Die Erfindung betrifft einen abklappbaren Außenrückblickspiegel
der im Oberbegriff des Hauptanspruchs angegebenen Art.
Allgemeine Sicherheitsvorschriften fordern bei Außen
rückblickspiegeln von Kraftfahrzeugen eine Abklappbarkeit, um
die Unfallgefahr zu reduzieren. Aus diesem Grund muß
das Spiegelgehäuse sowohl bei von vorne als auch bei von
hinten auf das Spiegelgehäuse auftreffenden Stößen soweit
nachgeben können, bis es annähernd parallel zur Fahr
zeugkontur steht oder an dieser anliegt.
Aus der DE-OS 30 01 906 ist ein abklappbarer Außen
rückblickspiegel bekannt, bei dem als Zugglied zwei Zugfedern
dienen, die mit ihrem einen Ende im Spiegelgehäuse verankert
sind und mit dem anderen Ende an einem Lenker ange
lenkt sind, der am Fußteil verankert ist. Der Lenker
besitzt ein Beugegelenk, das beim Abklappen des Spiegelge
häuses abknickt. In beiden, möglichen Abklappstellungen
des Spiegelgehäuses wirkt die Zugkraft des Zuggliedes im
Sinne einer Rückstellung des Spiegelgehäuses in die Normal
stellung, so daß das nach einem Stoß weggeklappte Spiegelge
häuse nach Abbau der Stoßkraft selbsttätig in die
Normalstellung zurückkehrt. Für Schiffstransporte
und bei der Lagerung einer größeren Zahl von Fahr
zeugen auf Halde soll der zur Verfügung stehende
Platz optimal ausgenutzt werden. Beidseitig ange
brachte Außenrückblickspiegel verbreitern das Fahrzeug bei
spielsweise um insgesamt 30 cm. Es ist deshalb
wünschenswert, daß für einen solchen Transport oder
für die Haldenlagerung die Spiegelgehäuse in eine Parkstellung
geklappt und in dieser festgelegt werden können. Auch
beim Betrieb des Kraftfahrzeuges ist es oft wünschens
wert, den oder die Außenrückblickspiegel in die Parkstellung
abklappen zu können, zum Beispiel beim Durchfahren
einer engen Einfahrt. Bei der bekannten Lösung läßt
sich eine Parkstellung nur mit zusätzlichem Aufwand
erreicht, da das Spiegelgehäuse stehts vom Zugglied in die
Normalstellung zurückgezogen wird.
Wenn nun bei einem solchen be
kannten Außenrückblickspiegel das abgeklappte Spiegelgehäuse durch
Festbinden für die Zeit des Schiffstransports oder
der Haldelagerung festgelegt wird, ergibt sich zu
dem mühseligen Festbinden der zusätzliche Nachteil,
daß das Zugglied in abgeklappter Stellung des Spiegelge
häuses am stärksten gedehnt und geknickt wird und
deshalb seine Funktion nicht mehr einwandfrei aus
führt, wenn es längere Zeit in diesem Zustand ver
blieben und überdehnt ist. Ferner ist es einem Fahrer
eines Kraftfahrzeuges mit einem oder zwei solcher
Außenrückblickspiegel verwehrt, deren Spiegelgehäuse zum Einfahren
in enge Einfahrten abzuklappen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen ab
klappbaren Außenrückblickspiegel der eingangs genannten Art zu
schaffen, bei dem eine Parkstellung mit wenig
technischem Aufwand erreicht wird, bei dem das Rück
führen des Spiegelgehäuses in die Normalstellung besonders
einfach ist, und bei dem das Zugglied in der Park
stellung entspannt werden kann.
Die gestellte Aufgabe wird mit einem Außenrückblickspiegel der eingangs genannten Art erfindungsgemäß durch die
im kennzeichnenden Teil des Hauptanspruchs angegebenen
Merkmale gelöst.
Bei dieser Ausbildung erzeugt die Federkraft des Zug
gliedes, die an sich für das Zurückschwenken des Spiegelge
häuses in die Normalstellung sorgen muß, nach dem Ver
lagern des Zuggliedes in die Aussparung und Durch
setzen der Schwenkachse eine Kraftkomponente, die das
Spiegelgehäuse in der abgeklappten Parkstellung festlegt.
Es bedeutet keinen nennenswerten Mehraufwand bei der
Herstellung des Spiegelgehäuses und des Fußteils, die Aus
sparung dort vorzusehen, wo sich das Zugglied beim
Abklappen des Spiegelgehäuses hin bewegt. Zusätzliche me
chanisch wirkende Elemente oder Rastglieder sind nicht
erforderlich. Vielmehr wird ein Totpunkt geschaffen,
über den das Spiegelgehäuse hinweg geschwenkt werden kann.
Bei einer Abklappbewegung
über diesen Totpunkt hinaus kann das Zugglied entspannt
werden, so daß es in der Parkstellung zwar das
Spiegelgehäuse noch festhält, selbst aber weniger stark ge
spannt ist, als beispielsweise in der Normalstellung.
Dies ist von besonderem Vorteil für längere See
transporte oder Halden-Lagerzeiten, da dann das Zug
glied nur in vernachlässigbarem Maße gedehnt wird.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Mit der Gestaltung nach Anspruch 2 wird
sichergestellt, daß beim Abklappen des Spiegelgehäuses in
die Parkstellung das Zugglied frei schwenken kann und
über den Totpunkt, in dem es die Schwenkachse schnei
det, hinaus verlagerbar ist.
Mit der Bemessungsangabe nach Anspruch 3 wird verhindert,
daß beispielsweise bei langer Seetransport- oder
Haldenlagerzeit das Zugglied in einer geknickten
Stellung steht, die für seine spätere Aufgabe schäd
lich wäre.
Mit der Ausbildung nach Anspruch 4 ist
eine freie Beweglichkeit des Zuggliedes beim Ab
klappen des Spiegelgehäuses gewährleistet.
Wenn als Zugglied gemäß Anspruch 5
ein Draht, ein Drahtseil oder eine
Kette vorgesehen ist, wobei diese Elemente jeweils mit
einer Feder gekoppelt sein müssen, ist nur eine
außerordentlich schmale Aussparung erforderlich. Diese Elemente können zudem
so stabil sein, daß sie einer mutwilligen Zerstörung
(Diebstahl), widerstehen.
Mit mehreren Zug
gliedern gemäß Anspruch 6 kann eine stabile Lagerung des Spiegelgehäuses am
Fußteil erreicht werden, wobei aber trotzdem die Mög
lichkeit gegeben ist, das Spiegelgehäuse in der Parkstellung
festzulegen.
Bei der Ausführung nach Anspruch 7,
bei der am Fußteil zwischen den Schwenk
achsen eine Führungsbahn zur Schwenkführung des Spiegelge
häuses beim Abklappen angeordnet ist, die vom Zug
glied durchsetzt wird, kann sich das Zugglied in dem
Schlitz der Führungsbahn über
den gesamten Schwenkbereich des Spiegelgehäuses bewegen, ohne
umgelenkt zu werden.
Bei der Ausführungsform nach Anspruch 8,
bei der die Schwenkachsen durch im Querschnitt ge
rundete Randbereiche des Spiegelgehäuses und gegensinnige
Auskehlungen im Fußteil gebildet werden,
beeinträchtigt die schlitzförmige Unterbrechung in diesen
Bereichen deren Funktion nicht und
stört auch den optischen äußeren Eindruck nur in ver
nachlässigbarem Maße.
Bei der Ausbildung nach Anspruch 9 definiert das Zugglied bei
Anlage an den Endwänden
bereits eine stabile Lage,
nämlich die Parkstellung. Dadurch, daß die Endwände
miteinander fluchten und in Längsrichtung des Zug
gliedes verlaufen, wird auch vermieden, daß das Zug
glied in der Parkstellung eine Knickung erfährt.
Bei der Ausbildung nach Anspruch 10 stellt der
Anschlag ebenfalls eine ein
deutige Begrenzung der Abklappbarkeit des Spiegelgehäuses
in der Parkstellung dar.
Die vom Zugglied ausgeübte Komponente, mit der das
Spiegelgehäuse in der Parkstellung gehalten wird, muß nur
so groß sein, daß die Parkstellung auch bei Vibrationen
des Fahrzeuges beibehalten bleibt. Das Zugglied soll
dabei jedoch nicht über Geführ gespannt sein, damit es
auch nach längerem Verharren in dieser Stellung nicht
soweit gedehnt ist, daß es seine normale Funktion nicht
mehr auszuüben vermag. Diese Forderung wird bei einer
Ausführungsform nach Anspruch 11 erfüllt.
An sich reicht es aus, wenn das Spiegelgehäuse in nur einer
abgeklappten Stellung festlegbar ist, während es aus
der anderen, abgeklappten Stellung selbsttätig in die
Normalstellung zurückkehrt. Für das Zugglied ist aber
auch dann eine starke Überdehnung oder eine starke
Knickung schädlich, selbst wenn sie nur kurzzeitig
auftritt.
Eine schonende
Umlenkung des Zuggliedes wird mit der Ausbildung
nach Anspruch 12 erreicht.
Eine Ausführungsform der Erfindung wird nachstehend
anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 einen schematischen Horizontalschnitt
durch einen am Fahrzeug befestigten
Außenrückblickspiegel in seiner Normalstellung,
und
Fig. 2 die Schnittansicht von Fig. 1, wobei
das Spiegelgehäuse des Außenrückblickspiegels in zwei
Abklappstellungen dargestellt ist.
Gemäß Fig. 1 ist ein Außenrückblickspiegel 1 an einem Fahr
zeug 2 befestigt. Der Außenrückblickspiegel besteht aus einem
Fußteil 3 und einem Spiegelgehäuse 4, das eine nicht dar
gestellte Spiegelscheibe und deren Verstellmechanismus
aufnimmt.
Das Spiegelgehäuse 4 ist schalenartig ausgebildet und am
Fußteil 3 über zwei annähernd zueinander parallele
und im Abstand voneinander angeordnete, verti
kale Schwenkachsen 5 und 6 in Richtung der Pfeile 7
und 8 abklappbar abgestützt.
Der in das Spiegelgehäuseinnere ragende Bereich des Fußteils
3 ist zu einer Führungsbahn 9 gestaltet, die das Ab
klappen in einer harmonischen Bewegung steuern soll.
Beim Abklappen löst sich das Spiegelgehäuse 4 in der einen Schwenk
achse 5 bzw. 6 vom Fußteil 3 und schwenkt um die andere Schwenk
achse 6 bzw. 5, während die gelöste Schwenkachse 5 bzw. 6 an der Führungs
bahn 9 entlanggleitet.
Die Schwenkachsen 5 und 6 werden von gerundeten Rand
bereichen 10 des Spiegelgehäuses 4 und entsprechend gegen
sinnig geformten Auskehlungen 11 am Fußteil 3 gebildet.
Im Spiegelgehäuse 4 ist eine Durchgangsöffnung 12 zum Spiegelgehäuse
inneren vorgesehen, durch welche sich ein Zugglied
15 hindurch erstreckt, das federnd und flexibel ausge
bildet und vorgespannt ist. Das Zugglied 15 stützt
sich im Fußteil 3 an einer Anlenkstelle 13 ab, während
es mit seinem anderen Ende an einer Anlenkstelle 14
im Spiegelgehäuseinneren verankert ist. Das Zugglied 15 kann
eine Zugfeder sein oder auch ein Draht, ein Drahtseil
oder eine Kette, die mit einer Feder 16 gekoppelt ist.
Es kann auch eine Feder 16′ vorgesehen sein, die sich bis hinter die dann eine Umlenkung
bildende Umlenkstelle 14 erstreckt.
In dem Bereich, in dem das Zugglied 15 die Führungsbahn
9 des Fußteils 3 durchsetzt, weist das Fußteil 3 einen sich von der Schwenk
achse 5 bis zur Schwenkachse 6 erstreckenden Quer
schlitz 17 auf, der sich im
Bereich der Schwenkachse 6 im Fußteil 3 in einen
Teil 18 einer Aussparung fortsetzt, der durch eine
Endwand 20 begrenzt wird. In dem die Schwenkachse 6 bildenden Randbereich 10 des Spiegelge
häuses 4 ist ein weiterer Teil 19 der Aussparung vor
gesehen, der von einer Endwand 21 begrenzt wird. Die
beiden Aussparungsteile 18 und 19 mit ihren Endwänden
20 und 21 definieren die nach außen hin offene Aussparung,
die gegebenenfalls durch eine elastische Abdeckung oder
dergleichen (nicht gezeigt) verschlossen sein kann.
Der die andere Schwenkachse 5 bildende ver
dickte und gerundete Randbereich 10 des Spiegelgehäuses 4 ist mit einer innen
liegenden Aussparung 22 versehen, die einen sanft
konvex gekrümmten Grund 26 aufweist. Der Querschlitz 17 im Fußteil 3
ist im Bereich der Schwenkachse 5 bis zu einer End
wand 23 verlängert.
In Fig. 2 ist der Außenrückblickspiegel 1 in zwei extremen Abklapp
stellungen dargestellt. Die in Fig. 2 rechte Abklapp
stellung stellt die sogenannte Parkstellung P dar,
während die linke Abklappstellung durch einen in
Richtung des Pfeiles 7 auf das Spiegelgehäuse auftreffenden
Stoß nur vorübergehend bewirkt wird.
Aus Fig. 2 ist deutlich erkennbar, daß durch die Ab
klappbewegung des Spiegelgehäuses 4 bis in die Parkstellung
P die beiden Teile 18 und 19 der Aussparung sich
vereinigen, bis die Endwände 20 und 21 miteinander
fluchten. Die Aussparung hat eine Tiefe T, die sicher
stellt, daß das Zugglied 15 beim Abklappen des Spiegelgehäuses
in die Parkstellung durch die Schwenkachse 6 hindurch
tritt und schließlich sogar an den Endwänden 20 und 21
anliegt. Dadurch ergibt sich eine Kraftkomponente für
das Spiegelgehäuse, die dieses in der Parkstellung P hält.
Bewirkt wird dies dadurch, daß die Zugkraft im Zug
glied, die zwischen den Anlenkstellen 13 und 14 wirk
sam ist, hinter der Schwenkachse zu liegen kommt und
auf das Spiegelgehäuse eine entgegen dem Uhrzeigersinn wirkende
Kraftkomponente ausübt. Durch die Anlage des Zuggliedes
15 an den Endflächen 20 und 21 wird bereits eine
stabile Parkstellung definiert. Zusätzlich können an
den Außenseiten des Fußteils 3 und des Spiegelgehäuses 4 noch
Anschläge 24 und 25 vorgesehen sein, die alternativ
oder zusätzlich die Parkstellung definieren. Diese
Anschläge 24 und 25 können einstückig mit dem Fußteil
bzw. dem Spiegelgehäuse ausgebildet sein.
In Fig. 1 ist erkennbar, daß das Zugglied 15 zwischen
den Anlenkstellen 13 und 14 eine Länge L hat und dabei
unter Vorspannung steht, damit das Spiegelgehäuse am Fußteil
stabil gehalten ist. In Fig. 2 wird durch die Ausbil
dung der Aussparung 18, 19, 20, 21 erreicht, daß das
Zugglied 15 in der Parkstellung P eine Länge L 1 hat,
die entweder annähernd der Länge L gleich ist oder
sogar kleiner, damit das Zugglied in der Park
stellung weniger gedehnt wird, als in der Normal
stellung.
In der in Fig. 2 linken Abklappstellung des Spiegelgehäuses 4
tritt das Zugglied 15 in die Aussparung 22 ein und wird
durch die entsprechend angeordnete Endfläche 23 und
dem mit dieser dann fluchtenden, konvexen Grund 26 in
einem verhältnismäßig großen Bogen schonend umgelenkt.
Das Zugglied dringt dabei zu einem gewissen Teil in
den verdickten Randbereich 10 im Bereich der Schwenk
achse 5 ein. Die Gesamterstreckung L 2′′ und L 2′ des
Zuggliedes ist in dieser Abklappstellung größer, als
die Länge L in der Normalstellung, so daß das Zugglied
stärker gedehnt ist und eine wünschenswert große Rück
stellkraft auf das Spiegelgehäuse ausübt.
Anstelle der durch in Auskehlungen eingreifenden Ver
dickungen des Randes des Spiegelgehäuses, die auch umge
kehrt angeordnet sein könnten, sind andere Schwenk
achsenausbildungen genau so verwendbar, z. B. Kugel
pfannenlager oder Doppelscharniere. Es muß nur jeweils
gewährleistet sein, daß beim Verschwenken des Spiegelgehäuses
in die Parkstellung das Zugglied sozusagen durch die
jeweilige Schwenkachse hindurchtreten kann, damit die
Parkstellung einwandfrei definiert wird.
Abändernd zur gezeigten Ausführungsform kann für jede
Abklapprichtung eine entsprechende Aussparung die je
weilige Schwenkachse durchsetzen, so daß das Spiegelgehäuse
in beiden Endlagen gehalten wird. Wichtig ist in die
sem Zusammenhang auch noch, daß die Aussparung 12 eine
solche Größe hat, daß sie eine Knickung des Zuggliedes
in der jeweiligen Abklappstellung vermeidet.