal 14 geleitet und tritt bei der Speicherscheibe aus, um sodann
ballonierend um die Spule herumgeführt zu werden. Zum Einfädeln dient ein Injektor
15, welcher im Fadenbremseinsatz 9 untergebracht ist.
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Der Injektor 15 wird-durch ein Kanalsystem 16 mit Druckluft beschickt.
Die Druckluftversorgung geschieht durch eine Leitung 18, die über das Kupplungsstück
17 mit dem Fadenbremseinsatz zeitweise - z.B. durch Bajonettverschluß (hier nicht-dargestellt)
- verbunden werden kann.
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Der in Fig. 2 dargestellte Bremseinsatz 9 wird in das stillstehende
Spindeloberteil eingesetzt. In Fig. 1 bereits dargestellte Teile dieses Fadenbremseinsatzes
sind mit identischen Bezugszeichen versehen und werden hier nicht weiter beschrieben.
Das Bremsgehäuse 12, in welchem sich die Bremspatrone 11 befindet, weist ringförmige
Einsatzstücke 19,20 an der Fadeneinlaßöffnung und der Fadenauslauföffnung auf. Darauf
stützen sich die kugeligen Enden 21 und 22 der Bremspatrone-ab. Der Durchmesser
der Bremspatrone ist größer als der Außendurchmesser dieser Einsatzstücke 19 und
20.
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Im Bremsgehäuse sind konzentrisch zum Fadenlauf die Ringkolben 23
und 24 geführt und durch die Feder 25 auseinandergedrückt.
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Die Ringkolben 23 und 24 werden gleichzeitig über Kanal 28 mit Druckluft
beaufschlagt, wenn der Injektor 15 über Leitung 16 mit Druckluft beaufschlagt wird.
Dadurch bewegen sich die Kolben 23 und 24 gegenläufig in Richtung auf das Bremsgehäuse,
wobei
die am Innenumfang der Ringkolben in gleichmäßigen Abständen verteilten drei oder
mehr Stege 29 und 30 über die Einlaß- bzw. Auslaßöffnung des Fadens hinaus gegen
das kugelige Ende der Bremspatrone fahren und diese von den Einsatzkörpern 19 und
20 abheben.
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Auf der druckluftbeaufschlagbaren Fläche des Kolbens 23 ist ein rohrförmiger
Mantel 38 befestigt, an dessen freiem Ende eine nach innen gerichtete Anschlagkante
39 angeordnet ist.
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Die Verschiebemuffe 31 weist eine ringförmige Gegen-Anschlagkante
41 auf, die mit der Anschlagkante 41 zusammenwirkt.
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Die Ringfläche des Kolbens 24, auf welcher sich die Feder 25 abstützt,
ist als Anschlagkante 40 ausgebildet. Sie wirkt mit der Gegen-Anschlagkante 42 zusammen,
die als ringförmige Stufenfläche im Innenmantel des Bremseinsatzgehäuses 9 ausgestaltet
ist.
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Die Anordnung der Anschlagkanten und Gegen-Anschlagkanten 39 und 41
einerseits sowie 40 und 42 andererseits bewirken, daß die Kolbenwege beim Zusammendrücken
der beiden Bremspatronenhälften in ihrer Länge begrenzt werden. Dadurch wird erreicht,
daß der gesamte Hub, der zum Zusammendrücken der beiden Bremspatronenhä"iften notwendig
ist, nicht von nur einem der beiden Kolbon ausgcführt wird; mit anderen Worten,
die belden Brems patronenenden werden gleich weit aus ihren Cegenbremsflächen herausgehoben.
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Dabei bildet sich zwischen den Einsatzkörpern 19 und 20 und den kugeligen
Enden der Bremspatrone ein lediglich von den Stegen 29, 30 unterbrochener ringförm:icjer
Spalt, durch den die vom Injektor 15 eingeblasene Luft strömen und den Faden fördern
kann. Nach dem Einfädeln fahren die Kolben unter dei 1ederkraft zurück, so daß die
Bremse wieder auf die Einsa@zstücke 19 und 20 gelegt wird.
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Es kann vorgesehen sein, daß die Stege 29 und 30 zusammen mit den
Vorderkanten der Einsatzstücke 19 und 20 derart eine schiefe Ebene bilden, daß die
Bremspatrone seitlich gegen die Wände des Bremsgehäuses 12 abrutscht.
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Die Ringkolben 23 und 24 weisen zylindermantelförmige Fortsätze 32,
36 auf, die teleskopartig ineinander gleiten und verhindern, daß der Faden mit der
Feder 25 in Berührung kommt.
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Im Außenmantel 37 des Bremseinsatzes ist die Verschiebemuffe 31 geradgeführt.
An dieser sitzt das Einsatzstück 19. Durch Verdrehen des drehbaren Uberwurfs und
der damit verbundenen Stellspindel 34 kann die axiale Position des Einsatzstücks
19 und damit die Bremskraft eingestellt werden.
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Durch die Anordnung der bereits weiter oben beschriebenen ringförmigen
Gegen-Anschlagkante 41 auf dem Außenumfang der Verschiebemuffe 31 ist gewährleistet,
daß unabhängig von der Höhe der eingestellten Bremskraft, der Hubweg des Kolbens
23 immer gleich lang dem Hubweg des Kolbens 24 ist.
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35 stellt eine Einrasteinrichtung dar. Der Kolben 23 ist gegeniibw
der Verschiebemuffe 31 durch Mantel 38 abgedichtet. Auch diese Kombination von Einstelleinrichtungen
für die Bremskraft und Ausrückeinrichtungen für die Fadenbremse wird als erfinderisch
angesehen.
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BEZUGSZEICHENAUFSTELLUNG 1 Spule 2 Spulenhülse 3 Spulen träger mit
Schutztopf 4 Kugellager 5 Rotor 6 Fadenumlenkteller 7 Speicherscheibe 8 Fadeneinlauf
9 Fadenbremseinsatz 10 Fadenbremse 11 Bremspatrone 12 Bremsgehäuse 1-3 Feder 14
Fadenkanal 15 Injektor 16 Luftkanal 17 Anschlußkupplung 18 Luftzufuhrleitung 19
, Einsatzstück 20 Einsatzstück 21 Ende der Bremspatrone 22 Ende der Bremspatrone
23 Kolben 24 Kolben 25 Zylinderraum 26 Zylinderraum 27 Kanal
28
Kanal 29 Steg 30 Steg 31 Verschiebemuffe 32 zylindrischer Fortsatz 33 Überwurf 34
Stellspindel 35 Einraste 36 zylindrischer Fortsatz 37 Außenmantel 38 Mantel 39)
Anschlagkanten 40) 41) Gegen-Anschlagkanten 42)
L e e r s e i t
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