-
VERFAHREN ZUR NACHLAUFSTEUERUNG
-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Nachlaufsteuerung bei Arbeitsmaschinen'die
eine Bearbeitung eines Werkstückes entlang einer durch eine Zeichnungsvorlage vorgegebenen
Kontur ermöglichen,z.B.einer geschlossenen Kontur und den weiteren bekannten Merkmalen
des Oberbegriffs des#Patentanspruchs 1.
-
Eine derartige Bearbeitung kann z.B.das Ausschneiden oder Aus sägen
einer Vielzahl von Teilen identischer oder auch verschiedener Außenkontur aus einer
einzigen Holz- oder Stahlplatte mittels eines geeigneten,nachlaufgesteuerten Säge-
bzw.Brennschneidwerkzeugs sein,das durch photoelektrische Abtastung einer Zeichnungsvorlage
nachlaufgesteuert entlang den vorgegebenen Schnittbahnen geführt wird.
-
Die Nachlaufsteuerungerfolgtüabeinach dem Prinzip,daß ein photoelektrischer
Tastkopf vorgesehen ist'der in einem in X- und Y-Richtung über der Zeichnungsvorlage
hin-und herverfahrbaren Koordinatenwagen um eine senkrecht zur Vorlagenebene verlaufende
Achse drehbar gelagert ist und sich stets in Richtung der Vorlagenkontur orientiert.
-
Aus der mittels geeigneter Drehgeber,z.B.Sinus-Cosinus-Potentiometern
erfaßten Drehlage des Tastkopfes bezüglich einer vorgegebenen Bezugsebene werden
die für die Vor schubbewegungen des Tastkopfes und des Werkzeuges,die miteinander
gekoppelt sind,erforderlichen Richtungs-Steuersignale abgeleitet.
-
Ein diesbeuüglich geeigneter Tastkopf umfaßt mindestens zwei lichtempfindliche
Detektoren,z.B.zwei Photowiderstände mit rechteckiger Grundfläche von jeweils ca.2x3rnm.
-
Die Detektorflächen sind symmetrisch bezüglich eines zwischen ihnen
verlaufenden,lichtunempfindlichen,spaltförmigen Bereichs angeordnet,dessen zwischen
den lichtempfindlichen Detektorflächen gemessene Breite in etwa der Strichstärke
der Vorlagenkontur bzw.der damit korrelierten Breite auf der Detektorfläche entworfenen
Abbildes des Vorlagenstriches entspricht.Der gemeinsame geometrische Schwerpunkt
der beiden Detektorflächen ist in einem Vorlauf abstand 1 von der Drehachse des
Tastkopfes angeordnet, sodaß,in Vorschubreichtung gesehen,der abgetastete Bereich
der Vorlagenkontur um diese Strecke vor dem Durchstoßpunkt der Drehachse des Tastkopfes
durch die Vorlagenfläche liegt.
-
Ein typischer Wert dieses Vorlaufabstandes 1 ist z.B.3-5mm.
-
Zum Zweck der einfachen Erläuterung sei angenommen,daß die beiden
Detektorflächen symmetrisch bezüglich der die : X##cntanorientierung des Tastkopfes
markierenden Radialebene aesselben angeordnet sind,d,h.,daß ein gegebenenfalls zu
einer Schnittfugenkompensation vorgesehener seitlicher Versatz der Detektoranordnung
gegenüber dieser Radialebene vernachlässigbar sei oder die Zeichnungsvorlage so
gestaltet ist,daß das Werkstück,wenn der Tastkopf und damit auch das
mit
diesem gekoppelte Werkzeug der Zeichnungsvorlagenkontur exakt folgt,in der richtugen
Größe ausgesägt bzw.ausgescnnitten werde.Weicht nun die Vorlagenkontur von der momentanen
Vorschubrichtung des Tastkopfes ab,sodaß deren Bild mehr in den Bereich der einen
der beiden Detektorflächen gelangt, so erhöht sich dessen wirksamer Widerstand und
eine die beiden Photowiderstände in geeigneter Brückenschaltung enthaltende Schaltungsanordnung
erzeugt ein Fehlersignal,mit dem ein Stellantrieb ansteuerbar ist,der eine kompensatorische
Drehung des Tastkopfes bewirkt,derart,daß sich dieser wieder in diejenige Stellung
zurückdreht,in der die wirksamen elektrischen Widerstände der beiden Detektoren
gleich sind,wodurch der Tastkopf sich wieder in Richtung des Konturenverlaufs orientiert
und die Vorschubbewegung nunmehr in dieser Richtung erfolgt.Der Drehsinn,mit dem
sich der Tastkopf dreht, ergibt sich hierbei daraus,daß dieser eine Stellung einzunehmen
versucht,in der die als Detektoren benutzten Photowiderstände insgesamt ihren minimalen
Widerstandswert haben.
-
Bei in dieser Weise gestalteten und betriebenen,nachlauf--gesteuerten
Arbeitsmaschinen ist es schwierig,einen spitzwinkligen Anschluß,z,B.zweier nacheinander
durchlaufener Schnittbahnen zu erzielen,da der Tastkopf,sobald seine Detektoranordnung
die diesbezüglichen Anschlußstellen der Vorlagen-Strichlinien "sieht' eine zu der
zusätzlich in seinen Bereich gelangenden Zeichnungslinie hingerichtete Schwenkbewegung
ausführt,was im Ergebnis dazu führen kann'daß an dem Werkstück z.B.anstelle einer
spitzwinklig-schne idenartigen Kante ein abgerundeter Außenkonturverlauf entsteht.
-
Schwierigkeiten können auch dann auftreten,wenn der Tastkopf
bzw.das
mit diesem gekoppelte Werkzeug über Kreuzungsstellen der Vorlagenkontur bzw.der
Bearbeitungsbahn geführt werden müssen,da hierbei sehr leicht der Fall eintreten
kann,daß der Tastkopf die Kreuzungsstelle nicht überquert sondern einem von dieser
ausgehenden Teil der Vorlagenkontur folgt, der bereits zuvor durchlaufen worden
war.Zwqr ist es technisch möglich,durch geeignete Maßnahmen einer zusätzlichen numerischen
Steuerung und/oder durch in der Nähe der kritischen Kreuzungs- bzw.Anschlußstellen
vorgesehene Markierungen,die von dem Tastkopf als Steuerbefehle für ein konturengerechtes
Überqueren von Abschnitten der Zeichnungskontur erkannt werden,die konturengerechtevorschubbewegung
des Tastkopfes und des mit diesem gekoppelten Werkzeugs zu erreichen.Der hierfür
erforderliche elektronisch-technische Aufwand ist aber erheblich und mit entsprechend
hohen Kosten verbunden.
-
Es ist auch schon versucht worden,die vorgenannten Schwierigkeiten
wenigstens teilweise zu vermeiden,daß die photoelektrische Detektoreinrichtung des
Tastkopfes asymmetrisch arbeitet,z.B.dadurch,daß die in ihrer Soll-Lage symmetrisch
bezüglich der Vorlagenkontur angeordneten Detektoren mit unterschiedlicher Empfindlichkeit
betrieben werden.Bei dieser Betriebsweise besteht dann aber die erhöhte Gefahr,
daß der Tastkopf an rechtwinkligen Kreuzungsstellen der Vorlagenkontur in seiner
aus der Asymmetrie der Detektoren resultierenden Vorzugsrichtung ausweicht und eine
zu überquerende Zeichnungslinie nicht überquert sondern dieser folgt
Aufgabe
der Erfindung ist es daher,ein Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben,das
durch eine spezielle Gestaltung der abzutastenden Zeichnungsvorlage eine optimale
Nachlaufsteuerung ermöglicht.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil
des Patentanspruchs 1 genannten Merkmale auf einfache Weise gelöst.
-
Durch die Merkmale der weiteren Unteransprüche 2- 4 sind vorteilhafte
Varianten des erfindungsgemäßen Verfahrens umrissen,die insbesondere das sichere
konturengerechte Überfahren von Kreuzungsstellen gewährleistet.
-
Weitere Einzelhieten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung des Verfahrens anhand der Zeichnung,die am Beispiel einer
zu Testzwecken des erfindungsgemäßen Verfahrens benutzbaren Zeichnungsvorlage verschiedene
Durchführungsvarianten zeigt.
-
In der Zeichnung,auf deren Einzelheiten ausdrücklich verwiesen sei'ist
insgesamt mit 1 die Kontur einer Weich -nus1gsvorlage bezeichnet,die in den dick
ausgezogenen Bereichen eine Strichstärke von Imm.habe.Ein wie einleitend ausfü-
hrlich erläutert gestalteter Tastkopf 2 hat zwei als Photowiderstände ausgebildete
Detektoren 3 und 4,die in ihrer Soll-Lage symmetrisch bezüglcih der zu verfolgenden
Zeichnungskontur 1 angeordnet sind.Der lichtunempfindliche Bereich zwischen den
beiden Detektoren 3 und4
habe z.B.eine Breite von 0,8mm und eine
der Länge der Detektorflächen entsprechende Länge von ca.3mm.Der Vorlaufabstand
zwiscchen der Drehachse 6 des Tastkopfes und dem geometrischen Schwerpunkt 7 seiner
Detektorflächen sei zu 5mm angenommen.
-
Ein entlang der dünnen Einlauflinie 8'deren Strichstärke etwa 1/4
der übrigen Zeichnungskontur 1 betragen mögeüber die durch einen dicken kreisrunden
Punkt 9 markierte Einlaufstelle in die Zeichnungskontur 1 einlaufender Tastkopf
folgt zuAachst deren rechtwinklig abgewinkeltem Abschnitt 10 bis zu der im Zentrum
ebenfalls . . mit einem dicken Punkt 11 markierten Kreuzungsstelle'an der ein Teil
der Zeichnungskontur 1 überquert wird,der zur Einlaufstelle 9 zurückführt.Der Tastkopf
2 überquert die Kreuzungsstelle und folgt dem rechtwinklig U-förmigen Abschnitt
12 der Vorlagenkontur 1.Er überquert danach an der Kreuzungsstelle 13,die eine zur
Kreuzungsstelle 11 analoge Gestaltung hat rechtwinklig den durch die beiden geradlinigen
Abschnitte 14 und 16 markierten Teil der Vorlagenkontur und folgt dem rechtwinklig
trapezförmigen Abschnitt 17.An der Kreuzungsstelle 18,die wiederum durch einen dicken
Punkt markiert ist'überquert er spitzwinklig den durch die geradliniegen Abschnitte
14 und 19 markierten Bereich der Vorlagenkontur und folgt dem gleichschenklig trapezförmigen
Abschnitt 21 derselben.Danach erreicht er die zur Kreuzungsstelle 18 analoge Kreuzungsstelle
22,wo er den durch die geradlinigen Abschnitte 19 und 23 der Vorlagenkontur 1 markierten,insgesamt
geradlinigen Teil derselben überquert und dem stumpfwinklig abgewinkelten Abschnitt
24 derselben folgt.Er trifft
sodann an der Mündungsstelle 26 auf
einem mit großem Krümmüngsradius gemäß der Zeichnung nach oben weiter führenden
Teil 27 der Vorlagenkontur 1,dem er folgt,und den an diese sich anschließenden geradlinigen
Abschnitt 28 der Vorlagenkontur 1 erreicht. Die Kontur 1 geht dann mit einem Abschnitt
29 mit kleinem Krümmungsradius in einen geradlinieg zurückführenden Teil 31 über.Dieser
endet in einem kurzen, unter 450 abgewinkelten Abschnitt 32,dem der Tastkopf 2 folgt.Dieser
abgewinkelte Abschnitt 32 endet in einem seitlichen Abstand von einem rechtwinklig
zum Abschnitt 31 verlaufenden Teil 33 der Vorlagenkontur,dem der Tastkopf nunmehr
in Richtung des Pfeils 34 entlang der Rückführschleife 36 folgt'deren Ende 37,wie
auch das Ende 38 des abgewinkelten Abschnittes 32 in einem seitlichen Abstand von
dem Konturenabschnitt 33 angeordnet sind,der etwas größer ist als die Breite der
beidseits der Vorlagenmontur 1 verlauffenden,gestrichelt angedeuteten Streifen 39
und 41,innerhalb derer die möglichen Projektionen der Detetorflächen im Verlauf
der Vorschubbewegung des Tastkopfes 2 liegen.
-
Nach Durchlaufen der Schleife 36 folgt der Tastkopf zunächst dem Abschnitt
33 und sodann dem an diesen anschließenden, in Verlängerung des Abschnitts 31 verlaufenden,zunächst
ebenfalls geradlinigen Abschnitt 42 der Vorlagenkontur,der mit einem flach gekrümmten
Endabschnitt mit dem dargestellten Verlauf zu dem gekrümmten Abschnitt 27 der Vorlagenkontur
1 zurückfürht.Das Ende 44 dieses flach gekrümmten Endabschnitts 43 hat von dem gekrümmten
Abschnitt 27 wiederum einen seitlichen Abstand,der größer ist als die Breite des
Streifens 39.Die weitere Bewegungsbahn des Tastkopfes 2 ist von diesem Ende 44 an
durch eine dünne Führungslinie 46 markiert'die an der Mündungsstelle 47 'spitzwinklig
oder
mit glatter Krümmung in den äußeren gekrümmten Abschnitt 27
übergeht.Die Bewegungsbahn des Tastkopfes 2 fürht nun über den unteren Teil dieses
3.Abschnitts 27 entlang des Teils 48 zurück und über die Mündungsstelle 26 zu dem
geradlinigen Abschnitt 23 der Vorlagenkontur 1 und entlang der weiteren geradlinigen
Abschnitte 19,14 und 16 sowie 49 und die dazwischen angeordneten Kreuzungsstellen
22,18,13 und 11 und über die Kreuzungsstelle 51 zu der etwa 3/4-kreisförmigen Schleife
52,die in Richtung des Pfeils 53 im Uhrzeigersinn durchlaufen wird.Der Tastkopf
überquert dann die Kreuzungsstelle 51 zum zweitenmal und rechtwinklig zu der ersten
Durchlaufrichtung und gelangt über den letzten'rechtwinklig abgebogenen Abschnitt
54 der Vorlagenkontur 1 zurück zur Einlaufstelle 9.
-
Die zu den jeweiligen Kreuzungsstellen hinführenden und von diesen
wegführenden Abschnitte der Vorlagenkontur enden jeweils in seitlichen Abständen
von den Kreuzungsstellen,dic großer sind als die Breiten der Streifen 29 und 41,innerhalb
derer die wirksamen Detektorflächen der Detektorflächen 3 und 4 bleiben.Ebenso enden
die zu den Mündungs-oder Ubergan<jsstellen hinfürhenden Abschnitte der Vorlagenkontur
1 oder die an diesen vorbeiführenden Abschnitte derselben in Abständen zueinander
~die den genannten Streifenbreiten entsprechen.Die an den Kreuzungsstellen vorgesehenen
Punkte, z.B.die Punkte 13,18 und 22 sind im Prinzip nicht erforlerlich,vermitteln
aber eine zusätzliche Sicherheit,daß der Tastkopf 2 im vorstehend erläuterten Sinne
der Vorlagenkontur 1 folgt.Dasselbe gilt für mit dünner Strichstärke eingezeichnete
Hilfsführungslinien,wie in Verbindung mit der Kreuzungsstelle 18 angedeutet.
-
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens können auch Schablonen
verwendet werden,mit denen z.B.im Bereich der Kreuzungsstellen freizuhaltende Bereiche
der Vorlagenkontur 1 abdeckbar sind.Solche Schablonen können auch mit den Hilfspunkten
und den die Konturen der Vorlage geeignet fortsetzenden Hilfslinien mit der erheblich
geringeren Strichstärke versehen sein.