DE3126386C2 - Verfahren zur Herstellung von preßumformbarem, hochfestem Stahlblech mit einem Zweiphasengefüge - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von preßumformbarem, hochfestem Stahlblech mit einem ZweiphasengefügeInfo
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Abstract
Es wird ein preßumformbares, hochfestes kaltgewalztes Stahlblech mit einem Zweiphasengefüge beschrieben. Das Blech wird aus einem Stahl, bestehend aus C: 0,02 bis 0,20%, Si: weniger als 0,1%, Mn: 1,0 bis 2,0%, säurelösliches Aluminium: 0,005 bis 0,100%, B: größer als 0,0003% und weniger als 0,0050% in Größen von B-0,7 · N unter Berücksichtigung der Bedingung, daß B/C größer als 0,03 ist, N: weniger als 0,0060%, Rest Eisen und unvermeidbare Verunreinigungen, hergestellt. Auch ist ein Verfahren zum Herstellen eines solchen Stahlblechs beschrieben.
Description
!5 bei einer über dem Arj-Punkt liegenden Endbearbeitungstemperatur warmgewalzt und dann kaltgewalzt
wird,
- bei dem das kaltgewalzte Stahlband bei einer Temperatur zwischen dem Acj-Umwandlungspunkt und
80001C geglüht wird und anschließend mit einer Geschwindigkeit größer als 3 K/s abgekühlt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Borgehalt für die Stahlzusammensetzung derart eingestellt wird, daß B%-0,7 x N% größer als
0,0003% und weniger als 0,005% und daß B%/C% größer als 0,03 ist und
- daß das Stahlband nachdem Warmwalzen mit einer Geschwindigkeit von 10 bis 150 K/s abgekühlt und
mit einer Temperatur kleiner als 73O0C aufgewickelt, entzundert und dann kaltgewalzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mangangehalt zwischen 1,2 bis 1,6% liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Stahlband 20 s bis 5 min geglüht wird.
4. Verfah: zn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur beim Glühen zwischen 7300C
und 7800C und die Glühze»' zwischen 60 s und 120 s ausgewählt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Glühen des kaltgewalzten Bandes
die Abkühlgeschwindigkcit zwischen 10 und 50 K/s gewählt wird.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Mit der heutzutage verfügbaren Preßumformtechnik werden der größte Teil der Innen- und Außenverklei-
dungsteile von Fahrzeugen aus kaltgewalzten Blechen hergestellt, die eine Zugfestigkeit von 340 bis 490 N/mm2
haben, und es wird als sehr schwierig angesehen, kaltgewalzte Bleche mit einer Zugfestigkeit von 590 N/mm2
oder größer bei solchen Teilen anzuwenden. |
Hochfeste, kaltgewalzte Stahlbleche mit einer durch Mischkristallbildung oder Ausscheidung erreichten |
hohen Festigkeit werden als Innenverkleidungsbleche und Außenbegrenzungsteile verwendet. Ihre hohe
Festigkeit bringt unvermeidbar eine größere Streckgrenze mit sich, wodurch nicht nur die Preßumformung
schwierig wird, sondern auch die Neigung des Zurückfederns zunimmt. Ein derartiges Material hat eine nur
geringe Fähigkeit, die durch das Preßumformen verliehene Gestalt beizubehalten.
Zur Überwindung dieser Schwierigkeit ist aus der DE-OS 29 24 167 ein eingangs genanntes Verfahren
bekannt zur Herstellung eines hochfesten, preßumformbaren Stahlblechs mit einem Zweiphasengefuge. Der
relativ hohe Mangananteil beim bekannten Stahlblech erhöht die Härtbarkeit und fordert die Erzielung abgeschreckter
Übergangsprodukte in der Abkühlphase. Femer v. ird die Formbarkeit durch Verfestigen der Ferritbasis
erhöht. Ferner wird beim bekannten Verfahren nach dem Glühen das Stahlblech in Abhängigkeit vom Mangangehalt
abgekühlt. Dies fuhrt zu einem kaltgewalzten Stahlblech mit Zweiphasengefüge, das eine hohe Zugfestigkeit
in der Größenordnung von 390 bis 490 N/mm und eine niedrige Streckgrenze aufweist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung eines preßumformbaren, hochfesten Stahlblechs
mit Zweiphasengefüge zu schaffen, bei dem mit einem anderen Lösungsweg ebenfalls eine Zugfestigkeit in der
Größenordnung von 390 bis 490 N/mm2 und eine niedrige Streckgrenze erreicht werden.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Kennzeichen des Anspruchs 1 gelöst.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Kennzeichen des Anspruchs 1 gelöst.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Hierdurch wird ein hochfestes, kaltgewalztes Stahlblech mit einem Zweiphasengefüge und einem niedrigen
Streckgrenzenverhältnis geschaffen, das eine Zugfestigkeit in der Größenordnung von 390 bis 490 N/mm2 hat,
und dessen Streckgrenze so niedrig wie bei einem üblichen weichen kaltgewalzten Stahlblech ist, d. h. in der
Größenordnung von 195 bis 290 N/mm2 ist. Man erhält ein Stahlblech mit einem Zweiphasengefüge (Ferritphase
und Martensitphase) aus einem niedrig legierten System, das C, Mn, B und Spuren von Si enthält.
Übliche Verfahren zur Herstellung eines hochfesten, kaltgewalzten Stahlblechs mit einem Zweiphasengefüge
und mit eingelagertem B sind inderjapanischenPatentveröffentlichungNr. 21 811/79 und der US-PS 39 51 696
beschrieben. Aus der japanischen Patentveröffentlichung 21 811/79 ist ein hochfestes kaltgewalztes Stahlblech
mit einer Zugfestigkeit von etwa 490 bis 880 N/mm2 und einer hohen Streckgrenze bekannt. Wie sich den Bei-
spielen entnehmen läßt, hat das Stahlblech eine höhere Streckgrenze als 380 N/mm2. Das Blech ist »ur Yenvendung
bei einem Stoßfängerversteifungsmaterial oder einem Verstärkungsträger für den Innenraum von Kraftfahrzeugtüren
bestimmt. Um bei einer Kollision maximal Energie zu absorbieren, hat das Blech eine hohe Zugfestigkeit
und Streckgrenze. Aus der US-PS 39 51 696 ist ein preßumformbares, kaltgewalztes Stahlblech mit
einer Zugfestigkeit von 440 bis 880 N/mm2 und einer Streckgrenze von 340 bis 735 N/mm2 bekannt Um ein
gewünschtes Erzeugnis herzustellen, wird die Kohlenstoffkonzentration eines Stahlbandes bei der Wärmebehandlung
unter einer Temperatur zwischen den A1- und Aj-Umwandlungspunkten vergrößert, so daß sich eine
hochfeste geh&tete Phase oder ein komplexes Gefüge nach dem Abkühlen bildet. Das bekannte Verfahren
macht sich die Fähigkeit von Si zunutze, die Kohlenstoffkonzentration zu erhöhen, weshalb das erhaltene Produkt
bis zu 0,7% Si enthält. Das aus der japanischen Patentveröffentlichung 21 811/79 bekannte Erzeugnis hat
auch einen hohen Si-Gehalt, um eine hohe Zugfestigkeit und eine hohe Streckgrenze zu erreichen.
Demgegenüber wird bei der Erfindung ein hochfestes kaltgewalztes Stahlblech mit einer niedrigen Zugfestigkeit
und einer wesentlich niedrigeren Streckgrenze als bei den Erzeugnisse η geschaffen werden, die in den zuvor
genannten beiden Veröffentlichungen beschrieben sind. Hierzu wird der Si-Gehalt so weit wie möglich verringert.
Durch die spezielle Wahl der Anteile für B und C bei Einstellung eines bestimmten Verhältnisses von B zu
N wird die Bildung von Bainit, Troostit, Sorbit und anderen Carbiden, die die Streckgrenze erhöhen, weitgehend
vermieden. Man erhält ein Stahlblech, das im wesentlichen Martensit- und Ferritphase enthält.
Die für die Gefugeausbildung erforderliche Stahlzusammensetzung wird nachstehend näher erläutert:
Kohlenstoff muß in einer Menge von größer als 0,02% vorhanden sein, um eine Martensitphas? --lurch Abkühlen
aus dem Temperaturbereich der beiden Phasen (a + y) zu erreichen. Ein Stahl, der einen zu großen Kohlenstoffgelialt
hat, ergibt ein Stahlblech, das eir^ schlechte Umformbarkeit sowie eine äußerst schlechte Schweißbarkeit
hat. Daher ist die obere Grenze für den Kohlenstoffgehalt 0,20%. Zweckmäßigerweise liegt der Kohlenstoffgehalt
zwischen 0,03 und 0,10%.
Im allgemeinen drängt Silicium Kohlenstoff zu den Korngrenzen und unterstützt die Bildung eines Zweiphasengefüges.
Wenn aber Si dem Stahl zugegeben wird, reagiert in oen Korngrenzen nur konzentriertes Bor mit
dem verdrängten Kohlenstoff bei der Abkühlung im Anschluß an die Wärmebehandlung im Temperaturbereich
der (a + y)-Phase. Dies führt dazu, daß die Bormenge in der festen Lösung, die beim angestrebten Zweck
äußerst wichtig ist, vermindert wird, so daß die Bildung des gewünschten Zweiphasengefüges schwierig wird.
Als Foige hiervon hat das erhaltene Erzeugnis eine hohe Streckgrenze und somit ein hohes Streckgrenzenverhältnis.
Ferner ist Silicium eines der Elemente, das eine große Fähigkeit hat, Stähle zu verfestigen und durch die
Zugabe einer kleinen Menge wird eine erhöhte Fesiigkeit erreicht. Daher ist Silicium nicht erforderlich, wenn
man die angestrebte Festigkeit des Stahls erreichen will.
Mangan ist ein Element, das eine stabile y-Phase liefert und die Bildung einer Übergangsstruktur beim
Abkühlen unterstüzt. Wenigstens 1,0% Mn ist zur Erreichung des angestrebten Zwecks notwendig. Wenn aber
der Mn-Gehalt zu groß ist, wird die Stahlherstellung und Verarbeitung schwierig, und das erhaltene Produkt hat
eine schlechte Schweißbarkeit. Daher ist die obere Grenze für den Mn-Gehalt 2,0%. Vorzugsweise liegt der
Mn-Gehalt zwischen 1,2 und 1,6%.
Aluminium ist ein desoxidierendes Element, das notwendig ist damit Bor voll wirksam werden kann, wie
nachsteher i noch näher beschrieben wird. Wenigstens 0,005% Aluminium ist in Form von löslichem Aluminium
erforderlich. Wenn der Aluminiumgehalt zu groß ist, bi'den sich Aluminiumoxidklumpen, wodurch die
Oberflächeneigenschaften des erhaltenen Stahlblechs schlechter werden und sich eine schlechte Umformbarkeit
ergibt. Daher beläuft sich die obere Grenze für den Al-Gehalt auf 0,100%..
Bor ist ein wichtiges Element, wenn der angestreote Zweck erreicht werden soll. Bor kann in Stählen ir; Form
eines Nitrids, Carbids, Oxids oder einer festen Lösung vorhanden sein. Um den angestrebten Zw>.ck zu erweichen,
d. h. ein niedriges Streckgre;izenverhältnis in einem hochfesten, kaltgewalzten Stahlblech mit einem
Zweinhasengefüge zu erhalten, muß Bor in Form einer festen Lösung vorhanden sein. Bor reagiert aber leicht
mit Stickstoff im Temperaturbereich der y-Phase und die Bildung von Bornitrid (BN) ist unvermeidbar. Der
Gehalt von Bor in der festen Lösung ist bestimmt durch B%-0,7 χ N%, d. h. den gesamten Borgehalt minus dem
Anteil, der mit N reagier!. Um den angestrebten Zweck zu erreichen, ist der Boranteil B%-0,7 x N% größer als
0,0003%. V/enn der B-Gehalt zu groß ist, bilden sich in der Oberfläche der Bramme Risse. Daher beläuft sich die
obere Grenze für den B-Gehalt bei B%-0,7 x N% auf 0,0050%.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung an einem Beispiel näher erläutert. Die einzige Figur
der Zeichnung zeigt den Zusammenhang zwischen B%-0,*/ x N% und den mechanischen Eigenschaften der
kaltgewalzten Stahlbleche, die im Labor aus warmgewalzten Stahlbändern liersestellt worden sind, dio 0,05 bis
0,06%C, 0,01 bis 0,02% Si, 1,5 bis 1,6% Mn, 0,02 bis 0,04% lösliches Aluminium, 0,0040 bis 0,0045% N und 0 bis
0,008% B enthalten. Das warmgewalzte Stahlband wird kaltgewalzt, einer Ausgleichsbehandlung bei 77501C zwei
Minuten lang und einer kontinuierlichen Wärmebehandlung bei einer Abkühlungsgeschwindigkeit von 20 K/s
unterworfen. Wenn B%-0,7 x N% entsprechend dem Gehalt von B in der fest'n Lösung größer als 0,0003% war,
erhält man Stahlbleche, die eine überraschend niedrige Streckgrenze haben. Daher ist zu verstehen, daß nicht
der absolute Wert des B-Gehälts, sondern der B-Gehalt in der festen Lösung zur Erzeugung des hochfesten, kaltgewalzten
Stahlblechs von Bedeutung ist, das eine niedrige Streckgrenze und eine sehrgute Umforrnb'ärkeit hat.
Um die Bildung von Bor in der festen Lösung zu gewährleisten, muß die Bildung von Boroxiden durch Desoxidation
der Stahlschmelze adäquat zu Aluminium vor der Zugabe von Bor verhindert werden. Es ist sehr schwierig,
die Bildung von Borcarbid vollständig zu verhindern. Um eine bestimmt'? Menge an Bor in der festen
Lösung beim Vorhandensein einer relativ großen Kohlenstoffmenge sicherzustellen, und um ein hochfestes
Stahlblech mit einem Zv-eiphasengefüge und einem niedrigen Streckverhältnis zu erzeugen, muß das Verhältnis
von B% zu C% (B%/C%) wenigstens 0,03, gemessen in Gewichtsprozent, größer sein.
Stickstoff reagiert mit Bor unter Bildung von Bornitrid, wodurch die Bildung von Bor in der festen Lösung
erschwert wird. Daher belauft sich die obere Grenze für den N-Gehalt auf 0,006%, vorzugsweise auf 0,0040%.
Aus der US-PS 40 01 052 ist es bekannt. Bor auf Kohlenstoff und Bor auf Stickstoff abzustimmen, jedoch ist es
dabei nicht bekannt, eine vorstehend beschriebene Gefügestruktur, welche eine niedrige Steckgrenze für einen
hochfesten Stahl gewährleistet, mit dem an den Konigrenzen ausgeschiedenen Bor durch entsprechende, noch
zu erläuternde Wärme- und Verformungsbehandlung zu erzielen.
Als unvermeidbare Verunreinigungen kommen Schwefel und Phosphor vor. Schwefel ist für die Herstellung
eines leicht preßumformbaren Stahlblechs nachteilig und daher sollte sein Gehalt zweckmäßigerweise kleiner
als 0,015% sein. Phosphor ist ein Element, das die Bildung einer starken festen Lösung unterstützt, so daß zum
Erreichen des hochfesten Stahlblechs nach der Erfindung nicht mehr als 0,08% P enthalten sein sollen. Um
to jedoch ein leicht preßumformbares Stahlblech zu erhalten, wird der P-Gehalt zweckmäßigerweise so klein wie
möglich gewählt.
Zusätzlich zu den zuvor erwähnten Elementen werden Cr, Mo und andere Elemente in einer Menge von 0,2
bis 1,0% zugegeben, die die Bildung von Martensit unterstützen. Diese Elemente können entweder allein oder in
Verbindung miteinander eingesetzt werden. Auch ist es zum Erhalten einer hohen Streckfähigkeit zweckmäßig,
Ca, seltene Erdmetalle, Zr und andere Elemente zuzugeben, die die Bildung von Sulfit regeln.
Die kritischen Einflußgrößen bei Durchführung des Verfahrens werden nachstehend näher erläutert. Eine
Stahlschmelze mit der zuvor beschriebenen Zusammensetzung, die in einem Elektroofen, einem Konverter und
dergleichen gebildet worden ist, wird zu Brammen, z. B. durch Stranggießen, geformt. Die Bramme wird dann
mit einer abschließenden Temperatur von größer als der Ar1-Umwandlungspunkt warmgewalzt, mit einer
Geschwindigkeit von 10 bis 150 K/s abgekühlt und bei einer Temperatur von kleiner als 7300C aufgewickelt.
Wenn die Endbehandlungstemperatur beim Warmwalzen niedriger als der Arj-Umwandlungspunkt ist, läßt sich
das gewünschte Zweiphasengefüge nur schwer erreichen. Wenn die Abkühlungsgeschwindigkeit nach dem
Warmwalzen zu klein ist, wird eine große Menge Borcarbid gebildet und man erhält kein kaltgewalztes Blech mit
einem Zweiphasengefüge, das ein niedriges Streckverhältnis und eine hohe Festigkeit hat.
Daher beträgt der untere Grenzwert für die Abkühlungsgeschwindigkeii 10 K/s. Wenn die Abkühlungsgeschwindigkeit
zu groß ist, hat das warmgewalzte Blech ein bainitisches Abschreckgefüge und ein nadeliges Ferritgefüge,
wobei diese Gefüge eine ohne Streckgrenze bei dem kai gewalzten Blech zur Folge haben und man
eine äußerst schlechte Duktilität erhält. Daher beläuft sich der obere Grenzwert für die Abkühlungsgeschwindigkeit
auf 150 K/s. Wenn die Aufwickeltemperatur höher als 73O°C ist, wird eine große Menge an Borcarbid
gebildet und die angestrebte Zielsetzung wird nicht erreicht.
Der warmgewalzte Wickel wird dann gebeizt, kaltgewalzt, bei einer Wärmebehandlungsteiiiperatur zwischen
dem Aci-Umwandlungspunkt und 8000C einer Glühbehandlung unterzogen und dann mit einer Abkühlungsgeschwindigkeit von größer als 3 K/s abgekühlt. Wenn die Wärmebehandlungstemperatur niedriger als der Ac1-Umwandlungspunkt
ist, erhält man kein Zweiphasengefüge. Daher ist der untere Grenzwert für die Wärniebehandlungstemperatur
der Ac,-Umwandlungspunkt. Wenn die Wärmebehandlungstemperatur größer als 8000C
ist. nimmt das Volumenverhältnis der Ferritphase ab und das hierbei erhaltene Gefüge hat trotz eines Zweiphasengefiiges
nicht das gewünschte niedrige Streckgrenzenverhältnis. Wenn die Zeit für die Glühbehandlung kürzer
als 20 Sekunden ist, erhält man das gewünschte Zweiphasengefüge nicht, und wenn der Zeitraum größer als
5 Minuten ist, bilden sich grobe Inseln der y-Phase (Martensitphase), wodurch sich die Duktilität des erhaltenen
Erzeugnisses vermindert. Vorzugsweise erfolgt die Ausgleichsbehandlung bei einer Temperatur zwischen 730
und 7800C während einer Zeitdauer von 60 bis 120 Sekunden.
Wenn die zuvor beschriebenen Bedingungen für die Zusammensetzung und die Herstellung bzw. der Verarbeitung
erfüllt werden, erhält man die gewünschte Martensitphase dadurch, daß das Band mit einer
Geschwindigkeit von größer als 3 K/s abgekühlt wird. Je größer die Abkühlgeschwindigkeit ist, desto größer ist
der Mengenanteil der Martensitphase und desto größer ist die Festigkeit, die man bei dem Erzeugnis erhält.
Wenn aber die Abkühlung zu schnell erfolgt, wird eine große Martensitmenge an den Korngrenzen gebildet, die
Beanspruchungskonzentrierungsquellen bei der plastischen Verformung bilden, so daß man ein Erzeugnis
erhält, das eine schlechte Duktilität hat. Einen guten Ausgleich zwischen der Festigkeit und Duktilität erhält
man in einem vorbestimmten Bereich für die Abkühlungsgeschwindigkeit, die bei der Erfindung zwischen 10
und 50 K/s liegt Die Abkühlungsgeschwindigkeit ist hierbei als die mittlere Abkühlungsgeschwindigkeit oss
herab auf 3000C bezeichnet Bei der Erfindung ist eine Überalterungsbehandlung nachteilig und sollte daher
vermieden werden.
Die Erfindung wird nachstehend an folgendem Beispiel näher erläutert
Die Erfindung wird nachstehend an folgendem Beispiel näher erläutert
Stahlbrammen mit chemischen Zusammensetzungen, die in der Tabelle 1 angegeben sind, wurden bei einer
Endbehandlungstemperatur von 8800C zu einer Blechstärke von 3,0 mm warmgewalzt und bei einer Temperatur
von 580 bis 6500C aufgewickelt Die Bänder wurden gebeizt und auf eine Dicke von 0,8 mm kaltgewalzt Die
kaltgewalzten Bänder wurden kontinuierlich unter den in Tabelle 1 angegebenen Bedingungen wärmebehandelt
Die Tabelle 1 zeigt auch die mechanischen Eigenschaften der erhaltenen Stahlbleche. Auch wurden die
Bleche auf ihren Korrosionswiderstand untersucht Auch die hierbei erhaltenen Ergebnisse sind in der/Tabelle 1
gezeigt Die Proben A bis F nach der Erfindung hatten eine Streckgrenze von 230 bis 260 N/mm2, die so niedrig
wie bei üblichem unformbaren, kaltgewalzten Stahlblech ist Sie hatten eine Zugfestigkeit zwischen 420 und
540 N/mm2 und hatten ein Streckgrenzenverhältnis von kleiner als 0,6. Die Vergleichsbeispiele G, I und J, deren
Zusammensetzung außerhalb der bei der Erfindung angegebenen Bereichsangaben liegen, hatten eine Zugfestigkeit
zwischen 400 und 520 N/mm2. Da sie eine hohe Streckgrenze hatten, war auch ihr Streckgrenzenverhältnis
groß. Das Vergleichsbeispiel H, hatte eine Zugfestigkeit von nur 330 N/mm2. Bei der Untersuchung des
Korrosionswiderstandes ergaben sich aufgrund des hohen Si-Gehalts bei der Probe I viele kleine Löcher.
Das gewonnene hochfeste, kaltgewalzte Stahlblech kann für innen und außen liegende Verkleidungsteile bei
Kraftfahrzeugen verwendet werden, wobei es auch z. B. unter Verwendung einer kontinuierlich arbeitenden
Eisenzinktauchvorricr.iiung verzinkt werden kann.
Probe Hr. | Chemische Zusammensetzung (Gew.-% | Si ! | Tabelle 1 (Fortsetzung) | Warm- | Bsdingunger | P | der | ) | S | lös!. Al | (%) | N/mm2 | N | B | B-0,7 x N | 10 |
C | ProM Nr. | walz- | ||||||||||||||
Erfindung | 0,02 | bedin- | 0,013 | 0,010 | 0,046 | 0,0030 | 0,0034 | |||||||||
A | 0,027 | 0,02 | gungen | 1,64 | 0,011 | 0,012 | 0,035 | 0,0021 | 0,0018 | 0,0013 | ||||||
B | 0,057 | 0,03 | Wickel- | 1,58 | 0,012 | Kühl- | 0,011 | 0,024 | 0,0042 | 0,0045 | 0,0003 | 15 | ||||
C | 0,055 | 0,02 | temp. | 1,20 | 0,012 | geschw. | 0,013 | 0,060 | 0,0044 | 0,0047 | 0,0016 | |||||
D | 0,081 | 0,03 | (%) (0C) | ,43 | 0,014 | (K/s) | 0,011 | 0,039 | 0,0035 | 0,0045 | 0,0017 | |||||
E | 0,10 | 0.02 | 1,30 | 0.012 | 0.010 | 0.019 | 0.0030 | 0.0037 | 0,0023 | |||||||
F | 0,11 | .63 | 0.0020 | 20 | ||||||||||||
Vergleichs | ||||||||||||||||
beispiel | 0,02 | 0,014 | 0,012 | 0,040 | 0,0032 | - | ||||||||||
G | 0,070 | 0,02 ( | 1,36 | 0,013 | 0,010 | 0,036 | 0,0037 | 0,0029 | ||||||||
H | 0,042 | 0,46 | ),82 | 0,012 | 0,012 | 0,032 | 0,0036 | 0,0040 | 0,0003 | |||||||
I | 0,060 | 0,02 | 1,33 | 0,012 | 0,010 | 0,030 | 0,0024 | 0,0032 | 0,0015 | 25 | ||||||
J | 0,150 | ,60 | 0,0015 | |||||||||||||
Mechanische | Eigenschaften | 30 | ||||||||||||||
ι bei | Korrosions- B/C | |||||||||||||||
Durchlaufwärme- | widerstand | |||||||||||||||
bchandtung | ||||||||||||||||
Streck- Zug | Deh- | Streck | ||||||||||||||
Glüh- | grenze festig- nung | grenzen | 35 | |||||||||||||
behandlung | N/mm2 keit | verhältnis | ||||||||||||||
Erfindung
A
B
C
D
E
F
A
B
C
D
E
F
620 580 650 600 600 630
Vergleichsbeispiel
G 610
H 650
620
775°C X 2 min 775°C x 2 min 775°C x 2 min
775°C x 2 min 775°C x 2 min 775°Cx2min
775°Cx2min
775°C x 2 min 785°Cx2min
230 235 240 235 250 255
320 240 330
420 470 540 455 480 515
400 330 445
40 34 29 36 30 30
38 42 36
0,54 0,49 0,44 0,52 0,52 0,50
0,80 0,73 0,74
590
820°C x 2 min
375
520
33
0,72
gut gut gut gut gut gut
gut gut
schlecht (es haben sich viele kleine Löcher gebildet)
gut
0,126 0,032 0,082 0,058 0,045 0,034
0,069 0,067
0,021
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von preßumformbarem, hochfestem Stahlblech mit einem Zweiphasengefuge,
— bei dem ein borhaltiger Stahl mit
0,02-0,20% Kohlenstoff
1,0-2,0% Mangan
weniger als 0,1% Silizium
1,0-2,0% Mangan
weniger als 0,1% Silizium
0,005-0,1% säurelösliches Aluminium
weniger als 0,006% Stickstoff
Rest Eisen
weniger als 0,006% Stickstoff
Rest Eisen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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