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Beschreibung
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät für Formalinsterilisation
der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art.
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Bei einem solchen Gerät wird flüssiges Formalin oder eine Formalinverdünnung
der Formalin-Verdampfungseinrichtung zugeführt, die dann Formaldehydgas und Wasserdampf
alsnachfolgend zur Vereinfachung mit Formalindampf bezeichnetes,Verdampfungsprodukt
,die Sterilisationskammer in gesteuerter Weise gibt, die ihrerseits wiederum in
ebenfalls gesteuerter Weise über die Vakuumpumpe teilweise zu evakuieren ist, wobei
vorzugsweise während einer sogenannten Entlüftungszeit periodisch und abwechselnd
über die Vakuumpumpe der Druck in der Sterilisationskammer erniedrigt und jeweils
anschließend durch Zufuhr von Formalindampf wieder erhöht wird, was in einer ausreichenden
Anzahl von Zyklen erfolgt, um in der Sterilisationskammer eine Formalinatmosphäre
ausreichender Konzentration herzustellen. Bei einer solchen Formalinsterilisation
ist eine Befeuchtung des Sterilisiergutes in der Sterilisationskammer notwendig
und es wird dem Gerät deshalb z.B. über eine externe Wasserdampfleitung Wasserdampf
zugeführt. Dieses ist jedoch mit dem Nachteil verbunden, daß das Gerät nur in der
Nähe einer externen Wasserdampfzuleitung einsetzbar ist und selbst dann nicht sichergestellt
ist, daß der über die externe Wasserdampfzuleitung zugeführte Wasserdampf die für
den Sterilisationszweck ausreichende Reinheit besitzt Der Einsatz eines eigenen
Dampferzeugers in Form eines in das Gerät eingebauten Dampfkessels wäre andererseits
mit hohen Kosten bezüglich der laufenden Überwachung verbunden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Gerät der im Oberbegriff des Anspruchs
1 genannten Art so weiterzubilden, daß eine Befeuchtung der Formalinatmosphäre sowie
eine Dampfwäsche auch ohne externe Wasserdampfzuleitung oder einen besonderen Dampfkessel
möglich ist.
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Bei einem Gerät der genannten Art ist diese Aufgabe durch die im kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Das erfindungsgemäße Gerät zeichnet sich dadurch aus, daß die Verdampfungseinrichtung
für das Formalin so- ausgebildes ist und mindesterseinen Verdampfer aufweist, daß
mit diesem sowohl die flüssige Formalinlösung als auch Wasser zu verdampfen ist.
Obwohl ein einziger Verdampfer in der Verdampfungseinrichtung abwechselnd zum Verdampfen
der flüssigen Formalinlösung und auch des Wasser benutzt werden kann, wird eine
Verdampfungseinrichtung mit zwei getrennten.Verdampfern bevorzugt, von denen einem
die flüssige Formalinlösung und dem anderen das Wasser zugeführt wird, so daß beide
Verdampfer jederzeit Formalindampf und Wasserdampf zur Verfügung stellen können.
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Beim Fahren eines Formalin benutzenden Verfahrensprogramms mit dem
erfindungsgemäßen Gerät wird anfangs während einer Entlüftungszeit periodisch und
abwechselnd zunächst reine Sattdampf, danach der Formalindampf der Sterilisationskammer
zugeführt und diese anschließend jeweils teilweise evakuiert, wobei während des
Evakuierungsschrittes die Formalindampfzufuhr gestoppt und während des Formalindampfzuführungsschrittes
die Evakuierung der Sterilisationskammer gestoppt wird. Ein aus diesen beiden Schritten
istehender Zyklus wird eine ausreichende Anzahl von Malen wiederholt, um eine für
die jeweilige Sterilisation ausreichende Formalinkonzentration bei gleichzeitiger
Luftentfernung und gleichzeit guter Befeuchtung in der Sterilisationskammer zu gewährleisten.
Dieser Entlüftungszeit folgt dann die Sterilisierzeit, während der die Formalinkonzentration
in der Sterilisationskammer beibehalten wird. Der Sterilisationszeit folgt dann
eine Dampfwäsche, während der abwechselnd die Sterilisationskammer teilweise evakuiert
und der Dampf zugeführt wird. Auch dabei wird während des Evakuierungsschrittes
die Dampfzufuhr gestoppt und während des Dampfzuführschrittes die Evakuierung gestoppt.
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Ein aus diesen beiden aufeinanderfolgenden Schritten bestehender Zyklus
wird wiederum eine bestimmte Anzahl von Malen wiederholt. Dieser Dampfwäsche schließt
sich dann eine Luftwäsche an, während der abwechselnd und periodisch der Sterilisationskammer
gefilterte Frischluft zugeführt und die Sterilisationskammer teilweise evakuiert
wird. Dabei wird wiederum während des Frischluftzufuhrschrittes die Evakuierung
der Sterilisationskammer gestoppt und während des Evakuierungsschrittes die Luftzufuhr
gestoppt. Auch ein solcher aus diesen beiden aufeinanderfolgenden Schritten bestehender
Zyklus wird eine geeignete Anzahl von Malen wiederholt. Schließlich wird dann die
Sterilisationskammer während einer relativ langen Zeitdauer kontinuierlich belüftet
und anschließend während einer vergleichsweise recht kurzen Zeitdauer teilweise
wiederum evakuiert, wobei auch diese beiden Schritte abwechselnd mehrmals ausgeführt
werden können, um eine ausreichende Ausgasung des Sterilisiergutes in der Sterilisationskammer
zu gewährleisten.
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Gemäß in den Unteransprüchen angegebener Ausgestaltungen der Erfindung
werden sowohl das flüssige Formalin bzw. die Formalinverdünnung als auch das zu
verdampfende destillierte Wasser über getrennte Flaschen zugeführt, die kopfstehend
so in das Gerät eingesetzt werden, daß sie mit ihre Verschlüsse jeweils durchstoßenden
Anschlußleitungen zu verbinden sind, die wiederum mit den einzelnen Verdampfern
direkt verbunden sind, die wiederum mitkder Vakuumpumpe verbunden sind, um sie vor
der Zuführung der Formalinverdünnung bzw. des Wassers jeweils zu entleeren und teilweise
zu evakuieren. Zu diesem Zweck wird vorzugsweise eine federbeaufschlagte mechanische
Andrückeinrichtung benutzt, die die kopfstehenden Flaschen nach dem Loslassen eines
Handhebels selbsttätig auf die Anschlußleitungen drückt.
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Gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung kann das gleiche Gerät
auch für eine Athylenoxydsterilisation benutzt werden, wobei dann die Formalinzufuhr
abgeschaltet wird undin bekannter und hier nicht näher zu erläuternder Weise Äthylenoxyd
in die Sterilisationskammer eingeleitet wird, wobei ein ähnliches Verfahrensprogramm,
wie vorstehend angegeben, mit dem Gerät gefahren werden kann, wobei jedoch anstelle
des Formalindampfes in der sogenannten Steigezeit und der Sterilisationskammer jeweils
Feuchte und Äthylenoxyd zugeführt werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnung erläutert.
Im einzelnen zeigt: Fig. 1 schematisch die wesentlichen Bauteile und deren Verbindung
des erfindungsgemäßen Geräts, Fig. 2 eine Andrück- und Entnahmeeinrichtung für Formalin
und Wasser aus je einer Flasche und Fig. '3 eine Draufsicht auf den Anschlußteil
der in Fig. 2 gezeigten Andrück- und Entnahmeeinrichtung.
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Wie in Fig. 1 dargestellt ist, sind zwei getrennte Flaschen 1 und
2 jeweils über steuerbare Ventile 11 und 12 mit getrennten Verdampfern 3 und 4 verbunden.
Die Flasche 1 enthält dabei flüssiges Formalin oder dessen Verdünnung als Lösung,
das in dem Verdampfer 3 verdampft wird, während die Flasche 2 destilliertes oder
vollentsalztes Wassergoder dgl.
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enthält, das dem Verdampfer 4 zugeführt wird, um reinen Wasserdampf
zu erzeugen. Beide Verdampfer 3 und 4 sind jeweils über ein steuerbares Ventil 13
und 14 mit einer Sammelleitung verbunden, die ihrerseits mit der Sterilisationskammer
5 verbunden ist. Abläufe beider Verdampfer 3 und 4 sind über Ventile 29 und 30 jeweils
mit einer Vakuumpumpe 6 verbunden,
die in den Verdampfern verbliebene
Rückstände absaugt und die Verdampfer teilweise evakuiert, so daß eine problemlose
Zuführung neuer Formalinverdünnung und neuen Wassers an die Verdampfer gewährleistet
ist. Die Verdampfungsauslässe der Verdampfer sind außerdem mit Sicherheitsventilen
27 und 28 versehen. Die Sterilisationskammer 5 ist außerdem über ein steuerbares
Ventil 15 und ein Sterilfilter 10 mit der freien Atmosphäre verbunden, um keimfreie
Frischluft der Sterilisationskammer 5 zuführen zu können. Außerdem ist die Sterilisationskammer
5 über ein steuerbares Ventil 16 mit der vorzugsweise als Wasserring-Vakuumpumpe
ausgebildeten Vakuumpumpe. 6 verbunden, um die Sterilisationskammer 5 bedarfsweise
evakuieren zu können. Die Vakuumpumpe 6 leitet die aus der Sterilisationskammer
5 abgepumpte Luft, Dämpfe und Gase in einen Abscheider 7, von welchem dann eine
Verbindung zu einem Ablauf 9 gebildet ist. Die Sterilisationskammer 5 ist vorzugsweise
von einem doppelwandigen Gehäuse umgeben, das über einen einen Wasserbehälter 8
und eine Heizung 17 aufweisenden Heißwasserkreislauf erwärmt wird, in dem eine Umwälzpumpe
31 vorgesehen ist.
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In Fig. 2 ist schematisch eine Andrück- und Entnahmeeinrichtung für
die flüssige Formalinverdünnung bzw. das destillierte Wasser aus den Flaschen 1
und 2 gezeigt. Zum Einsetzen der in Fig. 2 gezeigten Flasche 1 wird eine, vorzugsweise
ein Vierkantprofil aufweisende Stange 19 mit Hilfe des Handhebels gegen die Kraft
einer Rückstellfeder 20 nach oben verschoben, um einen der Größe der Flasche 1 angepaßten
Andrückdeckel 18 anzuheben. Danach kann die Flasche 1 mit ihrem Verschluß 26 kopfstehend
in das Gerät eingesetzt werden, wobei der Flaschenhals und der in ihm vorgesehene
Verschluß 26 zwischen Führungssäulen 25 eingeführt wird. Anschließend wird der an
der
Stange 19 ausgebilde,te Handhebel losgelassen, so daß die Rückstellfeder 20, die
von einem z.B. als Stift 22 ausgebildeten Federsitz auf der Stange 19 abgestützt
ist, den Andrückdeckel 18 nach unten auf den Flaschenboden zu bewegt.
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Die das Vierkantprofil aufweisende Stange 19 ist in Halterungen 21
am Gerät verdrehungssicher und in vertikaler Richtung gleitend geführt. Der Andrückboden
18 drückt daher die Flasche 1 weiter zwischen den Führungssäulen 25 nach unten,
wobei die messerschneidenförmig ausgebildeten Enden von Anschlußleitungen 23 und
24 den Verschluß 26 der Flasche 1 durchstoßen. Eine der Anschlußleitungen 23 und
24 führt dabei die Formalinverdünnung oder das Wasser dem Gerät zu, während über
die jeweils andere Leitung Luft in das Innere der Flasche 1 einleitbar ist, um eine
zuverlässige Entnahme der Formalinverdünnung oder des Wassers aus der Flasche zu
gewährleisten.
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Wie in Fig. 1 angedeutet ist, haben die Flaschen 1 und 2 unterschiedliche
äußere Abmessungen, z.B. einen unterschiedlichen Durchmesser. Dieses gewährleistet,
daß die beiden Flaschen bei ihrem Einsetzen in das Gerät nicht verwechselt werden
können.
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Die in Fig. 2 gezeigte Andrück- und Entnahmeeinrichtung hat dabei
für die ihr zugeordnete Flasche einen Andrückdeckel 18 bestimmten Durchmessers,
der dem jeweiligen Durchmesser der Flaschen angepaßt ist.
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Wie bereits in der Beschreibungseinleitung ausgeführt wurde, werden
die Ventile 11 bis 16 und 29,30 in geeigneter Weise gesteuert, um mit dem Gerät
ein Formalinprogramm oder aber z.B.
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auch ein Äthylenoxydprogramm bei dann gesperrtem Formalinprogramm
zu fahren.