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" Mit Ladungsübertragung arbeitende elektrochrome
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Anzeigevorrichtung Die Erfindung betrifft elektrochrome Anzeigevorrichtungen,
für die ein elektrochromes Material, wie WO3, MoO3, Viologen usw., verwendet werden,
und insbesondere den Aufbau und eine Ansteuermethode für solche elektrochromen Anzeigevorrichtungen.
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In der am 16. Februar 1978 veröffentlichten ungeprüften japanischen
Patentanmeldung 53-17090 ist ein sogenanntes Ladungstransfertreibersystem beschrieben,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß eine Löschspannung an eine oder mehrere gefärbte
Anzeigeelektroden aus einem elektrochromen Material angelegt wird, wobei eine bestimmte
Ladungsmenge der Löschspannung einer Färbungstiefe der gefärbten Anzeigeelektroden
entspricht, und daß nach der Vollendung des Löschens kein Strom fließt, um ein weiteres
Zuführen von Ladung zu vermeiden. Aufgrund dieser Funktion beabsichtigt man jedoch,
jegliche zu einer Vielzahl von Ladungen zum Färben an all die Anzeigeelektroden
angelegte Spannung konstant zu halten, solange die angelegte Spannung kleiner ist
als eine Spannung, bei der eine unerwünschte Reaktion, wie eine Auflösung bzw.
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Zersetzung des Elektrolyten usw., auftritt.
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Es war jedoch schwierig, die gesamte Ladungsmenge für die Färbung
konstant zu halten, insbesondere bei erhöhter Temperatur, so daß die Gesamtmenge
abnahm, wodurch die Färbungstiefe der Anzeigeelektroden schwach wurde, und zwar
zunehmend.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte elektrochrome
Anzeigevorrichtung verfügbar zu machen, die eine
stabile Färbungstiefe
der Anzeigeelektroden zeigt.
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Die Lösung dieser Aufgabe ist im Patentanspruch 1 angegeben und kann
den Unteransprüchen gemäß vorteilhaft weitergebildet werden.
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Die erfindungsgemäße elektrochrome Anzeigevorrichtung ist also dadurch
gekennzeichnet, daß sie eine Gegenelektrode aufweist, die mehreren segmentierten
Anzeigeelektroden (im folgenden kurz Anzeigesegmentelektroden genannt) gegenüberliegt
und dazu dient, eine bestimmte Ladungsmenge zu absorbieren bzw. abzuziehen, die
in einigen gefärbten Anzeigesegmenten vorhanden ist. Danach liefert die Gegenelektrode
eine bestimmte Menge an Auffrischungsladung an diese Segmente, von denen Ladung
abgenommen worden ist. Eine Gesamtladungsmenge, die als eine bestimmte Menge Ladungen
definiert ist, die zum Färben aller Anzeigeelektroden erforderlich sind, wird durch
Auffrischen konstant gehalten.
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Mit der Erfindung ist eine elektrochrome Anzeigevorrichtung verfügbar
gemacht worden, die eine Gesamtladungsmenge zum Färben von Anzeigeelektroden für
eine lange Zeit konstant hält.
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Des weiteren ist mit der Erfindung eine elektrochrome Anzeigevorrichtung
mit Ladungstransfer bzw. Ladungsübertragung verfügbar gemacht worden, die eine Gegenelektrode
aufweist.
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Die Erfindung und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung werden
nun anhand von Ausführungsformen näher erläutert.
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In der Zeichnung zeigen: Fig. 1(A) eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße
elektrochrome Anzeigezelle;
Fig. 1(B) eine Querschnittsansicht längs
der Linie X-X in Fig. 1(A); Fig. 2 ein Blockschaltbild eines Treibers zum Betreiben
der Anzeigezelle nach Fig. 1(A); Fig. 3(A) eine Draufsicht auf eine andere erfindungsgemäße
elektrochrome Anzeigezelle; Fig. 3(B) eine Querschnittsansicht längs der Linie Y-Y
in Fig. 3(A); und Fig. 4 ein Blockschaltbild eines Treibers zum Betreiben der Anzeigezelle
nach Fig. 3(A).
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Gemäß Darstellung in den Fig. 1(A) und 1(B) umfaßt eine erfindungsgemäße
elektrochrome Anzeigezelle ein transparentes vorderes Substrat 1, eine transparente
und leitende Schicht 2 und eine Schicht eines elektrochromen Materials 3.
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Die Schicht 2, beispielsweise aus Ion203 etc., ist auf das Substrat
1 aufgebracht. Die Schicht 3 ist in Form mehrerer segmentartiger Anzeigeelektroden
geformt. Eine Isolierschicht 4, beispielsweise aus SiO2 o.dgl., ist auf dem Restteil
mit Ausnahme der Anzeigeelektroden der Schicht 2 gebildet. Zusammen mit dem solchermaßen
hergestellten vorderen Substrat 1 bildet ein Gegensubstrat 5 einen wohlraum, in
dem sich ein Elektrolyt 6 und ein undurchsichtiges Hintergrundmaterial 7 befinden.
Eine weitere transparente und leitende Schicht 12 ist auf dem Gegensubstrat 5 aufgebracht.
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Die beiden Substrate sind mit Dichtungsgliedern 8 und Abstandsstücken
9 aneinander befestigt. Beim Elektrolyten 6 handelt es sich vorzugsweise um eine
Lösung aus ftButyrolacton, die 1--molar/<1 Lithiumperchlorat enthält. Das undurchsichtige
Hintergrundmaterial 7 weist vorzugsweise ein poröses Keramikmaterial auf.
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Eine oder mehrere Zusatzelektroden 10 sind auf der Schicht 2 auf dem
Substrat 1 gebildet. Die Zusatzelektroden 10 können auch auf der Oberfläche der
Schicht 12 auf dem Substrat 5 aufgebracht sein.
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Unabhängig davon, ob die Zusatzelektroden 10 auf dem Substrat 1 oder
auf dem Substrat 5 gebildet sind, wird eine Schicht aus elektrochromem Material,
bei dem es sich um dasselbe Material wie das für die Anzeigeelektroden verwendete
handelt, zur Bildung der Zusatzelektroden 10 verwendet, damit diese elektrochemische
Eigenschaften zeigen, die zu denen der Anzeigeelektroden identisch sind.
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Als ein Merkmal der Erfindung ist eine Gegenelektrode 11 als eine
Schicht gebildet, die durch Aufdampfen, Aufstäuben o.dgl.
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erzeugt ist. Sie ist auf die Oberfläche der Schicht 12 aufgebracht.
Die Gegenelektrode 11 ist aus W03 hergestellt, das mit SnO2 dotiert ist, beispielsweise
mit etwa 3 bis 5 Gewichtsprozent. Die Abmessungen der Gegenelektrode 11 sind so
gewählt, daß die Gegenelektrode einige zu färbende Anzeigesegmente 3 und einige
Zusatzelektroden 10 mit einer Ladung versorgen kann, die zum Färben der Anzeigesegmente
3 erforderlich ist.
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Fig. 2 zeigt ein Blockschaltbild einer Treiberschaltung zum Ansteuern
der zuvor beschriebenen elektrochromen Anzeigezelle 30. Die Treiberschaltung ermöglicht
den sogenannten Ladungstransfer- bzw. Ladungsübertragungsbetrieb, bei dem eine konstante
Spannung zwischen zu färbende Anzeigeelektroden und zu löschende Anzeigeelektroden
angelegt wird.
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Genauer gesagt: Wenn man von einer bestimmten Anzahl von Anzeigeelektroden
oder Anzeigesegmenten ausgeht, wird ein Teil der Anzeigesegmente gefärbt und werden
andere Teile der Anzeigesegmente gelöscht, indem eine konstante Spannung zwischen
dem einen Teil und den anderen Teilen angelegt wird, um Ladung von den anderen Teilen
für das Löschen zu dem
einen Teil für das Färben zu übertragen.
Somit wird ein Schalten der Anzeige, das durch die gefärbten Anzeigeelektroden und
die gelöschten Anzeigeelektroden spezifiziert ist, ermöglicht.
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Die Treiberschaltung nach Fig. 2 umfaßt eine Befehlsschaltung 13,
eine Steuerschaltung 14, eine Detektorschaltung 15, eine Zusatzsegmentauswahlschaltung
16, mehrere elektronische Schalter 17 und 18, einen Leistungsschalter 19, Konstantspannungsquellen
20 und 21 sowie eine Konstantstromquelle 22.
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Die Befehlsschaltung 13 umfaßt vorzugsweise einen Oszillator, einen
Teiler und einen Dekodierer, Sie erzeugt der Steuerschaltung 14 zugeführte Befehlssignale,
die eine bestimmte Anzeige durch einige Anzeigesegmente 3 befehlen. Die Steuerschaltung
14 umfaßt vorzugsweise eine Mikrocomputerschaltung.
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Sie steuert das Schalten der elektronischen Schalter 17 und des Leistungsschalters
19. Ferner gibt sie an die Detektorschaltung 15 Daten hinsichtlich der Anzahl der
zu färbenden Anzeigesegmente und der Anzahl der zu löschenden Anzeigesegmente, und
zwar abhängig von einem bestimmten zu ändernden Anzeigemuster. Zudem erfaßt sie,
welche der Zusatzelektroden 10 in Färbung oder in Löschung versetzt ist. Diese Daten
werden der ZusatzsegmentauswahlSchaltung 16 zugeführt.
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Die Detektorschaltung 15 erfaßt im Ansprechen auf die Daten von der
Steuerschaltung 14 die zahlenmäßige Differenz zwischen den zu färbenden Anzeigesegmenten
und den löschenden Anzeigesegmenten. Ferner stellt sie fest, ob die Anzahl der zu
färbenden Anzeigesegmente oder die Anzahl der zu löschenden Anzeigesegmente größer
ist. Der ermittelte Datenwert wird der Zusatzsegmentauswahlschaltung 16 zugeführt.
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Die Schaltung 16 spricht auf die Daten von den Schaltungen~14 und
15 mit der Auswahl einer bestimmten Anzahl Zusatzelektroden 10 an, indem sie einige
der elektronischen Schalter 18 schaltet.
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Wie zuvor beschrieben, enthält die Anzeigezelle 30 die Anzeigesegmente
3, die Zusatzelektroden 10 und die Gegenelektrode 11 als elektrisch leitende Komponenten.
Die elektronischen Schalter 17, bei denen es sich um Analogschalter handeln kann,
sind mit dem je zugeordneten Anzeigesegment 3 gekoppelt. Die elektronischen Schalter
18, bei denen es sich ebenfalls um Analogschalter handeln kann, sind mit der je
zugeordneten Zusatzelektrode 10 verbunden. Wie in Fig. 2 dargestellt ist, sind alle
mit A bezeichneten Anschlüsse der Schalter 17 und 18 miteinander verbunden, während
alle mit R bezeichneten Anschlüsse der Schalter 17 und 18 zusammengeschaltet sind.
Die Anschlüsse A sind mit dem positiven Pol der Konstantspannungsquelle 20 verbunden
und die Anschlüsse B sind mit einem Anschluß 19a im Leistungsschalter 19 verbunden.
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Der Leistungsschalter 19 umfaßt einen Analogschalter. Der Leistungsschalter
19 weist zusätzlich drei Anschlüsse 19b, 19c und 19d auf. Durch einen Schaltvorgang
wird der Anschluß 19a mit einem der drei Anschlüsse 19b, 19c und 19d verbunden.
Der Anschluß 19b ist an den negativen Pol der Konstantspannungsquelle 20 angeschlossen.
Der Anschluß 19c ist mit dem positiven Pol der Konstantspannungsquelle 21 verbunden.
Der negative Pol der Konstantspannungsquelle 21 ist auf die Gegenelektrode 11 geführt.
Der Anschluß 19d ist mit der Gegenelektrode 11 über die Konstantstromquelle 22 verbunden.
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Die Treiberschaltung nach Fig. 2 besitzt zwei Betriebsarten, nämlich
einen normalen Anzeigebetrieb und einen Auffrischungsbetrieb, mittels welchem die
Gesamtladung zum Färben konstant gehalten wird. Der Auffrischungsbetrieb stellt
einen Angelpunkt der Erfindung dar.
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(I) Normaler Anzeigebetrieb: Der Anschluß 19a ist mit dem Anschluß
19b verbunden. Um einige
Anzeigesegmente 3 zu fArben, sind die
Anschlüsse B der Schalter 17 mit den zu färbenden zugeordneten Segmenten 3 verbunden.
Die Anschlüsse A der Schalter 17 sind mit den zugeordneten zu löschenden Segmenten
verbunden. Die Konstantspannungsquelle 20 liefert den Segmenten Energie zum Färben
und zum Löschen.
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Wenn die Zahl der zu färbenden Anzeigesegmente 3 größer ist als die
Zahl der zu löschenden Anzeigesegmente 3, sind die Anschlüsse A so vieler Schalter
18 mit zu färbenden zusätzlichen Elektroden 10 verbunden, wie es der Zahl entspricht,
die identisch ist mit der zahlenmäßigen Differenz zwischen den zu färbenden Anzeigesegmenten
und den zu löschenden Anzeigesegmenten. Wenn dagegen die Zahl der zu färbenden Anzeigesegmente
3 kleiner ist als die Zahl der zu löschenden Anzeigesegmente 3, sind die Anschlüsse
B so vieler Schalter 18 mit zu löschenden Zusatzelektroden 10 verbunden, wie es
der Zahl entspricht, die identisch ist zur zahlenmäßigen Differenz zwischen den
zu färbenden Anzeigesegmenten und den zu löschenden Anzeigesegmenten.
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Die Zusatzelektroden 10 sind somit derart vorgesehen, daß die Summe
der gefärbten Anzeigeelemente und der gefärbten Zusatzelektroden konstant gehalten
wird, und zwar durch Erhöhen oder Verringern der Anzahl der zu färbenden Zusatzelektroden,
in Abhängigkeit Von der Erhöhung oder der Verringerung der Zahl der zu färbenden
Anzeigesegmente.
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(II) Auffrischungsbetrieb: Jedes der zu färbenden Anzeigesegmente
3 und jede der zu färbenden Zusatzelektroden 10 ist je mit dem Anschluß B des zugehörigen
Schalters 17 bzw. 18 verbunden. Der Anschluß 19a ist mit dem Anschluß 19c verbunden.
Folglich zieht die Konstantspannungsquelle 21 über die Gegenelektrode 11 Ladung
ab, die in den gefärbten Anzeigesegmenten 3 und den gefärbten Zusaztelektroden 10
vorhanden ist. Alle Anzeigesegmente 3
und Zusatzelektroden 10 werden
gelöscht.
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Danach wird anstelle des Anschlusses 19c der Anschluß 19d gewählt.
Folglich wird Ladung von der Konstantstromquelle 22 über die Gegenelektrode 11 zu
den Anzeigesegmenten 3 und den Zusatzelektroden 10 geschickt, von denen gerade Ladung
abgezogen worden ist. Somit wird eine konstante Gesamtladung zum Färben erneuert,
selbst wenn sie durch Ausbleichen oder Lecken durch die Schaltung reduziert worden
ist.
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Während dieses Aurfrischungsbetriebes werden andere Anzeigesegmente
3 und andere Zusatzelektroden 10 als die zu färbenden durch öffnen der jeweiligen
Schalter 17 und t8 in den nicht angeschlossenen Zustand gebracht.
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Wie zuvor erwähnttwerden die Gesamtflächen der gefärbten Anzeigesegmente
3 und der gefärbten Zusatzelektroden 10 konstant gehalten, und zwar unabhängig von
irgendeinem Anzeigemuster. Dies führt zu folgendem Ergebnis: Um eine konstante Färbungstiefe
der Auffrischanzeigesegmente und der Auffrischzusatzelektroden zu bewirken, ist
es ausreichend, für eine bestimmte Zeit einen konstanten Strom zu liefern.
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Es ist nicht erforderlich, den Stromwert der Konstantstromquelle 22
in Abhängigkeit von dem freizugebenden Anzeigemuster zu ändern.
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Nach Experimenten bei der Anmelderin kann eine Gegenelektrode 11,
die aus mit 3 bis 5 Gewichtsprozent SnO2 dotiertem W03 hergestellt ist, eine Ladung
von etwa 5 mC/cm2 für eine lange Zeit von etwa 1000 Stunden halten, nachdem sie
in eine Umgebung mit etwa 700C gebracht worden ist. Um eine im wesentlichen konstante
und stabile Anzeige zu erzeugen, reicht es aus, die gefärbten Anzeigesegnente 3
und die gefärbten Zusatz elektroden 10 etwa alle 30 Minuten einmal dem Auffrischungsvorgang
zu unterziehen.
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Die Treiberschaltung nach Fig. 2 ermöglicht ein Löschen der
Anzeigesegmente
durch Verwenden einer konstanten Spannung und deren Färben durch Verwenden eines
konstanten Stroms, und zwar während des Auffrischvorgangs. Dies führt zu dem Vorteil,
daß, da für das Färben ein Konstantstrom eingesetzt wird, eine Anzeige mit konstantem
Kontrast erneuert wird, wenn sich die Spannung der Gegenelektrode 11 ändert. Unabhängig
von einer Änderung der Umgebungstemperatur wird eine Anzeige mit konstantem Kontrast
erneuert.
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Die Gegenelektrode für das Vorsehen einer stabilen Spannung ermöglicht
eine vereinfachte Konstantspannungsquelle für das Färben und Löschen. Es kann eine
niedrige Verlustleistung erwartet werden, was für eine batteriegespeiste elektrochrome
Anzeigevorrichtung geeignet ist. Eine solche Ausführungsform wird nun beschrieben.
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Anhand der Fig. 3(A) und 3(B) wird eine weitere spezielle elektrochrome
Anzeigezelle gemäß der Erfindung erläutert.
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Elemente, die solchen in den Fig. 1(A) und 1(B) entsprechen, sind
durch gleiche Bezugsziffern gekennzeichnet.
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Ein Merkmal dieser erfindungsgemäßen Ausführungsform besteht darin,
daß die Gegenelektrode durch Preßformen einer Mischung eines Pulvers aus einem festen
redoxartigen Aktivmaterial und einem weiteren Pulver aus einem leitenden Material
hergestellt ist. Das feste redoxartige Aktivmaterial ist aus den folgenden Gruppen
ausgewählt: (1) Eine erste Elektrodenart: Mg, Al, Zn, Cr, Fe, Ni, Sn, Pb, Tl, Ti,
Zr, Ce, In.
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Dabei wird als Elektrolyt eine Lösung gewählt, die aus einer Säure
besteht, einem Salz,-das in einem Lösungsmittel, wie Wasser oder einem organischen
Lösungsmittel, gelöst ist, und einer Lösung von KCl,o.dgl., typischerweise eine
Lösung aus Lithiumperchlorat in rButyrolacton oder Schwefelsäure.
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(2) Eine zweite Elektrodenart: ein Halogenid, ein Sulfat oder ein
Nitrat eines Metalls oderperchlorsäure, vorugsweise NiF2, NiCl2, CuF2, CuC12, AgCl.
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(3) Homogenphasiges Redoxsystem: ein Oxid, Sulfid oder Selenid eines
Metalls, vorzugsweise W03, CuS r CuSe, FeS, FeSe, MoOx, WO (wobei x x größer als
1 und nicht größer als 3 ist), Wolframbronze und Nb2Oy (wobei y größer ist als 2
und nicht größer als 5).
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(4) Heterogenphasiges Redoxsystem: RFe(II)/Pe(III)(CN) J (wobei R
für NH4, H, K oder Na steht), d.h., Preußischblau, ein Metallophthalocyanin-Komplex,
ein Eisenkomplex, ein Kobaltkomplex oder ein komplex eines anderen Ubergangsmetalls.
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Es wird gewöhnlich eine einzige Verbindung verwendet. Es ist jedoch
auch möglich, erforderlichenfalls eine Mischung aus zwei oder mehr Verbindungen
zu verwenden.
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Die Verwendung eines der zuvor aufgeführten Materialien für die Gegenelektrode
führt zu den folgenden Vorteilen: (1) Es zeigt sich kein hohes Überpotential: Wenn
sich ein hohes Oberpotential zeigt, führt es zu dem Nachteil, daß der Wert einer
an die Gegenelektrode angelegten Spannung hoch werden sollte.
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(2) Es ermöglicht den Fluß eines stabilen Stroms für eine lange Zeitdauer.
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(3) Selbst wenn eine Produktion als Resultat einer Reaktion gemacht
wird, beschädigt dies nicht die Anzeigeelektroden oder Entsprechendes.
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Das Pulver eines Leiters zum erfindungsgemäßen Gebrauch kann Kohlenstoff
sein, spezifischer aus expandiertem Graphit, Aktivkohle, Graphit oder Ruß. Expandierter
Graphit oder Aktivkohle sind besonders zu bevorzugen.
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Ein Pulver eines festen Oxidation-Reduktion-Aktivmaterials und das
Pulver eines Leiters weisen ein Gewichtsmischungsverhältnis von vorzugsweise 1:0,8
bis 100 und besonders bevorzugt von 1:1 bis 20 auf. Diese Pulver haben vorzugsweise
eine Korngröße von nicht mehr als einer Siebgröße 300 entsprechend und zwar gemäß
den japanischen Industrienormen.
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Die Anwendung von Druck kann bewirkt werden durch eine hydraulische
Presse mit einem Druckvermögen von beispielsweise 5 t/cm2 oder durch Walzen zur
Bildung einer Platte.
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Als spezielles Beispiel wird für das feste Redoxaktivmaterial Mn02
gewählt und für den Leiter expandiertes Graphit, das unter der Handelsbezeichnung
"EXP-F200" von der Nippon Graphite, Japan, hergestellt wird. Die solchermaßen hergestellte
Gegenelektrode 23 weist einen spezifischen Widerstand von weniger als 0,1 Ohm-cm
auf und zeigt unter normalen Bedingungen eine Polarisation im Elektrolyten 6 von
weniger als 10 Ohm pro 1 cm2.
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Gemäß von den Erfindern durchgeführten Experimenten behielt die Gegenelektrode
23 ihre Stabilität bei ihrem umkehrbaren Potential während einerseits der Entwicklung
und andererseits der Löschung von Farbe (d.h., während der Oxidation und der Reduktion
der Gegenelektrode 23), und selbst wenn man sie auf einer hohen Temperatur von 700C
ausharren ließ.
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Expandiertes Graphit kann man erhaltene wenn man Graphit in eine gemischte
Lösung aus Schwefelsäure und Salpetersäure taucht, mit Wasser wäscht, trocknet und
erhitzt. Ein leitendes Elastomer 24, wie irgendeine Kohlenstoffaser o.dgl., ist
zwischen der Gegenelektrode 23-und der leitenden
Schicht 12 zu
deren elektrischer Verbindung angeordnet.
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Fig. 4 zeigt eine Schaltung zum Ansteuern der Anzeigezelle gemäß den
Fig. 3(A) und 3(B). Elemente, die solchen der Fig. 2 entsprechen, sind mit gleichen
Bezugsziffern bezeichnet. In anderen Punkten als den nachfolgend beschriebenenl
besteht tfbereinstimmung mit der Arbeitsweise der Schaltung nach Fig. 2.
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Ein Schalter 27 und eine Konstantspannungsquelle 28 ersetzen den Leistungsschalter
19, ,die Konstantspannungsquellen 20 und 21 und die Konstantstromquelle 22. Ein
Anschluß 27b im Schalter 27 ist mit den Anschlüssen A der elektronischen Schalter
17 und 18 und mit dem positiven Pol der Konstantspannungsquelle 28 verbunden. Ein
Anschluß 27c im Schalter 27 ist mit den Anschlüssen B dieser Schalter 17 und 18
und mit dem negativen Pol der Konstantspannungsquelle 28 verbunden.
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Ein Anschluß 27a im Schalter 27 ist an die Gegenelektrode 23 angeschlossen.
Das Schalten dieser Anschlüsse 27a bis 27c wird durch die Steuerschaltung 14 ermöglicht.
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Eine Zeitsteuerschaltung 25 umfaßt einen monostabilen Multivibrator,
der von einem Thermistor 26 beeinflußt wird, dessen Widerstandswert sich in Abhängigkeit
von einer Änderung der Umgebungstemperatur der elektrochromen Anzeigezelle befindet.
Der monostabile Multivibrator ändert seine Zeitkonstante. Die Zeitsteuerschaltung
25 liefert an die Steuerschaltung 14 Schaltsteuersignale, welche während des Auffrischungsbetriebes
über die Steuerschaltung 14 die Schaltzeit des Schalters 27 steuern.
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(III) Normaler Anzeigebetrieb: Der Schalter 27 wird offen gehalten,
wobei jeder der Schalter 17 und 18 so gewählt ist, wie es unter Punkt (I) unter
Bezugnahme auf Fig. 2 beschrieben ist.
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(IV) Auffrischungsbetrieb: Jedes gefärbte Anzeigesegment 3 und jede
gefärbte Zusatzelektrode 19 sind mit dem Anschluß A des je zugehörigen der Schalter
17 und 18 verbunden. Die anderen Schalter 17 und 18, die nicht zum Färben der je
zugehörigen Elektrode angesteuert sind, sind offen geschaltet. Der Anschluß 27a
ist mit dem Anschluß 27c verbunden womit Auslöschung ermöglicht ist.
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Danach wird jedes der gerade gelöschten Anzeigesegmente und jede der
gerade gelöschten Anzeigeelektroden mit dem Zusatz-Anschluß B des zugehörigen der
Schalter 17 und 18 verbunden. Der Anschluß 27b ist mit dem Anschluß 27a verbunden,
so daß diese Segmente und Elektroden mit einer Auffrischung farbig gemacht werden.
Nach Vollendung des7 Au ffrischungsvorgangs wird der Schalter 27 in Offenstellung
gebracht, so daß der normale Anzeigebetrieb durchgeführt werden kann.
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Wenn sich die Umgebungstemperatur der Anzeigezelle erhöht, spricht
die Zelle schneller an. Daher gilt folgendes: Wenn man an die Anzeigezelle, die
sich einmal auf niedriger Temperatur und dann auf einer erhöhten Temperatur befindet,
eine bestimmte Spannung jeweils eine gleiche Zeitdauer lang anlegt, wird die Färbungsladung
beider erhöhten Temperatur größer als bei der niedrigen Temperatur. Um diesen ungleichförmigen
Anzeigekontrast zu kompensteren, spricht die Zeitsteuerschaltung 25 auf eine Temperaturerhöhung
an, um der Steuerschaltung 14 die Möglichkeit zu geben, die Zeitdauer des Anlegens
einer Spannung für die Färbung zu verkürzen, d.h., die Zeit, während welcher der
Anschluß 27b mit dem Anschluß 27a verbunden ist.
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Für die Aufrechterhaltung einer guten Anzeige genügt es, wenn der
Auffrischvorgang von der Schaltung nach Fig. 4 etwa alle 30 Minuten einmal durchgeführt
wird.
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Der erfindungsgemäße Auffrischungsvorgang kann in regelmäßigen Zeitabständen
durch manuelles Eingreifen oder durch einprogrammiertes Eingreifen durchgeführt
werden. Da zur Durchführung dieses Vorgangs nur eine Zeitdauer erforderlich ist,
die innerhalb von etwa einer Sekunde liegt, kann dieser Vorgang zwischen. Zeitanzeigen,
die mit der Anzeigezelle vorgenommen werden, eingeschoben werden.
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In der vorausgehenden Beschreibung wird das Auffrischen der Anzeigesegmente
und'der Zusatzelektroden mit einer gleichzeitigen Zeitsteuerung durchgeführt. Diese
Auffrischungen können jedoch auch mit voneinander verschiedenen Zeitsteuerungen
durchgeführt werden. In einem solchen Fall werden gemäß dem Auffrischungsvorgang,
zu dem ein Auslöschen mit einer Konstantspannung und eine Färbung mit einem Konstantstrom
gehört, die Gesamtflächen der gefärbten Anzeigeelektroden und der gefärbten Zusatzelektroden
geändert, in Abhängigkeit von dem darzustellenden Anzeigemuster. Um eine bestimmte
Dichte der Färbungsladung zu erhalten, sollten die Strom werte der jeweils mit den
Anzeigesegmenten gekoppelten Konstantstromquellenanordnung größer gemacht werden,
und zwar proportional zu den Flächen der jeweiligen Anzeigesegmente.
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