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Schneidvorrichtung zum Herstellen dünner Schnitte
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von Isolierungen elektrischer Leitungen oder Adern Die Erfindung bezieht
sich auf eine Schneidvorrichtung zum Herstellen dünner Schnitte von Isolierungen
elektrischer Leitungen oder Adern.
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Die Dünnschnittherstellung ist wichtig für eine ein fache und genaue
Ermittlung geometrischer Werte, wie z. B. Durchmesser, Wanddicke, Skindicke von
Isolier hüllen, insbesondere von Nachrichtenkabeladern, und zwar auf optischem Wege
mittels Profilprojektor oder Mikroskop. Sie dient außerdem der optischen Beurteilung
der Verschäumung von verzelltem Polyäthylen und von Adern, deren Isolierung mit
einer Schaumhaut oder vollständig mit einem Isolierschaum umgeben ist. Die Beurteilung
läßt sich am besten anhand extrem dünner Probenscheiben durchführen.
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Bisher hat man lediglich Messungen im Auflicht durchgeführt bzw. "Schnitte"
von Hand gefertigt. Eine Reproduzierbarkeit war daher nicht gewährleistet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, exakte und auf jeden Fall
von der die Schnitte herstellenden Person unabhängige Probestückqualitäten zu erhalten.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch eine Aufnahmeeinrichtung gelöst, der
ein Schlitten mit einer einspannbaren Klinge zugeordnet ist. Mit Hilfe dieser einfachen
Maßnahme kann das jeweilige Probestück der Isolierung einwandfrei fixiert und in
eine unveränderliche Position gegenüber der eigentlichen Schneidvorrichtung
gebracht
werden. Dadurch ist es möglich, reproduzierbare, einwandfreie Probestücke sehr geringer
Dicke herzustellen.
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In Ausgestaltung der Erfindung wird eine Konstruktion vorgeschlagen,
bei der die Aufnahme einrichtung aus einem um seine senkrechte Achse drehbaren Ring
besteht, in dessen Wandlung über seinen Umfang verteilt Aufnahmebohrungen mit dem
Durchmesser der zu schneidenden Isolierungen vorgesehen sind. Damit erhält man eine
Schneideinrichtung, die für eine große Zahl von Isolierproben mit den verschiedensten
Durchmessern geeignet ist.
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Besonders leicht läßt sich eine exakte Höhenverstellung der Proben
und damit eine besonders genaue Einstellung der Schnittdicken der Proben dadurch
bewirken, daß an der Unterseite der ringförmigen Aufnahmeeinrichtung unterhalb der
einzelnen Bohrungen in Bohrlöcher eingreifende Schubbolzen vorgesehen sind, die
an ihrer Oberseite mit Hubstangen verbunden sind, die in die einzelnen Aufnahmebohrungen
hineingreifen. Dabei empfiehlt es sich, dafür Sorge zu tragen, daß alle Schubbolzen
auf der Oberfläche eines Höhenstellringes aufliegen, der unterhalb der Aufnahmeeinrichtung
angeordnet ist. Auf diese Weise kann ohne erheblichen Aufwand jede Probe um Bruchteile
von Millimetern exakt in ihrer Position verändert werden.
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Ferner erweist es sich als vorteilhaft, an der Oberseite der ringförmigen
Aufnahmeeinrichtung eine Ringnut anzuordnen, die die zur Ringmitte weisenden Ränder
der Aufnahmebohrungen begrenzt. In diese Ringnut kann man als Anschlag für die einzelnen
Proben einen Kunststoffring einlegen, den man vorzugsweise aus einem so weichen
Material wählt, daß die daran entlangstreifende Klinge keine mechanischen Schäden
erleidet.
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Den neben der Aufnahmeeinrichtung angeordneten Schlitten wird man
vorzugsweise federbeaufschlagt ausbilden und so dafür sorgen, daß der Schlitten
nach jedem Schnitt allein in seine Ausgangsposition zurückkehren kann.
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Ferner erweist sich eine Ausführungsform als vorteilhaft, bei der
die Schneide der Klinge unter einem kleinen spitzen Winkel (ca. 5 bis 150) gegenüber
der Transportrichtung des Schlittens eingespannt ist. Auf diese Weise kommt man
zu einem "ziehenden" und damit besonders sauberen Schnitt und außerdem auch zu einer
sehr guten Qualität der Oberfläche der Schnittproben.
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Die Erfindung wird anhand des.in der Zeichnung schematisch dargestellten
und nachstehend beschriebenen Ausführungsbeispieles im einzelnen erläutert. In der
Zeichnung zeigt: Fig. 1 eine Seitenansicht, teilweise geschnitten, Fig. 2 einen
Ausschnitt der entsprechenden Draufsicht und Fig. 3 eine Vorderansicht, ebenfalls
teilweise geschnitten.
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Auf einer Grundplatte 10 sind an einem Lagerbock 11 eine ringförmige
Aufnahmeeinrichtung 15 und darunter ein Höhenstellring 25 vorgesehen. Der Lagerbock
wird an seiner Oberseite durch einen Spanndeckel 12 abgeschlossen. Neben dem Lagerbock
ist auf der Grundplatte eine Konsole 30 angeordnet, auf der ein Schlitten 40 als
Klingenträger läuft.
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In der ringförmigen Aufnahmeeinrichtung 15 sind gleichmäßig über den
Umfang verteilt Aufnahmebohrungen 16 vorgesehen. Die einzelnen Durchmesser entsprechen
den Durchmessern der Isolierungen 8 von Adern oder Leitungen, von denen Schnitte
zu fertigen sind. Dabei sind die Durchmesser der Bohrungen 16 so bemessen, daß sie
geringfügig größer sind als die Durchmesser der einzelnen Isolierungen 8.
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Die ringförmige Aufnahmeeinrichtung 15 ist drehbar ausgebildet, so
daß jede Aufnahmebohrung 16 in der Schneidposition (siehe Fig. 2) gedreht werden
kann. Eine nicht dargestellte Rasteinrichtung bewirkt eine einwandfreie Fixierung
der Aufnahmeeinrichtung 15 in jeder Position.
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An der Oberseite der Aufnahmeeinrichtung ist eine Ring nut 21 angeordnet,
die die zur Ringmitte weisenden Ränder der Aufnahmebohrungen 16 begrenzt. In der
Ringnut ist ein weicher Kunststoffring 22 als Anschlag für die zu schneidenden Proben
8 eingelegt.
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m unteren Bereich der Aufnahmeeinrichtung 15 sind die Aufnahmebohrungen
16 zu Bohrlöchern 17 mit einem wesentlich größeren Durchmesser erweitert. Dieser
Durchmesser ist für alle Bohrungen gleich. Jede Aufnahmebohrung 16 erstreckt sich
zusammen mit dem entsprechenden Bohrt loch 17 von der Ober- bis zur Unterseite der
Aufnahme~ einrichtung 15 und ist gegenüber dem Bohrloch 17 konzentrisch angeordnet.
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Die Bohrlöcher 17 dienen zur Aufnahme von Schubbolzen 18 und einer
Druckfeder 19, die von einer Hubstange 20 geführt wird. Diese Hubstange stellt die
Verlängerung eines jeden Schubbolzens dar, und ihr Durchmesser ent spricht dem Durchmesser
der von der jeweiligen Ausnahme bohrung 16 aufzunehmenden Isolierung 8.
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Alle Schubbolzen 18 liegen auf der Oberfläche 26 des Höhenstellringes
25 auf. Der Höhenstellring ist am Lagerbock 11 über ein Feingewinde drehbar und
damit höhenverstellbar gelagert. Mit dem Höhenstellring verbunden ist ein Handgriff
27 und eine Staubkappe 28, die den Zwischenraum zwischen dem Höhenstellring 25 und
der Aufnahmeeinrichtung 15 abdichtet. Auf der Schrägfläche 29 des Höhenstellringes
ist eine in Bruchteile von Millimetern Hubhöhe eingeteilte Skala vorgesehen, so
daß
sich durch eine Drehbewegung des Höhenstellringes der Hub jedes
Schubbolzens exakt einstellen läßt.
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Der auf der Konsole 30 gleitbare Schlitten 40 ist an seiner Oberfläche
durch eine Platte 41 abgeschlossen.
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Mit der Platte ist eine Klingenhalterung 43, eine Klinge genführung
44 und eine Schnelispanneinrichtung 45 verbunden. Die Klinge 50, die z, B. eine
handelsübliche Rasierklinge sein kann, ist so eingespannt, daß die Schneide 51 mit
der Transportrichtung des Schlittens einen kleinen spitzen Winkel bildet, der nicht
größer als 10 bis 150 ist.
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Die die Schneideinrichtung abschließende, an der Konsole 30 befestigte
Querwand 31 dient zugleich als Wegbegrenzung für den Schlitten 40, der zu diesem
Zweck mit einem Anschlag 39 versehen ist. An der Querwand 31 ist ferner eine Schlittenrückführung
35 angeordnet, die aus einer mit der Querwand fest verbundenen Buchse 36, einem
Führungs- und Spannbolzen 37, einer Druckfeder 38 und einem Führungsrohr 47 besteht,
das mit dem Schlitten 40 fest verbunden ist.
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Funktionsbeschreibung: Bei der zu prüfenden Isolierung 8 einer Ader
oder einer Leitung wird zunächst der Leiter entfernt. Ein kurzes Stück der Isolierung
(Probe 8) wird in die dem Durchmesser nach passende Aufnahmebohrung 16 eingesetzt
und diese Bohrung durch Verdrehen der Aufnahmeeinrichtung 15 in die Schnittposition
gebracht. Darauf wird mit einer Schlittenbewegung der über die Oberfläche der Aufnahmeeinrichtung
15 hinausstehende Teil der Isolierung 8 abgeschnitten, so daß eine glatte Schnittfläche
entsteht.
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Sodann wird mit Hilfe des Höhenstellringes 25 die Isolierung 8 über
einen der Schubbolzen 18 und der mit
diesem verbundenen Hubstange
20 die Isolierung 8 um die gewünschte Schnittdicke angehoben. Dabei kann die gewünschte
Schnittdicke auf der auf der Schräge 29 des Höhenstellringes 25 angebrachten Skala
exakt eingestellt werden. Sodann erfolgt die Herstellung des eigentlichen Schnittes.
Hier sorgt die unter einem sehr spitzen Winkel ihrer Schneide 51 angeordnete Klinge
50 für einen ziehenden Schnitt, der zu einer sauberen, äuße-rst glatten Schnittfläche
des abgetrennten Isolierungsstückes führt. Dabei verhindert der Kunststoffring 22
ein Ausweichen der Isolierung. Nach vollendetem Schnitt wird der Schlitten 40 durch
die beim Schneidvorgang gespannte Druckfeder 38 in seine Ausgangsposition gebracht.
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3 Figuren 7 Ansprüche