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Einrichtung und Verfahren zum Herstellen von Rohrkörpern aus
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Gewebeschläuchen Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung und
ein Verfahren zum Herstellen von Rohrkörpern aus Gewebeschläuchen.
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Rohrförmige Hohl- oder Formkörper aus mit Bindemittel imprägnierten,
verpreßten und anschließend ausgehärteten Gewebeschläuchen, z.B. aus Glas - oder
Kohlefasern oder dergleichen, haben den Vorteil geringen Gewichtes und hoher Stabilität
gegenüber solchen Körpern aus herkömmlichen Materialien wie Aluminium oder Stahl.
Sie können vielfältig eingesetzt werden, z.B. im Maschinenbau (Antriebswellen, Spindeln),
in der Luftfahrttechnik (Zellenleichtbaustrukturen), im Bootsbau (Segelmasten) u.s.w.
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Diese Rohrkörper werden üblicherweise von Hand angefertigt, indem
eine oder mehrere Lagen eines Gewebeschlauches auf einen Kern bzw. Dorn aufgezogen,
mit einem härtbaren Kunststoff imprägniert, eventuell verpreßt und anschließend
ausgehärtet werden. Der Kern wird entweder entfernt oder verbleibt als verlorener
Kern in dem Rohrkörper; vergleiche zum Stand der Technik etwa die DE-OS 27 47 910
und die DE-OS 30 17 850.
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Eine Fertigung von Hand nach den angegebenen Verfahren mag für die
Herstellung von insbesondere großen Rohrkörpern in geringer Stückzahl, z.B. von
Segelmasten, noch vertretbar sein; sollen jedoch Rohrkörper in großer Stückzahl
wirtschaftlich gefertigt werden, so z.B. Spindeln oder Antriebswellen, so wird der
Vorteil des geringen Gewichtes und der guten Stabilitätseigenschaften durch die
langwierige manuelle Fertigung wieder aufgehoben.
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Außerdem ist bei manueller Fertigung der Ablagewinkel der Gewebefäden
auf dem Kern bzw. Dorn nur schwierig einzuhalten.
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tfblicherweise wird nämlich zur Vereinfachung des Aufziehens der Gewebeschlauch
in gestauchtem Zustand auf den Dorn aufgezogen, indem die Gewebefäden einen kleineren
Winkel als den üblicherweise um + 450 liegenden Ablagewinkel einschließen, so daß
der Schlauchdurchmesser in diesem gestauchten Zustand größer ist als der gewünschte
Rohrdurchmesser. Ist der Gewebeschlauch auf den Dorn aufgezogen, wird der Schlauch
gestrafft, bis der gewünschte Ablagewinkel erreicht ist und der Gewebeschlauch eng
auf dem Dorn auf liegt. Während des Spannens muß daher sorgfältig der jeweilige
Winkel zwischen den Gewebefäden beobachtet werden, bis dieser dem gewünschten Ablagewinkel
entspricht. Dies erfordert äußerste Sorgfalt bei der manuellen Herstellung, nicht
zuletzt deswegen, weil der Ablagewinkel die Stabilitätseigenschaften des fertigen
Rohrkörpers wesentlich bestimmt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung und ein
Verfahren der genannten Art zum Herstellen von Rohrkörpern aus Gewebeschläuchen
anzugeben, mit denen Rohrkörper maschinell und wirtschaftlich sowie mit reproduzierbaren
Eigenschaften ohne großen Aufwand gefertigt werden können.
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Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung durch die in den kennzeichnenden
Teilen der unabhängigen Ansprüche angegebenen
Merkmale gelöst.
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Die Erfindung gestattet es, Rohrkörper aus Gewebeschläuchen auch in
großen Stückzahlen in einfacher Weise reproduzierbar maschinell herzustellen. Besonders
vorteilhaft können relativ kleinbauende Rohrkörper, wie Spindeln, Antriebswellen,
Stabilisator- oder Teleskoprohre und dergleichen, mit unterschiedlichen Längs- und
Querschnitten-hergestellt werden, so z.B. konische Spindeln, im Querschnitt sechseckige
Rohrstreben, im Querschnitt runde Rohre u.s.w.O Wichtiger Bestandteil der Erfindung
ist das Zusammenwirken zwischen einer Abziehvorrichtung, mit der der am offenen
Ende mit Hilfe eines eingesetzten Klemmpfropfens eingeklemmte Gewebeschlauch gehalten
und abgezogen wird, einem Klemmring für den Klemmpfropfen und einem in den Gewebeschlauch
einschiebbaren Dorn in Rohrlänge. Der Gewebeschlauch wird in dem Klemmring mit Hilfe
des in den Gewebeschlauch eingesetzten Klemmpfropfens verklemmt und so festgehalten.
Die Abziehvorrichtung umgreift dann Schlauch und Klemmpfropfen und zieht beide in
Achsrichtung des herzustellenden Rohrkörpers (nach oben), wobei der z.B. auf einem
Wickel magazinierte Gewebe schlauch durch den Klemmring nachgezogen wird. Entweder
während des Abziehens des Gewebeschlauches oder erst dann, wenn der Gewebeschlauch
auf die gewünschte Rohrlänge abgezogen ist, wird der Dorn von oben entgegen der
Abzugsrichtung in den Gewebeschlauch eingeschoben. Dabei liegt der Dorn an dem Klemmpfropfen
an und schiebt diesen nach unten in Richtung des Klemmringes und schließlich in
dessen Sitz hinein, so daß der Gewebeschlauch festgeklemmt wird. Der Gewebeschlauch
bedeckt dann den Dorn in der gewünschten Rohrlänge. Anschi'ßend wird die Abziehvorrichtung
mit dem belegten Dorn um eine bestimmte Strecke nach oben gezogen, wodurch der beidseitig
eingeklemmte Gewebeschlauch gespannt wird. Die Strecke ist so bemessen, daß
danach
der Ablagewinkel der Gewebefäden auf dem Dorn den gewünschten Wert von z.B. + 450
einnimmt.
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Wenn der Dorn bereits während des Abziehens des Gewebeschlauches in
diesen eingeschoben wird, kann durch entsprechende Abstimmung der Abzieh- und Einschiebgeschwindigkeiten
der Gewebeschlauch bereits gespannt werden, so daß der Ablagewinkel der Gewebe fäden
auf dem Dorn in Richtung des gewünschten Ablagewinkels von z.B. + 450 vergrößert
wird oder diesen Wert nach Ende des Abziehens und Einschiebens bereits erreicht.
Im ersten Fall wird wie oben der Schlauch so weit gespannt, bis der gewünschte Ablagewinkel
erreicht ist.
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Die auf den Dorn aufgezogene GewebeLage wird anschließend am unteren
Dornende durchtrennt. Der beschriebene Vorgang kann wiederholt werden, falls ein
mehrlagiger Rohrkörper erwünscht ist. Nach Ende der Belegung wird das Gewebe in
herkömmlicher Weise z.B. durch Vakuuminjektion mit härtbarem Kunststoff imprägniert
und anschließend ausgehärtet. Der Dorn wird daraufhin entfernt oder verbleibt als
verlorener Kern in dem Rohrkörpers Für die Herstèllung von Rohrkörpern aus mehreren
Gewebelagen kann die angegebene Methode gemäß der Erfindung noch weiter verbessert
und rationalisiert werden.
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Als Dorn wird hierzu eine Dornhülse in Rohrlänge verwendet.
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Abziehen des dewebeschlauches und Einschieben der Dornhülse sowie
Spannen des Gewebeschlauches erfolgen wie oben. Der Gewebeschlauch wird jedoch so
aufgezogen und gespannt, daß anschließend zwischen Rohrende und Klemmring noch ein
Gewebeschlauchstück verbleibt, das im gestauchten Zustand länger als die Rohrlänge
ist. Dieser Schlauchbereich wird von einer Schalenhülse in Rohrlänge umgriffen,
die aus zwei länglichen Schalen besteht, die um ein Scharnier parallel zur Abzugs-
richtung
klappbar sind, und die im geschlossenen, den Gewebeschlaucn:umgreifenden Zustand
einen Außendurchmesser aufweist, der kleiner als der Innendurchmesser der Dornhülse
ist. Die geschlossene Schalenhülse wird nun in den freien Innenraum der Dornhülse
konzentrisch eingeschoben, wodurch der mitgezogene Gewebeschlauch in zwei zusätzlichen
Gewebelagen in die Dornhülse über die gesamte Rohrlänge gestülpt wird. Anschleßend
wird in das obere Ende der Dornhülse innerhalb der zwei zusätzlichen Gewebelagen
ein Spreizdorn eingeschoben, der, während die Schalenhülse wieder zurückgezogen
wird, nachgefahren wird und die beiden zusätzlichen Lagen aufweitet und an die Innenwand
der Dornhülse preßt.
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Durch einen einzigen Arbeitshub der Schalenhülse können somit zwei
zusätzliche Gewebelagen abgelegt werden.
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Nach Abziehen von weiteren Gewebeschlauchstücken werden in gleicher
Weise weitere Gewebelagen an der Innenwand des bereits erstellten Rohrkörpers abgelegt
und angepreßt, bis die gewünschte Lagenzahl erreicht ist. Die belegte Dornhülse
wird dann wie oben weiterbehandelt. Die Dornhülse verbleibt bei dieser Methode in
dem fertigen Rohrkörper.
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Es ist jedoch auch möglich, die Dornhülse bei eingesetztem Spreizdorn
aus den Schlauchlagen herauszuziehen. Dann muß die äußerste Schlauchlage allerdings
anschließend gegen die am Spreizdorn anliegenden Lagen verpreßt werden.
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Die übrigen Arbeitsschritte verlaufen wie oben beschrieben.
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Die Imprägnierung und Aushärtung erfolgt dann bei eingesetztem Spreizdorn,
der anschließend entfernt wird.
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Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen
in Verbindung mit der folgenden Beschreibung hervor, in der zwei Ausfuhrungsbeispiele
der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert sind. In der Zeichnung
stellen
dar: Figur 1 eine teilweise geschnittene schematische Ansicht einer ersten Einrichtung
gemäß der Erfindung zur maschinellen Herstellung von Rohrkörpern, in diesem Falle
von konischen Spindeln, aus einem Gewebeschlauch; Figur 2 die Einrichtung gemäß
Figur 1 in mehreren Arbeitsstellungen; Figur 3 eine teilweise geschnittene schematische
Ansicht einer zweiten Einrichtung gemäß der Erfindung in mehreren Arbeitsstellungen
zur Herstellung von Rohrkörpern aus mehreren Lagen eines Gewebeschlauches.
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Ein z.B. auf einem Wickel aufgerollter Gewebeschlauch 1 wird um eine
Umlenkrolle 2 geführt und anschließend durch eine Öffnung 3 eines Klemmringes 4
gezogen und in der leicht konisch ausgestalteten Öffnung 3 mittels eines in das
offene Ende des Gewebeschlauches eingeschobenen Klemmpfropfens 5 eingeklemmt gehalten.
Der Klemnpfropfen 5 hat ebenfalls eine konische Form, die an die Form des Sitzes
3 des Klemmrings 4 angepaßt ist. Der Klemmpfropfen mit dem darübergezogenen Gewebeschlauch
wird von zwei Greifarmen 6 einer Abziehvorrichtung 7 umgriffen und eingeklemmt.
Die etwa halbkreisförmigen Greifarme 6 sind auf einer Grundplatte 8 der Abziehvorrichtung
angeordnet und können z,B. pneumatisch geöffnet und geschlossen werden, wobei im
geschlossenen Zustand der Klemmpfropfen und der Gewebeschlauch 1 von den Greifarmen
6 und von der Grundplatte 8 eingeklemmt wird.
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Diese Anfangsstellung von Gewebeschlauch 1 und Pfropfen 5
und
Abziehvorrichtung 7 ist in Figur 2 mit I dargestellt.
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Als Gewebeschlauch kann z.B ein Schlauch aus Glas- oder Kohlefasern
verwendet werden, der aus zwei Sätzen von sich kreuzenden Gewebefäden 9 gewebt ist.
In Figur 2 ist die Lageorientierung der zwei Sätze von Gewebefäden unterhalb des
Klemmpfropfens 5 schematisch zu etwa 900 dargestellt.
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Durch Stauchen des Schlauches kann dieser Winkel zwischen den Gewebefäden
verkleinert werden, so daß der Durchmesser des Gewebeschlauches entsprechend vergrößert
wird; ebenso ist eine Straffung des Schlauches bei gleichzeitiger Vergrößerung dieses
Winkels möglich, wodurch der Durchmesser des Schlauches verkleinert wird. Mit welcher
Straffung, d.h.
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mit welchem Winkel zwischen den Gewebefäden der Schlauch abgezogen
wird, hängt von dem jeweiligen Einzelfall ab, wie weiter unten erläutert.
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Oberhalb der in Figur 2 mit I erläuterten Anordnung ist ein konischer
Dorn an einem Träger 11 gehalten, wobei die Form des konischen Dorns derjenigen
des herzustellenden Rohrkörpers, in diesem Falle einer Spindel entspricht. Der Dorn
4 hat demnach die gewünschte Spindellänge und trägt an seinem unteren, dem Klemmpfropfen
5 zugewandten Ende einen Ring 12 aus Polyurethan. Der Durchmesser dieses Polyurethanrings
12 entspricht dem oberen Durchmesser des Klemmpfropfens 5. Die Achse des Klemmpfropfens
5 und diejenige des Dorns 10 sind gleich und mit dem Bezugszeichen 13 gekennzeichnet.
Diese Achse wird im folgenden als Abzugsachse bzw. Abzugsrichtung bezeichnet.
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In einem weiteren, in Figur 1 mit II bezeichneten Schritt, wird die
Abziehvorrichtung 7 mit dem eingeklemmten Gewebeschlauch und dem Klemmpfropfen in
Richtung der Pfeile P1, d.h. in Abzugsrichtung 13, nach oben in Richtung auf den
Dorn gezogen. Gleichzeitig wird der Dorn 10 mit seinem Träger 11
in
Richtung des Pfeiles P2 in Abzugsrichtung 13 nach unten geschoben. Nach kurzer Zeit
gelangt die Unterseite des Dorns mit dem Polyurethanring 12 in Anlage an die Oberseite
des Klemmpfropfens 5. Hierdurch wird dieser Klemmpfropfen 5 aus den Greifarmen 6
nach unten in Richtung auf den Klemmring 4 geschoben. Der Gewebeschlauch 1 wird
dann zwischen Dorn 10 und Greifarmen 6 eingespannt.
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Diese Bewegungen werden solange fortgesetzt, bis in der in Figur 2
mit III gestrichelt dargestellten Stellung die Abziehvorrichtung 7 an der Unterkante
des Trägers 11 anschlägt.
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In dieser Stellung ist die gesamte Dornlänge mit Gewebeschlauch belegt.
Außerdem ist der Klemmpfropfen, was in den Figuren nicht'dargestellt ist, wieder
durch den Dorn 10 in die Stellung gemäß I geschoben worden, so daß der Gewebeschlauch
1 in dem Klemmring 4 durch den Klemmpfropfen 5 festgeklemmt wird. Je nach der Spannung
des Gewebeschlauchs beim Aufziehen auf den Dorn 10 ist in der Stellung, in der das
untere Ende des Dorns auf dem in dem Sitz 3 festgeklemmten Pfropfen 5 auf sitzt,
der Ablagewinkel der Gewebefäden 9 auf dem Dorn nicht notwendigerweise gleich dem
gewünschten Ablagewinkel. Durch entsprechende Abstimmung der Abziehgeschwindigkeit
des Gewebeschlauches, der Einschiebgeschwindigkeit des Dorns 10 in den Gewebeschlauch
und der Spannung durch das Hindurchschieben des Klemmpfropfens 5 bis in den Klemmring
kann jedoch der Ablagewinkel bereits auf den gewünschten Wert eingestellt werden.
Sollte dies nicht vorgesehen sein, so wird die Anordnung aus Träger 11 und Abziehvorrichtung
7 in der mit III bezeichneten Arbeitsstellung eine gewisse Strecke S nach oben in
Richtung der Pfeile P3 gezogen, wodurch der Gewebeschlauch 1 gestrafft wird. Die
Strecke ist so bemessen, daß sich nach Ende dieser Bewegung der gewünschte Ablagewinkel
eingestellt hat.
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In dieser in Figur 2 mit III bezeichneten Arbeitsstellung sind
am
unteren Ende des Dorns 10 im Bereich des Polyurethanrings 12 zu beiden Seiten des
belegten Dorns zwei Messer 14 mit jeweils halbkreisförmigen Schneiden vorgesehen,
die in Richtung der Pfeile P4 auf den Dorn zubewegt werden. Mit diesen Messern 14
wird der auf dem Dorn abgelegte Gewebeschlauch 1 durchtrennt.
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Nach Öffnen der Greifarme 6 am oberen Dornende kann der belegte Dorn
entfernt werden. Der belegte Dorn wird in ein geschlossenes Werkzeug eingelegt und
mittels bekannter Imprägnierverfahren,z.B. durch Vakuuminjektion, mit duroplastischen
oder thermoplastischen Matrixwerkstoffen imprägniert. Nach Aushärten des Bindemittels
kann die auf diese Weise erzeugte Spindel von dem Dorn abgezogen werden.
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Die Abziehvorrichtung 7 wird anschließend aus der Arbeitsstellung
III wieder in die Arbeitsstellung I in Figur 2 gebracht. Nach Einsetzen eines neuen
Dorns 10 in den Träger 11 kann der oben beschriebene Vorgang wiederholt werden.
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Es ist jedoch auch möglich, mit diesem Verfahren eine Spindel aus
mehreren Gewebelagen herzustellen. Hierzu wird nach Durchtrennen des Gewebeschlauches
mit den Messern 14 die Abziehvorrichtung 7 aus der Arbeitsstellung 3 wieder in die
Arbeitsstellung I gefahren und uzagreift dort den mit dem Klemmpfropfen 5 eingeklemmten
Gewebeschlauch. Anschließend kann der belegte Dorn 10, wie oben beschrieben, erneut
in den wiederum abgezogenen Gewebeschlauch eingeführt werden. Diese Schritte können
so oft wiederholt werden, bis die gewünschte Lagenanzahl erreicht ist. Anschliessend
wird der Dorn wie erläutert entfernt und das Gewebe imprägniert.
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In Figur 3 ist eine Einrichtung zum Herstellen von Rohrkörpern aus
mehreren Lagen eines Gewebeschlauches dargestellt.
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Der Gewebeschlauch 21 wird z.B. von einem Wickel über eine Umlenkrolle
22 durch eine konische Öffnung 23 eines Klemmrings 24 gezogen und dort mittels eines
m das freie Ende des Gewebeschlauches eingesetzten ebenfalls konischen Klemmpfropfens
25 arretiert. Gewebeschlauch und Pfropfen werden von Greifarmen 26 einer Abziehvorrichtung
27 umgriffen und eingeklemmt. Die halbkreisförmigen Greifarme 26 sind an einer Grundplatte
28 angeordnet, die im geschlossenen Zustand der Greifarme ebenfalls an dem Gewebeschlauch
und dem Klemmpfropfen 5 anliegt.
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Als Gewebeschlauch wird ein Schlauch aus Glas-,Kohlefasern oder dergleichen
mit zwei Sätzen Gewebefäden verwendet, die sich in einem bestimmten Winkel kreuzen.
Ein solcher Schlauch ist in bekannter Weise dehnbar und in seinem Durchmesser zu
vergrößern oder zu verkleinern.
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Die Abziehvorrichtung mit dem offenen Ende des Gewebeschlauchs und
dem Klemmpfropfen wird anschließend in Richtung des Pfeils P11 nach "oben" in Richtung
der Pfropfenachse gezogen, wobei diese Achse in der Figur mit 30 und fernerhin als
Abzugsrichtung bezeichnet ist. Während des Abziehens des Gewebeschlauchs in Abzugsrichtung
30 wird in das freie obere Ende des Gewebeschlauchs eine Dornhülse 31 eingeschoben.
Diese Dornhülse 31 hat die Länge und die Form des herzustellenden Rohrkörpers und
ist in diesem Falle zylindrisch. Die Dornhülse 31 wird während des Abziehens nach
unten geschoben und schiebt dabei den Klemmpfropfen in Richtung auf den Klemmring,
bis der Klemmpfropfen 5 in den konischen Sitz 23 des Klemmrings einfährt und den
Gewebeschlauch 21 dort leicht einspannt.
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Ist die Dornhülse 31 vollständig in den Gewebeschlauch 21 eingeschoben,
so wird durch weiteres Nachziehen der Abziehvorrichtung 7 in Abzugsrichtung der
Gewebeschlauch auf der
Dornhülse gespannt. Diese Spannstrecke ist
so bemessen, daß sich anschließend zwischen dem unteren Ende der Dornhülse bei 32
und dem Klemmring 24 noch ein Gewebeschlauchstück 33 befindet, das länger als die
Rohrlänge der Dornhülse 31 ist.
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In dem Bereich dieses Gewebeschlauchstücks 33 ist eine Schalenhülse
34 vorgesehen, die aus zwei im Querschnitt halbkreisförmigen länglichen Schalen
341 und 342 aufgebaut ist, die um ein Scharnier klappbar sind, dessen Scharnierachse
parallel zur Abzugsrichtung 30 verläuft. Die offene Schalenhülse 34, die sich in
der Ruhestellung A außerhalb des Gewebeschlauches und des Arbeitsbereiches der Abziehvorrichtung
27 befindet, wird z.B. mit Pneumatikzylindern in Richtung der Pfeile P22 senkrecht
zu der Abzugsrichtung 30 auf den Gewebeschlauch bewegt und umgreift in der Arbeitsstellung
B nach Schließen der beiden Schalen 341 und dieses Gewebeschlauchstück 33 unterhalb
des Endes der Dornhülse 31. Die geschlossene Schalenhülse 34 hat einen Außendurchmesser,
der um einiges kleiner als der Innendurchmesser der Dornhülse 31 ist. Mit z.B. ebenfalls
Pneumatikzylindern wird die geschlossene Schalenhülse 34 in Richtung des Pfeiles
P23 in Abzugsrichtung 30 konzentrisch in den freien Innenraum der Dornhülse 31 eingeführt
und durchdringt diese über deren gesamten Länge. Hierdurch wird das Gewebeschlauchstück
33 in die Dornhülse 31 eingestülpt, so daß sich im Innenraum der Dornhülse 31 zum
Abschluß des Einstülpvorganges zwei zusätzliche Gewebelagen ausgebildet haben, die
an der Innen- und Außenwand der geschlossenen eingeführten Schalenhülse 34 anliegen.
Um das Gewebeschlauchstück 33 vollständig einzustülpen, kann es notwendig sein,
den Gewebeschlauch 21 durch den Klemmring nachzuziehen, falls der Bereich im Gewebeschlauchstück
33 nicht ausreichend gespannt werden kann. Beim Nachziehen wird der Klemmpfropfen
25 geringfügig abgehoben und
fällt anschließend durch sein Gewicht
wiederum in den Klemmring 24.
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Wenn die Schalenhülse 34 in das Innere der Dornhülse 31 eingefahren
ist, werden die beiden zusätzlichen Gewebelagen durch einen Spreizdorn 36 am oberen
Ende der Dornhülse in ihrer Lage fixiert. Dieser Spreizdorn 36 weist mehrere parallel
zur Abzugsrichtung 30 ausgerichtete Lamellen 37 auf und kann durch entsprechendes
Spreizen der Lamellen in seinem Durchmesser verändert werden. Der Spreizdorn, dessen
Achse in Abzugsrichtung 30 liegt, wird nach unten in Richtung des Pfeiles P24 in
die Dornhülse 31 innerhalb der zwei zusätzlichen, durch die Schalenhülse 34 eingestülpten
Gewebelagen eingeführt und fixiert diese beiden zusätzlichen Gewebelagen am oberen
Ende der Spreizhülse.
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Anschließend wird die Schalenhülse 34 allmählich zurückgezogen und
der Spreizdorn 36 nachgefahren. Der Spreizdorn 36 weitet dabei die eingestülpten
Gewebelagen auf den Innendurchmesser der Dornhülse 31 auf und preßt diese Gewebelagen
an die Innenwand der Dornhülse.
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Wenn der Spreizdorn vollständig über die gesamte Länge der Dornhülse
31 eingeführt und die Schalenhülse dementsprechena aus der Dornhülse 31 entfernt
ist, ist die Dornhülse 31 insgesamt mit drei Gewebelagen belegt.
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Der beschriebene Vorgang des Einstülpens von weiteren Gewebeschlauchstücken
33 kann entsprechend der obigen Beschreibung mehrfach wiederholt werden, um so die
gewünschte Lagenanzahl für den Rohrkörper zu erreichen. Mit vier Arbeits-
hüben
der Schalenhülse 34 können auf diese Weise neun Gewebelagen aufgebaut werden.
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Ist die gewünschte Lagenanzahl erreicht, kann der Gewebeschlauch am
unteren Ende der Dornhülse 31 mit Hilfe von zwei Messern 38 mit halbkreisformigen
Schneiden durchtrennt werden. Diese Messer 38 sind im Bereich des in dem Klemmring
24 gehaltenen Stopfens 25 angeordnet. Anschließend wird das verbleibende Reststück
des Gewebeschlauches durch den oben beschriebenen Vorgang mit der Schalenhülse 34
in den Innenraum der Dornhülse eingestülpt und von dem Spreizdorn angepreßt.
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Nach Zurückziehen der Schalenhülse 34 wird die derart belegte Dornhülse
mit dem eingefahrenen Spreizdorn aus der Einrichtung entfernt und in ein geschlossenes
Werkzeug zum Imprägnieren eingelegt. Hier wird sie vom Spreizdorn verpreßt und mittels
bekannter Imprägnierverfahren, z.B. der erwähnten Vakuuminjektion mit duroplastischen
oder thermoplastischen Matrixwerkstoffen imprägniert und ausgehärtet.
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Die Dornhülse 31 kann je nach dem gewünschten Lagenaufbau ein bereits
vorgefertigtes Bauteil mit unidirektionalen Faserlagen sein. Die Dornhülse kann
dann als verlorener Kern im Rohrkörper verbleiben, wodurch dessen Steifigkeit erhöht
wird. Die Dornhülse kann jedoch auch entfernt werden.
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Die beschriebene Einrichtung ist nach diesen Arbeitsschritten wieder
für die Herstellung eines neuen Rohrkörpers gerüstet.
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Mit der beschriebenen Einrichtung und dem Verfahren können Rohrkörper
aus Gewebeschläuchen rationell hergestellt werden.
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Die einzelnen Arbeitsschritte können dabei automatisch so aufeinander
abgestimmt werden, daß die hergestellten Rohrkörper
sehr gute
reproduzierbare Stabilitätseigenschaften aufweisen.
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