DE3124428C2 - - Google Patents
Info
- Publication number
- DE3124428C2 DE3124428C2 DE19813124428 DE3124428A DE3124428C2 DE 3124428 C2 DE3124428 C2 DE 3124428C2 DE 19813124428 DE19813124428 DE 19813124428 DE 3124428 A DE3124428 A DE 3124428A DE 3124428 C2 DE3124428 C2 DE 3124428C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- speed
- department
- running
- track
- brake
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Fee Related
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B61—RAILWAYS
- B61L—GUIDING RAILWAY TRAFFIC; ENSURING THE SAFETY OF RAILWAY TRAFFIC
- B61L17/00—Switching systems for classification yards
- B61L17/02—Details, e.g. indicating degree of track filling
- B61L17/026—Brake devices
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Electric Propulsion And Braking For Vehicles (AREA)
- Train Traffic Observation, Control, And Security (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung nach
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Um zu verhindern, daß sich über den Ablaufberg einer
Rangieranlage laufende Güterwagen innerhalb der Weichenverteilzone
der Anlage gegenseitig einholen oder in den
an die Weichenverteilzone anschließenden Richtungsgleisen
mit unzulässig hoher Geschwindigkeit auf bereits stehende
Fahrzeuge aufprallen, wird den Fahrzeugen - falls erforderlich
- ein Teil ihrer kinetischen Energie in ortsfesten
Bremsen entzogen. Hierzu dienen die sogenannten
Talbremsen etwa am Anfang der Weichenverteilzone und die
Richtungsgleisbremsen in den Einlaufabschnitten der Richtungsgleise.
Für eine optimale Steuerung dieser Bremsen
ist es wünschenswert, das Laufverhalten der einzelnen
Fahrzeuge zu kennen, weil beispielsweise ein Fahrzeug mit
guten Laufeigenschaften in einer Richtungsgleisbremse
stärker gebremst werden muß als ein Fahrzeug mit schlechteren
Laufeigenschaften, um ein bestimmtes Laufziel im
Richtungsgleis mit einer vorgegebenen Geschwindigkeit zu
erreichen. Da sich die Laufeigenschaften eines Eisenbahnfahrzeugs
mit seinem jeweiligen Gewicht, seiner Laufgeschwindigkeit,
den jeweiligen Gleisparametern, sowie der
Windgeschwindigkeit und der Windrichtung zwischen Fahrzeug
und Luft ändern, ist es nötig, den Laufwiderstand
während des Ablaufens einer Abteilung jeweils vor der Behandlung
in einer Bremse neu zu bestimmen und diesen Wert
in die Bremsensteuerung einzubeziehen.
Eine Anordnung zum Erfassen der Laufeigenschaften von Eisenbahnwagen
ist beispielsweise in der DE-PS 15 30 315 angegeben.
Dort gehen in die Bremsensteuerung als fahrzeugspezifische Einflußgrößen
neben der reduzierten Erdbeschleunigung ein Wagenrollwiderstand
und ein Luftwiderstandsbeiwert des Wagens ein.
Diese beiden Größen werden durch Rechenoperationen bestimmt,
nach denen während des Ablaufs aufgenommene Meßwerte sowie vor
Meßbeginn bekannte Größen miteinander verknüpft sind. Diese
Meßwerte und Größen werden in Speichern hinterlegt und von
einem Rechner nach bestimmten Gesetzmäßigkeiten verarbeitet.
Über die Steuerung einer Rangieranlage wird auch in der Firmendruckschrift
D 551/104 der Siemens AG "Computergesteuerter
Rangierbahnhof" berichtet. Dort finden sich jedoch keine Hinweise
darauf, wie die Laufeigenschaften ablaufender Fahrzeuge
erfaßt werden können.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß es zum Bestimmen
der Laufeigenschaften ablaufender Abteilungen nicht erforderlich
ist, Einzelwerte wie den Wagenrollwiderstand oder den
Luftwiderstandsbeiwert des Wagens zu bestimmen, sondern daß es
ausreicht, wenn die Summe aller die Laufeigenschaften einer Abteilung
beeinflussenden Größen bekannt ist.
Aufgabe der Erfindung
ist daher, eine Einrichtung nach dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1 zu schaffen, mit der eine das Laufverhalten
einer ablaufenden Abteilung beschreibende resultierende Größe
mit einer für die Bremsensteuerung ausreichenden Genauigkeit
bestimmt werden kann.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die im Kennzeichen des
Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale. Als besonders vorteilhaft
im Sinne einer möglichst exakten Bestimmung der Laufeigenschaften
eines ablaufenden Eisenbahnfahrzeuges ist dabei anzusehen,
daß in die Ermittlung neben Konstanten lediglich Gewichts-
und Geschwindigkeitswerte einbezogen werden, nicht
jedoch aus den Geschwindigkeitswerten abgeleitete Beschleunigungswerte,
die wegen der Unstetigkeit der Radarmeßsignale
außerordentlich ungenau sein können.
Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben. Eine besonders vorteilhafte Ausbildung
der Erfindung ist darin zu sehen, daß für die zur Bestimmung
des Laufwiderstandes einer Abteilung erforderlichen Geschwindigkeitsmessungen
keine gesonderten Geschwindigkeitsmeßeinrichtungen
vorzusehen sind, sondern daß hierzu die ohnehin
vorhandenen, die Geschwindigkeiten der Abteilungen in den
Gleisbremsen erfassenden Geschwindigkeitsmeßeinrichtungen
verwendet sind. Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung
ist darin zu sehen, daß
der jeweils ermittelte Wert für die Laufeigenschaften ablaufender
Abteilungen durch Bildung eines formelmäßig festliegenden
Korrekturwertes in den für die Einlaufgeschwindigkeit
einer Abteilung in eine Richtungsgleisbremse geltenden
Laufwiderstandswert umgesetzt werden kann.
Die Erfindung ist nachstehend anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt in ausschnittsweiser schematischer
Darstellung ein in einem Gefälle liegendes Gleis G einer
Eisenbahnrangieranlage im Bereich der Weichenverteilzone
dieser Anlage. Dieses Gleis verbindet den nicht dargestellten
Ablaufberg der Anlage mit einem beliebigen Richtungsgleis,
das in der Zeichnung rechts an die angedeutete
Richtungsgleisbremse RB anschließt. Zwischen Ablaufberg
und Richtungsgleis ist in dem angenommenen Laufweg
eine weitere Bremse TB, die sogenannte Talbremse, angeordnet.
Sie wird gesteuert durch eine zugehörige Bremsensteuerung
BST1, die ihre Bremssteuerbefehle von einem
Bremssteuerrechner BSTR erhält. Dieser Bremssteuerrechner
dient ferner zum Steuern weiter nicht dargestellter Talbremsen
sowie zum Steuern der Richtungsgleisbremsen der
Anlage. Nach welchem Verfahren die Bremsen gesteuert werden,
wird im nachfolgenden nicht weiter vertieft, weil es
für die Erläuterung der Erfindung unwesentlich ist. Auch
die Frage, ob der Bremssteuerrechner BSTR die Laufeigenschaften
ablaufender Fahrzeuge bereits in die Steuerung
der Talbremsen einbezieht, soll hier nicht erörtert werden.
Auf jeden Fall aber sollen die Laufeigenschaften der
ablaufenden Fahrzeuge in die Steuerung der Richtungsgleisbremsen
einzubeziehen sein; deshalb sind die hierfür erforderlichen
Schaltmittel, soweit sie sich auf die dargestellte
Richtungsgleisbremse RB beziehen, in der Zeichnung
angegeben. Die Steuerung dieser Richtungsgleisbremse
geschieht über eine zugehörige Bremsensteuerung BST2.
Im nachfolgenden ist angenommen, daß ein das Gleis in
Pfeilrichtung befahrendes Fahrzeug F in die Talbremse TB
einläuft und dort auf eine vorgegebene Auslaufgeschwindigkeit
abgebremst wird. Die Geschwindigkeit VTB des
Fahrzeugs in der Bremse wird durch eine zugeordnete Ge
schwindigkeitsmeßeinrichtung, vorzugsweise ein Dopplerradargerät
R1, laufend erfaßt und dem Bremssteuerrechner
BSTR zugeführt, der über die Bremsensteuerung BST1
das Wirksam-bzw. Unwirksamschalten der Bremse TB veranlaßt.
Der Zeitpunkt, an dem das Fahrzeug F die Talbremse
TB verläßt, wird durch eine der Bremse zugeordnete
Gleisfreimeldeeinrichtung Gfm1 erkannt. Gesteuert.
wird die Gleisfreimeldeeinrichtung durch am Anfang und
am Ende der Talbremse angeordnete Impulsgeber i11 und
i12. Das Freimeldesignal (Fr) der Gleisfreimeldeeinrichtung
Gfm1 veranlaßt die Übernahme des für diesen Zeitpunkt
geltenden Geschwindigkeitswertes des Fahrzeugs in
einen noch zu erläuternden Rechner Rw. Das zum Übernahmezeitpunkt
von der Geschwindigkeitsmeßeinrichtung R1 gelieferte
Signal dient dem Rechner Rw als erster Geschwindigkeitsmeßwert
(V1) für die Bestimmung des Laufwiderstandes
des gerade aus der Talbremse auslaufenden Fahrzeugs.
Ein zweiter zum Bestimmen der Laufeigenschaften eines
Fahrzeugs erforderlicher Geschwindigkeitsmeßwert (V2)
wird dem Rechner Rw durch eine der Richtungsgleisbremse
RB zugeordnete Geschwindigkeitsmeßeinrichtung R2 zugeführt.
Der Zeitpunkt hierfür wird durch das Betätigen
eines vor der Richtungsgleisbremse angeordneten Impulsgebers
i2 bestimmt. Der Rechner Rw bestimmt nun aus den
beiden ihm für ein bestimmtes Fahrzeug oder eine Abteilung
zugeführten Geschwindigkeitsmeßwerten sowie weiteren
Größen, auf die nachfolgend näher eingegangen wird,
den diesem Fahrzeug bzw. dieser Abteilung zukommenden
Laufwiderstand. Diesen Laufwiderstand ermittelt der Rechner
Rw aus folgender Gesetzmäßigkeit:
Dieser Bestimmungsgleichung liegt folgende Erkenntnis
zugrunde: Die kinetische Energie frei ablaufender Fahrzeuge
verändert sich zwischen zwei Geschwindigkeitsmeßstellen,
im vorliegenden Fall den Impulsgebern i12 und i2,
infolge der im Laufweg auftretenden Gleiswiderstände und
Gleisneigungen sowie abhängig vom Laufwiderstand der Wagen.
Der Energieumsatz der ablaufenden Wagen kann durch
folgende Gleichung beschrieben werden:
Hierin sind m die Masse der Abteilung,
V1 ihre Geschwindigkeit an einer ersten Meßstelle,
V2 ihre Geschwindigkeit an einer zweiten Meßstelle,
Fg das Fahrzeuggewicht,
Σ n · l der auf das Fahrzeuggewicht bezogene Energiezuwachs der Abteilung zwischen den Meßstellen infolge des Gleisgefälles,
Σ wGl · l der auf das Fahrzeuggewicht bezogene Energieverlust der Abteilung zwischen den Meßstellen infolge der Gleiswiderstände,
wRES der resultierende Laufwiderstand der Abteilung und
L der relevante Abstand zwischen den Meßstellen.
V1 ihre Geschwindigkeit an einer ersten Meßstelle,
V2 ihre Geschwindigkeit an einer zweiten Meßstelle,
Fg das Fahrzeuggewicht,
Σ n · l der auf das Fahrzeuggewicht bezogene Energiezuwachs der Abteilung zwischen den Meßstellen infolge des Gleisgefälles,
Σ wGl · l der auf das Fahrzeuggewicht bezogene Energieverlust der Abteilung zwischen den Meßstellen infolge der Gleiswiderstände,
wRES der resultierende Laufwiderstand der Abteilung und
L der relevante Abstand zwischen den Meßstellen.
Aus (2) folgt durch Umformen:
worin g′ die reduzierte Erdbeschleunigung und KGL ein
meßstellenbezogener Energieverlustwert darstellen. Der Ausdruck
KGL stellt eine Gleiskonstante dar, die sich als Summe
der einzelnen Gleiswiderstände der Meßstrecke unter
Berücksichtigung evtl. Gleisneigungen aus (1) ergibt zu:
KGL = Σ n · l - Σ wGl · l (3)
Bei der angenommenen Anlagenkonfiguration sind für die
Geschwindigkeitswerte V1 und V2 die Auslaufgeschwindigkeit
einer Abteilung aus der Talbremse TB bzw. ihre Einlaufgeschwindigkeit
in die Richtungsgleisbremse RB einzusetzen.
Die Länge der Meßstrecke L ist der um den äußeren
Achsabstand des Fahrzeugs bzw. der Abteilung verminderte
tatsächliche Abstand zwischen Tal- und Richtungsgleisbremse.
Die Gleiskonstanten KGL einer Anlage sind vor
Beginn des Ablaufbetriebes einmal zu bestimmen. Sie sind
dann zweckmäßigerweise in einem Gleisdatenspeicher SpKGL
zu hinterlegen, aus dem sie vom Rechner Rw jederzeit
abgerufen werden können. Der Rechner Rw hat ferner Zugriff
zu einem Fahrzeugdatenspeicher SpF, in dem alle für die
Behandlung der ablaufenden Abteilungen erforderlichen
Fahrzeugdaten gespeichert sind. Aus den gespeicherten
Fahrzeuggewichtsdaten oder aus den von einer Gleiswaage
gemessenen tatsächlichen Fahrzeuggewichten wird auf nicht
dargestellte Weise für jede ablaufende Abteilung der Wert
für die sogenannte reduzierte Erdbeschleunigung g′ abgeleitet
und dem Rechner Rw zugeführt. Die reduzierte Erdbeschleunigung
berücksichtigt den laufdynamischen Einfluß
der sich drehenden Radmassen und kann in bekannter Weise
aus der Erdbeschleunigung als Funktion des Wagengewichtes
ermittelt werden.
Aus den ihm beim Befahren der jeweils zweiten Meßstelle
insgesamt bekannten Größen berechnet der Rechner Rw nach
der vorgenannten Gesetzmäßigkeit den resultierenden Laufwiderstand
einer Abteilung und gibt diesen an den Bremssteuerrechner
BSTR weiter. Der Bremssteuerrechner verwendet
diese Größe zur Bildung und Ausgabe von Brems- und
Lösebefehle an die der Richtungsgleisbremse RB zugeordnete
Bremsensteuerung BST2. Abhängig von der Größe des
ermittelten resultierenden Laufwiderstandes veranlaßt der
Bremssteuerrechner das Lösen der Bremse bei einer Vorrückgeschwindigkeit
VRB des Fahrzeugs, die so gewählt ist,
daß die behandelte Abteilung ihr jeweiliges Laufziel mit
der vorgegebenen Zielgeschwindigkeit erreicht.
Um zu verhindern, daß jede auf die erste Achse einer Abteilung
folgende Achse dieser Abteilung beim Passieren
des Impulsgebers i2 zur Übernahme eines weiteren Geschwindigkeitsmeßwertes
in den Rechner Rw führt, ist dem Impulsgeber
i2 ein UND-Glied U nachgeschaltet. Dieses UND-Glied
wird außer vom Impulsgeber i2 von einer der Richtungsgleisbremse
RB zugeordneten Gleisfreimeldeeinrichtung Gfm2
beaufschlagt, und zwar vom Freimeldeausgang dieser Gleis
freimeldeeinrichtung her. Der Besetztmeldeausgang der
Gleisfreimeldeeinrichtung ist auf den Rückstelleingang
einer bistabilen Kippstufe K geschaltet. Der andere Eingang
dieser Kippstufe ist mit dem Ausgang des UND-Gliedes U
verbunden und der Ausgang der Kippstufe ist auf den Sperreingang
des UND-Gliedes geschaltet. Befährt die erste Achse
einer ablaufenden Abteilung den von der Richtungsgleisbremse
RB gelegenen Impulsgeber i2 so führt das UND-Glied U
an seinem Ausgang kurzzeitig Potential. Dieses Potential
dient zum Einstellen der Kippstufe K, deren Ausgangssignal
nunmehr das UND-Glied U für alle weiteren Signale des Impulsgebers
i2 sperrt. Für die Dauer der anschließenden Besetzung
der Richtungsgleisbremse verhindert das Besetztmedesignal
(Be) der Freimeldeeinrichtung Gfm2 die Übernahme
weiterer Geschwindigkeitsmeßwerte in den Rechner Rw.
Erst wenn eine ablaufende Abteilung die hinter dem Impulsgeber
i2 gelegene Richtungsgleisbremse passiert und vollständig
geräumt hat, bereitet das Freimeldesignal (Fr) der
Freimeldeeinrichtung die Übernahme eines folgenden Geschwindigkeitswertes
für die nächste Abteilung in den
Rechner Rw vor.
Der gleisbezogene Energieverlustwert KGL berücksichtigt
neben den Gleisneigungen auch die Gleiswiderstände im Bereich
zwischen den beiden Geschwindigkeitsmeßstellen.
Beim Vorhandensein von Gleisbögen erweitert sich der Bestimmungsausdruck
nach (3) für die Gleiskonstanten durch
einen zusätzlichen Widerstandsparameter, der das Reibungsverhalten
der Fahrzeuge in den Gleisbögen berücksichtigt.
Die Bestimmungsgröße hierfür ist der Abstand der Achsen,
der zu den Gleisradien in Beziehung zu setzen ist.
Der vom Rechner Rw ermittelte Laufwiderstandswert gilt
für die mittlere Geschwindigkeit zwischen den beiden Meßstellen.
Für die exakte Steuerung der Richtungsgleisbremse
ist der jeweils ermittelte Wert in einen für die jeweilige
Einlaufgeschwindigkeit der Abteilungen in eine
Richtungsgleisbremse geltenden Wert zu modifizieren. Dies
geschieht durch einen vom Rechner Rw bestimmbaren Korrekturwert,
der den Wert des jeweils ermittelten Laufwiderstandes
wRES in einen für die jeweilige Richtungsgleisbremse
geltenden Laufwiderstandswert umsetzt. Der Korrekturwert
bestimmt sich nach folgender Gleichung:
mit
Vr² = V² + w² - 2 v w cos γ (5)
Darin sind
wL der auf eine Abteilung wirkende Luftwiderstand,
c der Windbeiwert,
A die Frontfläche der Abteilung,
Vr die Relativgeschwindigkeit zwischen Abteilung und Luft an der indizierten Meßstelle,
w die Windgeschwindigkeit,
γ der Winkel zwischen Wind- und Laufrichtung der Abteilung an der indizierten Meßstelle.
wL der auf eine Abteilung wirkende Luftwiderstand,
c der Windbeiwert,
A die Frontfläche der Abteilung,
Vr die Relativgeschwindigkeit zwischen Abteilung und Luft an der indizierten Meßstelle,
w die Windgeschwindigkeit,
γ der Winkel zwischen Wind- und Laufrichtung der Abteilung an der indizierten Meßstelle.
Dabei sind die Größen c und w durch ortsfeste Meßeinrichtungen
zu bestimmen, während der Winkel γ vom Rechner Rw
unter Maßgabe der ihm mitgeteilten Windrichtung und der
ihm bekannten Streckenführung bestimmbar ist.
Bei einer angenommenen realistischen Entlassungsgeschwindigkeit
V1=5 m/s aus der Talbremse, einer Einlaufgeschwindigkeit
V2=4 m/s in die Richtungsgleisbremse und
einer Fahrzeugfrontfläche A=5 m² vereinfacht sich der
Bestimmungsdruck (4) zu
Bei dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel war
der Talbremse neben der Geschwindigkeitsmeßeinrichtung R1
eine durch Impulsgeber gesteuerte Gleisfreimeldeeinrichtung
zugeordnet. Auf eine gesonderte durch Impulsgeber
gesteuerte Gleisfreimeldeeinrichtung kann verzichtet werden,
wenn die Geschwindigkeitsmeßeinrichtung ihrerseits
in der Lage ist, die zu überwachende Talbremse freizumelden.
Dies ist möglich, wenn als Geschwindigkeitsmeßeinrichtung
ein Radargerät verwendet ist, das aber entgegen
dem dargestellten Ausführungsbeispiel vor der jeweiligen
Talbreme angeordnet ist und die Frei- und Besetztmeldung
der Talbremse aus der Laufzeit der reflektierten Signale
bestimmt.
Bei dem erläuterten Ausführungsbeispiel war angenommen
worden, daß der erste Geschwindigkeitsmeßwert dann in den
Rechner Rw übernommen wurde, wenn die erste Fahrzeugachse
aus der Talbremse auslief. Bei nur zum Teil gefüllten Kesselwagen
darf dieser Geschwindigkeitsmeßwert jedoch nicht
ohne weiteres für die Bestimmung der Laufeigenschaften
herangezogen werden, weil durch den schwappenden Tankinhalt
als Folge des Bremsvorganges der tatsächlichen Vorrückgeschwindigkeit
des Fahrzeugs eine oszillierende
Geschwindigkeit überlagert sein kann. Um diesen Fehler
auf einen genügend kleinen Wert herabzusetzen, ist es
deshalb sinnvoll, die von der Geschwindigkeitsmeßeinrichtung
R1 aufgenommenen Geschwindigkeitsmeßwerte über
eine bestimmte Mindestzeit zu integrieren und den Mittelwert
der aufgenommenen Signale an den Rechner für
die Bestimmung des Laufwiderstandes weiterzugeben.
Die erfindungsgemäße Einrichtung ist sinnvoll nicht nur
für die Steuerung von Richtungsgleisbremsen sondern in
analoger Weise auch sinnvoll für die Steuerung der Talbremsen
einzusetzen. Der Abstand der Geschwindigkeitsmeßeinrichtungen
für die Bestimmung des jeweils ersten
und zweiten Geschwindigkeitswertes im Gleis ist an sich
beliebig zu wählen; zweckmäßig ist jedoch ein möglichst
großer Abstand. Aus diesem Grund und wegen der Möglichkeit,
die in der Anlage ohnehin vorhandene Geschwindigkeitsmeßeinrichtungen
auch für die Bestimmung der Laufeigenschaften
von Fahrzeugen mitzubenutzen, wurden die
beiden Meßstellen im angenommenen Ausführungsbeispiel
dicht an die im Laufweg aufeinanderfolgenden Gleisbremsen
herangelegt. Prinzipiell können jedoch auch andere
Abstände zwischen den Meßeinrichtungen gewählt sein,
ohne daß dadurch das Prinzip der vorliegenden Erfindung
veranlassen wird.
Claims (8)
1. Einrichtung zum Erfassen der Laufeigenschaften von unter dem
Einfluß der Schwerkraft ablaufenden Eisenbahnwagen
- - mit an zwei voneinander entfernten Meßstellen innerhalb der Weichenverteilzone einer Rangieranlage angeordneten Einrichtungen (R1, R2) zum Bestimmen der Vorrückgeschwindigkeit einer ablaufenden Abteilung (F),
- - einem Geber, der für jede ablaufende Abteilung einen aus ihrem Gewicht abgeleiteten Wert für die reduzierte Erdbeschleunigung bildet und
- - einer Recheneinrichtung (Rw) zum Bewerten der Werte nach einer vorgegebenen Funktion,
dadurch gekennzeichnet,
daß für jede zweite Meßstelle (i2) ein Wert (KGL) für den durch die Summe der Gleiswiderstände zwischen den beiden Geschwindigkeitsmeßstellen (i12, i2) bedingten Energieverlust eines normgewichtigen Fahrzeugs auf dem Wege von der ersten zur zweiten Meßstelle ermittelt und gespeichert ist und
daß die Recheneinrichtung (Rw) die ermittelten Werte entsprechend der Beziehung verknüpft, worin
wRES den resultierenden Laufwiderstand einer Abteilung,
V1 ihre Geschwindigkeit an der ersten Meßstelle,
V2 ihre Geschwindigkeit an der zweiten Meßstelle,
L den wirksamen Abstand zwischen den Meßstellen,
g′ die reduzierte Erdbeschleunigung und
KGL den meßstellenbezogenen Energieverlustwert
darstellen.
daß für jede zweite Meßstelle (i2) ein Wert (KGL) für den durch die Summe der Gleiswiderstände zwischen den beiden Geschwindigkeitsmeßstellen (i12, i2) bedingten Energieverlust eines normgewichtigen Fahrzeugs auf dem Wege von der ersten zur zweiten Meßstelle ermittelt und gespeichert ist und
daß die Recheneinrichtung (Rw) die ermittelten Werte entsprechend der Beziehung verknüpft, worin
wRES den resultierenden Laufwiderstand einer Abteilung,
V1 ihre Geschwindigkeit an der ersten Meßstelle,
V2 ihre Geschwindigkeit an der zweiten Meßstelle,
L den wirksamen Abstand zwischen den Meßstellen,
g′ die reduzierte Erdbeschleunigung und
KGL den meßstellenbezogenen Energieverlustwert
darstellen.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der auf die jeweils zweite
Meßstelle (i2) bezogene Energieverlustwert (KGL) durch
die Beziehung
KGL = Fg (Σ n · l - Σ wGL · l)definiert ist, worin
Fg das Fahrzeuggewicht,
Σ n · l das Produkt aus Neigung und Länge und
Σ wGL · l das Produkt aus Gleiswiderstand und Länge eines zugehörigen Gleisstückes ist.
Fg das Fahrzeuggewicht,
Σ n · l das Produkt aus Neigung und Länge und
Σ wGL · l das Produkt aus Gleiswiderstand und Länge eines zugehörigen Gleisstückes ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der wirksame Abstand (L)
der Meßstellen (i12, i2) voneinander durch ihren tatsächlichen
Abstand im Gleis (G), vermindert um den
äußeren Achsabstand der jeweils behandelten Abteilung,
definiert ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Energieverlustwert
(KGL) beim Vorhandensein von Gleisbögen zwischen den
Meßstellen als zusätzlichen Widerstands-Parameter die
Abhängigkeit der Bogenwiderstände von den Achsabständen
der sie durchlaufenden Abteilungen berücksichtigt.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die
erste Geschwindigkeitsmeßeinrichtung (R1) die Auslaufgeschwindigkeit
(V1) aus der im Laufweg einer Abteilung
(F) liegenden Talbremse (TB) und die zweite Ge
schwindigkeitsmeßeinrichtung (R2) die Einlaufgeschwindigkeit
(V2) der Abteilung in die im Laufweg liegende
Richtungsgleisbremse (RB) bestimmt.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Geschwindigkeitsmeßeinrichtung
(R1) die Auslaufgeschwindigkeit (V1)
einer Abteilung aus der im jeweiligen Laufweg liegenden
Talbremse (TB) durch Mitteln der in einer gegebenen
Zeitspanne seit Entlassung aus der Bremse auftretenden
Maximal- und Minimalwerte der Augenblicksgeschwindigkeit
bildet.
7. Einrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Recheneinrichtung
den Wert des ermittelten Laufwiderstandes (wRES) unter
Maßgabe eines durch die folgende Beziehung bestimmten
Korrekturwertes (Δw) in einen für die jeweilige Richtungsgleisbremse
geltenden Laufwiderstand wK umsetzt
wK = wRES - Δwmit
worin
Δw den Korrekturwert,
c einen Windbeiwert,
Fg das Gewicht der Abteilung,
w die Windgeschwindigkeit und
γ den Winkel zwischen Wind- und Laufrichtung der Abteilung darstellen.
Δw den Korrekturwert,
c einen Windbeiwert,
Fg das Gewicht der Abteilung,
w die Windgeschwindigkeit und
γ den Winkel zwischen Wind- und Laufrichtung der Abteilung darstellen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19813124428 DE3124428A1 (de) | 1981-06-22 | 1981-06-22 | Einrichtung zum erfassen der laufeigenschaften von eisenbahnwagen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19813124428 DE3124428A1 (de) | 1981-06-22 | 1981-06-22 | Einrichtung zum erfassen der laufeigenschaften von eisenbahnwagen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3124428A1 DE3124428A1 (de) | 1983-01-05 |
DE3124428C2 true DE3124428C2 (de) | 1991-02-28 |
Family
ID=6135084
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19813124428 Granted DE3124428A1 (de) | 1981-06-22 | 1981-06-22 | Einrichtung zum erfassen der laufeigenschaften von eisenbahnwagen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3124428A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102007040758A1 (de) * | 2007-08-29 | 2009-04-09 | Ais Automation Dresden Gmbh | Verfahren zum Steuern von Richtungsgleisbremsen |
DE102014212559A1 (de) * | 2014-06-30 | 2015-12-31 | Siemens Aktiengesellschaft | Sicherheitstechnische Einrichtung für ein Bahngleis und Zugsicherungsverfahren für ein Bahngleis |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19507931C1 (de) * | 1995-02-24 | 1996-09-12 | Siemens Ag | Verfahren zum Aktualisieren von Ersatzwerten für eine laufbestimmende Eigenschaft von Wagen auf einer Rangieranlage |
DE19507932C1 (de) * | 1995-02-24 | 1996-07-25 | Siemens Ag | Verfahren zum Bilden eines Ersatzwertes für eine laufbestimmende Eigenschaft von Wagen auf einer Rangieranlage |
SE536326C2 (sv) | 2011-06-27 | 2013-08-20 | Scania Cv Ab | Bestämning av körmotstånd för ett fordon |
-
1981
- 1981-06-22 DE DE19813124428 patent/DE3124428A1/de active Granted
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102007040758A1 (de) * | 2007-08-29 | 2009-04-09 | Ais Automation Dresden Gmbh | Verfahren zum Steuern von Richtungsgleisbremsen |
DE102007040758B4 (de) * | 2007-08-29 | 2009-08-13 | Ais Automation Dresden Gmbh | Verfahren zum Steuern von Richtungsgleisbremsen |
DE102014212559A1 (de) * | 2014-06-30 | 2015-12-31 | Siemens Aktiengesellschaft | Sicherheitstechnische Einrichtung für ein Bahngleis und Zugsicherungsverfahren für ein Bahngleis |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3124428A1 (de) | 1983-01-05 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP3676138B1 (de) | Verfahren und einrichtung zur ermittlung von bremsungsrelevanten ist-werten eines schienenfahrzeuges für die durchführung einer verzögerungsgeregelten bremsung mit zentraler sensorik | |
DE2411549A1 (de) | Vorrichtung zur kontrolle von sich laengs einer vorbestimmten bahn bewegenden fahrzeugen | |
EP3787950B1 (de) | Verfahren und einrichtung zum erkennen hinterherfahrender fahrzeuge | |
EP0568167B1 (de) | Verfahren zum Bestimmen des Rollwiderstandes von Eisenbahnfahrzeugen | |
DE3124428C2 (de) | ||
DE102019204371A1 (de) | Verfahren zur automatischen Zugkontrolle mit Schlupferfassung | |
DE10159957B4 (de) | Onboard-Bestimmung fahrdynamischer Daten | |
DE102007040758B4 (de) | Verfahren zum Steuern von Richtungsgleisbremsen | |
AT390927B (de) | Verfahren zum steuern von gleisbremsen in eisenbahnrangieranlagen | |
DE3300429A1 (de) | Einrichtung zur zuglaengenmessung | |
EP0043339A1 (de) | Verfahren zur Zielbremsung von antriebslosen Schienenfahrzeugen | |
DE102004012167A1 (de) | Verfahren zur Ermittlung des Raddurchmessers von Rädern von Schienenfahrzeugen, insbesondere von Güterwagen, sowie eine Schwerkraftablaufanlage unter Anwendung des Verfahrens | |
DE1144953B (de) | Anordnung zur Bestimmung und Auswertung des Fuellstandes von Verkehrswegen | |
DE3019951C2 (de) | ||
DE1530315C (de) | Anordnung zum Erfassen der Laufeigenschaften von Eisenbahn wagen | |
DE1170445B (de) | Verfahren und Einrichtung zum Ermitteln der Pfeilhoehe von Flachstellen an rollenden Eisenbahnraedern | |
CH637888A5 (en) | Method and device for reducing the influence of unfavourable friction conditions between wheel and rail on the operation of automatically controlled rail vehicles | |
DE2654669C3 (de) | Verfahren zum Steuern von Talbremsen in Ablauf anlagen | |
DE2347951B2 (de) | Fahrbares Gleismeßfahrzeug zum fortlaufenden Messen und Aufzeichnen der Spurweite von Eisenbahngleisen | |
DE9200582U1 (de) | Einrichtung zur Zugbeeinflussung im Eisenbahnwesen | |
DE10219953C1 (de) | Verfahren zur Variation der Abdrückgeschwindigkeit | |
DE4305513A1 (de) | Verfahren zur Verbesserung der Laufzielbremsung aus den Richtungsgleisbremsen einer Ablaufanlage | |
DE1605342C (de) | Steuereinrichtung fur eine Gleisbrem se | |
DD278997A1 (de) | Verfahren zur erkennung von ablaeufen mit schwallgutladung und zur bestimmung des laufverhaltens dieser ablaeufe | |
DE3339478A1 (de) | Anordnung und verfahren zum bestimmen des laufwiderstandes von eisenbahnwaggons |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |