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Lagerung einer schwenkbaren Armlehne
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Die Erfindung betrifft die Lagerung einer achwenkbaren Armlehne an
einem Wandteil, insbesondere an der Lehnenwange eine mit einer Rückenlehne versehenen
Sitzanordnung, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Schwenkbare Armlehnen
sind häufig in Omnibussen und Flugzeugen anzutreffen, damit den Fahrgästen der Zugang
zu den Sitzplätzen erleichtert wird.
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Bei einer bekannten Ausführung ist die Begrenzung des Schwenkwinkels
dadurch gegeben, daß ein ortsfester Stift als Gegenanschlag in eine kreisbogenförmige
Nut eingreift, die seitlich in der Armlehne angeordnet ist und deren obere und untere
Begrenzung die Anschlagflächen darstellen. Da bei dieser Konstruktion die Nut innerhalb
der Armlehne verläuft, wird die Größe des Schwenkwinkels wesentlich bestimmt von
der Höhe der in etwa waagerechter Position befindlichen Armlehne, wobei der Begriff
"Armlehne" in diesem Zusammenhang nur dessen tragenden Teil umfaßt und nicht etwa
eine zusätzliche Polsterung. Bei mäßig hohen Armlehnen, wie sie von der Festigkeit
her als durchaus ausreichend anzusehen wären, müßte man sich mit einem relativ kleinen
Schwenkwinkel begnügen. Aus Eomfortgründen sollte dieser jedoch nicht wesentlich
kleiner als 900 sein. Will man bei dieser bekannten Ausführung den Schwenkwinkel
bei vorgegebener Höhe der Armlehne möglichst groß machen, muß die Nut möglichst
nahe an der Führung liegen. Das aber wiederum wirft
Festigkeitprobleme
auf, weil bei vorgetebener konstanter Belastung der Armlehne das Abstützmoment in
dem Maße zunimmt, wie die Nut näher an die Führung rückt.
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Bei einer anderen bekannten Konstruktion sind die Anschlagflächen
innerhalb der Fuhs~ung und der Gegenanschlag auf dem Zapfen angeordnet. Abgesehen
davon, daß eine derartige Ausführung fertigungstechnisch schwierig und teuer ist,
tritt auch hier das bereits zuvor beschriebene Festigkeitsproblem auf.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht demzufolge darin, eine gattungsgemäße
Lagerung dahingehend zu verbessern, daß ein geforderter Schwenkwinkel von etwa 90°
auch bei geringer Bauhöhe der Armlehne ohne Fertigungsschwierigkeiten zu realisieren
ist. Außerdem soll eine von der Bauhöhe unabhängige Dimensionierung der einzelnen
Bauteile möglich sein, so daß ein relativ großes Abstützmoment erreichbar ist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil
des Patentanspruchs 1 genannten Merkmale gelöst. Die Lagerung ist also so konzipiert,
daß die Anschlagflächen außerhalb der Armlehne liegen, so daß der geforderte Schwenkwinkel
ohne weiteres. erreichbar ist. Fertigungstechnisch bereitet diese Ausführung keinerlei
Schwierigkeiten, und auch festigkeitsmäßig gibt es keine Probleme, weil alle kraftübertragenden
Teile ausreichend dimensioniert werden können.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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So ist es zweckmäßig, die Lagerung mit einer die Schwenkbewegung der
Armlehne beeinflussenden, verstellbaren Bremseinrichtung zu versehen.
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Diese kann von wenigstens einer die Reibung zwischen Führung und Zapfen
herauf- oder herabsetzenden Feder, vorzugsweise einer Tellerfeder, gebildet sein.
Damit wird eine gezielte Schwergängigkeit in der Beweglichkeit der Armlehne erreicht,
so daß diese in aufgestellter
Position durch Erschütterungen, beispielsweise
eine in ein Fahrzeug eingebaute Armlehne im Fahrbetrieb, nicht von selbst herunterklappt
oder in ihrer stabilen, etwa horizontalen, Lage Klappergeräusche verursacht.
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Bei einer Armlehne aus, Oollmaterial kann man auf eine separate Führung
verzichten; der Zapfen kann dann unmittelbar in einer entsprechenden Bohrung in
der Armlehne gelagert sein. Aus Gewichtsersparnisgründen besteht jedoch vielfach
die Armlehne aus einem Hohlprofil. In diesen Fällen ist es ratsam, eine separate
Führung vorzusehen, mit der sich die Flächenpressung und damit der Verschleiß verringern
läßt. Bei einer bevorzugten Ausführung besteht die Führung aus einem die Armlehne
durchsetzenden und, beispielsweise durch Verschweißung, mit ihr fest verbun'nen
Rohr.
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1 er Gegenanschlag besteht vorzugsweise aus einem die Armlehne durchsetzenden
und zumindest axial in ihr festzgelegten Bolzen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Armlehne eine die
Anschlag- und Befestigungsplatte zugleich verdeckende Polsterung auf.
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Zweckmäßigerweise ist diese im Bereich zwischen der Armlehne und dem
Wandbereich mit einer entsprechenden Aussparung zur Aufnahme der außerhalb der Armlehne
liegenden Bereiche der Lagerung einschließlich der Anschlagplatte und des Gegenanschlages
versehen. Damit bleibt die Lagerung auch für einen Betrachter unsichtbar, der "hinter"
der Armlehne, beispielsweise in einem Fahrzeug, sitzt und den Bereich zwischen der
Armlehne und der sie tragenden Wand im Auge hat.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnung, in
der die Lagerung einer schwenkbaren Armlehne an einer Rückenlehne einer Fahrzeugsitzanordnung
dargestellt ist, nachstehend näher erläutert. Es zeigen Figur 1 die an der Rückenlehnenwange
befestigte Armlehne sowohl in der Gebrauchsstellung als auch (strichpunktiert) in
der hochgeklappten Stellung; Figur 2 eine erste Schnittdarstllung der Lagerung,
entsprechend der Schnittlinie 11-11 in Figur 1 und
Figur 3 eine
weitere Schnittdarstellung der Lagerung, nämlich die entsprechend der Schnittlinie
III-III in Figur 1.
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Die Rückenlehne 1 ist in ihrem seitlichen Bereich, der Rückenlehnenwange,
mit einem Lagerbock 2 versehen, an dem mittels zweier Schraubverbindungen 3 und
4 ein aus einer Platte 5 und einem Lagerbolzen 6 bestehender Halter befestigt ist.
Die Platte 5 ist mit dem Lagerbolzen 6 an dessen einem Ende verschweißt und bildet
mit ihm eine Einheit. Das andere Ende des Lagerbolzens 6 trägt einen Gewindezapfen
7.
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Die Platte 5 weist zwei Anschlagflächen 8 und 9 auf, die im Busfuhrungsbeispiel
zufällig in einer Ebene liegen. Sie begrenzen zusammen mit einem Gegenanschlag 10
den Schwenkbereich der gepolsterten Armlehne 11. Die eigentliche Armlehne, das heißt
ihr tragender Teil, besteht aus einem Rohr 12 mit rechteckigem Hohlprofil, in das
eine dem Lagerbolzen 6 zugeordnete Lagerhülse 13 und der Gegenanschlag 10 eingeschweißt
sind. Sie ist mit einer allseitigen Polsterauflage 14-versehen, die so bemessen
ist, daß sie die Anschlag- und Befestigungsplatte 5!deckt. Für die Lagerhülse 13
und den Gegenanschlag 10 sind entsprechende Frei schnitte vorgesehen. Im Ausführungsbeispiel
läßt sich die gesamte Armlehne 11 um etwa 105° verschwenken; dabei trifft in den
beiden Extremstellungen der Gegenanschlag 10 bzw. .10' mal auf die (untere) Anschlagfläche
8, mal auf die (obere) Anschlagfläche 9.
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Die hochgeklappte Stellung der Armlehne ist strichpunktiert eingezeichnet.
Bezugszeichen für diese Stellung haben einen Kopfzeiger (' ) Um die mit einer allzu
großen Leichtgängigkeit der Schwenkbewegung der Armlehne 11 bzw. 12 verbundenen
Nachteile (Klappern der etwa horizontalen Armlehne im Fahrbetrieb; selbsttätiges
Herunterklappen der hochgestellten Armlehne durch Erschütterungen) auszuschalten,
ist eine Bremseinrichtung 15 in Form zweier Tellerfedern 16 und 17 eingebaut, deren
Wirksamkeit mit Hilfe einer Gewindemutter 18 variabel ist.
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Die Befestigung des Halters 5, 6 an der Rückenlehne 1 und die der
gepolsterten Armlehne 11 auf dem Lagerbolzen 6 ist denkbar einfach.
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Der Bezug der Rückenlehne 1 wird im Bereich der Befestigungslöcher
für die Schrauben 3 und 4 freigeschnitten. Dann wird der Halter 5, 6 angeschraubt.
Nun werden eine Unterlegscheibe 19 und die Tellerfeder 16 auf den Lagerbolzen 6
geschoben. Danach wird die Armlehne 11 montiert, indem deren Lagerhülse 13 auf den
Lagerbolzen 6 gesteckt und dort mit einer weiteren Unterlegscheibe 20, der Tellerfeder
17 und der Gewindemutter 18 axial festgelegt wird. Die Abmessungen des Zusammenbaus
von Platte 5, Lagerbolzen 6, Lagerhülse 13 und Armlehnenträger 12 einschließlich
der Tellerfedern 16, 17 und der Unterlegscheiben 19, 20 sind so aufeinander abgestimmt,
daß sich die Gewindemutter 18 beim vorgeschriebenen Anzugsmoment auf den Lagerbolzen
6 abstützt, wodurch sie gleichzeitig gegen Lösen gesichert ist. Die Unterlegscheiben
19, 20 bestehen aus einem geeigneten Kunststoff und verhindern ein Einfressen der
Tellerfedern 16, 17 in i,,re metallischen Abstützflächen. Schließlich wird die auf
dem Gewindezapfen 7 sitzende Mutter 18 durch eine Kappe 21 abgedeckt.
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Die Anordnung der Anschlagflächen 8, 9 gewährleistet einerseits die
Realisierung eines hinreichend großen Schwenkwinkels und anderer seits, Infolge
eines genügend großen Abstandes zwischen Schwenkachse und Gegenanschlag, ein relativ
geringes Abstützmoment.