DE3119037C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich zunächst auf ein Verfahren zum
Sterilisieren von Kunststoffbechern vor ihrem Füllen und
Verschließen, bei dem die Kunststoffbecher in einem der Größe
einer beidendig abdichtbaren Sterilisierkammer entsprechenden
Stapel eingebracht werden und bei dem die Sterilisierkammer
zwischen dem Einbringen und Ausbringen der Kunststoffbecher zuerst
evakuiert, dann mit gasförmigem Sterilisiermittel, wie Dampf,
gefüllt, danach wieder evakuiert und schließlich mit Schutzgas
bzw. Sterilluft gefüllt wird, wobei die Kunststoffbecher während
dieser Behandlung in der Sterilisierkammer zumindest zeitweilig in
Abstand voneinander gehalten werden.
Die Erfindung betrifft ferner eine zum Durchführen des Verfahrens
geeignete Vorrichtung mit einer Sterilisierkammer, die mit einer
jeweils durch einen Schieber dicht verschließbaren oberen Einlaß-
und einer unteren Auslaßöffnung für die Kunststoffbecher und mit
Anschlüssen für Vakuum, Sterilisiermittel und Schutzgas bzw.
Sterilluft versehen ist.
Aus der deutschen Offenlegungschrift 19 34 363 sind ein Verfahren
und eine Vorrichtung bekanntgeworden, bei der zu sterilisierende
Behälter mit ihrer Öffnung nach oben in eine Sterilisationskammer
gebracht werden, die abgedichtet und evakuiert wird. Danach wird
in die Sterilisierkammer ein sterilisierendes Gas eingebracht, das
anschließend mehreren zeitlich aufeinander folgenden starken
Druckschwankungen ausgesetzt wird. Anschließend wird durch eine
zweite Evakuierung das Sterilisiergas wieder entfernt, ehe die
Sterilisationskammer mit der in der Verpackungsmaschine
verwendeten keimfreien Atmosphäre gefüllt wird. Für das Vakuum,
das sterilisierende Gas und das Schutzgas sind separate
Zuströmleitungen vorgesehen, die jeweils mit einem separaten
Schaltorgan versehen sind, jedoch in eine gemeinsame Zuleitung zu
den Anschlüssen der Sterilisierkammer führen. Infolge der
Anordnung von nur einer Zuleitung nach den Schaltorganen können
die Verfahrensschritte des Evakuierens, sowie das Einbringen des
Sterilisiergases und Schutzgases nur separat nacheinander
erfolgen, so daß der gesamte Sterilisiervorgang vergleichsweise
lange dauert.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 27 24 721 ist eine aus zwei
Kammern bestehende Sterilisiervorrichtung für Kunststoffbecher
bekannt, wobei die erste Kammer zwei getrennte Öffnungen aufweist,
durch die Einblasen von Schutzgas, Verdrängen von Luft und
Evakuieren möglich sein soll. Die zweite Kammer ist noch von einer
äußeren Kammer umgeben und soll zum Aufheizen verwendet werden, so
daß ihr einziger Anschluß für ein Heiz- bzw. Sterilisiermedium
dient. Ein denkbares Überlappen der Verfahrensschritte wird durch
das Vorsehen der zweiten Kammer zum Sterilisieren nicht
nahegelegt. Eine Kondensatabscheidung ist nicht vorgesehen.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 16 17 967 sind schließlich
noch ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Sterilisieren eines
Behälters für Flüssigkeiten bekannt, wobei die Vorrichtung einen
Anschluß für Sterilmittel, einen Anschluß für Vakuum und einen
Anschluß zum Entlüften aufweist und wobei der Behälter annähernd 5
Sekunden lang mit Dampf von 150°C behandelt wird. Ein Überlappen
der Verfahrensschritte wäre hier zwar möglich, wird aber nicht
vorgeschlagen. Es wird lediglich darauf hingewiesen, daß zur
Verminderung der Sterilisierzeit eine große Behälteröffnung von
Vorteil ist. Die im Kopfraum der Sterilisierkammer angeordnete
Vakuumleitung dient lediglich dazu, überschüssigen Dampf zu
entfernen und somit die Menge an Kondensat zu verringern. Für das
Sterilisieren eines Kunststoffbecherstapels, der eine weitaus
größere Oberfläche aufweist, ist diese Kondensatentfernung
unzureichend, zumal bei dem geringeren Füllvolumen der
Kunststoffbecher schon kleinere Mengen an Kondensat stören können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Sterilisieren von ineinander gestapelten
Kunststoffbechern der eingangs genannten Art zu schaffen, mit dem
bei Einsatz von Dampf als einziges Sterilmittel in kürzester Zeit
eine einwandfreie Sterilisierung erreicht wird, wobei
sichergestellt ist, daß nach dem gesamten Sterilisiervorgang vor
dem Verlassen der Sterilisierkammer sowohl in den
Kunststoffbechern als auch in der Sterilisierkammer kein durch den
Dampf gebildetes Kondensat vorhanden ist.
Diese Aufgabe wird in verfahrensmäßiger Hinsicht dadurch gelöst,
daß die Abstandseinrichtungen aufweisenden Kunststoffbecher mit
ihrer Öffnung nach unten in die Sterilisierkammer eingeführt und
während einer Zeit von weniger als 5 Sekunden durch Sattdampf bei
einer Temperatur von ca. 140°C sterilisiert werden, daß die
Anfangs- und Endphasen der Verfahrensschritte des Evakuierens und
des Dampf- bzw. Sterillufteinblasens sich zeitlich überlappen und
daß beim Sterilisiervorgang sich gebildetes Kondensat beim
Evakuieren mit abgesaugt wird.
Durch die Anordnung der Behälter mit ihrer Öffnung nach unten wird
erreicht, daß kein Kondensat in den Behältern zurückbleiben kann.
Dieses Kondensat ist zwar bei dem nach der Erfindung
vorgeschlagenen Verfahren steriles Wasser, so daß es an sich nicht
schädlich ist, es könnte jedoch zu einer Verfälschung des Inhaltes
des Behälters führen. Das beim Sterilisiervorgang anfallende
Kondensat wird daher beim Evakuieren mit abgesaugt. Es hat sich
ferner gezeigt, daß die nach der Erfindung angegebenen Werte
hinsichtlich der Temperatur und der Zeit vollständig ausreichen,
um eine gute Sterilisierung zu erreichen, ohne daß dabei
Verformungen der Verpackungsbehälter auftreten können. Dieses
Verfahren eignet sich daher besonders für Kunststoffbehälter aus
Polypropylen.
Durch das zeitliche Überlappen der Vorgänge des Evakuierens
und/oder Dampfeinlassens und/oder Sterillufteinblasens wird
erreicht, daß kurz vor dem Ende des Evakuierens schon Dampf
eingelassen werden kann. Das bedeutet, daß schnell eine Verteilung
des Dampfes in der ganzen Sterilisierkammer erreicht wird.
Ebenso bringt ein kurzzeitiges Überlappen zwischen dem Evakuieren
und dem Einblasen der Sterilluft ein schnelles Verteilen der
Sterilluft in der Sterilisierkammer.
Auch ein kurzes Überlappen zwischen dem Dampfeinblasen und dem
Evakuieren führt zu einer schnellen Entfernung des Dampfes und des
Kondensates.
Das Einbringen der Sterilluft kann jedoch auch ohne den
Verfahrensschritt des Evakuierens unmittelbar nach dem
Dampfeinblasen erfolgen, wobei der Sattdampf durch die Sterilluft
über eine von der Sterilluftzuführleitung getrennte
Entlüftungsleitung ausgetrieben wird.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eignet sich eine
Vorrichtung mit einer Sterilisierkammer, die mit einer jeweils
durch einen Schieber dicht verschließbaren oberen Einlaß- und
einer unteren Auslaßöffnung für die Kunststoffbecher und mit
Anschlüssen für Vakuum, Sterilisiermittel und Schutzgas bzw.
Sterilluft versehen ist, bei der erfindungsgemäß die in der
Sterilisierkammer mit ihrer Öffnung nach unten stehenden
Kunststoffbecher Abstandseinrichtungen aufweisen und daß der
untere Schieber der Sterilisierkammer eine Bohrung aufweist, die
von der Sterilisierkammer zu einem von dem für die Sterilluft- und
Dampfzufuhr dienenden Anschluß getrennten Anschluß für Vakuum
führt.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 28 41 002 ist zwar bereits
eine Vorrichtung zur Sterilisierung von Gegenständen in einem
Autoklaven bekanntgeworden, bei der eine bodenseitige
Kondensatabscheidung vorgesehen ist. Diese ist jedoch nicht mit
einer Evakuierungseinrichtung gekoppelt und außerdem ist dort der
Boden nicht von einem beweglichen Schieber gebildet.
In zweckmäßiger Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
steht der Anschluß mit dem tiefsten Punkt einer im unteren
Schieber angeordneten Mulde in Verbindung.
Ferner hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Mulde mit
Auflagerippen, Noppen oder dergleichen versehen ist. Durch die
hierbei erzielte Punktlagerung des jeweils unten befindlichen
Verpackungsbehälters wird ein gutes und schnelles Evakuieren der
Sterilisierkammer ermöglicht.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der
Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher erläutert. Es
zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch eine schematische Darstellung einer
Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens,
Fig. 2 eine geschnittene Ansicht einer Einzelheit der
Vorrichtung nach Fig. 1:
Fig. 3 einen Schnitt etwa nach Linie III-III in
Fig. 2;
Fig. 4 einen oberen Becher in Seitenansicht
und einen unteren Becher im Schnitt;
Fig. 5 eine Teilansicht zweier anderer Becher;
Fig. 6 ein Diagramm des Verlaufs eines erfindungs
gemäßen Verfahrens;
Fig. 7 ein der Fig. 6 entsprechendes Diagramm einer
anderen Ausführungsform.
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens enthält eine Sterilisierkammer 11,
in die von oben her Becher 12 eingebracht werden können, die
in ihr sterilisiert werden sollen. Die Sterilisierkammer ist
oberhalb einer Abfüllmaschine 13 angeordnet, in der die
sterilisierten Becher in einem Entstapelmagazin 14 bereit
gehalten werden. Aus dem Entstapelmagazin 14 werden die
Becher einzeln entnommen, um 180° umgedreht und in ein
schematisch dargestelltes Förderband 15 eingesetzt. Die
Becher 12 sind oberhalb der Sterilisierkammer 11 in einem
Stapelmagazin 16 angeordnet. Der unterste Becher 12 liegt
auf einem den Eingang zu der Sterilisierkammer 11 verschließen
den Schieber 17 auf, der mit Hilfe eines Kniehebels 18 nach
rechts verschoben werden kann, so daß er den Eingang zur
Sterilisierkammer 11 freigibt. Der Kniehebel 18 ist mit dem
Ende seines linken Armes 19 schwenkbar an dem Schieber 17
angelenkt, während das Ende des rechten Armes des Kniehebels
18 mit Hilfe einer im einzelnen nicht dargestellten Vor
richtung, beispielsweise einem Motor, in Richtung des
Pfeiles 21 bewegbar ist.
Bei Freigeben der oberen Öffnung der Sterilisierkammer 11
durch den Schieber 17 fallen die Becher in die Sterilisier
kammer 11, wonach diese wieder verschlossen wird. Das
Verschließen geschieht dadurch, daß der Schieber 17 und ein
entsprechender, an der Unterseite der Sterilisierkammer 11
angeordneter Schieber 22 in die in der Fig. 1 dargestellten
Stellung gebracht werden, wonach die Exzenter 23 durch eine
ebenfalls nicht dargestellte Einrichtung in die in der Fig. 1
dargestellten Stellung gebracht werden. In dieser Stellung
drücken die Exzenter 23 die jeweilien Schieber gegen eine
Dichtung 24 in der Ober- bzw. Unterseite der Sterilisier
kammer 11 an.
In dem Schieber 22 ist eine schräg verlaufende Bohrung 25
angeordnet, die in einen Anschluß 26 für einen Schlauch
o. dgl. übergeht, siehe im einzelnen die Fig. 2. In die mit
dem Anschluß 26 verbundene Leitung 27 sind zwei Ventile
28, 70 eingeschaltet, die mit Hilfe zweiter im einzelnen nicht
dargestellter Steuereinrichtungen 29 und 71 geöffnet und
geschlossen werden können. Das Ventil 28 führt zu einer
Vakuumpumpe, während das Ventil 70 in die Atmosphäre führt.
Die Sterilisierkammer 11 ist von einer ringartigen Vertei
lerkammer 30 umgeben, in die ein Anschluß 31 einmündet, an
den eine nur schematisch angedeutete Leitung 32 angeschlos
sen ist, die sich zu zwei Ventilen 33, 34 hin verzweigt. Bei
den Ventilen ist je eine Steuereinrichtung 35 bzw. 36 zuge
ordnet, mit deren Hilfe sich die Ventile öffnen und schließen
lassen. Das Ventil 34 dient zum Einlassen von Steril-Luft,
während das Ventil 33 zum Einlassen von Dampf dient.
In der Zwischenwand 37 zwischen der Verteilerkammer 30 und
der Sterilisierkammer 11 sind einzelne, über den Umfang
und/oder die Länge der Sterilisierkammer 11 verteilte Öff
nungen angebracht, die ein verteiltes Einbringen des Dampfes
bzw. der Steril-Luft aus der Verteilerkammer 30 in die Ste
rilisierkammer 11 ermöglichen.
Die erfindungsgemäß ausgestaltete Vorrichtung wird nun
folgendermaßen betrieben:
Zunächst wird der Schieber 17 nach rechts verschoben, so daß
die obere Öffnung der Sterilisierkammer 11 freigegeben ist.
Dadurch rutschen die in dem Stapelmagazin 16 angeordneten
Becher 12 in das Innere der Sterilisierkammer 11,
die damit insteril wird. Anschließend wird der obere
Schieber 17 durch den Kniehebel 18 wieder in die in der
Fig. 1 dargestellten Lage verschoben, worauf die Exzenter 23
für den Schieber 17 diesen gegen die Dichtung 24 anpres
sen. Der untere Schieber 22 ist bereits in der angepreßten
Stellung, so daß nunmehr die Sterilisierkammer 11 abge
dichtet ist. Anschließend öffnet die Steuereinrichtung 29
das Ventil 28, so daß über die Leitung 27 die Sterilisier
kammer 11 evakuiert wird. Mit Hilfe einer nicht darge
stellten Steuereinrichtung wird nach einer bestimmten Zeit
mit Hilfe der Steuereinrichtung 35 das Ventil 33 geöffnet,
so daß nunmehr heißer Dampf in das Innere der Sterili
sierkammer 11 eindringen kann, wobei zu diesem Zeitpunkt
das Ventil 28 noch geöffnet ist. Kurz darauf wird das
Ventil 28 geschlossen, so daß sich nunmehr in der Ste
rilisierkammer 11 Druck aufbauen kann, was zu einer Er
höhung der Dampftemperatur führt. Sobald die gewünschte
Temperatur in der Sterilisierkammer 11 erreicht ist, was
durch einen Temperaturfühler oder auch zeitabhängig
festgestellt werden kann, schließt das Ventil 33 wieder.
Gleichzeitig wird das Ventil 28 mit Hilfe der zugeordneten
Steuereinrichtung 29 wieder geöffnet, so daß nunmehr der
Dampf und eventuell gebildetes Kondensat aus der Steri
lisierkammer 11 abgesaugt wird. Nach einem kurzen Zeit
ablauf wird das Ventil 34 mit Hilfe der zugeordneten
Steuereinrichtung 36 geöffnet, es strömt nun kalte Ste
ril-Luft durch die Sterilisationskammer 11 in die Lei
tung 27 zu dem Ventil 28, wodurch die Becher 12 wieder
abgekühlt werden. Damit wird vermieden, daß die auf der
Oberfläche der Becher vorhandene Temperatur in das Innere
der Becherwände abgeleitet wird. Diese schnelle Kühlung
durch die Steril-Luft hat den Vorteil, daß keine Ver
formung der Becher auftreten kann und daß das Verfahren
möglichst schnell ablaufen kann. Anschließend wird das
Ventil 28 geschlossen, während das Ventil 34 geöffnet
bleibt.
In der Sterilisierkammer 11 herrscht nun ein gewisser
Überdruck, der durch die Steril-Luft aufrecht erhalten
bleibt. Sobald ein Kontakt 38 am Ende des Entstapelma
gazins 14 feststellt, daß nur noch wenige Becher in diesem
Magazin vorhanden sind, werden die Exzenter 23 für den
unteren Schieber 22 gelöst, dieser Schieber wird mit
Hilfe des zugehörigen Kniehebels 39 nach rechts verscho
ben, so daß die Becher 12 aus der Sterilisierkammer 11 in das
Entstapelmagazin 14 fallen können. Zu diesem Zeitpunkt ist
das gesamte Innere der Sterilisierkammer 11 steril, so daß
in die Abfüllmaschine 13 keine Keime eindringen. Dies wird
noch durch das Aufrechterhalten des leichten Überdrucks an
Steril-Luft vor dem Öffnen des unteren Schiebers 22
unterstützt.
An der Unterseite des Entstapelmagazins werden die Becher 12
mit Hilfe von Klauen 40 einzeln entnommen, von einem nicht
dargestellten Halter ergriffen und umgedreht, was durch
den Pfeil 41 angedeutet ist. Nunmehr ist die Öffnung der
Becher oben, so daß sie in das Förderband 15 eingesetzt
werden können, von wo aus sie zu den Abfüllstationen
transportiert werden.
In Fig. 2 ist nochmals genauer der untere Teil der Ste
rilisierkammer 11 dargestellt. Es ist zu sehen, daß die
Sterilisierkammer 11 von der Verteilerkammer 30 umgeben
ist, wobei die Zwischenwand 37 einzelne Löcher 42 auf
weist.
Der untere Schieber 22 besitzt in seiner Oberseite eine
konzentrisch zu der kreiszylinderförmigen Sterilisier
kammer 11 angeordnete Mulde 43, siehe auch Fig. 3. Die
Bohrung 25 mündet in dieser Mulde 43, wobei die Mündungs
öffnung 44 etwa im Bereich der Mitte der Mulfe 43 ange
ordnet ist. Daher kann Kondensat, das sich in der Mulfe 43
ansammelt, durch die Leitung 27 evakuiert werden.
Aus Fig. 2 ist auch deutlich zu sehen, daß die beiden
Exzenter 23, die in Richtung der Pfeile 45 gedreht werden
können, den Schieber 22 gegen eine Dichtung 24 andrücken
können. Der Schieber 22 ist bei verdrehten Exzentern 23 in
Richtung des Doppelpfeiles 46 verschiebbar.
Aus Fig. 3 ist zu sehen, daß in der Mulfe 4 rechtwinklig
zueinander verlaufende Rippen 47 angeordnet sind, die dazu
dienen, für den jeweils unteren Becher 12 eine punktför
mige Auflage vorzusehen. Es könnte natürlich auch eine
linienförmige Auflage vorhanden sein, sobald die Linie
nicht geschlossen ist. Damit soll dafür gesorgt werden,
daß über die Leitung 27 nicht nur das Innere des untersten
Behälters evakuiert wird.
In Fig. 4 sind zwei ineinander gestapelte Becher 48
dargestellt, wobei der obere Becher 48 in Seitenansicht
und der untere Becher im Schnitt dargestellt ist. Es ist
zu sehen, daß die Seitenwände der Becher 48 voneinander
einen gewissen Abstand besitzen, so daß von hier aus keine
Behinderung beim Einbringen des Dampfes in die Sterilisier
kammer auftritt. Die Becher 48 besitzen an der Unterseite
49 ihres oberen zylinderfömigen Abschnittes 50 einzelne
Stapelnoppen 51, die zur Auflage auf dem oberen Rand 52
des jeweils unteren Bechers 48 gelangen. Zwischen den
einzelnen Stapelnoppen 51 kann also Dampf in den unteren
Becher 48 gelangen.
In Fig. 5 sind schematisch zwei andere Becher 54 dar
gestellt, die einen hohlen Fuß 55 aufweisen. Hier ist der
untere Rand des Fußes 56 mit einzelnen Einkerbungen 57
versehen, die ebenfalls dazu dienen, daß in gestapeltem
Zustand ein Zugang in das Innere des hohlen Fußes 55
vorhanden ist. Dies soll nicht nur das Eindringen des
Dampfes erleichtern, sondern auch verhindern, daß die
Becher 54 unter Druckeinfluß aneinander festkleben können. Es
soll also auch hier wieder eine punktförmige Auflage oder
Anlage erreicht werden.
Fig. 6 zeigt in graphischer Darstellung schematisch den
Ablauf des Verfahrens, wobei das Balkendiagramm des unteren
Teiles der Fig. 6 den zeitlichen Verlauf der einzelnen
Verfahrensschritte darstellt. Die Länge der Balken ent
spricht dabei der Länge der einzelnen Verfahrensschritte.
Der obere Teil der Darstellung zeigt mit Hilfe der Kurve 58
den Temperaturverlauf in der Sterilisierkammer 11, wobei zu
sehen ist, daß nach dem Einbringen des Dampfes ein Tempe
raturanstieg bis etwa 140°C erfolgt, wonach, beginnend mit
dem Öffnen des Ventiles 28 wieder ein Temperaturabfall bis
auf die Ausgangstemperatur erfolgt.
Bei dem in Fig. 7 dargestellten Verfahren wird nach dem
Dampfeinlassen unmittelbar Sterilluft eingeblasen, wobei
durch Öffnen des Ventiles 69, siehe Fig. 1, der Dampf un
mittelbar in die Atmosphäre ausgeblasen wird. Diese Aus
gestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens hat den Vorteil,
daß sich das Innere der Sterilisierkammer 11 und deren
Inhalt schneller abkühlen, was durch den steileren Abfall
der Kurve im oberen Teil der Fig. 7 ersichtlich ist. Anstelle
eines Abführens des Dampfes und der Sterilluft in die At
mosphäre, könnte auch eine Rückführung in den Sterilluft-
Vorrat erfolgen.
Claims (5)
1. Verfahren zum Sterilisieren von Kunststoffbechern vor ihrem Füllen
und Verschließen, bei dem die Kunststoffbecher in einem der Größe
einer beidendig abdichtbaren Sterilisierkammer entsprechenden
Stapel eingebracht werden und bei dem die Sterilisierkammer
zwischen dem Einbringen und Ausbringen der Kunststoffbecher zuerst
evakuiert, dann mit gasförmigem Sterilisiermittel, wie Dampf,
gefüllt, danach wieder evakuiert und schließlich mit Schutzgas
bzw. Sterilluft gefüllt wird, wobei die Kunststoffbecher während
dieser Behandlung in der Sterilisierkammer zumindest zeitweilig in
Abstand voneinander gehalten werden, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abstandseinrichtungen
aufweisenden Kunststoffbecher mit ihrer Öffnung nach unten in die
Sterilisierkammer eingeführt und während einer Zeit von weniger
als 5 Sekunden durch Sattdampf bei einer Temperatur von ca. 140°C
sterilisiert werden, daß die Anfangs- und Endphasen der
Verfahrensschritte des Evakuierens und des Dampf- bzw.
Sterillufteinblasens sich zeitlich überlappen und daß beim
Sterilisiervorgang sich gebildetes Kondensat beim Evakuieren mit
abgesaugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Einbringen der Sterilluft ohne den
Verfahrensschritt des Evakuierens unmittelbar nach dem
Dampfeinblasen erfolgt, wobei der Sattdampf durch die Sterilluft
über eine von der Sterilluftzuführleitung getrennte
Entlüftungsleitung ausgetrieben wird.
3. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2,
mit einer Sterilisierkammer, die mit einer jeweils durch einen
Schieber dicht verschließbaren oberen Einlaß- und einer unteren
Auslaßöffnung für die Kunststoffbecher und mit Anschlüssen für
Vakuum, Sterilisiermittel und Schutzgas bzw. Sterilluft versehen
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die in der
Sterilisierkammer (11) mit ihrer Öffnung nach unten stehenden
Kunststoffbecher (12) Abstandseinrichtungen (51, 55-57) aufweisen
und daß der untere Schieber (22) der Sterilisierkammer (11) eine
Bohrung (25) aufweist, die von der Sterilisierkammer (11) zu einem
von dem für die Sterilluft- und Dampfzufuhr dienenden
Anschluß (31) getrennten Anschluß (26) für Vakuum führt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Anschluß (26) mit dem tiefesten Punkt
einer im unteren Schieber (22) angeordneten Mulde (43) in
Verbindung steht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mulde (43) mit Auflagerippen
(47), Noppen oder dergleichen versehen ist.
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