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S i c h e r h e i t s- Sturz-
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und S c h u t z h e l m Die Erfindung betrifft einen Sturz und Schutzhelm,
ins besondere einen sogenannten Integralhelmv bei dem der Gesichts- bzw0 'JnterkieSerschutz
und der Helm eine Einheit bilden0 Für die Benutzer eines derartigen Helms 9 du h
vorwiegend für Notorradfahrer, bietet ein solcher bekannter elm einen relativ guten
Schutz des Schädels einschließlich der Gesichtspartie und des Unterkiefers, jedoch
hat es sich mitunter geradezu als gefährlich erwiesen, daß ein solcher Helm nur
mit erheblichen Schwierigkeiten einem Unfallverletzten abgenommen werden kann (vgl.
Zeitschrift ADAC- Motorwelt, H. 9, S. 62, 1981).
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Unkundigen Ersthelfern wird dringend von einer Entfernung eines solchen
Helms bei verletzten Motorradfahrern abgeraten, da bei unsachgemäßer Behandlung
Halswirbelsäulen-und andere Verletzungen verschlimmert werden können und beispielsweise
durch Schädigung des Rückenmarks I,ähmungserscheinungen eintreten können.
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Auch für einen sachkundigen Arzt oder Sanitäter bringt die Entfernung
eines derartigen Helms Probleme mit sich.
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Nicht selten wird, um jegliche Bewegung der Halswirbelsäule zu vermeiden,
auf ein Abziehen des Helms verzichtet und stattdessen der Helm zerzägt bzw. zerschnitten,
was den Einsatzt von Spezialwerkzeugen notwendig macht und vor allem zeitraubend
ist.
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Der Zeitraum, innerhalb dessen ein Verletzter von seinem Helm definitiv
und mit der erforderlichen Sorgfalt befreit werden kann, kann also relativ groß
sein.
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Aus diesem Grunde ist es nicht selten vorgekommen, daß vor allem bewußtlose
Unfallopfer an Erbrochenem oder an eigenem Blut erstickt sind, da die Atemwege nicht
rasch genug freigemacht werden konnten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Integral-Sturz- und
Schutzhelm zu schaffen, der einem Unfallverletzten rasch, einfach und schonend abgenommen
werden kann, sodaß in kürzestmöglicher Zeit sinnvolle Erste- Hilfe- Maßnahmen getroffen
werden können, weil man an den Kopf des Verletzten unbehindert herankommt und damit
das Erforderliche unternehmen kann, z. B. die fteimachung der Atemwege, Einführung
eines tubus zum Zwecke der künstlichen Beatmung u. a. m.
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Ferner soll dieser Helm so beschaffen sein, daß er auch, im Gegensatz
zu einem bekannten Helm, von einer Einzelperson entfernt werden kann, und zwar auch
von einem Laienhelfer. Bisher wird von Seiten der Ärzte verlangt, daß möglichst
zwei ausgebildete Helfer bei der Entfernung eines Integralhelms zusammenwirken.
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Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, einen Integral-
Sturz- und Sch-ltzhelm zu schaffen, der neben seiner leichten Entfernbarkeit nach
Unfällen auch für den normalen Gebrauch rasch und einfach entfernt bzw.
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aufgesetzt werden kann.
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Diese Aufgaben werden erfndungsgemäß dadurch gelöst, 1. daß der Helm
(11) aus mehreren, vorzugsweise zwei Teilen (12p 13) besteht, welche mittels rasch
lösbarer Schnellverschlußelemente (14) fest zusammengehalten werden, 2. daß die
Trennlinie zischen dem vorderen und hinteren Helmteil (12, 13) in einer planen oder
gekrümmten Ebene liegt, 3. daß die Trennlinie zwischen dem vorderen und hinteren
Helmteil (12, 13) im Wesentlichen entlang des Bereiches mit dem größten Seitendurohmesser
des Helms (11) verlauft, 4. daß der untere Rand (15) des hinteren Helmteiles (13)
die Nackenpartit des Helmträgers abdeckt9 50 daß der Kinnschutzbügel (16) des vorderen
Helmteiles (12) die untere Kinnpartie des Helmträgers weitgehend umschließt, 6.
daß einer der beiden Relmteile (129 13) längs der 'ilrennlinie einen Falz (17>
aufweist, 7. daß ein oder beide Eelmteile (12, 13) längs der Trennlinie einen verstärkten
Rand 18) aufweist9 8 daß auf beiden oder auf nur einer Seite des Welms (11) ein
oder mehrere die beiden Helmhälften (12, 13) zusammenspannenden Schr.ellverschlußelemente
(11) angeordnet sind, 9. daß die L'ntriegelungsmechanismen (19), mit denen die Schnellverschlußelemente
(14) gelöst werden können, auf der Innenseite der Helmhälften (129 13) angeordnet
sind, zweckmäßigerweise nahe des unteren Helmrandes,
10. daß auf
einer Seite des Helms (11) zwischen den beiden Helmteilen (12,13) eia Scharnierband
(20) oder dgl. und auf der anderen Seite Schnellverschlußelemente (14) angeordnet
sind, 11. daß das Scharnierband (20), das die beiden Helmhälften (12, 13) gelenkig
miteinander verbindet, wahlweise am oberen Pol des Helms (11) angeordnet ist und
die Schnellverschlußelemente (14) an beiden Seiten des Helms (11) angeordnet sind,
12. daß die Schnellverschlußelemente (14) und das Scharnierband (20) weitgehend
versenkt innerhalb des verstärkten Randes (18) der Helmteile (12, 13) angeordnet
sind.
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Die vorzusehenden, einfach und rasch zu öffnenden Schnellverschlußelemente
müssen die erforderliche Gesamtstabilität des Helms gewährleisten ud so sicher sein,
daß sie bei einem Unfall nicht von selbst aufspringen und dennoch ohne die Verwendung
spezieller Hilfsmittel von Hand von jedermann, auch von einer Einzelperson geöffnet
werden können.
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Durch einen derart ausgebwldeten Sturz- bzw. Schutzhelm lassen sich
folgende Vorteile erzielen: 1 er kann wesentlich einfacher und in kürzerer Zeit
angelegt bzw. entfernt werden als ein bekannter Helm, dies sowohl beim alltäglichen
Gebrauch als insbesondere auch nach einem Unfall des Helmträgers.
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Da der Helm aus einer vorderen und einer hinteren Hälfte besteht,
die auf einer Seite mit einem Scharnierband und auf der gegenüberliegenden Seite
mit Schnellverschlußelementen versehen sind, braucht er beim Anlegen bzw. Abnehmen
nicht über der Kopf gezogen werden.
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Der Benutzer bringt lediglich die vordere Helmhälfte
an
die Gesiehtspartie und klappt die hintere Helmhälfte mit der anderen Hand um den
Hinterkopf herum mit der vorderen Helmhälfte zu einem stabilen Ganzen zusammen.
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2. Das Abnehmen des Helms kann ebenso einfach entsprechend dem Anlegen
vonstatten gehen der Benutzer oder Unfallhelfer betätigt den Entriegelungsmechanismus
der Schnellverschlußelemente, wodurch die beiden Helmhälften auseinandergeklappt
werden können, bzw. die Gesichts- und Mundpartie sofort vom Helm befreit werden
können.
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3. Dadurch kann der Mund eines Unfallverletzten unverzüglich genügend
wet geöffnet werden um eine Frei fachung der Atemwege ggf. Intubation und künstliche
Beatmung zu ermöglichen.
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Gerade bei bewußtlosen Unfallverletzten, die an Erbrochenem oder
eigenem Blut zu ersticken drohen, bietet die einfache Entfernbarkeit eines derartigen
Helms einen wesentlichen Vorteil gegenüber herkömmlichen Helmen.
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4. Da ein derartiger Helm beim Anlegen bzw0 Abnehmen nicht über den
Kopf gezogen werden braucht, ergeben sich weitere Vorteile0 Der untere Helmrand
kann so weit herabreichend gestaltet werden, daß er die die obere Nackenpartie des
Helmträgers wirksam schützt, ohne daß dabei die Bewegungsfreiheit des Halses und
Kopfes eingeschränkt werden.
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Ein herkömmlicher Integral- Sturz und Schutzhelm kann den oberen
Nackenbereich des Benutzers nicht wirksam schützen.
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Die Erfahrungen der Unfallmedizin zeigen, daß Benutzer von herkömmlichen
Helmen zwar weitgehend vor Schädelverletzungen verschont bleiben9 daß andererseits
aber Verletzungen der oberen Halswirbelsäule ein häufig zu beobachtendes Ereignis
darstellen.
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Ein gemäß der Erfindung ausgestalteter Helm kann dagegen die empfindlichste
Region der oberen Halswirbelsäule, nämlich den Atlas und Dens epistrophei wirksam
vor Stoßverletzungen, insbesondere durch kantige Gegenstände, besser schlitzen als
ein herkömmlicher Helm.
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5. Ein erSindungßgemäß ausgestalteter Helm braucht nicht mit einem
Kinnriemen versehen zu sein.
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Ein Kinnriemen eines herkömmlichen Helms hat lediglich zu gewährleisten,
daß der Helm nicht unversehens, gerade bei einem Unfall über den Kopf gezogen wird
und seine Schutzfunktion verliert.
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Bei einem erfindungsgemäß ausgebildeten Helm kann der Kinnschutzbügel
so ausgestaltet werden, daß dieser die untere Kinnpartie mit abdeckt.
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Dadurch erhält der Helm beim Anlegen bzw. durch das Zusammenfügen
der beiden Helmhälften von selbst einen sicheren Sitz. Auf das Ein- und Aushaken
eines Kinnriemens kann verzichtet werden, sowohl beim alltäglichen Gebrauch als
auch nach Unfällen, was insbesondere dann von Vorteil ist, wenn der Nund des Verletzten
unverzüglich weit geöffnet werden muß, um eine Freimachung der Atemwege etc. zu
ermöglichen.
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6. Ein weiterer, wesentlicher Vorteil eines derartigen Helms besteht
darin, daß auch ein ungeübter Laienhelfer, der zuerst Em Unfallort eintrifft, einem
Unfallverletzten der Helm rasch und vor allem schonend abnehmen kann.
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Ein herkömmlicher Integral- Schutzhelm sollte nach eindringlicher
Empfehlung der Unfallärzte möglichst nur von zwei geschlulten Helfern einem Unvallverletzten
abgenommen werden.
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Ein gemäß der Erfindung ausgestalteter Helm kann dagegen auch von
einer Einzelperson entfernt werden, die nicht über spezielle Sachkenntnis verfügt,
da der Kopf bzw.
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die Halswirbelsäule des Verletzten dabei im Regelfall nicht bewegt
bzw. durch Zug- und Torsionskräfte mechanisch beansprucht zu werden brauchen.
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7. Dadurch, daß der KianschutzbUgel eines gemäß der Erfindung ausgestalteten
Helms bis über die untere Kinnpartie des Helmträgers reichend gestaltet ist, ergibt
sich neben der erwähnten Möglichkeit auf die Anbringung bzw. Benutzung eines Kinnriemens
verzichten zu können ein weiterer Vorteil: die untere Kinnpartte des Helmträgers
wird nicht nur besser vor Verletzungen geschützt, auch verkleinert sich die Ängriffsfläche
des unteren elmrandes.
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Dadurch verringert sich die Gefahr, daß spitze Gegenstände wie z.
B. taste, Randsteine oder dgl. bei einem Sturz des Helmträgers am Kinnschutzbügel
einhaken und schwere Schleudertraumen der Halswirbelsäule oder andere Verletzungen
hervorrufen.
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8. Ferner erhält der Kinnschutzbügel durch sein Profil, das im Gegensatz
zu dem eines bekannten Helms mehr abgerundet sein kann, eine größere Stabilität.
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9. Es bedeutet fertigungstechnisch kein Problem, die Nahtstelle zwischen
den beiden Helmhälften so zu gestalten? daß scharfkantige oder spitze Gegenstände
bei einem Unfall des Helmträgers im Bereich der Trennungslinie nicht einhaken bzw.
Kräfte ausüben können, die die beiden Helmhälften voneinander trennen könnten.
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10. Damit wird die Gesamtstabilität eines gemäß der Erfindung ausgestalteten
Helms im Vergleich zu einem bekannten Integral- Sturzhelm eher erhöht, insbesondere
dadurch,
daß die Helmteile entlang der Trennungslinie einen verstärkten Rand aufweisen und
daß der Kinnschutzbügel durch seine Form dem Helm eine mehr kugelige Gestalt gibt
als bei einem bekannten Helm, der eher halbkugelig konfiguriert ist.
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Weitere Merkmale der gemäß der Erfindung ausgebildeten Sturz-bzw.
Schutzhelme gehen aus den Unteransprüchen und der nachstehenden Beschreibung einiger
bevorzugter Ausführungsbeispiele, welche in den Figuren 1 bis 4 der Zeichnung dargestellt
sind, hervor.
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Es zeigen: Fig, 1 eine Seitenansicht eines gemäß der Erfindung zweiteilig
ausgebildeten Sturz- bzw. Schutzhelms Fig. 2 eine Seitenansicht der beiden Hälften
des Helms nach Fig. 1 Fig 3 einen Horizontalachnitt durch den Helm nach Fig. 1 in
Höhe eines Schnellverschlußmechanismus bzw. des Scharnierbandes, wobei der Helm
teilweise aufgeklappt ist Fig. 4 eine Seitenansicnt des Helms von der Seite, au!
der anstelle der Schnellverschlußelemente das Scharnierband angeordnet ist Der Helm
(11) besteht aus den beiden Teilen (11, 12), die durch Schnellverschluße emente
(14) fest zusammengehalten werden.
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Das Anlegen des Helms (11) erfolgt dadurch, daß der Benutzer die vordere
Helmhälfte (12) mit einer Hand vor die Gesichtspartie bringt und mit der anderen
Hand die hintere Helmhälfte (13) um den Hinterkopf herum mit der vorderen Helmhälfte
(12) zu dem eine feste Einheit bildenden Helm (11) zusammenklappt.
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Für diesen Zweck sind die beiden Helmhälften (12, 13) auf einer Seite
durch ein Scharnierband (20) gelenkig miteinander verbunden. Die auf der gegenüberliegenden
Seite des Helms (11) angeordneten Schnellversohlußelemente (14) rasten beim Zusammenklappen
des Helms (11) von selbst ein.
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En;tspreohend dem Anlegen des Helms (11) geht das Abnehmen vonstatten:
der Benutzer betätigt den Entriegelungsmechanismus (19) der Sehnellverschlußelemente
(14) wodurch die beiden Helmhälften (12, 13) auseinandergeklappt bzw. abgenommen
werden können Dadurch, daß der Helm (11) beim Anlegen bzw. Abnehmen nicht über den
Kopf des Helmträgers gezogen werden braucht, kann der untere Rand (15) des hinteren
Helmteiles (13) weiter herabreichend gestaltet sein.
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Der Kinnschutzbügel (16) des vorderen Helmteiles (13) kann so ausgestaltet
werden, daß er die untere Kinnpartie de Helmträgers umschließt.
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Somit kann bei der Herstellung eines derartigen Helms auf die Anbringung
eines Kinnriemenß verzichtet werden und der Benutzer braucht einen solchen beim
Anlegen bzw Abnehmen des Helms nicht zu betätigen.
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Damit die erforderliche Gesamtstabilität des Helms (11) gewährleistet
werden kann, ist es æweckmEßigS eine oder beide Helmhälften (12, 13) mit einem verstärkten
Rand ( 18j zu versehen, Auch sollte aus Gründen der Stabilität einer der beiden
Helmteile (12, 13) längs der Trennungslinie einen Falz ( 17) aufweisen.
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Der verstärkte Rand (18) entlang der Trennungslinie der beiden Helmhälften
(12, 13) erhöht nicht nur die Gesamtstabilität des Helms (11) sondern bietet auch
Raum, die Schnellverschlußelemente (14) und das Scharnierband (20) versenkt und
somit gegen mechanische Beanspruchung geschützt anzubringen
Die
Entriegelungsmechanismen (19) mittels derer die Schnellverschlußelemente (14) gelöst
werden können, sollten zweckmäßigerweise geschützt an der Innenseite der unteren
Helmkante angebracht werden.
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Damit ein Unfallhelfer den Entriegelungsmechanismus leicht finden
kann, erscheint es zweckmäßig, dessen Sitz durch eine außen angebrachte Markierung
zu kennzeichnen.
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Der Helm (11) kann gemäß der Erfindung auch derartig ausgestalten
werden, daß sich die gelenkige Verbindung der beiden Helmhälften (12, 13) nicht
auf einer Seite sondern am oberen Pol des Helms (11) befindet, und die Schnellverschlußelemente
(14) auf beiden Seiten angeordnet sind.
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