DE3132549C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung nach der Gat
tung des Hauptanspruchs. Aus dem Siemens-Datenbuch 76/77
"Magnetabhängige Halbleiter", Seite 160, ist ein Feld
platten-Differentialfühler bekannt, der zum Aufnehmen
von Drehzahlen geeignet ist. Der Feldplatten-Differential-
Fühler besteht aus zwei Feldplatten, die auf einen Weich
eisen-Polschuh montiert sind. An der Unterseite des
Fühlerkopfes ist ein Permanentmagnet befestigt, der die
magnetische Vorspannung liefert. Wird diesem Fühler
stirnseitig ein weichmagnetischer Werkstoff, z. B. ein
Zahnrad, angenähert, so stellt sich eine Widerstands
änderung der Feldplatten ein. Diese Anordnung hat den
Nachteil, daß sie stark temperaturabhängig ist. Die
Feldplatten werden aufgeklebt, so daß bei hohen Tempe
raturen die Klebeschicht den Feldplatten-Mäander zer
stören kann. Außerdem muß die magnetische Vorspannung
sehr hoch sein, so daß ein hochwertiger und damit teurer
Magnet nötig wird.
In der DE-OS 29 15 461 wird eine Vorrichtung zur Drehrichtungs
erkennung eines rotierenden Teils beschrieben. Hier werden mehrere
unter einem Winkel von 45 Grad zueinander angeordnete Meßwiderstände
verwendet, wobei aber stets ein Widerstandselement in Laufrichtung,
d. h. unter einem Winkel von 0 Grad bzw. 180 Grad angeordnet ist.
Dadurch wird angestrebt, wenigstens zwei Widerstandselemente so
anzuordnen, daß sie elektrische Widerstandsänderungen abgeben, die
sich bezüglich des Magnetfeldes in der Phase voneinander unter
scheiden. Diese Anordnung der Widerstandselemente ist deshalb not
wendig, um eine Drehrichtungserkennung zu ermöglichen.
In der DE-OS 30 47 809 ist ein Magnetkopf zur Verwendung in Dreh
gebern beschrieben, dessen Widerstände in Laufrichtung hintereinan
der und im Abstand eines Vielfachen von λ/4 angeordnet sein
müssen. Dabei erhält man keine sinusförmige Meßkurve sondern auf
einanderfolgend eine Anzahl von positiven und negativen peaks, so
daß eine Codierung bzw. Decodierung der Drehung rotierender Teile
möglich ist.
Aus der Schrift "IBM Technical Disclosure Bulletin", Vol. 11, Nr. 7,
Dec. 1968, Seiten 746, 747 ist ein Drehzahlsensor bekannt, der ein
auf einer Welle aufgesetztes Zahnrad aufweist. Mit Hilfe eines
Permanentmagneten wird ein Magnetfeld erzeugt, dessen während der
Drehung durch die Zähne bzw. Zahnlücken hervorgerufene Luftspalt
änderung von einem Hallelement abgegriffen wird. Da die Meßsignale
abhängig sind vom Luftspalt zwischen dem Hallelement und dem Zahnrad
beeinflussen die Einbautoleranzen in unkontrolliertem Maß das Meß
signal. Ferner ist das Meßsignal temperaturabhängig.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß die Vorrichtung
über einen weiten Temperaturbereich ohne große Ausgangsspannungs
änderung betrieben werden kann. Die obere Temperaturgrenze des Auf
nahmesensors liegt bei über 200°C, so daß er auch hohen Temperatur
anforderungen genügt. Werden die Widerstände in der angegebenen
Bauweise, z. B. als Spannungsteiler betrieben, so wird ein Sensor
mit geringer Temperaturempfindlichkeit erreicht. Ferner können
dadurch, obwohl Permalloy-Widerstände eine relativ starke Tempera
turabhängigkeit und einen positiven Temperaturkoeffizienten auf
weisen, diese relativ preisgünstigen Widerstandselemente verwendet
werden. Die Temperaturabhängigkeit des Sensors wird wenigstens
teilweise kompensiert. Die Vorrichtung kann sehr kostengünstig
hergestellt werden. Die Permalloy-Widerstandsbahnen sind leicht auf
das Substrat aufdampfbar. Für die magnetische Ansteuerung selbst
genügt ein billiger, kleiner Magnet, da die benötigte Vorspannung
gering ist. Die Vorrichtung selbst ist für hohe Temperaturen ein
setzbar und thermisch sehr stabil.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vor
teilhafte Weiterbildungen der im Hauptanspruch angegebenen Vor
richtung möglich. Besonders vorteilhaft ist, daß durch die Anordnung
der Widerstandsbahnen ein gleichzeitiges Messen von Zähnen und
Bezugsmarken möglich ist.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 die perspektivische Ansicht
eines Teils der Zahnscheibe mit dem Sensor und dem Mag
neten,
Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt eines Teils
der Zahnscheibe, des Sensors und des Magneten mit mag
netischen Feldlinien und
Fig. 3 den Kurvenverlauf des
Widerstandes über die magnetische Feldstärke.
Die physikalische Grundlage zur Realisierung der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung beruht auf dem Magnetowider
standseffekt, der in ferromagnetischen Metallegierungen
auftreten kann. Es geht hierbei um die Erscheinung,
daß der Wert des elektrischen Widerstandes von dem Winkel
zwischen der Richtung des Stromes und der der ferromagne
tischen Magnetisierung abhängt.
In Fig. 1 ist eine Zahnscheibe mit 1 bezeichnet, die auf
ihrem Umfang eine Vielzahl von Zähnen 2 aufweist. Den
Zähnen gegenüber liegt der Sensor 3, der ein Silizium-
Substrat 4 aufweist, auf das in Dünnschichttechnik eine
Viereranordnung von Permalloy-Widerständen 5, 6, 7, 8
aufgedampft ist. Parallel zum Sensor 3 ist in geringem
Abstand ein Magnet 9, vorzugsweise ein Dauermagnet, an
geordnet, der die nötige magnetische Vorspannung liefert.
Zusätzlich ist seitlich an der Zahnscheibe ein weiterer
Zahn oder Stift angebracht, der als Bezugsmarke 10
dient. Die äußere Stirnfläche der Bezugsmarke liegt auf
dem gleichen Umfang wie die Zähne 2 der Zahnscheibe 1.
Die Bezugsmarke 10 kann auch anders ausgeführt sein,
z. B. kann ein Zahn in axialer Richtung auf die Hälfte
abgenommen sein.
Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung kann
anhand der Fig. 2 und 3 näher erläutert werden. Der
Abstand der Widerstände 5 bis 8 in der eingezeichneten
Laufrichtung 11 ist der Zahngeometrie angepaßt und ent
spricht der Hälfte des Abstandes von Zahn zu Zahn. Diese
Anpassung ergibt eine maximale Amplitude der Ausgangs
spannung. Die Widerstände 5 bis 8 sind bei Abtastung nur
der Zähne 2 vorzugsweise als Brückenschaltung zusammengeschaltet
und die Ausgangsspannung kann als Brückenspannung erfaßt werden.
Die Zahnscheibe 1 wird an dem Sensor 3 vorbeigeführt, wobei
sich der Widerstandswert der Brücke in Abhängigkeit von
den Zähnen und den Zahnlücken ändert. Als Ausgangs
spannung ergibt sich eine sinusförmige Wechselspannung.
Die Widerstandsbahnen sind zur Laufrichtung 11 und zur
magnetischen Vorspannung, die durch die dicken weißen
Pfeile 12 dargestellt sind, unter einem Winkel von 45°
angeordnet. Unter diesem Winkel besitzt der Widerstand
die größte Empfindlichkeit. Der Magnet 9 ist im Abstand
von ungefähr 5 mm zum Substrat 4 positioniert und muß,
tangential zur Zahnscheibe 1 gesehen, länger als der Abstand
der Widerstände in dieser Richtung sein, z. B. um den Faktor
3, damit die in der Fig. 2 mit 13 bezeichneten Feld
komponenten weit genug von den Widerständen 5, 8 bzw. 6, 7
entfernt sind, so daß sie sich nicht mehr auf diese auswirken
können. Die Widerstände 5 bis 8 sind, in axialer Richtung der
Zahnscheibe gesehen, jeweils an den Randbezirken des Magneten
positioniert, damit für die Ansteuerung der Widerstände
5 bis 8 nur die Feldkomponenten 14, 15 maßgebend sind.
Die Breite des Magneten 9 ist so gewählt, daß das Wider
standspaar 5, 6 den Feldkomponenten 14 und das Wider
standspaar 7, 8 den Feldkomponenten 15 ausgesetzt sind.
In der in Fig. 2 gezeichneten Zahnscheibenstellung
werden die Bahnen der Widerstände 5, 8 vorwiegend senk
recht von den durch die dicken schwarzen Pfeile ange
deuteten Feldlinien 16 geschnitten, während bei den
Widerständen 6, 7 die Feldlinien 17 mehr in Bahnrich
tung verlaufen. Dies bewirkt, daß die Widerstände 5, 8
kleiner werden als die Widerstände 6, 7. Dreht sich die
Zahnscheibe 1 weiter, ändert sich dieses Verhalten und
die Widerstände 5, 8 werden größer als die Widerstände 6, 7.
Die Änderung der Feldlinien von der mit 12 angebenen Richtung
auf die mit 16 bzw. 17 angegebenen Richtung erfolgt
durch die unmittelbare Nähe der jeweiligen Zähne 2.
In Fig. 3 ist der Widerstandsverlauf in Abhängigkeit
von der magnetischen Feldstärke dargestellt. Unter dem
Kurvenverlauf sind die Widerstandsbahnen und die Feld
stärkerichtungen, wie in Fig. 2 gezeigt, dargestellt.
Es ist zu erkennen, daß der Widerstand bei Einwirkung
der Feldlinien 17 höher ist als der Widerstand bei Ein
wirkung der Feldlinien 16.
Soll zusätzlich die Bezugsmarke 10 erkannt werden, so ist
der Sensor 3 in der Weise zu positionieren, daß die Widerstände 5,
6 direkt unter den Zähnen 2 angeordnet sind und damit die
Zähne 2 erfassen, während die Widerstände 7, 8 der Bezugs
marke 10 gegenüberstehen. Die Widerstände 5, 6 und 7, 8
sind dann nicht als Brücke geschaltet sondern das jeweilige
Paar bildet einen Spannungsteiler (Halbbrücke) . An dem Ver
bindungspunkt zwischen den Widerständen 5, 6 ist als Ausgangs
spannung die sinusförmige Wechselspannung abzunehmen, während
an dem Verbindungspunkt zwischen den Widerständen 7, 8 pro
Umdrehung ein Spannungsimpuls abgenommen wird, der durch
die Änderung des Widerstandswertes der Widerstände 7, 8
beim Vorbeiwandern der Bezugsmarke 10 hervorgerufen wird.
Normalerweise zeigt ein Permalloy-Widerstand eine relativ
starke Temperaturabhängigkeit und besitzt einen positiven
Temperaturkoeffizienten. Um die Temperaturabhängigkeit
auszugleichen, sollen die Widerstände immer paarweise,
vorzugsweise als Spannungsteiler betrieben werden. Durch
Einspeisung des Spannungsteilers bzw. der Widerstands
brücke mit Konstantstrom wird die Temperaturabhängigkeit
des Sensors teilweise kompensiert, so daß der Sensor 3
über einen weiten Temperaturbereich ohne große Ausgangs
spannungsänderung betrieben werden. Die obere Temperatur
grenze des Sensors 3 liegt bei über 200°C, so daß er
auch hohen Temperaturanforderungen genügt.
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Erfassung der Drehzahl von rotierenden Teilen mit
einer mit diesen verbundenen Zahnscheibe, einem die Zähne der
Zahnscheibe abtastenden Sensor und einem Magneten, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Sensor (3) eine Viereranordnung von ferro
magnetischen Widerständen (5, 6, 7, 8) aufweist, die in Form von
Bahnen auf ein der Zahnscheibe (1) gegenüberliegendes Substrat (4)
aufgebracht ist, daß je einer der vier Widerstände in den ver
schiedenen Ecken eines Rechtecks unter einem Winkel von ungefähr 45°
zur tangentialen Richtung der Zahnscheibe (1) angeordnet ist, und
daß der Magnet (9) dem Substrat (4) gegenüberliegend und in
tangentialer Richtung der Zahnscheibe (1) länger als der Abstand der
Widerstände (5, 6, 7, 8) in dieser Richtung ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Abstand der Widerstände (5, 6, 7, 8) in tangentialer Richtung (11)
der Zahnscheibe (1) ungefähr die Hälfte des Abstandes von Zahn (2)
zu Zahn (2) entspricht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß auf der Zahnscheibe (1) eine Bezugsmarke (10) vor
gesehen ist und daß zwei Widerstände (5, 6) der Viereranordnung die
Zähne (2) und die anderen zwei Widerstände (7, 8) die Bezugsmarke
(10) abtasten.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Abstand der Widerstände (5, 6, 7, 8) in axialer Richtung der Zahn
scheibe (1) so konzipiert ist, daß sowohl die Zähne (2) als auch die
Bezugsmarke (10) voll von den jeweiligen Widerständen (5, 6, 7, 8)
erfaßt werden.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Widerstände (5, 6, 7, 8) als Spannungsteiler bzw.
als Widerstandsbrücke geschaltet sind und daß zur Temperaturkompen
sation ein Konstantstrom eingespeist wird.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Widerstandsbahnen aus Permalloy bestehen.
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