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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
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von Papierbögen mit echten Wasserzeichen in einem Blattbildungsgerät.
Es sind schon Blattbildungsgeräte bekannt, die zur llerstellung von Prüfblättern
verwendet werden. Das Gerät besteht aus einer Blattbildungssäule mit Saug- und Füllkammer
sowie einem Trockner. Der Faser- und Füllstoff wird bei laufendem Wasserstrahlwirbel
in die Füllkammer eingeführt und anschließend durch die radial zugeführte Luft gemischt
und in einen Schwebezustand versetzt. Nach Absaugen des Wassers setzt sich Faser-
und Füllstoff auf dem Bodensieb der Füllkammer ab und bildet einen Faserfilz, der
nach dem Trocknungsvorgang das Probeblatt ergibt.
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Bei bekannten Geräten ( z. B. System Rapid-Köthen) ist das Blattbildngssieb
aus Nickeldrahtgewebe hergestellt und enthält 60 Kettendrähte pro Zentimeter und
55 Schlußdrähte pro Zentimeter. Die Drahtstärke ist 0,06 bis 0,065 mm, das Gewebe
in Köperbindung gewebt. Für die Blattbildung werden verschiedene Stoffproben verwendet,
die je 2,4 g abs. tr. Fasern in 1000 cm3 Stoff-Wasservolumen enthalten. Diese geschilderten
Verfahren bzw.
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Geräte beziehen sich auf die Herstellung von Blättern mit Blattbildungsgeräten.
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Bekannt ist weiterhin, die Anordnung einer Blattbildungsunterlaye
auf einem Siebzylinder, welcher in einem i>apierfaser-Wasser-Suspensions-Bad
rotiert.
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Durch Absaugen der Suspension durch die Blattbildungsunterlage ins
Innere des Zylinders entsteht ein endloses Papierband.
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Bei einer bekannten Langsieb-Papiermaschine wird die Suspension durch
ein langgestrecktes Sieb entwässert und somit Papierbahnen hergestellt.
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Es ist weiterhin bekannte echte Wasserzeichen im Papier dadurch zu
erzeugen, daß diese Zeichen während der Blattbildung auf der Siebpartie der Papiermaschine
mit einem Wasserzeichen-Egoutteur in die formbare Papierbahn eingedrückt werden.
Dünnere Stellen erscheinen so im fertigen Papier hell, dickere Stellen entsprechend
dunkel.
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Im Gegensatz zu solchen sogenannten echten Wasserzeichen werden künstliche
Wasserzeichen erst im fertigen Papier eingeprägt oder aufgedruckt.
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Das kontinuierliche Herstellungsverfahren auf der Papiermaschine ist
ausschließlich Massenproduktionen vor-
behalten, da die Wasserzeichen-Egoutteure
sehr teuer und nur für die großtechnische Produktion geeignet sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung
von Papierbögen mit echten Wasserzeichen zu schaffen, bei welchem ohne großen technischen
Aufwand eine größtmögliche Flexibilität, d. h. Variationsbreite von Wasserzeichen
gewährleistet ist, möglichst unter Verwendung von herkömmlichen Geräten oder Maschinen.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird nach den kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 1 dadurch gelöst, daß in dem Blattbildungsgerät eine Papierfaser-Wasser-Suspension
durch eine Blattbildungsunterlage entwässert wird, die entsprechend dem herzustellenden
Wasserzeichen stellenweise unterschiedlich-wasserdurchlässig ist, wobei wenigstens
eine Blattbildungsunterlage mit einer Fadendichte von wenigstens 100 Maschen pro
Zentimeter Verwendung findet.
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In besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wird gemäß
des Unteranspruchs 2 vorgeschlagen, daß auf die Blattbildungsunterlage eine lichtempfindliche
Emulsion und darauf eine Rasterfolie aufgebracht wird, und
daß mittels
eines fotografischen Belicitungs- und darauffolgenden Entwicklungsvorganges das
Negativ des herzusteL!enden Wasserzeichens (JeXildet wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren unterscheidet sich dem nach vom geschilderten
Stand der Technik vornehmlich dadurch1 daß eine separate Blattbildungsunterlage,
insbesondere durch fotografische Herstellung geschaffen wird, die eine stellenweise
verschiedene Wasserdurch-Iässiglceit aufweist. Die Erfindung beruht deshalb auf
der Erkenntnis, daß die verschiedene Wasserdurchlässigkeit der Blattbildungsunterlage
verschiedene Papierdicken und damit ein Wasserzeichen ergibt. An den Stellen wo
sich in der Blattbildungsunterlage viele Löcher befinden, wird beim Blattbildungsvorgang
verstärkt die Papierfaser-Wasser-Suspension durchgesaugt werden und sich vermehrt
Papierfasern absetzen. An dieser Stelle wird das Papier demnach lichtundurchsichtiger
als an dünneren Stellen. Dementsprechend wird an den Stellen der Blattbildungsunterlage
an denen weniger Löcher vorhanden sind, auch weniger Suspension durchgesaugt. Es
findet demnach eine geringere Entwässerung statt was zu einer dünneren Papierauflage
führt. Es muß jedoch beachtet werden, daß eine gewisse Entwässerung, d. h. Papierablagerung
immer ge-
währleistet ist, um keine Löcher entstehen zu lassen.
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Hierfür ist die erfindungsgemäße Rasterfolie vorgesehen, deren Lochraster
ein gewisses Mindestmaß an Löchern in der Blattbildungsunterlage erzeugt und damit
eine gewisse Mindestdurchlässigkeit gewährleistet.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht außerdem auf vorteilhafte
Weise ein außerordentlich wirtschaftliches Herstellungsverfahren für die verschiedensten
Wasserzeichen in Einzelanfertigung oder Kleinserie, d. h. es können kleine und kleinste
Papiermengen mit individuellen Wasserzeichen versehen werden. Hiermit ist auch eine
erhöhte Flexibilität und Aktualität verbunden.
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Durch die in den weiteren Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen ist
eine vorteilhafte Weiterbildung und Verbesserung des im Hauptanspruch angegebenen
Verfahrens möglich. Besonders vorteilhaft ist weiterhin, daß die Blattbildungsunterlage
insbesondere für Text-Wasserzeichen durch Tusche, Druckfarbe, Abreibebuchstaben
oder dergleichen beschriftet ist. Dies stellt eine gegenüber dem fotografischen
Herstellungsverfahren noch weiter vereinfachte Herstellungsweise der Blattbildungsunterlage
dar. Um Löcher im herzustellenden Wasserzeichen zu vermeiden, muß die Strichstärke
genügend klein
gehalten oder ein Rastersystem verwendet werden.
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Weiterhin vorteilhaft ist, daß bei der Belichtung der Blattbildungsunterlage
mit aufgebrachter lichtempfindlicher Emulsion eine Rasterfolie verwendet wird, die
zwischen 5,75 und 33,5 Linien pro Zentimeter aufweist mit einer Rasterung zwischen
10 und 90 . Weiterhin vorteilhaft ist die Verwendung eines Kontaktrasters.
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Wie zuvor schon geschildert, wird durch diese spezielle Rasterung
eine optimale Entwässerung der Papierfaser-Wasser-Suspension erreicht, ohne daß
Löcher entstehen.
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Vorteilhaft J»st weiterhin die Verwendung einer Blat-tbildungsunterlage
aus Polyester, Nylon wie in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert oder
ähnlich geeignetem Material aus Kunststoff oder Metall.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert. Zur allgemeinen Herstellung von Papier mittels eines Blattbildungsgerätes
wird auf den eingangs geschilderten Stand der Technik verwiesen. Aufbauend auf einem
bekannten halb- oder vollautomatischen Blattbildungsgerät (z. B. System Rapid-Köthen
oder ähnlichem) wird bei der vorliegenden Er-
findung zunächst
die Blattbildungsunterlage hergestellt.
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Die Blattbildungsunterlage besteht aus einem Kunststoffgewebe mit
folgender Spezifikation: 1. Polyester Fadendichte pro cm: 80 - 180 Maschenweite
mm: 0,049 - 0,027 Gewebedicke mm: 0,093 - 0,070 Offene Siebfläche : 20 - 34 % Anstelle
von Polyester kann auch ein Kunststoffgewebe aus Nylon mit folgenden Daten verwendet
werden: 2. Nylon Fadendichte pro cm: 80 - 180 Maschenweite mm: 0,058 - 0,025 Gewebedicke
mm: 0,080 - 0,070 Offene Siebfläche : 18 - 36 % Unter "Fadendichte" ist die Anzahl
der parallel zueinander angeordneten Fäden pro Zentimeter zu verstehen.
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Die Blattbildungsunterlage wird sodann mit einer lichtempfindlichen
Emulsion bestrichen und/oder getränkt und vor der Belichtung wird eine spezielle
Rasterfolie aufgebracht. Die Rasterung ist gekennzeichnet durch die Anzahl der Punkte
pro Zentimeter und liegt zwischen 5,75
und 33,5 Linien pro Zentimeter
bei einer Rasterung zwischen 10 und 90 %, d. h. es ist 10 - 90 % der Fläche abgedeckt.
Es sind jedoch noch weitere Rasterformen z.
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B. Strichraster, Wabenraster, Kontaktraster (geritzte Glasscheibe)
oder dergleichen anwendbar. Der Belichtungsvorgang des das Wasserzeichen darstellenden
Motivs erfolgt auf bekannte Weise, d. h. die lichtempfindliche Emulsion wird mittels
eines lichtdurchlässigen Positivs oder Negativs belichtet und dementsprechend entwickelt.
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Nach erfolgter Belichtung und Entwicklung stellt die Blattbildungsunterlage
ein Negativ oder Positiv des Bildes dar, welches sich als Wasserzeichen in den Papierbögen
bildet. Durch das Raster wird eine Mindestanzahl von Löchern in der Blattbildungsunterlage
gewährleistet.
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Vor dem Einfüllen des Papierfaser-Wasser-Gemisches in die Füllkammer
wird auf das bekannte Blattbildungssieb diese Blattbildungsunterlage mit unterschiedlicher
Wasserdurchlässigkeit aufgelegt. Die Suspension wird danach auf bekannte Weise entwässert
und ergibt eine Blattbildung. Das dabei entstehende Wasserzeichen ist auf der feinmaschigen
Blattbildungsunterlage aufgezeichnet.
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Selbstverständlich kann die Blattbildungsunterlage auch auf einem
ans ich bekannten Rundsiebzylinder aufgespannt und so Papierbahnen kontinuierlich
erzeugt werden. Die
Anwenduny auf einer Langsiebmaschine ist ebenfalls
möglich um kontinuierliche Papierbahnen zu erzeugen.