DE3126679A1 - Einrichtung und verfahren zum herstellen von rohrkoerpern aus gewebeschlaeuchen - Google Patents

Einrichtung und verfahren zum herstellen von rohrkoerpern aus gewebeschlaeuchen

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DE3126679A1 DE19813126679 DE3126679A DE3126679A1 DE 3126679 A1 DE3126679 A1 DE 3126679A1 DE 19813126679 DE19813126679 DE 19813126679 DE 3126679 A DE3126679 A DE 3126679A DE 3126679 A1 DE3126679 A1 DE 3126679A1
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Description

  • Einrichtung und Verfahren zum Herstellen von Rohrkörpern aus
  • Gewebeschläuchen Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung und ein Verfahren zum Herstellen von Rohrkörpern aus Gewebeschläuchen.
  • Rohrförmige Hohl- oder Formkörper aus mit Bindemittel imprägnierten, verpreßten und anschließend ausgehärteten Gewebeschläuchen, z.B. aus Glas - oder Kohlefasern oder dergleichen, haben den Vorteil geringen Gewichtes und hoher Stabilität gegenüber solchen Körpern aus herkömmlichen Materialien wie Aluminium oder Stahl. Sie können vielfältig eingesetzt werden, z.B. im Maschinenbau (Antriebswellen, Spindeln), in der Luftfahrttechnik (Zellenleichtbaustrukturen), im Bootsbau (Segelmasten) u.s.w.
  • Diese Rohrkörper werden üblicherweise von Hand angefertigt, indem eine oder mehrere Lagen eines Gewebeschlauches auf einen Kern bzw. Dorn aufgezogen, mit einem härtbaren Kunststoff imprägniert, eventuell verpreßt und anschließend ausgehärtet werden. Der Kern wird entweder entfernt oder verbleibt als verlorener Kern in dem Rohrkörper; vergleiche zum Stand der Technik etwa die DE-OS 27 47 910 und die DE-OS 30 17 850.
  • Eine Fertigung von Hand nach den angegebenen Verfahren mag für die Herstellung von insbesondere großen Rohrkörpern in geringer Stückzahl, z.B. von Segelmasten, noch vertretbar sein; sollen jedoch Rohrkörper in großer Stückzahl wirtschaftlich gefertigt werden, so z.B. Spindeln oder Antriebswellen, so wird der Vorteil des geringen Gewichtes und der guten Stabilitätseigenschaften durch die langwierige manuelle Fertigung wieder aufgehoben.
  • Außerdem ist bei manueller Fertigung der Ablagewinkel der Gewebefäden auf dem Kern bzw. Dorn nur schwierig einzuhalten.
  • tfblicherweise wird nämlich zur Vereinfachung des Aufziehens der Gewebeschlauch in gestauchtem Zustand auf den Dorn aufgezogen, indem die Gewebefäden einen kleineren Winkel als den üblicherweise um + 450 liegenden Ablagewinkel einschließen, so daß der Schlauchdurchmesser in diesem gestauchten Zustand größer ist als der gewünschte Rohrdurchmesser. Ist der Gewebeschlauch auf den Dorn aufgezogen, wird der Schlauch gestrafft, bis der gewünschte Ablagewinkel erreicht ist und der Gewebeschlauch eng auf dem Dorn auf liegt. Während des Spannens muß daher sorgfältig der jeweilige Winkel zwischen den Gewebefäden beobachtet werden, bis dieser dem gewünschten Ablagewinkel entspricht. Dies erfordert äußerste Sorgfalt bei der manuellen Herstellung, nicht zuletzt deswegen, weil der Ablagewinkel die Stabilitätseigenschaften des fertigen Rohrkörpers wesentlich bestimmt.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung und ein Verfahren der genannten Art zum Herstellen von Rohrkörpern aus Gewebeschläuchen anzugeben, mit denen Rohrkörper maschinell und wirtschaftlich sowie mit reproduzierbaren Eigenschaften ohne großen Aufwand gefertigt werden können.
  • Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung durch die in den kennzeichnenden Teilen der unabhängigen Ansprüche angegebenen Merkmale gelöst.
  • Die Erfindung gestattet es, Rohrkörper aus Gewebeschläuchen auch in großen Stückzahlen in einfacher Weise reproduzierbar maschinell herzustellen. Besonders vorteilhaft können relativ kleinbauende Rohrkörper, wie Spindeln, Antriebswellen, Stabilisator- oder Teleskoprohre und dergleichen, mit unterschiedlichen Längs- und Querschnitten-hergestellt werden, so z.B. konische Spindeln, im Querschnitt sechseckige Rohrstreben, im Querschnitt runde Rohre u.s.w.O Wichtiger Bestandteil der Erfindung ist das Zusammenwirken zwischen einer Abziehvorrichtung, mit der der am offenen Ende mit Hilfe eines eingesetzten Klemmpfropfens eingeklemmte Gewebeschlauch gehalten und abgezogen wird, einem Klemmring für den Klemmpfropfen und einem in den Gewebeschlauch einschiebbaren Dorn in Rohrlänge. Der Gewebeschlauch wird in dem Klemmring mit Hilfe des in den Gewebeschlauch eingesetzten Klemmpfropfens verklemmt und so festgehalten. Die Abziehvorrichtung umgreift dann Schlauch und Klemmpfropfen und zieht beide in Achsrichtung des herzustellenden Rohrkörpers (nach oben), wobei der z.B. auf einem Wickel magazinierte Gewebe schlauch durch den Klemmring nachgezogen wird. Entweder während des Abziehens des Gewebeschlauches oder erst dann, wenn der Gewebeschlauch auf die gewünschte Rohrlänge abgezogen ist, wird der Dorn von oben entgegen der Abzugsrichtung in den Gewebeschlauch eingeschoben. Dabei liegt der Dorn an dem Klemmpfropfen an und schiebt diesen nach unten in Richtung des Klemmringes und schließlich in dessen Sitz hinein, so daß der Gewebeschlauch festgeklemmt wird. Der Gewebeschlauch bedeckt dann den Dorn in der gewünschten Rohrlänge. Anschi'ßend wird die Abziehvorrichtung mit dem belegten Dorn um eine bestimmte Strecke nach oben gezogen, wodurch der beidseitig eingeklemmte Gewebeschlauch gespannt wird. Die Strecke ist so bemessen, daß danach der Ablagewinkel der Gewebefäden auf dem Dorn den gewünschten Wert von z.B. + 450 einnimmt.
  • Wenn der Dorn bereits während des Abziehens des Gewebeschlauches in diesen eingeschoben wird, kann durch entsprechende Abstimmung der Abzieh- und Einschiebgeschwindigkeiten der Gewebeschlauch bereits gespannt werden, so daß der Ablagewinkel der Gewebe fäden auf dem Dorn in Richtung des gewünschten Ablagewinkels von z.B. + 450 vergrößert wird oder diesen Wert nach Ende des Abziehens und Einschiebens bereits erreicht. Im ersten Fall wird wie oben der Schlauch so weit gespannt, bis der gewünschte Ablagewinkel erreicht ist.
  • Die auf den Dorn aufgezogene GewebeLage wird anschließend am unteren Dornende durchtrennt. Der beschriebene Vorgang kann wiederholt werden, falls ein mehrlagiger Rohrkörper erwünscht ist. Nach Ende der Belegung wird das Gewebe in herkömmlicher Weise z.B. durch Vakuuminjektion mit härtbarem Kunststoff imprägniert und anschließend ausgehärtet. Der Dorn wird daraufhin entfernt oder verbleibt als verlorener Kern in dem Rohrkörpers Für die Herstèllung von Rohrkörpern aus mehreren Gewebelagen kann die angegebene Methode gemäß der Erfindung noch weiter verbessert und rationalisiert werden.
  • Als Dorn wird hierzu eine Dornhülse in Rohrlänge verwendet.
  • Abziehen des dewebeschlauches und Einschieben der Dornhülse sowie Spannen des Gewebeschlauches erfolgen wie oben. Der Gewebeschlauch wird jedoch so aufgezogen und gespannt, daß anschließend zwischen Rohrende und Klemmring noch ein Gewebeschlauchstück verbleibt, das im gestauchten Zustand länger als die Rohrlänge ist. Dieser Schlauchbereich wird von einer Schalenhülse in Rohrlänge umgriffen, die aus zwei länglichen Schalen besteht, die um ein Scharnier parallel zur Abzugs- richtung klappbar sind, und die im geschlossenen, den Gewebeschlaucn:umgreifenden Zustand einen Außendurchmesser aufweist, der kleiner als der Innendurchmesser der Dornhülse ist. Die geschlossene Schalenhülse wird nun in den freien Innenraum der Dornhülse konzentrisch eingeschoben, wodurch der mitgezogene Gewebeschlauch in zwei zusätzlichen Gewebelagen in die Dornhülse über die gesamte Rohrlänge gestülpt wird. Anschleßend wird in das obere Ende der Dornhülse innerhalb der zwei zusätzlichen Gewebelagen ein Spreizdorn eingeschoben, der, während die Schalenhülse wieder zurückgezogen wird, nachgefahren wird und die beiden zusätzlichen Lagen aufweitet und an die Innenwand der Dornhülse preßt.
  • Durch einen einzigen Arbeitshub der Schalenhülse können somit zwei zusätzliche Gewebelagen abgelegt werden.
  • Nach Abziehen von weiteren Gewebeschlauchstücken werden in gleicher Weise weitere Gewebelagen an der Innenwand des bereits erstellten Rohrkörpers abgelegt und angepreßt, bis die gewünschte Lagenzahl erreicht ist. Die belegte Dornhülse wird dann wie oben weiterbehandelt. Die Dornhülse verbleibt bei dieser Methode in dem fertigen Rohrkörper.
  • Es ist jedoch auch möglich, die Dornhülse bei eingesetztem Spreizdorn aus den Schlauchlagen herauszuziehen. Dann muß die äußerste Schlauchlage allerdings anschließend gegen die am Spreizdorn anliegenden Lagen verpreßt werden.
  • Die übrigen Arbeitsschritte verlaufen wie oben beschrieben.
  • Die Imprägnierung und Aushärtung erfolgt dann bei eingesetztem Spreizdorn, der anschließend entfernt wird.
  • Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen in Verbindung mit der folgenden Beschreibung hervor, in der zwei Ausfuhrungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert sind. In der Zeichnung stellen dar: Figur 1 eine teilweise geschnittene schematische Ansicht einer ersten Einrichtung gemäß der Erfindung zur maschinellen Herstellung von Rohrkörpern, in diesem Falle von konischen Spindeln, aus einem Gewebeschlauch; Figur 2 die Einrichtung gemäß Figur 1 in mehreren Arbeitsstellungen; Figur 3 eine teilweise geschnittene schematische Ansicht einer zweiten Einrichtung gemäß der Erfindung in mehreren Arbeitsstellungen zur Herstellung von Rohrkörpern aus mehreren Lagen eines Gewebeschlauches.
  • Ein z.B. auf einem Wickel aufgerollter Gewebeschlauch 1 wird um eine Umlenkrolle 2 geführt und anschließend durch eine Öffnung 3 eines Klemmringes 4 gezogen und in der leicht konisch ausgestalteten Öffnung 3 mittels eines in das offene Ende des Gewebeschlauches eingeschobenen Klemmpfropfens 5 eingeklemmt gehalten. Der Klemnpfropfen 5 hat ebenfalls eine konische Form, die an die Form des Sitzes 3 des Klemmrings 4 angepaßt ist. Der Klemmpfropfen mit dem darübergezogenen Gewebeschlauch wird von zwei Greifarmen 6 einer Abziehvorrichtung 7 umgriffen und eingeklemmt. Die etwa halbkreisförmigen Greifarme 6 sind auf einer Grundplatte 8 der Abziehvorrichtung angeordnet und können z,B. pneumatisch geöffnet und geschlossen werden, wobei im geschlossenen Zustand der Klemmpfropfen und der Gewebeschlauch 1 von den Greifarmen 6 und von der Grundplatte 8 eingeklemmt wird.
  • Diese Anfangsstellung von Gewebeschlauch 1 und Pfropfen 5 und Abziehvorrichtung 7 ist in Figur 2 mit I dargestellt.
  • Als Gewebeschlauch kann z.B ein Schlauch aus Glas- oder Kohlefasern verwendet werden, der aus zwei Sätzen von sich kreuzenden Gewebefäden 9 gewebt ist. In Figur 2 ist die Lageorientierung der zwei Sätze von Gewebefäden unterhalb des Klemmpfropfens 5 schematisch zu etwa 900 dargestellt.
  • Durch Stauchen des Schlauches kann dieser Winkel zwischen den Gewebefäden verkleinert werden, so daß der Durchmesser des Gewebeschlauches entsprechend vergrößert wird; ebenso ist eine Straffung des Schlauches bei gleichzeitiger Vergrößerung dieses Winkels möglich, wodurch der Durchmesser des Schlauches verkleinert wird. Mit welcher Straffung, d.h.
  • mit welchem Winkel zwischen den Gewebefäden der Schlauch abgezogen wird, hängt von dem jeweiligen Einzelfall ab, wie weiter unten erläutert.
  • Oberhalb der in Figur 2 mit I erläuterten Anordnung ist ein konischer Dorn an einem Träger 11 gehalten, wobei die Form des konischen Dorns derjenigen des herzustellenden Rohrkörpers, in diesem Falle einer Spindel entspricht. Der Dorn 4 hat demnach die gewünschte Spindellänge und trägt an seinem unteren, dem Klemmpfropfen 5 zugewandten Ende einen Ring 12 aus Polyurethan. Der Durchmesser dieses Polyurethanrings 12 entspricht dem oberen Durchmesser des Klemmpfropfens 5. Die Achse des Klemmpfropfens 5 und diejenige des Dorns 10 sind gleich und mit dem Bezugszeichen 13 gekennzeichnet. Diese Achse wird im folgenden als Abzugsachse bzw. Abzugsrichtung bezeichnet.
  • In einem weiteren, in Figur 1 mit II bezeichneten Schritt, wird die Abziehvorrichtung 7 mit dem eingeklemmten Gewebeschlauch und dem Klemmpfropfen in Richtung der Pfeile P1, d.h. in Abzugsrichtung 13, nach oben in Richtung auf den Dorn gezogen. Gleichzeitig wird der Dorn 10 mit seinem Träger 11 in Richtung des Pfeiles P2 in Abzugsrichtung 13 nach unten geschoben. Nach kurzer Zeit gelangt die Unterseite des Dorns mit dem Polyurethanring 12 in Anlage an die Oberseite des Klemmpfropfens 5. Hierdurch wird dieser Klemmpfropfen 5 aus den Greifarmen 6 nach unten in Richtung auf den Klemmring 4 geschoben. Der Gewebeschlauch 1 wird dann zwischen Dorn 10 und Greifarmen 6 eingespannt.
  • Diese Bewegungen werden solange fortgesetzt, bis in der in Figur 2 mit III gestrichelt dargestellten Stellung die Abziehvorrichtung 7 an der Unterkante des Trägers 11 anschlägt.
  • In dieser Stellung ist die gesamte Dornlänge mit Gewebeschlauch belegt. Außerdem ist der Klemmpfropfen, was in den Figuren nicht'dargestellt ist, wieder durch den Dorn 10 in die Stellung gemäß I geschoben worden, so daß der Gewebeschlauch 1 in dem Klemmring 4 durch den Klemmpfropfen 5 festgeklemmt wird. Je nach der Spannung des Gewebeschlauchs beim Aufziehen auf den Dorn 10 ist in der Stellung, in der das untere Ende des Dorns auf dem in dem Sitz 3 festgeklemmten Pfropfen 5 auf sitzt, der Ablagewinkel der Gewebefäden 9 auf dem Dorn nicht notwendigerweise gleich dem gewünschten Ablagewinkel. Durch entsprechende Abstimmung der Abziehgeschwindigkeit des Gewebeschlauches, der Einschiebgeschwindigkeit des Dorns 10 in den Gewebeschlauch und der Spannung durch das Hindurchschieben des Klemmpfropfens 5 bis in den Klemmring kann jedoch der Ablagewinkel bereits auf den gewünschten Wert eingestellt werden. Sollte dies nicht vorgesehen sein, so wird die Anordnung aus Träger 11 und Abziehvorrichtung 7 in der mit III bezeichneten Arbeitsstellung eine gewisse Strecke S nach oben in Richtung der Pfeile P3 gezogen, wodurch der Gewebeschlauch 1 gestrafft wird. Die Strecke ist so bemessen, daß sich nach Ende dieser Bewegung der gewünschte Ablagewinkel eingestellt hat.
  • In dieser in Figur 2 mit III bezeichneten Arbeitsstellung sind am unteren Ende des Dorns 10 im Bereich des Polyurethanrings 12 zu beiden Seiten des belegten Dorns zwei Messer 14 mit jeweils halbkreisförmigen Schneiden vorgesehen, die in Richtung der Pfeile P4 auf den Dorn zubewegt werden. Mit diesen Messern 14 wird der auf dem Dorn abgelegte Gewebeschlauch 1 durchtrennt.
  • Nach Öffnen der Greifarme 6 am oberen Dornende kann der belegte Dorn entfernt werden. Der belegte Dorn wird in ein geschlossenes Werkzeug eingelegt und mittels bekannter Imprägnierverfahren,z.B. durch Vakuuminjektion, mit duroplastischen oder thermoplastischen Matrixwerkstoffen imprägniert. Nach Aushärten des Bindemittels kann die auf diese Weise erzeugte Spindel von dem Dorn abgezogen werden.
  • Die Abziehvorrichtung 7 wird anschließend aus der Arbeitsstellung III wieder in die Arbeitsstellung I in Figur 2 gebracht. Nach Einsetzen eines neuen Dorns 10 in den Träger 11 kann der oben beschriebene Vorgang wiederholt werden.
  • Es ist jedoch auch möglich, mit diesem Verfahren eine Spindel aus mehreren Gewebelagen herzustellen. Hierzu wird nach Durchtrennen des Gewebeschlauches mit den Messern 14 die Abziehvorrichtung 7 aus der Arbeitsstellung 3 wieder in die Arbeitsstellung I gefahren und uzagreift dort den mit dem Klemmpfropfen 5 eingeklemmten Gewebeschlauch. Anschließend kann der belegte Dorn 10, wie oben beschrieben, erneut in den wiederum abgezogenen Gewebeschlauch eingeführt werden. Diese Schritte können so oft wiederholt werden, bis die gewünschte Lagenanzahl erreicht ist. Anschliessend wird der Dorn wie erläutert entfernt und das Gewebe imprägniert.
  • In Figur 3 ist eine Einrichtung zum Herstellen von Rohrkörpern aus mehreren Lagen eines Gewebeschlauches dargestellt.
  • Der Gewebeschlauch 21 wird z.B. von einem Wickel über eine Umlenkrolle 22 durch eine konische Öffnung 23 eines Klemmrings 24 gezogen und dort mittels eines m das freie Ende des Gewebeschlauches eingesetzten ebenfalls konischen Klemmpfropfens 25 arretiert. Gewebeschlauch und Pfropfen werden von Greifarmen 26 einer Abziehvorrichtung 27 umgriffen und eingeklemmt. Die halbkreisförmigen Greifarme 26 sind an einer Grundplatte 28 angeordnet, die im geschlossenen Zustand der Greifarme ebenfalls an dem Gewebeschlauch und dem Klemmpfropfen 5 anliegt.
  • Als Gewebeschlauch wird ein Schlauch aus Glas-,Kohlefasern oder dergleichen mit zwei Sätzen Gewebefäden verwendet, die sich in einem bestimmten Winkel kreuzen. Ein solcher Schlauch ist in bekannter Weise dehnbar und in seinem Durchmesser zu vergrößern oder zu verkleinern.
  • Die Abziehvorrichtung mit dem offenen Ende des Gewebeschlauchs und dem Klemmpfropfen wird anschließend in Richtung des Pfeils P11 nach "oben" in Richtung der Pfropfenachse gezogen, wobei diese Achse in der Figur mit 30 und fernerhin als Abzugsrichtung bezeichnet ist. Während des Abziehens des Gewebeschlauchs in Abzugsrichtung 30 wird in das freie obere Ende des Gewebeschlauchs eine Dornhülse 31 eingeschoben. Diese Dornhülse 31 hat die Länge und die Form des herzustellenden Rohrkörpers und ist in diesem Falle zylindrisch. Die Dornhülse 31 wird während des Abziehens nach unten geschoben und schiebt dabei den Klemmpfropfen in Richtung auf den Klemmring, bis der Klemmpfropfen 5 in den konischen Sitz 23 des Klemmrings einfährt und den Gewebeschlauch 21 dort leicht einspannt.
  • Ist die Dornhülse 31 vollständig in den Gewebeschlauch 21 eingeschoben, so wird durch weiteres Nachziehen der Abziehvorrichtung 7 in Abzugsrichtung der Gewebeschlauch auf der Dornhülse gespannt. Diese Spannstrecke ist so bemessen, daß sich anschließend zwischen dem unteren Ende der Dornhülse bei 32 und dem Klemmring 24 noch ein Gewebeschlauchstück 33 befindet, das länger als die Rohrlänge der Dornhülse 31 ist.
  • In dem Bereich dieses Gewebeschlauchstücks 33 ist eine Schalenhülse 34 vorgesehen, die aus zwei im Querschnitt halbkreisförmigen länglichen Schalen 341 und 342 aufgebaut ist, die um ein Scharnier klappbar sind, dessen Scharnierachse parallel zur Abzugsrichtung 30 verläuft. Die offene Schalenhülse 34, die sich in der Ruhestellung A außerhalb des Gewebeschlauches und des Arbeitsbereiches der Abziehvorrichtung 27 befindet, wird z.B. mit Pneumatikzylindern in Richtung der Pfeile P22 senkrecht zu der Abzugsrichtung 30 auf den Gewebeschlauch bewegt und umgreift in der Arbeitsstellung B nach Schließen der beiden Schalen 341 und dieses Gewebeschlauchstück 33 unterhalb des Endes der Dornhülse 31. Die geschlossene Schalenhülse 34 hat einen Außendurchmesser, der um einiges kleiner als der Innendurchmesser der Dornhülse 31 ist. Mit z.B. ebenfalls Pneumatikzylindern wird die geschlossene Schalenhülse 34 in Richtung des Pfeiles P23 in Abzugsrichtung 30 konzentrisch in den freien Innenraum der Dornhülse 31 eingeführt und durchdringt diese über deren gesamten Länge. Hierdurch wird das Gewebeschlauchstück 33 in die Dornhülse 31 eingestülpt, so daß sich im Innenraum der Dornhülse 31 zum Abschluß des Einstülpvorganges zwei zusätzliche Gewebelagen ausgebildet haben, die an der Innen- und Außenwand der geschlossenen eingeführten Schalenhülse 34 anliegen. Um das Gewebeschlauchstück 33 vollständig einzustülpen, kann es notwendig sein, den Gewebeschlauch 21 durch den Klemmring nachzuziehen, falls der Bereich im Gewebeschlauchstück 33 nicht ausreichend gespannt werden kann. Beim Nachziehen wird der Klemmpfropfen 25 geringfügig abgehoben und fällt anschließend durch sein Gewicht wiederum in den Klemmring 24.
  • Wenn die Schalenhülse 34 in das Innere der Dornhülse 31 eingefahren ist, werden die beiden zusätzlichen Gewebelagen durch einen Spreizdorn 36 am oberen Ende der Dornhülse in ihrer Lage fixiert. Dieser Spreizdorn 36 weist mehrere parallel zur Abzugsrichtung 30 ausgerichtete Lamellen 37 auf und kann durch entsprechendes Spreizen der Lamellen in seinem Durchmesser verändert werden. Der Spreizdorn, dessen Achse in Abzugsrichtung 30 liegt, wird nach unten in Richtung des Pfeiles P24 in die Dornhülse 31 innerhalb der zwei zusätzlichen, durch die Schalenhülse 34 eingestülpten Gewebelagen eingeführt und fixiert diese beiden zusätzlichen Gewebelagen am oberen Ende der Spreizhülse.
  • Anschließend wird die Schalenhülse 34 allmählich zurückgezogen und der Spreizdorn 36 nachgefahren. Der Spreizdorn 36 weitet dabei die eingestülpten Gewebelagen auf den Innendurchmesser der Dornhülse 31 auf und preßt diese Gewebelagen an die Innenwand der Dornhülse.
  • Wenn der Spreizdorn vollständig über die gesamte Länge der Dornhülse 31 eingeführt und die Schalenhülse dementsprechena aus der Dornhülse 31 entfernt ist, ist die Dornhülse 31 insgesamt mit drei Gewebelagen belegt.
  • Der beschriebene Vorgang des Einstülpens von weiteren Gewebeschlauchstücken 33 kann entsprechend der obigen Beschreibung mehrfach wiederholt werden, um so die gewünschte Lagenanzahl für den Rohrkörper zu erreichen. Mit vier Arbeits- hüben der Schalenhülse 34 können auf diese Weise neun Gewebelagen aufgebaut werden.
  • Ist die gewünschte Lagenanzahl erreicht, kann der Gewebeschlauch am unteren Ende der Dornhülse 31 mit Hilfe von zwei Messern 38 mit halbkreisformigen Schneiden durchtrennt werden. Diese Messer 38 sind im Bereich des in dem Klemmring 24 gehaltenen Stopfens 25 angeordnet. Anschließend wird das verbleibende Reststück des Gewebeschlauches durch den oben beschriebenen Vorgang mit der Schalenhülse 34 in den Innenraum der Dornhülse eingestülpt und von dem Spreizdorn angepreßt.
  • Nach Zurückziehen der Schalenhülse 34 wird die derart belegte Dornhülse mit dem eingefahrenen Spreizdorn aus der Einrichtung entfernt und in ein geschlossenes Werkzeug zum Imprägnieren eingelegt. Hier wird sie vom Spreizdorn verpreßt und mittels bekannter Imprägnierverfahren, z.B. der erwähnten Vakuuminjektion mit duroplastischen oder thermoplastischen Matrixwerkstoffen imprägniert und ausgehärtet.
  • Die Dornhülse 31 kann je nach dem gewünschten Lagenaufbau ein bereits vorgefertigtes Bauteil mit unidirektionalen Faserlagen sein. Die Dornhülse kann dann als verlorener Kern im Rohrkörper verbleiben, wodurch dessen Steifigkeit erhöht wird. Die Dornhülse kann jedoch auch entfernt werden.
  • Die beschriebene Einrichtung ist nach diesen Arbeitsschritten wieder für die Herstellung eines neuen Rohrkörpers gerüstet.
  • Mit der beschriebenen Einrichtung und dem Verfahren können Rohrkörper aus Gewebeschläuchen rationell hergestellt werden.
  • Die einzelnen Arbeitsschritte können dabei automatisch so aufeinander abgestimmt werden, daß die hergestellten Rohrkörper sehr gute reproduzierbare Stabilitätseigenschaften aufweisen.
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Claims (4)

  1. Einrichtung und Verfahren zum Herstellen von Rohrkörpern aus Gewebe schläuchen Patentansprüc~he Einrichtung zum Herstellen von Rohrkörpers as einer oder mehreren, auf einem Dorn abgelegten, mit'härtbarem Kunststoff imprägnierten und schließlich ausgehärteten Lagen eines Gewebeschlauches, g e k e n n z e i c h n e t durch folgende Merkmale: a. eine Abziehvorrichtung (7) für den Gewebeschlauch (1), in der der Schlauchanfang mittels eines in diesen eingesetzten Klemmpfropfens (5) und einem Schlauch und Klemmpfropfen umgreifenden Greifer (6) gehalten ist, zum Abziehen des Gewebeschlauches von einem Vorratsbehälter; b. einen Dorn (10) in Rohrlänge, dessen Außendurchmesser gleich dem Innendurchmesser des Rohrkörpers ist und der in Anlage an den Klemmpfropfen (5) entgegen der Abziehrichtung (13) in den Gewebeschlauch (1) einschiebbar ist; c. einen Klemmring (4), der den vom Dorn (10) geschobenen Klemmpfropfen (5) in der in den Gewebeschlauch (1) eingeschobenen Lage des Dorns unter Festklemmen des Gewebeschlauches aufnimmt und d. eine Schneidvorrichtung (14) zum Abschneiden des auf dem Dorn (10) abgelegten und durch Bewegen der den Dorn und den Gewebeschlauch haltenden Abziehvorrichtung (7) in Abziehrichtung (13) auf dem Dorn gespannten Gewebeschlauches in Rohrlänge.
  2. 2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Klemmring (4) eine konische Öffnung (3) aufweist, durch die der Gewebeschlauch (1) gezogen wird und in die der ebenfalls konische Klemmpfropfen (5) zur Fixierung des Gewebeschlauches (1) einschiebbar ist.
  3. 3. Einrichtung zum Herstellen von Rohrkörpern aus mehreren übereinanderliegenden Lagen eines auf Rohrdurchmesser aufgeweiteten Gewebeschlauches mit einem Dorn, der mit dem Gewebeschlauch in mehreren Lagen belegbar ist, die anschließend nach Abschneiden auf Rohrlänge verpreßt, imprägniert und ausgehärtet werden,. gekennzeichnet durch folgende Merkmale: a. eine Abziehvorrichtung (27) zum Einklemmen und Aufweiten des Gewebeschlauchanfanges auf Rohrdurchmesser und zum Abziehen des Gewebeschlauches (21) auf Rohrlänge; b. eine Dornhülse (31) in Rohrlänge und etwa mit dem Rohrdurchmesser zum Einschieben in den aufgeweiteten Gewebeschlauchanfang und zum Aufweiten des Gewebeschlauches über die Rohrlänge; c. eine in Dornhülsenachse (30) anschließend an den aufgeweiteten Bereich angeordnete Schalenhülse (34) in Rohrlänge, deren Außendurchmesser im geschlossenen Zustand kleiner als der Innenaurshmesser der Dornhülse (31) ist, zum Umgreifen des sich an den aufgeweiteten Bereich des auf der Dornhülse abgelegten Gewebeschlauches anschließenden eingeschnürten Gewebeschlauchstückes (33), wobei die Schalenhülse (34) in Achsrichtung (30) verschiebbar gelagert ist und in die Dornhülse (31) über deren gesamte Länge unter Mitnahme des umgriffenen Gewebeschlauchstückes (33) einschiebbar und aus dieser wieder herausziehbar ist, so daß zwei zusätzliche Gewebelagen in die Dornhülse gestülpt werden; d. einen Spreizdorn (36) in Rohrlänge, der von Seiten des Gewebeschlauchanfanges in Achsrichtung (30) in die Dornhülse (31) innerhalb der zwei zusätzlichen Gewebelagen einschiebbar ist, zum Fixieren und Aufweiten der eingestülpten zusätzlichen Gewebelagen und zu deren Anpressen an die Innenwand des Rohrgebildes nach Herausziehen der Schalenhülse (34) und e. eine Schneidvorrichtung (38) zum Durchtrennen des Gewebeschlauches nach Erreichen der gewünschten Gewebelagenanzahl.
  4. 4. Verfahren zum Herstellen von Rohrkörpern aus mehreren übereinanderliegenden Lagen eines auf Rohrdurchmesser aufgeweiteten Gewebeschlauches, die miteinander verpreßt sowie anschließend imprägniert und ausgehärtet werden, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte: a. der zunächst gestauchte Gewebeschlauch wird in einem Stück entsprechend der Rohrlänge auf den gewünschten Rohrdurchmesser unter Freilassen eines Innenraumes aufgeweitet und gestrafft , bis die Gewebefäden eine gewünschte Fadenrichtung (Ablagewinkel) einnehmen; b. das sich an den aufgeweiteten Bereich anschließende Gewebeschlauchstück wird über die gesamte Rohrlänge in den freien Innenraum des aufgeweiteten Bereiches gestülpt, so daß sich zwei zusätzliche Gewebeschlauchlagen in diesem Innenraum bilden; c. die zwei zusätzlichen Lagen des Gewebeschlauches werden auf den Innendurchmesser des aufgeweiteten Bereiches aufgespreizt; d. die Schritte b. und c. werden so oft wiederholt, bis die gewünschte Lagenanzahl erreicht ist; e. der mehrlagige Rohrkörper wird auf Rohrlänge abgeschnitten, verpreßt, imprägniert und ausgehärtet.
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