DD278997A1 - Verfahren zur erkennung von ablaeufen mit schwallgutladung und zur bestimmung des laufverhaltens dieser ablaeufe - Google Patents

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Wolfgang Talke
Klaus Bochmann
Klaus Wilde
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Deutsche Reichsbahn
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erkennung von Ablaeufen mit Schwallgutladung und zur Bestimmung des Laufverhaltens dieser Ablaeufe beim freien Lauf und findet Anwendung in automatisierten Schwerkraftrangieranlagen des Eisenbahnwesens. Erfindungsgemaess wird dies erreicht, indem zusaetzlich zur Ermittlung der Ueberrollgeschwindigkeiten an drei entlang der Ablaufstrecke nacheinander angeordneten Kurzzeitmessstrecken die Laufzeit erfasst wird, die ein Ablauf zur Ueberwindung einer Ueberwachungsstrecke benoetigt. Ablaeufe mit Schwallverhalten werden ausser wegen des Auftretens von Extremwerten in ihren Laufeigenschaften weiterhin durch die fehlende Uebereinstimmung zwischen der gemessenen Laufzeit durch den Ueberwachungsbereich mit der aus den Geschwindigkeiten in diesen sowie aus diesem Ueberwachungsbereich hergeleiteten Laufzeit erkannt. Die Messung der Laufzeit durch einen Ueberwachungsbereich begruendet des weiteren ein Rechenverfahren zur Korrektur von infolge des Schwallverhaltens des Ablaufes verfaelscht angezeigten Geschwindigkeitsmesswerten, indem die auf der Basis der Laufzeit messpunktbezogen errechneten Geschwindigkeiten mit denjenigen verglichen werden, die sich aus dem am Ablauf wirksamen Energieniveau analytisch als Sollgeschwindigkeiten ergeben. Figur

Description

Hierzu 1 Seite Zeichnung
Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erkennung von Abläufen mit Schwallgutladung und zur Bestimmung des Laufverhaltens dieser Abläufe beim freien Lauf in automatisierten Schwerkraftrangieranlagen des Eisenbahnwesens.
Charakteristik des bekannten Standes der Technik
Beim freien Lauf von teilweise gefüllten Kesselwagen in Ablaufanlagen entstehen unter dem Einfluß von Gleisbögen, Neigungswechseln und infolge von Abbremsungen an Gleisbremsen Schwallbewegungen des Ladegutes, die der Rollbewegung des Ablaufes überlagerte Beschleunigungs- und Verzögerungskräfte erzeugen.
Diese führen dazu, daß in Kurzzeitmeßstrecken Istgeschwindigkeiten ermittelt werden, die der tatsächlichen kinetischen Energie des Ablaufes nicht entsprechen, wodurch es zu Fehlinterpretationen der Laufeigenschaften und demzufolge zu Fehlberechnungen von Sollgeschwindigkeiten an Kontrollpunkten in der Ablaufanlage kommt. Diese sind vornehmlich Gleisbremsen und Auflaufpunkte im Richtungsgleis.
Zum Nachweis des Schwallverhaltens von Abläufen sind Verfahren bekannt, die den Wagenlauf entweder während der Abbremsung in Gleisbremsen oder aber im freien Lauf analysieren
In DE OS 3036472 ist ein Verfahren beschrieben, das der ersten Art zuzuordnen ist.
Hierbei wird ein vom Normalverhalten abweichender Regelungsverlauf beim Abbremsen durch Vergleich erkannt, der durch die beim Rückschwall flüssiger Ladungsgüter eintretende übermäßig große Verzögerung gekennzeichnet ist und zu schneller Bremskraftstufen-Rückschaltung und vorzeitigem Lösen der Gleisbremse führt. Diesem Effekt wird dabei durch verzögerte Bremskraftstufen-Rückschaltung begegnet.
Das Verfahren gestattet, vorgegebene Sollgeschwindigkeiten auch bei Schwallgutladungen hinreichend genau zu realisieren, erlaubt jedoch die Bestimmung der Laufeigenschaften selbst nur ungenügend.
Die Bestimmung der Laufeigenschaften kann nach DE OS 3019951 durch Vergleich von drei Geschwindigkeitsmeßwerten, die an drei gesonderten Meßanordnungen gewonnen werden, erfolgen, wobei die erste Meßanordnung am Auslauf einer vorgelegenen Gleisbremse anzuordnen ist. Das Auftreten von Schwallgutladungen wird hier durch Ermitteln ungleicher Beschleunigungen erkannt und führt dazu, daß den Laufeigenschaften des Ablaufes feste Ersatzwerte zugeordnet werden. Der Nachteil dieser Anordnung besteht in der Bindung an eine vorgelegene Gleisbremse und der notwendigen Proportionalität der Beschleunigungen, die zwangsläufig entsprechende Gleisanordnungen und Profilverläufe in der Ablaufanlage erfordern. Nach DE OS 3128363 werden im freien Lauf Abläufe mit Schwallverhalten erkannt, indem im Ergebnis einer kontinuierlichen Überwachung des Wagenlaufes unmittelbar nach Verlassen einer Gleisbremse mit Hilfe eines Radars solche Geschwindigkeitsänderungen gemessen werden, die in ihrer Größe über den nach Art der Ablaufanlage maximal möglichen Werten liegen. Nachteile dieser Lösung sind neben dem erhöhten technischen Aufwand der zu schaffende vergrößerte Radar-Meßbereich und die Bindung an anlagen- und ablaufspezifische Vergleichswerte, die vorab zu ermitteln sind.
Ziel der Erfindung
Die Erfindung hat das Ziel, die für die Ermittlung von Vorgabewerten zur Bremsenansteuerung in automatischen Ablaufanlagen erforderliche Bestimmung der Laufeigenschaften auch für Abläufe mit Schwallgutladungen zu objektivieren, ohne daß dafür besondere Bedingungen an die Ablaufanlage selbst bzw. zusätzliche meßtechnische Aufwendungen erforderlich sind.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Erkennung von Abläufen mit Schwallgutladung und zur Bestimmung des Laufverhaltens dieser Abläufe zu schaffen, das auf der Grundlage von vorhandenen entlang der Ablaufanlage angeordneten Geschwindigkeitsmeßeinrichtungen in der Lage ist, die Plausibilität der daraus rechnergestützt ermittelten Laufeigenschaften zu überprüfen und bei Erfordernis zu korrigieren. Das Verfahren soll anlagenneutral sein und keinerlei anlagenspezifische Vorabanalysen erfordern. Darüber hinaus soll im Ergebnis des Verfahrens als fehlerhaft infolge von Schwallgutabläufen erkanntes Laufverhalten von solchem unterschieden werden, das auf Funktionsstörungen in den Meßwertgebern zurückzuführen ist.
Erfindungsgemäß wird dies erreicht, indem zusätzlich zur Ermittlung der Überrollgeschwindigkeiten an drei Kurzzeitmeßstrecken die Laufzeit erfaßt wird, die der Ablauf zur Überwindung eines Überwachungsbereiches benötigt, der von den beiden in Rollrichtung letzten Kurzzeitmeßstrecken begrenzt wird.
Hierbei wird davon ausgegangen, daß sich die durch das Schwallverhalten des Ladegutes ausgelösten Beschleunigungs- und Verzögerungskräfte bei hinreichend großen Laufwegen und Geschwindigkeiten einander ausgleichen. Solchen Bedingungen genügen im allgemeinen die Laufwege oberhalb von Talbremsen sowie zwischen Talbremse und Richtungsgleisbremse.
Das Erkennen von Abläufen mit Schwallverhalten erfolgt dann zum einen in der bekannten Art der Extremwertauswertung von das Laufverhalten charakterisierenden Laufwiderständen sowie durch den erfindungsgemäßen Vergleich zwischen der ermittelten Laufzeit im Überwachungsbereich mit derjenigen, die wegbezogen aus den gemessenen Ein- und Auslaufgeschwindigkeiten in den bzw. aus dem Überwachungsbereich berechnet wird. Die zusätzliche Erfassung der Laufzeit über den genannten Überwachungsbereich eröffnet nunmehr die Möglichkeit, von der bekannten, jedoch unexakten Zuordnung von Ersatz-Laufwiderstandswerten für erkannte Schwallgutabläufe abzugehen und stattdessen mit Hilfe eines Rechenverfahrens den tatsächlichen Gegebenheiten entsprechend korrigierte Meßgeschwindigkeiten für die ablaufrelevanten Meßpunkte zu ermitteln.
Dabei wird zugrunde gelegt, daß zunächst einer der beiden am Überwachungsbereichsanfang oder am Überwachungsbereichsende erhaltenen Geschwindigkeitsmeßwerte als richtig betrachtet werden kann.
Es erfolgt danach zuerst die Berechnung einer Sollgeschwindigkeit, die der Ablauf ausgehend von seiner gemessenen Geschwindigkeit am Überwachungsbereichsanfang unter Berücksichtigung derauf ihn einwirkenden Energien am Überwachungsbereichsende haben müßte. Ebenfalls unter Benutzung der an ihm gemessenen Geschwindigkeit am Überwachungsbereichsanfang kann dann eine korrigierte Meßgeschwindigkeit für den Ablauf am Überwachungsbereichsende auf der Basis der erfindungsgemäß ermittelten Laufzeit durch den Überwachungsbereich berechnet werden.
Die Differenz dieser beiden Werte für die Geschwindigkeit am Überwachungsbereichsende, einmal unter Zugrundelegung des Energieerhaltungssatzes der Meßtechnik und zum anderen mit Hilfe der gemessenen Laufzeit, ist ein Bewertungskriterium für die Richtigkeit des in beide Rechnungen eingegangenen und als real angenommenen Meßwertes für die Geschwindigkeit des Ablaufs am Überwachungsbereichsanfang.
In Relation gesetzt wird dieser Differenzwert mit einem zweiten Differenzwert.
Dieser ergibt sich aus der Differenz der am Überwachungsbereichsende tatsächlich gemessenen Geschwindigkeit mit dem Wert, der unter Benutzung desselben, aber unter Berücksichtigung der Laufzeit sowie des Energiegehaltes dort zu erwarten wäre.
Diese zweite Differenz wiederum ist ein Kriterium für die Richtigkeit der am Überwachungsbereichsende gemessenen Geschwindigkeit.
Der Vergleich beider Differenzbeträge miteinander gibt Aufschluß darüber, welcher gemessene Geschwindigkeitswert real ist, worauf der jeweils andere Wert über die Laufzeitbeziehung ebenfalls richtig ermittelt werden kann.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung gestattet das Verfahren bei der Einbeziehung von durch das Ablaufsteuersystem bereitzustellenden Achsabstandsdaten darüber hinaus, gegebenenfalls auftretende Störungen in der Meßwerterfassung selbsttätig zu orten.
Hierzu erfolgt lediglich der Durchlauf des beschriebenen Algorithmus an schwallgutladungsfreien Abläufen, die durch ihre Achsabstände charakterisiert sind, wobei Anomalien in den errechneten Resultaten, wenn sie in Folge auftreten, als Störung zu bewerten sind.
Ausführungsbeispiel
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Die Figur zeigt eine Meßanordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Ein Ablauf A bewegt sich an einem Ablaufberg B infolge der auf ihn einwirkenden Schwerkraft talwärts.
Entlang dieses Laufwegs sind nacheinander drei Kurzzeitmeßstrecken angeordnet, die als ein Meßpunkt 1, ein Meßpunkt 2 und ein Meßpunkt 3 definiert sind.
Der Meßpunkt 1 und der Meßpunkt 2 begrenzen eine Meßstrecke C. Der Meßpunkt 2 ist zugleich Anfangspunkt eines Überwachungsbereiches D, dessen Ende vom Meßpunkt 3 gebildet wird. Von den Meßpunkten 1 bis 3 aus wird jeweils eine Zeit- und Geschwindigkeitsauswerteeinrichtung E angesteuert.
Diejenigen Zeit- und Geschwindigkeitsauswerteeinrichtungen E, die mit dem Meßpunkt 2 sowie mit dem Meßpunkt 3 verbunden sind, weisen außerdem eine Verknüpfung mit einer Korrekturberechnungseinheit F auf. Von der Korrekturberechnungseinheit F als auch von den Zeit- und Geschwindigkeitsauswerteeinrichtungen E erfolgt die Verkopplung mit einem Ablaufsteuersystem G.
Der zu der gewünschten Wirkung des erfindungsgemäßen Verfahrens führende Berechnungsvorgang wird nachstehend anhand von drei repräsentativen Fällen vollzogen.
- erster Fall:
Der Ablauf A passiert die Meßstrecke C und durchläuft anschließend den Überwachungsbereich D.
Mit Hilfe der an den Meßpunkten 1,2 und 3 angeordneten Kurzzeitmeßstrecken werden von den zugehörigen Zeit- und Geschwindigkeitsauswerteeinrichtungen E folgende meßpunktbezogenen Ist-Geschwindigkeiten und Laufzeiten ermittelt:
Ist-Geschwindigkeit am Meßpunkt 1 V1M = 5,00 m/s
Ist-Geschwindigkeit am Meßpunkt 2 v2M = 5,26m/s
Ist-Geschwindigkeit am Meßpunkt 3 v3M = 6,50m/s
Laufzeit am Meßpunkt 1 t1M = 0,00s
Laufzeit am Meßpunkt 2 t2M = 2,92 s
Laufzeit am Meßpunkt 3 t3M = 17,37s
Die Neigung des Ablaufberges B im Bereich der Meßstrecke C liegt mit ic = 12,0o/oo vor, ebenso die Länge der Meßstrecke C mitlc = 15,0 m sowie die Größe der reduzierten Erdbeschleunigung g'. Diese Festparameter sind im Datenspeicher des Ablaufsteuersystems G abgelegt.
Ermittelt werden außerdem die Werte für die Windgeschwindigkeit V1 = 1,0m/s, für den Windanblaswinkel β = 90° und für den Windbeiwert u = 0,02.
Nach diesen Parametern erfolgt im Ablaufsteuersystem G die Berechnung der Laufverhaltens bezogen auf die Meßstrecke C.
Laufwiderstand
_ =2,53O/OO 2g' · ic
Luftwiderstand
'1M + V2M
+ V1 · cosß J = 0,
54 o/oo
Rollwiderstand
Wr = woC - Wie = 1,99 o/oo
An dieser Stelle des Rechenablaufes erfolgt zunächst eine Prüfung der erhaltenen Ergebnisse auf Extremwerte, die im Ausführungsbeispiel dann vorliegen, wenn der Rollwiderstand außerhalb eines vorgegebenen Toleranzbereiches von
O < wr < 80/00
ermittelt wird.
Als weiteres Kriterium für eine mögliche Identifikation eines Schwallgutablaufes wird die Laufzeit durch den Überwachungsbereich D herangezogen.
Laufzeit durch den Überwachungsbereich 0
tDM = t3M ~ *2M
toM = 14,45 s
Die Laufzeit durch den Überwachungsbereich D ergibt Übereinstimmung mit der aus den gemessenen Ist-Geschwindigkeiten V2M und v3M an den Meßpunkten 2 und 3 unter Berücksichtiugng der zurückgelegten Länge des Überwachungsbereiches D I0 = 85m ableitbaren Soll-Laufzeit
Soll-Laufzeit durch den Überwachungsbereich D
tDS = = 14,46s
V2M + V3M
Im Ergebnis der Berechnung ist folglich die eindeutige Aussage zu treffen, daß der Ablauf A schwallgutladungsf rei ist. Demzufolge können die errechneten, das Laufverhalten des Ablaufes A charakterisierenden Werte für Lauf-, Luft- und -Rollwiderstand direkt zur Ermittlung von Vorgabewerten für die Bremsenansteuerung benutzt werden. - zweiter Fall:
Unter Zugrundelegung derselben ablaufspezifischen Bedingungen wie im ersten Fall wird jedoch nun angenommen, daß der mit Schwallgutverhalten behaftete Ablauf A die Meßstrecke C sowie den Überwachungsbereich D passiert und dabei am Meßpunkt 2 den verfälschten Wert seiner Ist-Geschwindigkeit mit v2M = 5,4m/s indiziert.
Der analog dem ersten Fall angesetzte Berechnungsmodus ergibt bei der Ermittlung des Laufverhaltens Negativwerte sowohl für den Laufwiderstand W0C als auch für den Rollwiderstand wr, wodurch der Ablauf A als ein solcher mit Schwallgutladung gekennzeichnet ist.
Dieses Ereignis bewirkt den sofortigen Aufruf des Korrekturprogramms, dessen einzelne Rechenschritte in festgelegter Abfolge abgearbeitet werden.
Danach ist zuerst unter der Annahme, daß die Geschwindigkeitsmessung am Meßpunkt 2 korrekt war, der Geschwindigkeitswert zu berechnen, der sich aufgrund des vorhandenen Energieniveaus am Ablauf A im Meßpunkt 3 einstellen würde, d. h. die Sollgeschwindigkeit v3S am Meßpunkt 3 vorbehaltlich der getroffenen Annahme.
S = У vz.:2 - 2 . s· . iD . ίο"3 (wr + v;1G _ ι
voS = 6,73 m/s
Für die Berechnung dieser Größe genügt vorerst die Verwendung eines Ersatzwertes für die zu dieser Zeit noch ungenügend bekannten Luft- und Rollwiderstände, im Ausführungsbeispiel mit 1 o/oo festgelegt.
Ansschließend wird die Geschwindigkeit errechnet, die sich am Meßpunkt 3 nach der Laufzeitbeziehung einstellen würde. Diese wird als korrigierte Meßgeschwindigkeit am Meßpunkt 3 v3Mk bezeichnet.
ѵ3мк = 2 · —S- - v2M = 6,36m/s
Aus diesen beiden für den Meßpunkt 3 errechneten Geschwindigkeitswerten wird die Differenz ΔVA gebildet, die ein Maß für die Richtigkeit des verwendeten Meßwertes v2M darstellt.
Δ V . =
Δ.
Nun wird als zweites vorausgesetzt, daß nicht die am Meßpunkt 3 vorgenommene Geschwindigkeitsmessung verfälscht ist, sondern stattdessen diejenige am Meßpunkt 2, die erhaltene Ist-Geschwindigkeit v3M demnach korrekt ist. Mit dieser Voraussetzung erfolgt die Berechnung der als korrigierte Meßgeschwindigkeit am Meßpunkt 2 v2Mk bezeichneten Größe nach der Laufzeitbeziehung.
= 2 · — V3M = 5,27 m/s
toM
Mit der korrigierten Meßgeschwindigkeit am Meßpunkt 2 wird erneut die Sollgeschwindigkeit am Meßpunkt 3 nach dem wirksamen Energieniveau berechnet, wodurch sich ein Wert für die korrigierte Sollgeschwindigkeit am Meßpunkt 3 v3S)< ermitteln läßt.
i/ I .,
V-
3SIc ~
= β,63 m/i
Die solcherart berechnete korrigierte Sollgeschwindigkeit am Meßpunkt 3 v3Sk wird schließlich verglichen mit der dort tatsächlich gemessenen Ist-Geschwindigkeit v3M und ist ein Kriterium für die Richtigkeit dieses Wertes.
3i:
Daraus folgt, daß die Gegenüberstellung der Differenzgeschwindigkeit ΔνΑ mit der Differenzgeschwindigkeit ΔνΒ Aufschluß darüber gibt, welche gemessene Ist-Geschwindigkeit ѵ2м oder v3M real bzw. unreal ist.
Demnach ist die gemessene Ist-Geschwindigkeit v2M am Meßpunkt 2 dann zu korrigieren, wenn die errechnete Differenzgeschwindigkeit ΔνΑ größer ist als der Wert für die errechnete Differenzgeschwindigkeit ΔνΒ.
Umgekehrt erfolgt die Korrektur der gemessenen Ist-Geschwindigkeit v3M am Meßpunkt 3, wenn der errechnete Wert für die Differenzgeschwindigkeit ΔνΑ kleiner ist als derjenige für die Differenzgeschwindigkeit ΔνΒ.
Die Korrektur des als fehlerhaft erkannten Meßwertes geschieht durch Berechnung nach der Laufzeitbeziehung.
Das heißt im Fall zwei,
V2M ergibt sich zu V2Mk - 5,27 m/s.
Dieses Ergebnis wird von der Korrekturberechnungseinheit F dem Ablaufsteuersystem G zur Neuberechnung des Laufverhaltens zur Verfügung gestellt.
Der Laufwiderstand w0 des Ablaufes A ergibt sich dann zu 2,79o/oo und der Rollwiderstand wr zu 2,08o/oo.
- dritter Fall:
Ebenfalls unter Zugrundelegung der gleichen ablaufspezifischen Bedingungen wie in den Fällen eins und zwei wird hier angenommen, daß der mit Schwallgutverhalten behaftete Ablauf A die Meßstrecke C sowie den Überwachungsbereich D passiert und dabei am Meßpunkt 3 den verfälschten Wert seiner Ist-Geschwindigkeit mit v3M = 6,9 m/s indiziert.
Das Schwallverhalten des Ablaufes A wird in diesem Fall an der fehlenden Übereinstimmung der Laufzeit tDM durch den Überwachungsbereich D mit der aus den gemessenen Ist-Geschwindigkeiten ѵ2м und v3M unter Berücksichtigung des zurückgelegten Laufweges Id ableitbaren Soll-Laufzeit tos erkannt, deren Toleranz im Ausführungsbeispiel bei 2% festgelegt ist.
tDM = t3M -t2M = 14,45s tos = —^-^— = 13,98s
V2M + V3M
tDS < 0,98 · toM
Es erfolgt erneut der Aufruf des Korrekturprogramms. Die einzelnen dazu auszuführenden Rechenschritte laufen analog der im Fall zwei dargelegten Weise ab.
v3S = 6,49 m/s
V3Mk = 6,51m/s
ΔνΑ = 0,02 m/s
V2Mk = 4,86 m/s
V3Sk = 6,19 m/s
ΔνΒ = 0,71m/s
Daraus folgt, da ΔνΑ < ΔνΒ,
V3M ergibt sich zu v3Mk = 6,51 m/s.
Die Neuberechnung des Laufverhaltens unter Berücksichtigung des korrigierten Meßwertes ergibt für den Laufwiderstand wa = 2,62o/oo und für den Rollwiderstand wr = 1,91 o/oo.
Analog führt diese Berechnungsvorschrift zu korrigierten richtigen Ergebnissen, wenn, bedingt durch eine Phase des Rückschwappens der flüssigen Schwallgutladung während der Geschwindigkeitsmessung, zu geringe Ist-Geschwindigkeiten an den Meßpunkten 2 oder 3 ermittelt werden.

Claims (6)

1. Verfahren zur Erkennung von Abläufen mit Schwallgutladung und zur Bestimmung des Laufverhaltens dieser Abläufe mit Geschwindigkeitsmeßeinrichtungen, die nacheinander an einer Ablaufanlage angeordnet sind, sowie mit diesen verbundenen Auswerteeinrichtungen, die ein Ablaufsteuersystem zur Ermittlung von Vorgabewerten für Gleisbremsen ansteuern, das es gestattet, anhand einer Extremwertauswertung von in der Ablaufsteuerung berechneten Daten zur Charakterisierung des Laufverhaltens Abläufe mit Schwallgutladung zu identifizieren, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zur Ermittlung der Geschwindigkeiten an drei Meßpunkten (1,2,3) die Laufzeit erfaßt wird, die der Ablauf (A) zur Überwindung eines Überwachungsbereiches (D) benötigt, der von den in Rollrichtung des Ablaufes (A) letzten beiden Meßpunkten (2,3) begrenzt wird, und daß Abläufe (A) mit Schwallverhalten durch einen Vergleich zwischen der ermittelten Laufzeit im Überwachungsbereich (D) mit derjenigen Laufzeit erkannt werden, die wegbezogen aus den gemessenen Ein- und Auslaufgeschwindigkeiten in den und aus dem Überwachungsbereich (D) berechnet werden kann, und daß durch dieses Verfahren korrigierte Meßgeschwindigkeiten für jene Meßpunkte (2,3) zu errechnen sind, an denen die Geschwindigkeitsmessung infolge des Schwallverhaltens des Ablaufes (A) verfälscht worden ist, wonach die Berechnung des Laufverhaltens dieses Ablaufes schließlich erneut erfolgt und zu korrekten Angaben zum Lauf- und Rollwiderstand des Ablaufes (A) führt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch einen Berechnungsalgorithmus nacheinander die für die Meßpunkte (2,3) gültigen Geschwindigkeiten analytisch aus der gemessenen Laufzeit durch den Überwachungsbereich (D) unter Benutzung der jeweils am nicht betrachteten Meßpunkt (2,3) tatsächlich gemessenen und als real angenommenen Geschwindigkeit nachgebildet werden und diese in Relation gesetzt werden zu einer meßpunktbezogenen Sollgeschwindigkeit, die aus dem vorhandenen Energieniveau des abrollenden Ablaufes (A) errechnet wird, und eine solcherart ermittelte Geschwindigkeitsdifferenz als Kriterium für die Richtigkeit des als real vorausgesetzten Meßwertes gilt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die errechneten beiden Werte für die Geschwindigkeitsdifferenz miteinander verglichen werden und so Aufschluß darüber geben, welche der beiden an den Meßpunkten (2,3) gemessenen Geschwindigkeiten real bzw. verfälscht ist.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die meßtechnische Erfassung von Laufzeitwerten und Überrollgeschwindigkeiten auf der Grundlage von frequenzstabilen Impulssummen als Zeitbasis erfolgt.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei Einbeziehung der Achsabstände des zu bemessenden Ablaufes (A) jede Achse während ihres Überrollens.über einen Meßpunkt (1,2,3) zur Informationsgewinnung herangezogen werden kann und die jeweiligen den Meßvorgang beeinflussenden Achsabstände berechnungsseitig berücksichtigt werden.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei Einbeziehung der Achsabstände an schwallgutladungsfreien Abläufen (A) gegebenenfalls auftretende Störungen in der Meßwerterfassung selbsttätig erkannt werden, wenn nach erfolgter Anwendung der Berechnungsvorschrift keine Übereinstimmung der gemessenen und berechneten Geschwindigkeitswerte bezüglich eines Meßpunktes (2,3) herstellbar ist.
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