DE3124218A1 - "halogengluehlampe" - Google Patents
"halogengluehlampe"Info
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Description
PIIN 9782 ^K IO-3-I98I
"Halogenglühlampe."
Die Erfindung betrifft eine Halogenglühlampe mit einem bromhaltigen Inertgas und einem im wesentlichen aus
Wolfram bestehenden Glühkörper, der mit im wesentlichen aus ¥olfram bestehenden inneren Stromleitern verbunden
ist, die sich bis in die Wand des Lampenkolbens erstrecken. Eine derartige Lampe ist aus der US-PS 3 470 410 bekannt.
Hierbei können die Stromleiter derart vom Brom angegriffen werden, dass sie brechen und die Lampe erlischt.
Bei der bekannten Lampe werden die Stromleiter mit Wolframdraht umwickelt, wodurch ein allmählicher Temperaturrückgang
über diese Stromleiter bewiorkt wird. Der erwähnte
Angriff löst einen Wolframtransport von der niedrigeren zur höheren Temperatur aus. Besteht der Stromleiter aus einem
schraubenlinienförmigen Draht, wird von verhältnismässig
kalten Windungen Wolfram abgenommen und auf näher zum Glühkörper liegenden,verhältnismässig warmen Windungen abgelagert.
Es hat sich gezeigt, dass ausser diesem Angriff, bei dem eine Windung - oder im allgemeinen eine Stelle mit
einer bestimmten Temperatur - homogen angegriffen wird, noch eine zweite Angriffsform auftritt. Diese bewirkt das Entstehen
-von Gruben oder Kratern, die in einem Bereich gestreut
liegen, in dem die Temperatur im Betrieb zwischen etwa 600 und I3OO C liegt. Diese zweite Angriffsform ..wird
im weiteren mit Grubenbildung bezeichnet. Bemerkenswert ist dabei, dass, obgleich Grubenbildung in einem grossen Temperaturbereich
auftritt, der an der Oberseite ziemlich scharf abgegrenzt ist, Grubenbildung dennoch nur stellen-
\ieise auftritt. Xst an einer bestimmten Stelle ein Krater
in einem Stromleiter entstanden, ist der Stromleiter diametral gegenüber dem Krater meistens völlig unbeschädigt,
obwohl die Temperatur dort gleich der Temperatur der Stelle ist, an der der.Krater entstanden ist.
PHN 9782 2r 10-3-1931
-— ο -
Grubenbildung ist ein ernsthaftes Problem, zumal
bei Lampen mit einer langen Soll-Lebensdauer, da dieser
Angriff bereits nach etwa 100 Betriebsstunden soweit fortgeschritten
sein kann, dass ein Krater mit einer Tiefe von beispielsweise 8θ?έ des Durchmessers des Stromleiters entstanden
ist und der Stromleiter bricht oder durchschmilzt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Halogenglühlampen zu schaffen, bei denen ein grubenförmiger
Angriff der inneren Stromleiter wirksam unterdrückt ist.
Diese Aufgabe wird bei Halogenglühlampen eingangs erwähnter Art gemäss der Erfindung dadurch gelöst, dass
die inneren Stromleiter wenigstens an ihrer Oberfläche aus Wolfram mit zumindest 0,1 Ge~w.fi an Rhenium bestehen.
Es hat sich gezeigt, dass Rhenium in einer so
geringen Menge Grubenbildung durchgreifend beschränkt. Mit
1 Gew.% an Rhenium ist die Grubenbildung immer noch sehr oberflächlich, während mit 3 Gew. $ an Rhenium gar keine
Grubenbildung festgestellt wurde. Letzteres wurde auch für
Wolfram mit 27 Gew.fo an Rhenium und für reines Rhenium
gefunden. Da Rhenium sehr teuer ist, wird Wolfram mit dem
niedrigsten Rheniumgehalt gewählt, das unter den gegebenen Bedingungen ein für praktische Anwendung zufriedenstellendes
Ergebnis hat, d.h. Grubenbildung derart unterdrückt, dass dieser Angriff nicht die Ursache des Endes der Löbensdauer
ist. Jn weitaus den meisten Lampentypen wählt man aus diesem Grund einen Rheniumgehalt von 1 bis 3 Gew.°/o.
Wenn die inneren Stromleiter im Verhältnis zum Durchmesser des Drahtes, aus dem der Glühkörper gewickelt wurde, dick
sind und die Halogenkonzentration in der Lampe im Betrieb niedrig oder die Sο11-Lebensdauer der Lampe kurz ist,kann
ein Rheniumgehalt von 0,1 Gew.$ oder darüber gewählt werden.
Wie die Grubenbildung zustande kommt, ist unaufgeklärt
geblieben. Von Verunreinigungen, wie Schwefel, Eisen, Kalium, Natrium, Kohlenstoff, Silizium, die in für
Glühkörper benutztem Wolfram auftreten, konnte kein Einfluss
auf die Grubenbildung nachgewiesen werden. Von einer Vielzahl von Elementen, zu der Zirkon, Tantal, Niob, Molybdän,
Platin und das chemisch eng mit Rhenium verwandte Osmium
PHN 9782 -3- 10-3-1981
- H-
gehören, wurde ebenfalls kein Einfluss auf die Grubenbildung
gefunden. Deswegen ist es umso überraschender, dass
besonders geringe Rheniummengen sich als wirksam gezeigt haben. Die Tatsache, dass der Mechanismus der Grubenbildung
unaufgeklärt geblieben ist, bringt es mit sich, dass auch die Wirkung des Rheniums unbekannt geblieben ist. Es wurde
nur festgestellt, dass Rhenium an der zu schützenden Oberfläche vorhanden sein muss, üaffl Rhenium keine Wirkung hat,
wenn, es sich an einer anderen Stelle in der Lampe befindet, zeigte ein Versuch, bei dem auf einem inneren Stromleiter
aus rheniumfreiem Wolfram ein Stück Rheniumdraht aufgeschweisst
war; dieser innere Stromleiter wies neben der Schweissstelle dennoch Grubenbildung auf.
Die erfindungsgemässe Lampe kann in mehreren
Formen ausgeführt sein. Die inneren Stromleiter können sich beide (oder jeder für sich) durch einen (jeweiligen) vakuumd.;.
chten Abschluss in der Wand des Lampenkolbens bis aus serhalb des Lanpenkolbens erstrecken; sie können auch an eine
in diesen (diese) Abschluss (Abschlüsse) aufgenommene ·
Metallfolie angeschweisst sein, an der weiter ein sich
bis ausserhalb des Lampenkolbeiis erstreckender externer Stromleiter angeschweisst ist.
Der Lampenkolben kann aus Hartglas, wie Alkalialuminoborosilikatglas,
oder aus Glas mit einem höheren SiO_-Gehalt, beispielsweise einem Gehalt von 95 Gew.°/o
oder darüber, z.B. Quarzglas, bestehen.
Eine grosse Auswahl an inneren Stromleitern kann in den Lampen benutzt werden. So können vollständig oder
teilweise schraubenlinienförmig gewickelte Drähte benutzt
werden, die mit je einem Ende um oder in ein entsprechendes Ende des Glühkörpers geschraubt sind. Auf andere Weise
können gerade Drähte benutzt werden, die beispielsweise an
ihren in den Lampenkolben ragenden Ende mit je einem Draht schraubenlinienförmig umwickelt sein können, um sie mit
diesem Ende in ein entsprechendes Ende des Glühkörpers hineinschrauben
zu können. Bei dieser letzten Konstruktion kann auch der umwickelnde Draht Rhenium enthalten, da dieser
jedoch keine tragende Punktion hat und ausserdem im Betrieb
PHN 9782 . _ *Γ ' 10-3-1981
eine Temperatur tlber I3OO C hat, bei der also Grubenbildung
nicht auftritt, kann dieser Draht genau so gut aus rheniumfreiem
Wolfram bestehen.
Bei einer anderen Ausführungsform besteht der
innere Stromleiter aus einem schraubenlinienförmig·gewickelten
Draht, der wenigstens an seinem in den Lampenkolben ragenden Ende um einen Schenkel des Glühkörpers angebracht
ist. ·
Die inneren Stromleiter können aus massivem Wolfram/Rhenium bestehen oder aus einem Wolframkern, auf
dem Rhenium angebracht ist, beispielsweise mittels chemischen Aufdampfens. Das Rhenium kann anschliessend in das
Wolfram hineindiffundiert sein. Eine andere Möglichkeit zur Herstellung des Wolfram/Rhenium-Werkstoffs ist lonenimplantation
von Rhenium im Wolfram.
Die erfindungsgemässe Lampe kann auf übliche Weise
hergestellt und mit ihrer Fasftillung versehen werden. Dabei
kann das Brom in elementarer Form zusammen mit Inertgas und vorzugsweise einer zumindest gleichwertigen Wasserstoffmenge
dosiert werden, jedoch alternativ in Form von Bromwasserstoff
oder bromierten Kohlenwasserstoffs, wie Methylbromid,
das sich beim ersten Brennen der Lampen zersetzt und Bromwasserstoff abgibt, was sich im Betrieb der Lampe
wenigstens teilweise aufspaltet.
Es sei bemerkt, dass aus der GB-PS 1 053 020
Vakuumlampen und ausschliesslieh mit Inertgas gefüllte
Lampen bekannt sind, bei denen der Glühkörper aus Wolfram/
Rhenium besteht. Dieser Patentschrift kann keine Lösung
für das Grubenbildungsproblem entnommen werden: nicht nur .
enthalten die bekannten Lampen kein Brom und tritt Grubenbildung
also nicht auf, sondern auch wird über die Art der inneren Stromleiter nichts ausgesagt.
Weiter sei bemerkt, dass aus der US-PS J 392 299
eine Jodlampe bekannt ist, bei der auf einem Wolfram/Rhenium-Glühkörper
zwischen dessen Enden Wolfrarn/Rhenium-Träger
angebracht sind. Auch diese Patentschrift erwähnt nichts
über die Art der in den Glühkörper hineingesteckten inneren
Stromleiter. Da ausserdem in Lampen mit einem Wolfram-
PHN 9782 5"" - 10-3-1981
Jodzyklus Grubenbildung- genau so wenig auftritt wie in
Vakuumlampen und in mit Inertgas gefüllten Lampen, kann axicli d.i. es er Patentschrift keine Lösung für das Gnibenbildungsproblem
entnommen werden.
Die erfindungsgemässe Lampe kann u.a. als Flutliclitlampe,
Infrarotstrahler, Foroaufnahmelampe u.dgl. benutzt
werden.
Ausführungsbeispiele erfindungsgemässer Lampen
werden nachstehend an Hand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine Lampe in Seitenansicht,
Fig. 2 eine andere Ausführungsform in Seitenansicht,
Fig. 3 ein stark vergrössertes Detail einer herkömmlicheii
Lampe.
Die Lampe nach Fig. 1 hat einen Quarzglaslampenkolben
1, der vakuumdicht durch Quetschungen 2 abgeschlossen ist, in die Molybdänfolien 3 aufgenommen sind, an die externe
Stromleiter h angeschweisst sind. Im Lampenkolben
ist ein Doppelwendelglühkörper 5 aus "Wolfram angeordnet,
mit dessen äussersten Windungen 7 und 8 schraubenlinienförmig
gewickelte innere Stromleiter 6 aus Wolfram mit 1 Gew. ^ an Rhenium mit einem Drahtdurchmesser von 500/um im
Eingriff stehen. Der Glühkörper 5 ist zwischen seinen Enden
durch einen Träger 9 aus Wolframdraht zentriert. Ein gerades Ende 10 der inneren Stromleiter β ist an die Metallfolien
angeschweisst. Die Lampe ist mit 2,5 bar Ar gefüllt, denen
0,3 Vol. 0Jo CH Br zugesetzt ist, das sich beim ersten Zünden
der Lampe zersetzt und Bromwasserstoff ergibt. Die Lampe
nahm eine Leistung von 500 W auf. Am Ende seiner Lebensdauer
brannte der Glühkörper durch. Die inneren Stromleiter waren dabei noch in Ordnung und wiesen nur eine sehr geringe
oberflächliche Grubenbildung auf.
Die in Fig. 2 dargestellte Lampe hat einen Hartglaskolben 21 mit vakuumdichten Abschlüssen 22, durch die
ein 800 /um dicker Wolframdraht 23 mit 0,1 Gew.°/o Rhenium,
der in der Lampe den inneren Stromleiter 25 bildet, zum
Glühkörper 26 führt, der einen Wolfram/Rhenium-Träger 29
PHN 9782 6"" 10-3-1981
aufweist. Der Draht 23 hat YoIframdrahtwindungen 24, die
mit dem Glühkörper 26 im Eingriff stehen. Der Draht 23
• ist über einen Teil seiner Länge mit einer Hartglassschicht
27 bekleidet, auf der der vakuumdichte Abschluss 22 des Lanpenkolbens 21 verwirklicht ist. Die Lampe ist mit Ar
gefüllt, das 0,6 VoI,°/o HBr enthält. Die Lampe nahm eine
Leistung von 1000 ¥ auf. Das Ende der Lebensdauer wurde
durch einen Bruch des Glühkörpers nach der berechneten Brennstundenanzahl erreicht. Die inneren Stromleiter waren
^ dabei noch in Ordnung. Sie wiesen im Vergleich zu gleichartigen
Lampen mit rheniumfreien inneren Stromleitern eine sehr stark reduzierte Grubenbildung auf.
In Fig. 3 ist 3I der Lampenkolben einer 220 V,
1500 ¥ Scheinwerferlampe mit einer Quetschabdichtung 32,
'° in die eine Molybdänfolie 33 aufgenommen ist, an die ein
innerer Stromleiter 3^ aus ¥olfram angeschweisst ist. Auf
dem freien Ende dieses Stromleiters 34 war ¥olframdraht mit
einem Durchmesser von 235/um gewickelt, dessen ¥indungen
mit dem Glühkörper im Eingriff standen. In der Zeichnung
ist der Zustand des inneren Stromleiters 3^· nach 1000
Brennstunden bei Entwurfsspannung dargestellt, wobei sich
der innere Leiter in 2,5 bar Ar (bei 300°K) befand, denen
0,6 YoI.°/o HBr zugesetzt worden war. Ausser einer Reihe
kleiner untiefer Gruben 35 ist eine grosse und sehr tiefe
Grube 36 sichtbar. Diametral gegenüber dieser Grube ist
kein Angriff sichtbar. An der Stelle dieser Grube 36 ist die
Dicke des inneren Stromleiters von 500 auf etwa 100 /um
zurückgegangen, d.h. viel kleiner als der Durchmesser des Glühdrahtes der Lampe (250/um) geworden, wodurch die
Möglichkeit von Bruch oder Durchschmelzen gross geworden
ist. Eine gleiche Lampe mit inneren Stromleitern aus
¥olfram mi'fc 3 Gew.$ Rhenium war nach 2000 Brennstunden
noch völlig angriffsfrei.
Leerseite
Claims (1)
- PHN 9782 'y 10-3-I98IPATENTANSPRUCH:Halogenglühlampe mit- einem bromhaltigen Inertgas und einem im wesentlichen aus Wolfram bestehenden Glühkörper, der mit im wesentlichen aus Wolfram bestehenden inneren Stromleitern verbunden ist, die sich bis in die Wand des Lampenkolbens erstrecken, dadurch gekennzeichnet:, dass die inneren Stromleiter (6m 2J5) wenigstens an ihren Oberflächen aus Wolfram mit zumindest 0,1 Gew.°/o Rhenium bestehen.
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