DE3138249C2 - Kunstharz-imprägnierter Piezokeramikkörper - Google Patents
Kunstharz-imprägnierter PiezokeramikkörperInfo
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- H10—SEMICONDUCTOR DEVICES; ELECTRIC SOLID-STATE DEVICES NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- H10N—ELECTRIC SOLID-STATE DEVICES NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- H10N30/00—Piezoelectric or electrostrictive devices
- H10N30/80—Constructional details
- H10N30/85—Piezoelectric or electrostrictive active materials
- H10N30/852—Composite materials, e.g. having 1-3 or 2-2 type connectivity
Abstract
Die Piezokeramik-Teile (1) sind nach Anbringen von zu einem gewissen Maße poröser Elektrodenbeschichtung (2, 3) mit einem Kunstharz imprägniert, das in eine B-Phase übergeführt werden kann, aus der dann eine endgültige Verfestigung des Kunstharzes mit entsprechender Verfestigung der Keramik erfolgt.
Description
25
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Piezokeramikkörper, wie im Oberbegriff des Patentanspruchs 1
angegeben ist
Seit Jahrzehnten ist die Verwendung von lamellenförmigen Keramikstreifen und von Keramikfolien bekannt,
z. B. für Bimorph-Biegestreifen bzw. für Membranfolien. Beiden Ausführungsformen piezoelektrischer Keramik
aus beispielsweise Bariumtitanat oder Blei-Zirkonattitanat ist gemeinsam, daß die Materialstärke der Streifen
oder Folien sehr gering ist und sogar kleiner als 0,1 mm sein kann. Für ein Keramikmaterial sind derartige
Dickenabmessungen außergewöhnlich. Dennoch hat man derartige Streifen und Folien für technische
Produkte weiterverarbeitet und/oder direkt verwendet.
Für die Verwendung von dünnen piezokeramischen Streifen oder Folien mußte stets wesentliche Rücksicht
auf deren Brüchigkeit genommen werden, ohne daß man trotz vielseitiger Bestrebungen dieses Problem
zufriedenstellend lösen konnte.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, dünne piezokeramische Streifen oder Folien, d. h. das dazu
verwendete Keramikmaterial, derart zu behandeln, daß deren bzw. dessen Brüchigkeit entscheidend verringert so
oder beseitigt ist, die Weiterverarbeitbarkeit der Streifen und Folien jedoch dadurch nicht eingeschränkt
wird.
Diese Aufgabe wird mit Piezokeramik nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 gelöst, die die
Merkmale nach dem Kennzeichen des Anspruchs 1 hat. Weitere Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung gehen aus Unteransprüchen hervor.
Die Erfindung sieht eine als Imprägnierung zu bezeichnende Behandlung der Piezokeramik-Streifen
oder -Folien vor, und zwar mit einem solchen an sich bekannten Kunstharz, das nach Durchführung der
Imprägnierung in den sogenannten B-Zustand gebracht werden kann. Derartige bekannte Kunstharze findet
man vorzugsweise unter den ungesättigten Polyesterharzen. Hierzu sei auch auf die DE-OS 24 16 344
hingewiesen, die chemische Verbindungen angibt, die sehr gut zur Überführung in den ß-Zustand geeignet
sind.
Der erwähnte ß-Zustand zeichnet sich dadurch aus, daß in diesem Zustand das (in das Keramikmaterial
bereits hineinimprägnierte) Material noch nicht ausgehärtet ist aber dennoch bereits als eine Art erstarrte
Schmelze dem Keramikmaterial wesentlich höhere mechanische Stabilität verleiht Im ß-Zustand ist das
Kunstharz-Material außerdem auch nicht klebrig. Dies ist insbesondere für gute Handhabbarkeit der in Frage
kommenden imprägnierten Piezokeramik-Teile von großem Vorteil, z. B. für die Justierung derselben an dem
Ort, an dem sie anzubringen sind.
Bei nachfolgender Erwärmung wird das im ß-Zustand befindliche Kunstharz, das sich in der Keramik befindet
wieder mehr oder weniger flüssig und auch klebrig, härtet dann aber zu einem Duroplast aus. Die
zwischenzeitlich entstehende Klebfähigkeit ist eine für Verarbeitung wie erfindungsgemäß imprägnierter Piezokeramik-Teile
von besonderem Vorteil. Zum Beispiel lassen sich unter Ausnutzung dieses Vorteils dann in
sehr einfacher Weise ganze Stapel aufeinanderliegender dünner Piezokeramik-Streifen miteinander ganzflächig
fest verkleben, wobei von Vorteil ist daß dieses zeitweise klebrige Kunstharz über die Oberfläche der
Keramikteile hinweg in extrem gleichmäßiger und dünner Schicht vorliegt
Ein besonderes Merkmal für das Herstellungsverfahren einer erfindungsgemäßen Keramik ist, das zunächst
relativ poröse Keramikmaterial in Streifenform oder als Folie zunächst mit den später notwendigen Elektroden
zu versehen, und zwar insbesondere mit einem solchen Elektrodenmaterial bzw. nach einem solchen Verfahren,
mit dem zu erreichen ist, daß die Poren der dann mit den Elektroden versehenen Keramik nicht verschlossen
sind, d. h. für das Eindringen der Kunstharz-Imprägnierung noch verfügbar sind. Zum Beispiel empfiehlt es
sich, hierfür aufgesputterte Elektroden aus z. B. Kupfer oder Nickel oder dergleichen vorzusehen.
Mit der Erfindung erreicht man eine wesentlich erhöhte mechanische Festigkeit der Keramik, und zwar
einesteils durch zusätzliche innere Versteifung des Keramikgefüges und andererseits durch gleichmäßigere
Verteilung auf die Keramik (während deren Verwendung) einwirkender mechanischer Kräfte. Die Brüchigkeit
derartiger dünner Keramikteile nach der Erfindung ist ganz wesentlich verringert.
Die Erfindung hat auch darüber hinaus Vorteile, dk die elektrischen Eigenschaften betreffen. Nach r'.cr
Erfindung imprägnierte Keramik hat ganz erheMich geringere Neigung zu Spitzen- und GlimmentKdung.
Sie hat daher erhöhte elektrische Durchschlagfestigkeit. Für die Herstellung von lameliierten Piezoh/ramik-Körpern
aus erfindungsgemäßen imprägnieren Keramikstreifen bzw. -folien ergibt sich eine wesentliche
Verringerung der Produktionszeiten d?uurch, daß die
miteinander zu verbindenden Kcaniikteile für sich
keinen zusätzlichen Klebstoff-Auft/ag benötigen.
Unter Verwendung piezoelektrischer Keramik nach
der Erfindung sind sogenannte piezoelektrische Tongeber und Piezokeramik-Telifcnmembranen hergestellt
worden. Die Blechmembrari, die Keramikfolie und die Anschlußdrähte der auf der Folie befindlichen Elektroden
werden aufeir.andergeschichtet und anschließend unter Hitze-Eir.-virkung zusammengepreßt. Dabei härtet
die Imprägnierung der Keramik aus und verklebt dieselbe auf der einen Seite mit der Blechmembran und
auf der" anderen Seite mit den Anschlußdrähten. Eine andere wichtige Anwendung der Erfindung ist die
rationelle Herstellung von Piezo-Zündkopplern nach
der DE-Offenlegungsschrift 3015 301 und von Piezo-Tastenelementen
nach der DE-Patentschrift 23 14 420. Bei diesen Anwendungsfällen wird der einzelne
ertindungsgemäß imprägnierte piezoelektrische Keramikstreifen
zwischen die Lagen des Umhüllungsmaterials
gelegt Dieses Laminat wird unter Druck- und Hitze-Einwirkung ausgehärtet In diesem speziellen
Falle kann sogar ein eventueller Oberschuß an Kunstharz — d. h. sofern ein solcher überhaupt auftritt
— vom Umhüllungsmaterial aufgesogen werden und wird nicht über die Ränder herausgequetscht Prinzipiell
läßt sich unter Anwendung der Erfindung für solche genannten Bauelemente eine wesentlich größere
Auswahl an Umhüllungsmaterialien verwenden. Mit der Erfindung können auch mehrere, derartige Piezo-Zündkoppler
bildende Keramikplättchen zu einem einzigen Koppler verbunden werden, in dem die einzelnen
Plättchen mechanisch parallel geschaltet sind und elektrisch entweder parallel oder in Reihe geschaltet
werden können, je nachdem ob hoher Strom oder hohe Spannung aus dem Zündkoppler abgenommen werden
soll.
Ein weiteres Anwendungsgebiet piezoelektrischer Dünnschicht-Streifen sind Piezo-Elongatoren und
Transducer-Arrays. Die erfindungsgemäß imprägnierten (bereits zuvor mit Metall-Elektroden versehenen)
Keramikfolien werden entweder direkt aufeinander oder mit nichtaktiven, neutralen Zwischenstreifen aus
anderem Material aufeinandergelegt Die einzelnen Streifen können während des Aufeinanderschichtens
zwecks Justierung leicht gegeneinander verschoben werden. Unter Hitze- und Druckanwendung wird der
ganze Stapel dann zu einem Verbund miteinander verklebt Dabei hat sich gezeigt, daß Lufteinschlüsse im
Kunstharz verbleiben und nicht in die Keramikfolie eindringen, wo sie elektrische Störungen verursachen
können. Ein solcher unter Anwendung der Erfindung hergestellter Elongator hat wesentlich erhöhte mechanische
Festigkeit und weit größere elektrische Durch- *o schlagfestigkeit
Hergestellt wird eine wie erfindungsgemäß imprägnierte Keramik z. B. dadurch, daß die bereits mit den
erwähnten Metall-Elektrodenschichten versehenen Streifen, Folien oder dergleichen aus Keramikmaterial *5
in das im Handel erhältliche flüssige Kunstharz getaucht werden, diese Teile mit der Kunstharz- Flüssigkeit
besprüht werden oder dergleichen. Im Einzelfall kann es empfehlenswert sein, das flüssige Kunstharz auf
geringere Viskosität zu verdünnen und das Verdünnungsmittel dann abzudampfen. Es hat sich gezeigt, daß
es für bereits wesentlich erhöhte Festigkeit schon weitgehend ausreichend ist, wenn oberflächennahe
Schichtanteile der Streifen oder Folien in der Weise durchtränkt sind. Für noch weiter erhöhte elektrische
Durchschlagfestigkeit empfiehlt es sich aber, durch die gesamte Dicke des Keramikmaterials hindurchgehende
Imprägnierung zu erreichen.
Die Figur zeigt ein Plättchen 1 aus gesinterter Piezokeramik, auf deren in der Figur oberen Oberfläche
zwei Elektroden-Metallisierungen 2 und 3 aus aufgesputtertem Metall zu sehen sind. Dieses Metall ist z. B.
eine 3-SchichtfoIge aus Chrom, Platin und Gold. Derartige Elektroden haben noch eine erhebliche
Porosität Nach der Anbringung der Elektroden-Metallisierungen 2, 3 (und entsprechender Gegenelektroden
auf der Unterseite) wird das vorgesehene Kunstharz aufgebracht. Dies kann z. B. durch Eintauchen des
Plättchens 1 erfolgen. Das Kunstharz kann auch aufgesprüht sein. Gegebenenfalls ist das Kunstharz mit
Lösungsmittel verdünnt das man nachfolgend zum Trocknen abdampfen läßt Das Kunstharz wird dann in
den bereits erwähnten ß-Zustand übergeführt. Entsprechend der Imprägnierung ist das Kunstharz einerseits
tief in die Poren der Keramik eingezogen und bildet andererseits noch einen ganz dünnen oberflächlichen
Film auf dem Plättchen 1.
F i g. 2 zeigt ein als Elongator zu verwendendes Laminat 11, das aus mehreren aufeinanderliegenden,
miteinander verklebten Piezokeramikstreifen, die mit den erwähnten Elektroden-Metallisierungen 12 versehen
sind. Das Verkleben erfolgt unter Einwirkung von Druck und Wärme auf das Paket aus imprägnierten,
zunächst noch in dem ß-Zustand des Kunstharzes befindlichen Streifen 1.
Fig.3 zeigt ein Piezokeramikelement 21, dessen Umhüllung 22 unter Wärmeeinwirkung und mit
Andrücken auf dem imprägnierten, zunächst noch im ß-Zustand des Kunstharzes befindlichen Streifen 1
angeklebt ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Piezokeramikkörper, insbesondere in der Form
dünner Streifen oder Folien, mit Kunststoff-Imprägnierung, die nach Anbringung der jeweils vorgesehenen
Elektroden-Metallisierungen am Piezokeramikkörper durchgeführt ist, gekennzeichnet
dadurch, daß der Kunststoff ein solches Kunstharz ist, das einen stabilen ß-Zustand hat und daß
sich dieses Kunstharz im ß-Zustand befindet
2. Piezokeramikkörper nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Elektroden-Metallisierungen
(2,3) so ausgebildet sind, daß sie Poren für das Eindringen der Imprägnierung aufweisen.
3. Verwendung eines Piezokeramikkörpers nach Anspruch 1 oder 2 für ein mit Druck- und
Wärme-Anwendungen miteinander verklebtes Laminat (11) aus Piezokeramik-Folien und/oder
-Streifen.
4. Verwendung eines Piezokeramikkörpers nach Anspruch 1 oder 2 als ein mit vorgesehener
Umhüllung (22) versehenes Piezokeramikelement (21).
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DE3138249A DE3138249C2 (de) | 1981-09-25 | 1981-09-25 | Kunstharz-imprägnierter Piezokeramikkörper |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE3138249A DE3138249C2 (de) | 1981-09-25 | 1981-09-25 | Kunstharz-imprägnierter Piezokeramikkörper |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3138249A1 DE3138249A1 (de) | 1983-04-21 |
DE3138249C2 true DE3138249C2 (de) | 1983-10-27 |
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ID=6142630
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE3138249A Expired DE3138249C2 (de) | 1981-09-25 | 1981-09-25 | Kunstharz-imprägnierter Piezokeramikkörper |
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Country | Link |
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DE (1) | DE3138249C2 (de) |
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1981
- 1981-09-25 DE DE3138249A patent/DE3138249C2/de not_active Expired
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